JETTBLACK – Disguises

Band: Jettblack
Album: Disguises
Spielzeit: 45:17 min.
Stilrichtung: Hardrock, Heavy Metal
Plattenfirma: Cherry Red
Veröffentlichung: 06.04.2015
Homepage: www.jettblackuk.com

Mit ihrem zweiten Langspieler „Raining Rock“ (Rezi HIER) haben die Briten JETTBLACK eine ordentliche Sohle aufs Parkett gelegt. Zwischendurch gab es einen Appetithappen in Form der EP „Black Gold“ (Rezi HIER) und jetzt stehen die beiden Sänger und Gitarristen Will Stapleton und Jon Dow mit Bassist Tom Wright und Schlagzeuger Matt Olive erneut in den Startlöchern um mit dem neuen Album eine neue Ära in der Bandgeschichte einzuläuten. Denn was vor einiger Zeit noch stark retro angepinselt war, hat sich im Laufe der Zeit immer mehr zu modernem Heavy Metal gemausert. Auf „Disguises“ gehen die Briten diesen Weg konsequent weiter und fegen praktisch sämtliche Überbleibsel der alten Zeiten weg.

Zwar ist der Opener „Slaves“ ein waschechter Hardrocker und hat auch einen eher warmen Anstrich erhalten, aber spätestens bei der ersten Single „Explode“ wird klar, dass JETTBLACK einen ähnlichen Weg eingeschlagen haben wie die Kollegen von SANTA CRUZ unlängst auf ihrem selbstbetitelten Zweitwerk. Das schleppende „Poison Rain“ hat aber genauso Klasse wie das harsche „Broken Bones“ oder der Heavy Groover „Evidence“. Weitere Songs, die man antesten sollte sind der erstklassige Titeltrack sowie das melodiöse „Kick In The Teeth“.

Alten Fans wird „Disguises“ anfangs sicher übel aufstoßen und eigentlich enthält die Platte keinen waschechten Hit. Aber sie rockt in weiten Teilen mehr als amtlich und hat man den ersten Schock ob des Soundwechsels erst einmal verdaut, muss man dem dritten Longplayer von JETTBLACK attestieren, dass er durchaus gelungen ist und sogar Spaß macht.

WERTUNG:


Trackliste:

1. Slaves
2. Explode
3. Poison Rain
4. Evidence
5. Disguises
6. Broken Bones
7. Black & White
8. Kick In The Teeth
9. Enemy
10. Human
11. Smoke & Mirrors

Stefan

NASHVILLE PUSSY – Ten Years Of Pussy

Band: Nashville Pussy
Album: Ten Years Of Pussy
Spielzeit: 74:29 min.
Stilrichtung: Hardrock
Plattenfirma: SPV
Veröffentlichung: 08.05.2015
Homepage: www.nashvillepussy.com

Alles beginnt mit einer kleinen Unwahrheit. Denn NASHVILLE PUSSY bestehen in der Tat schon sehr viel länger als die im CD-Titel angegebenen zehn Jahre. Hintergrund ist vielmehr, dass diese Kompilation „nur“ Songs der drei bei SPV erschienenen Platten der Amis enthält. Das ist sehr schade, denn speziell die beiden Silberlinge „Say Something Nasty“ (2002) und „High As Hell“ (2000) gehören ganz sicher mit zum Besten, was das gemischte Doppel so auf dem Kerbholz hat. Aber auch der räudige Erstling „Let Them Eat Pussy“ hat seine Momente und so ist der hier vorliegende Doppeldecker leider nur die halbe Miete, wenn man sich bisher nicht mit NASHVILLE PUSSY auseinander gesetzt hat.

Ihr letztes Studiowerk „Up The Dosage“ (Rezi HIER) war eine starke Angelegenheit. Die Band selbst betitelte es als IHR Back In Black. OK, das ist ein bisschen hoch gegriffen, aber das Ding hat mal wieder richtig Laune gemacht. Fast fünf Jahre waren da seit dem letzten Output „From Hell To Texas“ (Rezi HIER) ins Land gezogen. Die erste Scheibe für SPV trug den Titel „Get Some“ und erschien 2005. Jetzt werfen die Labelverantwortlichen also diese drei Platten in einen Topf und kreieren daraus laut eigenen Aussagen „die ultimative Rock´n Roll-Party-Scheibe“.

