RED CIRCUIT – Haze Of Nemesis

Band: Red Circuit
Album: Haze of Nemesis
Spielzeit: 53:06 min
Stilrichtung: Melodic Progressive Metal
Plattenfirma:  Limb Music
Veröffentlichung: 24.10.2014
Homepage: www.redcircuit.de

Melodischer Progressive Metal aus Deutschland, bei Insidern wird da ganz schnell die Parallele zu den Jungs von RED CIRCUIT gezogen! Die Band deren bekannteste Musiker wohl Markus Teske und Chity Somapala sind, hat bisher zwei recht erfolgreiche Alben veröffentlicht und schickt sich dieser Tage an Album Nummer drei mit dem klangvollen Namen „Haze of Nemesis“ nachzuschieben.
Aufgrund der anderen musikalischen Aktivitäten der Bandmitglieder,  Markus Teske ist ein gefragte Produzent und der gute Chity hat ja unter anderem seine eigene Band CIVLIZATION ONE am Start, dauert es immer bis zu einer neuen Scheibe, um so überzeugender ist aber dann immer das Ergebnis!
Fans der Band und Freunde des Genre können sich also auf einen weiteren Leckerbissen freuen, gestartet wird der Silberling mit dem Opener „Oceans Apart“. Und hier haben wir gleich mal direkt den ersten Leckerbissen der Platte! Eingängig, melodisch aber auch ein wenig progressive präsentiert sich die Nummer und veredelt wird das Ganze natürlich vom Gesang von Chity der wie immer top ist. Ein klasse Einstieg also!
Die beiden nächsten Nummern „My Lonely Heaven“ und „Believing a Lie“ schließen dann schön an den ersten Track an und gehen ebenfalls recht gut ins Ohr, ganz an die Qualität des Openers kommt man hier aber nicht ran.
Ein wenig besser macht man es dann beim anschließenden „Digging in the Dirt“, hier wirkt das Ganze einfach mehr auf den Punkt gebracht und bleibt so wesentlich besser hängen!
Gesanglich auf ganz hohem Niveau ist man natürlich beim nächsten Track „My World Collides“ angekommen, denn hier teilen sich Chity und Gastsängerin Amanda Somerville die Vocals.
Mit dem nächsten Track „ Spear of Fate“ bekommt man aber härtemäßig wieder gut die Kurve, ansonsten ist der Song aber eher leider im Durchschnitt angesiedelt.
Aber dann folgen mit „Sepen‘s Smile“, „Silent Roaring“ und vor allem dem Titeltrack „Haze of Nemesis“ Songs die direkt ins Ohr gehen und endlich vollends überzeugen und punkten können!
Der Abschluss ist dann mit „My Serenade“ und dem Coversong „Soldier of Fortune“ ganz ordentlich, aber leider auch nicht überragend ausgefallen.

Anspieltipps:

“Oceans Apart”, “Digging in the Dirt”, “Serpen’s Smile” sowie “Haze of Nemesis” dürfen gerne angecheckt werden.

Fazit :

Fans der Band bekommen hier auf jeden Fall das was sie bisher von RED CIRCUIT auch gewohnt waren! Die Platte krankt aber daran, dass hier DER richtige Überhit einfach fehlt und sich auch zu viele gewöhnliche Songs eingeschlichen haben.
Trotz allem gibt es hier natürlich auch starke Songs und ich bin sicher das es viele Melodic Progressive Fans geben wird die ihre Freude dran haben. Der ganz große Wurf ist es aber leider nicht geworden, alles in Allem aber eine gute Platte!

WERTUNG:


Trackliste:

01. Oceans Apart
02. My Lonely Heaven
03. Believing a Lie
04. Digging in the Dirt
05. My World Collides (feat. Amanda Somerville)
06. Spear of Fate
07. Serpen‘s Smile
08. Silent Roaring
09. Haze of Nemesis
10. My Serenade
11. Soldier of Fortune (Bonus Track)

Julian

TRANSPORT LEAGUE – Boogie From Hell

Band: Transport League
Album: Boogie From Hell
Spielzeit: 44:48 min
Stilrichtung: Heavy Metal
Plattenfirma: Metalville
Veröffentlichung: 26.09.14
Homepage: www.facebook.com/transportleague

Nach vier Alben, diversen Headliner Touren, einem Auftritt beim legendären Dynymo Festival, der Trennung 2005 und der Reunion 2009, meldet sich die seit 1994 bestehende Band TRANSPORT LEAGUE mit ihrem neuen Album „Boogie From Hell“ zurück.
Da sich die Suche nach einem Label schwierig gestaltete, nahm die Band um Frontmann Tony Jelencovich die Veröffentlichung einfach selbst in die Hand.

