ELECTRIC HAZE – Get In Line

Band: Electric Haze
Album: Get In Line
Spielzeit: 36:61 min
Stilrichtung: Classic Rock
Plattenfirma: Idle North Records
Veröffentlichung: 25.06.2021
Homepage: www.facebook.com/electrichazemusic

Man muss sich so langsam fragen, ob es überhaupt Schweden gibt, die nicht in Hard/Classic-Rock-Bands sind. Wenn ja, werden es stetig weniger. ELECTRIC HAZE sind eine dieser Bands, bestehend seit 2014, mit Musik in der Öffentlichkeit seit 2016 und seit Juni auch mit einem vollwertigen, wenngleich recht kurzem Album namens “Get In Line”, das für eine Platte über Depression, Angststörung und andere düstere verwandte Themen erstaunlich gut gelaunt beginnt.
Falsch macht “Get In Line” dabei fast nichts, richtig macht es so einiges und der Rest ist gute Classic-Rock-Kost, die von Anton Ekströms klaren Vocals absolut angemessen getragen und vom Rest der Band sauber umgesetzt wird. Die Produktion ist schnörkellos und organisch, die kleinen Bonusinstrumente wie vereinzelte Klavier-, Orgel und Streicherelemente kommen gut durch und fügen sich in den Gesamtkontext ein.
Musikalisch gibt es einige hervorstechende Tracks: “WOAH!” packt im Chorus das Rock’n’Roll-Klavier aus, dazu Cowbell und Schellen und macht bestens Laune. Der ruhige Prechorus vom Titeltrack zündet ebenfalls, der Sänger darf auch mal ein bisschen kreischen und im Chorus kommt zum ersten Mal leichtes “Kashmir”-Feeling auf, bevor “All I Ask For” nach einer Zeit des hibbeligen nicht in die Gänge Kommens einfach mal einen klassischen Discobeat auffährt. “Cavern Of Pain” ist die typische Ballade, die ganz ruhig beginnt, langsam intensiver wird, im Mittelteil kurz wieder einen Gang runterkommt und zum Schluss nochmal gut aufdreht. Tempo hoch mit “Lest We Forget”, seriösere Töne, feiner Groove und vielleicht minimal zu viel “Wuhuu” und “Yahaa” am Ende bei “To Close To The Truth” und als krönender Abschluss der einzige Track über fünf Minuten: “Cryin’” leistet sich mit die härtesten Töne des Albums, serviert direkt im Anschluss ganz ruhige, die von einer sehr schönen Bassline geführt werden, wird zeitweise abermals “Kashmir”, aber ist halt auch geil, steigert sich zu feierlich-voller Schönheit hoch und liefert dann noch ein hypnotisches und effizientes Outro mit genau richtiger Länge.
Doch, “Cryin’” schießt den Vogel ab. Andere Tracks schaffen das nicht (mit “Succuba” wurde einer der schwächsten Tracks zum Opener erklärt), aber Liebe zur Musik und der Wille, die einzelnen Songs mit unterschiedlicher Stimmung, aufwertenden kleinen Rhythmus-Spielereien und Charakter bei gleichzeitiger Wahrung der klassischen Genrebestandteile anzureichern, ist vorhanden. Die Zahl der Stellen, an denen man wirklich meckern könnte, ist äußerst gering, die Zahl der absoluten Höhepunkte minimal höher und der Rest ist mal mehr, mal weniger über dem Durchschnitt, aber praktisch immer zumindest ein bisschen darüber.

Fazit:
“Cryin’” hat seine zehn Punkte verdient. Dazu ein Großteil der Songs, der sich im Acht-Punkte-Spektrum bewegt, keinen Classic-Rock-Fan enttäuschen aber sein Leben auch nicht grundlegend verändern wird, und ein bis zwei, die im Vergleich etwas schwächer ausfallen aber immer noch locker klargehen. Verdiente acht Punkte und Reinhörempfehlung für diejenigen, denen es es eher um klassischen Sound und ein bisschen liebevoll erzeugtes Retro-Feeling als um Härte und überfette Produktion geht.

