INGLORIOUS – II

Band: Inglorious
Album: II
Spielzeit: 46 min
Stilrichtung: Classic Rock, Hard Rock
Plattenfirma: Frontiers
Veröffentlichung: 12.05.2017
Homepage: www.inglorious.com


Der 12-Tracker mit dem 80er-Cover, den wir uns heute ansehen, kommt von INGLORIOUS und hat den einfachen Titel „II“ – ihr werdet es euch denken, es ist das zweite Album der Briten. Aufgenommen wurde es in den Parr Street Studios Liverpool, gemastert von Tony Draper und gemixt von Kevin Shirley. Für den Aufnahmeprozess wünschte sich Sänger Nathan James, dass die ganze Band, neben ihm bestehend aus Lead-Gitarrist Andreas Eriksson, Gitarrist Will Taylor, Bassist Collin Parkinson und Schlagzeuger Phil Beaver, zusammen in einem Raum aufgenommen wird. So geschah es dann auch – ohne Click Tracks, Autotune oder Overdubs. Das Ergebnis ist ein Classic Rock Monster, welches sich sehen lassen kann!

Der erste Song „I Don’t Need Your Loving“ geht mit einem langen Gitarren Intro los, geht groovy weiter und klingt dann langsam aus. „Tell Me Why“ beginnt mit schleichender Melodie und wird dann zum mitreißenden Arena Rocker. Bei „Read All About It“ wird das eingängige Gitarrenriff vom Bluespiano unterstützt (oder eher umgekehrt das Piano von der Gitarre), „Change Is Coming“ ist eine bluesige Ballade. Bevor es mit dem akkustischen, Southern angehauchten „Faraway“ weitergeht kommt noch das dunkle „Black Magic“. Das Schlusslicht bildet „High Class Woman“ mit hervorragenden Drumparts und eingehendem Gesang.

Einen richtig schwachen Song gibt es auf diesem Album nicht, eher gehen bei Knallersongs wie „I Don’t Need Your Loving“, „Making Me Pay“ und „High Class Woman“ andere ein bisschen unter obwohl sie separat angehört großartig sind. Freunde von DEEP PURPLE, LED ZEPPELIN, WHITESNAKE oder auch BAD COMPANY sollten sich INGLORIOUS nicht entgehen lassen. Überhaupt, Freunde der gepflegten Unterhaltung, merkt euch diese Band!

WERTUNG:

 

 

Trackliste:

01.  I Don’t Need Your Loving
02. Taking The Blame
03. Tell Me Why
04. Read All About It
05. Change Is Coming
06. Making Me Pay
07. Hell Or High Water
08. No Good For You
09. I Got A Feeling
10. Black Magic
11. Faraway
12. High Class Woman

Lotta

DAYS OF JUPITER – New Awakening

Band: Days Of Jupiter
Album: New Awakening
Spielzeit: 47:58 min
Stilrichtung: Hard Rock / Metal
Plattenfirma: Metalville Records
Veröffentlichung: 28.04.2017
Homepage: www.reverbnation.com/daysofjupiter


Die 2010 gegründete Band DAYS OF JUPITER sind fünf Schweden – Janne Hilli (Gesang), Jörgen Hellström (Gitarre), Marcus Lindman (Gitarre), Janne Karlsson (Bass) und Magnus Larsson (Schlagzeug) – die mit “New Awakening” nun ihr drittes Album veröffentlichen. Die Aufnahmen begannen im Sommer 2016 in den Leon Music Studios (Mustasch, Sister Sin, Steelwing), veröffentlicht wird es bei Metalville. 
Ihr Stil verbindet amerikanischen Metal mit klassischem Hard Rock aus Europa. Diese Mischung scheint anzukommen, denn schon seit ihrem Debutalbum 2012 gibt es begeisterte Kritiken, die der Band Auftritte auf diversen Festivals ermöglichten, wie z.B. Sweden Rock Festival, Live At Heart, Nordic Rock und Rock Out Wild. 

Mit „New Awakening“ wollen sie nun also die Musikwelt (weiter) erobern. Den Anfang macht hier „We Will Never Die“ mit Kinderchor. Heavy und mit eingängigem sowie gefühlvollem Refrain geht es später weiter mit „Wasted Years“, „Erase“ lässt es etwas ruhiger angehen. Bei „Insane“ wird das Tempo nochmal ordentlich angezogen, genauso wie im Refrain zu „Awakening“. „If I Were God“ und „Inglorious“würde ich als druckvolle Balladen bezeichnen, während „Favorite Waste“ sich als emotionale Mid-Tempo-Nummer zeigt.

Ingesamt finde ich „New Awakening“ ein sehr gelungenes Album, bei dem die meisten Songs mit irgendwelchen Details auftrumpfen, die sie interessant machen. Auch den schnellen und härteren Songs mangelt es nicht an Gefühl und Melodie. Selbst wenn DAYS OF JUPITER als Hard Rock Band beworben werden würde ich sie eher als Alternative/Modern Metal/Rock Band sehen. Obwohl man keine größeren Innovationen auf dem Album finden wird, macht es auf jeden Fall Spaß es anzuhören, auch aufgrund der starken Produktion. Meine persönlichen Favoriten aufgrund der Eingängigkeit bzw. Originalität sind  „Wasted Years“ und „We Will Never Die“. Fans von Bands wie AVENGED SEVENFOLD, DISTURBED und CORRODED sollten sich dieses Album nicht entgehen lassen. 

