TALENTSCHMIEDE: Zygann

Band:
Zygann

Gegründet:
2022

Herkunft:
Pforzheim

Mitglieder:
Thomas Zigann (Gitarre, Gesang, Songwriting)
Uwe Spinler (Bass, Gesang)
Peter Ikert ( Gitarre, Gesang)
Sascha Ossmann (Schlagzeug, Gesang)
Aktuell suchen wir noch einen Keyboarder.

Stil:
Melodic Rock, AOR

Veröffentlichungen:
On my way home

Einflüsse:
Foreigner, Journey, Saga

Was wir die nächsten fünf Jahre erreichen möchten:
Viele Live-Gigs spielen, noch einige Songs und Videos veröffentlichen.

Was als nächstes kommt:
Geplant und in Vorbereitung ist eine EP.

Unsere beste Erfahrung bis jetzt:
Der Videodreh und die Veröffentlichung von „on my way home“.

Unser peinlichster Moment:
Den hatten wir noch nicht, zumindest nicht in dieser Band.

Mit wem wir gerne ein Bierchen trinken würden und warum:
Mit den Leuten die unsere Musik mögen und an uns glauben.

Wenn wir uns eine Band aussuchen könnten, mit der wir auf Tour gehen dürfen:
Thomas hatte ja bereits Gelegenheit und war in den Neunzigern mit seiner damaligen Band Mason mit Doro auf Tour. Vorstellbar ist für uns aktuell, als Support egal welcher Band dabei zu sein.

Das Beste daran, in einer Band zu spielen:
Immer noch live auf der Bühne zu stehen und das Publikum abholen und mitnehmen, auch wenn es heute auch andere Möglichkeiten gibt, sich zu präsentieren.

Das Schlimmste daran, in einer Band zu spielen:
Wenn´s für die Band super läuft, bleibt vielleicht privat so einiges auf der Strecke, hier die richtige Balance finden ist da, glauben wir, ganz wichtig.

Online:
Website: www.Zygann.com

Musik:
Spotify: www.open.spotify.com/artist/23mangMlQEIilgvFuAZmrv
Youtube: www.youtube.com/watch?v=Gfajo1j9mPM

Live-Dates:
Sind in Planung für 2023

 

IRONBITE – The Great Escape

Trackliste:

01. Machine Hearts
02. Storm Before The Dawn
03. The Devil To Kill
04. The Bite
05. Black Flag
06. Demons
07. Total Eclipse
08. Ghost Town Riders
09. Young Gunz
10. Supernova

Spielzeit: 44:12 min – Genre: Heavy Metal – Label: Eigenveröffentlichung – VÖ: 25.11.2022 – Page: www.facebook.com/IronbiteOfficial

 

Es ist okay, sich Hilfe zu holen, nicht alles immer komplett alleine schaffen zu wollen, obwohl es außerhalb des Machbaren liegt. Und weil mir momentan eine miese Erkältung mein Hörvermögen beeinflusst, hole ich mir an dieser Stelle einfach mal den Support anderer Reviews ein, wenn es um die Beschreibung der Soundqualität von IRONBITEs zweitem Album „The Great Escape“ geht. Entgegen meiner Einschätzung ist die von Alexander Dietz (HEAVEN SHALL BURN) produzierte Platte wohl doch nicht lärmend und etwas „zu viel von allem“ produziert (danke u.a. an Bleeding4Metal), sondern knallt einfach gut, und damit ist mein Hauptkritikpunkt an der Platte schonmal gegessen. Denn abseits dessen ist das neue Werk der Sachsen-Anhalter ein bunt gemischtes Metal- und Rock-Potpurri, das in seiner Art, Freude an Vielseitigkeit und Grundstimmung für mich Erinnerungen an das großartige „Revolt Regime“ von MERGING FLARE weckt. Munter wandert das Quintett durch aggressiven Heavy Metal, Power Metal, Punk Rock, Hard Rock, bringt Folk-Anleihen ein, klingt mal böse, mal cool, mal nachdenklich, mal feierlich, mal nostalgisch. Heavy Metal bleibt dabei praktisch immer das Grundgenre, mit leichter Tendenz zu mehr ballernd als erwartet und melodischen, dichten Refrains. Die weisen ein gutes Maß an Wiedererkennungswert auf und fühlen sich allermeistens nicht an, als hätte sie jede zweite Hard&Heavy-Band schonmal geschrieben. Gelungen ist auch die Riffarbeit, zu bewundern insbesondere bei „Storm Before The Dawn“ und „The Devil To Kill“, ebenso die Vocals von Sebastian Sachse, die über alle Genretendenzen nahtlos in die jeweilige Stimmung integriert werden, und das ist eigentlich das beste, was vocaltechnisch in so einem Album passieren kann. Gelungen ist auch die Albumstruktur; die Songreihenfolge erlaubt mit dem Drum- und Gitarren-gewitterigen „Machine Hearts“ als Opener tendenziell im Verlauf des Albums mehr Emotion, mehr ausgeprägte Melodien und Gänsehautmomente – während beispielsweise der Hard-Rock-Track „Total Eclipse“ als zweiter oder dritter Track seltsam herausgestochen wäre. Gut, ob ich „Ghost Town Riders“ nicht doch ein bisschen zu abseits finde, möchte ich an der Stelle nicht endgültig sagen, aber selbst dann liefe der Track noch als gut gemachter und humoristischer Western-Ausflug.