Dass NASHVILLE PUSSY eine enorm starke Live-Performance abliefert, ist schon lange kein Geheimnis mehr, wer das zu Hause noch einmal nachhören möchte, für den haben SPV die Bonusscheibe „Live In Nottingham“ dazugepackt, die neben einer räudigen Version von „Nutbush City Limits“ auch Songs der frühen Alben enthält. In der Tat ein schönes Dokument, ein audiovisueller Bonus wäre aber sicher noch eine Etage höher zu bewerten.

Anyway: „Ten Years Of Pussy“ ist ein schöner Überblick über die letzten drei Studioplatten, wer diese schon sein Eigen nennt, wird außer der Live-EP keinerlei Mehrwert erhalten. Es gibt keine Outtakes bzw. unveröffentlichtes Material. Das vorhandene reicht aber in der Tat, um eine Rock´n Roll Party zu starten. Nicht mehr – aber auch nicht weniger!

WERTUNG: ohne Wertung

Trackliste:

CD1: Best Of

1. Come On Come On
2. Rub It To Death
3. I´m So High (feat. Danko Jones)
4. Going Down Swinging
5. Before The Drugs Wear Off
6. Hate And Whiskey
7. The South Is Too Fat To Rise Again
8. Pussy Time
9. Til The Meat Falls Off The Bone
10. Pillbilly
11. Why Why Why
12. Up The Dosage
13. Lazy Jesus (feat. Lemmy)
14. Ain´t Your Business
15. Good Night For A Heart Attack
16. Stone Cold Down

CD2: Bonus „Live In Nottingham“

1. One Way Down
2. Nutbush City Limits (feat. Ron Heathman)
3. Struttin´ Cock
4. Late Great USA
5. Go Motherfucker Go
6. You´re Goin Down

Stefan

FATE´S RIGHT BAND – Knucklebuster Hits (EP)

Band: Fate´s Right Band
Album: Knucklebuster Hits
Spielzeit: 13:39 min.
Stilrichtung: Hardrock
Plattenfirma: Eigenvertrieb
Veröffentlichung: 09.01.2015
Homepage: www.facebook.com/Fates-Right-Band 

Neues von der Schwedenfraktion gibt es von FATE´S RIGHT BAND. Der etwas umständliche Bandname (ein Wortspiel zu Fate´s Right Hand – des Schicksal´s rechte Hand) soll dabei nicht darüber hinwegtäuschen, dass die jetzt erschienene EP „Knucklebuster Hits“ durchaus Potential hat. Das hat zum Einen damit zu tun, dass sich hier NOCTURNAL RITES Shouter Jonny Lindkvist verdingt und mit dem doppelten Brüderpaar Jari und Marko Aalto (guitar bzw. bass) sowie Jonas Andersson (drums) und Jens Mann (guitars) eine echt kuriose Besetzung entstanden ist. Vier Songs haben die Schweden auf ihre EP gepackt, die sie in den Garageland Studios in Umea unter den Fittichen von Ronnie Björnström aufgenommen haben.

Recht zeitlos rockt mit „Big No No“ der erste Song los. Die kraftvolle Stimme von Lindkvist passt wie die Faust aufs Auge und der saftige Rock´n Roll hinterlässt einen wohligen Schauer, der über den Rücken kriecht. Das melodiöse „Learn To Live With A Broken Heart“ ist meilenweit davon entfernt, cheesy zu sein und ist dennoch einfach gestrickt. Etwas härter krabbelt „That´s Me“ aus den Boxen und das abschließende „This Boy Don´t Cry“ tönt am energischsten.

Nach nicht einmal einer Viertelstunde ist schon Schluss, das ist schade. Aber die Qualität stimmt und so gibt es nicht viel, was es auszusetzen gäbe. „Knucklebuster Hits“ liefert vier coole Hardrock-Nummern, die durchaus eine eigene Handschrift erkennen lassen und Spaß machen. Noch dieses Jahr wollen die Schweden eine weitere EP in Angriff nehmen. Einen Longplayer hingegen schließt das Quintett zum jetzigen Zeitpunkt erst einmal aus. Aber wir haben auch nichts gegen gelegentliche Happen, wenn sie so gestrickt sind wie „Knucklebuster Hits“.

