KAMELOT – Haven

Band: Kamelot
Album: Haven
Spielzeit: 54:02 min
Stilrichtung: Symphonic Metal
Plattenfirma:  Napalm Records
Veröffentlichung: 08.05.2015
Homepage: www.kamelot.com
Mit „Haven“ präsentieren uns die Symphonic Metalmeister von KAMELOT ihr zweites Album nach der Ära von Sänger Roy Khan, der neue Fronter Tommy Karevik lieferte auf dem letzten Album „Silverthorn“ schon eine mehr als überzeugende Leistung ab und daher waren sich bestimmt alle einig das dies auch dieses Mal der Fall sein wird.
Ok, hat man schon mal ein schlechtes KAMELOT Album in den Fingern gehabt? Irgendjemand? Nein, ok dann sind wir uns ja auch darin einig : -)
Auf „Haven“ hat man noch ein paar Gäste an Bord. Alissa White-Gluz (ARCH ENEMY), Troy Donockley (NIGHTWISH) und Charlotte Wessels (DELAIN) sind hier zu hören.
So, ich denke viel mehr gibt es als Einleitung auch nicht zu sagen, widmen wir uns daher direkt der Mucke.
Den Anfang macht „Fallen Star“. Hier zeigt direkt Tommy das er einen Song auch ohne Probleme ganz alleine tragen kann. Ein sehr atmosphärischer Beginn der sich bald aber in einen treibenden Midtempo Symphonic Metalsong entwickelt, der als Opener aufgrund seiner Eingängigkeit bestens geeignet ist. Beide Daumen hier also schon mal nach oben!
Wesentlich direkter kommen dann die anschließenden „Insomnia“ und „Citizien Zero“ zur Sache bevor uns dann mit dem Vorabsong „Veil of Elysium“ zum ersten Mal so richtig die Lichter aus geschossen werden was den Ohrwurmfaktor angeht.
Bei der Halbballade „Under Grey Skies“ greift dann Charlotte Wessels ins Geschehen ein und zusammen mit Fronter Tommy machen sie das Stück zu einem wahren Schlüpferstürmer des Symphonic Metals. Tolle Nummer für verträume Tage!
Apropos tolle Nummer, davon gibt es in der Folge noch eine Menge. Die treibenden „My Therapy“ und „Beautiful Apocalypse“ zum Beispiel, das melodische „End of Innocence“ oder der schnelle Brecher „Liar Liar“ kann man hier ohne Probleme als absolute Perlen ansehen.
Der letzte Abschnitt ist zwar nicht mehr ganz so zwingend wie die Perlen zuvor, von schlechten Songs ist man hier aber immer noch meilenweit entfernt. Es geht insgesamt etwas ruhiger und experimenteller zu  und mit dem Outro und Titelstück „Haven“ geht ein weiteres starkes KAMELOT Album seinem Ende entgegen, welches vielleicht nur einen Tucken zu lang geraten ist.
Anspieltipps:
„Fallen Star“, ,„Veil of Elysium“, „Under Grey Skies“, „End of Innocence“ und „Liar Liar“ solltet ihr auf jeden Fall antesten.
Fazit :
Meine oberen Anspieltipps sind nur eine kleine Auswahl der besten Songs hier, das gesamte „Haven“ Album bietet davon einen ganzen Sack voll! Tolle Songs paaren sich hier mit einem genialen Sänger und Symphonic Metal Fans sowie Anhänger von KAMELOT kommen hier aber mal so richtig auf ihre Kosten!
Das der „neue“ Sänger Tommy wie die Faust aufs Auge zur Mucke passt haben wir schon bei seinem Debüt „Silverthorn“ gemerkt, ein würdiger Erbe von Roy Khan.
Ich bin kein absoluter Kenner der bisherigen KAMELOT Diskografie, aber mit „Haven“ haben sie mit Sicherheit eins ihrer besten Alben abgeliefert.
Absolute Kaufempfehlung für die angesprochene Zielgruppe!
WERTUNG:




