STORMZONE – Lucifer`s Factory

Band: Stormzone
Album: Lucifer`s Factory
Spielzeit: 65:10 min
Stilrichtung: Heavy Metal
Plattenfirma: Metal Nation Records
Veröffentlichung: 23.04.2018
Homepage: www.stormzone.tv

STORMZONE sind mittlerweile eine wirklich Größe wenn man von NWOBHM orientieren Metal spricht! Die Jungs um Mastermind und Sänger John „Harv“ Harbinson haben mittlerweile schon einige Knalleralben auf dem Konto, das letzte „Seven Sins“ datiert aus dem Jahre 2015. Zeit für etwas Neues mit dem Titel „Lucifer`s Factory“!
Altfans dürften sicherlich nicht enttäuscht werden und ich denke auch neue Fans sollten sich mit dem neuen Diskus gut anfreunden können. Die bisherigen Reviews und Vorablobeshymmnen sprechen auf jeden Fall eine eindeutige Sprache.
Los geht es mit dem Operntrack „Dark Hedges“ welcher auch schon vorab im Internet zu bestaunen war. Eine wilde, melodische Doublebassvollbedienung erwartet uns hier, welche direkt auf unsere Hitliste wandert und als Einstieg schon mal bestens geeignet ist.
Der Titeltrack im Anschluss landet dann ebenfalls direkt auf der genannten Liste, ebenfalls ein toller, erstklassiger Track der ganz oben ins Qualitätsregal greift. Und das eingeschlagene Niveau bzw. der Weg wird konsequent weiterverfolgt im Anschluss.
Songs wie „Cushy Glen“, „Last Night in Hell“, das eher rockige „We are Strong“, „Broken Window“ oder “Hallows`Eve” machen den Mittelteil zu einer lockeren, flockigen Angelegenheit wo die Zeit wie im Flug vergeht, man bestens unterhalten wird und definitiv keine Länge oder Langeweile aufkommt!
Auch im letzten Drittel der Scheibe bleibt die Qualität gleichbleibend hoch, hier können noch besonders „The Last Goodbye“ und das abschließende „Time to Go glänzen!
Da drückt man doch im Nachgang nochmal gerne den Play Knopf und lässt sich erneut in die Fabrik vom ollen Luzifer entführen.

Anspieltipps:

Auf jeden Fall sollten euch hier „Dark Hedges“, „Lucifer`s Factory“, “Cushy Glen“, „Last Night in Hell“ und „Time to Go“ direct ansprechen.

Fazit :

Man merkt, so richtig viele Details kann man zu den Songs des neuen STORMZONE Albums nicht sagen. Das hat aber nichts mit mangelnder Qualität oder Langeweile zu tun, ganz im Gegenteil! Viele Nummern sind hier gleichbleibend stark auf einem ganz hohen Qualitätsniveau da sind viele Worte überflüssig!
Trotz der Überlänge der Scheibe, kommt hier nicht Langeweile auf und man kann jeden Ton genießen.
Dementsprechend gibt es hier hohe Punkte und die Feststellung das die Jungs hier ihren bislang besten Output unters Volk gebracht haben!

WERTUNG:

 

 

Trackliste:

01. Dark Hedges
02. Lucifer`s Factory
03. Cushy Glen
04. Last Night in Hell
05. Albhartach
06. We are Strong
07. Broken Window
08. The Heaven you Despise
09. Hallows`Eve
10. Your Hell Falls Down
11. In for the Kill
12. The Last Goodbye
13. Time to Go

Julian

SPITEFUEL – Dreamworld Collapse

Band: Spitefuel
Album: Dreamworld Collapse
Spielzeit: 54:03 min
Stilrichtung: Heavy Rock
Plattenfirma: MDD Records
Veröffentlichung: 27.04.2018
Homepage: www.spitefuel.de

SPITEFUEL, die Truppe die aus der Asche von STRANGLET entstanden sind und mit Sänger Stefan Zörner einen erfahrenen Mann hinter dem Mirko warten mit Neuigkeiten auf.
Nach dem ersten Album „Second to None“ legt man nur knapp 1 Jahr später das zweite Album „Dreamworld Collapse“ nach! Und wie man nachlegt!
Wie der Titel vermuten mag, ist das Ganze ein Konzeptalbum geworden, welches mit einer ausgeklügelten Sci Fi Geschichte, eigens von Sänger Stefan erdacht, aufwartet. Diese tolle Geschichte könnt ihr übrigens auf der Bandhomepage nachlesen. Zurück zur Scheibe, die epischen Konzepttracks sowie die klassisch metallischen Stücke, wie sie auch schon auf dem Vorgänger zu finden waren, halten sich hier sehr gut die Waage. So viel sei schon mal vorweggenommen!
Aber, labern wir nicht mehr viel drumherum, sondern starten klassisch mit dem Intro, dem „Prologue: 8389 A.D. Eine cinematische Einleitung die für das Konzept und die Geschichte bestens passend und auch notwendig ist.
Der erste richtige Track „Brick by Brick“ ist dann Heavy Rock/Metal der sich direkt richtig tief in die Gehörgänge gräbt und sofort alle Muskelgruppen in Bewegung setzt.
Ein toller Einstieg, der mit Shouts und einem starken Refrain noch zusätzlich aufgewertet wird!
Das anschließende „The Secret“ nimmt dann den Faden gekonnt auf bevor dann mit „Ouverture: Inside the Sphere“ der Titeltrack „Dreamworld Collapse“, bestehend aus mehreren Teilen, eingeleitet wird, der den Hauptteil der Konzeptgeschichte erzählt.
Hier fahren die Jungs ganz dick auf, sind schön abwechslungsreich unterwegs und schaffen es das die einzelnen Stücke auch wunderbar alleine funktionieren.
Hier haben wir es definitiv mit dem Herzstück der neuen Scheibe zu tun!
Danach geht es dann mit den zwei klassischen Tracks „Iconic Failure“ und „Under Fire“ weiter wo ganz klar der erstgenannte den Vergleich gewinnt. Die Geschwindigkeit und die Intensität an manchen Stellen des zweitgenannten Tracks sind aber auch nicht zu unterschätzen.
Dann wird es nochmal konzeptionell interessant und eher ruhiger, denn mit „Brilliant White Lies“ steht der nächste überlange und qualitativ hochwertige Track parat!
„Grave new World“ im Anschluss kann dann ebenfalls wieder komplett überzeugen bevor dann klassisch mit dem „Epilogue: 8427 A.D“ die Konzeptgeschichte ihr Ende findet und das Album endet.

