SALTY DOG – Lost Treasure

Band: Salty Dog
Album: Lost Treasure
Spielzeit: / min
Stilrichtung: Hardrock
Plattenfirma: Escape Music
Veröffentlichung: 23.03.2018
Homepage: www.Escape-Music.com

Ach, das ich das noch erleben darf – ein „neues“ Album von SALTY DOG. Der Erstling dieser verrückten Truppe („Every Dog Has Its Day„, 1990) ist immer noch einer meiner Faves. Ein absolut verkanntes Kleinod, schräg, dreckig und äusserst unterhaltsam. Mit „Lost Treasure“ erscheint nun posthum das damals nie veröffentlichte 2te Album der Band, die zum Zeitpunkt der Aufnahmen Ihr Aushängeschild verloren und durch einen neuen Mann ersetzt hatte: Sänger Jimmi Bleacher hatte das Schiff aufgrund von ausufernden Drogenproblemen verlassen (müssen), aber der neue am Mikro war nun auch nicht wirklich von schlechten Eltern. Im Gegenteil, Darrel Beach hatte eine bessere Stimme, einen enormen Enthusiasmus und konnte obendrein auch noch so klingen wie sein Vorgänger. Was, bitte schön, konnte da noch schiefgehen? Nun ja, die Platte heisst „Lost Treasure“ und wird über 20 Jahre nach Aufnahme veröffentlicht – offensichtlich also eine Menge …

Auffällig ist erstmal, dass der Klang der Aufnahmen mitunter variiert und im allgemeinen wie ein gutes Demo klingt. Ganz offensichtlich ist hier damals nicht mit grossem Besteck (Produzent, Tontechniker) gearbeitet worden und die finanzielle Unterstützung war nicht die, die einer Major Veröffentlichung zustand. Auch wenn das Debüt nicht gerade als audiophile Offenbarung durchgeht, so war der basische Sound der Trupper auf „Every Dog Has Its Day“ doch perfekt eingefangen. Auf „Lost Treasure“ rumpelt es immer noch wie auf dem Vorgänger, aber nicht mehr so klanglich packend in Szene gesetzt. Sänger Beach hatte eine beeindruckende Stimme, übertreibt es aber auch mitunter und strapaziert die Nerven weil er quasi immer volle Kanne gibt. Das ist aber unterm Strich relativ egal, denn die hier versammelten Tracks machen durchaus Laune und erinnern daran, warum SALTY DOG mit dem Erstling einen Achtungserfolg landen konnten. Tracks wie das stark an das Debüt erinnernde „Open Sezme“, die bluesige Ballade „When Fools Rush In“ oder knarzige Rocker der Marke „Damned If I Do“ und „Honeysuckle Wind“ (natürlich nur echt mit dem Banjo!) lassen kein (Fan)Auge trocken. Allerdings, das sollte man bei aller Freude auch nicht verschweigen, kommen die Songs nicht an die von „Every Dog Has Its Day“ heran. Vor allem in den Refrains fehtl einfach der letzte Kick der aus einem guten einen starken Song macht. Es fehlt immer wieder der letzte Feinschliff, den halt auch ein erstklassiges Album benötigt um überzeugen zu können. Es macht also durchaus ein wenig Sinn, dass die Platte damals (zumal der Musikmarkt sich in einem radikalen Wandel befand) in der Versenkung verschwand.

„Lost Treasure“ richtet sich also primär an Fans von SALTY DOG und davon wird es nicht mehr allzuviele geben. Die, die noch da sind, werden aber umso glücklicher sein, dass es noch zusätzlichen Stoff der Band gibt. Und diese Fans haben wahrscheinlich längst schon die CD in den Einkaufswagen geklickt. „Lost Treasure“ muss man nicht unbedingt haben. Fans der Band werden allerdings einige vergnügliche und ausgelassen nostaligische Stunden damit verbingen.

