STEEL RHINO – Steel Rhino

Band: Steel Rhino
Album: Steel Rhino
Spielzeit: 42:41 min
Stilrichtung: Heavy Rock
Plattenfirma: GMR Music
Veröffentlichung: 20.08.2021
Homepage: www.steelrhinoband.com

STEEL RHINO ist das Baby von Mikael Rosengren (DIRTY PASSION, BAI BANG). Hier möchte er seine Vision des Heavy Rocks verwirklichen und hat sich dazu Hilfe in Form von Filip Vilhelmsson (Gitarre, Bass, BAI BANG) und Herbie Langhans (Gesang, AVANTASIA, SINBREED, RADIANT) geholt.
Vor allem auf letztere Mitwirkung war ich sehr gespannt da Herbie normalerweise eher im Power Metalbereich unterwegs ist aber vor allem mit seiner Band RADIANT einen sehr erfolgreichen Ausflug ins eher rockigere Universum gemacht hat.
Geboten wir uns auf dem selbstbetitelten Debütalbum wie schon geschrieben Heavy Rock der sowohl europäische als auch amerikanische Einflüssen beinhaltet.
Gestartet wird der Erstling mit dem Opener „Rhino Attack“.
Dieser ist ein schöner, rockiger Groover der natürlich von Herbie`s Stimme absolut veredelt wird.
Ein schöner Beat paart sich hier mit einem eingängigen Chorus und insofern ist das Ganze als Appetithappen mehr als gelungen!
Richtig in die Vollen was die Eingängigkeit angeht, geht es beim folgenden „Arrival“. Der gesamte Song und vor allem der geile Chorus frisst sich geradezu in die Gehörgänge und bleibt dort vermutlich auf ewig haften, ein mega Song.
Nach dem eher nach Standardmetal tönenden „Lovin Easy“ geht es mit dem Bandsong „Steel Rhino“ weiter und er passt irgendwie perfekt zur Mucke und zur Bandmessage! Das nächste Highlight also.
Aber im Mittelteil, da legen die Jungs so richtig los und ballern uns Hit um Hit um die Ohren und aus den Boxen!
Angefangen vom langsamen, sehr ausdrucksstarken „Bells of Midnight“, der vor allem vom Gesang von Herbie wieder profitiert, über das flotte „Fire and Ice“ oder das mega nach vorne rockende „Ghost from the Past“, hier ist alles einfach ein Hörgenuss und absolut empfehlenswert!
Und, jetzt scheinen sich die Jungs so richtig warm gespielt zu haben denn auch „Sands of Time“ groovt wie die Hölle, „Life we Choose“ rockt und ballert ohne Ende und das die erste Single „Boom Boom“ nicht zu Unrecht als Appetithappen veröffentlicht wurde versteht sich von selbst.
Mit „New Tomorow“ wird dann ein mehr als überzeugendes Debüt sehr ordentlich abgeschlossen!

Anspieltipps:

Zu viele, um sie hier auf zu zählen, greift hin wo ihr wollt!

Fazit :

Eigentlich, und da bin ich jetzt ganz ehrlich, habe ich diese Promo nur angetestet weil ich Herbie als Sänger einfach klasse finde! Aber Überraschung, Überraschung, nicht nur Herbie liefert hier einfach einen geilen Job ab, nein auch die Songs können absolut überzeugen und Heavy Rock Fans finden hier genau das was sie erwarten!
Ein absolut zu empfehlendes Debütalbum, welches hoffentlich etwas mehr Beachtung findet, anchecken und kaufen Leute!!!

WERTUNG:

 

 

Trackliste:

01. Rhino Attack
02. Arrival
03. Lovin Easy
04. Steel Rhino
05. Bells of Midnight
06. Fire and Ice
07. Ghost from the Past
08. Sands of Time
09. Life we Choose
10. Boom Boom
11. New Tomorrow

Video zu “Fire and Ice”:

Julian

SORCERESS OF SIN – Constantine

Band: Sorceress of Sin
Album: Constantine
Spielzeit: 61:44 min
Stilrichtung: Melodic Metal
Plattenfirma: Eigenproduktion
Veröffentlichung: 06.08.2021
Homepage: www.sorceressofsin.com

Nicht mal 1 Jahr nach dem Debütalbum „Mirrored Revenge“ sind die Jungs und das Mädel von SORCERESS OF SIN schon wieder zurück mit ihrem zweiten Album „Constantine“.
Geboten wird auch hier wieder female fronted Melodic Metal.
Angeführt von Frontröhre Lisa Skinner sollte auch Album Nummer Zwo ein wahres Fest für die entsprechende Zielgruppe sein.
Ob dem so ist finden wir nun gemeinsam heraus, wenn wir uns den Albumopener „Necropolis“ näher widmen. Dieser ist ein epischer fast 8-minütiger Track, der sehr mutig an den Anfang gesetzt wurde, weil man erstmal etwas braucht bis man in die Nummer reinkommt.
Im Refrain ist man aber recht zielsicher unterwegs und weiß zu überzeugen, Eingängigkeit ist aber definitiv etwas anderes!
Aber mit dem nächsten Track „Massacre of Meridian“, was gleichzeitig die erste Videosingle ist, ist man wesentlich eingängiger unterwegs und zu Recht wurde dieses Stück als erste Single ausgewählt. Hier finden wir die bewerte schwermetallische Melodic Metalmischung der Band, die sofort ins Gehör geht!
Beim folgenden „Realms of Elysium“ kommt aufgrund der sanften Keyboardeinsätze etwas mehr episches Feeling auf, ansonsten ist die Nummer auch absolut empfehlenswert und gehört mit Sicherheit zu den größten Hits hier auf der gesamten Platte!
Der Mittelteil ist dann mit dem überlangen „Until the Dawn“ erstklassig besetzt, dagegen kann der wilde Stilmix bei „Pathogenic Parasite“ überhaupt nicht überzeugen. Hier passt auch der, eher nach Symphonic Metal klingende, Gesang von Fronterin Lisa überhaupt nicht! Man sollte doch bei dem bleiben was man gut beherrscht.
Auch in der Folge bleibt die Qualität im oberen Drittel, denn mit dem ruhigeren „Dimension IV“ kann man ebenso überzeugen wie mit dem flotten „Erratica“. Ganz an die bisherigen Hits kommt man aber nicht ganz ran. Gut gemacht sind die Songs aber alle Male.
Der Stampfer „Adira“ groovt zwar ganz ordentlich, bleibt aber ansonsten etwas blass im Vergleich zu seinen Vorgängern.
Aber man hat ja da noch das abschließende Titelstück „Constantine“! Bei diesem fast 12 Minuten langen Song greift man nochmal richtig ins obere Regal und präsentiert uns eine geile Mischung aus Melodic und Epic Metal die Freunden von female fronted Metal auf jeden Fall zusagen sollte!