Trackliste:
01. Fallen Star
02. Insomnia
03. Citizien Zero
04. Veil of Elysium
05. Under Grey Skies
06. My Therapy
07. Ecclesia
08. End of Innocence
09. Beautiful Apocalypse
10. Liar Liar (Wasteland Monarchy)
11. Here’s to the Fall
12. Revolution
13. Haven

Julian

KLOGR – Make your Stand [EP]

Band: KLOGR
Album: Make Your Stand [EP]
Spielzeit: /
Stilrichtung: Alternative/Progressive Metal
Plattenfirma: Zeta Factory
Veröffentlichung: 13.05.2015
Homepage: www.klogr.net

Die 2011 gegründete italienische Alternative/Prog Metal Kapelle KLOGR (ausgesprochen “ Key-Log-Are”) war mir bisher leider kein Begriff. Laut Promo Zettel hat Bandchef/Sänger/Gitarrist Gabriele „Rusty“ Rustichelli in den vergangenen Jahren allerdings bereits ein ziemlich beeindruckendes Tempo vorgelegt:  2 Studioalben („Till You Decay“ (2011) und „Black Snow“ (2014)), Eine EP („Till You Turn“ (2013)), ein Live Album („Ground Zero 11-11-11″ (2014)), zahlreiche Musikvideos sowie ein Auftritt auf dem renommierten „Sweden Rock Festival“ im Jahre 2013. Das klingt nach verdammt hyperaktivem Output und das nun vorliegende „Make Your Stand“ (bestehend aus einer EP und einer DVD) ist ebenfalls ein bis zum Rand vollgepacktes Paket geworden.

Auf Silberling 1 sind 3 neue Tracks vertreten, die die Band mit fetten, tiefgelegten Rhythmusgitarren, einer ungemein tight nach vorne hämmernden Rhythmussektion und erstaunlich muskulösen Produktion präsentieren. Um keinen Rohstoff für 15 Minuten Musik zu verschwenden, haben die Jungs dann auch gleich noch die Tonspuren des auf Scheiblette No. Duo verewigten Live-Auftritts geparkt – sehr begrüßenswert. Der gut gefilmte und klanglich astrein eingefangene Gig als Vorband der Guano Apes in 2014 zeigt ein technisch versiertes und, trotz dem im vergangenen Jahr erfolgten Austausch der gesamten Rest-Mannschaft, bestens aufeinander eingespieltes Team, das sich durch knapp 45 Minuten Material schrotet und dabei einige ganz schön starke Tracks wie „Draw Closer“, „King Of Unknown“ oder „Vultures Feast“ vorweisen kann. Das Prog Element ist bei KLOGR zwar nicht unbedingt sehr ausgeprägt, was aber den guten Melodien und allgemeinen Eingängigkeit der Tracks zuträglich ist. Die Live Songs zeigen allerdings auch, dass die drei neuen Tracks nicht ganz die Hookdichte des älteren Materials erreichen: während „Breaking Down“ mit groovigen Riffs und gutem Gesang zu überzeugen weiß, flachen „Make Your Stand„ und „Breathing Heart“ leider etwas ab. Abgerundet wird die DVD durch eine beinahe zweistündige „Behind The Scenes“ Video Dokumentation. 

Für Fans und solche des es noch werden sollen bieten KLOGR mit „Make Your Stand“ also ein enorm fettes und professionelles Paket (ebenfalls empfehlenswert die mehr als überzeugende Homepage der Band), das einen echten Gegenwert fürs Geld bietet. Zum persönlichen Antesten wärmstens empfohlen!