WERTUNG: 

 

 

Trackliste:

01. We Will Never Die
02. I Am Stone
03. My Tradgedy, My Curse
04. Wasted Years
05. Erase
06. Awakening
07. If I Were God
08. Insane
09. Give In To Me
10. Favorite Waste
11. Inglorious

Lotta

Sleazy RoXxX – Topless Suicide

Band: Sleazy RoXxX
Album: Topless Suicide
Spielzeit: 40:11 min
Stilrichtung: Sleaze Rock
Plattenfirma: City Of Lights Records
Veröffentlichung: 21.04.2017
Homepage: www.sleazyroxxx.com

Von unseren tschechischen Nachbarn bekommen wir heute das zweite Album von SLEAZY ROXXX mit dem Titel „Topless Suicide“. Nach einer kompletten Räumung und Wiederbesetzung der Band durch Bassist Jan Vandervell besteht das Quartett nun Paulie Weston (Leadgesang), James Dinner (Gitarre, Gesang), Jan Vandervell (Bass) und Vinnie Cage (Schlagzeug). 
Wie der Bandname schon vermuten lässt haben wir es hier mit einer astreinen Sleaze Rock Band zu tun. Sowohl der Name des Albums als auch das Cover bereiten uns darauf vor: Hier wird es dreckig. 

Den Einstieg macht Dirty Sanchez, anfangs ein bisschen Western angehaucht mit tieferem Gesang steigert es sich zu einem In-Your-Face-Rocker. Bei „Catch The World“ wird es um einiges melodischer, was sich auch sehr im Solo niederschlägt. Weiter rockt es mit „Let’s Roll“ bevor es mit dem ruhigeren „Crystal“ wohl zur Album-Ballade übergeht. „Nymphomaniac“ hat wieder ein richtig dreckiges Riff und „Riots“, sowie auch das Schlusslicht „The Stinger“, schrauben das Tempo ganz schön hoch. „Share The Space“ ist ein eingäniger, etwas versauter Gute-Laune-Song, nicht unbedingt was für Feministen. 

Insgesamt hat das Album ein paar coole Songs, die einem auf die ein oder andere Weise im Gedächtnis bleiben, wie z.B. das melodische „Catch The World“ oder das eingängige Partylied „Share The Space“. Der Sleaze tropft aus allen Löchern, Fans von POISON, RECKLESS LOVE, PRETTY BOY FLOYD dürften sich an diesem Album erfreuen, auch wenn einem nicht alle Songs positiv auffallen oder im Gedächtnis bleiben. Die Bewertung fällt für mich zwischen solide und stark aus, man kann sich das Album auf jeden Fall anhören. 

 

WERTUNG:

 

 

Trackliste:

01. Dirty Sanchez
02. Catch The World
03. Let’s Roll
04. Crystal
05. Nymphomaniac
06. Sweet Suffer In Pain
07. Riots
08. Share The Space
09. Last Drifter
10. Galaxy Rider
11. The Stinger

Lotta

OSUKARU – The Labyrinth

Band: Osukaru
Album: The Labyrinth
Spielzeit: 37:00 min
Stilrichtung: Melodic Rock/AOR
Plattenfirma: City Of Lights Records
Veröffentlichung: 24.03.17
Homepage: www.facebook.com/osukarumusic

Ende März brachten die Schweden von OSUKARU ihr neues Album „The Labyrinth“ heraus, welches ihr viertes Studioalbum und erstes Konzeptalbum ist. Gemixt wurde es von Viktor Stenquist (Beseech, Amorphis) und Attila Bokor (Morph, BOA, Osukaru). Oz Osukaru (Gitarre, Keyboard), Fredrik Werner (Gesang, Gitarre), Lisa Eugenia (Keyboard, Gesang), Olof Gadd (Bass) und Vidar Mårtensson (Schlagzeug) schreiben hiermit eine Liebeserklärung an klassische Fantasyfilme von früher, in diesem Fall insbesondere an den namengebenden Film „Labyrinth“ (Dt.: Die Reise ins Labyrinth) von 1986.

"The idea was to write songs that when played in the order they appear on the album, they would tell the overall story of the spectacular and magical movie 'Labyrinth', but with each song still being able to stand on its own" Oz says. 
"But as a twist, our version of the story is more from the antagonists point of view, as I would imagine the book read by the protagonist in the first scene of the movie is as well. So by going from that angle, we found a lot of interesting stories and themes to build our songs on."

Für diejenigen, die den Film nicht kennen: Die 15-jährige Sarah Williams (gespielt von Jennifer Connelly) begibt sich in ein Labyrinth, welches sie lösen muss um ihren kleinen Bruder wiederzufinden, welcher auf ihren Wunsch vom Goblin König (gespielt von David Bowie) verschleppt wurde. 
Gleich beim Intro wird man u.a. mit den Keyboards darauf vorbereitet, dass es hier sehr 80er-lastig wird. Das führt sich auch im ersten Song „The Stories We Tell“ fort, „Voices In The Dark“ glänzt mit seinem rythmischen, harten Riff und ist der erste Song des Albums bei dem Lisa und Fredrik beide singen (das kommt noch häufiger vor). „Edge Of Night“ überzeugt mit seiner coolen Bassline und seinem mitreißenden Groove während „It’s Only Forever“ wieder super 80ies ist und „Voodoo“ eher im oldschool Hard Rock Modus daherkommt. „Undying Rose“ ist die zweite Ballade des Albums, gefolgt vom raueren „The Offering“. Das Schlusslicht bildet der AOR-wie-aus-dem-Lehrbuch-Song „Moonlight Silhouette“.