WERTUNG :

 

 

Trackliste:

01. Damned If I Do
02. I Need More
03. Walk Softly
04. Open Sezme
05. Mission On A Hill
06. All That Glitters
07. Woman Scorned
08. Honeysuckle Wind
09. Didju
10. Old Fashioned Love
11. When Fools Rush In

Mario

DEAD CITY RUINS – Never Say Die

Band: Dead City Ruins
Album: Never Say Die
Spielzeit: ca. 32 min
Stilrichtung: Hard Rock, Classic Rock
Plattenfirma: AFM Records
Veröffentlichung: 13.04.2018
Homepage: www.deadcityruins.com

Ihr Leben widmen die fünf Australier von DEAD CITY Ruins voll und ganz dem Rock’n’Roll. Um auf Europatournée zu gehen verkauften sie ihr Hab und Gut und die Erlöse der Tour flossen in das nun veröffentlichte Album „Never Say Die“. Und wenn man schon solche Opfer bringt muss dann auch ein anständiger Produzent her: James Lewis (Arctic Monkeys, Sunset Sons) sollte derjenige sein, der Jake Wiffen (Gesang), Tommy Cain (Gitarre, Sean Blanchard (Gitarre), Matthew Berg (Bass) und Nick Trajanovski (Schlagzeug) zum Erfolgsalbum verhilft.
Mit glattpoliertem Saubermann-Image Hard Rock, wie es heutzutage oft der Fall ist, haben DEAD CITY RUINS nichts am Hut. Sie sind die, die noch den richtig asozialen Rock’n’Roll Alltag leben und das hört man auch auf dem Album. So ehrlich ranzig und heruntergekommen kann man sich nur verkaufen, wenn man es auch tatsächlich ist.
In ihren Songs vereinen sich die Einflüsse sämtlicher Rockgrößen der 70er Jahre, wie LED ZEPPELIN, BLACK SABBATH oder THIN LIZZY. Noch ein bisschen extra Dreck dazu und fertig ist der Longplayer mit seinen neun Songs. Beispiele sind gleich der Einsteiger „Devil Man“ presst ein bisschen Twin Guitars im Solo raus, der Bass rumpelt ordentlich in „Bones“, richtig bluesig und sanft wird es in „Rust & Ruin“, „The River Song“ fließt hymnisch dahin und „Dirty Water“ erinnert vor allem gesanglich richtig an BLACK SABBATH. „Destroyer“ ist der kleine Kick zwischendurch, „Raise Your Hands“ kommt einem heavy entgegen und „Lake Of Fire“ bringt nochmal ein bisschen Epik an den Tag.

Das Rad erfinden die Jungs aus Down Under nicht neu, aber wer auf 70er Hard Rock, Heavy Blues und ehrlichen Rock’n’Roll steht, kommt hier sicher auf seine Kosten!

WERTUNG: 

 

 

Trackliste:

01. Devil Man
02. Bones
03. Dirty Water
04. Rust & Ruin
05. The River Song
06. We Are One
07. Destroyer
08. Raise Your Hands
09. Lake Of Fire

Lotta

THUNDER – Stage

Band: Thunder
Album: Stage
Spielzeit: / min
Stilrichtung: Hard Rock
Plattenfirma: earMUSIC
Veröffentlichung: 23.03.2014
Homepage: www.thunderonline.com

Die britischen (Hard)Rocker THUNDER sind so etwas wie eine Institution auf der Insel und haben sich im Laufe Ihrer langen Karriere als stand- und wehrhaft erwiesen. Die Jungs um den charismatischen Sänger Danny Bowes haben jedem Trend getrotzt, was Ihnen zwar eine Menge Sympathiepunkte eingebracht haben mag – der Karriere war das natürlich nur eingeschränkt hilfreich. Seit dem Debüt „Backstreet Symphony“ aus dem Jahr 1990 hat sich die Truppe dem bluesig angehauchten Hardrock verschrieben und an der eigenen Formel so gut wie nichts verändert. Ein vielleicht typisch englischer Charakterzug, der für die Fans der Band natürlich auch etwas Verlässliches und Gewohntes garantiert. Zum internationalen Durchbruch hat es für THUNDER nie so wirklich gereicht, und das obschon die Jungs den ein oder anderen konkurrenzfähigen Song im Repertoire haben. Und von diesen Karrierehighlights gibt es auf dem in Cardiff aufgenommen Live-Album „Stage“ eine Menge zu hören. Dieses Live-Dokument ist in einem schönen Digipack erhältlich und bietet neben 2 CDs auch das gesamte Konzert auf einer 3ten BluRay Disc. In Zeiten von Spotify & Co. sind Live-Konzerte für den Grossteil Bands so ziemlich der einzige Weg wenigstens ein paar Cent in die eigene Tasche zu bekommen (glauben die „Konsumenten“ eigentlich, dass die Musiker Ihre Songs ehrenamtlich zum Wohle der Allgemeinheit schreiben und aufnehmen???) und so ist das entsprechende Angebot in letzter Zeit entsprechend angewachsen. Wenn man an jedem Wochentag an allen Ecken und Enden Bands zu sehen bekommt, dann muss man natürlich auch etwas geboten bekommen um das Publikum zu locken.