Anspieltipps:

„Brick by Brick“, „Dreamworld Collapse“, „Iconic Failure”, “Brilliant White Lies” sowie “Grave new World”.

Fazit :

SPITEFUEL können definitiv auch anders! Das beweisen sie sehr eindrucksvoll auf ihrem neuen Album!
War das Debütalbum noch eher dem Heavy Rock/Metal zuzuschreiben kommt man jetzt wesentlich progressiver und abwechslungsreicher daher.
Die Konzeptgeschichte ist wunderbar umgesetzt und man sollte sie sich definitiv mal auf der Bandhomepage zu Gemüte führen!
Well done Jungs, ich bin sehr gespannt was ihr uns als Nächstes präsentiert! Eine glasklare Kaufempfehlung gibt es hier für die geneigte Fangemeinde.

WERTUNG:

 

 

Trackliste:

01. Prologue: 8389 A.D.
02. Brick by Brick
03. The Secret
04. Ouverture: Inside the Sphere
05. Dreamworld Collapse Pt. I
06. Interlude: The Funeral of Youth
07. Dreamworld Collapse Pt. II
08. Iconic Failure
09. Under Fire
10. Brilliant White Lies
11. Grave new World
12. Epilogue: 8427 A.D

Julian

TOMORROW’S OUTLOOK – A Voice Unheard

Band: Tomorrow’s Outlook
Album: A Voice Unheard
Spielzeit: 71:50 min.
Stilrichtung: Heavy Metal
Plattenfirma: Battlegod Productions
Veröffentlichung: 06.04.2018
Homepage: www.facebook.com/tomorrowsoutlook

Die Norweger sind wieder da! Dieses Mal ohne Corpsepaint, stattdessen mit starkem melodischen Heavy Metal und über 70 Minuten Material. Das ist durchaus eine Ansage. TOMORROW’S OUTLOOK gibt es nun seit etwas über zehn Jahren und mit “A Voice Unheard” steht ihr zweites Album in den Startlöchern. Die Vocals teilen sich Tony Johannessen von THUNDERBOLT und Ralf Scheepers (GAMMA RAY, PRIMAL FEAR), dementsprechend muss über die großartige Gesangsleistung kein weiteres Wort verloren werden. Auch die Arbeit der Instrumentalfraktion liefert keinen Grund zum Meckern, werfen wir also direkt einen Blick auf die Musik.
“A Voice Unheard” klingt klassisch, viele Parts erinnern stilistisch an MAIDEN, wirken jedoch nicht abgekupfert sondern eher “inspiriert” von ihnen. Kein Grund zur Kritik also. Die Instrumentierung ist relativ basic, Keyboards sucht man größtenteils vergeblich, wenn man sie denn sucht. Die Produktion geht absolut klar. Die einzelnen Songs übrigens auch.
Schon der erste Track “Within The World Of Dreams” macht ab der ersten Sekunde Bock auf mehr. Eingeleitet von ruhigen cleanen Gitarren entwickelt sich das Ding zu einem treibenden Uptemposong, der in den Strophen interessanterweise sehr doomig klingt, während der Refrain im fröhlichen MAIDEN-Gewand daherkommt.
Ein starker Chorus auch bei “Descent” und im Titeltrack des Albums – Refrains mit Wiedererkennungswert können die Herren. Bei “Fly Away” gibt es dann bangbaren Midtempo-Power-Metal, ebenfalls auf hohem Niveau und “One Final Prayer” feiert mit abermals sehr schöner Melodieführung im Uptempomodus umher.
Was darf nicht fehlen? Korrekt, eine Ballade. “The Enemy” macht als Ballade alles richtig, startet mit cleanen Gitarren hinter Ralf, dem man eine sehr schöne Melodielinie gegönnt hat, die er problemlos perfekt umsetzt. Und dann entwickelt sich das gute Stück über knapp sechs Minuten hin zu einem sehr fetten Stück Metal. Nicht übel!
Kritikpunkte? Nö, keine relevanten. Naja, die üblichen halt. Zwei oder drei der Songs auf “One Final Prayer” zünden nicht ganz so gut wie die anderen, einige Part fallen unspektakulärer aus als andere, aber niemand ist perfekt. Für den klassischen Heavy Metal sind TOMORROW’S OUTLOOK jedenfalls eine Bereicherung. Das ganze Album klingt natürlich, authentisch und vor allem verdammt erfrischend, mit smarten Arrangements, tollen Melodieideen und einer Band, die ihr Handwerk souverän beherrscht. Das dann noch abgerundet mit zwei großartigen Sängern – Hut ab, meine Freunde!