Anspieltipps:

„Massacre of Meridian“, „Realms of Elysium”, “Until the Dawn” und “Constantine”

Fazit :

Auch auf dem zweiten Album wissen SORCERESS OF SIN schon zu überzeugen und bieten erneut eine starke Leistung!
Dieses Mal hat man den Fokus wesentlich mehr auf epischere und längere Stücke gelegt was ganz gut zur Band passt.
Um aber ganz nach oben in die Punkteränge vorzustoßen muss man die Qualität der Hits aber noch hochfahren.
Trotz allem aber eine ordentliche Leistung die Fans des Genres auf jeden Fall zusagen sollte!

WERTUNG: 

 

 

Trackliste:

01. Necropolis
02. Massacre of Meridian
03. Realms of Elysium
04. Pathogenic Parasite
05. Until the Dawn
06. Dimension IV
07. Erratica
08. Adira
09. Constantine

Video zu „Massacre of Meridian”:

Julian

THOMSEN Interview

Rene Thomsen ist ein umtriebiger Mensch. Er ist nicht nur Metalgitarrist mit Leib und Seele, nein er ist auch Geschäftsmann und Besitzer von Backline Rental Service. Das beides unter einen Hut zu bekommen ist manchmal nicht leicht, umso erstaunlicher ist es das er mit seiner Band THOMSEN mittlerweile schon das dritte Album am Start hat. Ich sprach mit Rene via Skype über seine Arbeit und das neue Album und es entstand ein locker 2,5 Stunden Plausch!

J.P: Hallo Rene, vielen Dank das du mir ein paar Fragen zu eurem neuen Album und zu THOMSEN selbst beantwortest.
Für die Leute die euch noch nicht so kennen, stell dich und die Band vielleicht doch kurz mal vor, gib uns einen kurzen Rückblick auf die bisherige Bandhistory.

R.T: 2007 gab es den Startschuß bei Herman Frank im Studio und er hat das erste Album produziert ( Lets get Ruthless ) was im Mai 2009 veröffentlich wurde . . . in 2012 habe ich dann mit „Unbroken angefangen und die Musiker der Live Show und wieder viele Gäste eingeladen mitzumachen – 2014 wurde das Album dann veröffentlicht.
(Unbroken war tatsächlich mehr ein Projekt als eine Band… Das ist nun anders)
Ich selbst bin eigentlich Quereinsteiger in Sachen Musik und haben mir das Gitarre spielen eigentlich selbst als Autodidakt beigebracht. Ich bin jetzt nicht der begnadete Leadgitarrist, an der Rhythmusgitarre mache ich mich ganz gut.
Viel beeinflusst hat mich Mathias Don Dieth der mir auch viel beigebracht hat und wo ich mir viel abgeschaut habe. Für mich war das Ganze schon immer mehr eine Passion als ein Job!

J.P: Bevor wir näher auf deine Band THOMSEN eingehen möchte ich bei einem Metaller mit deiner Vita etwas mehr auf dich eingehen. Du bist ja nicht nur Gitarrist, sondern eigentlich in erster Linie Besitzer deiner Firma Backline Rental Service. Wenn man sich ein bisschen mit dir beschäftigt kommt man schnell dahinter das du auch mal Roadie und Tour Manager angefangen hast. Klingt sehr interessant. Erzähl doch mal, wie ist dein Werdegang und beschreib uns mal etwas deine Firma.

R.T: Es ging schon früh los (mit ca. 17) habe ich in einer Großraumdisco in Hannover angefangen und neben sauber machen / an der Garderobe Dienst leisten auch die LKW der Livebands ausgeladen und mitgeholfen auf & abzubauen ( der klassische Stagehand ) dann ging es schnell und ich fand mich als „Backliner“ bei diversen deutschen Metal- Bands auf Tour . . . „Running Wild – Sinner – Grave Digger – Helloween . . . Mitte der 80er habe ich auch viele Touren in Europa mit Joe Cocker gemacht – Und dann ging es zu U.D.O und somit auch in die Welt hinaus.
Parallel hatte mich einer der Tourmanager gefragt ob ich mir vorstellen könnte als technischer Tourleiter zu arbeiten – so kam ich zu dem deutschen Konzertveranstalter „Peter Rieger“ und blieb für viele viele Jahre . . . In den 90er Jahre habe ich auch verstärkt angefangen bei den Scorpions zu arbeiten und bin heute noch immer wieder mal als Aushilfe tätig . . . Mit den Scorpions haben wir wirklich viel getourt . . . Aber BRS verlangte immer mehr Aufmerksamkeit – so habe ich versucht das Touren runter zu fahren und nur noch als Ersatz oder Aushilfe bei der Band zu arbeiten – mit Erfolg : )

J.P: Bezüglich deiner Firma muss natürlich aktuell leider die Nachfrage kommen wie es dort aktuell Corona bedingt ausschaut, vermutlich verehrend habe ich Recht?
Als sehr stark betroffener was würdest du dir von der Regierung wünschen?

R.T: Ich selbst bzw. meine Firma ist eigentlich ganz gut durch die Pandemie durchgekommen, was, aber auch daran liegt das ich einiges an Reserven aufgebaut hatte und auch die ein oder andere gute Unterstützung bei der Regierung beantragt und dann auch bewilligt bekommen habe.
Von nichts kommt aber auch nichts, d.h. wir hatten natürlich auch dementsprechend gearbeitet und z.B. eine Jennifer Lopez Tour weltweit, außer Nordamerika, mit Equipment versorgt und gesteuert. Die ganzen Festivals natürlich und ich habe auch so einige ausländische Stammkunden, die wir uns auch hart erarbeitet haben, die immer wieder zu uns kommen. Da kommt natürlich auch ein bisschen was bei rum.

Ich würde mir aber wünschen das die Politik deutlich entschiedener ist. In so ziemlich allen Belangen gelangen was diese Pandemie anbelangt . . .

J.P: Anschlussfrage zu deiner Firma. Erklär uns doch mal ein bisschen eure Arbeit dort, was macht ihr und wie?

R.T: Wir als Dienstleister in Sachen Instrumente (Backline) stellen unseren Kunden alles zur Verfügung an Equipment was er für eine gute Show oder ein Konzert braucht. Vom Garderobenschrank – bis hin zur vollständigen Backline incl. aller Kleinigkeiten.
Unsere Kunden wollen Bauschmerzfrei bedient werden, d.h. da geht es nicht immer nur um den Preis, sondern man muss da einfach verlässlich sein!
So haben wir uns einfach auch einen guten Kundenstamm erarbeitet über die Jahre die aus unseren reichhaltigen Fundus auswählen können.
Wir machen ja auch div. TV Shows wo ich sehr stolz drauf bin wie: Bambi, Echo, Award, Grand Prix Party etc.

