AVATAR – Feathers & Flesh

Band: Avatar
Album: Feathers & Flesh
Spielzeit: 70:44 min.
Stilrichtung: Heavy Metal
Plattenfirma: Another Century
Veröffentlichung: 13.05.2016
Homepage: www.avatarmetal.com

AVATAR haben eine beachtliche Entwicklung hinter sich gebracht. Von einer reinrassigen Death Metal Kapelle hin zu einer Band mit unverwechselbarem Sound und Image hat auf ihrem letzten Album „Hail The Apocalypse“ (Rezi HIER) die Abwechslung mehr als je Zuvor Einzug gehalten. Diese Transformation wollen die Schweden mit ihrem neuen Dreher „Feathers & Flesh“ weiterführen – ihrem ersten richtigen Konzeptalbum. Und so ist in weiten Teilen des Album nicht mehr viel vom ungestümen Death Metal der Anfangstage übrig geblieben. „Feathers & Flesh“ besticht eher durch vielschichtige Songstrukturen, die zwar nicht immer auf Anhieb zu ergründen sind, und eine mittlerweile sehr eigenständige Handschrift. Sänger Johannes Eckerström setzt seine Stimme sehr variabel ein. Von harten Growls bis hin zu melancholischen Passagen hat dieser Ausnahmekünstler alles drauf. Dass nicht nur die einfallsreichen Videoclips (die alle auf dem eigenen Mist der Band gewachsen sind) in der Vergangenheit ganz große Klasse waren, ist ein weiterer Beweis für die Genialität dieser Band.

Ich muss gestehen, die Geschichte, die „Feathers & Flesh“ zugrunde liegt, ist sehr komplex. Frontmann Johannes Eckerström umschreibt diese so: “It’s a fable about an owl who goes to war to stop the sun from rising. It’s a tragic story of someone ultimately being set up to fail. She will learn many lessons and encounter many other creatures with ideas of their own. In the end, however, one must ask if something was learned at all.”  Dementsprechend widmen wir uns natürlich in erster Linie der Musik auf diesem 16 Tracks umfassenden Werk. Nur so viel: zusätzlich zum Album erscheint ein 60-seitiges Hardcoverbuch, das die komplette Geschichte aufrollt. In ein handelsübliches Booklet hat sie also nie und nimmer gepasst.

Dementsprechend komplex gestaltet sich auch die Mehrzahl der 16 Stücke. Beginnt die Platte mit dem Intro „Regret“ und dem herrlichen Nackenbrecher „House Of Eternal Hunt“ noch markig und voller metallischer Momente a´la AVATAR, schlägt der Wind nach dem Ohrwurm „The Eagle Hast Landed“ (dem wohl einzigen offensichtlichen Hit der Platte) schnell um bzw. mitten ins Gesicht des Hörers. Denn wer bisher dachte, Heavy Metal der Marke AVATAR sei unkompliziert und schnell durchschaubar, hat sich dieses Mal geirrt. Beinahe verletzlich und zart tönt Sänger in Teilen von „New Land“, nur um danach wieder einige Growls rauszuhauen. Generell legen die Schweden auf „Feathers & Flesh“ viel Wert auf Abwechslung und ausufernde Arrangements.

Das wilde „Tooth, Beak & Claw“ beginnt wie ein Klon des Strophenteils von MEGADETH´s „Sweating Bullets“, nur um kurze Zeit später eine wilde Fahrt der Marke „Pumpkin & The Honey Bunny“ aus dem Film „Pulp Fiction“ zu eröffnen – in metallischer Version versteht sich. Nach dem kurzen wie verstörenden „For The Swarm“ ist vielleicht für den ein oder anderen das Ende der Fahnenstange erreicht, was Experimente angeht. Aber keine Bange, das fast komplett akustische „Fiddler´s Farewell“, das von der Vocalperformance an die Glanzzeiten eines jungen ALICE COOPER erinnert, oder mit Nummern wie dem schleppend bedrohlichen „Black Waters“, dem sicherlich trinkfreundlichen „Night Never Ending“ oder dem kräftig wie mechanisch klingenden „Pray The Sun Away“ gibt es genügend Material, das nach ein paar Hördurchläufen besser in die Gehörgänge läuft – Steigerung garantiert. Und mit dem Doom-mässigen „When The Snow Lies Red“ haben AVATAR sogar noch einen weiteren potentiellen Hit geschaffen. Das majestätische „Sky Burial“ könnte auch als Seriensoundtrack für diverse Blockbuster der Marke „Game Of Thrones“ etc. durchgehen und nach dem nur gut einminütigen Wutausbruch „I´ve Got Something In My Front Pocket For You“ und dem in schwedischer Sprache gesungenen Abschlussbrocken „Det Är Alldeles Försent“ (was übersetzt „Es ist viel zu spät“ bedeutet) ist nach gut 70 Minuten Schluss.

