VISIONS OF ATLANTIS – Old Routes – New Waters

Band: Visions of Atlantis

Album: Old Routes – New Waters

Spielzeit: 26:23 min

Stilrichtung: Symphonic Metal

Plattenfirma: Napalm Records

Veröffentlichung: 29.04.2016


2013 blähte ein kräftiger, frischer Wind die Segel bei VISIONS OF ATLANTIS auf: als einziges verbliebenes Gründungsmitglied wirbelte Drummer Thomas Caser das Line-Up des österreichischen Schoners kräftig auf und heuerte Siegfried Samer (DRAGONY) und Clémentine Delauney (Ex SERENITY) als Traum-Duo am Mikrofon an, woraufhin auch Chris Kamper, Werner Fiedler und Mike Koren sich wieder der Band anschlossen. Das erklärte Ziel der neu erstarkten Symphonic Power Metal-Bastion war und ist es, wieder an den glorreichen Sound der ersten drei Alben „Eternal Endless Infinity“, „Cast Away“ und „Trinity“ anzuknüpfen! Als Vorbote eines neuen Studioalbums fungiert nun die EP „Old Routes – New Waters“, die absolute Fan-Lieblinge und Band-Klassiker von eben jenen Alben bietet – natürlich komplett neu eingespielt, gemixt und gemastered.

Und schon rotiert das gute Stück bei mir im Player und als erstes dröhnt mir der Evergreen „Lovebearing Storm“ entgegen. Der Song an sich ist natürlich ein Sahnestück der Band wie es auch alle anderen hier auf der Scheibe sein werden, denn schließlich ist das Ganze ja als eine Art Best Of der Anfangstage zu sehen, aber vom Gesang her bin ich etwas zwiegespalten! Denn, natürlich sind Clementine und Siegfried super Sänger, das haben sie schon bei ihren anderen Bands bewiesen, aber ich finde die Abkehr von einer etwas rockigeren Frauenröhre einer Maxi Nil hin zu eher opernhaften Gesang ala Clementine Delauney etwas unglücklich. Das rockige stand der Band echt gut! Aber um mein persönliches Befinden soll es hier nicht gehen, ein guter Song bleibt ein guter Song, und vermutlich will man nämlich genau das, wieder hin zu den Anfangstagen der Band wo es ja auch eher opernhafter Gesang war der die Band geprägt hat!

„Lost“ kommt dann schon wesentlich besser aus den Boxen und hier harmonieren die Stimmen wesentlich besser als beim Openersong wie ich finde. Ruhige Momente die ganz auf Clementine zugeschnitten wurden finden wir dann beim anschließenden „Winternight“ bevor es bei „Seven Seas“ eher wieder in die Bombast/Opener Ecke geht.

Als letzten Song hat man sich „Last Shut of your Eyes“ vom 2004er Album „Cast Away“ ausgesucht Sicherlich eine gute Wahl, denn die epische Nummer hat schon das angesprochene Album toll abgerundet und so ist es dann auch hier.


Anspieltipps:



Fazit :


Auf dieser quasi Best Of finden wir die Hits der ersten drei Alben von VISIONS OF ATLANTIS. Die Neuausrichtung der Band hin zu den Anfangstagen merkt man nicht nur bei der Songauswahl sondern auch bei den Sängern, ich erwähnte es schon. Ob es der richtige Schritt ist, wird sich noch zeigen, für mich ist es zu früh hier ein Urteil abzugeben, daher warte ich mal das nächste neue Album ab.

Diese EP lohnt sich aber auf jeden Fall für die Fans die die alten Hits nochmal im neuen, moderneren Gewand hören möchten.


WERTUNG: keine Wertung


Trackliste:


01. Lovebearing Storm

02. Lost

03. Winternight

04. Seven Seas

05. Last Shut of your Eyes


Julian

DEVIL’S GUN – Dirty N Damned

Band: Devil‘s Gun

Album: Dirty N Damned

Spielzeit: 33:06 min

Stilrichtung: Hard Rock, Metal

Plattenfirma: Black Lodge Records

Veröffentlichung: 29.04.2016


Da die Jungs von AIRBOURNE immer noch auf ein neues Lebenszeichen warten lassen, vergnügen wir uns doch mal die Zeit mit den Newcomern von DEVIL‘S GUN, die in einem ähnlichen musikalischen Fahrwasser unterwegs sind. Mit „Dirty N Damned“ präsentiert man uns dieser Tag das Debütalbum.