Ein paar Zahlen und Fakten zur Firma:

• Ca. 100 komplette Schlagzeugmodelle
• Ca. 100 Keyboards oder E Pianos
• Ca. 120 Gitarren und Bässe
• Unzählige Gitarren und Bassverstärker
• Orchesterinstrumente und Zubehör
• Unmengen an sonstigen Zubehör: 110 Volt Trafos – Bodeneffekte etc.
• 600 qm reine Lagerfläche

Anmerkung: Es gibt nun eine kleine Roomtour durch den Aufnahmeraum und eine Erklärung der angrenzenden Räume. Alles größer als es definitiv im ersten Moment ausgeschaut hat : ) !

J.P: Wann und warum kam dann die Entscheidung auch etwas mehr als Musiker in Erscheinung zu treten? Bist du nicht eigentlich recht ordentlich mit deiner Firma ausgelastet?

R.T: Die Firma ist ja kein Ladengeschäft, es ist schon möglich alles so zu planen das für das Hobby Musik genug Zeit übrigbleibt. Mit dem eigenen Studio den Ruthless Rooms innerhalb meiner Firma sind die Möglichkeiten etwas aufzunehmen natürlich deutlich einfacher geworden. Thomsen III ist komplett hier produziert worden.
Ich bin Frühaufsteher also um ca. 6 Uhr beginnt bei mir der Tag, um 9 Uhr kommen meinen Mitarbeiter hier und dann geht das so bis 13:30 und dann zieh ich mich etwas zurück um an anderen Sachen zu arbeiten oder einfach Chefsachen zu erledigen ; ) die Mitarbeiter kommen ja auch ohne mich klar!

J.P: Euer Debütalbum „Let`s get Ruthless” erschien ja schon 2009 mit einer Scharr an Musikergästen, unter anderem Nibbs Carter, Herman Frank oder Neil Murray. Über euer zweites Album und dann nun das dritte Album ist daraus eine beständige Band geworden. Ich vermute mal das es gar nicht geplant war eine richtige Band draus zu machen und mehrere Alben zu schreiben, oder?

R.T: Doch es war jetzt genau an der Zeit eine spielfertige Band zu haben.
Es ist einfacher mit den Musikern, mit denen Du aufnimmst, auch Konzerte zu spielen – Und genau das ist uns ja auch gelungen . . .
Naja, bis Covid 19 kam – auf der Generalprobe zu den Festivals auf die wir 2020 gebucht waren – kam der Anruf mit den Absagen.

J.P: Nun aber mal zu eurem neuen Album „III“. Es gab ordentlich personelle Bewegung in der Band. Vom letzten Album ist nur dein, mittlerweile, kongenialer Partner Mike Pesin übriggeblieben. Erzähl mal warum sind z.B. Robert und Ingo nicht mehr in der Band?

R.T: Ach / Naja ich denke über Besetzungswechsel zu sprechen kann immer nur nach hinten los gehen – egal was man sagt – es wird doch immer falsch ausgelegt . . . Robert wohn zu weit weg – Der Drummer Andre Hilger ist viel zu beschäftigt – Jetzt kommen alle aus Hannover und unser Drummer Michael Kolar der aus Bielefeld kommt ( dem ist kein weg zu viel oder zu weit )

J.P: Anschlussfrage, wie kam es dann zum Wiedereinstieg von Jürgen Wulfes, der ja schon auf deinem Debüt zu hören war? Und vor allem warum war er damals nicht auf deinem zweiten Album zu hören, wäre ja eine weitere Konstante gewesen ; )

R.T: Das zweite Album war wohl mehr oder weniger ein Experiment –
Das ja von Helge Engelke (ein super Solo und Leadgitarrist, muss hier mal erwähnt werden) zu einem super Ende gebracht wurde.
Aber mit der Besetzung war an eine Zukunft vernünftigerweise nicht zu denken.
Das Debütalbum war ja auch eher ein Zusammenschluss von vielen befreundeten und vor allem ausländischen Musikern, die größtenteils zufälligerweise oder geplant gerade in Deutschland waren, und die ich dann zusammengetrommelt habe.

Der Kontakt zu Jürgen bracht nach dem Debütalbum irgendwie etwas ab und beim zweiten Album war ja mehr oder weniger alles ein Experiment.
Irgendwann haben wir uns dann quasi wiedergefunden und der Kontakt war besser denn je! Er ist einfach auch ein fantastischer Sänger, der so ziemlich auf Alles singen kann, von daher war er natürlich für die neue Scheibe meine erste Wahl, da ich ja an Ruthless anknüpfen wollte und und das soll jetzt auch so bleiben!
Es gab aber nie Streit oder so zwischen uns, das muss auch mal klar gesagt werden.

Auf jeden Fall ist die Besetzung so wie sie jetzt ist meine Wunschbesetzung, mit der ich auch zukünftig die Alben machen möchte oder auf Tour gehen möchte!

J.P: Gehen wir mal auf ein paar Songs von „III“ ein. Für mich sind der Opener “Rise”, „Nightfall“, “Salvation”, “Passion” und „Turn on the Light“ die hervorstechenden Songs. Obwohl das ganze Album wirklich sehr stark ist! Willst du uns über diese ein bisschen was erzählen? Hast du eigentlich auch irgendwelche Favoriten auf dem Album?

R.T: Der Titel des Albums soll eigentlich ausdrücken das es keine Favoriten gibt. Für mich hat das Album keine Lückenfüller – jeder Song hat seine Berechtigung auf dem Album. Die Songreihenfolge kam auch erst nach dem Mix bei Charlie Bauerfeind.
Rise ist für eine Metal CD ein echter Reißer, der an den Anfang gehört – Turn on the Light ist von mir gesungen und um die Leute nicht zu verwirren war klar, dass er ans Ende gehört. Die anderen Songs sind nach dem persönlichen Empfinden der Dramaturgie gesetzt – ich meine wer will denn alle Reißer nacheinander und dann die etwas gemäßigten Stampfer hinterher . . . eintönig.

J.P: Wenn man aufmerksam hinhört erkennt man das du bei „Turn on the Light“ selbst singst. Wie kam es dazu? Klingt übrigens gar nicht übel! ; )

R.T: In dem Song geht es um Situation der Live Musik / Touring Branche … Jürgen und ich waren der Meinung das es mit meiner Vita gar nicht schlecht wäre etwas darüber zu machen. Wir haben beide zu Hause überlegt und dann floss mit Turn on the Light einfach so aus den Fingern / nebst den Vocals . . . Jürgen sagte mir dann – Las mal so – das ist so schlecht nicht! Zack, Fertig!
Der Song ist eigentlich aus Fragmenten von zwei anderen, älteren Songs entstanden.