FAZIT: Mit ihrem neuen Konzeptalbum liefern OSUKARU ein sehr schönes AOR Album ab, auch wenn es mir ab und zu etwas zu Gesangs/Geschichten-lastig ist (aber das soll wohl bei einem Konzeptalbum so sein). Vom Stil her würde ich es als eine moderne und härtere MEAT LOAF Version einordnen. Meine persönlichen Favoriten hier sind „Voices In The Dark“ und „Edge Of Night“.  

WERTUNG: 

 

 

Trackliste:

01. Maze Of Mind 
02. The Stories We Tell
03. Voices In The Dark
04. Edge Of Night
05. It’s Only Forever
06. Voodoo
07. Poisonous
08. Undying Rose
09. The Offering
10. Moonlight Silhouette

Lotta

NIGHT LASER Interview

Für dieses Interview haben sich Hannes und Benno von NIGHT LASER die Zeit genommen, ein paar Fragen zu beantworten. Lest gern auch die Review zu ihrem Album „Laserhead“ und checkt euren Kalender, ob ihr die Jungs bei einem ihrer Gigs live erleben könnt unter www.nightlaser.de/shows/
Viel Spaß beim Lesen!

L.C: Euer Album ist jetzt seit kurzem erhältlich, wie war denn so das Feedback? Seid ihr zufrieden damit?

Benno: Das Feedback war durch die Bank weg gut! Wir haben gute Reviews und Bewertungen erhalten und viel Lob für unsere Arbeit geerntet. 

Hannes: Ja, viele Leute haben uns schon positive Rückmeldungen zu den neuen Songs gegeben, die alle auch live sehr gut funktionieren. Außerdem ist auf „Laserhead“ eine gesunde Weiterentwicklung seit unserem Erstwerk „Fight for the Night“ auszumachen.

L.C: Wie geht ihr mit Kritik bzw. Verbesserungsvorschlägen um? Freut ihr euch darüber oder geht es euch sogar auf die Nerven?

Hannes: Das kommt drauf an, was und wie man uns das sagt. Vernünftige und differenzierte Kritik ist immer willkommen! Wenn es aber heißt „ey seid mal mehr wie die und die Band!“ nehmen wir das lediglich höflich zur Kenntnis. Wir haben eine recht genaue Vorstellung von unserem Stil, und von dem, was da passt und was nicht. Dennoch kommen manchmal Anregungen von außen, die zu uns passen, die wir aber nicht auf dem Schirm hatten – sowas kann z.B. ein guter Produzent.

L.C: Erzählt ein bisschen vom Entstehungsprozess des Albums. Wer schreibt die Songs? Wie war die Atmosphäre im Studio? Wer hat außer der Band noch Einfluss auf die Songs? 

Benno: Die musikalischen Fäden laufen bei Hannes zusammen. Er ist, wenn man so will, unsere musikalische Leitung.

Hannes: Der Song an sich entsteht bei mir zuhause und ist eigentlich soweit fertig, wenn ich ihn der Band vorstelle, aber die Feinarbeit machen wir dann alle zusammen, z.B. das finale Arrangement und so weiter. Die Texte schreiben meist Benno und ich, mal alleine, mal zusammen. 

L.C: Wie laufen bei euch Entscheidungsprozesse ab, z.B. beim Albumcover oder Auswahl der Songs. Hat einer die Hosen an oder wird demokratisch abgestimmt?

Hannes: Abgestimmt wird eigentlich nie. Wenn wir nicht einer Meinung sind, wird so lange diskutiert und nachgedacht bis eine Lösung zustande kommt mit der alle einverstanden sind. Grundsätzlich hat bei uns jeder eine Stimme.

L.C: Steht hinter ein paar der Songs ein bestimmtes Ereignis über das ihr darin schreibt?

Benno: Bread And Circus wäre hier ein gutes Beispiel. Mir ist eines Tages aufgefallen, dass die Kombination aus Arbeitslosengeld und TrashTV eigentlich nichts anderes ist, als die Brot-und-Spiele-Politik im römischen Reich. Das kann einen ziemlich aufregen.
Hannes: Nicht hinter jedem Song steht auch ein Ereignis, manchmal ist es nur ein Gefühl, dass man beschreiben will, oder ein Thema, zu dem man etwas zu sagen hat.

L.C: Vor einiger Zeit habe ich euch mal in Berlin spielen sehen, damals noch als Nightlife. Was hat sich außer dem Namen und Line-up seitdem bei euch verändert/verbessert/verschlechtert?

Benno: Ich würde sagen unsere gesamte Arbeit ist seit dem noch professioneller und effektiver geworden.

Hannes: Vieles hat sich verändert. Wir sind mit der Band nach Hamburg umgezogen, sind viel besser vernetzt, und fokussierter denn je. Wir haben uns in jeder Hinsicht verbessert, wäre ja auch traurig, wenn es anders wäre. Unser Stil ist eigentlich der gleiche geblieben, aber wir bringen alles noch besser auf den Punkt. Das gesamte Band-Konzept ist stimmiger geworden.