Der Sound der Band hat definitiv Parallelen zu den schon angesprochenen AIRBOURNE, aber man findet auch gute alte 80iger Einflüsse von ACCEPT oder MOTÖRHEAD darin. Die Stimme von Fronter Joakim Hermansson ist dabei wirklich sehr, sehr gewöhnungsbedürftig und kann am Ehesten als eine Mischung zwischen Udo Dirkschneider (U.D.O, ACCEPT) und Brian Johnson (AC/DC) durchgehen.

Na neugierig geworden? Dann lasst uns schnell zwei Ohren auf den Opener „Hot Rock City“ werfen, welcher übrigens vorab als Single veröffentlicht wurde und als Video im Internet zu finden ist. Und die Nummer ist der perfekte Dosenöffner für das Album! Wer hier nicht mit dem Fuß mitwippt dem ist nicht mehr zu helfen und hört die falsche Musik! Ein Song der einen einfach schon nach kurzem in Fleisch und Blut übergeht. Ein geiler Beginn.

Ob da die nächsten Tracks das Niveau halten können? „Spitfire“ schafft dies auf jeden Fall schon mal ganz gut, auch wenn man hier wesentlich langsamer unterwegs ist wie beim Opener kann sich auch dieser Song ohne Probleme im Kopf festsetzen.

Sehr zu empfehlen sind auch der Doppelpack in der Mitte bestehend aus „Run Through the Night“ und dem Titelsong „Dirty N Damned“.

Danach knickt man leider qualitativ ein bisschen ein und erst mit „Break the Ice“ schafft man es wieder an die ersten Bombentracks anzuknüpfen, der Rest ist leider eher Durchschnittsware.

Und leider ändert sich diese Durchschnittsware auch bis zum Schluss der Scheibe nicht mehr so wirklich, gerade die letzten drei Nummern sind eigentlich ein Witz mit knapp 2 und knapp 3 Minuten Spielzeit! Sorry aber das sieht aus als ob man schnell noch ein paar Tracks zusammengeschustert hat.


Anspieltipps:


Hier müssen auf jeden Fall “Hot Rock City”, “Spitfire”, “Run through the Night”, “Dirty N Damned” sowie “Break the Ice” genannt werden.


Fazit :


Nach den ersten paar Songs war ich mir sicher hier eine neue Perle des Hard/Heavy Rocks entdeckt zu haben! Aber leider können die Jungs diesen Eindruck nicht ins Ziel retten, zu durchschnittlich sind insbesonders die Songs der zweiten Hälfte. Dazu kommt noch der sehr gewöhnungsbedürftige Gesang von Fronter Joakim, da dürfte man es schwer haben im Konzert der Großen ala AIRBOURNE oder BULLET mit zuschwimmen.

Für ein Debüt solide, mehr dann aber leider auch nicht!


WERTUNG:




Trackliste:


01. Hot Rock City

02. Spitfire

03. Let em Ride

04. Run through the Night

05. Dirty N Damned

06. Radio Attack

07. Wasted

08. Break the Ice

09. Born to Lose

10. Midnight Crowd

11. Sacrifice


Julian

KNOCK OUT KAINE – Cruel Britannia (EP)

Band: Knock Out Kaine
Album: Cruel Britannia
Spielzeit: 14:46 min.
Stilrichtung: Hardrock
Plattenfirma: Rocksector Records
Veröffentlichung: 04.04.2016
Homepage: www.knockoutkaine.com

Die britischen Hardrocker KNOCK OUT KAINE geben ein neues Lebenszeichen von sich – wenngleich auch nur ein kurzes. Denn „Cruel Britannia“ ist lediglich eine 4-Track EP. Aber damit zeigen Sänger Dean Foxx, Gitarrist Jimmy Bohemian, Bassist Lee Byrne und Drummer Danny Krash erstens, dass ihre beiden Longplayer „House Of Sins“ von 2012 (Rezi HIER) und „Rise Of The Electric Jester von 2015 (Rezi HIER) kein Zufall waren und zweitens, dass die Band bestens aufgelegt an neuem Material bastelt. Außerdem haben KNOCK OUT KAINE einen weitreichenden Kontrakt mit ihrem Label Rocksector Records unterzeichnet.