J.P: Was noch auffällt, der Song „Passion“ hat beim Video den Titel „Passion and Warfare“ auf dem Backcover steht aber nur noch „Passion“. Das musst du uns mal erklären?

R.T: Das war ein Fehler meinerseits : ) !

J.P: Auf dem Album gibt es einen Hidden Track, den aufmerksame Hörer vermutlich längst entdeckt haben. Warum der Track?

R.T: Um zu sehen wer es mitbekommt ; ) Das Stück landet vielleicht als separater Track auf dem nächsten Album!

J.P: Du hast alle deine Alben über Artist Station veröffentlich und bist promotechnisch bei CMM-Online angesiedelt. Wie sind denn deine Erfahrungen da so und bist du zufrieden?
Ein großes Label hast du nicht im Rücken, richtig?

R.T: Weißt du Julian ein ordentlich Promoagentur zu haben und einen ordentlichen Vertrieb sind einfach sehr sehr wichtig, vor allem in meinem Fall da ich ja die gesamte Scheibe aus eigener Tasche finanziere!
Daher bin ich auch bei allen Alben immer bei der gleichen Promoagentur geblieben und ich schätze einfach die Arbeit von Marco (Linke, Chef der Promoagentur CCM Consulting for music and media) sehr. Er und sein Team arbeiten einfach zügig und qualitativ absolut hochwertig!
Da werden im Angebot zur Kampagne Ross und Reiter genannt, was nicht überall in der Branche so üblich ist und es werden keine Unterschiede gemacht ob du eine große oder kleine Band bist. Das schätze ich sehr!

Ob ich in Zukunft auch mal in einem größeren oder kleineren Label zusammenarbeite, weiß ich noch nicht. Das kommt auf sehr viele Faktoren an!

J.P: Wie geht es denn jetzt für dich persönlich und THOMSEN weiter? Ich habe gesehen ihr schreibt schon fürs nächste Album, hoffentlich ist die Wartezeit nicht so lang : ) ? Habt ihr Liveauftritte geplant, wenn sie möglich sind?

R.T: In der Tat sind wir am nächsten Album dran – Es gibt schon weit voran geschrittene Demos von 8/9 Song ( Ein Song wird mit neuen Vocals Re-Recorded) Wer weiß vielleicht singe auch wieder einen Song selber! Das muss man sehen along the progress . . .
Wir haben 4 Show´s Rock Harz – Metal Diver – Rock am Stück und eine Show in Hannover auf die wir gebucht sind – mal sehen was da noch kommt.

Anmerkung: Hier rollt Rene zum Mischpult und spielt mir tatsächlich einen ersten Track des neuen Albums vor mit dem aktuellen Arbeitstitel „Spread your Wings“! Mein lieber Gesangsverein, wenn das die Maßgabe des neuen Albums ist, können wir uns wahrlich auf was gefasst machen!! : )

J.P: Vielen Dank Rene für deine Zeit und die interessanten Antworten im Zuge dieses Interview! Ich wünsche euch alles Gute für die Zukunft, die letzten Worte gehören natürlich dir.

R.T: Danke, hat Spaß gemacht viel Erfolg für die Rock-Garage!

Julian

 

PLATINUM OVERDOSE – Standing on the Edge of the Night

Band: Platinum Overdose
Album: Standing On The Edge Of The Night
Spielzeit: 36:52 min.
Stilrichtung: Hardrock, Sleaze Rock
Plattenfirma: DDR Music Group
Veröffentlichung: 30.07.2021
Homepage: www.platinumoverdose.com

Auf einmal war sie da – die neue Platte von PLATINUM OVERDOSE. Ohne großartige Ankündigung, ohne sonstiges Brimborium, ohne Vorab-Single, einfach Bääm. Das ist verwunderlich in einer Zeit, in der immer mehr Show um jede noch so unbedeutende Veröffentlichung gemacht wird. Und da sind wir auch schon beim Punkt. Ist dieser Release bedeutend? Ganz sicher – in den Augen eines jeden, der die Achtziger liebt und den Sleaze Rock sowieso. In der recht kurzen Vergangenheit der Amis stehen ja auch schon einige Releases zu buche. Hier haben wir mit „Standing On The Edge Of The Night“ also das dritte Album in drei Jahren.

Für alle, denen PLATINUM OVERDOSE noch nicht geläufig ist sei gesagt, dass wir es hier mit einer beachtlichen Ansammlung alter Recken zu tun haben, die unter der Ägide von DDR Music Group Chef Lance V. – gleichzeitig auch Bassist der Band – musizieren. Neben den beiden Gitarristen Matt Thorr (ROUGH CUTT) und Rick Mead (SYRE) haben wir BRASS KITTEN Goldkehlchen Steve Philbrook am Mikro. Hier ist also Klassikeralarm angesagt, auch wenn es keine der Bands damals ins ganz große Rampenlicht geschafft hat, sind sie dennoch in Fankreisen bis heute äußerst beliebt – zu Recht. Einen festen Drummer indes suchen die Amis immer noch.

Was PLATINUM OVERDOSE aber nicht fehlt, ist die richtige Attitüde – das beginnt schon beim Namen, dem Image, dem Songwriting und auch dem Sound ihrer Platten. Dieser geht für „Standing On The Edge Of The Night“ noch etwas mehr zurück in die Zeit, als die Hair Metal Bewegung noch am Anfang stand. Die erste Hälfte der Achtziger Jahre, mit einem etwas ruppigeren Sound, härteren Riffs und weniger Glamour. OK, das gilt nicht für die komplette Scheibe, denn nach dem Intro „No Rest For The Wicked“ gibt es mit „Rock´n Roll Rodeo“ erst einmal einen erstklassigen Sunset-Strip-Song auf die Ohren. „Generation Fire“ erinnert vom Sound her etwas an das Debüt von BLACK´N BLUE und die Uptempo Nummer „Tonight Tonight“ packt noch eine Schippe Härte oben drauf.

Mein erster Blick auf die neue Trackliste offenbart dieses Mal nicht sofort, ob PLATINUM OVERDOSE dieses Mal eine Coverversion aufgenommen haben. Denn weder bei „No Rest For The Wicked“, noch bei „Rock´n Roll Rodeo“ oder „Rebel Heart“ ist das der Fall. Haben die Amerikaner in der Vergangenheit Stücke von bekannten Bands wie MÖTLEY CRÜE oder DEF LEPPARD gecovert, muss man dieses Mal wirklich suchen. Und eben das genannte „Tonight Tonight“ entpuppt sich als Cover Nummer. Die Band TUFF LUCK dürfte wohl eher richtigen Insidern ein Begriff sein, dennoch hat Lance V. einen großen Bezug zu dieser Combo – immerhin war deren Drummer Todd Kelly sein erster Musiklehrer.