Anspieltipps:
“Cryin’”, “WOAH!”, “Too Close To The Truth” und “All I Ask For”

WERTUNG:

 

 

Trackliste:

01. Succuba
02. WOAH!
03. Get In Line
04. All I Ask For
05. Cavern Of Pain
06. Lest We Forget
07. Too Close To The Truth
08. Clenched Fist
09. Cryin‘

Jannis

DAVE BURN – Nothing Is As It Seems

Band: Dave Burn
Album: Nothing Is As It Seems
Spielzeit: 68:58 min
Stilrichtung: Classic Hard Rock
Plattenfirma: Eigenproduktion
Veröffentlichung: 01.06.2021
Homepage: www.facebook.com/Dave-Burn-Guitarist-113517508711976/

 

Der aus England stammende DAVE BURN der als Einmann Armee alle Instrumente eingetütet hat und für die Kompositionen verantwortlich ist, veröffentlicht sein neuestes Werk mit Lee Small am Mikro zusätzlich auch Keyboards und Texte. Bis jetzt sind 16 Alben 12 davon Solo, zwei mit NOBODY’S FOOL und zwei mit UUFO (einer UFO Tribute Band) von oder mit DAVE BURN veröffentlicht worden. Lee Small war unter anderem Solo, bei THE SWEET, PHENOMENA, SHY, SIGNAL RED und LIONHEART tätig.

Der Classic Hard Rock bewegt sich bei einer Schnittmenge aus RAINBOW, DEEP PURPLE, FASTWAY und UFO. Als Kopie der genannten Bands kann man dieses Album nicht bezeichnen dafür ist es zu gut und eigenständig. Es bietet auch ein gehöriges Mass an Abwechslung, mal ist der Sound nachdenklich, kernig, rockig oder flott. Manche Songs brauchen einige Durchläufe um zünden zu können, aber wenn diese angekommen sind lassen sie einen nicht so schnell wieder los und die Riffs entfalten ihre genialität.

Mit dem flotten “Right Of Passage” gelingt ein Start nach Mass, “Darkest Hour” fängt schwermütig an und mutiert ab etwa 1:30 Min zum Riffmonster. “Into The Light” in den Strophen nachdenklich um beim Refrain den geiler Stampfer mit traumhaftem Riffing raushängen lässt, “Labyrinth” ein nachdenklicher Rocker. Bei “Hit The Ground Running” wird das Tempo deutlich erhöht ein gelungenes Instrumental, “Before You Cry” eine traurige aber dennoch starke Ballade. “Made Of Stone” kommt stark Retro angehaucht aber atmosphärisch aus den Boxen, “Passing Time” ein Song der durch seine Grundstimmung zum nachdenken anregt. “Kick You Upside Down” tritt ansatzlos volle Pulle in den Hintern, “Always” ein fast schon im Pop wildernder Rocker. “Understand” ein flotter Stampfer, zum Schluß kommt mit “Boat To Samarkand” ein saustarkes Instrumentel.

Fazit:

Die beiden Herren Burn und Small hauen ein Pfund raus das sich hören lassen kann, abwechslungsreich und stark mit zwei sehr guten Instrumentals und mehr als eine Handvoll sehr gute Songs im Gepäck. Ich vergebe eine Bewertung von 8 Sternen.