Das Album ist eine harte Mischung, die stellenweise an ROB ZOMBIE, VOLBEAT und auch manchmal etwas MOTÖRHEAD erinnert. Der Opener „Swing Satanic Swing“ fährt einem gleich durch den ganzen Körper: laut, rotzig und mitreißend. Auch „Holy Motherfucker“ bleibt mit gutem Groove im Ohr. „Blood Inn“ legt tempomäßig nochmal eine ganze Schippe drauf und bei „Electric Wolf“ verdächtig nach DANZIG schreit. Die restlichen Songs sind alle auf gleicher solider Linie, mal mehr, mal weniger im Gedächtnis bleibend.

FAZIT: Das Album kann jeden, der auf niederschmetternde Riffs und harten Gesang steht, überzeugen. „Boogie From Hell“ könnte kein passenderer Titel sein und auch wenn einige Songs noch untergehen, ist dies doch eine Band mit Charakter!

WERTUNG:


Trackliste:

01. Swing Satanic Swing
02. Blood Inn
03. Bitter Sand
04. Electric Wolf
05. Holy Motherfucker
06. Fight Back
07. Barabbas Venomous
08. Demon Apparatus
09. Hi-Octane Slave
10. Snake Infested Swamp
11. Doctor Demon
12. A Pork Named Jack (Bonustrack)

Lotta

KATTAH – Lapis Lazuli

Band: Kattah
Album: Lapis Lazuli
Spielzeit: 55:44 min
Stilrichtung: Heavy Metal
Plattenfirma: Bakerteam Records
Veröffentlichung: 27.10.2014
Homepage: www.kattahonline.com

Die brasilianischen Metaller von KATTAH gründeten sich 2006 und zeichneten sich bislang dadurch aus das sie sehr gekonnt ihren Stil des Heavy Metals mit arabischen, brasilianischen und anderen kulturellen Einflüssen mixten und so ein einzigartiges Klangbild zu Tage förderten.
Dieses soll auch beim zweite Album der Band „Lapis Lazuli“ der Fall sein, welches mir nun zur Rezension vorliegt. Produziert hat das gute Stück Roy Z.
Die Scheibe beginnt direkt mit dem Openersong „Behind the Clay“. Eine wilde Mixtur erwartet uns hier, immer wieder wird der Song von ruhigeren Parts unterbrochen. Sämtliche Instrumente kommen aber richtig fett aus den Boxen, kein Wunder bei dem erfahrenden Produzenten am Werk! Ein bisschen fehlt mir hier der Höhepunkt, ansonsten geht dieser Opener aber vollkommen in Ordnung!
Das nachfolgende „Inside my Head“ ist dann schon nicht mehr so sprunghaft wie der Song zuvor und hat auch dieses Mal einen richtig schönen Refrain, der die Nummer 1 A abrundet. Na bitte es geht doch, bitte weiter so!
Das lange, verschachtelte „Apocalypse“ braucht zwar ein bisschen um in die Gänge zu kommen, überzeugt dann aber ebenfalls mit seinem Chorus und kann so direkt punkten.
Etwas direkter ist dann das anschließende „Alpha Centaury“ welches sich schön in die bisherige Songstruktur einfügt und auch direkt im Gehörgang kleben bleibt.
Danach gibt es leider ein paar schwächere Songs zu verkraften einzig „The Hidden Voice“ ist hier ein kleiner Lichtblick.
Und auch im letzten Teil der Scheibe ist leider nicht alles Gold was glänzt, genauer gesagt ist das Gold hier nicht in der Überzahl, vieles ist zu vertrackt und nicht direkt auf den Punkt und fliegt damit so ziemlich an einem vorbei. Schade, hier wurde eindeutig Potential verschenkt!
Das abschließende „Last Chance“ ist noch ganz ok, der Rest geht hier leider ziemlich unter.

Anspieltipps:

Hier kann ich euch dieses Mal “Inside my Head”, “Apocalypse” sowie “Alpha Centaury” nennen.

Fazit :

Die Jungs von KATTAH wollen auf ihrem neuen Album glaube ich zu viel. Man packt teilweise zu viele musikalische Einflüsse in die Songs, so das viele einfach nicht zum Punkt kommen und einfach zu vertrackt sind um den Hörer direkt zu begeistern.
Zusätzlich sind viele Songs der zweiten Hälfte einfach nicht gut genug, im Vergleich zu den ersten Krachern.
Gute Momente ja, komplett überzeugend ist die Platte leider nicht!