Nun, THUNDER ist keine Band, die für ausschweifende Bühnenaction bekannt ist und auch die Deko der „Stage“ in der Motorpoint Arena in Cardiff war beim hier gefilmten Auftritt vom März 2017 nur sehr spärlich ausgeschmückt. Da liegt es in der Nature der Sache, dass die Band zumindest optisch nicht allzuviel hermacht. Was das hier vorliegende Live-Video aber dennoch sehr interessant und anschauenswert macht ist zum einen die Tatsache, dass der Gig von den vielen Kameras äusserst effektiv eingefangen und, noch wichtiger, im Schneideraum geschmackvoll und mit Bedacht zusammengefügt wurde. Es gibt keine hektischen Schnitte, sondern der Zuschauer hat immer einen tollen Blick auf die Bühne, die einzelnen Musiker, das Publikum und das aktuelle Geschehen. Da der Sound dieser Konserve (auf den CDs und der BD) schön rau, ungeschmickt und dennoch angenehm gemixt ist und, last but not least, mit Danny Bowes einer der geilsten Sänger der Szene solche Gassenhauer wie das emotionale „Don’t Wait for Me“, „Backstreet Symphony“ oder Songs neueren Datums wie die Titeltracks der letzten beiden Stuioalben „Wonder Days“ und „Rip It Up“ mit glaubhafter Inbrunst intoniert, sollte für Fans der Band ein Zugreifenhier Pflicht sein.

Auch wenn die Truppe mittlerweile ein klein wenig hüftsteif ist und mein persönlicher Thunder-Favorit fehlt („Life Life in high Places“), so ist „Stage“ dennoch ein rundum stimmiges Paket, das sowohl vom Inhalt als auch von der Aufmachung voll überzeugen kann. So sollte eine qualitativ hochwertige Live-Auslese an den Fan gebracht werden. Daumen hoch!

WERTUNG :

(keine)

Trackliste:

01. No One Gets out Alive
02. The Enemy Inside
03. River of Pain
04. Resurrection Day
05. Right from the Start
06. Backstreet Symphony
07. Higher Ground
08. In Another Life
09. The Thing I Want
10. Don’t Wait for Me
11. Rip It Up
12. Love Walked In
13. I Love You More Than Rock’n’roll
14. Wonder Days
15. She Likes the Cocaine
16. Dirty Love

Mario

MAVERICK – Cold Star Dancer

Band: Maverick
Album: Cold Star Dancer
Spielzeit: 44:14 min
Stilrichtung: Hard Rock
Plattenfirma: Metalapolis Records
Veröffentlichung: 06.04.2018
Homepage: www.facebook.com/MaverickBelfastuk

2012 wurde MAVERICK von den Brüdern David (Gesang) und Ryan Balfour (Gitarre) gegründet und in Kürze komplettiert mit Richie Diver (Bass) und Jonathan Millar (Schlagzeug). Es folgten zwei Alben, „Quid Pro Quo“ und „Big Red“, sowie eine Tour mit THE POODLES, eine mit TREAT und diverse Festival-Auftritte.
Nun sind die Jungs aus Belfast bei ihrem dritten Album „Cold Star Dancer“ angekommen, welches uns eine weitere Dosis modernen Heavy Rock liefert. Nach dem Intro „Dusk“ geht es nahtlos über zum Titeltrack „Cold Star Dancer“, der direkt ins Ohr geht. Das Tempo wird bei „Myrmidon“ weiter angezogen, außerdem glänzt der Song mit seinem Solo! „Kiss Of Fire“ wirft die Groovemaschine an und mit „Goodbye“ wird es etwas gefühlvoller zur Sache. „Ex-Machina“, „Magellan Rise“ und „Viper“ haben vor allem was die Drums angeht noch eine Prise extra Metal dabei, während „Seize The Day“ fast schon Radiotauglichkeit erlangt. „Devil’s Night“ ist eine weitere mitreißende Hard Rock Nummer mit Atmosphäre. Der Bonustrack ist ein Cover von Rick Springfields „Jessie’s Girl“. Diese wird, bis auf das sie etwas härter ist, nicht anders als das Original interpretiert. Stört mich aber nicht, ich finde es eine super Nummer.

