EISENHAUER – Blessed Be The Hunter

Band: Eisenhauer
Album: Blessed Be The Hunter
Spielzeit: 49:35 min
Stilrichtung: Heavy Metal
Plattenfirma: Rafchild Records
Veröffentlichung: 06.06.2020
Homepage: www.facebook.com/eisenhauermetal

Ganz im Ernst: Man weiß ungefähr, was man zu erwarten hat, wenn man ein Album rezensiert, dessen Promosheet die Zusammenfassung der Lyrics mit den Worten “Blessed Be The Hunter – gesegnet seien Liebe, Leben, Leidenschaft und Tod. Lasst den Stahl singen!” schließt. Und vertraut mir, was davor kommt ist nicht weniger brachial true. Die Rede ist von “Blessed Be The Hunter”, dem zweiten Album der 2007 gegründeten Kaufbeurener (Kaufbeurer?) Band EISENHAUER. Die alles entscheidende Frage: Ist die Platte echt so stumpfer True Heavy Metal nach dem Lehrbuch, wie man annehmen mag? Erfreulicherweise ist die Antwort darauf nicht nur “Nein!”, sondern viel expliziter noch “Die Platte ist eigentlich ziemlich charakterstarker und individueller Heavy Metal mit einigen wertvollen Alleinstellungsmerkmalen!” Zu denen gehört zuerst einmal auch die Produktion, die gleichermaßen druckvoll und schroff ausfällt, kein bisschen poliert aber auch kein bisschen unprofessionell klingt. Auch Christian ‘Waxe’ Wagners Vocals sind herausragend, sehr klar, ziemlich tief und auf würdevolle Weise unaufgeregt. Hört man so oder so ähnlich im Heavy Metal sehr selten (als ansatzweise vergleichbar würden die Vocals von FALCONERs Mathias Blad durchgehen), hat aber eine spezielle und irgendwie erhaben wirkende Note, auch wegen der sinn- und wirkungsvollen zeitweisen Zweistimmigkeit. Ein weiteres Alleinstellungsmerkmal wären Songstrukturen und Kompositionsweisen. Die Tracks pendeln sehr häufig zwischen schleppendem Doomtempo und höherer aber nur selten sehr hoher Geschwindigkeit. Umso häufiger sind radikal langsame Parts, die aber funktionieren in der Art der Melodieschreibung und der vokalen Umsetzung. Das Ergebnis ist intensive wie, und das ist ein Kompliment, beruhigend. Was die Melodien angeht, finden sich schon einige Wendungen, die häufiger auftauchen und dafür sorgen, dass man die einzelnen Tracks nicht unbedingt alle nach dem ersten Hördurchgang auseinanderhalten kann. Größtenteils aber schon: “Sun Under My Breast” (Cleane E-Gitarren) und “Tyrannus” (volle Instrumentalfraktion) sind Instrumentals, “Priestess Of Delight” ist ein starker Opener mit schöner Triolisierung im Chorus, “Ghost Warrior” beginnt schon recht fix und erfährt eine zunehmende Geilheitssteigerung, “Ode To The Hammer” ist textlich echt drüber aber musikalisch umso mitreißender.
Das alles findet natürlich ohne Keyboards statt, mit der Besetzung, die man halt mindestens nötig hat, und entgegen der Sword-and-Glory-Klischees überraschend intelligent – zumindest auf musikalischer Ebene, die Texte lasse ich mal außen vor.

Fazit:
Und somit ist „Blessed Be The Hunter“ ein Album, das man als Nicht-Kenner von EISENHAUER auch dann mal testweise anspielen sollte, wenn man auf MANOWAR und Konsorten wenig Bock hat. Das ist klassischer „True“ Heavy Metal, aber eben auch doomig, toll gespielt und gesungen und auf zurückhaltende, unaufgeregte Weise sehr beeindruckend!