WERTUNG:


Trackliste:

1. Big No No
2. Learn To Live With A Broken Heart
3. That´s Me
4. This Boy Don´t Cry

Stefan

WITHIN SILENCE – Gallery Of Life

Band: Within Silence
Album: Gallery of Life
Spielzeit: 51:40 min
Stilrichtung: Melodic Metal
Plattenfirma:  Ulterium Records
Veröffentlichung: 08.05.2015
Homepage: www.facebook.com/withinsilenceband

Und wieder mal ertönt der Newcomeralarm hier bei unserer Rock-Garage. 2008 gründeten sich die Band WITHIN SILENCE. Taktgeber damals waren Martin Klein und Richard Germanus. Bis 2012 war es recht ruhig um die Band, man nahm ein paar Songs auf und brachte eine Single auf den Markt.
Ab 2013 nahm das Ganze aber so richtig Fahrt auf, man spielte einige Shows mit so Größen wie DARK MOOR, THEOCRACY oder BLAZE BAYLEY in der Heimat der Slowakei und man begann mit den Arbeiten am Debütalbum „Gallery of Life“ welches nun den Weg in die Plattenläden findet.
Der Stil der Band kann als Mischung zwischen Melodic und Power Metal bezeichnet werden und dürfte Fans der Bands SONATA ARCTICA, STRATOVARIUS oder THEOCRACY direkt begeistern.
Mit einem atmosphärischen „Intro“ startet das Debütalbum und mit dem anschließenden „Silent Desire“ wird das erste Mal so richtig Fahrt aufgenommen. Melodic Metal der Oberklasse wird uns hier geboten, das wird schon nach den ersten Takten recht schnell klar. Ein angenehmer Gesang, eingängiger Refrain und ein melodischer Aufbau erwarten uns hier. Erster Anspieltipp check!
Das flotte, aber nach wie vor melodische, „Emptiness of Night“ folgt dann auf dem Fuße. Hier wird klar das Sänger Matrin Klein durchaus auch die tiefere Gesangsart gut drauf hat, der Song an sich ist zwar etwas mittelmäßiger geraten, hat aber durchaus auch seine starken Momente.
Stärker ist man dann wieder bei den folgenden Tracks „Elegy of Doom“, „The Last Drop of Blood“ und „Love is Blind“ unterwegs. Hier schwingt man die ganz große Melodic Metal Kelle und wird mit Sicherheit die Fans des Genres zufrieden stellen. Der Mittelteil ist den Jungs also ganz hervorragend gelungen, mal gucken wie sich der letzte Abschnitt der Scheibe präsentiert?
Das anschließende „Anger of Sorrow“ ist dann ein etwas bedächtiger und anfänglich auch ruhigerer Song geworden. Bietet nicht ganz die Qualität und Eingängigkeit der Vorgänger, ist aber ansonsten auch nicht sooo schlecht.
Besser kommen dann wieder „Judgement Day“, „The World of Slavery“ und „Road to the Paradise“ aus den Boxen gekrochen und setzen sich mit ihren Ohrwurmrefrains ohne Probleme in den Gehörgängen fest.
Mit dem abschließenden „Outro“ wird die Platte so beschlossen wie sie auch begonnen wurde, mit einem atmosphärischen, instrumentalen Stück. Eine runde Sache also.

Anspieltipps:

Mit “Silent Desire”, “Elegy of Doom”, “The Last Drop of Blood”, “Love is Blind” sowie “Judgement Day” wird man hier am ehesten warm.

Fazit :

Die Jungs von WITHIN SILENCE zaubern uns mit ihrem Debütalbum auf jeden Fall ein ganz dickes Lächeln ins Gesicht! Zumindestens wenn man Anhänger des Melodic Metal Genre ist.
Es gibt recht wenig schwache Songs, komplette Ausfälle gibt es gar keine und über die musikalische Leistung der Jungs müssen wir auch nicht diskutieren.
Alles in Butter also für die Genrefans! Von mir gibt es daher empfehlende 8,5 Punkte, für die Höchstnote sollte man noch ein bisschen mehr an einem eigenen Sound basteln, es klingt irgendwie alles zu sehr nach den genannten Vorbildern. Das ist zwar nichts schlechtes, reicht dann aber in Summe nicht für die absolute Topbewertung.

WERTUNG:


Trackliste:

01. Intro
02. Silent Desire
03. Emptiness of Night
04. Elegy of Doom
05. The Last Drop of Blood
06. Love is Blind
07. Anger and Sorrow
08. Judgement Day
09. The World of Slavery
10. Road to the Paradise
11. Outro

Julian

UNLEASHED – Dawn Of The Nine

Band: Unleashed
Album: Dawn Of The Nine
Spielzeit: 49:06 min
Stilrichtung: Death Metal
Plattenfirma: Nuclear Blast Records
Veröffentlichung: 24.04.2015
Homepage: www.unleashed.se

The longships are back! Zum zwölften Mal ziehen die Schweden von UNLEASHED in die Schlacht. Sind die ersten fünf Studioalben absolute Klassiker des schwedischen Death Metal, so schwankte die Qualität danach immer wieder. Während „Midvinterblot“ und „Odalheim“ den Glanztaten aus Anfangstagen in nichts nachstanden, waren Alben wie „Hell’s Unleashed“ oder „As Yggdrasil Trembles“ eher durchschnittlich. Stellt sich die Frage wo sich „Dawn Of The Nine“ einreihen wird.