L.C: Ihr seid eine Hamburger Band. Kommt ihr ursprünglich von dort oder habt ihr euch erst später dort versammelt? 

Benno: Naja, also drei von uns kommen eigentlich aus Braunschweig, wo wir auch ein paar Jahre lang geprobt haben.

Hannes: In Hamburg haben wir Ende 2014 als Band unser Lager aufgeschlagen. Hier hat man diverse Möglichkeiten sich weiterzuentwickeln und Gleichgesinnte zu finden. Wir kommen aber regelmäßig nach Braunschweig zurück um dort für  unsere treue Fangemeinschaft immer einige der besten Konzerte des Jahres zu spielen.

L.C: Eure Einflüsse von Bands wie Motley Crue etc. hört man relativ deutlich heraus, habt ihr auch Vorbilder aus anderen Musikrichtungen, Film/Fernsehen oder sonstigen Bereichen?

Benno: Auf jeden Fall! Ich mag zum Beispiel Reinhard Mey, Toby Keith oder Rainald Grebe und Jackie Chan. 

Hannes: Ich höre mir alles an, was mir gefällt, und bin da sehr unabhängig von irgendwelchen Genre-Grenzen. Alles was man gut findet, prägt einen natürlich auch mehr oder weniger, aber nicht jeder Einfluss ist immer auch direkt in der eigenen Musik wahrnehmbar.

L.C: Was hält die Zukunft für Night Laser bereit? Was ist schon geplant, was wünscht ihr euch noch? Geht es vielleicht mal für ein paar Shows ins Ausland?

Benno: Wir planen schon den nächsten Studioaufenthalt, und es liegen viele Gigs an, bei denen wir unser neues Album „Laserhead” im ganzen Land präsentieren.

Hannes: Eine kleine England Tour steht auch an, und mit Glück sind wir dieses Jahr noch mit einer größeren Band unterwegs.

L.C: Danke, dass ihr euch die Zeit genommen habt für dieses Interview und viel Erfolg für die Zukunft! Ein paar letzte Worte, die ihr gerne loswerden möchtet?

Benno: Party on!

ECLIPSE Interview

Am 21.03. war es endlich so weit: mein erstes Interview stand an und ich war mächtig aufgeregt. Was für ein Glück, dass meine ersten Interviewpartner Erik Mårtensson und Magnus Henriksson von Eclipse waren! Die zwei netten Schweden haben mir meinen Job denkbar einfach gemacht und so war es letzten Endes ein sehr angenehmes Gespräch im Herzen Berlins, genauer im Hard Rock Café. Nun könnt ihr also auf den nächsten Seiten unter anderem nachlesen, wie das Album entstand, wovon einige Texte inspiriert sind, was das musikalische Erbe der Band sein soll und warum so viele tolle Bands aus Schweden kommen. Viel Spaß!

L.C: Erst einmal danke für ein weiteres tolles Album! Ihr habt wohl bemerkt, dass es fast nur positives Feedback gibt, würdet ihr euch nicht auch mal Verbesserungsvorschläge wünschen?

E.M: Ganz einfach, such’ einfach nach schwedischen Reviews, da sind eine Menge Verbesserungsvorschläge drin! Aber ja, wir haben tatsächlich das Privileg vieler guter Reviews.

M.H: Ich schätze es auf jeden Fall wenn jemand eine Meinung zur Musik hat, auch wenn er/sie sie nicht mag. Ich höre es gerne, aber natürlich kann es auch nicht jeder mögen.

E.M: Jeder hat verschiedene Meinungen bei jedem Album und nicht jeder kann jedes Album lieben. Sogar die Jungs in der Band haben verschiedene Meinungen, aber man kann es halt nicht jedem Recht machen. 

L.C: War der Entstehungsprozess bei diesem Album anders als bei den anderen?

E.M: Nicht übermäßig, ich bin von Stockholm aufs Land gezogen und habe dort ein neues Studio gebaut, das ist die größte Veränderung. Anstatt ein unterirdisches Studio zu haben ist es jetzt überirdisch, wir können also die Sonne sehen. Dieses Album ist also wie wir uns anhören, wenn wir Sonnenlicht haben.

L.C: Also wart ihr alle etwas glücklicher wegen der Sonne?

M.H: Absolut, das schlägt sich in der Stimmung nieder. Ich erinnere mich an dein (Eriks) alten Keller, nach einer Weile musst du einfach raus, weil du nichts siehst außer der Wände. 

E.M: Und wenn du ein Studio in Stockholm hast ist es immer im Keller, die anderen sind zu teuer und du kannst keinen Lärm machen. Ich musste also immer ‚runter‘ laufen um Musik zu machen, jetzt gehe ich einfach nur ‚rein‘. 

L.C: Als ihr mit dem Album angefangen habt, hattet ihr da eine klare Version davon was ihr haben wolltet oder kam das währenddessen? 

E.M: Nicht wirklich. Man kann es auch zu sehr überdenken. Es dreht sich einfach alles um die Songs. Man beginnt Songs zu schreiben und die, die gut sind kommen auf das Album. Wenn du dann 6 oder 7 gute Songs hast, fängst du an ein Muster zu sehen wie sich das Album anhören wird. Also wir planen nicht wirklich, sondern die Songs an sich sind immer der Fokus bei uns. 