AVATAR mausern sich immer mehr zum ultimativen Erlebnis im Metalbereich: die Schweden vereinen ausgeklügelte Songs mit einer vielschichtigen Story und präsentieren mit „Feathers & Flesh“ ihr bis dato ambitioniertestes Werk. Einziges Manko ist vielleicht, dass dabei nicht so viele offensichtliche Einzelhits herausspringen wie auf ihren beiden Vorgängerplatten. Als Ganzes funktioniert „Feathers & Flesh“ aber ausgezeichnet, es braucht nur ein wenig Geduld, um die ganze Tiefe dieses Silberlings zu ergründen.

WERTUNG: 


Trackliste:

1. Regret
2. House Of Eternal Hunt
3. The Eagle Has Landed
4. New Land
5. Tooth, Break & Claw
6. For The Swarm
7. Fiddler´s Farewell
8. One More Hill
9. Black Waters
10. Night Never Ending
11. Pray The Sun Away
12. When The Snow Lies Red
13. Raven Wine
14. Sky Burial
15. I´ve Got Something In My Front Pocket For You
16. Det Är Alldeles Försent

Stefan

SUNSTRIKE – Ready II Strike

Band: Sunstrike
Album: Ready II Strike
Spielzeit: 46:40 min.
Stilrichtung: Melodic Rock
Plattenfirma: AOR Heaven
Veröffentlichung: 20.05.2016
Homepage: www.facebook.com/sunstrikeband

Die Schweden blasen einmal mehr zum Angriff – dieses Mal im Falle der Melodic Rocker SUNSTRIKE, die vor ziemlich genau 2 Jahren ihr Longplay-Debüt „Rock Your World“ (Rezi HIER) veröffentlicht haben. Die Konkurrenz war seitdem nicht untätig und so tummeln sich momentan wirklich viele ähnlich gestrickte, ebenfalls hochwertige Bands und Projekte. Das macht es dem Nebenprojekt des hauptamtlich bei ASTRAL DOORS beschäftigten Duos Joachim Nordlund (guitars) und Johan Lindstedt (drums) nicht gerade einfacher, ihr zweites Album „Ready II Strike“ in Position zu bringen. Wie schon beim 2014er Erstling komplettieren Sänger Christian Hedgren (TWILIGHT FORCE), Keyboarder Fredrik Plahn (PREY) und Gitarrist Mats Gesar (THALAMUS) die Band. Bassist Björn Lundquist (ebenfalls TWILIGHT FORCE) fand dieses Mal leider nicht die Zeit, seine Parts einzuspielen, deshalb wurden sie kurzerhand von Joachim Nordlund übernommen. Für den Mix und das Mastering wurde Erik Martensson verpflichtet, der sich immer mehr profiliert.

Wie schon auf „Rock Your World“ bekommt man auch auf dem neuen Rundling knackigen, hochmelodischen Hardrock geboten, der in Perfektion produziert wurde. Dieses Mal noch ein bisschen mehr als noch vor 2 Jahren. Und so haben sich die ASTRAL DOORS-Jungs für ihre Nebenspielwiese wirklich tolle Songs ausgedacht. Schon kurz nach dem Release des Debüts machten sie sich daran, neue Songs für einen zweiten Longplayer zu schreiben. 11 davon haben es letztendlich auf „Ready II Strike“ geschafft.

Den Anfang macht das formidable „Head Over Heels“. Irgendwo zwischen klassischem AOR bzw. Melodic Rock und aktuellen Werken von z.B. WORK OF ART oder CARE OF NIGHT wildern SUNSTRIKE gekonnt und äußerst unterhaltsam. Das gilt auch für die richtig guten Tracks „A Piece Of The Action“, „Rock This House“ oder „Turned To Stone“. Aber auch als Gesamtes gesehen ist „Ready II Strike“ ein starkes Album geworden, das wohl jedem Genrefan gut reinlaufen sollte. Technisch perfekt umgesetzt, starke Songs und Leidenschaft – was will man mehr?