WERTUNG:

 

 

Trackliste:

01. Right Of Passage
02. Darkest Hour
03. Into The Light
04. Labyrinth
05. Hit The Ground Running
06. Before You Cry
07. Made Of Stone
08. Passing Time
09. Kick You Upside Down
10. Always
11. Understand
12. Boat To Samarkand

Balle

NO POSSESSION – Third Time’s A Charm

Band: No Possession
Album: Third Time’s A Charm
Spielzeit: 45:39 min
Stilrichtung: Blues Rock
Plattenfirma: Melodic Passion
Veröffentlichung: 28.05.2021
Homepage: www.facebook.com/nopossessionblues/

 

NO POSSESSION eine nicht ganz neue Compo aus Schweden, ürsprünglich als Blues Band NO POSSESSION BLUES gegründet zwei veröffentlichten Alben und eine vielzahl von Liveshows in Europa im Jahr 2011, 2018 wurde der Name geändert indem man das BLUES weg lies. Zur Band gehören Micko Ylinikka am Mikro und Girarre, David Ylinikka an Girarre und Backing Vocals, Mattias Vestlund an Bass und Backing Vocals und Thomas Andersson an Drums und Backing Vocals.

Der Sound ist bluseiger ab und zu auch mal rolliger Classic Rock in etwa ROLLING STONES, JANINA JADE, THE BLACK CROWES, softe DEEP PURPLE oder AEROSMITH. Mal härter mal lässig aus der Hüfte, die Produktion klingt ansprechend und kommt mit schmackes aus den Boxen. Die Stimme hört sich mal heiser, dann gefühlvoll oder rauchig an, diese Abwechslung macht richtig Laune und gefällt zudem sehr gut. Die Band spielt locker und befreit drauf los und haut Song nach Song raus, sicher erfinden NO POSSESSION das Rad des Rock nicht neu aber das Album macht in all seinen Facetten trotzdem oder vielleicht gerade deswegen spaß und bringt gute Laune mit.

Mit Songs vom Kaliber “Third Time’s A Charm” flott und kräftig, “Find My Way Home” lässig und locker, “Dark Eyes” melancholisch aber stark, “Retold ‚N‘ Recycled” Blues N‘ Roll, “Beggars Can’t Be Choosers” kräftiger Stampfer, “Black Coal, Thin Ice” genial gemacht und “Knockout Punch” stampft alles über den Haufen, können NO POSSESSION überzeugen und haben sieben Songs auf der haben Seite, die nicht erwähnten Songs sind guter Durchschnitt und auch gut hörbar.

Fazit:

Ich vergebe für diese Bluse N Roll Nostalgie Mucke eine Bewertung von 8 Sternen.

WERTUNG:

 

 

Trackliste:

01. Lights Out
02. Find My Way Home
03. Dark Eyes
04. Retold ‚N‘ Recycled
05. Feel This Way
06. Beggars Can’t Be Choosers
07. Capital Crime
08. Black Coal, Thin Ice
09. Taste Of Blood
10. Out To Dry
11. Knockout Punch
12. The Sunshineman

Balle

MIKE TRAMP – Everything is Alright

Band: Mike Tramp
Album: Everything Is Alright
Spielzeit: 47:05 min
Stilrichtung: Mainstream Classic Rock
Plattenfirma: Target / SPV
Veröffentlichung: 21.05.2021
Homepage: www.facebook.com/MikeTrampOfficial

 

MT kommt nach 11 Alben mit einer dritten Best Of zurück. Über Sinn oder Unsinn lässt sich Stunden lang diskutieren, vor allem wenn die enthaltenen Songs schon als Best Of aus dem letzten Jahr 2020 im Doppelpack veröffentlicht wurden, aber der gute Mike hat eine beachtliche Karriere sei es mit WHITE LION oder Solo vor zu weisen, der Däne hat es einfach drauf gute Musik zu produzieren. Die Stimme von Mike ist einzigartig auf ihre Weise zerbrechlich aber mit einer Ausstrahlung die es in sich hat.

Kommen wir mal zu den Songs “Give It All You Got” wildert bei SPRINGSTEEN im Mainstream, “Trust In Yourself” lässig, locker aus der Hüfte. “If I Live Tomorrow” bester Rock, “Cobblestone Street” ein gefühlvoller Song. “Coming Home” geht in Richtung SPRINGPETCAMP, “Everything Is Alright” fischt lässig bei SPRINGPETCAMP im Teich mit Country Flair, “Dead End Ride” besticht mit Lässigkeit. “Take Me Away” rockt locker durch die Strophen. “The Road” bester Mainstream, bei “More To Life Than This” kommen White Lion Gene durch ein Highlight.