„Cruel Britannia“ kommt ohne große Umschweife zum Punkt. Geboten wird einmal mehr hochklassiger Hardrock, der mit jeder Menge Wucht aus den Boxen kracht. Seit dem Debütalbum hat das Quartett ihren Härtegrad stetig nach oben korrigiert – allerdings vergessen KNOCK OUT KAINE auch hier und heute nicht ihre markigen Melodien. Diese kommen speziell beim zweiten neuen Stück „Love The Way You Hate“ zum Tragen. „Going Down“ wird einigen noch vom Erstling bekannt sein, zumindest theoretisch. Denn für die 2016er Version wurde der komplette Song auf links gekrempelt und komplett neu arrangiert. Herausgekommen ist eine ziemliche Abgehnummer mit starker Rockabilly-/Rock´n Roll Schlagseite. Zu guter Letzt gibt es noch eine Adaption des STEVE EARL Hits „Copperhead Road“. KNOCK OUT KAINE interpretieren die Countryrocknummer um einiges schneller – daran muss man sich erstmal gewöhnen.

KNOCK OUT KAINE sind am Drücker, das hat nicht nur das bisherige Schaffen der Briten gezeigt. Mit ihrem Zwischendurch-Appetithappen „Cruel Britannia“ machen sie erneut positiv auf sich aufmerksam und verkürzen die Wartezeit zum hoffentlich folgenden neuen Album auf angenehme Weise.

WERTUNG: ohne Wertung

Trackliste:

1. Cruel Britannia
2. Love The Way You Hate
3. Going Down (2016)
4. Copperhead Road

Stefan

PROPHETS OF ADDICTION – Reunite The Sinners

Band: Prophets Of Addiction
Album: Reunite The Sinners
Spielzeit: 35:25 min.
Stilrichtung: Rock´n Roll, Hair Metal
Plattenfirma: Mighty Music
Veröffentlichung: 15.04.2016
Homepage: www.poarocks.com

Einst waren die Vereinigten Staaten von Amerika Vorreiter in Sachen Rockmusik. Das ist lange her – zwar kommen immer noch diverse Trends aus dem Land der unbegrenzten Möglichkeiten, gutes ist dabei nur selten darunter. Auch in Sachen Vermächtnisverwaltung hinkt das Land schon lange anderen Teilen der Welt wie Skandinavien weit hinterher. Dennoch tauchen immer wieder neue Vertreter alter Werte auch speziell aus den USA auf. Neuestes Beispiel ist eine Band namens PROPHETS OF ADDICTION. „Reunite The Sinners“ haben die Amis ihr bereits 2015 in Eigenregie veröffentlichtes Zweitwerk genannt. Jetzt gibt es den Silberling auch ganz offiziell hierzulande zu erstehen. Höchste Zeit also auch für uns, sich das Teil mal genauer anzuschauen bzw. anzuhören.

Mit Lesli Sanders findet sich sogar ein Mann in den Reihen der Band, den einige vielleicht von den ehemaligen Glam Hopefuls PRETTY BOY FLOYD kennen. Allerdings war Sanders nicht zu deren glorreichen Zeiten Ende der Achtziger vor Ort, als die Jungs mit ihrem Debüt „Leather Boyz With Electric Toyz“ aufwarten konnten, sondern erst viele Jahre später. Zwischen 1999 und 2004 war er Bassist der Band. 2010 gründete er die PROPHETS OF ADDICTION. Noch im gleichen Jahr erschien das Debüt „Babylon Boulevard“. Erst fünf Jahre später kommt Lesli Sanders (vocals, bass) und seine Mitstreiter Jimmy Mess (drums), G.G. (guitars) und Brandon Barger (guitars) mit dem neuen Album „Reunite The Sinners“ aus der Hüfte.

Und das bietet auf 10 Songs eine Mischung aus den DOGS D´AMOUR, HANOI ROCKS und den RAMONES. Das Organ von Lesli Sanders ähnelt nicht nur einmal dem von DOGS D´AMOUR Frontmann Tyla. wenngleich Sanders nicht so dreckig und whiskeytriefend singt. Dass die Amis keine Experimente machen und ohne Umwege auf den Punkt kommen, dürfte auch die relativ kurze Spielzeit deutlich machen. Wer es lieber punkig bzw. rock´n rollig mag, dürfte sich beim Opener „As We Fall“ oder „Welcome To The Show“ zu Hause fühlen. Etwas ruhiger lassen es die PROPHETS OF ADDICTION z.B. bei „Kings And Queens“ angehen, das ein feines Gitarrensolo von C.C. Deville (POISON) beinhaltet. Neben „As We Fall“ ist das sicher der größte Anspieltipp. Das schnoddrige „Spare The Bullets“ oder das plakative „Postcards From The Grave“ runden die Platte ab.

