MOB RULES – Timekeeper – 20th Anniversary Box

Band: Mob Rules
Album: Timekeeper – 20th Anniversary Box
Spielzeit: 127:39 min
Stilrichtung: Melodic Metal
Plattenfirma:  Steamhammer/SPV
Veröffentlichung: 10.10.2014
Homepage: www.mobrules.de

Wenn es um Best Of Scheiben oder Jubiläumsscheiben geht, merkt man erstmal selbst wie alt man geworden ist! Ich weiß es eigentlich noch wie gestern das ich mir die ersten Scheiben, „Savage Land“, „Hollowed be thy Name“ und „Among the Gods“ der Melodic Metaller von MOB RULES reingezogen habe und vom Sound der Band komplett begeistert war!
Seit Gründung der Band sind nun 20 Jahre vergangen und so wurde es mal wirklich an der Zeit die bisherige Karriere dieser großartigen Band Revue passieren zu lassen.
Da von der Urformation nur noch Sänger Klaus Dirks und Gitarrist Matthias Mineur vorhanden sind, tut man dies in einem gewaltigen Package.
Insgesamt 3 CDs und 1 DVD werden uns unter dem Namen „Timekeeper – 20the Anniversary Box“ präsentiert.
Die CD‘s teilen sich da so auf, das man auf der CD Nummero 1 die besten Hits der Band neu eingespielt mit dem aktuellen Line Up findet. CD Nummero 2 bietet dann eine spezielle Songauswahl der Band die von vielen Gästen und befreundeten Musikern neu eingespielt wurden und auf CD Nummero 3 finden wir dann zwei komplett neue Songs.
Die DVD beinhaltet Livemitschnitte der Amerikatour der Band und viele weitere Bonussachen.
Na Freunde wenn das man nicht was für die Fans ist! Hier wird einfach wirklich viel fürs Geld geboten, denn die Box kommt auch noch für lächerliche 20 Euro in den Handel, wer da als Fan glaube ich nicht zuschlägt ist selber Schuld!
Gehen wir jetzt mal ein bisschen ins Detail, schließlich sollt ihr ja wissen was ihr kauft.
Auf der ersten CD gehe ich jetzt hier nicht besonders ein. Hier ist eigentlich alles vertreten was in der Banddiskografie Rang und Namen hat, von den ersten Alben der Anfangszeit bis hin zu den letzten starken Veröffentlichungen. Ein wahres Fest also für Fans der Band und Neulinge die sich einen guten Überblick verschaffen wollen!
CD Nummer zwei mit den ganzen Gästen ist ebenfalls ein wahres Freudenfest für die schon angesprochenen Personengruppen. Absolute Glanzpunkte sind natürlich die anderen Sänger und ihre Songversionen, hier stechen vor allem „Insurgeria“ mit Udo Dirkschneider, „Celebration Day“ mit Bernhard Weiß, „End of all Dayes“ mit Amanda Somerville, „All above the Atmosphere“ mit Herbie Langhans, „Coast to Coast“ mit Chity Somapala und „How the Gypsy was born“ mit Peavy Wagner heraus. Aber auch die anderen Songs mit „nur“ Gastinstrumentalisten sind natürlich nicht von schlechten Eltern und sind alle super umgesetzt!
CD Nummer drei kommt dann mit „My Kingdom Come“ und „Meet you in Heaven“ mit zwei neuen Songs daher die in guter alter MOB RULES Tradition absolut eingängig und abwechslungsreich gestaltet sind. Mehr braucht man glaube ich dazu nicht zu sagen!

Anspieltipps:

Erübrigt sich bei so einer Best Of Zusammenstellung natürlich!

Fazit :

Tja was soll ich sagen, MOB RULES bieten den Fans der Band mit dieser Quasi Best Of Zusammenstellung ein absolutes Wohlfühlpaket und haben sich mit der zweiten CD noch etwas ganz besonderes einfallen lassen!
Das es auch ein paar neue Songs zu hören gibt ist ebenfalls als absoluter Pluspunkt anzurechnen. Wer hier als Fan oder Interessierter der Band nicht zuschlägt ist wirklich selber schuld!! Mehr MOB RULES Feeling geht einfach nicht!