Anspieltipps:
“Within The World Of Dreams”, “A Voice Unheard”, “One Final Prayer” und “The Enemy”

Fazit:
Ist eigentlich alles gesagt, oder? Sehr gutes Album, reinhören, dann kaufen. Viel Spaß!

WERTUNG:

 

 

Trackliste:

01. Within The World Of Dreams
02. Descent
03. Through Shuttered Eyes
04. A Voice Unheard
05. Outlaw
06. Times Of War
07. The Enemy
08. One Final Prayer
09. Fly Away
10. Nothing Shall Remain
11. Darkside Of Aquarius (Bruce Dickinson Cover)
12. Slave To The Evil (Aria Cover)

Jannis

SHADOWKEEP – Shadowkeep

Band: Shadowkeep
Album: Shadowkeep
Spielzeit: 55:00 min.
Stilrichtung: Progressive Power Metal
Plattenfirma: Pure Steel Records
Veröffentlichung: 30.03.2018
Homepage: www.shadowkeepmetal.co.uk

Es gibt gute Albumcover, akzeptable Albumcover und unschöne Albumcover. Knapp darunter kommt das Cover des neuen SHADOWKEEP-Albums. Aber das nur so am Rande. Zum Wesentlichen: Nach zehn Jahren Stille folgt mit “Shadowkeep” nun das vierte Album der Briten, die seit einigen Monaten mit niemand anderem als James Rivera (VICIOUS RUMORS, HELSTAR) am Mic unterwegs sind.
Über elf Tracks und mit knapp einer Stunde Spieldauer fällt die Scheibe üppig aus, die laut des Promotextes Prog Power Metal beinhaltet. Das kann man so unterschreiben, obgleich es gegebenenfalls ein wenig irreführend formuliert sein könnte. “Shadowkeep” ist stark amerikanisch angehauchter Power Metal, der praktisch keyboardfrei ausfällt und seinen Prog-Faktor primär aus seiner Arbeit mit diversen Taktarten bezieht. Natürlich dürfen auch einige NWOBHM-Einflüsse nicht fehlen, schließlich bestehen SHADOWKEEP bis auf Rivera aus Briten, diese sind jedoch vergleichsweise selten. Auf Kitsch und epische Gänsehautparts wurde auf “Shadowkeep” nahezu komplett verzichtet. Zwar gibt es zwei Balladen, das SAXON-balladige “Little Lion” und das athmosphärische “Never Forgotten”, die beide jedoch glücklicherweise sehr gelungen sind und nur wenig Pathos an den Tag legen.
Der Rest ist flott, straight, korrekt produziert und von Riveras Stimme auch in höchsten Höhen noch vorbildlich gekrönt.
Alle Songs agieren dabei mindestens auf einem stabilen Niveau. Spätestens die Soloparts überzeugen, die durch die Bank Applaus verdienen. Auch sonst können SHADOWKEEP was. Alleine “Isolation” mit seinem bösen Mittelteil, den leicht corigen Drums während der Strophe und der treibenden Gitarrenarbeit im Refrain ist ein klarer Treffer. Nicht minder Gas gibt “The Sword Of Damocles”, ein reines Instrumental, bevor mit “Immortal Drifter” der Härtegrad locker gehalten wird und zudem eine gute Portion priestige Britishness serviert wird. Abermals mit wahnsinnigem Mittelteil, versteht sich.
Natürlich ist man jedoch auch im Midtempo zuhause, was “Horse Of War” einwandfrei belegt, mit coolem Strophenkonzept und recht eingängigem Refrain – leider, und hier ist Kritik nötig, einer der wenigen eingängigen Parts auf “Shadowkeep”. Denn während die Songs in ihrer ganzen Länge stark komponiert sind, war man bei der Komposition der einzelnen “Untermelodien” doch streckenweise zu wenig kreativ und bleiben nicht wirklich in Erinnerung. So mögen SHADOWKEEP hinsichtlich ihrer Taktarbeit progressiv sein; hinsichtlich ihrer Melodien sind sie es kaum, viel eher klassischer Heavy Metal mit viel US und etwas weniger UK drin. Daran könnte man noch etwas arbeiten. Egal, trotzdem ein gutes Album!

Anspieltipps:
“Isolation”, “Never Forgotten”, “Horse Of War” und “Immortal Drifter”

Fazit:
“Shadowkeep” ist alles andere als Karohemden-Hornbrillen-Prog. “Shadowkeep” ist straighter Heavy Metal mit Power-Metal-Nouancen und einigen progressiven Elementen. Nicht der ganz große Wurf, aber nicht überkeyboardet, einwandfrei gespielt und hervorragend gesungen. Da kann man über das Cover schon mal hinwegsehen!

WERTUNG:

 

 

Trackliste:

01. Atlantis
02. Guardians Of The Sea
03. Flight Across The Sand
04. Horse Of War
05. Little Lion
06. Angels And Omens
07. Isolation
08. Never Forgotten
09. The Sword Of Damocles
10. Immortal Drifter
11. Minotaur

Jannis

DEFECTO – Nemesis

Band: Defecto
Album: Nemesis
Spielzeit: 55:58 min.
Stilrichtung: Heavy/Progressive Metal
Plattenfirma: Black Lodge
Veröffentlichung: 16.03.2018
Homepage: www.defecto.dk

(Nachtrag vom 20.03.2018: von 9,5 auf 10 hochgestuft. Die Scheibe ist einfach zu perfekt.)