Der Opener „A New Day Will Rise“ haut mich noch nicht vom Hocker, dafür verpasst „They Came To Die“ dem Hörer die volle Breitseite Oldschool Schwedentod. Härtegrad und Geschwindigkeit werden nach oben geschraubt, Johnny Hedlund klingt wie ein Nordmann auf Beutezug. „Defenders Of Midgard“ ist ein typischer Midtempo-Song, allerdings fehlt diesem die Wucht von ähnlich gelagerten Krachern wie „The Longships Are Coming“. Und dieses etwas schwankende Niveau sorgt dafür, dass sich „Dawn Of The Nine“ genau zwischen den eingangs erwähnten Alben einreicht. Solide, aber nicht die volle Breitseite, welche UNLEASHED in vergangenen Jahren, besonders beim direkten Vorgänger, bereits abgeliefert haben.

Blind zuschlagen sollten hier also nur Die-Hard Fans, alle anderen legen besser ein paar Probedurchläufe beim Plattenhändler ihres Vertrauens ein, um ihren persönlichen Platz für „Dawn Of The Nine“ im bisherigen Backkatalog der Schweden zu finden.

WERTUNG:


Trackliste:

01. A New Day Will Rise
02. They Came To Die
03. Defenders Of Midgard
04. Where Is Your God Now?
05. The Bolt Thrower
06. Let The Hammer Fly
07. Where Churches Once Burned
08. Land Of The Thousand Lakes
09. Dawn Of The Nine
10. Welcome The Son Of Thor!

Chris

SIGNUM REGIS – Through The Storm

Band: Signum Regis
Album: Through the Storm
Spielzeit: 29:10 min
Stilrichtung: Melodic Metal
Plattenfirma:  Ulterium Records
Veröffentlichung: 08.05.2015
Homepage: www.signum-regis.com

2013 konnte die Band SIGNUM REGIS rund um Bassist und Mastermind Ronnie König für ihr damals aktuelles Album „Exodus“, auch hier bei uns, recht ordentlich Kritiken einfahren. Damals hatte man eine biblische Konzeptstory umgesetzt in der verschiedene Gastsänger zu hören waren. Einer davon war Mayo Pentranin.
Dieser hat seine Sache anscheinend so gut gemacht, das er mittlerweile zum festen Frontmann aufgestiegen ist und auch das nächste Album einsingen wird. Dieses erwartet uns später im Jahr, bis dahin hat man sich gedacht gibt man uns doch mal einen kurzen Einblick in ein paar neue Songs und die neuen Gesangskünste von Mayo und präsentiert uns mit „Through the Storm“ eine 6 Track EP.
Ob sich der Kauf lohnt, finden wir nun zusammen heraus. Das Teil startet schon mal recht druckvoll mit dem Openertrack „Living Well“. Flotte Riffs bestimmen die ersten Takte des Songs und nach kurzem setzt der neue Fronter Mayo ein. Dieser hat eine angenehme Stimmlage die schön rau und erdig aus den Boxen drückt. Der Song an sich ist ein flotter Midtemporocker mit einer eingängigen Hookline und nie langweiligen Aufbau. Als Opener also perfekt!
Ähnlich flott, aber etwas länger und ein stück weit epischer geht es dann beim folgenden „Through the Desert, Through the Storm“ zur Sache. Hier ist der Refrain noch ein Stück zwingender als beim Opener was das Ganze natürlich noch eingängiger macht. Eine tolle Nummer die sich nahtlos einfügt.
Und so stark geht es auch bei den nächsten drei Tracks „My Guide in the Night“, „Come and take it“ und „All over the World“ weiter. Ohrwurmrefrains wo man hinschaut, ein wahres Fest für Melodic Metalanhänger!
Das abschließende „Vengeance/Liar“ ist dann ein Cover des YNGWIE MALMSTEEN Klassikers. Merkt man natürlich sofort aufgrund der flotten Gitarrenrifflinien. Gut umgesetzt mit dem SIGNUM REGIS Sound würde ich sagen. Auch wenn ich die eigenen Songs besser finde.