Anspieltipps:
“Priestess Of Delight”, “Ghost Warrior” und “Ode To The Hammer”

WERTUNG:

 

 

Trackliste:

01. Priestess Of Delight
02. Gods Of Pain
03. Release The Beast
04. Sun Under My Breast
05. Wild Boar Banner
06. Ghost Warrior
07. Ode To The Hammer
08. Mountain
09. Tyrannus
10. Cult

Jannis

VOLTURIAN – Crimson

Band: Volturian
Album: Crimson
Spielzeit: 36:53 min
Stilrichtung: Modern Metal
Plattenfirma: Scarlet Records
Veröffentlichung: 24.04.2020
Homepage: www.facebook.com/volturian

VOLTURIAN ist eine neue Band die von Sängerin Federica Lanna (SLEEPING ROMANCE) und Federico Mondelli (FROZEN CROWN) ins Leben gerufen wurde und den Geist der 90iger Modern Metalbands gewürzt mit Gothic, Pop und Symphonic Elementen lebt.
Fans von NIGTHWISH, LACUNA COIL oder auch AMARANTHE sollten nun genauer lesen, denn da nicht viel mehr Infos über die Band bekannt sind geht es direkt mit dem Openerintro „Crimson Dust“ in die Tiefen der Debütscheibe.
Mit dem ersten richtigen Track „New Life“ beginnt das Album dann so richtig. Hier hört man dann direkt den Pop geschwängerten Modern Metal der der Truppe allerdings sehr gut zu Gesicht steht.
Sängern Federica hat ein angenehmes Organ und auch der männliche Gegenpart mit den Growls ist gut dosiert eingesetzt.
Ein starker Beginn der auf jeden Fall Lust auf mehr macht.
Auch das anschließende „Haunting Symphony“ sowie „Broken“ können sich absolut hören lassen und begeistern auf Anhieb.
Der Mittelteil wird dann vom Synthie und Groove dominierten „The Killing Joke“ eingeleitet bevor dann mit „In A Heartbeat“ der nächste Hit auf uns wartet.
Über das ordentliche „Between the Sleepers“ geht es in den letzten Abschnitt der insgesamt doch recht kurzen Platte.
Hier kann auf jeden Fall noch „Forevermore“ überzeugen bevor es mit „Fading Like A Flower“ eine Huldigung in Richtung ROXETTE gibt die zwar ganz ordentlich gemacht ist, ich aber nicht gebraucht hätte. Dafür hätte ich lieber noch einen eigenen Track gehabt, wo die Spielzeit doch eh schon so kurz ist!

Anspieltipps:

„New Life“, „Hauntin Symphony“, „Broken“, „In A Heartbeat“ und „Forevermore“

Fazit:

Beinahe hätte ich das Debütalbum von VOLTURIAN vom Rezitisch fallen lassen, gut das ich dann doch noch die Zeit dafür gefunden habe!
Mit einem sehr ordentlichen Debüt spricht die Band definitiv die Zielgruppe der AMARANTHE Anhänger an und bieten größtenteils starke Songs.
An der Spielzeit muss man aber definitiv noch arbeiten beim nächsten Mal!

WERTUNG:

 

 

Trackliste:

01. Crimson Dust
02. New Life
03. Haunting Symphony
04. Broken
05. The Killing Joke
06. In a Heartbeat
07. Between the Sleepers
08. Days before you Died
09. Forevermore
10. Fading Like a Flower

Video zu „Broken“:

Julian

HIGHRIDE – Excellence & Decadence

Band: Highride
Album: Excellence & Decadence
Spielzeit: 38:43 min
Stilrichtung: Sleaze/Punk Rock
Plattenfirma: Eigenproduktion
Veröffentlichung: 29.05.2020
Homepage: www.highride.se

„I’m so bored, I could die“. Geht es euch genauso? Dann habe ich was für euch: HIGHRIDE! Eine schwedische Sleaze-Punk-Rock Band, die 2006 in den Vororten von Stockholm gegründet wurde. Nach zwei Jahren üben und schwitzen in kleinen Proberäumen ging es endlich 2008 live auf die Bühne. Gespielt wurde, wo es nur ging. Und das mit namhaften Bands wie Hardcore Superstar, CrashDiet und The Cruel Intensions. Ich durfte HIGHRIDE letztes Jahr zweimal live erleben. Einmal davon im legendären Paunchy Cats in Lichtenfels. Was für ein großartiger Gig in dieser einmaligen Location. Die Jungs um Peter Waljus (v.g.), Kriss Keyes (b.), Mille Lithander (g.) und Nicke Rossel (d.) waren super-sympathisch und auch richtig in Partylaune. 2013 erschien das Debütalbum und nun auch endlich das Zweite, namens „Excellence & Decadence“. Bevor ich zu den Songs komme, muss noch das klasse Coverartwork erwähnt werden. Skelett mit Krone auf und eine Flasche Champagner in der Hand. Einfach passend.