„Cold Star Dancer“ ist ein toll gelungenes Album, welches viel Spaß beim Anhören macht. Gleichzeitig bleiben nur wenige der Songs dauerhaft im Gedächtnis. Wenn man mit dem Album durch ist, will man es zwar nochmal hören, hat aber die einzelnen Songs schon wieder vergessen.

WERTUNG: 

 

 

Trackliste:

01. Dusk
02. Cold Star Dancer
03. Myrmidon
04. Kiss Of Fire
05. Goodbye
06. Ex Machina
07. Magellan Rise
08. Seize The Day
09. Viper
10. Kings
11. Devil’s Night
12. Jessie’s Girl

Lotta

SHIRAZ LANE – Carnival Days

Band: Shiraz Lane
Album: Carnival Days
Spielzeit: 50:45 min
Stilrichtung: Hard Rock
Plattenfirma: Frontiers
Veröffentlichung: 23.02.2018
Homepage: www.facebook.com/ShirazLane

Das zweite Album der Finnen von SHIRAZ LANE steht ins Haus: “Carnival Days”. Das ganze letzte Jahr waren sie damit beschäftigt zusammen mit Per Aldeheim (Def Leppard, Soilwork, Lambretta) Songs zu schreiben, zu produzieren und aufzunehmen. Auf einer Europatour mit BROTHER FIRETRIBE waren Hannes Kett (Gesang), Jani Laine (Lead Gitarre), Miki Kalske ( Rhythmus Gitarre), Joel Alex (Bass) undAna Willman (Schlagzeug) auch. Die Gelegenheit für ein Interview ließ ich mir da natürlich nicht entgehen, das Ergebnis könnt ihr hier nachlesen.
SHIRAZ LANE zelebrieren die kreative Abwechslung und bringen diese mit kompromissloser Ehrlichkeit zu ihrem Publikum.

Eine jazzige Cabaret Party wird mit Einsteiger- und Titelsong „Carnival Days“ hervorgebracht, ein Song der völlig untypisch ist und vielleicht auch erst einmal etwas befremdlich. Lässt man sich aber darauf ein, kann man hierzu sehr viel Spaß haben. „The Crown“ bietet ein wildes Riff und einen catchy Chorus, wie so ziemlich jeder Song des Albums. „Harder To Breath“, was vorab als Single veröffentlicht wurde, ist der absolute Knaller und zusammen mit „War Of Mine“ der härteste Song der 11 auf dem Album. Mit „Tidal Wave“ gibt es einen Pop-Rock Ohrwum und auch im Falle von „Shangi-La“ wird es poppig. „Gotta Be Real“, „Hope“ und „Reincarnation“ sind die ruhigen Momente der Scheibe, allerdings jeder auf seine Art: „Gotta Be Real“ in etwas 80er Manier, „Hope“ als typische Powerballade und „Reincarnation“ als 8-minutiges Monster.

Mit „Carnival Days“ haben SHIRAZ LANE es geschafft ihre Weiterentwicklung und Experimentierfreude in 11 Songs zu packen, die man sich gerne anhört. „Harder To Breathe“ wird sicher ab jetzt einer ihrer Klassiker und auch „The Crown“ und „Tidal Wave“ sind ihrer Aufmerksamkeit wert.

WERTUNG:

 

 

Trackliste:

01. Carnival Days
02. The Crown
03. Harder To Breathe
04. Tidal Wave
05. Gotta Be Real
06. People Like Us
07. Shangri-La
08. War Of Mine
09. Shot Of Live
10. Hope
11. Reincarnation

Lotta

AMMUNITION – s/t

Band: Ammunition
Album: s/t
Spielzeit: 37:49 min
Stilrichtung: Melodic Rock
Plattenfirma: Frontiers
Veröffentlichung: 26.01.2018
Homepage: www.ammunition.no