Nach diesem eher harten Brocken geht es mit „Not Far“ wieder mehr in Richtung Sunset Strip, ehe „Lies“ wieder ordentlich nach Vorne geht. „Rebel Heart“ ist ein cooler Street-Rocker und mit „Chain Me To Heaven“ haben wir einen richtig guten BLACK´N BLUE Gedächtnis-Song. „Scene Of The Crime“ und das sehnsüchtige „Remember Forever“ runden das Album herrlich melodisch ab.

Support the Underground! – das muss hier die Devise sein. PLATINUM OVERDOSE haben jetzt bereits drei heiße Eisen im Feuer, die allesamt das bieten, was so manch namhafte Band nicht im Stande ist zu liefern. Und doch ist „Standing On The Edge Of The Night“ kein Abklatsch ihrer bisherigen Alben, die Amis haben sich nicht neu erfunden, aber dennoch weiterentwickelt. Die neue PLATINUM OVERDOSE müsst Ihr einfach antesten!

Und nur für den Fall, dass Ihr noch mehr von der Band wollt – angeblich soll noch dieses Jahr eine EP nur mit Coverversionen das Licht der Welt erblicken – also stay tuned – es wird sicherlich wieder ein spannender Exkurs durch den schier unerschöpflichen Metal-Untergrund!

WERTUNG:

 

 

Trackliste:

1. No Rest For The Wicked
2. Rock´n Roll Rodeo
3. Generation Fire
4. Tonight Tonight
5. No Far
6. Lies
7. Rebel Heart
8. Chain Me To Heaven
9. Scene Of The Crime
10. Remember Forever

Stefan

MYSTERY – Live Life Loud

Band: Mystery
Album: Live Life Loud
Spielzeit: 43:00 min
Stilrichtung: Melodic Hard Rock
Plattenfirma: Metalapolis Records
Veröffentlichung: 27.08.2021
Homepage: www.mysteryrocks.net

Australien hat mehr zu bieten als Kängurus und AC/DC. MYSTERY sind zurück mit ihrem dritten Album „Live Life Loud“. Das Debüt „2013“ wurde in eben diesem Jahr in Australien, USA, Europa und Japan live promotet. Die Band wurde dadurch als jüngste Band bekannt, die jemals die ganze Welt getourt hat. Die Mainstage durfte man mit Mötley Crüe, Iron Maiden, Motörhead und Twisted Sister teilen. Das zweite Album kam 2014 raus und wurde mit einem eigenem Film in Cannes bei den Filmfestspielen gefördert. Das aktuelle Werk wurde von Alex Vaulin (Emerald Mind) gemischt und gemastert. Die Sterne stehen gut für MYSTERY, schauen wir mal, was Rocky Ravic (v.g.), Oscar Hauke (b.), Duje Ivic (keys.) und Emily Car (d.) daraus gemacht haben.

„Rock Revolution“ startet mit Keyboards, bevor die Gitarre loslegt und ein flotter Rocker einsetzt. Das fetzt schon mal und der Refrain sitzt. Erinnert mich leicht an Fighter V. Auch die zweite Single „To My Knees“ hat so einen Touch. Richtig gute Mitsing-Nummer, die live die Menge toben lassen wird. Schönes Solo des Gitarristen und Stimmung pur ist angesagt bei diesem melodischem Rock Song. Es wird balladesk auf „All We Need Tonight“. Rocky singt weich und gefühlvoll wie ein junger Jon Bon Jovi. Da sollten die Frauenherzen höher schlagen und auch den Herren wird es gefallen, gut gemacht. Bei „Lust Control“ wird es dreckiger. Breitbeinig gespielte Power Rock Nummer, die durch ihre Riffs und Energie voll überzeugen kann. Die erste Single „Tear Down The Walls“ wurde zurecht ausgesucht. Gutes Gespür von Härte und Eingängigkeit lassen einen immer wieder auf den Repeat Knopf drücken. INXS meets Hardcore Superstar meets Guns’n’Roses. „I’m Just Into You“ ist ein gute Laune Rocker a la Black Diamonds. Mitklatschen, Mitsingen und Feiern ist hier Pflicht. „A Different Side Of Me“ ist einfach gut, der Fuß wippt mit und spätestens ab der Hälfte springt man unweigerlich mit. Welcome to the 80’s bei „Count On Me“. Hier fühlt man sich zurückversetzt in die gute alte Zeit mit ganz viel Ventilatoren und Rauch auf der Bühne. Power Ballade, die echt stark ist. Ein bisschen AC/DC Feeling darf nun bei „You Think You Know“ aufkommen. Hier ist natürlich die Instrumental-Abteilung gemeint. Das Ding rockt. Bei „Leave Me In The Dark“ ist irgendwas mit dem Sound anders, vielleicht liegt es auch an der Promo. Das schmälert leider den guten Eindruck des Songs, der zwischen Sister und CrashDiet rangiert. Das Finale bestreitet „Nuke Em High“. Auch hier geht es mehr in die dreckige Sleaze Rock Ecke. Steht den Australiern wirklich gut. Yeah, je öfter ich mir das Stück anhöre, desto besser wird es.

Fazit: Auf alle Fälle ist es das beste Album bis jetzt von MYSTERY. Diese Veröffentlichung könnt ihr ohne Bedenken auf der nächsten Rock/Metal Party laufen lassen. Die Stimmung und der Alkoholpegel werden ganz sicher steigen. Starke 8,5 Punkte mit Tendenz nach oben.

WERTUNG:

 

 

Trackliste:

01. Rock Revolution
02. To My Knees
03. All We Need Tonight
04. Lust Control
05. Tear Down The Walls
06. I’m Just Into You
07. A Different Side Of Me
08. Count On Me
09. You Think You Know
10. Leave Me In The Dark
11. Nuke Em High

Sturmi

DIRKSCHNEIDER & THE OLD GANG – Arising

Band: Dirkschneider & The Old Gang
Album: Arising
Spielzeit: 15:24 min
Stilrichtung: Heavy Metal
Plattenfirma: AFM Records
Veröffentlichung: 27.08.2021
Homepage: www.datog.de

Wenn die Namen der Musiker schon jeden Musikfan in Verzückung geraten lassen, dann muss hier etwas wirklich Großes am Start sein! Und genauso ist es auch, DATOG bestehen aus Ex ACCEPT und U.D.O Fronter Udo Dirkschneider, seinem Sohn und Schlagzeuger Sven Dirkschneider (U.D.O), Bassist Peter Baltes (Ex ACCEPT), Gitarrist Mathias „Don“ Dieth (U.D.O), Gitarrist Stefan Kaufmann ( Ex ACCEPT und U.D.O) sowie Sängerin Manuel Bibert.
Wem diese Namen nix sagen muss 40 Jahre in einer Höhle verbracht haben!