WERTUNG: keine Wertung

Trackliste:

CD1

01. Temple Fanfare
02. Pilot of Earth
03. Black Rain
04. Cannibal Nation
05. Astral Hand
06. Close my Eyes
07. Dead Man‘s Face
08. Among the Gods
09. In the Land of Wind and Rain
10. Hollowed be thy Name
11. Last Farewell
12. Ice and Fire
13. Lord of Madness (Live)
14. With Sparrows
15. Rain Song (Live)

CD2

01. Insurgeria (Udo Dirkschneider & Marco Wriedt)
02. Celebration Day (Bernhard Weiß)
03. Lights Out (Peter Knorn)
04. End of all Days (Amanda Somerville & Corvin Bahn)
05. Broken
06. All Above the Atmosphere (Herbie Langhans & Herman Frank)
07. Coast to Coast (Michael Ehre, Stephan Lill & Chity Somapala)
08. How the Gypsy was born (Peavy Wagner)
09. Run with the Wolf (Sascha Paeth)
10. My Kingdom Come (Corvin Bahn)

CD3

01. My Kingdom Come
02. Meet you in Heaven

Julian

SOEN – Tellurian

Band: Soen
Album: Tellurian
Spielzeit: 53:09 min
Stilrichtung:Progressive Metal
Plattenfirma: Spinefarm Records
Veröffentlichung: 03.11.2014
Homepage: www.facebook.com/SoenMusic

Nach Ihrem 2012er Debüt „Cognitive“ gibt es endlich ein neues Lebenszeichen der Schwedischen Prog-Querköpf SOEN. SOEN anno 2014, das sind der ehemalige Opeth/Amon Amarth Schlagzeuger Martin Lopez, Sänger Joel Ekelöf (Willowtree) sowie der Gitarrist Joakim Platbarzdis (der die neue Scheibe zudem produziert hat) und Neuzugang Stefan Stenberg am Bass. Letzterer ersetzt den abtrünnigen Steve DiGiorgio und setzt gleich einige beeindruckende Akzente durch sein songdienliches, perfekt mit den Drums verzahntes Spiel.

War „Cognitive“ bereits ein starkes Stück Prog Metal, bei dem die übergrossen Vorbilder Tool noch etwas zu deutlich Ihre Schatten warfen, so haben sich SOEN endlich freigeschwommen und zelebrieren auf „Tellurian“ ein wunderbares Gebräu aus athmosphärischen, unter die Haut gehenden Melodien, die dank Ekelöfs einfühlsamer Stimme immer wieder ins Schwarze treffen und den Hörer auf eine Reise in ferne Galaxien entführen, sowie heftigen, abwechslungsreichen Riffattacken – immer packend, aber nie wirklich agressiv. Extreme Dynamik-Variationen und immer wieder überraschende Arrangements sorgen für zahllose Aha-Momente und stellen sicher, dass die Scheibe auch nach dem x-ten Durchlauf noch neue Details preisgibt. Ja, die beim Debüt durchaus laut gewordenen Tool-Vergleiche sind immer noch berechtigt und man fühlt sich auch bei dem nun vorliegenden Langeisen mehr als einmal an Martin Lopez‘ letzte Band Opeth erinnert (siehe das fantastische „Pluton“). Aber das ist beileibe kein schlechter Aspekt an „Tellurian“, denn Lopez ungewöhnliches, absolut eigenständiges Drumming ist eine Welt für sich. Wem die Drum-Figuren auf Opeth´s „Ghost Reveries“ schon die Hälfte des Spasses an diesem Über-Album ausgemacht haben, wird mit SOEN seine helle Freude haben. Es ist schön zu hören, dass der als schwierig geltende Charakter sich wieder soweit gefangen hat, dass er weiterhin so wunderbar betörende Musik unters Volk bringen kann. Songs wie das treibende „Koniskas“ oder das betörende „The Words“ lassen sich, wie die anderen  extrem kreativen Kompositionen, nur schwer in Worte fassen – hier ist intensives, bewusstes Auseinandersetzen mit der Musik gefragt.