Und nun aber Musik ab mit „Superstarblind“. Es wird sofort darauf losgerockt, man kann direkt dabei abgehen und mein Freund Stefan „Sleazejunkee“ Thür würde bestimmt gleich ein herzhaftes „Fuck yeah“ rufen. „Wonderland“ klingt auch wegen des Gesangs wie härtere Green Day, tolle Punk Rock Nummer. Auf „Red Light Rambler“ wird die dreckige Gitarre ausgepackt und es geht voll nach vorne. Ein klasse Solo und der catchy Refrain runden den Song ab. Es folgt ein weiteres Highlight von HIGHRIDE. „A Good Day To Die“ ist die perfekte Party Hymne (live der Knaller gewesen). Man kann hier die Menge vor seinen Augen steil gehen sehen, während der Schweiß von der Decke tropft. „A Million In One“ wäre eine Topseller-Single, wenn sie damals von Green Day veröffentlicht worden wäre. Klasse Pop Punk Stück, das sehr eingängig ist. Bei „No Plan B“ sind Social Distortion herauszuhören, wahrlich keine schlechte Referenz. Auch hier wieder hoher Mitgröhl-Faktor im Refrain. „Sex Is My Substitute“ knallt einfach und geht voll ab, Rock’n’Roll pur. Yeah, es wird „gesleazed“ auf „Sweet Driver“, die Gitarren und der Bass hängen tief und die Riffs sitzen. „Demons By My Side“ hat einen amerikanischen Punk Rock Einschlag, gut gemacht. Die Abschlussnummer fängt Springsteen mäßig mit Mundharmonika an und die Akustikgitarre lächelt einen an, bevor es elektrisch mit wunderschöner Melodie zu Ende geht.

Anspieltipps: „Superstarblind“, „Red Light Rambler“, „A Good Day (To Die)“, „Sex Is My Substitute“ und „Drifting“

Fazit: Die Scheibe macht von vorne bis hinten Spaß. Die Schweden beherrschen ihr Handwerk und haben ein tolles Gespür für Melodien ohne zu soft zu klingen. Dafür gibt es 9 Punkte und weil ich weiß wie stark die Jungs live sind, gibt es einen Bonuspunkt. Also volle Punktzahl.

WERTUNG:

 

 

Trackliste:

01. Superstarblind
02. Wonderland
03. Red Light Rambler
04. A Good Day (To Die)
05. A Million In One
06. No Plan B
07. Sex Is My Substitute
08. Sweet Driver
09. Demons By My Side
10. Drifting

Sturmi

VANDENBERG – 2020

Band: Vandenberg
Album: 2020
Spielzeit: 49:29 min
Stilrichtung: Hardrock
Plattenfirma: Masot Label Group
Veröffentlichung: 29.05.2020
Homepage: www.vandenbergband.com

Als ziemlich unverhofft konnte man es bezeichnen, dass Gitarrist Adrian Vandenberg (ex – Whitesnake) mit seiner Band Moonkings im Jahre 2014, nach siebzehn Jahren, urplötzlich wieder im Rampenlicht erschien, zwei gefeierte Alben veröffentlichte, um dann die Band aktuell wieder auf Eis zu legen.
VANDENBERG schippert nun erneut unter eigener Flagge um ein Werk zu veröffentlichen, welches den Hardrock nicht weiterbringt, aber sicherlich gut unterhält.
Den Einstieg ins von Bob Marlette (Alice Cooper, Black Sabbath) produzierte Album ist „Shadows Of The Nigh“vorbehalten und lässt vom Sound her keine Wünsche offen.
„Freight Train“ ist die typische nach vorne gehende, groovende Testosteron Nummer mit der der blonde Holländer sich seiner eigenen Vergangenheit erinnert.
Nicht nur, aber besonders in „Hell or High Water„ changiert alles wunderbar zwischen Rainbow, Deep Purple und Whitesnake, aber eben nicht schlicht solide abgekupfert, sondern interessant arrangiert. Sicher ein Highlight des Albums.
Hochklassig und stimmungsvoll auch das eher getragen „Let It Rain“ und „Ride Like The Wind“ einfacher aber gut funktionierender Hardrock. Das Sänger Ronnie Romero die Blackmore Sachen beherrscht sollte nicht verwundern bei seinem aktuellen Hauptarbeitgeber Rainbow, darüber hinaus passt seine Stimme eben sehr gut zum Classic Rock und nichts anderes liefert Vandenberg.
Auf die Stimmgewalt und die Qualität eben jenes Romeros einzugehen erübrigt sich weitestgehend, jeder im Genre Rockmusik dürfte mittlerweile zumindest die eine oder andere Veröffentlichung seiner zahlreichen Projekte kennen und eine eigene Meinung haben.
Das stampfend marschierende „Shout“ macht ebenso Spaß, wie das vom Riff gelungene „Shitstorm“. Wer das Songwriting und die geniale Gitarrenarbeit auf den späten 80er Whitesnake Alben mag, wird bei Songs wie „Light Up The Sky“ nichts zu mäkeln haben, es sei denn, er mag es nicht aufgewärmt.
Neues bietet wahrlich Vandenberg nicht, die seinen Stil prägenden Bands aber auch nicht, somit sollte man sich einfach an guten Balladen der Marke „Burning Hearts“ von 1982 erfreuen, oder eben nicht. Musikalisch dargeboten wird das Ganze neben den genannten Hauptakteuren von den Bassisten Randy Van Der Elzen (Tank) und Rudy Sarzo sowie den Drummern Koen Herfst ( Epica, Doro) und Brian Tichy.
Ein überraschend gutes, klassisches Hardrock Album hat Adrian Vandenberg mit „2020“ am Start.