Mit selbstbetiteltem Album starten AMMUNITION ins neue Jahr. Und ganz ehrlich: Was kann bei der Besetzung schon schiefgehen? Erik Mårtensson drückt nach Eclipse, W.E.T. und Nordic Union auch dieser Formation seinen unverwechselbaren Stempel auf und bringt gleich seinen Eclipse-Bassisten (nur diesmal als Schlagzeuger) Magnus Ulfstedt mit. Von der Gute-Laune-Fraktion kommt WIG WAM-Sänger Åge Sten Nilsen, TNT steuert Bassist Victor Cito Borge bei und Keys und Gitarre werden von Lasse Finbråthen bzw. Jon Pettersen übernommen.
Schon das Debut-Album „Shanghaied“ der norwegisch-schwedischen Kollaboration wurde bei der Rock-Garage abgefeiert und dem werde ich mich jetzt beim zweiten Album nahtlos anschließen.
Los geht’s mit einem lauten Break-Up Song namens „Time“, dann wird man gleich in „Freedom Finder“ hineingezogen und fängt an zu tanzen und mitzusingen obwohl man die Lyrics noch gar nicht kennt. Dieser Song lässt einen so schnell nicht los. Ein bisschen DOKKEN-like startet „Virtual Reality Boy“ und „Gung Ho (I Told You So)“ wartet mit ultimativem Gangshout Refrain auf und könnte auch ein reiner WIG WAM Song sein. Mit „Eye For An Eye“ wird es etwas nachdenklicher und hat sowohl thematisch als auch von der musikalischen Stimmung her etwas von U2. Mit einem „My Sharona“-groovigen Song namens „Tear Your City Down“ wird man wieder etwas wachgerüttelt bevor der härtesten drei Minuten des Albums in Form von „Caveman“ einem ordentlich Dreck um die Ohren schleudern. Mit „Wrecking Crue“ schafften es AMMUNITION sich für das finale des norwegischen ESC zu qualifizieren und mischten die gewöhnliche ESC-Suppe ein bisschen auf. Bei „Miss Summertime“ ist der Name Programm. Eine poppig-swingende Nummer, die den Raum mit Sommerhitze und Sonnencremeduft erfüllt. „Bad Bones“ bringt einen wieder auf den Boden der Tatsache zurück, dass man es hier mit einer Melodic Rock Band zu tun hat und das Schlusslicht „Klondike“, der erste Song, der für das Album geschrieben wurde, schließt genau da an.

AMMUNITION bringt Spaß und gute Laune. Kaum auszudenken was einem für eine Party blüht, wenn dieser melodischen Hammer einem live entgegenfliegt! Das ist in Deutschland auch bald möglich:
28.03.18 – Jubez – Karlsruhe
29.03.18 – Matrix – Bochum
31.03.18 – Kubana – Siegburg
01.04.18 – Live Music Hall – Mörlenbach

WERTUNG: 

 

 

Trackliste:

01. Time
02. Freedom Finder03. Virtual Reality Boy
04. Gung Ho (I Told You So)
05. Eye For An Eye
06. Tear Your City Down
07. Caveman
08. Wrecking Crue
09. Miss Summertime
10. Bad Bones
11. Klondike

Lotta

THE DARK ELEMENT – The Dark Element

Band: The Dark Element
Album: The Dark Element
Spielzeit: 53:54 min.
Stilrichtung: Power Metal
Plattenfirma: Frontiers Music
Veröffentlichung: 10.11.2017
Homepage: www.facebook.com/TheDarkElement