Fazit:

Eine durchaus gelungene Best Of über deren Sinn oder Unsinn ich nicht entscheiden möchte, aber eine sehr gute Zusammenstellung über das Soloschaffen eines großen des Rockbizes. Für diejenigen die MT nicht kennen ein guter Einstieg mit tollen Songs ohne Durchhänger.

WERTUNG: ohne Wertung

Trackliste:

01. Give It All You Got
02. Trust In Yourself
03. If I Live Tomorrow
04. Cobblestone Street
05. Coming Home
06. Everything Is Alright
07. Dead End Ride
08. Take Me Away
09. The Road
10. More To Life Than This

Balle

 

 

MOTORPSYCHO – Kingdom Of Oblivion

Band: Motorpsycho
Album: Kingdom Of Oblivion
Spielzeit: 70:26 min
Stilrichtung: Space Classic Progrock
Plattenfirma: Stickman Records
Veröffentlichung: 16.04.2021
Homepage: www.facebook.com/motorpsycho.official/

 

Motorpsycho aus Norwegen veröffentlichen Album #23, ich kannte Motorpsycho bis jetzt nur als Namen, was die Männer hier abliefern ist gute Mucke aber für mich zu spaceig zu abgehoben. Zu M gehören aktuell Bent Saether an Mikro, Gitarren, Bass, Keyboards und Drums; Hans Magnus Ryan an Gitarren, Keyboards und Backing Vocals; Tomas Jämyr an Drums und Backing Vocals.

Den Sound würde ich als spaceigen Classic Rock mit einer gehörigen Portion Proganteil beschreiben. Irgendwo bei Zepplin, Purple bis Queen und Pink Floyd. Und in manchen Momenten habe ich das Gefühl als ob Zeppurple und Queink eine riesen Portion zu viel geraucht hätten. Schlecht ist das Material nicht, aber für mich zu schwere Kost, und der Sound ist sehr Dumpf, der Shouter zu weit im Hintergrund, musikalisch haben die Jungs was drauf, aber man meint vom Stil und Sound her das dieses Dingens kurz nach Woodstock enstanden ist. Für Fans von dieser Mucke bestimmt ein Muss aber ich kann leider damit nicht viel anfangen.

Songs wie “The Warning Pt. 1 & 2”, “Kingdom Of Oblivion” und “The Hunt” können mich überzeugen der Rest ist nichts für mich.

Fazit:

Ein schwer verdaulicher Happen den ich mir ausgesucht habe. Für die drei Songs und die Fähigkeiten der Jungs vergebe ich eine Bewertung von 6 Sternen, der doch recht schwache Sound und der sehr weit in den Hintergrund gemischte Sänger machen das hören noch schwieriger.

WERTUNG:

 

 

Trackliste:

01. The Warning Part 1 & 2
02. Kingdom Of Oblivion
03. Lady May 1
04. The United Debased
05. The Watcher
06. Dreamkiller
07. Atet
08. At Empire’s End
09. The Hunt
10. After The Fair
11. The Transmutation Of Cosmoctopus Lurker
12. Cormorant

Balle

BACKWOOD SPIRIT – Fresch From The Can

Band: Backwood Spirit
Album: Fresh From The Can
Spielzeit: 56:36 min
Stilrichtung: Blues Rock
Plattenfirma: Pride & Joy Music
Veröffentlichung: 23.04.2021
Homepage: www.facebook.com/backwoodspirit

 

Bei den ersten Tönen wird klar hier regiert Classic Blues Rock, und als die Vocals einsetzten war mir ohne Promoflyer klar das kann nur Göran Edman am Mikro sein, und genau so ist es auch. BS wurde 2014 von Gitarrist und Songschreiber Kent Engström gegründet, als genügend Songs verfasst waren, war die Zeit reif diese Songs auf Band ein zu spielen. Also tat sich Engström mit Drummer Joje Lindskoog zusammen, und schnappten sich Edman, Niclas Boson am Bass, Tobias Aslund an den Keys der später durch Peter Emilson ersetzt wurde.