Die PROPHETS OF ADDICTION bieten auf „Reunite The Sinners“ nichts außergewöhnliches. Aber ihre lässige Mischung aus altbewährten Sounds der Siebziger und Achtziger hat durchaus ihren Charme. Als Partybeschallung eignet sich sicher der ein oder andere Song perfekt, mehr wollen die Jungs sicher auch nicht erreichen. Schöne Platte.

WERTUNG: 


Trackliste:

1. As We Fall
2. Welcome To The Show
3. Kings And Queens
4. Razor´s Edge
5. Spare The Bullets
6. Heart Of Mine
7. Postcards From The Grave
8. Last Of The Words
9. Reunite The Sinners
10. Exist

Stefan

DRIVE, SHE SAID – Pedal To The Metal

Band: Drive, She Said
Album: Pedal To The Metal
Spielzeit:  min.
Stilrichtung: AOR, Melodic Rock
Plattenfirma: Frontiers Records
Veröffentlichung: 15.04.2016
Homepage: www.indigorecords.com

Etwas verwirrend ist er schon – der Albumtitel zum neuen Werk „Pedal To The Metal“. Denn immerhin ist DRIVE, SHE SAID nicht gerade eine Band, die für Vollgasrock bekannt ist. Die 1988 von Keyboarder Mark Mangold (TOUCH, MICHAEL BOLTON) und Sänger und Gitarrist Al Fritsch ins Leben gerufene Band ist eher bekannt für gediegene AOR-Unterhaltung. Speziell wegen ihren beiden ersten Alben „“Drive She Said“ (1989) und „Drivin´ Wheel“ (1991) wird das amerikanische Duo noch heute von den Fans verehrt. Zwei weitere Alben („Excelerator“ 1992 und „Real Life“ 2003) kamen bis heute noch hinzu – ebenso zwei Best Of Kompilationen („Road To Paradise“ 1997 und „Dreams Will Come 2010).

Jetzt hat sich das kreative Duo zu einem neuen Longplayer hinreißen lassen – gemeinsam mit musikalischen Gästen wie z.B. der Sängerin FIONA, mit der Al Fritsch ein Duett eingesungen hat oder Vokalisten wie Ted Poley, Chandler Mogel oder Goran Edman, die sich zusammen mit weiteren Mitwirkenden für den Backgroundgesang verantwortlich zeichnen. Ebenfalls mit an Bord sind die allgegenwärtigen Tommy Denander (guitars) und Alessandro Del Vecchio (bass).

Mit „Touch“ startet das Album unerwartet hart und rau. Eine gewisse Partyattitüde ist dem Opener nicht abzuerkennen. Ganz anders tönt der folgende Titeltrack. Vollgestopft mit pompösen Keyboards und erhabener Melodieführung haut er in eine ganz andere Kerbe, wenngleich das Ding ebenfalls amtlich rockt, nur eben in eine andere Richtung. Bisher also keine Abnutzungserscheinungen bei DRIVE, SHE SAID. Ebenso amtlich rockt „In R Blood“. Doch mit der Ballade „Said It All“ läuten die Herrschaften eine lange Liste mit Songs ein, die zwar allesamt nicht schlecht sind, den Hörer aber nicht mehr so mitreißen können wie der Anfangsdreier. Zwar gibt es mit „In Your Arms“ – jenem bereits erwähnten Duett mit FIONA – oder „“ den ein oder anderen Lichtblick, aber das kann nicht darüber hinwegtäuschen, dass weite Teile von „Pedal To The Metal“ einfach schon zu oft wiedergekaut wurden. Außerdem geben sich DRIVE, SHE SAID zum Ende hin derben, elektronischen Spielereien hin, die dieses Projekt noch unglaubwürdiger machen. Außerdem klingen einige Stücke soundmäßig eher nach Demos denn einem modern produzierten Werk.

Fans der Formation werden das vielleicht anders sehen, aber „Pedal To The Metal“ ist eine arg durchwachsene Angelegenheit. DRIVE, SHE SAID beginnen zugegebenermaßen stark, können aber schon nach einigen Songs dieses Level absolut nicht mehr halten und flachen immer mehr ab.