WERTUNG: 


Trackliste:

1. Head Over Heels
2. A Piece Of The Action
3. Firework
4. Hurricane
5. I Stand By You
6. Rock This House
7. Angel In My Room
8. Someone To Love
9. Turned To Stone
10. Heaven
11. Sail Away

Stefan

ASSASIN’S BLADE – Agents of Mystification

Band: Assasin’s Blade

Album: Agents of Mystification

Spielzeit: 50:07 min

Stilrichtung: Heavy Metal

Plattenfirma: Pure Steel Records

Veröffentlichung: 29.04.2016


Der ehemalige EXCITER Sänger Jacques Belanger kündigte vor zwei Jahren ein neues Bandprojekt an, dem er sich widmen wollte. Dieser Tage wird diese Geheimnis gelüftet und mit ASSASIN’S BLADE präsentiert er seine neue Truppe. An seiner Seite stehen Gitarrist David Stranderud (INSTIGATOR), Bassist Peter Svensson (VOID MOON) und Schlagzeuger Marcus Rosenkkvist (VOID MOON).

Auf dem Debütalbum „Agents of Mystification“ präsentiert uns die Truppe lupenreinen Heavy Metal der immer mal wieder alte Glanzzeiten von EXCITER oder auch AGENT STEEL durchblicken lässt. Fans dieser Bands sollten nun also mal genauer lesen.

Der Titeltrack „Agents of Mystification“ tönt uns als Opener entgegen. Mit kraftvollen Drums und typischen US Metal Riffs bahnt sich das Ganze seinen Weg in unsere Gehörgänge. Jacques ist wie immer wunderbar bei Stimme und passt mit seinem rauen Gesang perfekt zum Sound. Als Opener sowie Titeltrack ist die Nummer wirklich 1 A und dürfte jeden (Alt)fan direkt überzeugen!

Mit dem anschließenden „Herostratos“ kann man aber keinen Blumentopf gewinnen die Nummer plätschert ein wenig vor sich hin ohne großartig zu glänzen.

Ähnlich ergeht es dann leider auch „The Demented Force“, bevor dann mit dem stampfenden „Dreadnought“ wieder Qualität durch die Boxen kommt. Hier kann man so richtig schön mitgehen.

Und das Level bleibt auch bei den nächsten Tracks schön hoch, hervorstechen können hier eindeutig „Autumn Serenade“ und „Nowhere Riders“ welche sich wieder wunderbar in unseren Gehörgängen festsetzen.

Das schnelle „Transgression“ nimmt dann den Faden der bisherigen Platte gut auf und spinnt in gekonnt weiter bevor wir im letzten Abschnitt mit „Crucible of War“ und dem überlangen „League of the Divine Wind“ zwei weitere Bombentracks am Start haben.

Der Rest ist zwar auch weit entfernt von absoluten Reinfällen, kann aber auf lange Sicht den Anspieltipps nicht das Wasser reichen.


Anspieltipps:


Hier sollten euch “Agents of Mystification”, “Dreadnought”, “Autumn Serenade” sowie “Crucible of War” am ehesten zusagen.


Fazit :


Insgesamt muss man beim Debütalbum der Jungs von ASSASINS BLADE festhalten das man hier alle Fans des bisherigen Schaffens von Jacques Belanger absolut zufrieden stellt! Vor allem bei den langsamen, etwas epischeren Nummern kann die Band glänzen und überzeugen. Eine absolute Ohrbombe ist das Ganze zwar (noch) nicht geworden, aber als solides Debütalbum geht man auf jeden Fall durch die Ziellinie und ich bin sehr gespannt was wir noch von der Band hören werden!


WERTUNG:




Trackliste:


01. Agents of Mystification

02. Herostratos

03. The Demented Force

04. Dreadnought

05. Autumn Serenade

06. Transgression

07. Nowhere Riders

08. Crucible of War

09. Frosthammer

10. League of the Divine Wind

11. Prophet’s Urn


Julian

DYNAZTY – Titanic Mass

Band: Dynazty

Album: Titanic Mass

Spielzeit: 46:41 min

Stilrichtung: Melodic Metal

Plattenfirma: Spinefarm Records

Veröffentlichung: 15.04.2016

Homepage: www.dynazty.com


Zwei Jahre ist es her das das letzte Werk „Renatus“ REZI der Band DYNAZTY das Licht der Welt erblickte und mein geschätzter Kollege Stefan sein Urteil darüber fällte. Stefan ist ja bekanntlich unser Sleaze und Hair Metal Experte unter uns und er bemerkte zu recht erschüttert das sich die Jungs von ihren Debütalbum, das eher Sleaze orientiert war, vom Stil her zu einer reinen Melodic Metalkapelle hin entwickelt hatten. Vom Genre spricht mich das als bekennender Melodic und Power Metaller natürlich mehr an, daher dachte ich mir, ich nehme nun mal das neue, fünfte, Werk „Titanic Mass“ unter die Lupe. Die Band selbst beschreibt das neue Album als ihr bisher ausgereiftestes, welches die Krönung all ihrer Erfahrungen ist die sie in den letzten Jahren gemacht haben. Man kann also davon ausgehen das man den zuletzt eingeschlagenen Melodic Metalweg konsequent weiterverfolgt.