Sind Ihre Lautsprecher auch verklebt und verkrustet von all dem seicht poppigen Power-Metal-Geschmalze, das Sie immer hören? Benutzen Sie DEFECTO NEMESIS, um den Schmock in Windeseile aus den Boxen zu blasten! Man kann diese Band wohl guten Gewissens als Ausnahmeerscheinung bezeichnen, denn nicht nur bestach sie mit einem sehr guten Debutalbum, das ihr unter anderem Slots als Vorbands von Rammstein und Metallica bescherte, sondern haut mit ihrem zweiten Album “Nemesis” ein Werk raus, das man guten Gewissens als wahnsinnig bezeichnen kann.
Erstklassig produziert und mit fast einer Stunde Spieldauer ist NEMESIS zuerst einmal eins: verdammt hart für ein derart melodieorientiertes Album. Das liegt primär an der unbarmherzigen und fantastischen Riffarbeit der Jungs aus Dänemark, die partiell Death-metallische Züge aufweist, sekundär an der stimmlichen Leistung von Nicklas Sonne, der cleanen Gesang ebenso beherrscht wie böses Gegrowle, und an den apokalyptischen Orchestralarrangements, die mit denen von, sagen wir einfach mal, RHAPSODY gar nichts zu tun haben.
Doch damit nicht genug. Denn NEMESIS bezieht seinen Efecto ( -.- ) aus der Wechselwirkung von musikalischer Härte und großartigen Kompositionen.
Schon “Nemesis” (was ein fetter Anfang) knallt dem interessierten Hörer eine Refrainmelodie vor den Latz, die sich gewaschen hat und vom anschließenden “Endlessly Falling” (auch so ein Übersong) vielleicht noch knapp überboten wird. “Savage” rollt anschließend heavy rock’n’rollig auf der Harley heran, inklusive köstlichem TWISTED-SISTER-inspiriertem Video. Dem folgt direkt der nächste Höhepunkt, “The Nameless Apparition”, mit einer durchgehend unkonventionellen Melodieführung, die so verdammt gut funktioniert, dass die Frage aufkommt, warum die Idee vorher noch niemand hatte.
“The Sacrificed” und “Ascend To Heaven” sind die beiden Balladen auf NEMESIS (wobei man diese Bezeichnung bei letzterem Song dank seines Mittelteils nur eingeschränkt verwenden sollte), die recht düster und mit einer guten Portion Pathos, aber ohne großartig Kitsch und sehr gelungen daherkommen. Und während “Ablaze” vergleichsweise elektronisch ausfällt, mit exzellentem Synth-Einsatz und einem feinen Mittelteil, ist “Gravity” eine Mischung aus METALLICA und dem Lied, das HAKEN sich noch auf ihrem letzten Album gewünscht hätten.
Zusammenfassend: Es ist einfach wohltuend, sich neben dem ganzen fröhlichen Power-Metal-Spaß auch mal etwas DEFECTO zu geben. Diese Härte, diese Melodien, diese Arrangements, dazu diese Orchestralsynths und nicht zuletzt dieser großartige Sänger miteinander kombiniert machen aus NEMESIS jetzt schon eins der besten Alben des aktuellen Jahres. Es ist in höchstem Maße respektabel für eine 2011 gegründete Band, auf ihrem zweiten Album derartige Qualität mit echtem Wiedererkennungswert zu liefern, mit gerade einmal zwei bis drei Liedern, die minimal schwächer ausfallen. Auf dem Siegertreppchen des dänischen Metal sollten VOLBEAT zweifelsohne momentan fürchten, demnächst von Platz zwei auf Platz drei abzusteigen.

Anspieltipps:
“Nemesis”, “Endlessly Falling”, “Savage”, “The Nameless Apparition”, “Gravity” und “Ablaze”

Fazit:
Ich glaube, es ist inzwischen rübergekommen, dass ich nur deshalb nicht zu jedem der Leser, die nach diesem Review nicht in NEMESIS reinhören, nach Hause komme und sie dazu zwinge, weil mir die Adressen fehlen. Außerdem ist mein Navi defecto. Ehrlich, hört mal rein.

WERTUNG:

Von:

 

 

 

 

 

Nach:

 

 

Trackliste:

01. The Final Night Of Silence
02. Nemesis
03. Endlessly Falling
04. Savage
05. The Nameless Apparition
06. The Sacrificed
07. Ode To The Damned
08. Gravity
09. Ablaze
10. Before The Veil
11. We’re All The Enemy
12. Ascend To Heaven

Jannis

HEADLESS CROWN – Century Of Decay

Band: Headless Crown
Album: Century Of Decay
Spielzeit: 54:14 min.
Stilrichtung: Heavy Metal
Plattenfirma: Massacre Records
Veröffentlichung: 30.03.2018
Homepage: www.headlesscrown.com