2017 wurde das Debüt eingespielt, vier Jahre später folgt nun das zweite Album, zu hören gibt es klassischen Blues Rock der leicht in den Hard Rock tendiert. Der Sound kann mit BLACK PAISLEY, BIGFOOT, DEAD DAISIES und ZEPPELIN Vibes verglichen werden, alles stimmig und gut bis sehr gut hörbar. Über die Stimme von Edman braucht man normal nichts schreiben, der Mann steht für Qualität, die restlichen Mitgleider können auch mit ihren Instrumenten umgehen, das Songwriting geht in Ordnung, der Sound kommt sehr Retro aus den Boxen, passt aber sehr gut zu der Art des Rocks.

Den Anfang macht “Catch Your Fire” ein flotter Bluser würde sich bestens auf einem Mississippi Dampfer oder in einem Saloon machen, “Rainbow (Fool Circle) kommt in bester Bluestradition aus den Boxen. “Celebration” ein sehr schwermütiger Song Durchschnitt, “Sweet In The Evening (Lullaby)” eine tottraurige Ballade. “Witchwood” hört sich an als wenn die Bewohner aus den Sümpfen der Südstaaten ein BBQ abhalten würden, “Leavin’” lässt mich an HENDRIX denken. “On Through The Night” ein langsames Highlight, “Something About You” geht wieder besser ab, “Mayflower” kommt wieder schwermütig aus den Lautsprechern.

Fazit:

Leute nicht falsch verstehen das Ding ist nicht schlecht aber auch kein Überflieger und ich befürchte das der Stoff in der Flut Sauguter Veröffentlichung untergeht und übersehen wird. Ich vergebe eine Bewertung von 7,5 Sternen.

WERTUNG:

 

 

Trackliste:

01. Catch Your Fire
02. Rainbow (Fool Circle)
03. Celebration
04. Sweet In The Evening (Lullaby)
05. Witchwood
06. Leavin‘
07. On Through The Night
08. Something About You
09. Mayflower

Balle

THE END MACHINE – Phase 2

Band: The End Machine
Album: Phase 2
Spielzeit: 55:09 min
Stilrichtung: Hard Rock
Plattenfirma: Frontiers Music s.r.l.
Veröffentlichung: 09.04.2021
Homepage: www.facebook.com/TheEndMachine

 

Das Projekt TEM von Serafino Perugino kreiert, beaufsichtigt und geleitet sind mit zweitem Album zurück. Zum Lineup gehören wie schon auf dem Debüt Robert Mason am Mikro, George Lynch an Gitarren, Jeff Pilson an Bass, Keyboards und Backing Vocals, Steve Brown (ersetzt seinen in Rente gegangenen Bruder Mick) am Schlagzeug.

Zu hören gibt es nichts neues, aber altes attraktiv und hörbar dargeboten. TEM machen Klassischen Hard Rock wie auch schon auf dem Debütalbum. Der Sound bewegt sich beim Debüt über WHITESNAKE, alte DOKKEN ein kleiner Schluck DIO da und ein weiterer Schluck PURPLE hier und fertig ist TEM. Der retro Sound der Produktion passt zu dem Classic Hard Rock wie die Faust aufs Auge.

Ein Intro mit Namen “The Rising” eröffnet das Album, gefolgt von “Blood And Money” ein schneller Nackenbrecher. “We Walk Alone” geht es langsamer an, “Dark Devide” kommt lässig rüber mit sehr gutem Refrain. “Crack The Sky” ein Rocker, “Prison Or Paradise” ein Hard Rock Song wie er sein sollte. “Plastic Heroes” kann überzeugen, “Scars” mein Favorit ein lässiger Rocker stark gemacht. “Shine Your Light” macht wieder Druck, “Devil’s Playground” ein Blues Rocker. “Born Of Fire” ein Hard Rocker, “Destiny” rockt wie Nachbars Lumpi.