Auch wenn im Promo-Zettel mit den grossen Namen geworben wirbt, die „Tellurian“ soundtechnisch in Schuss gebracht haben (Mix: David Bottrill (u.a. Tool, Smashing Pumpkins, Muse / Mastering: Adam Ayan), so kann ich dennoch nicht ganz nachvollziehen warum ein Album, dass so sehr von Licht/Schatten-Spielen und klaglichen Nuancen lebt dermassen platt gemastert wurde. Da wäre durchaus mehr drin gewesen, denn das voluminöse Klangbild verschweigt leider eine Menge Details und Räumlichkeit (diese Drum/Bass Arbeit!), was angesichts der Güte der Musik eine kleine Schande ist.  Dennoch ist „Tellurian“ ein Fest für jeden Prog Fan geworden und die Band wird hoffendlich mit dem neuen Werk eine Menge neuer Bewunderer finden. Verdient hätten sie es.

WERTUNG:


Trackliste:

01. Komenco
02. Tabula Rasa
03. Kuraman
04. The Words
05. Pluton
06. Koniskas
07. Ennui
08. Void
09. The Other’s Fall

Mario

HELL IN THE CLUB – Devil On My Shoulder

Band: Hell In The Club
Album: Devil On My Shoulder
Spielzeit: 48:10 min.
Stilrichtung: Hardrock
Plattenfirma: Scarlet Records
Veröffentlichung: 03.11.2014
Homepage: www.hellintheclub.com

Schon auf dem 2011er Debüt „Let The Games Begin“ hatten die Jungs ordentlich Spaß in den Backen. Denn von Mitgliedern von Bands wie DEATH SS, ELVENKING oder SECRET SPHERE hätte man wohl einen komplett anderen Sound erwartet. Melodischen und knackigen Hardrock mit deutlicher 80er Schlagseite hatten sie stattdessen im Programm. Zur Abwechslung hob die bunt gemischte Truppe auch etwas modern melancholisches darunter. Fertig war eine Platte, die durchaus gefallen konnte.

Jetzt hat man mit Scarlet Records ein neues Zuhause und mit „Devil On My Shoulder“ die zweite Scheibe in den Startlöchern. Die Rezeptur ist ähnlich, allerdings fällt sofort auf, dass die Herrschaften dazugelernt haben. Zog vor 3 Jahren der ein oder andere Song noch an einem vorbei, schaffen es Dave (vocals, ELVENKING), Fede (drums, DEATH SS), Andy (bass, SECRET SPHERE) und Picco (guitars), die ein oder andere eindringlichere Komposition rauszuhauen.

Und so ist der Titeltrack ein Melodie-Monster, das einem nicht mehr aus dem Kopf will und die aktuelle Single „Proud“ definitiv ein Song, auf den die Jungs stolz sein können. Los geht es mit dem groovenden „Bare Hands“ und auch das rock´n rollige „Beware Of The Candyman“ oder das lockere „Pole Dancer“ entlocken dem geneigten Fan so manchen Freudenschrei.

Zwar sind HELL IN THE CLUB für die meisten Beteiligten eine Spielwiese abseits der Stammbands, von Spaßprojekt zu sprechen wäre allerdings unfair. Dafür agiert der Haufen viel zu professionell. Für das zweite Album „Devil On My Shoulder“ konnten sich HELL IN THE CLUB qualitativ steigern. Bereits das Debüt war eine launige Angelegenheit, mit dem neuen Streich ist noch eine gewisse Konstante hinzu gekommen. Schlechte Songs sucht man hier vergebens, ein straffer 10-Tracker hätte aber verhindert, dass sich die Jungs doch hier und da etwas wiederholen. Dafür gibt es aber nichtsdestotrotz einfach mal fette 8 Punkte!

WERTUNG:


Trackliste:

01. Bare Hands
02. Devil On My Soulder
03. Beware Of The Candyman
04. Proud
05. Whore Paint
06. Pole Dancer
07. We Are The Ones
08. Save Me
09. Toxic Love
10. Muse
11. Snowman Six
12. No More Goodbyes
13. Night

Stefan

HIDE THE KNIVES – Silence The Youth

Band: Hide The Knives
Album: Silence The Youth
Spielzeit: 35:58 min.
Stilrichtung: Alternative Rock
Plattenfirma: Gain Music
Veröffentlichung: 24.10.2014
Homepage: www.facebook.com/hidetheknives