WERTUNG:


Trackliste:

01. Behind the Clay
02. Inside my Head
03. Apocalypse
04. Alpha Centaury
05. Vetus Espiritus
06. Rebirth of Pharaohs
07. The Hidden Voice
08. Lapis Lazuli
09. A Capoeira
10. Land of God
11. You will never be dead
12. Untitled
13. Last Chance

Julian

LORDI – Scare Force One

Band: Lordi
Album: Scare Force One
Spielzeit: 48:12 min
Stilrichtung: Heavy Rock/Metal
Plattenfirma:  AFM Records
Veröffentlichung: 31.10.2014
Homepage: www.lordi.fi

Das Obermonster Mr. Lordi und seine Mannen und Frauen sind wieder zurück mit einem neuen Album! „Scare Force One“ heißt das neue Werk und erscheint knapp 1 ½ Jahre nach dem letzten Diskus „To Beast or not to Beast“ mit dem man wieder in die Erfolgsspur, nach den vorherigen etwas schwächeren Alben, zurückfinden konnte.
Ich bin und war seit Anbeginn der Karriere Fan der Band und bin froh das sich die Eurovision Song Contest Hysterie gelegt hat und die Monsterband sich wieder aufs eigentliche Metalgeschäft konzentrieren kann!
Gespannt starten wir dann mal mit dem obligatorischem Intro „SCG7: Arm your Doors and Cross check” welches natürlich nur stimmungsvoll einleitet.
Der Titeltrack “Scare Force One” ist dann ein ganz anderes Kaliber. Eingängig und gruselig wie eh und je rocken sich die Monster durch den Titeltrack und lassen so gleich ein wohliges Gefühl in der Fanmagengegend aufkommen. So muss das sein und so wollen wir die Band auch hören!
Bei „How to Slice a Whore“ hält man das Qualitätsniveau schön hoch, bevor man bei den folgenden Tracks „Hell sent in the Clowns“, „Monster in my Name“ und „Cadaver Lover“ zum ganz großen Schlag ausholt. Das ist eingängiger Monsterheavyrock in Reinkultur und gehört mit zu den besten Tracks die die Monster bislang hervorgebracht haben!
Das schon vorab veröffentlichte „Nailed by the Hammer of Frankenstein“ passt dann härtemäßig nicht so ganz in die bisherige Songstruktur ist aber trotzdem eine absolut gelungene Nummer.
Tja und dann ist das Album leider ein bisschen zu lang geraten, „The United Rocking Dead“ geht zwar noch ziemlich gut ins Ohr und begeistert auf Anhieb aber die folgenden drei Songs sind dann leider eher ein wenig zu durchschnittlich geraten.
Der Abschluss ist also leider nicht ganz so gut gelungen, alles bis zu Track Nummer 10 ist aber uneingeschränkt zu empfehlen!

Anspieltipps:

Auf jeden Fall sollte man sich “Scar Force One”, “Hell sent in the Clowns”, “House of Ghosts”, “Cadaver Lover” sowie “Nailed by the Hammer of Frankenstein” genauer reinziehen.

Fazit :

LORDI haben mit ihren neuen Album ein standesgemäßes neues Werk ihrer Diskografie hinzugefügt welches, ich erwähnte es schon, bis zu Song Nummer 10 jeden Fan der Band in wahre Jubelstürme versetzen wird!
Aufgrund des etwas schwächeren, letzten Teils muss ich leider ein bisschen was von der Endbenotung abziehen, eine glatte 9 gibt es aber trotzdem noch und die obligatorische Kaufempfehlung von meiner Seite noch mit oben drauf!

WERTUNG:


Trackliste:

01. SCG7: Arm your Doors and Cross check
02. Scare Force One
03. How to Slice a Whore
04. Hell sent in the Clowns
05. House of Ghosts
06. Monster in my Name
07. Cadaver Lover
08. Amen‘s Lament to Ra II
09. Nailed by the Hammer of Frankenstein
10. The United Rocking Dead
11. She‘s a Demon
12. Hella‘s Kitchen
13. Sir, Mr. Presideath, Sir!