Fazit:
Man kann es immer übertreiben beim Versuch, ein Album vielseitig als Stunt zu gestalten. Man kann damit auch gewinnen und ganz explizit unterschiedliche Genres pro Song bedienen, wie SLAVES TO FASHION mit „The History Of Heavy Metal“. Bei IRONBITE klingt das Resultat aber weniger nach einem Versuch, sondern nach etwas, das im Songwritingprozess praktisch automatisch geschehen ist, und das ist der Schlüssel zur erfolgreichen Komposition eines Metalalbums, das seine Einflüsse in so vielen Genres findet und dennoch wie aus einem Guss wirkt. Cooles Ding, liebe IRONBITE!

Anspieltipps:
Keine expliziten – den besten Eindruck von „The Great Escape“ bekommt man wohl beim kurzen Antesten verschiedener Songs.

Jannis

ARRAYAN PATH – Thus Always To Tyrants

Trackliste:

01. Oh Dark Tears (Aftermath)
02. The Usurper
03. The King’s Aegis… They Came From The Taygetos Mountains
04. The Battle Of Cnidus
05. Artaxerxes II Mnemon
06. Crossing Over To Phoenicia
07. In Salamis
08. Raid Of The Achaemenids
09. Of Royal Ancestry
10. The Legend Of Evagoras
11. Army Of The Myrmidons – Return To Troy Pt. II (Origins)

Spielzeit: 64:16 min – Genre: Epic Power Metal – Label: Pitch Black Records – VÖ: 09.12.2022 – Page: www.facebook.com/arrayanpath

 

Ein neues Album von ARRAYAN PATH ist mir immer ein besonderer Grund zur Freude, und ich war beinahe enttäuscht darüber, nach „Dawn Of Aquarius“ und „Archegonoi“ (je 9,5 Sterne) an „The Marble Gates To Aperion“ nur neun verteilen zu können, da es mir doch in Sachen kompositorischer Gesamtqualität einen Ticken schwächer vorkam. Also ein bisschen Sorge, ob sich der Trend fortsetzt – und hiermit präsentiere ich heute stolz die erste ARRAYAN-PATH-Rezension von mir, die sich einfach locker die volle Punktzahl verdient hat.
„Thus Always To Tyrants“. Junge Junge. Erster Track ist noch nicht vorbei und es steht bereits fest, dass hier ein grandioses Epic-Power-Metal-Werk vorliegt. Das Orchester klingt authentischer und liebevoller programmiert denn je, die Vocals von Nicholas Leptos werden gefühlt mit jedem Album etwas stärker und haben nur noch wenig Luft nach oben (Auf dem aktuellen ist er theatralisch wie nie unterwegs, ohne je peinlich zu wirken) und absolut jeder Track auf „Thus Always To Tyrants“ wirkt absolut schlüssig, obwohl sich ARRAYAN PATH nicht von ihrer Liebe zu plötzlichen Brüchen und unvorhersehbaren Wendungen verabschiedet haben. Diese Liebe, dazu die Detailverliebtheit, die Auskomponiertheit und kleine Prog-Tendenzen macht selbst schwächere Alben des Quintetts aus Zypern zu einer lohnenden Angelegenheit. Das hier ist keins davon. Das ist ein majestätisches Konzeptalbum über König Evagoras, den Herrscher des Königreichs von Salamis (?) auf Zypern (Ja, gelegentlich reißt einen das Wort „Salamis“ ein Stück weit raus, aber ist ja immerhin ganz lustig), das mal bombastisch, mal zurückhaltend, mal straight metallisch schnell noch auf meine Liste der besten Alben 2022 klettert.
Alleine wegen Tracks wie dem PRIESTig beeinflussten „Crossing Over To Phoenicia“ (hatte ich nicht erwartet und haut voll rein) und dem fast leichtgängigen „The Battle Of Cnidus“ (Überhit) lohnt sich die Platte und das allen Erwartungen widersprechende „In Salamis“ setzt dann ein Siegel auf die ganze Sache.