WERTUNG:

 

 

Trackliste:

01. Shadows of The Rain
02. Freight Train
03. Hell And High Water
04. Let it Rain
05. Ride Like The Wind
06. Shout
07. Shitstorm
08. Light Up The Sky
09 Burning Heart
10. Skyfall

Rüdiger König

Link zu “ Skyfall” :

THE ORDER – Supreme Hypocrisy

Band: The Order
Album: Supreme Hypocrisy
Spielzeit: 47:28 min
Stilrichtung: Heavy Rock
Plattenfirma: Massacre Records
Veröffentlichung: 22.05.2020
Homepage: www.theorder.ch

Seid ihr bereit euch in den Arsch treten zu lassen? Ok, dann müsst ihr die neue Scheibe von THE ORDER reinziehen. Die vier Schweizer Gianni Pontillo (v.), Bruno Spring (g.), Andrej Abplanalp (b.) und Mauro Casciero (d.) gibt es in dieser Konstellation nun bereits seit 2005. Bislang haben sie es auf fünf immer besser werdende Longplayer gebracht. Album Nummer sechs steht nun in den Startlöchern. THE ORDER haben zusammen mit V.O. Pulver die Platte produziert. V.O. Pulver hat diese dann auch noch gleich im Little Creek Studio gemischt und gemastert. Jan Yrlund wurde für das Coverartwork engagiert. Na dann, los geht „The Show“.

Das Eröffnungsriff ist sehr an „Barracuda“ von Heart angelegt, hinterlässt also sofort ein wohliges Gefühl. Gute Nummer gleich zu Beginn. Wow, was geht jetzt ab? „Supreme Hypocrisy“ ist ein hartes Stück Heavy Metal geworden. Ganz starke Stimme, Flitzefinger Solo und viel Judas Priest, perfekt. „Back To Reality“ könnte auch „Back To The 80’s“ lauten. Macht sofort Spaß und hätte aufgrund des Gesangs glatt auf einem Kiss Album stehen können. Auf „Dreams Are Not The Same“ fällt die tolle Gitarrenarbeit auf, während der Bass und Schlagzeug durch das Stück pumpen. Time for Rock’n’Roll to „Save Yourself“. Der Refrain ist catchy geworden. Der Fuß wippt die ganze Zeit mit und man bekommt Durst.
Das Bier muss man bei „No Messiah“ aber auf die Seite stellen. Denn die Riffs und „yeah,yeah“ Shouts zwingen einen förmlich zum Bangen. „August In Miami“ rockt im Buckcherry Style, tolle Nummer. „Where I Come From“ kommt ein wenig schwermütig (Alice In Chains) daher. Aber mit ganz viel Wucht und Groove, läuft gut rein. Ruhe jetzt, es folgt „Sometimes“. Ein ganz ruhiges und gefühlvolles Stück das nur von der Stimme von Gianni und dem Piano von Michael Arrom getragen wird. Leider sind wir schon am Ende angekommen. „Only The Good Die Young“ ist ein Hybrid aus Black Sabbath und Black Label Society. Sehr schwerer, aber auch sehr schöner Song.

Anspieltipps: „Supreme Hypocrisy“, „Back To Reality“, „Dreams Are Not The Same“, „No Messiah“ und „Where I Come From“.