Anspieltipps:

Die gesamte EP ist richtig stark! Kann man sich absolut am Stück reinziehen!

Fazit :

Auf dieser 6 Track EP gibt es eigentlich keine Ausfälle zu verzeichnen. Und für die Fans ist das Teil auf jeden Fall kaufenswert. Ich finde es ist genau der richtige Schachzug der Band, der neue Sänger wird gut eingeführt und man überbrückt die Wartezeit aufs neue Album mit starken Songs!
Die Höchstnote hebe ich mir dann fürs kommende Album auf, wenn die Songs dort auch so bärenstark sind wie die EP Songs. Auf jeden Fall gehen hier beide Metaldaumen vollkommen verdient in die Höhe!

WERTUNG: 


Trackliste:

01. Living Well
02. Through the Desert, Through the Storm
03. My Guide in the Night
04. Come and take it
05. All over the World
06. Vengeance/Liar

Julian

SONIC PROPHECY – Apocalyptic Promenade

Band: Sonic Prophecy
Album: Apocalyptic Promenade
Spielzeit: 73:10 min
Stilrichtung: Power Metal
Plattenfirma: Marple Metal Records
Veröffentlichung: 07.03.2015
Homepage: www.sonicprophecy.com

Die amerikanischen Power Metaller von SONIC PROPHECY gründeten sich 2008 mit dem Ziel ihren Vorbildern JUDAS PRIEST, HAMMERFALL oder KAMELOT zu huldigen aber doch etwas ganz eigenes zu erschaffen. Bis zum Jahr 2011 sollte es dauern bis das Debütalbum „A Divine Act of War“ erschien und durchaus positive Kritiken einfahren konnte.Leider kam das Album in Eigenregie raus und ist dadurch heute nur noch mit Mühe zu bekommen, deswegen hier direkt die Ankündigung das das Debüt demnächst beim neuen Label der Band Marple Metal Records wiederveröffentlicht wird.
Aktuell steht aber erstmal die Veröffentlichung des neuen, zweiten Albums „Apocalyptic Promenade“ an dem wir uns hier nun ausführlich widmen werden.
Der Einstieg ins Album erfolgt durch „Oracle of the Damned/The Fist of God“. Atmosphärisch und episch mit einer Ansprache wird man in die Geschichte eingeführt, bevor die metallische Musik das Zepter übernimmt. Die Nummer bewegt sich im Midtempobereich der mal mehr mal weniger Epic und Melodic beinhaltet und ist mit über 12 Minuten mit Sicherheit keine leichte Koste direkt zum Einstieg. Er hat aber durchaus seine Stärken und bietet viel Abwechslung womit er direkt als Anspieltipp verbucht werden kann.
Das anschließende „Eventide“ kann das Qualitätslevel des Opener aber leider nicht halten und verschwindet mit zunehmender Dauer in der Belanglosigkeit und ähnliche ergeht es leider auch „Hells Most Beautiful Angel“ sowie „Dark is the Dawn“ im weiteren Verlauf. Einzig mit „Temple of the Sun“ und „Born of Steel and Fire“ kann man ein bisschen Boden gut machen und etwas fürs Punktekonto tun, obwohl man auch hier erneut weit entfernt von einem richtigen Knallersong ist! Man muss sich ja aber auch mal mit kleinen Schritten zufrieden geben.
Den absoluten Übersong habe ich bislang also nicht gefunden, vielleicht gelingt dies dem, mit Folkelementen aufgeppten, nun folgenden „The Warriors Heart“?
Jaaa endlich haben wir mal eine  richtig geile Nummer, die ich seit dem Opener so schmerzlich vermisst habe. Schöner Track, so und nicht anders will ich Power Metal hören!
Und mit „Legendary“ lässt man dann direkt eine atmosphärisch, epische Nummer folgende die auch auf jeden Fall zu Gefallen weiß. Na also Jungs es geht doch! Warum nicht gleich so?
Ok, bei den drei letzten Songs „Fire Messiah“, „Apocalyptic Promenade“ sowie „Call of Battle“ verfällt man hin und wieder in die alten, schwächeren musikalischen Verhaltenmuster zurück, aber hey wie hatte ich schon geschrieben, man muss sich auch mal mit kleineren Schritten zufrieden geben….

Anspieltipps:

“Oracel of the Damned/The Fist of God”, “The Warriors Hear” sowie “Legendary” wissen hier am ehesten zu überzeugen.