Julian

FIRELAND – God´n Evil

Band: Fireland
Album: God N‘ Evil
Spielzeit: 47:31 min
Stilrichtung: Power Metal
Plattenfirma:  Power Prog
Veröffentlichung: 12.10.2014
Homepage: www.fireland.cl

Ein ganz aktueller, heißer Newcomer Metaltipp aus Südamerika sind die Jungs von FIRELAND. Gegründet haben sich die Jungs 2006 und das Debütalbum „God N‘ Evil“ wurde schon im eigenen Land veröffentlicht. Nun findet das Werk auch den Weg zu uns. Die Jungs zocken Melodic/Powermetal der alten Schule ganz im Stile von so Genregrößen wie GAMMA RAY und HELLOWEEN.
Freunde dieser Spielart können nun also mal genauer und gespannt weiterlesen.
Beim Opener „Ancient Time“ gibt es erstmal einen kleinen atmosphärischen Einleitungsteil bevor die Action hier so richtig abgeht! Es entwickelt sich ein eingängiger Midtempotrack mit ordentlich Doublebassgetrommel und schönen Power Metalgedächtnisriffs ala HELLOWEEN. Dazu kommt noch ein klasse Refrain und fertig ist der erste Anspieltipp!
Das nachfolgende „Azgaroth“ startet wesentlich schneller als die Vorgängernummer, bietet ansonsten Standardpowermetalkost welche nicht überragend aber auch nicht schlecht ist. Einfach gut halt.
Wesentlich besser laufen dann die nachfolgenden „Here I Am“ und der Titeltrack „God N‘ Evil“ in die Gehörgänge. Hier stimmt die Mischung wieder perfekt und man bekommen eingängige aber auch kraftvoll Songs, die sich sofort im Metalhirn festsetzen, besser geht es eigentlich schon gar nicht mehr!
Die Quotenballade mit ordentlich Schmachtfaktor kommt dann als nächstes mit „Believe“, welche ebenfalls nicht von schlechten Eltern ist. Da habe ich schon weit aus schlechteres aus dem Bereich gehört.
Bei „Where I Heaven“ ist es dann aber wieder mit der Ruhe vorbei, hier bekommt man einen trockenen, schnellen Powermetalsong serviert der sich ebenfalls sehr gut ins bisherige Songgefüge einfügt.
Und auch durch die nächsten Songs spielt man sich eigentlich relativ gekonnt durch und hat eigentlich so gut wie keinen Ausfall am Start. Klar der eine Song ist mal stärker der andere mal schwächer aber im Großen und Ganzen geht hier alles eigentlich rundrum in Ordnung! Besonders hervorzuheben ist schlussendlich auch mal der Gesang der sich wirklich im sehr angenehmen Bereich befindet und nicht in die Kategorie „Eierkneifgesang“ fällt, den man in dem Genre natürlich auch häufig serviert bekommt.

Anspieltipps:

“Ancient Time”, “Here I Am”, “God N’ Evil”, “Where I Heaven” sowie “Dream” sind hier besonders zu empfehlen.

Fazit :

Schlussendlich haben wir es hier mit dem Debütalbum der Jungs von FIRELAND mit einem 1 A Power Metal Album zu tun, welches sich Fans dieser Spielart nicht entgehen lassen sollten! Es gibt viele starke Songs auf der Scheibe, ein, zwei etwas schwächere, der absolute Überhit fehlt aber leider!
Nichtsdestotrotz gibt es eine glasklare Kaufempfehlung für die Genrefanbase von mir!

WERTUNG:


Trackliste:

01. Ancient Time
02. Azgaroth
03. Here I Am
04. God N‘ Evil
05. Believe
06. Where I Heaven
07. Turn Off the Lights
08. Politica
09. Moon Patrol
10. It‘s not Magic
11. Dream

Julian

KOPEK – Rise

Band: Kopek
Album: Rise
Spielzeit: 34:02 min
Stilrichtung: Alternative Hard Rock
Plattenfirma: BMG
Veröffentlichung: 07.11.2014
Homepage: www.kopekofficial.com

Die irischen Alternative Rocker KOPEK sind mit Ihrem Debüt „White Collar Lies“ aus dem Jahre 2012 bisher leider an mir vorübergegangen – etwas, dass ich nach der Einfuhr das nun vorliegenden neuen Albums „Rise“ schleunigst nacholen werde. Nach einer Reihe ausgedehnter Tourneen durch die USA und Europa, sowohl als Headliner als auch als Support für Megaseller wie Hinder, Seether, Buck Cherry, H-Blockx, Royal Republic und  Die Toten Hosen haben sich die Dubliner Bandköpfe Daniel Jordan (Gesang, Gitarre) und Brad Kinsella (Bass) zusammen mit dem Schlagzeuger Eoin Ryan ins Studio begeben um in 10 neuen Tracks Ihre Sicht der aktuellen sozialen und politischen Lage der Welt im Allgemeinen und in Ihrem Heimatland im Besonderen zu schildern.