Und genauso ist es, das zeigt direkt der Opener „The Human Paradox“ der nach einer kleinen, atmosphärischen Einleitung loslegt wie die Feuerwehr! Kraftvolle Drums wechseln sich ab mit melodischen Riffs und dem schön unterstützenden Keyboardspiel. Der Chorus geht dann direkt ins Ohr und zeigt eine Band die es nun wirklich wissen will und anscheinend ihren Stil nun gefunden zu haben scheint. Ein bärenstarker Beginn!

Und ich kann es hier kurz machen, der erste Abschnitt der mit dem Titeltrack „Titanic Mass“ endet ist ein wahres Fest für Anhänger die zwischen Melodic und Power Metal ihre Wurzeln haben. Toll was die Jungs hier auffahren!

Meine Begeisterung und mein Grinsen wird mich dann auch bis zum Schluss des Albums begleiten ich glaube da nehme ich nicht zu viel vorweg wenn ich euch das jetzt schon verrate. Denn was die Jungs auch in der zweiten Hälfte der Scheibe auffahren ist geiler Stoff der jedem Melodic Metal Anhänger, wie auch schon in der ersten Hälfte, die Freudentränen in die Augen treiben wird! Egal ob wir Melodicbrecher wie „Keys to Paradise“, „Break into the Wild“, „Free Man’s Anthem“ oder ruhigere Klänge wie „I want to live forever“, welches übrigens mit zu den absoluten Highlights der Scheibe zählt, lauschen alles strahlt hier nur so vor Eingängigkeit und absoluter Songwritingmeisterklasse!

Nach dem verklingen des letzten Tons drückt man als Genrefan nur zu gerne die Repeat Taste um seine Ohren nochmal so richtig schön umschmeicheln zu lassen. Eine absolut geile Scheibe!


Anspieltipps:


Viel schlechtes gibt es hier als Genrefan nicht zu entdecken, pickt euch raus was ihr wollt ihr greift immer ins Schwarze!


Fazit :


Junge, Junge also was DYNAZTY hier auf ihrem neuen Album für ein Feuerwerk abbrennen sucht in diesem Jahr schon seines Gleichen! Die Band strotzt nur so vor Spielfreude und hat einen Mördertrack nach dem anderen im Gepäck. Sänger Nils Molin shoutet ebenfalls als ob es um sein Leben ginge und nicht umsonst erinnert mich die Truppe an die Mannen von NOCTURNAL RITES um die es leider viel zu ruhig geworden ist!

Hier kann ich mal wieder nicht anders und vergebe fast die Höchstpunktzahl denn mit “Titanic Mass” haben die Jungs ihr bisher stärkstes (Melodic Metal)Album im Gepäck und vielleicht sogar eins DER Melodic Metalalben des Jahres 2016!


WERTUNG:




Trackliste:


01. The Human Paradox

02. Untamer of your Soul

03. Roar of the Underdog

04. Titanic Mass

05. Keys to Paradise

06. I want to live forever

07. The Beast inside

08. Break into the Wild

09. Crack in the Shell

10. Free Man’s Anthem

11. The Smoking Gun


Julian

SAVIOR FROM ANGER – Temple of Judgment

Band: Savior from Anger

Album: Temple of Judgment

Spielzeit: 48:01 min

Stilrichtung: US Power Metal

Plattenfirma: Pure Steel Records

Veröffentlichung: 29.04.2016


Das letzte Album „Age of Decandence“ REZI der Italiener von SAVIOR FROM ANGER war fast noch ein Ein Mann Projekt von Mastermind Mark Ryal der damals sowohl den Gesang als auch viele der Instrumente selbst übernahm. Nun ist das Ganze aber erheblich gewachsen und gipfelte im neuen Album „Temple of Judgment“. Gut so, denn das letzte Album krankte doch etwas an der unterschiedlichen Songqualität. Wie schon angesprochen hat sich Mark dieses Mal musikalische Unterstützung in Form von neuen Bandmitgliedern gesucht. Niemand geringeres als Ex SLEEPY HOLLOW, Ex MIND ASSASIN Sänger Bob Mitchell und Michael Kusch der für die Schlagzeugarbeit und die Produktion verantwortlich war verstärkt nun Marks Team.

Mal schauen ob dies die Songqualität verbessern konnte, als Opener hören wir „Across the Sea“. Hier bekommen wir durchschnittliche Kost serviert, welche auch so auf dem Vorgängeralbum hätte stehen können. Der größte Unterschied ist natürlich der hohe, gewöhnungsbedürftige Gesang von Neusänger Bob den man entweder mag oder hasst.