WERTUNG:





Trackliste (CD):

01. Breaking Down
02. Make Your Stand
03. Breathing Heart
04. Draw Closer (Live)
05. Zero Tolerance (Live)
06. King Of Unknown (Live)
07. Failing Crowns (Live)
08. Vultures Feast (Live)
09. Hell of Income (Live)
10. Silk And Thorns (Live)
11. Bleeding (Live)
12. Guilty And Proud (Live)
13. Guinea Pigs (Live)

Mario

STATION – Station

Band: Station
Album: Station
Spielzeit: 71:22 min.
Stilrichtung: Hardrock, Melodic Rock
Plattenfirma: Eigenvertrieb
Veröffentlichung: 14.04.2015
Homepage: www.stationband.com

Die Vereinigten Staaten von Amerika gelten als Vorreiter in allen Belangen. Egal welcher Trend irgendwann zu uns nach Deutschland schwappt, er wird wohl aus den USA kommen. Dass es in einer Metropole wie New York aber noch Bands gibt, die ganz altmodischen Achtziger Hardrock zocken, hätte wohl keiner auf dem Zettel. Und doch gibt es mit STATION eine Combo, die das auch noch richtig drauf hat. Schon ihre EP „Wired“ (2013, Rezi HIER) wirbelte in der Szene ein wenig Staub auf und jetzt steht endlich der erste Longplayer in den Startlöchern.

Und der ist mit sage und schreibe fünfzehn Songs ganz schön aufgeblasen ausgefallen. Zumindest auf den ersten Blick, denn im Laufe der über siebzig (!!!) Minuten kristallisiert sich heraus, dass STATION absolut keinen Rohrkrepierer auf ihren Einstand gepackt haben. Das beginnt mit dem frischen Einstand „I Don´t Want To Know Your Name“, dem Hit „Everything“, geht über das etwas härtere „Dressed To Kill und den AOR Knaller „Are You Sleeping Alone“ bis hin zur Power Ballade „With Me Tonight“ oder dem Rocker „Bitter Than Better“. Und da ist nicht mal die Hälfte der Spielzeit vorüber. Wer noch mehr Beispiele braucht – bitteschön: das räudige „More Than Enough“, der Midtempostampfer „In Your Wildest Dreams“ oder das balladeske „I Can´t Live Without You“ dürften wohl reichen.

Sänger Patrick Kearney, Gitarrist Chris Lane, Bassist Mike Anderson und Schlagzeuger Justin Ryan schütteln ihre Song scheinbar locker aus dem Ärmel und haben einen Heidenspaß dabei. Dabei hat der Frontmann ein wirklich tolles Organ und der Rest der Gang macht ihre Sache amtlich. Auch der Sound passt. Wer auf alte Recken wie RATT, SKID ROW, CINDERELLA – und wie sie alle heißen – steht, der kann sich hier über siebzig Minuten im Himmel wägen. So frisch und unverbraucht habe ich eine neue Band aus den USA noch nie erlebt. Für mich jetzt schon ein Highlight für 2015!

WERTUNG:


Trackliste:

1. I Don´t Want To Know Your Name
2. Everything
3. Dressed To Kill
4. Are You Sleeping Alone
5. True Believer
6. With Me Tonight
7. Bitter With The Better
8. More Than Enough
9. No Way Out
10. Waiting For You
11. Never Say Never
12. I Can´t Live Without You
13. Wildest Dreams
14. Shot Of Life
15. One And Only

Stefan

NELSON – Peace Out

Band: Nelson
Album: Peace Out
Spielzeit: 59:42 min.
Stilrichtung: Melodic Rock
Plattenfirma: Frontiers Records
Veröffentlichung: 15.05.2015
Homepage: www.matthewandgunnarnelson.com

Mit den Nelson-Zwillingen Matthew und Gunnar werden einige Rekorde in Verbindung gebracht. Ihr 1990er Debüt „After The Rain“ räumte mehrere Platin-Auszeichnungen ab und somit gehören sie zur einzigen Familie, die in drei aufeinanderfolgenden Generationen eine Nummer 1 in den Charts hatten. Nach Großvater Ozzie Nelson und Vater Rick Nelson reihten sich auch die blonden Zwillinge in die Familienriege ein und hatten Anfangs riesigen Erfolg. Chartnotierungen auf der ganzen Welt konnte aber schon der Nachfolger „Because They Can2 nicht mehr einfahren. Warum? Klar, die Platte wurde erst 1995 veröffentlicht und da war bekannterweise nichts mehr zu reißen für derart „altmodische“ Musik. An den Songs kann es nicht gelegen haben. Auch in den folgenden zwanzig Jahren konnten die Beiden nicht mehr an den Erfolg des Überfliegers von 1991 anknüpfen. Und das obwohl mit Alben wie „Lightning Strikes“ (2010) durchaus gutes Material vorlag.