Mag hier jemand Heavy Metal? HEADLESS CROWN machen nämlich ziemlich genau das. Präziser: Nach ihrem Ende 2015 erschienenen Debutalbum “Time for Revolution” legt die erst seit 2014 in ihrem LineUp bestehende Band nur knapp über zwei Jahre später ihr Zweitwerk “Century Of Decay” nach. Der Zyklus stimmt also schonmal. Der Umfang ebenso, schließlich liegt die Spieldauer der elf Tracks (Kein Intro, kein Outro, keine Ballade, kein Bullshit) umfassenden Scheibe bei knapp 55 Minuten, versteckt hinter einem düsteren Coverartwork, das ein Konzeptalbum vermuten lässt. “Und, ist dem so?” werden Sie fragen. Ja. So ist dem. Schön klassisch, eine dystopische Story über einen Arbeiter in einem Überwachungsstaat in naher Zukunft, der in seinen Träumen seinem Scheißleben zu entfliehen sucht.
Die Produktion ist der Musik dienlich, recht einfach gehalten und professionell, wenn auch nicht absolut high end. Das soll sie aber auch nicht sein, schließlich ist “Century Of Decay” kein keyboardiger Power Metal, sondern hinsichtlich der Arrangements auf’s Wesentliche reduzierter, kompositorisch einige progressive Züge tragender Heavy Metal ohne all die neumodischen Spiränzchen – “Mein Junge, ’ne Metalband, die hat fünf Mitglieder. Und dann braucht deren Platte auch nur fünf Tonspuren. Alles andere ist neumodischer Schnickschnack”, wie unsere Großmütter uns erklärten, als wir noch kleine Metaller waren. Recht hatten sie, und somit geht das Konzept von HEADLESS CROWN auch auf. Dabei klingt die CD nicht zufällig oftmals nach den großen Klassikern der Genres, leugnet niemals Einflüsse. Störend ist das nicht, eher freut man sich über kleine Parts, die an MAIDEN, PRIEST oder MERCYFUL FATE erinnern, sind sie doch trotz ihrer Erkennbarkeit auf “Century Of Decay” nicht im Überfluss gestreut. Und gerade die progressiveren Tracks wie “Plan 9” oder “Outermind Travel” weisen genug Eigenständigkeit auf, um HEADLESS CROWN nicht zur inoffiziellen Coverband zu degradieren.
Kritik am Album? Nun, obgleich Sänger Steff Perrone generell einen guten Job macht und ein absolut geeignetes Organ für Heavy Metal hat, täten ihm ab und an etwas mehr Wut in der Stimme und ein paar mehr Backing Vocals gerade in den Refrains ganz gut. Generell kommt beim mehrfachen Hören des Albums der Verdacht auf, HEADLESS CROWN sollten ein wenig mehr aus sich herausgehen, ein bisschen mehr Experimentierfreude zeigen. Die Songs agieren allesamt auf einem handwerklich sehr guten Niveau (Einige Soli sind echt Oberklasse!) und nicht wenige coole Melodieideen, interessante Taktspielereien – kurz, ein sehr souveräner Umgang mit den Bausteinen, aus denen sie gestaltet sind – zeigen, dass die Schweizer großes Potenzial haben.
Ein wenig mehr Zeit für das Songwriting hätte jedoch nicht geschadet, denn um wirklich besonders zu sein, fehlt es an Melodien, die ins Ohr gehen, und an Parts, die ein wirkliches Wow-Gefühl erzeugen. HEADLESS CROWN wären, wären sie Tischler, sehr gute Tischler, die sehr gute Tische anfertigen, ohne ihnen die letzte Lackierung zu verpassen. Vielleicht bis zum nächsten Album 2,5 Jahre Zeit investieren (wenn das Label dann nicht meckert), dann wird die nächste Rezension locker ein bis zwei Punkte besser!

Anspieltipps: “Outermind Travel”, “The Eye Of The Crow”, “Manipulators Of Dreams” und “Degree Absolute”

Fazit:
Klar, nicht jeder Heavy-Metal-Release muss das Rad neu erfinden, aber “Century Of Decay” fehlt es ein wenig zu sehr an songwriterischem Mut. Wer aber Spaß an einem handwerklich absolut stabilen Metalalbum im Sinne der großen Klassiker hat, das sich trotz dem jungen Alter der Band praktisch keine Anfängerfehler leistet, der darf mit HEADLESS CROWN durchaus mal sein Glück versuchen!

WERTUNG:

 

 

Trackliste:

01. Century Of Decay
02. Radiant In Grey
03. The Blackness
04. Grinder Of Souls
05. Listen
06. Plan 9
07. Outermind Travel
08. The End
09. The Eyes Of The Crow
10. The Manipulators Of Dreams
11. Degree Absolute

Jannis

DENIED – Freedom of Speech

Band: Denied
Album: Freedom of Speech
Spielzeit: 48:42 min
Stilrichtung: Heavy Metal
Plattenfirma: Sliptrick Records
Veröffentlichung: 13.02.2018
Homepage: www.deniedworld.com