Fazit:

Erwachsener Classic Hard Rock von Musikern die zum Teil schon vor langer Zeit bewiesen haben was sie können, mit leichten Duchhängern aber sonst gut bis sehr gut hörbar. Ich vergebe eine Bewertung von 8,5 für diesen Retro Dreher.

WERTUNG:

 

 

Trackliste:

01. The Rising
02. Blood And Money
03. We Walk Alone
04. Dark Divide
05. Crack The Sky
06. Prison Or Paradise
07. Plastic Heroes
08. Scars
09. Shine Your Light
10. Devil’s Playground
11. Born Of Fire
12. Destiny

Balle

JANINA JADE – Heart Of Rock N‘ Roll

Band: Janina Jade
Album: Heart Of Rock N Roll
Spielzeit: 32:16 min
Stilrichtung: Classic Rock
Plattenfirma: GMR Music
Veröffentlichung: 26.03.2021
Homepage: www.facebook.com/janinajadeofficial

 

JJ aus Schweden kommt mit ihrem meines wissens zweitem Album aus dem Studio, neben JJ am Mikro und Rhythmus Gitarre waren noch dabei Jennifer Batten an Lead Gitarre und Tobhias Ljung an Bass, Schlagzeug, Mastering, Mix und Produktion.

JJ’s Stimme ist schon ganz speziell, ein wenig Ähnlichkeit mit der von PATTI SMITH aber um einige Schippen dreckiger aber dennoch sehr gut mit dem Sound harmonierend. Durch den Dreck in der Stimme besitzt diese einen sehr hohen Wiedererkennungsfaktor. Der Musikstil bewegt sich im Classic Rock in etwa zwischen PATTI SMITH, THE ROLLING STONES bis zu den GUNS N ROSES, eingängig wie Sau mit sehr gutem riffing an der Lead Gitarre und dieser speziellen Stimme. Die Songs kommen mit Drive aus den Boxen und bleiben lange im Ohr hängen, die Produktin kann sich auch hören lassen hat genug Dampf.

“Heart Of Rock N‘ Roll” ein flotter gute Laune Rocker aus dem Lehrbuch, “The Darkness Of My Soul” macht da weiter wo der Vorgänger aufgehört hat, starke Songs. “Before My Time Runs Out” kommt auch sehr gut aus den Boxen, “Holding On” nimmt ein wenig Tempo raus aber keinen Deut schlechter. “How Long, How Long” gibt wieder Gas, “Trouble” lässt nochmal die Sau raus. “Exiled Within My Mind” geht es deutlich langsamer an, “Breathless Breathing” gibt wieder Gas wie eine Lok unter Volldampf. “Ghost With No Name” ein langsamer gefühlvoller Song, “Last Chance Saloon” ein Kracher.

Fazit:

Puhh, was für ein Album, was für eine Stimme, was für Songs, auf dem Album passt alles angefangen bei JJ’s Stimme, den Gitarrenläufen von Jennifer und dem Songwriting. Das Ding macht einfach nur Spaß und sorgt für ein Dauergrinsen von einem bis zum anderen Ohr. In jeder Rockkneipe würde die CD für eine Verdopplung des Umsatzes sorgen, also vergebe ich eine 9 als Bewertung, da mal was ganz anderes aus den Boxen kommt, und dieses Andere macht gewaltig Druck und überzeugt.