Fazit:
Nee, ernsthaft: „Thus Always To Tyrants“ ist eines der ganz wenigen Alben, die mich beim ersten Hören in echte Begeisterung versetzen können, weil einfach alles stimmt. Sound, Instrumentalleistung, Vocals, Komposition, Arrangements, Choreinsatz, Orchesterprogramming, Synths, Entertainmentfaktor, Wiedererkennungswert, Ernstnehmbarkeit: Wer mit hochmelodiösem Power Metal mit Orchester und Songwriting abseits der ausgelutschten Gänsehaut-Formeln was anfangen zu können glaubt, sollte sich dieser Erfahrung nicht berauben. Begeisterung! Jetzt nochmal „The Battle Of Cnidus“ hören gehen.

Anspieltipps:
„The Battle Of Cnidus“, „Crossing Over To Phoenicia“, „In Salamis“, „Oh Dark Tears (Aftermath)“ und „The Legend Of Evagoras“

Jannis

ASTRAYA – Myth Of Dike

Trackliste:

01. Oppenheimer
02. Myth Of Dike
03. The Moribund
04. Corpse Obscure
05. Charlatans
06. Interlude I
07. Lost
08. Epiphany Pt. 1
09. Fountain
10. Interlude II
11. A Finite Sequence Of Fainting Transcience

Spielzeit: 53:34 min – Genre: Post/Alternative Rock – Label: Eigenveröffentlichung – VÖ: 25.06.2022 – Page: www.facebook.com/astrayaband

 

Immer schön, dass es das Sprichwort „Besser spät als nie“ gibt, das lässt einen dann ein bisschen positiver dastehen, wenn die angekündigte Rezension über fünf Monate nach Releasedatum kommt. Immer schön auch, dass es Leute mit einem Händchen für gute stimmungsvolle Musik gibt, dann hat man beim letztendlichen Rezensieren auch noch eine gute Zeit. ASTRAYA sind so Leute. Das Quintett fällt mit seinen weniger als tausend Facebook-Likes noch souverän in die Geheimtipp-Rubrik, kommt aus Stuttgart und hat nun nach einer EP mit „Myth Of Dike“ sein erstes Album veröffentlicht. Über stolze 53 Minuten wird auf diesem mehr oder weniger ein Klangbild zum Reinlegen gezaubert. Post Rock steht auf dem Programm. Die Art, die gerne auch mal länger verträumt-hypnotisch durch einen hindurchfließt und statt musikalischer Jumpscares eher auf subtile, aber auf Dauer massive Steigerungen der Intensität setzt. Das machen ASTRAYA spielerisch sehr gut. „Myth Of Dike“ ist keines der Alben, bei dem jeder Ton/Drumhit nachher exakt auf die richtige Position gesetzt wurde, trotzdem sitzt der Spass und fühlt sich sehr natürlich an. Sängerin Melina Abele macht dabei mit ihrer klaren beruhigenden und stark eingesetzten Stimme einen absoluten Überjob und ist nochmal für 50% Bonusatmosphäre verantwortlich.
Musikalisch will ich das Ding gar nicht so zerpflücken, sondern als meditatives Gesamtwerk für sich stehen lassen. Kompositorisch starke Leistung ohne Frage, angereichert um ein paar kleine Zwischenspiele, die den Flow der Platte noch verdichten. Und man muss ASTRAYA zugute halten, dass sie sich wirklich Zeit nehmen, auch mal ein paar Minuten für hypnotische Redundanz investieren, die bei ihrem Stil sehr vorteilhaft ist.
Geht es dann mal wirklich zur Sache, mit aggressiveren verzerrten Gitarren und Doublebass, kommt es manchmal ein wenig ins Schwimmen, hier wäre etwas mehr Definiertheit schön gewesen, die man ggf. schon hätte erreichen können, wenn man Basedrum und Gitarren ein wenig anders gemixt hätte.
Aber das ist jetzt auch nichts, was einen wirklich aus dem Album herauszureißen vermag.