Die Geschichte dieses Zusammenschluss beginnt mit den Arbeiten an dem „We are One“ Album was Udo mit dem Bundesmusikkorps aufgenommen hat, da dort auch Stefan Kaufmann und Peter Baltes beteiligt waren und man so endlich wieder zueinander fand.
Der Rest der Mannschaft stellte sich dann auch fast von selbst auf, waren sie doch teilweise auch an dem Projekt beteiligt oder schon in anderen Bands zusammen mit Udo tätig.
Das erste Lebenszeichen dieses Zusammenschlusses ist die EP „Arising“ dessen Einnahmen übrigens direkt an die Band und Crewmitglieder weitergegeben wird die durch die Pandemie massive finanzielle Verluste zu beklagen haben.
Eine tolle Sache wie ich finde!
So, nur drei Songs, aber dass es diese absolut Wert sind besprochen zu werden finden wir jetzt gemeinsam raus.

Der Opener „Face of a Stranger” ist ein Groover erster Güte und voll im Geist der U.D.O oder ACCEPT Veröffentlichungen!
Udo, Peter und Manuela teilen sich hier die Strophen und den Gesang was wunderbar anzuhören ist und schön abwechslungsreich ist.
1 A, also daher direkt weiter zum nächsten Song „Every Heart is Burning“ auch hier gibt es wieder etwas Gesangteilung, wobei Udo hier den Hauptpart übernimmt und erneut groovt das Teil wie die Hölle und die instrumentale Fraktion ballert uns hier ein Riff nach dem anderen um die Ohren.
Etwas schwächer als der Opener aber nach wie vor erste Sahne würde ich mal sagen!
Kommen wir nun zum letzten Track „Where the Angels Fly“. Eine wunderbar gefühlvolle Nummer die in ein erstklassiges Metalgewand gepackt wurde. Erneut mit dem tollen Wechselgesang von Udo, Peter und Manuela und erneut ist das Ganze einfach nur mega eingängig geworden.
Kurz war das Vergnügen mit DATOG, aber dieses macht definitiv Lust auf mehr, viel mehr!

Anspieltipps:

Alle drei Tracks natürlich!

Fazit :

Was soll man von den beteiligten Musikern anderes erwarten als erstklassige Knallersongs! Gerade das Trio U.Dirkschneider, Kaufmann, Baltes kann glaube ich Hit an Hit schreiben, ohne den typischen Charme zu vernachlässigen.
Ergänzt mit den anderen, ebenfalls erstklassigen Mitmusikern (die Riffs vom Don sind einfach nur göttlich) ergibt sich hier ein Gemisch was Großes in Zukunft erwarten lässt!
Einen kleinen Vorgeschmack gibt es schon mal hier, diesen kann ich jedem nur wärmstens ans Herz legen!

WERTUNG:

eigentlich keine

Aber wer eine Note hier möchte:

 

 

Trackliste:

01. Face of A Stranger
02. Every Heart is Burning
03. Where the Angels Fly

Video zu „Every Heart is Burning”:

Julian

THOMSEN – III

Band: Thomsen
Album: III
Spielzeit: 39:54 min
Stilrichtung: Heavy Metal
Plattenfirma: Artist Station
Veröffentlichung: 20.08.2021
Homepage: www.rene-thomsen.de

Rene Thomsen ist nicht nur Inhaber der Firma Backline Rental Service, nein er ist auch passionierter Metal Gitarrist und hat schon vor Jahren seine eigene Band THOMSEN an den Start gebracht!
Bislang veröffentlichte die Truppe zwei Alben und nun erscheint dieser Tage Album Nummero drei mit dem passenden Titel „III“.
Auf diesem ist mal wieder ordentlich das Bandkarussel gedreht worden und außer Renés kongenialen Partner Gitarrist Mike Pesin ist niemand mehr von der letzten Belegschaft mit an Bord!
Aber es gibt mit Jürgen Wulfes am Gesang einen Rückkehrer, er sang auf dem Debüt, zu vermelden und mit dem Multiinstrumentalisten Niklas Turmann, der hier den Bass bedient, und Michael Kolar am Schlagzeug zwei neue Mucker in der Band.
Mit dieser Mannschaft möchte Rene uns nun erneut seine Mischung aus Heavy und Power Metal schmackhaft machen.

Wie gut ihm das gelingt finden wir nun zusammen heraus, beginnend mit dem Opener „Rise“. Hier wird direkt mächtig Dampf und Gas gegeben, Riffs und Drums sind mit Schmackes und Jürgen ist bestens bei Stimme! Nichts verlernt der Gute ; )
Als Appetizer auf jeden Fall schon mal Bestens geeignet.
Einen mega Groove zaubert die Instrumentenfraktion dann beim folgenden „Fight“. Hier kann man sich definitiv nicht lange dem mitwippenden Fuß und Kopf erwehren!
Die Nummer geht so richtig nach vorne und weiß auf Anhieb aber zu 100% zu überzeugen!
Und es geht gnadenlos gut weiter, „Nightfall“ überzeugt dann vor allem wieder im Chorus, gleiches kann man dann eigentlich auch von „I can See the Light“ sagen. Wunderbar eingängig bahnen sich beide Nummern ihren Weg in die Gehörgänge und bleiben da vermutlich für ewig haften!
Mit „Liar“ geht man mir irgendwie zu sehr auf Nummer sicher und kann nicht komplett überzeugen.
Diese kleine Schwäche bügelt man dann aber wieder direkt mit „Salvation“ wieder aus. Hier ist man auch wieder absolut griffig und eingängig unterwegs, dass es eine wahre Freude ist den Klängen zu lauschen!