Herausgekommen ist ein rundum gelungenes Rockalbum, das trotz der zahlreichen zündenden Hooklines nie zu glatt oder beliebig daherkommt. Ganz im Gegenteil, Songs wie der treffend betitelte Opener „Revolution“, das groovige, leicht ruppige „Light Me Up“, die gigantisch emotionalen Balladen „The Water Song“ und „Light up My Room“ oder der Brit-Pop typische Ohrwurm „Changeling“ treffen allesamt mitten ins Schwarze und machen „Rise“ zu einer Pflichtveranstaltung für Rockfans mit einer Affinität für Sounds und Attitüde von der Insel. Auf „Rise“ sind sowohl die Texte als auch die Musik angenehm unprätentiös und kommen geradewegs auf den Punkt. Und dank der übersichtlichen Instrumentierung im klassischen Trio-Lineup ist die vielschichtige Musik zu jedem Moment enorm schlagkräftig.

Erdig und ehrlich und gleichzeitig riesengross – mit „Rise“ gelingt KOPEK ein starkes Stück Rockmusik, mit tiefsinnigen aber nie pathetischen Texten und einer überdurchschnittlichen musikalischen Leistung, bei der vor allem der Gesang von Daniel Jordan lobend genannt sein muss. Daher lautet das Fazit, so kurz und knapp wie die Scheibe selbst: Beide Dauen hoch.

WERTUNG:


Trackliste:

01. Revolution
02. Love Penetrator
03. Light Me Up
04. Drown
05. The Water Song
06. Strays
07. Light up My Room
08. Changeling
09. Glow
10. Ego Death

Mario

MOB RULES – Timekeeper – 20th Anniversary Box

Band: Mob Rules
Album: Timekeeper – 20th Anniversary Box
Spielzeit: 127:39 min
Stilrichtung: Melodic Metal
Plattenfirma:  Steamhammer/SPV
Veröffentlichung: 10.10.2014
Homepage: www.mobrules.de

Wenn es um Best Of Scheiben oder Jubiläumsscheiben geht, merkt man erstmal selbst wie alt man geworden ist! Ich weiß es eigentlich noch wie gestern das ich mir die ersten Scheiben, „Savage Land“, „Hollowed be thy Name“ und „Among the Gods“ der Melodic Metaller von MOB RULES reingezogen habe und vom Sound der Band komplett begeistert war!
Seit Gründung der Band sind nun 20 Jahre vergangen und so wurde es mal wirklich an der Zeit die bisherige Karriere dieser großartigen Band Revue passieren zu lassen.
Da von der Urformation nur noch Sänger Klaus Dirks und Gitarrist Matthias Mineur vorhanden sind, tut man dies in einem gewaltigen Package.
Insgesamt 3 CDs und 1 DVD werden uns unter dem Namen „Timekeeper – 20the Anniversary Box“ präsentiert.
Die CD‘s teilen sich da so auf, das man auf der CD Nummero 1 die besten Hits der Band neu eingespielt mit dem aktuellen Line Up findet. CD Nummero 2 bietet dann eine spezielle Songauswahl der Band die von vielen Gästen und befreundeten Musikern neu eingespielt wurden und auf CD Nummero 3 finden wir dann zwei komplett neue Songs.
Die DVD beinhaltet Livemitschnitte der Amerikatour der Band und viele weitere Bonussachen.
Na Freunde wenn das man nicht was für die Fans ist! Hier wird einfach wirklich viel fürs Geld geboten, denn die Box kommt auch noch für lächerliche 20 Euro in den Handel, wer da als Fan glaube ich nicht zuschlägt ist selber Schuld!
Gehen wir jetzt mal ein bisschen ins Detail, schließlich sollt ihr ja wissen was ihr kauft.
Auf der ersten CD gehe ich jetzt hier nicht besonders ein. Hier ist eigentlich alles vertreten was in der Banddiskografie Rang und Namen hat, von den ersten Alben der Anfangszeit bis hin zu den letzten starken Veröffentlichungen. Ein wahres Fest also für Fans der Band und Neulinge die sich einen guten Überblick verschaffen wollen!
CD Nummer zwei mit den ganzen Gästen ist ebenfalls ein wahres Freudenfest für die schon angesprochenen Personengruppen. Absolute Glanzpunkte sind natürlich die anderen Sänger und ihre Songversionen, hier stechen vor allem „Insurgeria“ mit Udo Dirkschneider, „Celebration Day“ mit Bernhard Weiß, „End of all Dayes“ mit Amanda Somerville, „All above the Atmosphere“ mit Herbie Langhans, „Coast to Coast“ mit Chity Somapala und „How the Gypsy was born“ mit Peavy Wagner heraus. Aber auch die anderen Songs mit „nur“ Gastinstrumentalisten sind natürlich nicht von schlechten Eltern und sind alle super umgesetzt!
CD Nummer drei kommt dann mit „My Kingdom Come“ und „Meet you in Heaven“ mit zwei neuen Songs daher die in guter alter MOB RULES Tradition absolut eingängig und abwechslungsreich gestaltet sind. Mehr braucht man glaube ich dazu nicht zu sagen!