Fazit:
Auch wenn die Realität im aktuellen Musikbusiness anders aussehen mag: Bei so einem ersten Albumlebenszeichen sollte man als Band eigentlich eine goldene Zukunft vor sich haben. Im mindesten sollte man aber eine ernsthaft interessierte Stammhörerschaft entwickeln können, denn „Myth Of Dike“ ist ein Album, das in seiner hypnotischen, meditativ-mächtigen Art einfach im wahrsten Sinne des Wortes wirkt.

Anspieltipps:
„Myth Of Dike“, „Corpse Obscure“, „ A Finite Sequence Of Fainting Transcience“ und „Lost“

Jannis

R3VO – Fireflies (EP)

Trackliste:

01. Artificial Pleasure
02. Fireflies
03. Dorian Gray
04. Darling
05. Aluminium

 

 

 

 

Spielzeit: 23:30 min – Genre: Progressive Rock – Label: Eigenveröffentlichung – VÖ: 16.11.2022 – Page: www.facebook.com/R3VO.official

(8,25 von 10, aufgerundet wegen Debüt)

Man kennt ja die zahlreichen Einschätzungen von Einzelpersonen über Berlin und seine Einwohner. Sollte man Teil der Fraktion „Kannste komplett vergessen“ sein, ist es nun aber an der Zeit für eine kleine Einschränkung: „alle außer R3VO“. Die haben in den letzten zwei Jahren fünf Songs geschrieben, dann aufgenommen, und jetzt auf ihrer Debüt-EP rausgebracht. Wenn man nicht das Kind von Bruce Dickinson ist, bleiben einem dabei eigentlich nur zwei Optionen. Entweder man erwischt eine grausame Produktion oder eine Preis-Leistung-Produktion, die vielleicht ein bisschen basic aber sehr zweckmäßig ausfällt. Letztere haben R3VO bekommen, mit tatsächlich echt gutem Preis-Leistungsverhältnis, klarem Sound (für das Genre unabdinglich) und gerade in den Vocals mit einigem an investierter Arbeit. Stichwort Genre: Progressive Rock, mal moderner technischer im Stil von beispielsweise HAKEN („Artificial Pleasure“), mal oldschooliger (das ruhig-intensive „Darling“). Oft angejazzt, frickelig, mit einigem an Nicht-4/4tel-Takt und gerne mal – insbesondere im zweiminütigen „Dorian Gray“ – auf einem Level, wo man auch mit ein bisschen Ahnung gar nicht erst anfangen sollte, das Ganze irgendwie auf musiktheoretischer Basis verstehen zu wollen. Mächtig Groove ist dabei, aber auch ausufernde ruhige Parts, so bei „Aluminium“.
Stichwort Skill: Jap, da haben sich echt ein paar Leute gefunden, die ihr Handwerk verstehen und dabei nicht nur irgendwas Kompliziertes in komischen Taktarten spielen, sondern dabei auch dem Laien die Möglichkeit geben, die Sache gut zu finden. Sängerin Leo Lotux setzt der Instrumentalperformance dann noch eine monumentale Sahnehaube auf. Alleine wegen ihr lohnt sich schon, durch die EP zumindest mal durchzuskippen.
Die EP heißt übrigens „Fireflies“, hab ich, glaub ich, vergessen zu erwähnen. (Anm. d. Red.: Hatte ich echt).
Zurück zum Thema: Die Bandbreite und Ausdrucksstärke der Vocals ist spektakulär und absolut on point eingesetzt. Kann eine solche Platte echt nochmal aufwerten.
Ein bisschen Elektronik gibt’s auch, den ein oder anderen digitalen Basssound und mit dem letzten Drittel vom Titeltrack einen fast komplett elektronischen Part, der sehr gelungen ist und zusammen mit dem generellen Wiedererkennungswert des Songs und seinen vielen verspielten Elementen diesem Song freundlich auf das Favoritentreppchen hilft.
Kritik: Manchmal ist der Technik-Faktor echt hoch, während der Immersions-Faktor ein bisschen zu sehr zurückbleibt. Oder anders: Manchmal respektiere ich sehr, fühle aber wenig. Dabei haben R3VO mit „Darling“ bewiesen, dass sie auch ganz anders können. Aber das ist ein bisschen, als würde man bei einem Lamborghini bemängeln, dass er von außen nicht plüschig genug ist (aber ist er halt auch nicht, deswegen bleibt die Kritik bestehen).