WERTUNG:


Trackliste:

1. Touch
2. Pedal To The Metal
3. In R Blood
4. Said It All
5. Writing On The Wall
6. Rainbows And Hurricanes
7. Love Will Win In The End
8. Rain Of Fire
9. In Your Arms
10. IM The Nyte
11. Lost In You
12. All I Wanna Do

Stefan

BLOODBOUND – One Night of Blood

Band: Bloodbound

Album: One Night of Blood

Spielzeit: 69:46 min

Stilrichtung: Melodic Power Metal

Plattenfirma: AFM Records

Veröffentlichung: 12.02.2016


Wenn eine Band schon seit 2004 aktiv ist und schon ganze sechs Alben veröffentlicht, wobei die letzten ordentlich durch die Decke gingen, dann wird es langsam wirklich einmal Zeit für ein zünftiges Live/Best Of CD/DVD Package! Selbiges bringen die Schweden von BLOODBOUND nun mit dem klangvollen Namen „One Night of Blood“ auf den Markt. Dort enthalten ist das komplette Konzert vom Masters of Rock Festival aus dem Jahre 2015 sowie Bonusmaterial in Form von Video Clips und einer Dokumentation.

Ein tolles Package welches die Band wohl auf dem bisherigen Höhepunktes ihres Schaffens zeigt und einen tollen Rückblick über die bisherige Banddiskografie bietet. Dieser Rückblick enthält nicht nur Songs der letzten Alben mit dem neuen Sänger Patrik Johansson sondern auch Tracks der ersten Alben wo noch Urban Breed hinter dem Mikro stand.

Das hier alle Songs erste Sahne sind versteht sich von selbst, ist ja quasi eine Best Of hier! Daher hier nur ein kurzer Abriss über die Songverteilung und die Atmosphäre, die Songs sollten für sich sprechen wenn man die Band kennt.

Man legt hier natürlich einen großen Fokus auf die letzten Alben die auch mit Patrik zusammen entstanden, der Großteil der Songs sind von diesen, aber ich finde eh das die Band mit den letzten Alben ihre bisher besten abgeliefert hat!

Das erste Mal richtig Partystimmung kommt beim Bombentrack „Moria“ auf, der auch zu meinen absoluten Faves gehört! Live kommt die Nummer richtig geil rüber und man hört hier ganz besonders die Livestärke der Band die es einfach versteht die Meute zu unterhalten. Fronter Patrik verdient hier auch Lob, er ist zwar nicht so omnipräsent wie ein Tobi Sammet oder ein Joakim Broden macht seinen Job aber sehr gut und animiert immer mal wieder das Publikum.

Zum Ende hin gibt es dann mit „Book of the Dead“, „Metal Monster“ und „Noseferatu“ auch Songs von den ersten Alben zu hören, wo Urban Breed bzw. Michael Bormann Sänger waren. Auch hier macht Patrik eine gute Figur und lässt seine Vorgänger schnell in Vergessenheit geraten.

Noch ein Wort zur beiliegenden DVD, hier ist das komplette Konzert nochmal in Bild und Ton vorhanden, die Bildqualität ist hier auch ausgezeichnet und des weiteren gibt es noch alle bisher erschienenen Musikvideos der Band und eine nette Tourdoku plus Interviews gibt es noch oben drauf!


Anspieltipps:


Erübrigen sich hier denke ich!


Fazit :


Der geneigte Fan bekommt hier mit 100 % Sicherheit das was er erwartet, eine absolute Vollbedienung in Sachen BLOODBOUND! Eine Band die schon lange den Schatten eines Geheimtipps verlassen hat und mit Recht zu einer der besten Melodic Power Metalbands der heutigen Zeit gezählt wird!

Die Songs so wie das Bonusmaterial ist erstklassig und hier kann jeder zuschlagen der Fand der Band ist oder es noch werden will. Ein tolles Zeitdokument der Band!


WERTUNG: keine Bewertung


Trackliste:


01. Bloodtale

02. Iron Throne

03. When Demons Collide

04. In the Name of Metal

05. When the Kingdom will fall

06. Moria

07. Nightmares from the Grave

08. Metalheads Unite

09. When all Lights Fail

10. Book of the Dead

11. Metal Monster

12. Stormborn

13. Nosferatu

14. Nosferatu Symphony


Julian

DEFECTO – Excluded

Band: Defecto

Album: Excluded

Spielzeit: 48:27 min

Stilrichtung: Heavy Metal

Plattenfirma: Elevation

Veröffentlichung: 19.03.2016


Mit den Jungs von DEFECTO kommt ein ganzer heißer dänischer Metalnewcomer mit ihrem ersten Album „Excluded“ um die Ecke. Für ihre selbstbetitelte Debüt EP bekamen sie 2012 den Besten Metal Act Preis von Underground Music Awards verliehen. Produziert hat das neue Album niemand geringeres als Flemming Rasmussen! Das alleine ist ja schon quasi ein Ritterschlag für die junge Truppe rund um Fronter Nicklas Sonne, der auch bei MALRUN aktiv ist. Der Sound der Band kann als ein Mix zwischen METALLICA und TRIVIUM bezeichnet werden, der mit Einflüssen von DREAM THEATER und NIGHTWISH gewürzt ist.