Anspieltipps:

Erübrigt sich bei so einer Best Of Zusammenstellung natürlich!

Fazit :

Tja was soll ich sagen, MOB RULES bieten den Fans der Band mit dieser Quasi Best Of Zusammenstellung ein absolutes Wohlfühlpaket und haben sich mit der zweiten CD noch etwas ganz besonderes einfallen lassen!
Das es auch ein paar neue Songs zu hören gibt ist ebenfalls als absoluter Pluspunkt anzurechnen. Wer hier als Fan oder Interessierter der Band nicht zuschlägt ist wirklich selber schuld!! Mehr MOB RULES Feeling geht einfach nicht!

WERTUNG: keine Wertung

Trackliste:

CD1

01. Temple Fanfare
02. Pilot of Earth
03. Black Rain
04. Cannibal Nation
05. Astral Hand
06. Close my Eyes
07. Dead Man‘s Face
08. Among the Gods
09. In the Land of Wind and Rain
10. Hollowed be thy Name
11. Last Farewell
12. Ice and Fire
13. Lord of Madness (Live)
14. With Sparrows
15. Rain Song (Live)

CD2

01. Insurgeria (Udo Dirkschneider & Marco Wriedt)
02. Celebration Day (Bernhard Weiß)
03. Lights Out (Peter Knorn)
04. End of all Days (Amanda Somerville & Corvin Bahn)
05. Broken
06. All Above the Atmosphere (Herbie Langhans & Herman Frank)
07. Coast to Coast (Michael Ehre, Stephan Lill & Chity Somapala)
08. How the Gypsy was born (Peavy Wagner)
09. Run with the Wolf (Sascha Paeth)
10. My Kingdom Come (Corvin Bahn)

CD3

01. My Kingdom Come
02. Meet you in Heaven

Julian

SOEN – Tellurian

Band: Soen
Album: Tellurian
Spielzeit: 53:09 min
Stilrichtung:Progressive Metal
Plattenfirma: Spinefarm Records
Veröffentlichung: 03.11.2014
Homepage: www.facebook.com/SoenMusic

Nach Ihrem 2012er Debüt „Cognitive“ gibt es endlich ein neues Lebenszeichen der Schwedischen Prog-Querköpf SOEN. SOEN anno 2014, das sind der ehemalige Opeth/Amon Amarth Schlagzeuger Martin Lopez, Sänger Joel Ekelöf (Willowtree) sowie der Gitarrist Joakim Platbarzdis (der die neue Scheibe zudem produziert hat) und Neuzugang Stefan Stenberg am Bass. Letzterer ersetzt den abtrünnigen Steve DiGiorgio und setzt gleich einige beeindruckende Akzente durch sein songdienliches, perfekt mit den Drums verzahntes Spiel.

War „Cognitive“ bereits ein starkes Stück Prog Metal, bei dem die übergrossen Vorbilder Tool noch etwas zu deutlich Ihre Schatten warfen, so haben sich SOEN endlich freigeschwommen und zelebrieren auf „Tellurian“ ein wunderbares Gebräu aus athmosphärischen, unter die Haut gehenden Melodien, die dank Ekelöfs einfühlsamer Stimme immer wieder ins Schwarze treffen und den Hörer auf eine Reise in ferne Galaxien entführen, sowie heftigen, abwechslungsreichen Riffattacken – immer packend, aber nie wirklich agressiv. Extreme Dynamik-Variationen und immer wieder überraschende Arrangements sorgen für zahllose Aha-Momente und stellen sicher, dass die Scheibe auch nach dem x-ten Durchlauf noch neue Details preisgibt. Ja, die beim Debüt durchaus laut gewordenen Tool-Vergleiche sind immer noch berechtigt und man fühlt sich auch bei dem nun vorliegenden Langeisen mehr als einmal an Martin Lopez‘ letzte Band Opeth erinnert (siehe das fantastische „Pluton“). Aber das ist beileibe kein schlechter Aspekt an „Tellurian“, denn Lopez ungewöhnliches, absolut eigenständiges Drumming ist eine Welt für sich. Wem die Drum-Figuren auf Opeth´s „Ghost Reveries“ schon die Hälfte des Spasses an diesem Über-Album ausgemacht haben, wird mit SOEN seine helle Freude haben. Es ist schön zu hören, dass der als schwierig geltende Charakter sich wieder soweit gefangen hat, dass er weiterhin so wunderbar betörende Musik unters Volk bringen kann. Songs wie das treibende „Koniskas“ oder das betörende „The Words“ lassen sich, wie die anderen  extrem kreativen Kompositionen, nur schwer in Worte fassen – hier ist intensives, bewusstes Auseinandersetzen mit der Musik gefragt.

