FLIGHT OF ICARUS – Terra Nova

Trackliste:

01. Icarus Rise
02. Terra Nova
03. Lost Highway
04. To The Sun (And Back Again)
05. Through Space And Time
06. Deus
07. God Bless
08. War Cry
09. Nangilima
10. Liberi
11. Flight Of Icarus (Iron Maiden Cover)

Spielzeit: 46:57 min – Genre: Pop Metal – Label: Battlegod Productions – VÖ: 13.06.2025 – Page: www.facebook.com/flightoficarusband

 

Manchmal passieren doch kleine Wunder. Da ist man ein Schwede namens Oskar Frantzén, hat mal in Undergroundbands wie MIASMIC THEORY und THE DELIVERANCE gespielt, sucht nun nach wem, der Gesang für sein neues Pop/Rock/Metal-Projekt übernehmen kann – und wird fündig in der besten Freundin der Ehefrau.
Sieben Jahre später releast man als FLIGHT OF ICARUS bereits das dritte Album namens „Terra Nova“, und das ist auf jeden Fall was Besonderes.
Soundtechnisch gut gemischt, wäre aber noch ein bisschen was drin gewesen. Ein bisschen Definiertheit, kleine Details wie minimal weniger herausstechende Vocals etc., aber jut, wie gesagt, der Sound ist ja in Ordnung.
Die Vocals von Sängerin Und Ehefrau-Freundin Elisabeth sind absolut korrekt, recht poppig und gerade heraus. Und damit sind sie sehr geeignet für das, was FLIGHT OF ICARUS nun machen. Und das ist sehr poppiger (Hard) Rock mit kleinen Metal-Einflüssen, durchweg klanglich sehr positiv, oft mit feierlich groß wirkenden optimistischen Melodien. Gute Vibes, bisschen Gänsehaut, schön. Und mit einem deftigen Einstieg. „Terra Nova“, der erste Song (nach dem Intro), kommt als ernster Midtempo-Track mit geilem Lead-Synth-Motiv, getragenen Melodien, tollem Wechselspiel zwischen Gesangs- und Synth-Melodie und ein wenig Eskalation zum Ende hin und ist ein echter Brecher. „Lost Highway“ geht anschließend in die poppigere Richtung, mit schönen Sounds, beschwingter, nicht harter Strophe, schön geschriebenem Chorus, ebenfalls sehr edel. Und in der Art von „Lost Highway“ geht es dann auch weiter. Oftmals ziemlich genau so, mal ein bisschen „härter“, mal ein bisschen bis ziemlich viel softer („Through Space And Time“ ist einfach eine Schlagerballade und mir persönlich echt eine Nummer zu drüber), mit malerisch-verträumten Melodien und Harmoniewendungen und großen Emotionen, die sich öfters dann doch ziemlich ähneln.
Was die Bedienung der Instrumente angeht, ist „Terra Nova“ vergleichsweise basic gehalten. Ein paar Details in Drums oder Gitarren hätten der Sache noch einen zusätzlichen Qualitätspush geben können. Und die Synths schwanken zwischen cool und etwas billig, lassen hier und dort ebenfalls etwas an Details im Sounddesign vermissen.
Das ist alles nicht besonders tragisch, denn man hört „Terra Nova“ wirklich oft an, wie viel Euphorie in die ganze Sache geflossen ist. Das Ding ist über weite Teile atmosphärisch dicht, hat seine eigene Vision und kann die auch rüberbringen.
Es gibt Alben, die sind nicht perfekt, weil sie handwerklich zwar makellos sind, dabei aber inhaltlich und charakterlich nichts zu bieten haben. „Terra Nova“ hat das allemal, ist eben handwerklich nicht makellos. Und so rum ist es doch wesentlich besser.

Fazit:
Rock-Fundament, dicker Haufen Synthesizer-Zuckerguss und ganz viel schöne Melodien. „Terra Nova“ ist ein Album, bei dem sich beim Hören Eure Kutte im Kleiderschrank auflösen wird, und es wird okay für Euch sein.

Anspieltipps:
„Terra Nova“, „Lost Highway“ und „Nangilima“

Jannis