Fazit: Ganz starkes Album, mit geiler Band und extrem guten Sänger. Es ist zwar härter, melancholischer und nachdenklicher ausgefallen als die Vorgänger, aber die Wurzeln werden dabei nicht vergessen. Horns up and cheers.

WERTUNG:

 

 

Trackliste:

01. The Show
02. Supreme Hypocrisy
03. Back To Reality
04. Dreams Are Not The Same
05. Save Yourself
06. No Messiah
07. August In Miami
08. Where I Come From
09. Sometimes
10. Only The Good Die Young

Video zu „Supreme Hypocrisy“:

Sturmi

GRAVE DIGGER – Fields Of Blood

Band: Grave Digger
Album: Fields Of Blood
Spielzeit: 54:48 min
Stilrichtung: Teutonic Scotish Heavy Power Metal
Plattenfirma: Napalm Records
Veröffentlichung: 29.05.2020
Homepage: www.grave-digger-clan.de

Auf die Frage “Was gibt’s Neues?” kann man eigentlich immer guten Gewissens antworten “Ein GRAVE-DIGGER-Album”. So auch momentan, und nicht irgendeins: Der dritte Teil der (somit) Schottland-Trilogie steht ins Haus und dank “Tunes Of War” und “The Clans Will Rise Again” ist für wahrscheinlich zu halten, dass es ziemlich stark wird. So ist dem auch. Gut, die bisherigen Singleveröffentlichungen verkaufen “Fields Of Blood” unter Wert. “All For The Kingdom” ist fett und mit besten DIGGER-Highland-Trademarks angereichert, aber nicht ganz unter den besten Tracks. “Lions Of The Sea” lässt beim Refrain die Sorge aufkommen, dass die anderen Kompositionen doch eher platt ausfallen könnten (aber dem ist nicht so), wobei schon zwei weitere Silben beim zweiten und vierten “Lions Of The Sea” im Chorus eine Menge verbessert hätten (geiles Riff übrigens, Axel Ritt ist wie immer eine krasse Bereicherung). Und “Thousand Tears” ist eine klassische Gänsehaut-DIGGER-Ballade, bei der Noora von BATTLE BEAST zumindest gegen Ende noch ihr volles Potenzial raushauen kann und man sich fragt, warum die Frau immer nur für Balladen gastsingen darf. So, genug des Meckerns (vorerst). “Fields Of Blood” hat nämlich umso mehr komplette Knaller auf Lager, die mit zum Besten gehören, das GRAVE DIGGER seit dem letzten Schottland-Release veröffentlicht haben. “Freedom” zum Beispiel, mit seinem knallenden Start, dem geilen runtergebrochenen Prechorus und dem simplen aber in seiner Harmoniefolge doch noch nicht oft gehörten Chorus. Auch “Heart Of Scotland” muss man anführen: Mit Dudelsäcken, starken Drums (übrigens ist die Drumarbeit von Neudrummer/Ex-Reaper Marcus Kniep GRAVE DIGGER absolut würdig), asozialem Switch zu anderer Tonart und miesestem Downtempo, mit grandiosem Refrain, fröhlich dudelsackigem Mittelteil und, und, und. “My Final Fight” hat den Partybeat, der nur dann auf den Sack geht, wenn man ihn in jedem Song verwendet, hat im Chorus was von RAGE und macht tüchtig Laune. Und auch das eher unepische “Barbarian”, das instrumentale “Requiem To The Fallen”, das tolle instrumentale Intro und “Gathering Of The Clans”, insbesondere dessen feierlicher Mittelteil, sind Treffer und beweisen zum 40jährigen der Band nochmal Kreativität, die bei den letzten Alben ein wenig auf der Strecke blieb. Ganz zu schweigen vom mehrteiligen 10-Minüter-Titeltrack, der auf ganzer Länge einfach alles richtig macht und auch mal den unterbewerteten Klargesang im Gepäck hat.
Kritik: Gut, da gibt es einiges, was doch sehr an “Tunes” und “Clans” erinnert, mal ein Riff, mal ein Refrain. Aber das geht klar. Was nicht klargeht, sind die Texte, die mir zum ersten Mal bei einem DIGGER-Album den Hörgenuss tatsächlich geschmälert haben. Ich kann über Texte generell gut hinweghören, aber jede, also wirklich JEDE Zeile, jetzt Phrase, jeder Reim auf “Fields Of Blood” ist so schonmal auf mindestens einem anderen Album aufgetaucht. Das ist Stillstand und unkreatives Bedienen aus dem Repertoire und ginge wirklich liebevoller. Zumindest ein bisschen, sodass es nicht ganz so aufdringlich offensichtlich einfach nur Aufwärmen ist.