Fazit :
Die Jungs von SONIC PROPHECY machen es einen wirklich nicht leicht! Die neuen Platte hat mit Sicherheit seine starken Momente, aber man braucht definitiv zu lange um diese zu finden, zusätzlich kommt die recht lange Spielzeit. Viele Songs ballern einfach so an einen vorbei ohne richtig haften zu bleiben und das ist heutzutage dann leider einfach zu wenig um ganz vorne mitzuspielen, dafür gibt es zu viele, wesentlich bessere und ausgereiftere Veröffentlichungen, sorry Jungs!

WERTUNG:


Trackliste:

01. Oracle of the Damned/The Fist of God
02. Eventide
03. Hells Most Beautiful Angel
04. Temple of the Sun
05. Dark is the Dawn
06. Born of Steel and Fire
07. The Warriors Heart
08. Legendary
09. Fire Messiah
10. Apocalyptic Promenade
11. Call of Battle

Julian

JARED JAMES NICHOLS – Old Glory & The Wild Revival (Re-Release)

Band: Jared James Nichols
Album: Old Glory & The Wild Revival
Spielzeit: 39:47 min.
Stilrichtung: Heavy Blues
Plattenfirma: Listenable Records
Veröffentlichung: 27.03.2014
Homepage: www.facebook.com/jaredjamesnichols

Fleißige Leser unseres Magazins werden sich jetzt vielleicht wundern, kam die nette Scheibe des US-Blues-Gitarristen JARED JAMES NICHOLS doch schon einmal bei uns zum Zug. Das französische Label Listenable Records sorgt nun für einen flächendeckenden Release (dem insgesamt dritten) des Longplay Debüts „Old Glory & The Wild Revival“, eine gute Gelegenheit also, sich die Platte noch einmal vor Augen zu führen:

Werden Wunderkinder als solche geboren? Oder sind es doch oft die Umstände oder glückliche Zufälle, die aus ganz normalen Kids großartige Persönlichkeiten wachsen lassen? Ist ja eigentlich auch egal…dass es beim Blues allerdings auf das Talent und das richtige Feeling ankommt, ist ein alter Hut. Manche behaupten, mit einer Gitarre geboren worden zu sein, der US-amerikanische Newcomer JARED JAMES NICHOLS indes war fast schon ein Spätzünder, als er mit bereits 14 Jahren seine erste Gitarre bekommen hat. Aber er hat alle überholt, denn mit seiner schnellen Auffassungsgabe und einer ordentlichen Portion Blues in den Adern steht er nicht nur bereits zwei Wochen danach das erste Mal auf der Bühne sondern hat im Alter von 21 Jahren schon über 500 Gigs auf dem Buckel – das ist gute zwei Jahre her.

Aber wer ist dieser neue Wunderknabe, der auf einmal in aller Munde ist? Geboren in Wisconsin, aufgewachsen in Chicago fand er schnell den Zugang zu all den Musikern in der Szene, die sich mit Leib und Seele dem Blues verschrieben haben. Später besuchte er die Berklee School Of Music in Boston bevor er nach Los Angeles übersiedelte. Zu seinen Helden zählen nicht nur Genregrößen wie STEVIE RAY VAUGHAN oder die ALLMANN BROTHERS sondern auch LYNYRD SKYNYRD oder 38 SPECIAL sowie JIMI HENDRIX (bei dem er gerne einmal Gitarrenstunde nehmen würde, wenn er die Wahl hätte – das nicht leicht mein Lieber). 2010 und 2011 gewann er diverse Gitarren-Konteste wie den Les Paul Tribute Contest und ein Jahr später legte er seine Debüt-EP „Live At The Viper Room“ vor. Anfang 2013 arbeitete er zusammen mit AEROSMITH Engineer Warren Huart an neuem Material, das als „Old Glory & The Wild Revival EP“ das Licht der Welt erblickte.

Den gleichen Namen trägt jetzt auch sein erster Longplayer, der die fünf Songs der EP mit fünf weiteren Songs kombiniert. Eröffnet wird er von „Playin´ For Keeps“, das den Blues erstmal etwas außen vor lässt, sondern tonnenschweres Riffing a´la BLACK SABBATH vom allerfeinsten bietet. Mein lieber Mann, was habe ich die Augen aufgerissen, als ich diese brutal geile Gitarrenarbeit das erste Mal gehört habe! Wenn man sich an den schleppenden Rhythmus des Songs gewöhnt hat, nimmt er eine Wendung und rockt schnell nach vorne um dann zum Schluss des Stücks wieder gemächlich wie ein V8 Motor vor sich hin zu brabbeln – ganz großes Kino Herrschaften, und fünfeinhalb Minuten Gänsehaut!