Jetzt nehmen NELSON einen neuen Anlauf. War „Lightning Strikes“ ein Versuch, auch kompositorisch an den Erstling anzuknüpfen, geht „Peace Out“ wieder andere Wege. Das lockere „Hello Everybody“ hat eine sonnige Ausstrahlung und auch Songs wie der Rückspiegel „Back In The Days“ oder „Invicible“ sind richtig gut. Ihr könnt es Euch denken, jetzt kommt das „Aber“: Über die ganze Spielzeit gelingt es den Jungs nicht, die Spannung aufrecht zu erhalten. Schon schnell verlieren Nummern wie „Let It Ride“, „On The Brightside“ oder „Rockstar“ ihren Reiz und landen in der Bettritze, wo sie auf nimmer Wiedersehen verschwinden. Das flotte „Autograph“ oder das freche „You And I“ können dennoch punkten.

Dass NELSON einen hohen Stellenwert in der Szene haben, ist zweifellos bekannt. Aber auf dem 2010er Output „Lightning Strikes“ haben sie mir um Längen besser gefallen. Auf „Peace Out“ kümmern sie sich weder um Trends noch um die alten Zeiten (trotz des Textes bei „Back In The Day“) und machen einfach Musik, wie sie es möchten. Dass dabei zahlreiche Songs nicht so richtig zünden, ist leider Tatsache.

WERTUNG:


Trackliste:

1. Hello Everybody
2. Back In The Day
3. Invincible
4. Let It Ride
5. I Wanna Stay Home
6. On The Bright Side
7. Rockstar
8. Autograph
9. What´s Not To Love
10. You And Me
11. Bad For You
12. Leave The Light On For Me

Stefan

CAIN´S OFFERING – Stormcrow

Band: Cain´s Offering
Album: Stormcrow
Spielzeit: 59:46 min.
Stilrichtung: Power Metal, Melodic Metal
Plattenfirma: Frontiers Records
Veröffentlichung: 15.05.2015
Homepage: www.facebook.com/cainsoffering

Schon der Albumtitel verrät, wo die Reise hingeht. CAIN´S OFFERING können nur eines zocken: Power Metal. Die Finnen um SONATA ARCTICA Gründungsmitglied Jani Liimatainen (guitars) haben mit Timo Kotipelto (vocals) und Jens Johansson (keyboards) gleich zwei weitere prominente Leute an Bord. Beide dienen auch bei STRATOVARIUS. Komplettiert wird das Line-Up von Jonas Kuhlberg (bass) und Jani Hurula (drums, PAUL DI´ANNO). Nach dem 2009er Album „Gather Of Faithful“ war nicht ganz klar, ob es ein weiteres gemeinsames Projekt geben würde, aber jetzt ist die Zeit reif für die Sturmkrähe. Elf Songs stark ist es geworden, das neue Album.

Mit „Stormcrow“ steht der Titeltrack gleich am Anfang – ein typischer Nackenbrecher mit viel Bombast und leider etwas zahnlosem Sound. „The Best Of Times“ hat leicht progressive Züge und durchaus das gewisse Etwas. Tolles Stück, genau wie „A Night To Forget“, das im Midtempo angesiedelt ist. Eine weitere Dampfwalze gibt es mit „I Will Build You A Rome“ bevor mit „Too Tired To Run“ ein Song folgt, der seinem Namen alle Ehre macht. Weitere Galopper der Marke „Constellation Of Tears“ oder „Rising Sun“ siedeln sich zwischen rockigeren Tracks a´la „Antemortem“ und proggigeren Sachen wie „My Heart Beats For No One“ an.