Auch wenn im Promo-Zettel mit den grossen Namen geworben wirbt, die „Tellurian“ soundtechnisch in Schuss gebracht haben (Mix: David Bottrill (u.a. Tool, Smashing Pumpkins, Muse / Mastering: Adam Ayan), so kann ich dennoch nicht ganz nachvollziehen warum ein Album, dass so sehr von Licht/Schatten-Spielen und klaglichen Nuancen lebt dermassen platt gemastert wurde. Da wäre durchaus mehr drin gewesen, denn das voluminöse Klangbild verschweigt leider eine Menge Details und Räumlichkeit (diese Drum/Bass Arbeit!), was angesichts der Güte der Musik eine kleine Schande ist.  Dennoch ist „Tellurian“ ein Fest für jeden Prog Fan geworden und die Band wird hoffendlich mit dem neuen Werk eine Menge neuer Bewunderer finden. Verdient hätten sie es.

WERTUNG:


Trackliste:

01. Komenco
02. Tabula Rasa
03. Kuraman
04. The Words
05. Pluton
06. Koniskas
07. Ennui
08. Void
09. The Other’s Fall

Mario

HELL IN THE CLUB – Devil On My Shoulder

Band: Hell In The Club
Album: Devil On My Shoulder
Spielzeit: 48:10 min.
Stilrichtung: Hardrock
Plattenfirma: Scarlet Records
Veröffentlichung: 03.11.2014
Homepage: www.hellintheclub.com

Schon auf dem 2011er Debüt „Let The Games Begin“ hatten die Jungs ordentlich Spaß in den Backen. Denn von Mitgliedern von Bands wie DEATH SS, ELVENKING oder SECRET SPHERE hätte man wohl einen komplett anderen Sound erwartet. Melodischen und knackigen Hardrock mit deutlicher 80er Schlagseite hatten sie stattdessen im Programm. Zur Abwechslung hob die bunt gemischte Truppe auch etwas modern melancholisches darunter. Fertig war eine Platte, die durchaus gefallen konnte.

Jetzt hat man mit Scarlet Records ein neues Zuhause und mit „Devil On My Shoulder“ die zweite Scheibe in den Startlöchern. Die Rezeptur ist ähnlich, allerdings fällt sofort auf, dass die Herrschaften dazugelernt haben. Zog vor 3 Jahren der ein oder andere Song noch an einem vorbei, schaffen es Dave (vocals, ELVENKING), Fede (drums, DEATH SS), Andy (bass, SECRET SPHERE) und Picco (guitars), die ein oder andere eindringlichere Komposition rauszuhauen.

Und so ist der Titeltrack ein Melodie-Monster, das einem nicht mehr aus dem Kopf will und die aktuelle Single „Proud“ definitiv ein Song, auf den die Jungs stolz sein können. Los geht es mit dem groovenden „Bare Hands“ und auch das rock´n rollige „Beware Of The Candyman“ oder das lockere „Pole Dancer“ entlocken dem geneigten Fan so manchen Freudenschrei.

Zwar sind HELL IN THE CLUB für die meisten Beteiligten eine Spielwiese abseits der Stammbands, von Spaßprojekt zu sprechen wäre allerdings unfair. Dafür agiert der Haufen viel zu professionell. Für das zweite Album „Devil On My Shoulder“ konnten sich HELL IN THE CLUB qualitativ steigern. Bereits das Debüt war eine launige Angelegenheit, mit dem neuen Streich ist noch eine gewisse Konstante hinzu gekommen. Schlechte Songs sucht man hier vergebens, ein straffer 10-Tracker hätte aber verhindert, dass sich die Jungs doch hier und da etwas wiederholen. Dafür gibt es aber nichtsdestotrotz einfach mal fette 8 Punkte!