Ganze 5 Jahre hat es gedauert bis die schwedischen Metaller von DENIED ihr Nachfolgealbum zum Debüt „Let them burn“ in die Läden hieven! Das gute Stück hört auf den Namen „Freedom of Speech“. Personell hat sich einiges getan denn am Bass und Schlagzeug gibt es mit Tomas Holtinkoski bzw. Markus Kask neue Leute und auch am Gesangsposten gibt es eine Änderung! Denn JADED HEART Fronter Johan Fahlberg scheint nicht mehr ein ständiges Mitglied zu sein, er hat aber trotzdem noch den Großteil aller neuen Songs eingesungen.
Mit Chris Laney, Andreas Larsson und Madde Svärd hat man aber auch den ein oder andere Gastgesangsbeitrag zu verzeichnen, wobei noch die Info ganz interessant ist das der gute Herr Larsson zwischenzeitlich der feste Sänger von DENIED war, aber mittlerweile wieder ausgestiegen ist.
Ordentlich Bewegung beim Personal also, ob die Nackenmuskeln ebenfalls bei den neuen Songs in Bewegung kommen, überprüfen wie zum ersten Mal beim Openersong „Alive“. Und hier fackeln die Jungs nicht lange, sondern reißen gepflegt gleich mal die Hütte ab, denn die Nummer bahnt sich kraftvoll, kompakt und eingängig den Weg durch die Boxen in unsere Gehörgänge.
Das anschließende von Chris Laney gesungene „Don`t you know me“ hat dann einen eher moderneren Touch, kommt aber immer noch mit richtig Schmackes daher und der gute Chris singt eh bombe wie eh und je. Dazu noch ein Ohrwurmchorus und fertig ist ein weiterer Anspieltipp!
Dass die Jungs aber auch anders, nämlich ruhiger, können, beweisen sie beim anschließenden „Scarred Soul“ welches wieder von Johan bestens vertont wird! Auch hier machen wir schnell den Hitharken dahinter.
Im anschließenden Mittelteil gibt man sich zwar auch wenig Blöße, so richtig glänzen wie zuvor kann man hier aber nicht, einziger Lichtblick ist das von Andreas Larsson gesungene „The Ferryman“ welches auch somit auf unsere Hitliste wandert.
Im letzten Abschnitt erwartet uns noch das Titelstück „Freedom of Speech“ welches aber „nur“ ein Instrumental geworden ist und das TWISTED SISTER Cover „Stay hungry“, welches zwar gut umgesetzt ist, aber nicht mehr besonders ins Gewicht fällt.

Anspieltipps:

Auf jeden Fall solltet ihr hier mit „Alive“, „Don`t you know me“, „Scarred Soul“ sowie „The Ferryman“ bestens bedient werden.

Fazit :

Ganz klar auf ihrem neuen Album „Freedom of Speech“ fahren die Jungs einige Hits auf, aber leider haben sich auch einige Durchschnittssongs eingeschlichen. Zusätzlich wirkt das Album etwas unrund was eventuell mit den unterschiedlichen Sängern und den ständigen Besetzungswechseln zu tun haben könnte! Mal schauen was die Zukunft so für die Band bringt, erstmal auf jeden Fall eine Benotung im 7er Bereich, die im Vergleich zum letzten Album leider den Kürzeren zieht.

WERTUNG:

 

 

Trackliste:

01. Alive
02. Don`t you know me (featuring Chris Laney)
03. Scarred Soul
04. Domestic War
05. The other Side
06. The Ferryman (featuring Andreas Larsson)
07. The Devil in Me
08. Three Degrees of Evil
09. False Truth
10. Freedom of Speech (featuring Madde Svärd)
11. Stay Hungry (Twisted Sister Cover)

Julian

MIKE LEPOND’S SILENT ASSASSINS – Pawn And Prophecy

Band: Mike LePond’s Silent Assassins
Album: Pawn And Prophecy
Spielzeit: 59:58 min
Stilrichtung: Heavy Metal
Plattenfirma: Frontiers Records
Veröffentlichung: 26.01.2018
Homepage: www.facebook.com/mikelepondssilentassassins

So Kinder, heute gibt’s mal was zu MIKE LEPOND’S SILENT ASSASSINS zu lesen. Die sind aber trotz ihres Namens lustigerweise gar nicht mal so silent. Übelst ironisch und so. Wo waren wir? Korrekt, Mike LePond. Der Bassist der mächtigen SYMPHONY X hat mit “Pawn And Prophecy” inzwischen bereits das zweite Album seines Nebenprojekts veröffentlicht und macht darauf Sachen, die man von seiner Hauptband nicht unbedingt gewohnt ist: (größtenteils) recht gradlinigen Heavy Metal mit einigen Klischees und einigen Experimenten. Das Ganze soweit sehr sauber produziert, verteilt auf acht Tracks und mit einer satten Stunde Laufzeit. Gott sei Dank zentrieren sich die ersten sieben Tracks auf die ersten 38 Minuten, während Track acht in Überlänge daherkommt. Die Sorge, man habe klassische Vier-Minuten-Heavy-Metal-Songs unnötig auf Siebeneinhalb-Minuten-Klötze hochgepumpt, bewahrheitet sich somit nicht.
Die Songs auf “Pawn and Prophecy” brauchen ein wenig Zeit, um zu begeistern. Wirkt das Ding beim ersten Hördurchlauf noch wie das Album, das man nach der letzten Band zum Feierabendbier auf dem Festivalcampingplatz im Hintergrund laufen lässt, zeigt sich ab dem zweiten Mal der Facettenreichtum der Scheibe. Schon der Opener, “Masters Of The Hall”, ist abgesehen von einigen textlichen Fehlschlägen absolut unterhaltsam, bespaßt mit thrashigen Parts, einem Refrain aus dem Lehrbuch und einem ausufernden Solopart und steht dem bangbaren “Black Legend” mit seinen schön sägenden Gitarren und dem Prototyp-live-Chorus in nichts nach. “Antichrist” erinnert in seiner Machart leicht an HELL, wozu auch Sänger Alan Tecchio (WATCHTOWER und so) erheblich beiträgt. Fixer zugange geht es bei “Avengers Of Eden”, dem wohl powermetallischsten Song des Albums, der nebenbei auch noch deutliche Rock’n’Roll-Attitüde an den Tag legt, bevor es mit “Hordes Of Fire” noch einmal sehr klassisch wird – inklusive Falsettgesang, wie sich das gehört.
So viel zum “traditionellen” Teil des Albums. Doch natürlich kann ein SYMPHONY-Mitglied seine Liebe zu progressivem Kram nicht ganz verbergen. Auch Mike gelingt das nicht, jedoch zeigt sich diese Liebe stilistisch doch recht anders, als man vielleicht erwartet hätte. Zum einen in “I Am The Bull”, das ein wenig doomig klingt, zwischendurch ordentlich funky wird und nicht nur im Mittelteil durch seine Experimentierfreudigkeit auffällt. Im krassen Kontrast dazu erweist sich “The Mulberry Tree” als astreiner Folk-Metal-Song mit leichtem Mittelalter-Spirit und einer traumhaften Melodieführung, der sich vom schwermetallischen Teil des Albums deutlich unterscheidet. Den krönenden Abschluss bildet der 22minütige Titeltrack, der vielseitiger kaum sein könnte. Folkpassagen: Check. Klavier-Orchester-Part: Check. Gastsängerin: Check. Böses Geballer und echter Heavy Metal, Rockabillyparty plus E-Orgel, Mönchschöre, und das alles verpackt in mächtig Theatralik: sechsmal check. Dazu noch die Macbeth-Thematik, die sich bereits auf dem Cover andeutete und eine trotz allen Stilwechseln nachvollziehbare Songstruktur und fertig ist das kleine Endopus. Nein, “Pawn And Prophecy” ist bei weitem nicht nur ein Album für den Campingplatz-Soundtrack!