M.H: Jedes Mal, wenn wir versuchen zu planen, funktioniert es nicht. Wir versuchen nie es in eine bestimmte Richtung gehen zu lassen, es funktioniert nicht, du musst es einfach fließen, einfach aus dir raus kommen lassen. 

L.C: Gibt es jemanden außerhalb der Band, der direkten Einfluss auf die Songs hat oder macht ihr alles selbst?

E.M: Nein, es gibt noch andere. Da sind zwei Typen mit denen wir zusammen gearbeitet haben, einer ist Johan Becker und der andere heißt Michael, mit dem wir schon lange zusammen geschrieben haben, mindestens seit den letzten drei Alben. Sie gehören zwar nicht zur Band, sind aber durchaus ein Teil des Songwritings. 

M.H: Das sind die Typen zu denen wir gehen, wenn wir feststecken. 

E.M: Es ist immer gut Leute von außen dabei zu haben, weil du sonst immer wieder dieselben Songs schreiben würdest und wenn du mit jemand anderem schreibst, bringt derjenige wieder etwas anderes rein. Und letzten Endes wird es weder ein Song wie seiner sein, noch wie deiner, sondern irgendetwas dazwischen. 

L.C: Ok, das heißt also, dass auch wenn ihr schon eine ganze Weile Musik schreibt, seid ihr immer noch offen für Vorschläge von außen.

E.M: Natürlich, mehr und mehr. Wenn du alles selbst schreibst und deine Songs am Ende nicht gut genug sind, hast du verloren. Es ist besser Einflüsse und Inspiration von außen zu bekommen. Die Fans interessiert es nicht wer das Album geschrieben hat, sondern ob die Songs gut sind oder nicht. Ich denke, viele Bands vergessen das manchmal und es geht mehr um Egos und die Show. 

L.C: Für mich vermitteln viele eurer Songs eine sehr ermutigende „Was dich nicht umbringt, macht dich härter“-Einstellung, ist das Absicht oder denkt ihr da gar nicht drüber nach?

E.M: So bin ich als Person einfach…

L.C: Kommt also ganz natürlich…

E.M: Ich denke schon. Weiß nicht…wie sieht’s bei dir aus? (an Magnus) Oder bist du eher so ein „Wenn es mich umbringt, bringt’s mich eben um“-Typ?

M.H: Hm, ich war nicht so sehr ins Texte schreiben eingebunden, aber ich würde sagen, da wird schon viel von Erik und Michael reflektiert, die die Texte geschrieben haben.

E.M: Manche Songs sind wirklich dunkel und manche sind so wie du sagst, aber das ist einfach das was du tun solltest. Wenn etwas passiert, stehst du wieder auf und gehst weiter. Man gewinnt nichts mit Rumsitzen und Selbstmitleid. So ist das Leben und es geht immer weiter. 

M.H: Manchmal kann es auch ein Trost sein, sich einen Song anzuhören von jemandem, dem es viel schlechter geht als einem selbst. Wenn du niedergeschlagen bist willst du nicht immer einem Gewinner zuhören und dir denken „Ok, so werde ich niemals sein“, das ist kein Trost. 

E.M: David Coverdale hat dauernd ein total gebrochenes Herz, es gibt niemanden mit einem gebrochenerem Herz als ihn, aber wenn du ihn siehst, sieht der gar nicht danach aus.

M.H: Nein, der sieht eigentlich ganz glücklich aus.

L.C: Wollte ihr eure Fans zu irgendetwas inspirieren, wenn sie eure Musik hören oder bei euren Shows sind?

E.M: Nein, nicht wirklich. Ich hab da keine Ambitionen, wir machen die Musik, aber ansonsten…

M.H: Ich hoffe sie verlassen unsere Show mit einem positiven, glücklichen Gefühl und etwas Energie der Show. Den Leuten ein Lächeln ins Gesicht zu bringen ist das worum es geht. Unterhaltung, Spaß zusammen haben…

L.C: Gibt es ein bestimmtes Erlebnis oder eine Erfahrung, die euch zu einem der Songs auf dem neuen Album inspiriert hat?

E.M: Ja, ich denke viele Songs sind von etwas inspiriert über das ich schreiben möchte, aber ein bestimmtes Ereignis…welche Songs sollten das sein?

M.H: Es gibt einen Song auf dem Album namens ‚Downfall Of Eden‘, der zeitgleich zu den Wahlen in den USA entstand. Das war die schmutzigste Kampagne überhaupt und der Song ist davon etwas inspiriert. „The king is just a court jester, the king ain’t nothing but a fool (…) The queen is selling you a nightmare, the queen says anything to win…”, das kann man mit Hillary und Donald verbinden. 

E.M: …und ‘Hurt’, die Ballade, ist darüber jemanden zu sehen, der gerade jemanden sehr nahestehenden plötzlich verliert, darüber demjenigen die schlimmste Nachricht überhaupt zu überbringen. Also jeder Song hat seine Inspiration, anders würde es weder für einen selbst noch für den Zuhörer Sinn ergeben. Wir sind eben keine Band, die über Party und Mädchen singt…

L.C: Was am Musiker sein bzw. in einer Band sein gefällt euch am meisten und was am wenigsten?

E.M: Gute Frage. Am meisten ist es das Live-Spielen und überhaupt die Liebe zur Musik. 