Mal schauen ob uns „In the Shadows“ mehr begeistern kann? Ja definitiv hier fährt man mal eine schöne, melodische Nummer auf die sich direkt in den Ohren des Zuhörers festsetzt, na also es geht doch!

Und schau mal da auch „Bright Darkness“ kann direkt überzeugen, das hätte ich den Jungs jetzt nicht zugetraut das man zwei Ohrbomben direkt hintereinander hat.

Nach dem kleinen Durchhänger „The Eye“ kommt man mit dem knackigen „Thunderheads“ wieder besser aus den Hüften und lädt den geneigten Fan zum mitbangen ein. Ganz anders, nämlich wieder wesentlich melodischer kommt dann „Chosen Ones“ aus den Boxen und auch „The Calling“ weiß dann im Anschluss zu begeistern.

Bis jetzt bin ich ja echt sehr positiv überrascht, hätte ich doch den Jungs so eine Leistungssteigerung im Vergleich zur letzten Scheibe nicht zugetraut!

Mal sehen wie es weitergeht, und upps ich werde dann direkt das nächste Mal überrascht hat man doch mit „Starlight“ direkt im Anschluss eine waschechte, wenn auch etwas kitschige, Ballade am Start, welche ich SO der Band auch nicht zugetraut hätte.

Wesentlich metallischer geht es dann wieder bei den nächsten Songs zu, wobei hier der abschließende Titeltrack „Temple of Judgement“ ganz klar als Gewinner durchs Ziel geht und somit ein Album zu Ende geht welches mich definitiv überrascht hat!


Anspieltipps:


Dieses Mal habe ich hier “In the Shadows”, “Bright Darkness”, “Starlight” und “Temple of Judgement” für euch.


Fazit :

Schön wenn man wirklich noch so schön überrascht wird von einer Band! Nach dem Opener habe ich schon mit dem Schlimmsten gerechnet und mich auf einen Verriss eingestellt, aber die runderneuerten SAVIOR FROM ANGER belehren mich ganz schnell eines besseren und überzeugen im weiteren Verlauf dermaßen das ich echt begeistert bin und diese Scheibe jedem US Power Metal Fan ans Herz legen kann der vielleicht auch mal etwas über den Tellerrand hinausschaut. Denn eins ist klar mit Oldschool Metal hat das Ganze hier definitiv nichts zu tun!


WERTUNG:




Trackliste:


01. Across the Sea

02. In the Shadows

03. Bright Darkness

04. The Eye

05. Thunderheads

06. Chosen Ones

07. The Calling

08. Starlight

09. The Eyes open wide

10. Repentence

11. Temple of Judgment


Julian

PHANTOM 5 – Phantom 5

Band: Phantom 5
Album: Phantom 5
Spielzeit: ? min.
Stilrichtung: Hardrock
Plattenfirma: Frontiers Records
Veröffentlichung: 13.05.2016
Homepage: www.facebook.com/Phantom-5-Fanclub  

Lange Gesichter gab es bei der erneuten Trennung der BONFIRE-Köpfe Hans Ziller und Claus Lessmann vor einiger Zeit. Dass Ziller mit komplett neuer Mannschaft unter dem Banner BONFIRE weitermacht und dabei so manchem alten Fan vor den Kopf stößt, ist natürlich Geschmackssache. Aber auch Sänger Claus Lessmann hat ein neues Eisen im Feuer. Ursprünglich nannte sich das deutsche All-Star Project SUPREMACY, mittlerweile hat man sich allerdings in PHANTOM 5 umbenannt. Neben Lessmann am Mikrofon hat Initiator Michael Voss (guitars) FRONTLINE-Gitarrist Robby Boebel, JADED HEART Drummer Axel Kruse und Ex-SCORPIONS-Basser Francis Buchholz für dieses Unterfangen gewinnen können. Eine Namensliste, die sich sehr verheißungsvoll liest. Auch der Umstand, dass das italienische Label Frontiers Records bei PHANTOM 5 zugeschlagen hat, ist ein Indiz dafür, dass hier schweres Geschütz auf die Hardrockgemeinde zukommt.