Zwingend sind dabei nur wenige Stücke. Das Eingangs-Triple trifft es wohl am meisten. Bis dahin steht die Hoffnung, ein richtig tolles Power Metal Album zu hören. Danach verlaufen sich die meisten Songs in Belanglosigkeit und einer Schippe zu viel Bombast. Der zahnlose Sound tut sein übriges dazu. Schade eigentlich…

WERTUNG:


Trackliste:

1. Stormcrow
2. The Best Of Times
3. A Night To Forget
4. I Will Build You A Rome
5. Too Tired To Run
6. Constellation Of Tears
7. Antemortem
8. My Heart Beats For No One
9. I Am Legion
10. Rising Sun
11. On The Shore

Stefan

DEMON EYE – Tempora Infernalia

Band: Demon Eye
Album: Tempora Infernalia
Spielzeit: 39:33 min
Stilrichtung: Hardrock/Doom Metal
Plattenfirma: Soulseller Records
Veröffentlichung: 08.05.2015
Im Januar des letzten Jahres legten DEMON EYE ihr Debüt „Leave the light“ vor und konnten mich damals direkt als Fan gewinnen. Mit „Tempora Infernalia“ steht jetzt der zweite Langspieler in den Startlöchern. Die erfolgreiche Ausrichtung des Erstlings wurde beibehalten, die Jungs aus North Carolina verbinden weiterhin Doom Metal der Marke TROUBLE, PENTAGRAM und BLACK SABBATH mit Rock-Elementen a la DEEP PURPLE. Gelegentlich werden psychedelische Farbtupfer eingestreut, dazu gibt es auch vereinzelt krachende Metal-Gitarren in IRON MAIDEN Manier. Und diese Mischung funktioniert auch auf „Tempora Infernalia“ hervorragend.
Es finden sich wieder jede Menge Stampfer die zum Headbangen einladen, angefangen beim Opener „End Of Days“ über „See The Signs“ bis hin zu „Give Up The Ghost“. „Listen to the Darkness“ entpuppt sich als echtes Groovemonster und geht als der direkte Nachfolger von „Secret Sect“ des Vorgängers durch. „I’ll Be Creeping“ rockt locker und leicht aus den Boxen bis „Black Winds“ richtig Fahrt aufnimmt. „Please, Father“ schlägt sehr ruhige Töne an und erinnert stark an BLACK SABBATHs „Planet Caravan“.
Wem das Debüt gefallen hat, der kann auch diesmal bedenkenlos zuschlagen. Wer DEMON EYE bisher verpasst hat sollte diese Lücke dringend schließen. Erstklassiger Retro-Doom/Rock bei dem man sich immer wieder in Erinnerung rufen muss, dass man es hier nicht mit einer vergessenen Perle aus den späten 70ern / frühen 80ern zu tun hat, sondern einer Band die erste seit 2012 aktiv ist. Und diese Aussage darf als klare Kaufempfehlung verstanden werden.
WERTUNG:




Trackliste:
01. End Of Days
02. Listen To The Darkness
03. I’ll Be Creeping
04. See The Signs
05. Poison Garden
06. In The World, Not Of It
07. Black Winds
08. Give Up The Ghost
09. Please, Father
10. Sons Of Man