M.H: Wenn du selbst spielst ist das der beste Job der Welt, denn wenn wir zur Arbeit gehen bekommen wir Applaus, sofortige Anerkennung und Belohnung…der Typ, der bei 7/11 arbeitet bekommt keinen Applaus – ein bisschen unfair, weil jeder sollte Applaus bekommen. Und wir reisen viel, das ist auch eine große Belohnung. 

E.M: Die Kehrseite für mich ist das Musikbusiness. Ich mag die Musik aber nicht das Business. Außerdem streitet man sich innerhalb der Band und hat verschiedene Meinungen darüber, was richtig und falsch ist, also ist es schwierig als Team zu arbeiten. Wir kommen schon seit einigen Jahren damit klar, aber es hat trotzdem seine Hochs und Tiefs. Die Sonnenseite ist aber auf jeden Fall die Musik.

M.H: Auf der anderen Seite ist es sehr schön die vielen Erfahrungen als Team zu teilen. Ich meine, Elvis muss sich ziemlich einsam gefühlt haben als super mega Star, aber immer alleine ohne Bandkollegen mit denen er den Erfolg teilen kann. 
…und wir sind außerdem gute Freunde, also haben wir Spaß auf Tour.

E.M: Und wenn mal was nicht so läuft, teilen wir das auch und dann fühlt es sich besser an, es ist wie eine zweite Familie mit der man Gutes und Schlechtes teilt.

L.C: Ihr sagt ihr mögt das Live-Spielen und das Reisen. Ihr wart ja schon in einigen Ländern unterwegs, könnt ihr vielleicht mal zwei komplett gegensätzliche Publika beschreiben?

E.M: Ja, klar. Wenn du zum Beispiel einen spanischen Fan nimmst, hört der sich an wie 10 Schweden. Spanier singen mit uns haben Spaß, während Schweden mit verschränkten Armen einfach nur dastehen. 

M.H: Ja, die sind etwas zurückhaltender und es dauert eine Weile um sie aufzuwärmen während Spanien von Anfang an der reine Karneval ist. Die können jeden Text, jedes Riff…

E.M: Spanien ist sehr einfach zu spielen, während in Schweden die Leute erstmal im Hintergrund stehen, was mich dazu animiert noch besser zu sein, so nach der Art “Den Arschlöchern zeige ich jetzt mal, dass ich gut bin.“ Normalerweise ist es dann am Ende des Konzerts ok, sie müssen nur erstmal aufgewärmt werden.

L.C: Gab es schon einmal Missverständnisse oder lustige Situationen aufgrund kultureller Unterschiede als ihr auf Tour wart?

E.M: Nicht mit dem Publikum, die üblichen Probleme gibt es mit den Organisatoren. Die Abläufe bei jedem Konzert sind eigentlich sehr standardisiert: du kommst an, du gehst Backstage, du hast die Crew, es funktioniert überall gleich.

M.H: Manche Länder sind schwieriger als andere. In Finnland, Deutschland und Japan läuft alles wie ein Uhrwerk, es ist sehr gut organisiert. Italien zum Beispiel ist eine einzige Katastrophe. Die Fans sind super, aber nichts funktioniert. Auch Spanien kann ziemlich anstrengend sein. 

E.M: Ja, in Deutschland hast du einen Techniker, der alles weiß und es zum Laufen bringt, in Spanien oder Italien hast du 6 Techniker und keiner weiß irgendwas, sogar der einfachste Job wird zum Alptraum. 

M.H: In Schweden wird die Band wie das letzte Glied der Nahrungskette behandelt…

E.M: Ja, der Techniker ist der Star…denkt er zumindest.

L.C: Ok, dann sind wir schon fast bei der letzten Frage. Ihr habt sicher bemerkt, dass die letzten Jahre einige Künstler verstorben sind. War einer dabei, dessen Tod euch besonders nahe ging?

M.H: Ja, es war ein bisschen traurig als Lemmy starb, er war ja immer da und es ist schwer sich eine Welt ohne Lemmy vorzustellen. Dass diese ganzen Leute sterben macht dir bewusst, dass wir alle sterblich sind. 

E.M: Es ist noch niemand gestorben, der einen riesigen Einfluss auf mich hatte…außer Chuck Berry…aber er war wirklich alt. Ich denke die meisten dachten „Was, der lebt noch?“. Also war noch keiner meiner großen Helden dabei, aber wenn Leute wie Angus Young etc. anfangen zu sterben wird das ein echtes Problem.

L.C: Wenn man auf Leute wie Prince oder George Michael guckt, die ja viel Musik geschrieben haben, denkt ihr deren Abwesenheit wird die Musikwelt verändern?

M.H: Die hatten sicher einen großen Einfluss auf die weltweite Musikszene, vor allem Prince…

E.M: Ich denke aber nicht, dass sie noch einen so großen Einfluss auf die Zukunft gehabt hätten, den hatten sie schon vorher.

M.H: Die haben ja die letzten Jahre nicht so viel veröffentlicht, also da waren sie schon nicht mehr auf dem Gipfel ihres Erfolgs.

E.M: Wir sind fast da, wir sind jetzt auf dem Gipfel!

L.C: Ok, dann hoffen wir mal es dauert noch bis ihr dran seid, aber was würdet ihr denn gerne zurücklassen? Was soll euer musikalisches Erbe sein?

E.M: Ich glaube nicht, dass ich ein Erbe hinterlasse.

