WALTARI – Nations‘ Neurosis

Trackliste:

01. Nature Rules
02. Open The Gate
03. Do You Accept
04. Breakfast In Eiffel Tower
05. Diversity
06. Murder Plot
07. Sun
08. Kill For Sport
09. Flowin‘
10. Major Mistake
11. Step Back
12. Higher
13. Est
14. 7th Heaven
15. Last Chance

Spielzeit: 63:53 min – Genre: Rock/Metal – Label: Metalville – VÖ: 16.05.2025 – Page: www.facebook.com/waltariofficial

 

Wer auch nur ansatzweise mit dem Schaffen von WALTARI vertraut ist, weiß bereits jetzt: Langweilig ist „Nations‘ Neurosis“, das 16. Album der Band, nicht. Die in ihrem Heimatland durchaus in den Albumcharts vertretenen Finnen machen seit Anfang der 80er so eine Art Allesmusik. Basis ihres Stils ist Rock/Metal, und auf der tobt sich die Truppe auf ihren Alben durch unterschiedlichste Stile und Klangwelten.
Das ist bei „Nations‘ Neurosis“ nicht anders. 15 Songs, über eine Stunde Spieldauer, was aber im Gegenschluss bedeutet, dass die Songs im Schnitt gerade mal kompakte vier Minuten lang sind – und das trotz des alleine schon sieben Minuten langen „Step Back“. Aber gut, manchmal braucht es gar nicht mehr als 3,5 Minuten, und ja, „Nations‘ Neurosis“ ist ohne Zweifel verdammt kurzweilig.
Soundtechnisch ist die Kiste voll in Ordnung Bandleader Kärtsy überzeugt mal wieder mit seinen charakteristischen Vocals, der Rest der Truppe macht ebenfalls einen stabilen Job. Und musikalisch? Nun, mal so, mal so.
Sehr starker Einstieg mit „Nature Rules“, Mit E-Orgel, Synths, starkem Chorus, höchst unterhaltsam. Dann gibt es zwei okaye unter-4-Minüter, deren Haupt-Sellingpoint ist, dass sie eben unterschiedliche Stile bedienen. „Breakfast In Eiffel Tower“ packt dann die Party-Synthesizer aus. Wirkt zwar ein bisschen, als bestehe er aus Versatzstücken dreier unterschiedlicher Songs, aber die drei Songs sind eben auch cool.
„Diversity“ ist dann halt echt einfach ein Rapsong, was der ein oder andere Metaller nice finden mag, aber wer sonst auch gerne Rap hört, vermisst Flow im Text und in der Delivery. Dazu gibt es ein KI-Video. Immer spannend, wenn Künstler sowas für eine gute Idee halten. Gebt der Sache noch fünf Jahre und ich generier mir ein authentisches WALTARI-Album, und was macht Ihr dann?
Review ufert aus, zurück zum Thema. Da kommen noch richtige Knallersongs wie „Sun“, „Flowin’“ und „Major Mistake“, dazu noch ein paar weniger spektakuläre und/oder weniger gelungene. Ist schon die Frage, ob man nicht auf ein paar Songs hätte verzichten können, die auf dem Album gelandet sind, weil sie eben wieder stilistisch etwas anders machen, abseits davon aber nicht besonders viel zu sagen haben. Und ja, ein solches Album wird alleine aufgrund seiner Vielseitigkeit immer so seine Parts haben, die man als Hörer nicht braucht, wobei das bei jedem Hörer unterschiedliche Parts sind. Aber ich will Experimentierfreude nicht kritisieren. Bei anderen Bands ist das Problem, dass sie nie was wagen, bei WALTARI ist das Problem, dass sie so richtig was wagen und dann manchmal nicht so richtig treffen. Aber eben auch nur manchmal. Oft genug wird „Nations‘ Neurosis“ dem musikalisch offenen Rock/Metalfan so richtig Freude bereiten.

Fazit:
Kein Song wie der andere, mal Miss, mal Hit. Aber bei der Albumlänge und Menge an Songs sind ein paar Lückenfüller jetzt auch kein Drama. Da ist schon einiges an Knallern dabei und viel viel Stoff für die nächste Party-Playlist!

Anspieltipps:
„Nature Rules“, „Sun“, „Flowin’“ und „Step Back“

Jannis

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