Natürlich klingt ein Album mit Claus Lessmann als Sänger automatisch ein wenig nach BONFIRE. Die eigenständige Gitarrenarbeit der Herren Boebel/Voss spricht allerdings von jeglichen Plagiatsvorwürfen frei. Schon beim Opener „All The Way“ weht ein frischer Wind durchs Haar. Vor allem merkt man den alten Recken den Spaß an der Freude so dermaßen an, dass man sich gleich mitfreuen möchte. Das kann man aber auch, denn nach dem melodiösen „Blue Dog“ folgt mit „Someday“ ein absoluter Hit. Klar, auch hier kann man durchaus Parallelen zu alten BONFIRE ziehen, im Grunde kann sich eine Band aber einfach glücklich schätzen, ein solches Schätzchen erschaffen zu haben, egal ob auf der Plattenhülle BONFIRE oder PHANTOM 5 steht. Nach diesem grandiosen Ausflug in die obersten Sphären deutscher Hardrockkunst, legt der Fünfer mit „Don´t Touch The Night“ gleich nochmal ordentlich nach.

Nach diesem ausgedehnten Ausflug in die Geschichte oberbayrischer Hardrockgeschichte, markiert „Renegade“ eine Kehrtwende. Auf den restlichen Songs kokettieren PHANTOM 5 nicht mehr so offensichtlich mit des Sängers Vergangenheit. „Frontline“, „Flying High“ oder „We Both Had Our Time“ müssen aber dennoch explizite Erwähnung finden.

Dem deutschen All-Star-Projekt PHANTOM 5 ist ein Killeralbum gelungen. Die Erwartungen waren hoch, erfüllt wurden sie fast mit Leichtigkeit. Wer bei der aktuellen Version von BONFIRE genervt abwinkt, sollte sich Claus Lessmann mit seinem neuen Baby PHANTOM 5 ins Regal stellen. Alleine das Songwriting ist erstklassig – dazu gesellt sich ein feiner Breitwandsound und fünf Musiker, die für grundsolides Handwerk stehen. Dieses Debüt ist eines der stärksten Hardrockalben aus deutschen Landen seit einer gefühlten Ewigkeit.

WERTUNG: 


Trackliste:

1. All The Way
2. Blue Dog
3. Someday
4. Don´t Touch The Night
5. Renegade
6. Flying High
7. Since You´re Gone
8. They Won´t Come Back
9. Frontline
10. We Both Had Our Time
11. Why

Stefan

TED POLEY – Beyond The Fade

Band: Ted Poley
Album: Beyond The Fade
Spielzeit: ? min.
Stilrichtung: Hardrock
Plattenfirma: Frontiers Records
Veröffentlichung: 13.05.2016
Homepage: –

Aus eins mach zwei ist das Motto bei den US-Amerikanern DANGER DANGER. Denn momentan gehen die einzelnen Bandmitglieder wieder einmal getrennte Wege. Bassist Bruno Ravel hat unlängst zusammen mit dem zwischenzeitlichen DD-Sänger Paul Laine und Gitarrist Rob Marcello sein Projekt THE DEFIANTS (Rezi HIER) an den Start gebracht und jetzt ist DIE Stimme von DANGER DANGER – Ted Poley – zurück mit seinem dritten Soloalbum. „Beyond The Fade“ erscheint, genauso wie „The Defiants“ bei Frontiers Records, nur eben einen Monat später. Überhaupt scheinen sich die Italiener wieder gefangen zu haben – zwar hat man nach wie vor viele Projekte im Programm, die ein oder andere vielversprechende junge Band wurde aber ebenfalls an Bord geholt. Bestes Beispiel der jüngsten Zeit sind wohl SHIRAZ LANE (Rezi HIER). Aber alleine schon das Programm für den Monat Mai dürfte dem geneigten Fan das Wasser im Munde zusammenlaufen lassen: neben der Platte von TED POLEY warten Frontiers mit neuen Werken von Joe Lynn Turner´s SUNSTORM (Rezi HIER), VEGA (Rezi HIER) und der neuen deutschen Supergruppe PHANTOM 5 (Rezi folgt in Kürze) auf. Volles Rohr ist also auch im Frühjahr 2016 angesagt.

Mit dem Appetizer „Let´s Start Something“, zu dem es auch ein Video gibt, kann Mr. Poley gar nichts falsch machen. Geschrieben von den Martin-Brüdern, haut die Nummer genau in die Kerbe von DANGER DANGER. Zwar ist Ted´s stimmliche Reichweite nicht mehr so groß wie in deren Anfangszeiten, aber Spaß macht das hier trotzdem. Das gilt eigentlich für die komplette Scheibe. „Everything We Are“ ist eine schöne Midtempo-Nummer, „Hands Of Love“ eine gekonnte Adaption des BLONZ-Hits von 1990 und luftige Stückchen wie „Stars“ runden eine Langspielplatte ab, die zwar nicht als essentiell zu bezeichnen ist, ihren hohen Unterhaltungwert aber durchaus zu vermitteln weiß.