Etwas gemächlicher geht es bei „Let You Go“ zu. SO geht der Blues. Allerdings in seiner eingängigen Sorte, der im Refrain eindeutig in Richtung Country tendiert. Das flotte „Can You Feel It“ lässt den Hörer sofort aufspringen und herausschreien: „Hell Yeah!“. Ein richtiger Ohrwurm ist „Now Or Never“, der wie immer mit außergewöhnlich lässiger Gitarrenarbeit glänzt und nicht mehr aus dem Kopf will. Mit warmen und gefühlvollen Gitarrenton beginnt „All Your Pain“ und hinterlässt erneut offene Futterluken. Wie kann junger Mensch wie JARED JAMES NICHOLS solch erwachsene Musik so toll rüberbringen? Großartig! Das schmissige „Get Down“, das wütende „Blackfoot“ oder das mit Slidegitarre aufgepeppte „Take My Hand“ sind weitere Beweise dafür, dass „Old Glory & The Wild Revival“ etwas ganz Besonderes ist. Na, dann bleiben ja nur noch zwei Songs übrig, die hier noch keine Erwähnung fanden: „Sometimes…“ ist eine gemächliche Ballade und das abschließende „Come On In My Kitchen“ ein ruhiger Blues ohne Schnick Schnack.

Ist JARED JAMES NICHOLS ein Wunderkind? Ich weiß es nicht – fest steht aber, dass er mit seinen jungen Jahren wahnsinnig gute Musik macht und den Blues im Blut hat. Das können nicht so viele von sich behaupten, auch wenn sie es gerne tun. „Old Glory & The Wild Revival“ ist ein herausragendes Monument und nicht nur für Genrefans zu empfehlen! Ganz große Klasse…

WERTUNG:


Trackliste:

1. Playin´ For Keeps
2. Let You Go
3. Can You Feel It
4. Now Or Never
5. All Your Pain
6. Get Down
7. Sometimes…
8. Blackfoot
9. Take My Hand
10. Come On In My Kitchen

Stefan

OBLIVIOUS – Out Of Wilderness

Band: Oblivious
Album: Out of Wilderness
Spielzeit: 27:44 min
Stilrichtung: Hardrock
Plattenfirma: Gaphals
Veröffentlichung: 24.04.2015
Homepage: www.facebook.com/obliviousofficial

Die Schweden von OBLIVIOUS stehen nach „Goons and Masters“ (2010) und „Creating Meaning“ (2013) mit dem dritten Langspieler „Out of Wilderness“ in den Startlöchern.

Heavy Groove Rock, alle Pegel auf Anschlag, das ist der Sound von Isak (Gesang), Böris (Gitarre), Andy (Bass) und Jocke (Schlagzeug). Bereits der Opener „For Who Do Burn“ kracht mit viel Schwung aus den Boxen, der Fuß wippt automatisch im Rhythmus der Musik mit. Doch obwohl das Album nicht einmal die 30 Minuten Marke knackt, kommt ein wenig Langeweile auf. Die Songs sind alle ordentlich, aber bei der Masse an bärenstarken Retro-Bands der letzten Jahre ist die Messlatte doch recht hoch angelegt worden. Songs wie „Bang“ oder „Shore to Shore“ – angesiedelt zwischen CLUTCH, GRAVEYARD oder THE VINTAGE CARAVAN – erreichen leider nie das Level der genannten Konkurrenten.

Ganz klar, Potential ist vorhanden und mit ein wenig mehr eigenständigen Ideen und einem stärkeren Gespür für eingängige Melodien dürften den Jungs der Schritt von der zweiten in die erste Reihe gelingen. Für „Out of Wilderness“ reicht es erstmal nur zu einem Platz im Mittelfeld, OBLIVIOUS sind (noch) eher etwas für Retro-Rock-Süchtige.