WERTUNG:


Trackliste:

01. Bare Hands
02. Devil On My Soulder
03. Beware Of The Candyman
04. Proud
05. Whore Paint
06. Pole Dancer
07. We Are The Ones
08. Save Me
09. Toxic Love
10. Muse
11. Snowman Six
12. No More Goodbyes
13. Night

Stefan

HIDE THE KNIVES – Silence The Youth

Band: Hide The Knives
Album: Silence The Youth
Spielzeit: 35:58 min.
Stilrichtung: Alternative Rock
Plattenfirma: Gain Music
Veröffentlichung: 24.10.2014
Homepage: www.facebook.com/hidetheknives

„Eckstein, Eckstein, alles muss versteckt sein. 1 – 2 – 3 ich komme!“ So tönte vor einigen Jahren eine Band der NDH-Szene, indem sie den uralten Wortlaut eines Versteckspiels in ihren Song packte – und er wurde ein Hit. Was hat das alles mit den Schweden HIDE THE KNIVES zu tun? Gar nichts, außer dass sie wörtlich ihre Messer versteckt halten, so der Bandname. Dass die Kapelle um Frontmann Glen Gilbert aber generell gerne solche „Wortspiele“ durchführt, zeigt auch der Titel der zweiten Platte „Silence The Youth“. Ihr nur in Schweden erschienenes Debüt „Savior For Sale“ erschien schon vor 5 Jahren und seitdem ließ man die Band und deren Anhänger im Unklaren über die Zukunft von HIDE THE KNIVES. Nach einem beachtlichen lokalen Erfolg mit der Single „Holy Banner“ war bereits 2010 Sendepause angesagt. Nur Glen Gilbert ist von der alten Besetzung übrig geblieben, auch hier wurden also nur ein paar dünne Fäden zur Vergangenheit gespannt.

Genauso gestaltet sich auch der Sound auf „Silence The Youth“. Eine ganze Ecke düsterer präsentieren sich die Schweden anno 2014, wenngleich das Albumcover im Vergleich zum Debüt auf den ersten Blick um einiges lebensbejahender ausgefallen ist. Wie gesagt – auf den ersten Blick. Aber es ist nicht alles neu auf diesem Silberling. Denn die Hälfte der 10 Songs war auch schon auf „Savior For Sale“ vertreten. Für das international erscheinende „Silence The Youth“ wurden diese nun neu eingespielt.

Die Schweden starten aber mit zwei neuen Songs. Den Einstieg beschert mit „Darkest Hour“ eine Nummer, die ihrem Namen alle Ehre macht. Auch schon früher liebäugelten HIDE THE KNIVES mit Kollegen wie HIM oder SOUNDGARDEN, die Dunkelheit in den Songs hat auf diesem Album allerdings noch mehr die Oberhand gewonnen. Einst hochmelodische Nummern wie eben „Holy Banner“ wurden auf düster getrimmt und lassen erahnen, wie sich die ewige Nacht des skandinavischen Winters auf das Gemüt der Menschen auswirkt. Dennoch gibt es Unterschiede zwischen neuen Stücken wie dem an zweiter Stelle stehenden „Our Hearts“ – abermals dunkel wie die finsterste Nacht – und altem Material wie dem darauffolgenden „Savior For Sale“.

Die punkige Attitüde von „Honey“ wurde mit tiefergelegten Gitarren untergraben und „Care“ – ursprünglich fast schon eine Melodic-Nummer – hat eine große Portion Dunkelheit abbekommen. Von neuen Songs wie „Deception“ oder dem Titeltrack ganz zu schweigen.

Ich bin ehrlich: gerade zurück aus 2 Wochen Urlaub in der Sonne erwischt mich „Silence The Youth“ vielleicht auf dem Fuß. Für die bevorstehende Herbstdepression (ich bin auch dank dieser Platte mitten drin) ist es vielleicht der richtige Soundtrack. HIDE THE KNIVES müssen sich nicht verstecken vor der Konkurrenz im Alternative-Sektor. Etwas wirklich atemberaubendes liefern sie aber auch nicht ab. Vielleicht sollten sie für ihre nächste Platte die Messer wetzen anstatt sie zu verstecken.

WERTUNG:


Trackliste:

01. Darkest Hour
02. Our Hearts
03. Savior For Sale+
04. Holy Banner+
05. Honey+
06. Care+
07. Deception
08. Silence The Youth
09. Light+
10. Brothers

Stefan