Fazit:
Geile erste Meldung von musikalisch hart versierten Leuten. Wenn „Fireflies“ ein Ausblick in die Zukunft von R3VO ist, habe ich Bock auf ihre zukünftigen Releases. Und Ihr könnt das auch haben, wenn Ihr nicht auf 1 und 3 klatscht!

Anspieltipps:
„Fireflies“ und „Darling“

Jannis

TALENTSCHMIEDE: Dead Memory

Band:
Dead Memory

Gegründet:
2013 in Essen. Genauer gesagt an einem „feucht-fröhlichen“ Abend im „Südrock“ in Essen 🙂

Herkunft:
Essen, NRW

Mitglieder:
David Mende (Vocals, Bass)
Jonas Elsner (Backing Vocals, Drums)
Gerrit Kuhl (Lead-Guitar)
Lukas Heimann (Rhythm-Guitar)

Stil:
Heavy Rock

Veröffentlichungen:
EP
White Rabbit (2014)
Awake (2022)

Alben
Cinderella (2015)
Welcome To My Fairytale (2017)

Einflüsse:
Alter Bridge, Breaking Benjamin

Was wir die nächsten fünf Jahre erreichen möchten:
Mehr größere Festivals spielen!

Was als nächstes kommt:
Die Veröffentlichung unserer neuen EP „Awake“ inkl. der Vorab-Singles „Dance in Flames“ und „Light it up“.
Nächstes Jahr gehen wir mit komplett neuer und aufwendiger Produktion auf Tour.

Unsere beste Erfahrung bis jetzt:
Rock am Ring 2019 – da ist ein Traum für uns wahr geworden. Eines der schönsten Live-Konzerte, die wir bisher spielen durften.

Unser peinlichster Moment:
2017 haben wir auf einem Festival gespielt, welches auf einem Berufsschul-Grundstück stattgefunden hat. Wir als Headliner spielten um 22:00. Leider war im Stromkreis eine Zeitschaltuhr eingebaut – während des Sets ging überall der Strom aus und konnte nicht mehr angestellt werden, da der Hausmeister nicht mehr da war.
Wir konnten zwar noch die eine oder andere Minute überbrücken, aber nach fünf Minuten hat auch der letzte Zuschauer keine Lust mehr auf „We will rock you“ zu klatschen 😀

Mit wem wir gerne ein Bierchen trinken würden und warum:
Dave Grohl – der Mann kann so viele (spannende) Geschichten aus seinem jahrzehntelangen Rockerleben erzählen, da reicht wahrscheinlich ein Bierchen nicht aus. 😉

Wenn wir uns eine Band aussuchen könnten, mit der wir auf Tour gehen dürfen:
„Die Kassierer“ 😀 Wenn es etwas gesitteter zugehen soll, dann lieber „Steel Panther“. 😉

Das Beste daran, in einer Band zu spielen:
Die Energie auf Konzerten, die sich zwischen uns und den Zuschauern bildet – wir haben jedes Mal wieder Gänsehaut, wenn unsere Songs vom Publikum mitgesungen werden.

Das Schlimmste daran, in einer Band zu spielen:
Der organisatorische Kram drumherum.

Online:
Website: www.dead-memory.de

Musik:
Spotify: www.open.spotify.com/artist/1gFNGtfmmUO0XQ92gFKzTJ
YouTube: www.youtube.com/user/ChannelDeadMemory
Soundcloud: www.soundcloud.com/dead-memory

Live-Dates: Coming soon

OSYRON – Momentous

Trackliste:

01. Anunnaki
02. Dominion Day
03. The Deafening
04. Landslide
05. Sorrow And Extinction
06. Beyond The Sun
07. Awake
08. Momentous
09. Prairie Sailor
10. Beacons

 

Spielzeit: 55:20 min – Genre: Modern Progressive Metal – Label: Osyron/SAOL – VÖ: 04.11.2022 – Page: www.facebook.com/osyron

 