Von Haus und Hofproduzent Alessandro Del Vecchio gekonnt in Szene gesetzt, sprich produziert, ist „Beyond The Fade“ ein Album das sich getrost mit den beiden Solo-Vorgängern des amerikanischen Goldkehlchens messen kann. Natürlich wird TED POLEY damit nicht an die beiden Hit-Alben seiner Stammcombo anknüpfen können, aber wer hat das schon erwartet?

WERTUNG:


Trackliste:

1. Let´s Start Something
2. Everything We Are
3. Hands Of Love
4. The Perfect Crime
5. Stars
6. Higher
7. Where I Lost You
8. You Won´t See Me Cryin´
9. We Are Young
10. Sirens
11. Beneath The Stars

Stefan

VEGA – Who We Are

Band: Vega
Album: Who We Are
Spielzeit:  min.
Stilrichtung: Melodic Rock
Plattenfirma: Frontiers Records
Veröffentlichung: 13.05.2016
Homepage: www.vegaofficial.co.uk

Melodic Rock Fans sind sie sicher ein Begriff und bedürfen keiner besonderen Vorstellung mehr – die Briten VEGA rund um die Brüder Tom und James Martin sowie Sänger Nick Workman. Seit ihrem letzten Album „Stereo Messiah“ von 2014 (Rezi HIER) sind sie auch erneut bei Frontiers Records unter Vertrag. Ihr bisheriges Meisterwerk „What The Hell“ (Rezi HIER), das ein Jahr früher erschien, blieb bisher  qualitativ unereicht. Das möchte das ehrgeizige Kollektiv am liebsten mit ihrem vierten Langspieler „Who We Are“ toppen. Für unzählige andere Bands haben Tom und James Martin in der Vergangenheit Hits geschrieben und auch ihre eigenen Scheiben waren stets von sehr hoher Qualität. Und es scheint, als wollten VEGA auf ihrem vierten Werk eine Art Seelenstrip hinlegen, das zumindest suggeriert der Albumtitel. Das Comic Artwork unterstreicht diese Mission.

Hochmotiviert und energisch beginnen die Briten mit „Explode“. Irgendwie erinnert die Nummer im Chorus an ältere JADED HEART. Wieder einmal ein gelungener Einstieg, bei dem auch das ausgelassene Gitarrensolo ein Highlight darstellt. „We Got It All“ ist im Midtempo beheimatet und enthält genau den Ohrwurm, den man sich an solcher Stelle gewünscht hat. Die Erwartungen an VEGA waren hoch, aber die Jungs können sie erfüllen, so viel steht schon nach nur zwei Songs fest. Weiteres Material wie das AOR-lastige „Every Little Monster“, das atmosphärische „White Flag“ oder das herrlich frisch „Saving Grace“ fließt dem Songschreiber-Gespann anscheinend nur so aus dem Füllfederhalter und markiert weitere Höhepunkte einer Platte, die mit Spannung erwartet wurde. Jetzt ist sie endlich da und man muss „Who We Are“ einfach attestieren, dass das Quintett von der Insel sein Handwerk spielend beherrscht. Das mag klingen, als wären VEGA routiniert aber nicht leidenschaftlich – aber das ist absolut nicht der Fall. Die Briten sind einfach nur gut, und das ändert sich auch 2016 nicht. „Who We Are“ sollte, nein muss auf jedem Einkaufszettel stehen – so viel steht fest.

WERTUNG:


Trackliste:

1. Explode
2. We Got It All
3. Every Little Monster
4. Nothing Is Forever
5. White Flag
6. For Our Sins
7. Generation Now
8. Ignite
9. Saving Grace
10. If No You
11. Hurt So Bad

Stefan

SUNSTORM – Edge Of Tomorrow

Band: Sunstorm
Album: Edge Of Tomorrow
Spielzeit:  min.
Stilrichtung: Hardrock
Plattenfirma: Frontiers Records
Veröffentlichung: 13.05.2016
Homepage: www.joelynnturner.com

Es gibt Stimmen im Rockbusiness, die erkennt man sofort. Die von JOE LYNN TURNER ist eine solche. Er hat Alben mit RAINBOW aufgenommen, war sogar mit DEEP PURPLE zu Gange und hat auch sonst allerlei Feines fabriziert. Seit 2006 zählt auch das Projekt SUNSTORM dazu, mit dem er jetzt zum vierten Rundumschlag ansetzt. „Edge Of Tomorrow“ nennt sich dieser. In der Rezension zum 2012er Vorgänger „Emotional Fire“ (Rezi HIER) hatte ich das Charisma und die besondere Stimme des US-Amerikaners bereits hervorgehoben. Das hat sich natürlich auch vier Jahre später nicht geändert. Auch das Grundkonzept ist gleich geblieben. Das fängt mit dem Cover Artwork an und hört bei den elf neuen Songs auf. Wobei, diese sind um einiges organischer und weniger bombastisch als in früheren Zeiten.