Was schön ist: dass Ex-NIGHTWISH-Sängerin Anette Olzon und Jani Liimatainen, unvergessener Keyboard-Meister bei SONATA ARCTICA und Kollaborateur von DJ PENETRATOR (kein Plan wer das ist, aber es steht auf Wikipedia) ein gemeinsames Album veröffentlicht haben. Was schade ist: dass die Band unter dem Namen THE DARK ELEMENT und nicht unter dem Namen DIE OLZON-BANDE läuft.
Aber Spaß beiseite. Die stilistische Ausrichtung von THE DARK ELEMENT überrascht wohl keinen unserer Leser: fettestens produzierter Melodic Metal mit einem Haufen modern anmutender Synthesizer, eingängig, oftmals kitschig. Poppig ohne Ende, verhältnismäßig wenig symphonisch, dafür umso mehr Disco. Jeder, den das abschreckt, sollte an dieser Stelle weiterscrollen. Der Rest sollte unbedingt weiterlesen, da er an diesem Ding seine helle Freude haben würde, während er von seinen truen Metallerfreunden angeekelt beäugt wird.
Doch genauer: Schon der Titeltrack, “The Dark Element” auf “The Dark Element” von THE DARK ELEMENT, zeigt, wo der Hammer hängt. Nach einem clubkompatibelen Intro gibt es BATTLE-BEASTIGEN stupiden BummZapp-Rhythmus auf die Ohren, kombiniert mit einem angenehm bösen Gitarrenriff, einem Ohrwurmrefrain des Todes und sehr dominantem Keyboardeinsatz – ein Erfolgskonzept, das im nächsten Lied direkt fortgeführt wird, erfolgreich, muss man zugeben.
Track 3, “Last Good Day”, lässt sich mit knallenden Synths abseits der eher zurückhaltenden Strophen feiern, liefert kaum kritisierbare Arrangements und kann das folgende leicht melancholische “”Here’s To You” in Sachen Partytauglichkeit noch überbieten.
Nach “Someone You Used To Know”, neben “Heaven Of Your Heart” eine der beiden erwartungsgemäß kitschigen (Halb)balladen, geht es angemessen flott weiter mit “Dead To Me” weiter, das im Gesang leichte SABATON-Anleihen offenbart und nach dem Geseiche des vorigen Songs mit angemessener Uptempo-Härte punktet.
“I Cannot Raise The Dead” ist Disco-Metal in seiner schönsten Form und wohl einer der besten Tracks des Albums. Und der letzte Track, “Only One Who Knows Me”, zwingt dem Hörer die Gänsehaut so dermaßen penetrant auf die Pelle, dass es an Körperverletzung grenzt. Egal, kein Grund, böse zu sein.

Anspieltipps;
“The Dark Eement”, “Last Good Day”, “Dead To Me”, “I Cannot Raise The Dead” und “The Only One Who Knows Me”

Fazit:
THE DANK ELEMENT verfolgt ein zugegebenermaßen simples Konzept, das allerdings bei seiner Zielgruppe wunderbar aufgehen sollte: viel Midtempo, im Vergleich zum Rest der Songs eher ruhige Strophen, wie man das beispielsweise von STRATOVARIUS kennt, dazu fette Ohrwurm-Refrains, vorgetragen von einer Anette Olzon in hervorragender Form, saftig produziert, mit wenig Kanten und serviert unter einem dicken Berg moderner Synths.
Das ist nicht wirklich neu, in seiner Form allerdings absolut auf der Höhe seiner Zeit – und es macht kräftig Laune. Ich wette 20 Euro darauf, dass diese Band nächstes Jahr auf dem SABATON Open Air spielt. Wer seinen Metal lieber klassisch und roh mag, sollte von der Bewertung fünf Sterne abziehen. Der Rest kaufe und bange.

 

WERTUNG:

 

 

Trackliste:

01. The Dark Element
02. My Sweet Mystery
03. Last Good Day
04. Here’s To You
05. Someone You Used To Know
06. Dead To Me
07. Halo
08. I Cannot Raise The Dead
09. The Ghost And The Reaper
10. Heaven Of Your Heart
11. Only One Who Knows Me

Jannis

 

BABYLON A.D. – Revelation Highway

Band: Babylon A.D.
Album: Revelation Highway
Spielzeit: 43:24 min
Stilrichtung: Hard Rock
Plattenfirma: Frontiers Music s.r.l.
Veröffentlichung: 10.11.2017
Homepage: www.babylonad.com

28 Jahre nach Ihrem fantastischen Debüt legen die Amerikaner BABYLON A.D. endlich ein neues Album mit (zumindest teilweise) frischem Material vor. Das es noch einmal so weit kommen hätte ich, als beinharter Fan der ersten Stunde, beileibe nicht mehr zu träumen gewagt. Denn was die Jungs seit Ihrem letzten richtigen Studioalbum („American Blitzkrieg“, 2000) so an Veröffentlichungen rausgehauen haben, bestand zum Großteil aus aufgewärmten Archivmaterial und (verzichtbaren) Live-Aufnahmen. Den meisten Hard Rock Fans der 80er dürften die Jungs, wenn überhaupt, aufgrund Ihres absolut genialen Erstlings bekannt sein, der bei mir z.B. auch heute noch beinahe wöchentlich in den Player kommt, so verdammt gut ist diese zeitlose Scheibe. „Babylon A.D.“ gehört in jede halbwegs gut sortierte Hard Rock Sammlung. Punkt. Um so grösser das Aha als angekündigt wurde, dass die Band auf dem Frontiers Label ein neues Studioalbum herausbringen würde.