Chris

CIVIL WAR – Gods and Generals

Band: Civil War
Album: Gods and Generals
Spielzeit: 49:35 min
Stilrichtung: Heavy Metal
Plattenfirma: Napalm Records 
Veröffentlichung: 08.05.2015
Homepage: www.civilwar.se
Und hier ist schon der zweite Streich der 2013 aus ehemaligen SABATON Mitgliedern plus  ASTRAL DOORS Fronter Patrik Johansson zusammengestellten Band CIVIL WAR. Nach dem das Debütalbum „The Killer Angels“ bei dem schwedischen Label Despotz Records erschien, hat man sich nun in die Hände eines erfahreneren europäischen Label nämlich Napalm Records begeben. Sicherlich keine schlechte Entscheidung wie ich finde!
Das musikalische Konzept des Debüts wird beim, die Tage erscheinenden, zweiten Album „Gods and Generals“ knallhart fortgeführt ohne dabei eine kleine Weiterentwicklung zu vernachlässigen. 
Eine Weiterentwicklung der unschönen Art gab es auch personell, Bassist Stefan ‚Pizza‘ Erikkson sowie Gitarrist Oskar Montelius haben die Band mittlerweile aus unterschiedlichen Gründen verlassen und werden wohl auch nicht ersetzt.
Ob das zweite Album an die Qualität des Debüts anschließen kann, finden wir nun zusammen heraus. Gestartet wird die Platte mit dem Opener „War of the World“.
Leichte und sehr ruhige Klänge erwarten uns zu Beginn des Albums, ein bisschen asiatisches Feeling schwingt hier mit. Nach einer knappen Minute legen die Jungs aber so richtig los und es entwickelt sich ein flotter Midtemposong der natürlich mit seinem Chorus und dem eingängigen Aufbau gut punkten kann. Als Opener geht der Song auf jeden Fall absolut in Ordnung.
Als Nächstes folgt das schon bekannte „Bay of Pigs“ welches sich direkt in die Gehörgänge schraubt und sich dort wie Klebstoff festsetzt! CIVIL WAR as its best würde ich hier sagen. Hätte auch auf dem Debütalbum stehen können!
Das folgende „Braveheart“ beginnt etwas untypisch für die Band mit Klavierklängen und bleibt auch im weiteren Verlauf sehr abwechslungsreich mit dem Tempowechseln. An sich keine schlechte Nummer, aber kein Vergleich zu dem was uns nun bevorsteht!
Denn ich übertreibe nicht wenn ich sage dass nun Ohrwurm auf Ohrwurm folgt!
Egal ob ich mir die epischen, atmosphärischen „The Mad Piper“ und „Tears from the North“, das bombastische „USS Monitor“ oder die eher klassischen Metaltracks „Adminral over the Oceans“ und „Back to Iwo Jima“ reinziehe, alles ist absolut erstklassige Heavy/Melodic Metalmucke, die Fans der Genre die Freudentränen kommen lassen sollten.
Und wenn man dann noch so bombenstarke Abschlusstracks wie „Schindler’s Ark“ (hier hört man übrigens auch mal eine andere Gesangsseite von Patrik) und „Gods and Generals“ in der Hinterhand hat, tja dann haben wir es hier wohl mit einem absolute Meisterwerk zu tun!
Anspieltipps:
10 Tracks, davon kein absoluter Durchhänger, da kann man sich nur die gesamte Platte reinziehen,  ein geiles Teil!
Fazit :
War das Debütalbum der Jungs von CIVIL WAR schon ein absolut hörenswertes Werk des Metals hat man es auf dem zweiten Album geschafft sich nochmal zu steigern und sich ganz klar vom alten SABATON Sound, der noch auf dem Debüt das ein oder andere Mal anzutreffen war, abzugrenzen.
Man schwingt hier eher genau in der Schnittmenge zwischen Patrik Johanssons Stammband ASTRAL DOORS und eben SABATON.
„Gods and Generals“ ist ein geiles Metalalbum geworden welches sich Fans der Genre und der angesprochenen Bands nicht entgehen lassen sollten!
Da heißt es nur, auf zum Plattendealer des Vertrauens und sich dieses Meisterwerk sichern!
WERTUNG:




Trackliste:
01. War of the World
02. Bay of Pigs
03. Braveheart
04. The Mad Piper
05. USS Monitor
06. Tears from the North
07. Admiral over the Oceans
08. Back to Iwo Jima
09. Schindler’s Ark
10. Gods and Generals