Fazit:
Und ehrlich, ich bin hin- und hergerissen, weil die Platte musikalisch echt ein würdiger Abschluss der Trilogie ist, aber unter der Qualität/der mangelnden Innovation der Texte wirklich leidet. Uneingeschränkte Kaufempfehlung für jeden, der über Texte hinwegsehen und Heavy/Power/Teutonic Metal mit Dudelsäcken auf echt feierlichem Niveau was abgewinnen kann. Wer generell auf Texte achtet, der entscheide selbst, nachdem er sich mal durch die folgenden, musikalisch wunderbaren Anspieltipps durchgehört hat!

Anspieltipps:
“Freedom”, “Heart Of Scotland”, “My Final Fight” und “Fields Of Blood”

WERTUNG:

die Texte ignorierend

 

unter Beachtung der Texte

 

Trackliste:

01. The Clansman’s Journey
02. All For The Kingdom
03. Lions Of The Sea
04. Freedom
05. Heart Of Scotland
06. Thousand Tears
07. Union Of The Crown
08. My Final Fight
09. Gathering Of The Clans
10. Barbarian
11. Fields Of Blood
12. Requiem For The Fallen

Jannis

FM – Synchronized

Band: FM
Album: Synchronized
Spielzeit: 60:07 min
Stilrichtung: AOR
Plattenfirma: Frontiers Records s.r.l.
Veröffentlichung: 22.05.2020
Homepage: www.fmofficial.com/fmofficial/

FM kommen mit ihrem elftem offiziellem Album über den Ärmalkanal und was soll ich schreiben das Album bietet genau das was das AOR Herz begehrt, geile Songs odentlich verpackt mit Gitarren und Keyboardteppichen inklusive der einzigartigen Stimme von Steve Overland. FM seit dem 1995er Album fast ohne Besetzungswechsel merkt man deutlich an das Profis am Werk sind die Spass haben bei dem was sie machen, und genau wissen wo der Hammer hängt, sprich bei FM im Studio und diesen packen die Jungs auch aus.
Die fünf Tatverdächtigen bestehen aus Steve Overland (v., g.), Jim Kirkpatrick (g.), Merv Goldsworthy (b.), Jem Davis (k.) und Pete Jupp (d.) spielen den typischen FM AOR der Einschlägt wie eine Bombe. Es wird ordentlich drauf los gerockt, dann auch mal zum nachdenken angeregend und zum kuscheln annimiert. Es befindet sich Radiotaugliches Material oder auch für die Disco auf diesem Rundling und wenn die Musikwelt gerecht wäre, wäre sogar ein ausgewachsener #1 Hit in Form von “Walk Through The Fire” der langsam anfängt, sich zum ersten Refrain hin steigert und ab da dann richtig abgeht wie Nachbars Lumpi.

Radiotauglich sind “Synchronized” ein cooler AOR Song, “Superstar” noch cooler. “Broken” nicht ganz so cool, “Change For The Better” wieder ein obercooler Song.

Partytauglich in Form von “Best Of Times”, “Pray” Plus die Songs oben und die für die Disco.

Nachdenklich und Kuscheln “Ghost Of You And I”, “Angel Cried”

Für die Disco “End Of Days” geiler Song, den #1 Hit “Walk Through The Fire” geile Melodieführung und die Stimme von Overland einfach ein Traum der Song, “Ready For Me”.

Zum einfachen hören “Hell Or High Water” ein flotter Song.

Anspieltipps:

Ach was solls hört Euch einfach das gesamte Album an und habt Spass dabei.

Fazit:

Für diese CD gibt es von mir 9,5 Punkte die Spass machen.

WERTUNG:

 

 

Trackliste:

01. Synchronized
02. Superstar
03. Best Times
04. Ghost Of You And I
05. Broken
06. Change For The Better
07. End Of Days
08. Pray
09. Walk Through The Fire
10. Hell Or High Water
11. Angels Cried
12. Ready For Me

Helmut

ROOM EXPERIENCE – Another Place And Time

Band: Room Experience
Album: Another Time And Place
Spielzeit: 48:35 min
Stilrichtung: Melodic Rock
Plattenfirma: Art Of Melody Music
Veröffentlichung: 22.05.2020
Homepage: www.roomexperienceofficial.com