Nun, so viel sei schon verraten, absolut taufrisch ist nicht alles auf „Revelation Highway“. Einige der Songs sind tatsächlich Neuaufnahmen von Songs die bereits 2008 auf der Demo-Compilation „In The Beginning…„ verbraten wurden. Was bedeutet, dass diese Tracks für das Debüt damals nicht verwendet wurden … man fragt sich warum. Nun gut, wollen wir nicht unken. Immerhin sind die Jungs für die neue Scheibe tatsächlich wieder in der Originalbesetzung unterwegs. Butter bei die Fische – wie klingt die neue Scheiblette? Die Produktion klingt, wohlwollend ausgedrückt roh und ungeschminkt, man könnte auch sagen, etwas billig, viel zu heiss komprimiert und gleichzeitig ungeschliffen. Das hat allerdings einen gewissen Proberaum Charme, der im klaren Kontrast zu den polierten beiden ersten Studioalben steht. Aber damit setzt die Band sich auch wieder von dem geleckten Frontiers Kram ab, den man sonst so zu hören bekommt – kurz, über die Produktion kann man gerne streiten. Das Aushängeschild von BABYLON A.D. war, neben den absolut geilen 2 Gitarren, immer schon Sänger Derek Davis, der heute noch genau so absolut klasse klingt wie damals. Die Stimme hat nichts von ihrer Faszination verloren. Und so treibt die Band Songs wie den flotten Opener „Crash And Burn”, das schon als Demo bekannte melodische “Tears” oder den B.A.D. typischen Rocker “Rags To Riches” mit gewohnter Verve durch die Speaker.

Mit “Revelation Highway” melden sich BABYLON A.D. eindrucksvoll zurück. Zwar gibts in der B-Note klare Abzüge wegen der doch recht dürftigen, matschigen Produktion und der offensichtlichen Resteverwertung. Allerdings bleibt unterm Strich immer noch ein starkes Album mit einer Menge feiner Songs einer immer noch einzigartigen Band. Gute Scheibe.

WERTUNG:

 

 

Trackliste:

01. Crash And Burn
02. Fool On Fire
03. One Million Miles
04. Tears
05. She Likes To Give It
06. Rags To Riches
07. Last Time For Love
08. I´m No Good For You
09. Saturday Night
10. Don´t Tell Me Tonight

Mario

SWEET & LYNCH – Unified

Band: Sweet & Lynch
Album: Unified
Spielzeit: 50:45 min
Stilrichtung: Hard Rock/Heavy Metal
Plattenfirma: Frontiers Music s.r.l.
Veröffentlichung: 10.11.2017
Homepage: www.sweetandlynch.com

Das Stryper Goldkehlchen Michael Sweet und Gitarren-Ikone George Lynch geben sich (2 Jahre nach Ihrem Debüt) erneut die Ehre und legen über Frontiers ein weiteres Album vor. Die erste Veröffentlichung der beiden konnte durchweg gute Kritiken einheimsen und dass hier 2 Könner ihres Fachs am Werk sind ist unbestreitbar. Ebensowenig gab es am Songwriting auf „Only To Rise“ zu meckern. Nun haben die beiden mit Unterstützung von Bassist James Lomenzo (u.a. White Lion, Black Label Society) und Schlagzeuger Brian Tichy (alle) „Unified“ eingetütet und bringen das ganze schnell unters Volk, bevor das nächste Stryper Album in trockene Tücher kommt und George Lynch sich einem seiner gefühlten 500 anderen Projekten/Bands widmet.