Wie das Ganze klingt erfahren wir, wenn wir dem ersten Song, dem Titeltrack „Excluded“ lauschen. Und hier fährt man direkt schon mal ordentlich auf denn die Gitarrenriffs knallen schön kraftvoll aus den Boxen, der Chorus ist sehr melodisch und die Stimme von Fronter Nicklas hat einen schöne Wiedererkennungswert. Der Gute ist übrigens sowohl für die cleanen als auch für die rough Vocals zuständig, die er immer wieder mal einstreut. Ein guter Beginn, darauf lässt sich aufbauen!

Noch eine Spur melodischer, gerade was den Refrain angeht ist man beim folgenden „Whe Daylight Dies“ unterwegs. Hier findet man auch den Grund warum die Band vom Sound her mit METALLICA verglichen wird, lauscht nur mal den Riffs nach dem Refrain und ihr wisst was ich meine. Im Ganzen eine klare Steigerung zum Openersong!

So stark wie der letzte Track ist in der Folge dann erstmal keine Nummer mehr, bei „You had it Coming“ bewegt man sich zwar auf einen ähnlichen hohen Niveau, der Rest ist aber eher Durchschnittsware, die zwar auch weit weg ist von einem Verriss, aber eben nur Durchschnitt. Da hilft dann leider auch kein Stilwechsel wie er bei „The Final Transition“ durchgezogen wird hin zu ruhigeren Klängen.

Bei „Desperate Addict“ blitzt die hohe Qualität der ersten Songs mal wieder auf, mit dem nächsten Song „Don‘t lose Youself“ wird dies aber schon wieder eingerissen. Das Ganze ist mir einfach zu wüst und zu durcheinander von den Stilen her.

Die beiden letzten Nummern „Sovereign“ und „The Sands of Time“ sind dann noch die besten Songs aus der zweiten Hälfte. Schade Jungs hier wäre eindeutig mehr drin gewesen!



Anspieltipps:


Dieses Mal gibt es hier für euch “Excluded”, “When Daylight Dies”, “You had it Coming” so wie “The Sands of Time”.


Fazit :


Der Beginn des Debüts von DEFECTO war echt stark und ich hab mich schon sehr auf die nächsten 48 Minuten Mucke gefreut, aber nach den ersten Minuten lassen die Jungs irgendwie nach und es entwickelt sich eine ziemlich zähe Angelegenheit. Der Sound mag zwar schön abwechslungsreich sein, aber mir fehlt hier ganz klar die Linie und die klaren Strukturen. So komme ich zu einer durchschnittlichen Fünfer Bewertung mit der Tendenz zu solide, mehr dann aber leider auch nicht, schade!


WERTUNG:




Trackliste:


01. Excluded

02. When Daylight Dies

03. You had it Coming

04. Drifting into Blackness

05. The Final Transition

06. Rage

07. Desperate Addict

08. Don‘t lose Yourself

09. Into Oblivion

10. Sovereign

11. The Sands of Time


Julian

SHIRAZ LANE – For Crying Out Loud

Band: Shiraz Lane
Album: For Crying Out Loud
Spielzeit:  min.
Stilrichtung: Hardrock, Hair Metal
Plattenfirma: Frontiers Records
Veröffentlichung: 15.04.2016
Homepage: www.facebook.com/ShirazLane

Mit SHIRAZ LANE kommen nun die nächsten Wunderkinder aus Finnland zum Zuge. Anfangs und bei oberflächlicher Betrachtung als quasi-Tributeband des Debüts ihrer Landsmänner SANTA CRUZ wahrgenommen, entblättert der erste Longplayer von SHIRAZ LANE noch so viele andere Facetten der Hardrockgeschichte. Angefangen von funkigen Riffs a´la EXTREME, TORA TORA oder LIVING COLOUR bis hin zum spitzen Falsettgesang eines Mike Matjevic von STEELHEART oder eines Justin Hawkins von THE DARKNESS hat „For Crying Out Loud“ vor allem eines zu bieten: eine äußerst talentierte, hungrige junge Band, die nicht nur alten Helden hinterherjagt, sondern eigene Maßstäbe setzen will. Und das mit gerade mal Anfang 20. Bereits seit 2009 existiert die Band um Vokalist Hammes Kett und Lead Gitarrist Jani Laine, ihre erste EP „Be The Slave Or Be The Change“ wurde Anfang 2015 veröffentlicht, jetzt folgt mit „For Crying Out Loud“ das Longplay-Debüt – und das gleich auf Frontiers Records, die sich die Dienste der Finnen bereits im September 2015 gesichert haben.