ROOM EXPERIENCE kommen dieser Tage mit ihrem zweitem Album aus Italien über die Alpen. Das Debüt ist irgendwie an mir vorüber gegangen, weiß nicht warum aber ist leider so. RE spielen auf dem Album Melodic Rock in etwa einer Schnittmenge aus WHEELS OF FIRE und durch David Readman am Mikro eine softere Version von PC69 was sich sehr gut anhört.
Mit an Board sind neben DR am Mikro noch Mastermind und Songschreiber Gianluca Firmo (k., bv.), Davide Barbieri (k., bv.), Steve De Biasi (g.), Simon Dredo (b.) und Pierpaolo Monti (d.) sowie einige Namhafte Musiker der Rockszene als Special Guests.
Alle Songs bieten sehr gute Melodien und durch DR geile Vocals die keinen Grund für Kritik bieten, bei den Drums hat man das Gefühl man hört einen Drumcomputer erinnert mich an das zweite Album von BRIAN BARNHOUSE. Dieser Zweitling kann sich sehen oder besser gesagt hören lassen. Es ist von allem etwas dabei, Straighte Rocker, Party Hits und Balladen.

Anspieltipps:

“Hear Another Song”, “Disappointed”, “Stangers In The Night”, “Another Time And Place”, “The Miles That Make A Road” und “Night Goes On”

Fazit:

Für dieses durchaus gelungene zweite Album vergebe ich eine Wertung von 8,0 Punkten, das Gefühl von Drumcomputer, die doch auch zahme Ähnlichkeit mit PC69, ab und an zu nahe an der Kitschgrenze verhindern eine bessere Wertung.

WERTUNG:

 

 

Trackliste:

01. Hear Another Song
02. Wild Heart
03. Disappointed
04. Strangers In The Night
05. The Distance
06. Shout
07. Another Time And Place
08. The Miles That Make A Road
09. The Night Goes On
10. A Thousand Lies
11. Your Voice Inside
12. The Distance (European Bonus Track Gianluca Firmo on Vocals)

Helmut

STARGAZERY – Constellation

Band: Stargazery
Album: Constellation
Spielzeit: 44:40 min
Stilrichtung: Melodic Metal
Plattenfirma: Pure Steel Records
Veröffentlichung: 29.05.2020
Homepage: www.facebook.com/stargazery

2011 erschien weltweit STARGAZERY`s erstes Album „Eye On The Sky, welches die Medien hochgelobt haben. Nicht minder schlecht wurde das Nachfolgealbum „Stars Aligned“ von 2015 bewertet.
Nun 2020 steht das dritte Werk „Constellation“ der Finnen um Mastermind Pete Ahonen (BURNING POINT, GHOST MACHINERY) auf dem Tableau. Stilistisch hat sich hier natürlich nichts geändert. Es regiert bombastischer, keyboardgeladener Melodic Metal, welcher stark durch RAINBOW und BLACK SABBATH (Tony Martin Ära) beeinflusst wurde. Passend dazu gibt es eine knackige, glasklare Produktion, welche die außergewöhnlichen Vocals von Jari Tiura (ex-MSG, Ex-SNAKEGOD) erst richtig zur Geltung bringt. Das Gesamtwerk ist für alle Freunde der Stilrichtung ein gefundener Leckerbissen mit jeder Menge Hitpotential.
Soweit der vollmundige Pressetext zur Bemusterung den ich aber auch zu 110 % schon vorab so unterschreiben kann! Dass die Vorschusslorbeeren gerechtfertigt sind merken wir direkt, wenn wir den Albumopener und Vorabsingle „Sinners in Shadow“ starten. Hier wird direkt ohne Umschweife in der Melodic Metal/Classic Rock Schiene losgeballert. Die Keys sind schön präsent und besonders der Chorus ist mal wieder ein Ohrenschmeichler erster Klasse geworden! So kennen und lieben wir die Band mittlerweile und man stellt schnell fest das sich auch in den 5 Jahren Wartezeit nichts daran geändert hat, sehr schön.
Das folgende „War Torn“ beginnt etwas verhaltener, startet dann aber erneut mit den erdigen Riffs und der sanften Keyboarduntermalung so richtig durch.
Und der erste Gang in Sachen 1 A Melodic Metal bleibt auch in der Folge aber so was von eingelegt!
„Self Proclaimed King“ packt einen sofort, „Ripple the Water“ hat einen geilen Groove dem man sich ebenfalls nicht entziehen kann und auch der schnelle Tiltetrack „Constellation“ ist absolut gerechtfertigt der Namensgeber des Albums.
Dazwischen haben wir mit „I found Angels“ eine tolle ohrenumschmeichelnde Ballade bei der Sänger Jari natürlich absolut glänzen kann.
Und auch im letzten Abschnitt der Scheibe bleibt die Qualität erfreulicherweise oben. Das flotte „Caught in the Crossfire“ kann genauso überzeugen wie der Groover Doppelpack „Dark Side of the Moon“ und „In my Blood“.
Abschließend gibt es dann mit „Raise the Flag“ den epischen Abschluss einer erneut sehr gelungenen STARGAZERY Scheibe!