Dass die Jungs wissen was sie tun ist klar. Das hört man Scheibe No. 2 natürlich ebenfalls an – schlecht ist hier so gut wie nichts. Überragend allerdings auch nicht. Die Produktion ist ok, Industriestandard quasi, mehr nicht. Und wie bei dem begrenzten Zeitrahmen in dem solche Unternehmungen angegangen werden nicht anders zu vermuten ist das Songwriting, nun ja, etwas Kraut und Rüben. Da wird locker die obligatorische bluesige Ballade („Tried & True“) mit typischem Hard n‘ Heavy („Make your Mark“) gemischt, jeder bekommt genügend Spots um seine Fähigkeiten ins Rampenlicht zu stellen. Und manchmal wird sogar so richtig ins Geschmacksklo gegriffen, wenn z.B. in dem wirren, funkigen „Walk“ die Queenanleihen so derb übertrieben werden, dass man sich mitten in der neuen The Darkness Scheibe wähnt und nicht in den Händen von SWEET & LYNCH. Dieser Mut ist zwar zu begrüssen, verhindert in diesem Fall aber, dass bei „Unified“ so etwas wie Stringenz zustande kommt. Das klingt alles wie eine Ansammlung von Songs, die die Jungs anderweitig nirgends unter bekommen haben. Eine Mixtur aus hit and miss. Die Freude, die der Erstling noch entfachen konnte will sich bei „Unified“ nicht so richtig einstellen, auch wenn objektiv betrachtet alles im grünen Bereich ist. Verstehen wir uns bitte nicht falsch: bei starken Tracks wie das kernige „Promised Land“ oder das gitarrenlastige „Heart Of Fire“ kommt durchaus gute Laune auf. Der Gesang und auch die oftmals von Gospel beeinflussten Chöre sind durchweg erstklassig. Leider ist aber auch einiges an Füllermaterial dabei (wie die beiden verzichtbaren, an Ende der Platte gepackten Songs „Better Man“ und „Live To Die“) die das Album nur als ganz ok durchgehen lassen und eine höhere Wertung verhindern.

SWEET & LYNCH bieten auf Ihrem zweiten gemeinsamen Album Business as usual. Das mag den Freund des gepflegte und vorhersehbaren Melodic Rock freuen. Alle anderen, vor allem Fans von Lynchs heissem Gitarrenspiel, sollten aber erst malvorsichtig reinhören. Lynch ist hier zu weiten Teilen nur Erfüllungsgehilfe der relativ selten glänzt – die Scheibe ist zum Grossteil auf Sänger Michael Sweet zugeschnitten.

WERTUNG:

 

 

Trackliste:

01. Promised Land
02. Walk
03. Afterlife
04. Make Your Mark
05. Tried & True
06. Unified
07. Find Your Way
08. Heart Of Fire
09. Bridge Of Broken Lies
10. Better Man
11. Live To Die

Mario

VICE – Veni Vidi Vice

Band: Vice
Album: Veni Vidi Vice
Spielzeit: 41:30 min
Stilrichtung: Hard Rock
Plattenfirma: lictoc Music/Pride&Joy Music
Veröffentlichung: 17.11.2017
Homepage: www.vice-live.com/

Nach fast 30 Jahren sind VICE mit ihrem dritten Album „Veni Vidi Vice“ zurück aus der Versenkung. Ende der 80er wurde die Band formiert und bestand aus den damaligen Mitgliedern der deutschen Formation TNT. Nach der Umbenennung und Line-up-Änderungen wurde das Quintett von BMG-Ariola unter Vertrag genommen und warteten 1988 mit ihrem ersten Album „Made For Pleasure“ auf. VICE waren damals das Flaggschiff des „Happy Metal“ und das hört man noch heute.
Die 11 Songs des neuen Albums bieten demnach ein paar Partynummer in Form vom Einsteiger „Hot Summer Night Party“ und „Where Do I Belong“, zu dem es auch ein amüsant-peinliches Video gibt. Etwas härtere Töne werden bei „Dirty Mind“ angeschlagen, sowie bei „Turn It Up“, bei dem sich Sprechgesang und Ooohh-Chöre abwechseln. Ruhiger wird es mit „Only Love Can Heal The World“ und “Not What It Seems”, “Open Eyes” bietet ein cooles Riff und das STEVE MILLER BAND-Cover von “The Joker” ist nicht sonderlich aufregend.

„Veni Vidi Vice“ ist simpler Gute-Laune-Party-Rock, der an POISON oder auch PRETTY BOY FLOYD erinnert. Mit viel Leichtigkeit und einer gewissen „Is‘ mir doch egal“-Attitüde liefert VICE ein absolut sympathisches Album. Gleichzeitig sticht es in der Masse an tollen Alben dieses Jahr einfach nicht raus, vielleicht ist es mir dazu etwas zu einfach gestrickt. Trotzdem gibt es natürlich Anspieltipps mit hohem Unterhaltungswert: „Where Do I Belong“ und „Dirty Mind“.

 

WERTUNG: 

 

 

Trackliste:

01. Hot Summer Night Party
02. Dirty Mind
03. Where Do I Belong (Album-Mix)
04. You Brother
05. Only Love Can Heal The World
06. Open Eyes
07. The Joker
08. Turn It Up
09. Not What It Seems
10. My Way
11. Where Do I Belong (Jungle-Mix)

Lotta