WERTUNG:

 

 

Trackliste:

01. Heart Of Rock N‘ Roll
02. The Darkness Of My Soul
03. Before My Time Runs Out
04. Holding On
05. How Long, How Long
06. Trouble
07. Exiled Within My Mind
08. Breathless Breathing
09. The Ghost With No Name
10. Last Chance Saloon

Balle

KAISER AND THE MACHINES OF CREATION – Flowers And Lies

Band: Kaiser And The Machines Of Creation
Album: Flowers And Lies
Spielzeit: 46:49 min
Stilrichtung: Progressive Rock/Metal
Plattenfirma: 1454550 Records DK
Veröffentlichung: 23.12.2020
Homepage: www.facebook.com/KMC3.AU

Das Spannendste am Rezensieren sind keineswegs die neuen Alben großer Bands, die man gerne mag. Eigentlich ist das Spannendste, eine Mail von irgendeiner obskuren Band reinzukriegen, von der man noch nie was gehört hat, und dann einfach heftig überrascht zu werden. So geschehen jüngst mit KAISER AND THE MACHINES OF CREATION, Austrailer und gegründet von Paul Kaiser. Das aktuelle Album (und das erste seit dem instrumentalen 2011er “Universal Mind”) hört auf den Namen “Flowers And Lies”, ist eine Dreiviertelstunde lang und beinhaltet neun sehr kurzweilige Songs.
Produktionstechnisch wäre noch ein bisschen mehr drin gewesen, der Sound ist ein wenig verwaschen, nichtsdestotrotz aber genießbar und auf Dauer nicht störend. Positiv betrachtet klingt “Flowers And Lies” absolut handgemacht und angemessen dreckig, ohne dass es in Sachen Nachvollziehbarkeit darunter leiden würde.
In ihrer Art kann man KATMOC nicht so richtig in Worte fassen. Viel 3er- und 6er-Takt-Verwendung ist drin, einiges an unmetallischen Instrumenten (Klavier, Saxophon, Synths, Conga-Trommeln), hin und wieder wird mit Vocal-Effects gearbeitet und in Sachen Stimmung ist man irgendwo zwischen Classic Rock, Post Rock, Heavy Metal und ein bisschen gruseligem Zirkus unterwegs, was erstaunlich gut funktioniert. Die fetten Parts (alleine schon im Opener) kommen wirklich fett und intensiv, die ruhigen nehmen sich guten Gewissens ihre Zeit. Der Gesang kommt in ruhigeren Parts ein wenig gepresst, doch gerade in dichteren ziemlich gut, und kompositorisch ist man sehr eigen zugange und hat einen in sich schlüssigen und feinen Kompositionsstil entwickelt, der so einiges ein bisschen anders macht, als man es von gängigen Kompositionen im Rock und Metal gewohnt ist.
Darin ist “Flowers And Lies” anständig progressiv, nicht durch komplexe Taktstrukturen sondern einfach hinsichtlich seiner gesamten ungewöhnlichen wie mitreißenden Art.
Okay, es ist auch nicht perfekt. Die Platte ist eine von denen kleinerer Bands, bei denen ein paar kleine Störfaktoren nun einmal auftreten. Mal ist das ein seltsam eingesetzter Effekt auf dem Gesang, mal Gitarren, die sich erst ankündigen und dann direkt wieder weg sind, wenn man sie gerade freundlich begrüßt, mal ein verkackter Gongsound. Aber damit muss man gerade bei einer solchen Band eben rechnen. Umso mehr ungewöhnliche Ideen klappen dafür umso besser. Alleine “In The Mist”, das zeitweise bizarre Happy-Gothic-Synthrock-Vibes versprüht und im Mittelteil kurzerhand einen Reggaeton-Rhythmus auspackt, macht einfach saumäßig Spaß, ebenso wie das finale “Not tonight, Josephine”, ein Classic-Rocker mit tollem Chorus. “Blown Away” geht ein wenig in Richtung GUNS N’ROSES, der Gesamtstil am ehesten noch gen KING’S X, aber auch nur teilweise. Ich will nicht weiter spoilern, ich rate einfach sehr dazu, sich selbst ein Bild von der Sache zu machen. Das ist keine Band, die nur knapp über 1000 Facebook-Fans verdient hat. Absolut nicht.