M.H: Wenigstens ein Lied, dass in den Gesangsbüchern von Schulkindern steht. Das wäre cool. Zu Hause in Schweden singen wir viele Volkslieder in der Schule, sehr alte Lieder, also das wäre die größte Errungenschaft. 

E.M: Das wird dann aber wohl kein Eclipse-Song sein…

M.H: Nein, da müsste man schon gezielt ein Lied für die Gesangsbücher schreiben.

L.C: Oder ein weiteres Trinklied…

E.M: Das würde dir ewiges Leben garantieren.

L.C: Nein, aber ich denke auf jeden Fall, dass ihr etwas hinterlassen werdet. Eure Fans spielen ja auch in Bands und sind von euch beeinflusst, also das ist das was von euch bleibt.

E.M: Das ist cool! Ich habe mal eine Band aus Finnland gehört. Die haben eine Single rausgebracht, die genau wie ein W.E.T. –Song klang. (Anm.: Erik und Magnus wirken beide bei W.E.T. mit). Es war fast eine Kopie. Das war wirklich lustig und es ist eine tolle Sache, dass jemand so inspiriert war, dass er einen meiner Songs kopiert. Ein großartiges Kompliment, Gott weiß wie viele Songs ich selbst kopiert habe bevor ich mein eigenes Ding anfing.

L.C: Also hast auch du Sachen kopiert?

E.M: Klar, jeder fängt mit kopieren an! Jeder Künstler, jeder Maler, sogar jeder Schreiner…du kopierst einfach das, was andere vor dir gemacht haben und dann lernst du irgendwie es auf deine Art zu machen. Manche sind 19 und haben ihren eigenen Stil, andere finden ihn später und manche niemals.

L.C: Hat es bei dir lange gedauert?

E.M: Eine Weile…vielleicht mit 25…oder 30…

M.H: Es ist schwierig, vor allem in der Melodic Rock Szene.

E.M: Ja, zu Beginn der 2000er wurdest du ausgelacht, wenn du diese Musik gespielt hast, weil es einfach so altmodisch war. Jüngere Bands heute können sich das gar nicht mehr vorstellen, weil sie es nicht mitbekommen haben, aber du warst ein verdammter Idiot, wenn du diese Musik gespielt hast. Das hat es wirklich schwer gemacht deinen eigenen Stil zu finden, denn du hast versucht Musik zu schreiben, die anderen gefällt, nicht dir selbst. Später haben wir das aufgegeben und es auf unsere Weise gemacht und dann kam auch der Erfolg.

L.C: Warum kommen so viele Bands aus diesem Genre ausgerechnet aus Schweden?

E.M: Naja, es geht mit einem los und dann kommen die nächsten und sagen “Wenn die das können, können wir das auch”. Wenn du eine Band aus den USA siehst, kannst du dich nicht damit identifizieren, es ist wie Fiktion, aber wenn du dann eine Band aus deiner Heimatstadt siehst, die die Musik macht, die du magst, kannst du dich damit identifizieren und denkst du könntest das auch. Und dann verbreitet es sich wie ein Virus…oder eher etwas Gutes. Es wird zum Wettbewerb und zur Inspiration für alle. Also hast du Eclipse und dann H.E.A.T und vorher waren es Treat und Europe und jetzt gibt es Art Nation…

M.H: Wir können alle diese Bands zu Europe rückverfolgen, inklusive uns selbst. Und wir haben eine tiefe musikalische Tradition in Schweden, mit Volksmusik und Melodien, du kannst umsonst Musikunterricht nehmen wenn du möchtest, es gibt einfach viele Optionen, wenn du Musik machen willst.
 

ECLIPSE – Monumentum

Band: Eclipse
Album: Monumentum
Spielzeit: 42:25 min
Stilrichtung: Melodic Hard Rock
Plattenfirma: Frontiers Music srl
Veröffentlichung: 24.03.2017
Homepage: www.eclipsemania.com

Nach dem letzten ECLIPSE-Album “Armageddonize” kommt nun nach zwei Jahren Nachschub in Form von „Monumentum“. ECLIPSE ist einer der Bands bei der man mit jedem Album eine deutliche Entwicklung nachvollziehen kann. Haben sie 2001 noch mit simplem AOR angefangen, haben sie mit dem 2008 erschienenen Album „Are You Ready To Rock“ ihren ganz eigenen Sound gefunden und geben die perfektionierte Version davon im aktuellen Album zum Besten. 
Es ist der energiegeladene Melodic Hard Rock-Wolf im metallischen, aber trotzdem noch AOR-Pelz, der einem hier geboten wird. Erik Mårtenssons klarer Gesang, eingebettet in harmonische Backgroundvocals, dazu harte und gleichzeitig eingängige Gitarren-Riffs und astreine Solo-Arbeit von Magnus Henriksson, das alles auf dem groovigen Rythmusteppich von Bassist Magnus Ulfstedt und Drummer Philip Crusner.