Anspieltipps:
“Black Legend”, “Pawn And Prophecy”, “I Am The Bull” und “Antichrist”.

Fazit:
“Pawn And Prophecy” ist doch mehr Gesamtkunstwerk, als man es anfangs vermuten würde. Wer Interesse an den Klassikern huldigendem Heavy Metal hat, dabei aber keine Angst vor Stilbrüchen verspürt, der könnte mit dem neusten Streich von MLPSA viel Freude haben!

WERTUNG:

 

 

Trackliste:

01. Masters Of The Hall
02. Black Legend
03. Antichrist
04. I Am The Bull
05. Avengers Of Eden
06. Hordes Of Fire
07. The Mulberry Tree
08. Pawn And Prophecy

Jannis

ARMORED DAWN – Barbarians in Black

Band: Armored Dawn
Album: Barbarians in Black
Spielzeit: 39:40 min
Stilrichtung: Heavy Metal
Plattenfirma: AFM Records
Veröffentlichung: 23.02.2018
Homepage: www.armoreddawn.com

Die aus Brasilien stammende Heavy Metalband AMORED DAWN sind über ihre Landesgrenzen hinaus noch ziemlich unbekannt. Nach dem Erfolg ihres Debütalbums „Power of Warrior“ in ihrem Heimatland, machen sich die Jungs nun aber auf, auch den Rest der Welt ihre Version des Metals näher zu bringen und haben dazu beim deutschen Traditionslabel AFM Records unterschrieben! Passend dazu hat man mit „Barbarians in Black“ das zweite Album im Gepäck, und glaubt man den Vorschusslorbeeren, hat man sich auf diesem um 100 % im Vergleich zum Debütalbum gesteigert!
Gemischt und gemastert hat das Album übrigens Seeb Levermann (ORDEN OGAN) der sich mittlerweile zum AFM Records Stammproduzenten entwickelt hat und bislang immer erstklassige Arbeit abgeliefert hat.
Als Opener schallt uns „Beware oft he Dragon“ entgegen welches erstmal etwas ruhiger beginnt bevor die ordentlich knallenden Doublebass Drums einsetzen und eine epische, majestätische Nummer Fahrt aufnimmt. Gerade der Chorus ist erste Sahne und prägt sich fix in die Gehörgänge ein! Ein sehr ordentlicher Start also.
„Bloodstone“ in der Folge ist dann nochmal ein Ticken eingängiger geworden, was man vor allem auch in den Strophen und nicht nur im Refrain merkt. Das Teil ist ebenfalls ein absoluter Nackenbrecher und setzt sich direkt im Hirn fest.
Abwechslungsreich und wieder eine Spur epischer geht es dann bei „Men of Odin“ zur Sache, hier merkt man irgendwie auch ein bisschen die Folkeinflüsse der Band sowie die musikalischen Einflüsse ihrer Heimat.
Auch bei den nächsten Songs gibt man sich keine Blöße und so richtig ins obere Regal greift man dann wieder bei der Powerballade „Sail Away“, zu der es übrigens auch ein tolles Video gibt, was ein megageiler Refrain hier, und dem klassischen Metalsong „Gods of Metal“ im Anschluss.
Und auch die letzten beiden Songs „Survivor“ sowie das abschließende Titelstück „Barbarians in Black“ fügen sich wunderbar ins bisherige qualitativ hochwertige Songmaterial ein, so dass man nach dem verklingen des letzten Tons direkt wieder die Play Taste drücken kann um sich nochmal einen Durchlauf dieses genialen Albums gönnen kann!

Anspieltipps:

Ausfälle gibt es hier so gut wie keine, greift hin wo ihr wollt!