Julian

MIST – Inan‘

Band: Mist
Album: Inan‘
Spielzeit: 18:02 min
Stilrichtung: Doom Metal
Plattenfirma: Soulseller Records
Veröffentlichung: 08.05.2015

Sommer, Sonnenschein – und Doom Metal aus Ljubljana, Slowenien von MIST. Das Wetter passt da nicht wirklich rein, also fix die Jalousienrunter und schon kann es losgehen. Nach einem Demo aus dem Jahre 2013 legen die vier Damen Neža (Bass), Mihaela (Schlagzeug), Ema (Gitarre) und Nina (Gesang) zusammen mit dem Hahn im Korb Blaž (Gitarre) nun mit „Inan'“ eine erste EP vor. Hierzulande dürften MIST einigen Lesern von ihrem letztjährigen Auftritt am Hammer of Doom Festival ein Begriff sein.

Die Band hat sich – na klar – dem traditionellen Doom Metal verschrieben und drei neue Stücke eingespielt sowie das bereits von der Demo bekannte „Phobia“ neu aufgenommen. Die rauchige Stimme von Nina kommt richtig gut, die Songs sind mal rockig groovend wie der eröffnende Titeltrack, mal erhaben und düster („Frozen Velvet“). „Under the Night Sky“ legt eine gute Schippe Heavyness drauf und ist mein persönlicher Favorit, erinnert er doch stark an die „Epicus Doomicus Metallicus“ Zeiten von CANDLEMASS, wenn auch mit einer eigene Note. Neben der obligatorischen Nennung von BLACK SABBATH kann man auch PENTRGRAM und SAINT VITUS zu den weiteren Einflüssen zählen.

„Inan'“ ist ein sehr gelungener Appetithappen, hoffen wir auf eine schnelle Lieferung des Hauptgangs in Form des ersten Langspielers der Band. Doom Metal Maniacs sollten die Band auf jeden Fall im Blick haben.

WERTUNG:





Trackliste:

01. Inan‘
02. Frozen Velvet
03. Under the Night Sky
04. Phobia

Chris

HAMMER KING – Kingdom of the Hammer King

Band: Hammer King
Album: Kingdom of the Hammer King
Spielzeit: 47:53 min
Stilrichtung: Power Metal
Plattenfirma: Cruz Del Sur Music
Veröffentlichung: 04.05.2015
Patrick Fuchs, hier nennt er sich Titan Fox, dürfte dem ein oder anderen als Sänger von ROSS THE BOSS und IVORY NIGHTS ein Begriff sein. Ihm zur Seite stehen Gino Wilde (Gitarre), K.K. Basement (Bass) und Dolph A. Macallan (Schlagzeug). Letzterer war früher Mitglied der Mittelalter-Rocker von SALTATIO MORTIS. Gemeinsam ziehen die vier Mannen nun unter dem Banner HAMMER KING in die Schlacht. Das Debüt nennt sich auch noch „Kingdom of the Hammer King“. Klar, man denkt sofort an MANOWAR, MAJESTY oder HAMMERFALL. Passt auch alles, haben sich doch auch HAMMER KING dem episch angehauchten Heavy /Power Metal verschrieben.
Allerdings klingt die ganze Sache etwas zu wenig eigenständig. Zwar klar besser als das gruselige aktuelle Machwerk der deutschen Kollegen von MAJESTY, doch über weiter Strecke nicht zwingend und fesselnd genug um gleich ganz oben mitzuspielen. „Kingdom of the Hammer King“ ist ein solider Erstling, der Spaß macht und durchaus überzeugende Momente vorweisen kann. Nicht mehr, nicht weniger. Gleiches lässt sich auch über Sänger Titan Fox sagen, gehobener Standard aber kein neuer Harry Conklin. Die Lyrics muss man zwar, wie bei den genannten Kapellen ebenfalls, am besten ignorieren. Allein die Songnamen strotzen nur so von Hämmern und Königen.
Produziert wurde die Scheibe von Charles Greywolf  von POWERWOLF, und der hat einen sehr guten Job gemacht. Die Songs tönen druckvoll und zeitgemäß ohne klinisch zu wirken. So muss Metal 2015 klingen.
Insgesamt erinnern mich HAMMER KING ein wenig an KING LEORIC, ebenfalls eine Band mit guten Ideen, die aber nur mit einzelnen Songs aus der Masse hervorstechen können. Die Hard Power Metal Warrior mögen das bestimmt anders sehen und werden das Debüt von HAMMER KING abfeiern, von mir gibt es ein „gut aber ausbaufähig“.
WERTUNG:




Trackliste:
01. I) Kingdom of the Hammer King
02. I am the King
03. Aderlass; The Blood of Sacrifice
04. Chancellor of Glory
05. II) I am the Hammer King
06. Blood Angels
07. Visions of A Healed World
08. Figure in The Black
09. We Are The Hammer
10. III) Glory to the Hammer King

Chris

SLEAZY WAY OUT – Satisfy Me

Band: Sleazy Way Out
Album: Satisfy Me
Spielzeit: 36:21 min.
Stilrichtung: Hair Metal
Plattenfirma: Eigenvertrieb
Veröffentlichung: 13:02.2015
Homepage: www.sleazywayout.com

Schon beim Blick auf das Cover Artwork wird schlagartig klar, welche Musik die Jungs aus Montreal zocken. Und auch der Bandname lässt nur eine Schlussfolgerung zu: hier wird das Haar hochtoupiert, was das Zeug hält und die Gitarren fliegen tief. Die Geschichte von SLEAZY WAY OUT geht zurück bis ins Jahr 2011, als sich Cleve (guitars) und Stacey Sleaze (vocals) in einem Club treffen und mit der musikalischen Gesamtsituation unzufrieden sind. Daraufhin beschließen sie, gemeinsame Sache zu machen und zusammen mit Xav (bass) und Dan (drums) stehen sie jetzt mit ihrem Debütalbum „Satisfy Me“ nebst eindeutigem Cover in den Startlöchern.

Mit ordentlich Feuer unterm Hintern und Stacey´s Stimme, die irgendwo zwischen CINDERELLA´s Tom Keifer und BRITNY FOX´s Dean Davidson liegt, rockt das Quartett mit „Born To Booze“ los. Und wie – der Sound ist zwar etwas rumpelig, aber der Song geht voll auf die Zwölf und es reichen die Zeilen „I Wanna Party Tonight“. Schon wird die Kehle rauh und die Lust auf eine Hopfenkaltschale steigt ins Unermessliche. Das folgende „Satisfy Me“ schlägt in eine ähnliche Kerbe während „All The Way To Heaven“ ein wenig Gas heraus nimmt, aber immer noch genügend Fuck-You-Attitüde besitzt. Mit diesem Song-Trio starten die Kanadier wirklich großartig in ihr Longplay-Debüt.

Dieses hohe Level können sie im weiteren Verlauf zwar nicht mehr halten, für kompetente Partymucke sorgen aber dennoch Songs wie „I Want It“, „Hotter Than Fire“ oder „Goin´Wild“. SLEAZY WAY OUT machen auf „Satisfy Me“ vieles richtig. Sie scheren sich weder um Trends oder Balladen sondern ziehen einfach ihr Ding durch. Und das macht Spaß und gute Laune. Für die nächste Party solltet Ihr zumindest den Opener „Born To Booze“ fest mit einplanen (gleich nach „Last Call For Alcohol“ von HCSS und „Thank God For Jack Daniels“ von den SEX SLAVES). Dann kann nicht mehr viel schief gehen, außer das Bier geht aus. Da seid Ihr dann aber selber schuld, an der Musik hats dann nicht gelegen. Cheerz!

WERTUNG: 


Trackliste:

1. Born To Booze
2. Satisfy Me
3. All The Way To Heaven
4. I Want It
5. Secret
6. Wasted Chance
7. Hotter Than Fire
8. Rock The Groove
9. Goin´ Wild
10. Voodoo Queen

Stefan