WERTUNG: 


Trackliste:

01. For Who Do Burn
02. Dirty Hand
03. Bang
04. Shore To Shore
05. Riding Down
06. Screwed
07. Midnight Mess
08. Like Brothers

Chris

HARDCORE SUPERSTAR – HCSS

Band: Hardcore Superstar
Album: HCSS
Spielzeit: 44:34 min.
Stilrichtung: Hardrock, Street Metal
Plattenfirma: Gain Music
Veröffentlichung: 24.04.2015
Homepage: www.hardcoresuperstar.com

„Mit dem neuen Album HCSS schließt sich der Kreis“ – so die Aussage über die neue Platte der Schweden. Als Bassist Martin Sandvik eines Tages ein altes Demo von einem Fan in die Hand gedrückt bekam, wurde der Band schlagartig bewusst, dass sie zurück zu den Anfängen gehen mussten, um sich neu zu erfinden. Wer HARDCORE SUPERSTAR von Anfang an kennt und schätzt, hat es nicht immer leicht gehabt. Zu Beginn ihrer Karriere hatten Alben wie „Bad Sneakers And Pina Colada“ einen eher punkigen Einschlag und der Neuanfang 2005 mit dem selbstbetitelten Abräumer schien der einzige Ausweg. Doch schon ein Album später breiteten sich die Metal-Anteile im Sound der Schweden immer mehr aus, was im 2009er Brett „Beg For It“ gipfelte. 2010 folgte eine weitere Kurskorrektur zu Gunsten von mehr Melodie und Dreck unter den Rock´n Roll Fingernägeln, das superbe „Split Your Lip“ war geboren. Jetzt machen HARDCORE SUPERSTAR eine weitere Kehrtwendung und riskieren auf ihrer zehnten Studioplatte „HCSS“ eine Rückbesinnung auf die Anfänge der Band.

Das war schon weit vor dem Release zu spüren, denn sowohl die ersten Soundschnipsel sowie das früh in Umlauf gebrachte Cover Artwork ließen erahnen, dass es back to the roots gehen sollte. Punkig und roh auf der einen Seite, psychedelisch und ein bisschen wirr auf der anderen präsentieren sich HARDCORE SUPERSTAR anno 2015. Los geht’s aber mal fast wie immer, denn sowohl „Don´t Mean Shit“ als auch „Party Till I´m Gone“ sind der Stoff, an dem sich die Fans laben. Aber der Sound ist weder auf Metal getrimmt noch großartig aufgepumpt oder mit übermäßigem Bombast versehen. Wer die ersten drei Scheiben mochte, wird die beiden Songs lieben. Bei „The Cemetary“ werden erstmals ruhigere Töne angestimmt. Auch das stampfende „Off With Their Heads“ könnte ein Song aus den Anfangstagen sein.

Mit „Fly“ haben HARDCORE SUPERSTAR eine Komposition an Bord, die so wohl niemand von ihnen erwartet hätte. Psychedelische Stimmung auf fast acht Minuten, die sich erst in der zweiten Songhälfte in Richtung eines Rocksongs entwickelt. Auch das vertrackte „The Ocean“ wird wohl beim ersten Hören ein paar Fragezeichen aufwerfen. Nach mehrmaligem Genuss allerdings hat die Nummer Suchtcharakter. Genauso das mit pumpendem Beat ausgestattete „Touch The Sky“. „Growing Old“ ist dann ein Song, den man vielleicht hätte weglassen können. Mit „Glue“ trumpfen die Jungs noch einmal auf bevor „Messed Up For Sure“ schon das Ende des 10-Trackers eingeläutet wird. Ähnlich wie zwei Songs zuvor stellt sich nicht ganz die Euphorie ein, schlecht ist das Stück dann aber auch nicht. Aber auch kein Paukenschlag, wie es sich vielleicht erhofft hatte. Ein weiteres Indiz dafür, dass hier alles anders ist.

Für die neue Platte müssen die Fans ein bisschen über den Tellerrand schauen. Wer vor allem das 2005er Meisterwerk oder den 2010 Wonneproppen „Split Your Lip“ zu seinen Favouriten zählt, hat spätestens jetzt noch einmal die Gelegenheit, eine Reise in die Vergangenheit von HARDCORE SUPERSTAR zu machen, auch wenn „HCSS“ ihr neuestes Album ist. Eines ist sicher: mit diesen Jungs wird es nie langweilig, denn sie verweilen nicht lange im gleichen Fahrwasser sondern probieren immer wieder etwas Neues aus. Zum Leidwesen mancher Fans zwar, aber die können sich zumindest einer Sache sicher sein: Live sind HARDCORE SUPERSTAR eine Macht!

WERTUNG:


Trackliste:

1. Don´t Mean Shit
2. Party Till I´m Gone
3. The Cemetary
4. Off With Their Heads
5. Fly
6. The Ocean
7. Touch The Sky
8. Growing Old
9. Glue
10. Messed Up For Sure

Stefan