Habe ich schon erwähnt das das Riffing und der Groove insgesamt einfach erste Sahne sind? Einfach ein geiler Rhythmus, der die Boxen zum Erbeben bringen wird, da bin ich mir sicher.
Und auch im Anschluss bleibt die Qualität extrem hoch und man hat mit dem etwas ruhigeren „Set me free“, dem erneut mega eingängigen „Passion“ und mit dem abschließenden „Turn on the Light“ weitere Highlights im Gepäck!
Beim letzten Song gibt sich Mastermind Rene Thomsen selbst die Ehre am Mikro und der Gute macht seine Sache nicht schlecht muss man sagen. Die Nummer hat einen ganz eigenen Flair und persönliche Message wo es lohnt genauer hinzuhören!
Nach dem verklingen des letzten Tons sollte man auf jeden Fall nicht direkt stoppen, es gibt da noch was zu entdecken ; )

Anspieltipps:

„Rise“ ,“Nightfall“, „Salvation“, „Passion“ und “Turn on the Light”

Fazit :

Schön zu sehen das THOMSEN wieder zurück auf der Bildfläche sind und erneut ein bockstarkes Album im Gepäck haben!
Die Besetzungswechsel haben der Band nicht geschadet, im Gegenteil muss ich sagen, ich glaub und hoffe das man nun die dauerhafte Besetzung gefunden hat.
Es bleibt eigentlich nicht viel zu sagen als Gratulation für dieses tolle neue Album und allen Fans der Band sowie des Genres sei dringend geraten sich die Scheibe zu zulegen!
Demnächst gibt es auch noch ein sehr ausführliches Interview mit Mastermind Rene, freut euch drauf ; )

WERTUNG:

 

 

Trackliste:

01. Rise
02. Fight
03. Nightfall
04. I can See the Light
05. Liar
06. Salvation
07. Forget It
08. Set me Free
09. Passion
10. Turn on the Light

Video zu “Passion and Warfare”:

Julian

RUYNOR – Here We Go

Band: Ruynor
Album: Here We Go
Spielzeit: 42:56 min
Stilrichtung: Metal/Punk/Rock’n’Roll
Plattenfirma: SN-Rex
Veröffentlichung: 30.04.2021
Homepage: www.Facebook.com/ruynor

Das erste Mal hab‘ ich über RUYNOR was beim Hellfire-Franky (Frank Laux) gelesen, den ich vom Metal is Forever United Fanclub her kenne und sehr schätze. Als mir dann noch Sänger Twisted-Felix geschrieben hat, ob ich Bock auf Metal-Punk hab‘, war klar ich rezensiere das Teil. Haupteinflüsse sind Motörhead, Ramones, Rose Tattoo und die Sex Pistols. Seit 2013 am Start und seit 2016 auch live aktiv, wurden schon so einige denkwürdigen Konzerte mit Szenegrößen wie Psychopunch, Nitrogods, Traitor usw. gezockt. Das Trio um Twisted-Felix Ruyn (v.g.), Dome Ruyn (b.) und Raffy Ruyn (d.) hat mit „Here We Go“ schon den dritten Longplayer herausgebracht. Im Mashhouse Recording Studio wurde aufgenommen und unter der Regie von Jan Roubal abgemischt. Gemastert wurde dann noch von Dennis Ward (ex-Pink Cream 69, Unisonic) und soviel vorweg, der Sound ist fett und knallt. Na dann, here we go:

Anlage laut gedreht und nach den ersten 15 Sekunden von „We Raise The Flag“ sofort auf Stop gedrückt. So schnell hatte ich schon lange nicht mehr Lust auf ein Bier. Also, Bier her und von vorne. 1,2,3,4 gezählt und ein dreckiger, räudiger Metal-Punk Song mit fiesen Vocals und eingängigem Refrain ballert einem entgegen. Fuck, geiler Start. „Still Believe In Punk“ folgt schön oldschoolig, wie der Titel schon sagt. Party Musik pur. „Anger Is My Energy“ läuft und meine große Tochter (18) kommt rein und schreit: „Papa mach die Scheiße LAUTER“! Wir bangen beide um die Wette und grölen diesen Hit lautstark mit. Auf „Souldiers“ lässt man es ein wenig ruhiger, aber keinesfalls schlechter angehen. Schöne Nummer im Ramones Stil. Dafür schiebt „Shut The Fukk Up“ gleich wieder richtig an. Lemmy und seine Motörhead Jungs wären stolz auf RUYNOR. „Why Don’t You Believe In Us?“ hat auch Hitpotential. Man will tanzen, trinken und pogen gleichzeitig (klappt übrigens nicht wirklich bei mir). Gute Stimmung garantiert. „Too Young To Die“ geht unverzüglich ins Ohr und bietet eine ordentliche Portion Rock’n’Roll. „Glycerine 48“ ist ein kurzes, Riff orientiertes Instrumental. „Hunted“ ist dreckig, kurz und schnell. Auch einfach geil. „This Far, No Further“ ist ein metallischer Leckerbissen mit Mitgröl Refrain und ohohoh Chorus. Tja, was soll ich sagen, Bier läuft immer besser dazu. Mit „Heart Bleeds Green“ kommt die musikalisch entspannteste Komposition um die Ecke. Happy Sound pur. Nur um gleich wieder bei „You Are Not Invisible“ voll auf die Zwölf zu hauen. Leck mich am Arsch, das Teil rockt. Mit dabei ist Gastsänger Jackie Slaughter (Skull Fist), der auch noch ein Gast Solo beisteuerte. Die perfekte Hymne um ein Stadion zum Beben zu bringen. Lied Nr. 13 heißt ganz einfach „13“ und ist immer noch im hohen Qualitätslevel Bereich angesiedelt. Wohohoho Chöre gehen immer. Shit, schon beim letzten Song „R.U.Y.N.O.R.“ angekommen. Leichter Bad Religion („Punk Rock Song“) Einschlag mit mehr Metal Gitarren. Super Abschluss, der live bestimmt der Hammer wird.

Fazit: Mir gefällt diese Fuck You Attitude mit ordentlich Spaß in den Backen. Es wird Zeit diese Band zu pushen, denn die weiß wie man spielt und mitreißende Songs schreibt. Mein drittes Bier hab‘ ich jetzt auch geschafft und ich drück‘ sofort auf Repeat. Ganz fette 9,5 Punkte.

WERTUNG:

 

 

Trackliste:

01. We Raise The Flag
02. Still Believe In Punk
03. Anger Is My Energy
04. Souldiers
05. Shut the Fukk Up
06. Why Don’t You Believe In Us?
07. Too Young To Die
08. Glycerine 48 (Instrumental)
09. Hunted
10. This Far, No Further
11. Heart Bleeds Green
12. You Are Not Invisible
13. 13
14. R.U.Y.N.O.R.

Sturmi

KILLING – Face the Madness

Band: Killing
Album: Face The Madness
Spielzeit: 40:41 min
Stilrichtung: Speed/Thrash Metal
Plattenfirma: Mighty Music
Veröffentlichung: 13.08.2021
Homepage: www.facebook.com/killingthrash

Heute liegt mir mit „Face The Madness“ das Debüt der dänischen Thrash Metal Maniacs von KILLING vor, das über Mighty Music verbreitet wird. Die Jungs aus Jutland geben seit 2013 Gas und haben eine EP und etliche Konzerte hinter sich. Mit dem Lockdown hatten Rasmus Soelberg (v.b.), Snade (g.), Rasmus Holm Sørensen (g.) und Jesper Skousen (d.) genug Zeit sich dem Album zu widmen und ihre Stärken zu bündeln. Aufgenommen wurde mit Jacob Bredahl im Dead Rat Studio und was dabei herausgekommen ist, könnt ihr hier jetzt lesen.