Ein powervoller Einstieg gelingt gleich mit „Vertigo“, welches auch schon vorher als Single erschien. „Never Look Back“ kommt mit Mainstream geeignetem Chorus, der aber trotzdem noch recht heavy rockt, was man von „Killing Me“ nicht sagen kann. Hier kann man beim Härtegrad eher von einem modernen Lüftchen sprechen. Das epische, hymnenartige „Downfall Of Eden“ und die darauffolgende einfühlsame, dennoch druckvolle Ballade „Hurt“ sind meine Favoriten, vielleicht auch weil Erik und Magnus mir im Interview die Inspiration hinter den beiden Songs näher erläutert haben. „Born To Lead“ und „For Better Or For Worse“ sind zwei weitere Hard Rocker, wobei ersterer im Chorus ein bisschen mehr von den 80ern geküsst wurde. „No Way Back“ gibt nochmal Vollgas bevor „Night Comes Crawling“ so eclipsig daher kommt, dass es raucht. Das Schlusslicht bildet das bombastische „Black Rain“, die wohl härteste ECLIPSE-Nummer überhaupt, die trotz der Heaviness nichts an Eingängigkeit und Harmonie verliert. 

Fazit: „Monumentum“ legt im Vergleich zum letzten Album nochmal eine deutliche Schippe drauf und zementiert den ECLIPSE-eigenen Stil: das fein abgestimmte Zusammenspiel der Instrumente in einer Kombination aus Melodie, Harmonie, Groove und Härte. Für Freunde des eher soften AOR dürfte ECLIPSE schon seit den letzten Alben zu hart sein, vielleicht auch manchmal zu mainstreamig, aber ECLIPSE machen eben genreübergreifende Musik, die sich nicht in eine Ecke drängen lässt. Mir persönlich ist das Wurst, ich steh‘ drauf, in diesem Fall vor allem auf „Downfall Of Eden“, „Hurt“ und „Black Rain“.
 

WERTUNG:

 

 

Trackliste:

01. Vertigo
02. Never Look Back
03. Killing Me
04. The Downfall Of Eden
05. Hurt
06. Jaded
07. Born To Lead
08. For Better Or For Worse
09. No Way Back
10. Night Comes Crawling
11. Black Rain

Lotta

ONE DESIRE – ONE DESIRE

Band: One Desire
Album: s/t
Spielzeit: 44:01 min
Stilrichtung: Melodic Rock
Plattenfirma: Frontiers Music srl
Veröffentlichung: 24.03.2017
Homepage: www.onedesire.net


Schon seit der ersten Single ‚Hurt’ wurde ich vor Vorfreude von innerlichen Kreischanfällen geplagt, sobald ich an die Veröffentlichung von ONE DESIRE’S selbstbetitelten Debutalbum dachte. Die Erwartungen waren also riesig und hier kommt nun die Review zu dem ersehnten Stück der Finnen. 
Erstmal jedoch ein bisschen zur Band: Schon 2012 fing Schlagzeuger Ossi Sivula an Bandmitglieder für ein neues Projekt, damals noch mit Namen OD, zu suchen. Nach einigem personellen Hin-und Her, Songs schreiben, Demos aufnehmen etc. fand sich 2016 schließlich das endgültige Line-up mit André Linman (Gesang), Jimmy Westerlund (Gitarre), Jonas Kuhlberg (Bass) und besagtem Ossi Sivula (Schlagzeug). Mitte 2016 fühlte sich die Band schließlich auf dem richtigen Weg ihr Album aufzunehmen und nun, Anfang 2017, liegt uns der Melodic Rocker also vor.

Los geht es mit dem hymnenartigen ‚Hurt‘ und deutlichem 80er Vibe, danach das etwas reduziertere ‚Apologize‘. ‚Love Injection‘ hat mich im ersten Moment etwas an RECKLESS LOVE erinnert (vielleicht wegen des Titels), stellte sich dann als sehr radiotauglicher moderner Rocker heraus. ‚Turn Back Time‘ wie auch das spätere ‚Buried Alive‘ glänzt als ECLIPSE-artige Nummer, vor allem ‚Buried Alive‘ ist eine Stufe härter als die anderen Songs des Albums. ‚Falling Apart‘ ist einer der zwei Balladen des Albums mit einem Rythmus und Refrain to die for, harmonisch ohne Ende. Flotter geht es weiter mit ‚Straight Through The Heart‘ und schließlich kommt ein weiterer Song, der vorher als Single erschien: ‚Whenever I’m Dreaming‘. Wer da nicht mindestens ein bisschen mitwippt und das Radio aufdreht hat einfach kein Herz. ‚This Is Where The Heartbreak Begins‘ lässt das Album ruhig ausklingen und erinnert u.a. wegen des Pianos, wie auch schon ‘Whenever I’m Dreaming’ an JIMI JAMISON. 

An sich haben wir es hier mit astreinem, modernen Melodic Rock zu tun. Die raffinierten Melodien, mitreißenden Refrains und zugänglichen Texte mit einem Hauch Melancholie bleiben im Kopf hängen und sind nur schwer wieder herauszubekommen. Favoriten hier zu finden ist extrem schwer, weil man sich einfach das ganze Album anhören sollte. Dennoch ein Versuch: ‚Whenever I’m Dreaming‘, ‚Buried Alive‘, ‚Hurt‘, ‚Falling Apart‘. Vor allem Freunde von ECLIPSE, BROTHER FIRETRIBE, H.E.A.T und überhaupt Melodic Rock/AOR sollten sich dieses Album nicht entgehen lassen. 


WERTUNG: 

 

 

Trackliste:

01. Hurt
02. Apologize
03. Love Injection
04. Turn Back Time
05. Falling Apart
06. Straight Through The Heart
07. Whenever I’m Dreaming
08. Do You Believe
09. Buried Alive
10. This Is Where The Heartbreak Begins

Lotta