Fazit:
Und so hat “Flowers And Lies” seine Macken, erfordert hinsichtlich der Produktion ein bisschen Verständnis, offenbart sich aber ab dem ersten Track als außergewöhnliches Werk, das eine Menge an smarten Facetten beinhaltet, nie lustlos dahingespielt oder -geschrieben wirkt und über seine Dreiviertelstunde mächtig zu entertainen vermag. Starkes Ding mit kleinen Einschränkungen, aber mit besserem Sound wäre es locker eine 9/10!

Anspieltipps:
“Flowers And Lies”, “In The Mist”, “We’ll Climb The Mountain”, “Blown Away” und “Not Tonight, Josephine”

WERTUNG:

 

 

Trackliste:

01. Flowers And Lies
02. Institute
03. We’ll Climb The Mountain
04. In The Mist
05. It’s All A Lie
06. Blown Away
07. Who Decides
08. It’s OK To Wake Up
09. Not Tonight, Josephine

Jannis

CHRISTIAN LILJEGREN – Melodic Passion

Band: Christian Liljegren
Album: Melodic Passion
Spielzeit: 48:03 min
Stilrichtung: Hard Rock / Melodic / Power Metal
Plattenfirma: Melodic Passion Records
Veröffentlichung: 26.03.2021
Homepage: www.facebook.com/Christian-Liljegren-1586155301655011/?ref=py_c

 

CL ist schon seit mehr als 35 Jahre als Hard Rock / Metal Sänger unterwegs, mit knappen 40 Alben an Erfahrung auf dem Buckel. Nach Alben mit DIVINEFIRE, NARNIA, AUDIOVISION, MODEST ATTRACTION und GOLDEN RESURRECTION am Mikro veröffentlicht CL nun sein erstes Soloalbum. Tourte mit den Acts um die Welt und spielte auf Festivals mit RONNIE JAMES DIO, URIAH HEEP, STRATOVARIUS, SONATA ARCTICA, YNGWIE MALMSTEEN, SAXON, PRETTY MAIDS und noch vielen mehr in Europa und den USA.

Unterstützt wurde der aus Schweden stammende CL von Stephen Carlson an den Gitarren, Olov Andersson an Keyboards, Per Schelander am Bass und Andreas Johansson an Schlagzeug, alle vier sind erfahrene Musiker und in der einen oder anderen bekannten Band aus dem AOR, Melodic / Hard Rock und Metal Bereich unterwegs.

Zu hören gibt es vom Hard Rock in manchen Momenten auch Classic Rock bis zum Melodic / Power Metal aus Skandinavien. Immer mit der richtigen Portion Melodie, den Vocals von LC der seine Stimme ein zu setzten weiß.

Den Anfang macht “Melodic Passion” ein Power Song, schnell und hart. Gefolgt von “Salute For The King” ein brachialer Hard Rocker mit schmackes und drive eingetütet. “The Rock” geht voll auf die Zwölf, reißt alles auf seinem Weg in die Gehörgänge ab was vor die Linse kommt, erinnert mich ein wenig an BRAZEN ABBOT nur zackiger. “This Is My Love Song” eine Herzschmerz Ballade, “The Victory” ein Melodic Metal Song. “Dead Or Alive” wildert im Classic Rock erinnert an URIAH HEEP für mich der stärkste Song des Albums, “I Breathe” eine epische Ballade mit viel Gefühl und Herzschmerz. “History” bewegt sich wieder im Hard Rock bis Melodic Metal, “Killing Me” hätte nicht sein müssen, “My King” lässt mich an MANOWAR denken sehr schräg und gewöhnungsbedürfig.

Fazit:

Ein interessanter Strauß Musik mit einem sehr guten Shouter, wildert irgendwo zwischen den oben erwähnten Richtungen. Mit zwei für mich nicht so tollen Songs kommt auf eine Wertung von 8 Sternen, da dass Album Abwechslung bietet.

WERTUNG:

 

 

Trackliste:

01. Melodic Passion
02. Salute For The King
03. The Rock
04. This Is My Love Song
05. The Victory
06. Dead Or Alive
07. I Breathe
08. History
09. Third Day
10. My King


Balle