Anspieltipps:

Hier könnt ihr hin greifen wo ihr wollt, es sind keine Ausfälle zu verzeichnen.

Fazit :

Wie schon angemerkt die Vorschusslorbeeren an das neue STARGAZERY Scheibchen waren und sind absolut gerechtfertigt! Schön das man sich auf die Jungs nach wie vor verlassen kann.
Im Vergleich zu den letzten beiden Veröffentlichungen gibt es noch mal ein halbes Pünktchen drauf und die glasklare Kaufempfehlung obendrein für alle Melodic Metal/Classic Rock Fans dieses Planeten!

WERTUNG:

 

 

Trackliste:

01. Sinners in Shadow
02. War Torn
03. Self-Proclaimed King
04. Ripple The Water
05. I found Angels
06. Constellation
07. Caught in the Crossfire
08. Dark Side of the Moon
09. In my Blood
10. Raise the Flag

Video zu „Constellation“:

Julian

ONE DESIRE – Midnight Empire

Band: One Desire
Album: Midnight Empire
Spielzeit: 51:55 min
Stilrichtung:
Plattenfirma: Frontiers Records s.r.l.
Veröffentlichung: 22.05.2020
Homepage: facebook.com/OneDesireBand/

Drei Jahre nach dem Debüt folgt nun das zweite Album von OD mit unverändertem Lineup Andrè Linman am Mikro, Jimmy Westerlund an den Gitarren, Jonas Kuhlberg am Bass und Ossi Sivula am Schlagzeug und unverändertem Musikstil. Es wird munter und frisch drauf los gerockt das es nur so aus den Boxen raucht. Wie schon auf dem Debüt glänzen OD mit einer Orgie an zuckersüßen Melodien einem Shouter der diese Bezeichnung mehr als verdient, Musiker die wissen wie sie ihre Instrumente spielen müssen und einer nahezu perfekten Produktion die ordentlich bums hat.

Zu hören gibt es besten Melodic Rock wie ihn auch VEGA, H.E.A.T. auf Hard Rock, TREAT und eine Spur härtere BROTHER FIRETRIBE bieten.

Den Anfang macht “Shadowman” ein flotter Rocker, gefolgt vom ersten Highlight “After You’re Gone” ein Hammer Melodic Rock Song für die Disco und die Radiostationen, Hoppala ach ja genau letztere kennen sowas leider nur von Erzählungen her!!! “Down And Dirty” kommt am Anfang leicht melancholisch rüber, glänzt aber ab dem ersten Refrain um so mehr. “Godsent Extasy” besticht durch geniales Gitarrenspiel. “Through The Fire” eine Powerballade lädt zum träumen ein, erinnert in der Melodieführung ein wenig an “Stairway To Heaven” von LZ. “Heroes” gibt wieder Vollgas ein geiler Rocker, “Rio” fast ein wenig poppig ein ruhiger AOR Song. “Battlefield Of Love” wiederum ein flotter Rocker der gut ins Ohr geht und lang drin bleibt ein Highlight, gleiches gilt für “Killer Queen”. “Only When I Breath” eine Herzschmerz Ballade.

Fazit:

OD melden sich eindrucksvoll mit einem zweiten Album zurück, geboten wird geiler Melodic Rock mit starken Vocals und Instrumentierung, alle Songs kommen mit genug Yeahhs und Ooohhs aus den Boxen. Von mir gibt es eine Kaufempfehlung für alle die die oben aufgeführten Bands als Faves haben, können bekenkenlos und blind zu greifen. Von mir gibt es für den zweitling eine 9,5.

WERTUNG:

 

 

Trackliste:

01. Shadowman
02. After You’re Gone
03. Down And Dirty
04. Godsent Extasy
05. Through The Fire
06. Heroes
07. Rio
08. Battlefield Of Love
09. Killer Queen
10. Only When I Breath


Helmut