Modern Metal kann mit seinen Parallelen zu Metalcore schon bizarre Formen annehmen. Auf der einen Seite kann der Musik das letzte bisschen Seele aus dem Leib gesaugt werden, auf der anderen kann der nächste Drop so hart sein, dass es einem beim Mitnicken den Kopf 30 Zentimeter tief in den Boden rammt. So zumindest meine persönliche Wahrnehmung, weshalb es besonders ungewohnt anmutet, Elemente dieses Genres in Kombination mit Power und Progressive Metal zu bekommen. Hier sind sie nun mit OSYRON und ihrem neusten Release, „Momentous“. Will man dieses Album möglichst kompakt beschreiben, dann würde man es als ICED-EARTH-beeinflusst, etwas orchesteriger und dann ordentlich mit Modern-Metal- und Progressive-Elementen garniert bezeichnen. Dabei gibt es einen ordentlichen Anteil unklarer Vocals (bei „Landslide“ fast nur, außer im Chorus“), Progressivität hauptsächlich darin bestehend, dass die Instrumentalfraktion sehr technisch unterwegs ist. Klar, ab und an darf es auch mal klassischer sein, beispielsweise in der ersten Hälfte des überlangen Titeltracks, oder alternativ mit traditionellen Blastbeats, die nicht unbedingt repräsentativ für Progressive Metal sind, aber immerhin klassisch.
Neben den unmelodischen Parts gibt es aber auch (gefühlt mehr als 50%) melodieorientierte, mit feierlichen Refrains („Sorrow And Extinction“) oder ruhigen Anfangsparts – sowie einem ganz ruhigen Track mit „Prairie Sailor“.
Kritik lässt sich zum einen an der Produktion äußern: Der Snaresound fällt wirklich auf, weil er wirkt, als hätte man immer und immer wieder das genau gleiche Snare-Sample verwendet; wirkt wenig handgemacht, obwohl ich nicht unterstellen will, dass hier Angelo Sasso am Schlagzeug saß. Mixtechnisch verschwimmt auch das Orchester und einiges an Keyboards oftmals sehr im Hintergrund und man kann hin und wieder ahnen, dass da noch was Cooles abgeht, aber eben nicht ganz sicher sein.
Persönlich finde ich „Momentous“ am besten, wenn es die modernen Elemente zurückfährt. Der ICED-EARTHig beeinflusste Stil ist stark umgesetzt (so beispielsweise bei „The Deafening“, das so ganz nebenbei auch mit Ex-ICED-EARTHer Stu Block als Gast aufwarten kann) und schafft die Stimmung, die ich mir von einem Album wünsche, dessen Opener „Annunaki“ heißt. Währenddessen sind die meisten (insbesondere die ganz) modernen Parts eher das, was ich durchaus beeindruckend und gut auf’s Maul finde, was diese Platte aber eigentlich gar nicht in der Menge nötig hätte.

Fazit:
„Momentous“ ist ein cooles Album, dessen Stilmix Geschmackssache bleibt und das mit einigen kleinen Produktionsmakeln einhergeht. Aber aus der gegenteiligen Sicht von meiner betrachtet: Modern-Metal-Fans, die sich neben guter Technik auch über ein höheres Maß an fett-melodischeren und weniger modernen Bestandteilen in ihrer Musik freuen würden, könnten mit der neuen OSYRON eine wirklich gute Zeit haben

Anspieltipps:
„Sorrow And Extinction“, „Landslide“ und „Beyond The Sun“

Jannis

RIOT IN THE ATTIC – Those Who Don’t Belong

Trackliste:

01. Sin
02. Drag Me Down
03. Soma (Pt. 1)
04. Wandering
05. Interlude
06. And There Was Dust
07. Soma (Pt. 2)
08. All For One
09. Sand
10. Wildlife

 

Spielzeit: 47:00 min – Genre: Hard/Stoner Rock – Label: Monkey Road Records – VÖ: 11.11.2022 – Page: www.faceboook.com/riotintheattic

 