Atmet der Opener „Wake Up“ noch den Spirit von SANTA CRUZ zu Zeiten ihres Debüts, kommt „Momma´s Boy“ bereits mit funkigem, wilden Riffing und Cowbell daher. Mit „Mental Slavery“ haben die Finnen eine Hitsingle im Gepäck, die sich zwar deutlich am Erstling der U.S.-Amerikaner SKID ROW orientiert, aber mit einer derart drückenden Power und Abgezocktheit aufwarten kann, als wären die Jungs schon ewige Zeiten im Business. Ebenso sind Stücke wie der Titeltrack, „House Of Cards“ oder die Ballade „Same Ol Blues“ definitiv weitere Höreindrücke wert.

Klar, einzelne Fragmente ihrer Songs sind arg von bereits existierenden Songs entlehnt (der Anfang des Refrains von „Begging For Mercy“ etwa existiert schon wesentlich härter als „Monkey Business“ von SKID ROW). Aber eine junge Band wird immer ihre Einflüsse präsenter aufgreifen als es im fortgeschrittenen Stadium einer Karriere der Fall sein wird. SHIRAZ LANE sind eine äußerst talentierte Gruppe, die mit „For Crying Out Loud“ eine starke Liedersammlung eingespielt hat – Parallelen mit etwaigen Vorbildern inklusive. Die Finnen sind ein aufgehender Stern am Rockhimmel, der in ein paar Jahren sicher noch heller leuchten wird als er es jetzt ohnehin schon tut.

WERTUNG:


Trackliste:

1. Wake Up
2. Momma´s Boy
3. House Of Cards
4. Begging For Mercy
5. Same Ol Blues
6. Mental Slavery
7. Behind The 8-Ball
8. For Crying Out Loud
9. Bleeding
10. M.L.N.W.

Stefan

TREAT – Ghost Of Graceland

Band: Treat
Album: Ghost Of Graceland
Spielzeit:  min.
Stilrichtung: Hardrock
Plattenfirma: Frontiers Records
Veröffentlichung: 15.04.2016
Homepage: www.facebook.com/treatofficial

Seit ihrer Re-Union 2006 hat sich der Stil der ehemaligen Scandi-Rocker TREAT geändert. Kerniger, bei Zeiten epischer Hardrock steht auf dem neuen Plan. Das haben Robert Ernlund (vocals), Anders Wickström (guitars) und ihre Jungs bereits auf dem 2010 erschienenen „Coup De Grace“ (Rezi HIER) bestens umgesetzt. Und auch für das neueste Werk „Ghost Of Graceland“ bleiben sie dieser Fahrweise weitestgehend treu. Große Melodiebögen, knackiger Sound und ein guter Schuss Dramatik sind auch die hier und heute die Hauptzutaten für ein lang erwartetes Album, bei dem lässiger Hardrock dennoch nicht zu kurz kommt. Für viele zu weich, zu oberflächlich – das waren TREAT Zeit ihres Lebens und natürlich speziell in den ersten Jahren ihrer Karriere. Diese Zeiten sind spätestens seit der Wiedervereinigung vorbei und so haben selbst die ewigen Nörgler jetzt absolut keinen Grund mehr, einen Bogen um die Schweden zu machen.

Der neue Mann am Bass ist kein Geringerer als Pontus Egberg – aktueller Tieftöner von KING DIAMOND und wohl noch am besten bekannt für sein Engagement bei den POODLES. Manchmal scheint der Geist der Landsmänner auf TREAT übergesprungen zu sein. Der eröffnende Titeltrack hat deutliche Tendenzen zum frühen (und guten) Material der Jungs um Frontsirene Jakob Samuel. Dementsprechend kann „Ghost Of Graceland“ sofort punkten. Nach dem mit modernem und hartem Riffing ausgestatteten „I Don´t Miss The Misery“ geht die Fahrt aber erst so richtig los. „Better The Devil You Know“, „Endangered“, „Inferno“ oder die Partynummer „Too Late To Die Young“ machen sich sicher auch auf der Bühne nicht schlecht.