Dann lasst uns dem Wahnsinn ins Auge sehen und mit „Kill Everyone“ starten. Und der Opener verspricht, was der Titel hält. Hier werden keine Gefangenen gemacht. Zwei volle Minuten lang gibt es rohe und ungezügelte Power, die einen sofort moshen lässt. Auf „Before Violence Strikes“ geht es genauso aggressiv wie zuvor weiter. Hier werden Gang Shouts, harte Riffs und eine lässige Eingängigkeit miteinander verbunden. „Don’t Get Mad, Get Evil“ überzeugt mich durch seine groovige Art. Geile Mischung aus Kreator und Marduk. Hier kann man gar nicht anders, man muss wild headbangen. Bei „See You In Hell“ gibt es das volle Thrash Metal Paket. High Speed Riffing, super getimte Breaks und der Gesang klingt wie Mille (Kreator) zu alten Zeiten. Wirklich extrem fette Nummer. „Legion Of Hate“ ist zugleich die erste Video Veröffentlichung. Das Tempo wird durchgehend hoch gehalten, es gibt wilde Soli und die Drums killen. Erinnert mich sehr an Bewitcher. „Straight Out Of Kattegat“ gefällt mir sehr gut. Der eher im Midtempo Bereich gespielte Song hat eine ganz spezielle Ausstrahlung für mich. Die Vocal-Lines und die Rhythmik klingen sehr eingängig und pushen einen förmlich. Bei „One Last Victim“ scheinen Slayer aber mal so richtig durch. Es wird aber NICHT blind kopiert, sondern im KILLING Stil abgeliefert. Oh fuck, was hier auf „1942“ abgeht, ist die pure Zerstörung. Hier treffen Drums from hell auf intensives Stakkato Riffing. Kommen wir nun zum längsten und letzten Song namens „Killed In Action“. Und der ist mit seiner Mixtur von Slayer („Seasons In The Abyss“) und Metallica („Master Of Puppets“) richtig cool geworden. Etwas langsamer gespielt und düsterer gehalten, entfaltet der Track seine ganz eigene Magie. Die knapp sieben Minuten vergehen wie im Flug.

Fazit: Ein absolut ehrliches und energiegeladenes Debüt. Die alten Helden wie Kreator, Slayer und Metallica werden zwar immer wieder mal zitiert, aber in ihrem ganz eigenen kompromisslosen KILLING Thrash Style dargeboten. Diese Scheibe macht von vorne bis hinten Spaß. Gebt den Jungs eine Chance und hört mal rein. Klare Kaufempfehlung und fette neun Punkte von mir.

WERTUNG:

 

 

Trackliste:

01. Kill Everyone
02. Before Violence Strikes
03. Don’t Get Mad, Get Evil
04. See You In Hell
05. Legion Of Hate
06. Straight Out Of Kattegat
07. One Last Victim
08. 1942
09. Killed In Action

Sturmi

PRESTIGE – Reveal the Ravage

Band: Prestige
Album: Reveal The Ravage
Spielzeit: 43:16 min
Stilrichtung: Thrash Metal
Plattenfirma: Massacre Records
Veröffentlichung: 13.08.2021
Homepage: www.prestige.fi

Tervetuloa takaisin (willkommen zurück) PRESTIGE. Eine der dienstältesten Thrash Metal Bands Finnlands meldet sich mit ihrem neuen Album zurück. Die Jungs um Aku Kytölä (v.b.), Ari Tapani Karppinen (g.), Jan „Örkki“ Yrlund (g.) und Matti Johansson (d.) treiben bereits seit 1987 ihr Unwesen in der Szene. Das coole Artwork wurde vom Gitarristen Örkki entworfen. Gemischt hat das Ganze Samu Oittinen im Fantom Studio. Und der Sound ist rau, aber dennoch zeitgemäß ausgefallen. Anlage auf und los.

Und wie es losgeht, „Innocent“ ballert gleich mächtig aus den Boxen. Brutaler Thrash Metal Song mit Backing-Vocals, ein sehr gelungener Start. „Burn My Eyes“ ist ein fetter Stampfer, der im Midtempo-Bereich abläuft. Der Refrain bleibt gut hängen und die Back-Shouts passen perfekt. Auf „Blessed Be“ wird richtig Gas gegeben. Der Drummer gibt alles, die Riffs sitzen, der Bass wummert und die Vocals werden schön dreckig rausgegrölt. Die Tempiwechsel sind raffiniert gemacht. Auf „Pick Your Poison“ werden etwas melodischere Riffs rausgezaubert. Gefällt mir gut, absolut Headbanger-tauglich. „Exit“ fängt ähnlich wie Metallica („Sanitarium“) an, ballert dann aber heftig los. Die Gangshouts kommen geil rüber und dieser Song wird live einschlagen wie Bombe. Oh ja, „Weep“ ist ein Hit. Hey, hey, hey Shouts zu Beginn, dann wird der Circle Pit eröffnet. Fiese Vocals und das volle Thrash Metal Brett. Mir fällt gleich der Schädel ab beim Mitbangen. Ihr wollt es noch schneller? Bitteschön, „In Remains“ lässt in Sachen Tempo keine Wünsche offen. Hier wird jedes Stop Schild absichtlich überfahren. „Ready?“ erinnert mich leicht an Silius. Und das ist ja bei mir bekanntlich doch was Gutes. Schönes Solo im Mittelpart und die wiederholten Shouts der Gitarristen runden das Stück ab. Auch „Self Destruct“ macht einfach nur Laune. Man glaubt, die Nummer zwar schon von irgendwo her zu kennen, aber so klasse vorgetragen, stört das keine Sekunde. „Prime Time“ fängt herrlich verträumt mit der akustischen Einleitung an und wird dann Stück um Stück zu einem würdigen Abschluss.

Fazit: PRESTIGE können auf ganzer Linie überzeugen und liefern hier ein starkes Comeback Album nach 19 Jahren ab. Hier sollte jeder Thrasher seinen Spaß daran haben und live werden die Songs zu 100% zünden. Vahva 9 pistettä

WERTUNG:

 

 

Trackliste:

01. Innocent
02. Burn My Eyes
03. Blessed Be
04. Pick Your Poison
05. Exit
06. You Weep
07. In Remains
08. Ready?
09. Self Destruct
10. Prime Time

Sturmi