11.11. – Beginn der Karnevalssaison, alle Rheinländer sind seit vormittags besoffen, tragen Swat- oder Ganzkörper-Tierkostüme, brechen in die U-Bahn und hören „Schatzi, schenk mir ein Foto“. Alle Rheinländer? Nicht ganz. Ein kleiner, elaborierter Teil, die Musik-Conniosseure, die intellektuelle Oberklasse, die Genießer der wahren Kunst, haben sich eine Tasse Tee neben ihren Ohrensessel gestellt und erfreuen sich an „Those Who Don’t Belong“, dem neusten Werk ihrer Rhein-Landsleute von RIOT IN THE ATTIC. Die zweite Platte des Trios führt seinen Weg durch die Facetten von Hard, Stoner und ein bisschen Alternative Rock konsequent weiter und macht dabei vieles richtig.
Über jeden Zweifel erhaben ist auf „Those Who Don’t Belong“ die Gitarrenarbeit. Die Riffs sind allesamt Zucker für die Ohren, welches Untergenre sie auch gerade bedienen möchten, die melodischeren Motive ebenso, genau so gehört sich das.
Die Produktion ist stabil, ein Quäntchen Druck hätte man noch reinpacken können und die Vocals etwas voller gestalten können. Letzteres mag eine Stilentscheidung gewesen sein, aber ist dann eben eine, über die nachher jemand in der Rock Garage meckert. Und warum man sich im letzten Song entschieden hat, das Schlagzeug komplett auf den linken Lautsprecher zu legen, will sich beim besten Willen nicht erschließen. Sonst passt die Sache aber, um den staubig-trockenen Rock von RIOT IN THE ATTIC zu transportieren. Der fällt nicht besonders eingängig aus – am „poppigsten“ sind wohl noch die beiden sehr gelungenen Parts von „Soma“ – funktioniert aber bestens in seiner Midtempo-Lastigkeit, die immer wieder mal durch schnellere oder sehr ruhige Parts gebrochen wird. Gerade dann hat die Platte noch einmal mehr Atmosphäre und Charakter, beispielsweise beim Über-Achtminüter „And There Was Dust“, dessen Strophen sehr zurückhaltend und angenehm unangenehm sind, mit kontrastierendem schwer-riffigem langsamem Midtempo-Chorus. Auch das lange Instrumental „Sand“ kann die Aufmerksamkeit des Hörers durchgängig halten, während „All For One“ noch am ehesten wirklicher Lückenfüller ist.
Der Grundstil von RIOT IN THE ATTIC bleibt interessant, schlägt mal in die eine, mal in die andere Richtung aus, mit Melodien, die an Eingängigkeit kratzen, um sie durch kleine Rückzieher dann wieder zu umgehen.

Fazit:
Und damit ist „Those Who Don’t Belong“ trotz ein paar kleiner Schwächen ein echt schönes Ding geworden, das mit Ambitionen und kreativen Visionen konzipiert und umgesetzt wurde. Wer also tendenziell was mit schön trockenen Gitarren in seinem Rock anfangen kann, kriegt hier ein spannendes Stück Underground, das ihm einiges bieten kann, was sich an der Oberfläche nicht finden lassen würde.

Anspieltipps:
„Soma“ Part 1 und 2, „And There Was Dust“ und „Sand“

Jannis

NEWS: OVERSENSE veröffentlichen neues Musikvideo

OVERSENSE (Nun habt ihr davon gehört!) gibt es schon seit über acht Jahren und ihr neues Musikvideo „Fire“ seid dem 04. November. Bringen wir nun mit der Angabe, dass es sich bei der Truppe um eine Rebel-Metal-Band um Youtube-Gitarristin JJ’S ONE GIRL BAND handelt, direkt zwei Faktoren ins Spiel, die man nicht so alltäglich hört. Ist aber vollkommen in Ordnung, denn „Fire“ erweist sich als schön produzierter moderner Metal mit ein bisschen Heavy, ein bisschen Power, ein bisschen Alternative und ein bisschen Core, tendenziell melodiös mit leicht poppigem, eingängigem Chorus und durchweg starker Leistung aller Beteiligten. Dazu gibt’s ein Musikvideo, dem das Attribut „Cheese“ aus jedem Frame springt – aber geil gemacht, lustig und professionell ist es auch, womit „Cheese“ hier bedenkenlos positiv gewertet werden kann. Inhaltlich geht es um unser aller Lieblingshobby – andere Leute im Internet zu beleidigen – und mit weniger als fünf Minuten Spieldauer passt das Ding auch angenehm in die Raucherpause, in der Ihr das hier gerade lest!