Ich war schon immer ein großer Fan dieser Band. Natürlich kam die Neuausrichtung in den 2000ern etwas überraschend, aber TREAT haben es geschafft, ihre Identität zu bewahren. Das einzige, was mich an „Ghost Of Graceland“ stört, ist die tatsächliche Nähe zu den POODLES, die TREAT gar nicht nötig hätten (siehe „Coup De Grace“) und somit meine gerade getätigte Aussage mit der Identität etwas in den Schatten stellen. Dennoch gilt: TREAT sind auch nach über 30 Jahren im Geschäft eine Band, die man nicht vergessen darf. Sie haben immer noch etwas zu sagen und legen mit „Ghost Of Graceland“ einen weiteren Beleg vor, dass auch mit etwas älteren Rockern zu rechnen ist.

WERTUNG:


Trackliste:

1. Ghost Of Graceland
2. I Don´t Miss The Misery
3. Better The Devil You Know
4. Do Your Own Stunts
5. Endangered
6. Inferno
7. Alien Earthlings
8. Nonstop Madness
9. Too Late To Die Young
10. House On Fire
11. Together Alone
12. Everything To Everyone

Stefan

NOVEMBRE – URSA

Band: Novembre
Album: URSA
Spielzeit: 65:08 min
Stilrichtung: Progressive / Gothic Metal
Plattenfirma: Peaceville
Veröffentlichung: 01.04.2016
Nach einer ewig scheinenden Pause melden sich die italienischen Doom/Gothic/Deather von NOVEMBRE mit Album No. 8 zurück. Glatte 9 Jahre liegen zwischen URSA (frei nach George Orwell’s „Union des Républiques Socialistes Animales“) und dem ebenfalls bei Peaceville erschienen Vorgänger „The Blue“. 9 Jahre in denen sich zwar im Bandgefüge das ein oder andere getan hat, nicht aber an der stilistischen Ausrichtung der Band, die auch weiterhin einen Mix aus ein klein wenig Doom, einer starken Prise Goth und, vor allem in den aggressiven Vocals, Death Metal zusammenrühren. Bloss weil die Band streckenweise an frühe Opeth erinnern sehe ich allerdings so gut wie keinen Anlass das Ganze dem Prog Metal zuzuschreiben, wie dies unter anderem auch vom Label angeführt wird. Nachdem Schlagzeuger Giuseppe Orlando 2015 nach 25 Jahren die Band verliess, ist sein Bruder Carmelo Orlando als einzig verbliebenes Gründungsmitglied an Bord, zusammen mit dem langjährigen Gitarristen Massimiliano Pagliuso.
„URSA“ wurde vom schwedischen Tausendsasa Dan Swanö gemischt und gemastert und mit einem schnieken Artwork vom Szene-Veteranen Travis Smith veredelt. Das Rundherum stimmt also schonmal – aber was können NOVEMBRE musikalisch liefern, genug Zeit um gute Songs zu schreiben hatten sie ja? Nach einigen Durchläufen ist eine gewisse Gleichförmigkeit der Songs und Arrangements nicht von der Hand zu weisen. Das ist in diesem Genre natürlich nichts Ungewöhnliches, und teilweise sogar ein bewusst gewähltes Stilmittel. Der Grossteil des Materials lebt von der Dynamik aus lamentierendem, klaren Gesang und harschen, knapp an der Grenze zum Black-Metal angesiedelten Death-Metal Vocals. Vor allem im Klargesang bleibt Carmelo Orlando etwas blass und hat leichte Defizite, die dank multiplem Übereinanderlagern von Stimmen und anderen Produktionstricks aber ein wenig aufgewogen werden. Das ändert aber nichts daran, dass die Grunts um einiges besser funktionieren. Das alles soll nicht darüber hinwegtäuschen, dass Tracks wie das epische „The Rose“, das famose, atmosphärisch dichte Instrumental „Agathae“ oder das mit wunderbaren Gitarrenlinien verzierte „Oceans Of Afternoons“ bestens funktionieren und in dem Genre durchaus mit zur Oberklasse gehören. Dank des fetten, recht typischen Swanö Sounds und der spürbaren Routine der Band ist NOVEMBRE mit „URSA“ ein durch und durch überzeugendes Album gelungen, das zwar keine Bäume ausreissen wird, aber dem Genre Fan, der ja weiss worauf er sich einlässt, ein paar unterhatsame Stunden bescheren wird.
WERTUNG
Trackliste:
01. Australis

02. The Rose

03. Umana

04. Easter

05. URSA

06. Oceans Of Afternoons

07. Annoluce

08. Agathae

09. Bremen

10. Fin
Mario