Gleiches gilt auch für den Titelsong, der mit einer kräftigen Hookline ausgestattet ums Eck biegt oder „Heart Of The Storm“, das dermaßen frisch losrockt, dass es einfach nur Spaß machen kann. Dazwischen findet man gediegenere Kost wie die AOR-Nummer „The Sound Of Goodbye“, das flott rockende und an LOUDNESS erinnernde „You Hold Me Down“ oder das groovige „Nothing Left To Say“.

Klar, es handelt sich um eine typische Auftragsarbeit: sämtliche Stücke auf „Edge Of Tomorrow“ wurden von externen Songschreibern verfasst und lediglich von JOE LYNN TURNER eingesungen. An den Instrumenten findet man die üblichen Verdächtigen, wenn dabei aber Highlights wie „Don´t Walk Away From A Goodbye“ oder „Heart Of The Storm“ rumkommen, soll – nein muss das Nebensache sein. Dennoch tönt „Edge Of Tomorrow“ nicht so energisch und kräftig wie sein Vorgänger. Stark ist diese Liedersammlung aber allemal und über JLT´s einzigartige Stimme haben wir ja schon mehr als einmal diskutiert.

WERTUNG:


Trackliste:

1. Don´t Walk Away From A Goodbye
2. Edge Of Tomorrow
3. Nothing Left To Say
4. Heart Of The Storm
5. The Sound Of Goodbye
6. The Darkness Of This Dawn
7. You Hold Me Down
8. Angel Eyes
9. Everything You´ve Got
10. Tangled In Blue
11. Burning Fire

Stefan

GALLOWS POLE – Doors Of Perception

Band: Gallows Pole
Album: Doors Of Perception
Spielzeit: 42:50 min.
Stilrichtung: Hardrock, Progressive
Plattenfirma: Pure Rock Records
Veröffentlichung: 13.05.2016
Homepage: www.facebook.com/GallowsPole.RockMusic

Seit Mitte der Siebziger existieren GALLOWS POLE bereits – 1982 kam ihr erstes Album „In Rock We Trust“ heraus. Sieben weitere folgten über die Jahre, das bis dato letzte war „And Time Stood Still“ von 2013 (Rezi HIER). So richtig Fahrt nahmen die Österreicher erst ab 2008 auf, zumindest was die Häufigkeit ihrer Releases angeht. Mit „Doors Of Perception“ haben sie dennoch etwas länger gewartet – fast drei Jahre sind seit „And Time Stood Still“ vergangen. Aber Alois Martin Binder (vocals, guitars) und seine Mannen bleiben ihrem Stil bis ins kleinste Detail treu.

Will heißen, weite Teile von „Doors Of Perception“ sind auch schon auf anderen Alben der neueren Zeitrechnung zu finden. Wenn GALLOWS POLE zum Beispiel beim Opener „Burn It Down“ mit einem recht guten Riff loslegen, baut sich im Grunde der komplette Song darauf auf, auch die Arrangements und Melodieführungen sind praktisch identisch zu den restlichen Nummern – egal ob auf der neuen Platte oder auf einer älteren. Zwar haben die Österreicher durchaus Wiedererkennungswert, aber im Grunde reicht es, einige wenige Songs der Band zu kennen. Allen voran „Summer Rain“, das auf dem letzten Album in einer Neuaufnahme für Furore sorgte. Einen solchen Hit haben GALLOWS POLE auf „Doors Of Perception“ nicht annähernd zu bieten. Wer neben „Burn It Down“ noch einen Anspieltipp braucht, der sollte sich „Angel Eyes“ zu Gemüte führen (dessen Refrain aber irgendwie von GLASS TIGER´s „Diamond Sun“ geklaut zu sein scheint).

Danach gibt es absolut nichts Erwähnenswertes zu verzeichnen – leider. Das neue Werk von GALLOWS POLE wird sicher so schnell in der Versenkung verschwinden wie die restlichen vor ihnen. Da beißt die Maus keinen Faden ab, es gibt auch Scheiben, die nicht auf dem Einkaufszettel landen müssen, das hier ist eine davon.

WERTUNG:


Trackliste:

1. Burn It Down
2. Angel Eyes
3. Learn To Live
4. Watching The Sun Go Down
5. Bring Me Through The Night
6. Someday Soon
7. Your Own Demons
8. A Rainbow Just For Me
9. Doors Of Perception

Stefan