Instagram: www.instagram.com/oversensemusic
Facebook: www.facebook.com/oversensemusic
YouTube: www.youtube.com/oversensemusic

SILVER PHANTOM – Crimson Cabaret

Trackliste:

01. Crimson Cabaret
02. Foreshadowed
03. Black Lady
04. Shapeshifter
05. Circle Of The Serpent
06. Undying Gods
07. Thrill Thrashing Light
08. Parasite Spirit
09. We Sing Along

 

 


Spielzeit:
45:30 min – Genre: Classic Heavy Rock – Label: UPRISING! Records – VÖ: 28.10.2022 – Page: www.facebook.com/SilverPhantomMusic

 

Man sollte als Band generell vorsichtig sein, wenn man in seiner „Für Fans von“-Rubrik nur absolute Legenden anzugeben gedenkt. Denn an denen wird man dann gemessen und sieht sich dann ggf. als kleine Band mit 1500 Facebook-Followern plötzlich extremen Erwartungen ausgesetzt. Dann wiederum, im Fall von SILVER PHANTOM – was will man machen? Dann schauen wir halt mal auf den Vergleich. Die Dänen haben mit „Crimson Cabaret“ nun ihr erstes Album veröffentlicht und geben an besagter Stelle unter anderem GHOST und ALICE COOPER an. Und ja, es ist verständlich. Neun Songs mit hörbarem Theatralikfaktor erwarten die Hörer, verpackt im Retro-Hard/Classic-Rock-Gewand, mit ein bisschen Okkultheit, ein paar Doom-Anleihen, ordentlich produziert, gespielt und gesungen, angereichert durch zeitweise breite Backing Vocals und ein bisschen Orgel. Nun darf man aber „Für Fans von“ nicht mit „Klingt wie“ verwechseln. Was SILVER PHANTOM mit GHOST verbindet, sind Fragmente ihres Stils. Insbesondere die Riffarbeit fällt hier auf, die die Gesangsmelodien immer wieder kreativ in einen neuen Kontext rückt, im Sinne der Musik gegen den Rest arbeitet und oftmals selbst abstraktere Melodien schafft, die mit denen der Vocals auf unvorhersehbare Weise zusammenpassen. Das Songwriting der Gesangsmelodien selbst ist oft weniger eingängig als das von GHOST, arbeitet aber ebenfalls mit den Möglichkeiten, die es bietet, mal über den Tellerrand seiner Tonart hinauszuschauen. Und Drums und Bass haben ebenso ihren Spaß – kaum ein Part, der auf „Crimson Cabaret“ von ihrer Seite einfach zweckmäßig begleitet werden würde, ohne irgendeinen kleinen Twist zu bieten.
All das geschieht in der rockigen Spielfreude eines 70er Jahre ALICE COOPERs, mit dem man sich ein Faible für gewisse kleine Wendungen und Melodieentwicklungen teilt. Letztendlich ist die Platte damit eben tatsächlich für Fans dieser Beiden, aber eben nur dann, wenn sie auch das mögen, was SILVER PHANTOM an sich so machen. Und das ist ziemlich unterhaltsamer, okkult angehauchter klassischer und leicht doomiger Heavy Rock, der manchmal mit seinen kreativen Entscheidungen je nach Geschmack über’s Ziel hinausschießt. So gaukelt beispielsweise „Undying Gods“ seinen Hörern Eingängigkeit vor, während es an sich eher schwer verdaulich ist (kann man geil finden, oder nicht so, ich mag’s) Und an einigen Stellen, insbesondere in Refrains, entscheidet sich „Crimson Cabaret“ dafür, Erwartungen zu brechen und einem geilen Chorus eine überraschende Wendung zu verleihen, wobei zumindest in meinen Augen geil hier häufig höher zu werten wäre als überraschend.

Fazit:
Ja, vielleicht ist meine Hauptkritik an SILVER PHANTOM, dass ich mir ein bisschen mehr Eingängigkeit wünsche (darf man das als Rock/Metal-Rezensent?). Mehr Songs wie die großartigen „Circle Of The Serpent“ und „Parasite Spirit“ (wobei letzterer ein wenig unter dem oben beschriebenen Chorus-Überraschungs-Gedanken leidet). Man sollte als Rockfan „Crimson Cabaret“ mal gehört, zumindest angetestet haben. Wenn man der Typ dafür ist, dann bekommt man was echt Besonderes und hat vielleicht das Glück, live dabei zu sein, wenn eine interessante Band demnächst mit Album Nr. 2 so richtig in einem geilen Stil ankommt!. Spaß macht es zweifelsohne jetzt schon!

Anspieltipps:
„Circle Of The Serpent“, „Parasite Spirit“, „Undying Gods“ und „Shapeshifter“

Jannis