Fazit :

Hier waren die Vorschusslorbeeren mal wieder absolut gerechtfertigt! AMORED DAWN legen ein zweites Album hin welches ihnen sicherlich die Tür zum europäischen Markt sperrangelweit aufstoßen wird. Heavy Metaller mit einem Faible für epische und majestätische Folkeinflüssen kommen hier absolut auf ihre Kosten!
Aber auch ansonsten gilt es nur den Hut zu ziehen vor dieser Leistung, ein geniales Album welches man sich definitiv zulegen sollte!

WERTUNG:

 

 

Trackliste:

01. Beware of the Dragon
02. Bloodstone
03. Men of Odin
04. Chance to Live again
05. Unbreakable
06. Eyes behind the Crow
07. Sail Away
08. Gods of Metal
09. Survivor
10. Barbarians in Black

Julian

ÖBLIVÏON – Resilience

Band: Öblivion
Album: Resilience
Spielzeit: 51:46 min
Stilrichtung: Power Metal
Plattenfirma: Rock’n’Growl
Veröffentlichung: 23.02.2018
Homepage: www.oblivion-metal.com

Frankreich ist nicht unbedingt das Land, das man akut mit Power Metal in Verbindung bringen würde. Doch natürlich wirft praktisch jede Nation hin und wieder mal ein stählernes Früchtchen ab – und ÖBLIVIÖN, die am 23.02. ihr erstes Album veröffentlichen, machen eine große Menge richtig. Ganz verwunderlich ist das nicht, schließlich finden sich im LineUp der Band insgesamt drei Ex-Mitglieder von NIGHTMARE, womit eine gewisse Qualität garantiert sein sollte.
Sänger Jo Amore (ebenfalls ex-NIGHTMARE) überzeugt auf dem einwandfrei produzierten Debut mit einer spürbar reibeisigen, leicht an DIO erinnernden Stimme und hält sich dabei manchmal etwas zu wenig an die Taktvorgaben seiner Band. Nicht weiter schlimm, häufig funktioniert diese stilistische Eigenart auf “Resilience” ziemlich gut.
Musikalisch bewegt man sich durchgängig im Power-Metal-Bereich, wagt kleinere Ausflüge in den traditionellen Heavy Metal, klassischen Hard Rock oder verwendet progressive Elemente. Garniert wird dieses Konzept stets durch – ausschließlich orchestrale – Synths und Chöre, die allesamt verdammt gut produziert sind und der Scheibe ab und an einen gewissen Filmtrailer-Soundtrack-Flair verleihen.
Das ist bereits beim Intro nicht mehr zu leugnen und ändert sich im Verlauf des Albums keineswegs.
Die Songs auf “Resilience” sind größtenteils individuell, auch wenn sich die meisten von ihnen nach dem ersten Hördurchlauf wohl noch nicht festgesetzt haben werden. Generell haben ÖBLIVIÖN nämlich Spaß daran, astreine Power-Metal-Refrains hinter einer für Power-Metal-Verhältnisse recht hohen Grundhärte zu “verstecken”, was vielleicht nicht jedermanns Sache ist, auf “Resilience” aber sehr harmonisch wirkt.
Und abgesehen von einigen, durchaus netten, Lückenfüllern wie “The Race Is On” oder “Shine In My Galaxy” hat die Scheibe der Ost-Franzosen einige potentielle Hits auf Lager. Allen voran “Bells From Babylon” mit seiner wunderbaren Gitarrenarbeit im Refrain, “Evil Spell” mit seiner unkonventionellen Strophengestaltung und das durchweg außerordentlich gelungene “Facing The Enemies”, das mit sehr klassischer Riffarbeit und einer spektakulären Chorusmelodie aufwartet.
Kritik? Nun, manchmal scheinen sich die Jungs von ÖBLIVIÖN etwas zu sehr auf ihre zugegebenermaßen überzeugende musikalische Nische zu verlassen und die kompositorische Komponente dabei zu vernachlässigen. An einigen Stellen klingt “Resilience” zwar top, liefert währenddessen aber Melodien, in die man mehr Liebe hätte stecken können. So wirken Parts des Albums musikalisch etwas zu nebensächlich, worüber auch die Leistungen der Musiker, die Produktion und das Soundkonzept der Band nicht hinwegtäuschen können. Gott sei Dank trifft das nicht allzu häufig zu, womit die erste Veröffentlichung von ÖBLIVIÖN insgesamt nach wie vor ein echt gelungenes Stück härterer Power Metal ist.

Anspieltipps:
“Bells From Babylon”, “Evil Spell” und “Facing The Enemy”

Fazit:
Wer leicht progressiven, symphonischen Power Metal mit einer guten Portion Eier mag, der sollte ÖBLIVIÖN mal eine Chance geben. Zumal auf der Bonus-DVD ein kompletter Konzertmitschnitt am Start ist, der in Sachen Bild- und Tonqualität ziemlich in Ordnung ist und neben den auf dem Hauptalbum vertretenen ÖBLIVIÖN-Songs auch noch drei Live-Versionen alter NIGHTMARE-Songs bietet. So gehört sich Fanservice!

WERTUNG:

 

 

Trackliste:

01. Spectral Warrior
02. Honor An Glory
03. In The Arms Of A Queen
04. Bells From Babylon
05. Shine In My Galaxy
06. I Thought I Was A King
07. Evil Spell
08. Punished By The Crowd
09. Facing The Enemies
10. Race Is On
11. Dreamers Believers

Jannis