„Eckstein, Eckstein, alles muss versteckt sein. 1 – 2 – 3 ich komme!“ So tönte vor einigen Jahren eine Band der NDH-Szene, indem sie den uralten Wortlaut eines Versteckspiels in ihren Song packte – und er wurde ein Hit. Was hat das alles mit den Schweden HIDE THE KNIVES zu tun? Gar nichts, außer dass sie wörtlich ihre Messer versteckt halten, so der Bandname. Dass die Kapelle um Frontmann Glen Gilbert aber generell gerne solche „Wortspiele“ durchführt, zeigt auch der Titel der zweiten Platte „Silence The Youth“. Ihr nur in Schweden erschienenes Debüt „Savior For Sale“ erschien schon vor 5 Jahren und seitdem ließ man die Band und deren Anhänger im Unklaren über die Zukunft von HIDE THE KNIVES. Nach einem beachtlichen lokalen Erfolg mit der Single „Holy Banner“ war bereits 2010 Sendepause angesagt. Nur Glen Gilbert ist von der alten Besetzung übrig geblieben, auch hier wurden also nur ein paar dünne Fäden zur Vergangenheit gespannt.

Genauso gestaltet sich auch der Sound auf „Silence The Youth“. Eine ganze Ecke düsterer präsentieren sich die Schweden anno 2014, wenngleich das Albumcover im Vergleich zum Debüt auf den ersten Blick um einiges lebensbejahender ausgefallen ist. Wie gesagt – auf den ersten Blick. Aber es ist nicht alles neu auf diesem Silberling. Denn die Hälfte der 10 Songs war auch schon auf „Savior For Sale“ vertreten. Für das international erscheinende „Silence The Youth“ wurden diese nun neu eingespielt.

Die Schweden starten aber mit zwei neuen Songs. Den Einstieg beschert mit „Darkest Hour“ eine Nummer, die ihrem Namen alle Ehre macht. Auch schon früher liebäugelten HIDE THE KNIVES mit Kollegen wie HIM oder SOUNDGARDEN, die Dunkelheit in den Songs hat auf diesem Album allerdings noch mehr die Oberhand gewonnen. Einst hochmelodische Nummern wie eben „Holy Banner“ wurden auf düster getrimmt und lassen erahnen, wie sich die ewige Nacht des skandinavischen Winters auf das Gemüt der Menschen auswirkt. Dennoch gibt es Unterschiede zwischen neuen Stücken wie dem an zweiter Stelle stehenden „Our Hearts“ – abermals dunkel wie die finsterste Nacht – und altem Material wie dem darauffolgenden „Savior For Sale“.

Die punkige Attitüde von „Honey“ wurde mit tiefergelegten Gitarren untergraben und „Care“ – ursprünglich fast schon eine Melodic-Nummer – hat eine große Portion Dunkelheit abbekommen. Von neuen Songs wie „Deception“ oder dem Titeltrack ganz zu schweigen.

Ich bin ehrlich: gerade zurück aus 2 Wochen Urlaub in der Sonne erwischt mich „Silence The Youth“ vielleicht auf dem Fuß. Für die bevorstehende Herbstdepression (ich bin auch dank dieser Platte mitten drin) ist es vielleicht der richtige Soundtrack. HIDE THE KNIVES müssen sich nicht verstecken vor der Konkurrenz im Alternative-Sektor. Etwas wirklich atemberaubendes liefern sie aber auch nicht ab. Vielleicht sollten sie für ihre nächste Platte die Messer wetzen anstatt sie zu verstecken.

WERTUNG:


Trackliste:

01. Darkest Hour
02. Our Hearts
03. Savior For Sale+
04. Holy Banner+
05. Honey+
06. Care+
07. Deception
08. Silence The Youth
09. Light+
10. Brothers

Stefan

RATED X – Rated X

Band: Rated X
Album: Rated X
Spielzeit: 63:05 min.
Stilrichtung: Hardrock
Plattenfirma: Frontiers Records
Veröffentlichung: 07.11.2014
Homepage: www.facebook.com/joelynnturner

Supergroups wohin das Auge blickt. Und mit RATED X schickt sich ein weiteres Projekt altgedienter Helden an, in neuer Umgebung für Furore zu sorgen. Neben Sänger Joe Lynn Turner (RAINBOW, DEEP PURPLE, YNGWIE MALMSTEEN etc.), Bassist Tony Franklin (WHITESNAKE, BLUE MURDER, THE FIRM) und Drum-Tier Carmine Appice (OZZY OSBOURNE etc.) konnte Gitarrist Karl Cochran (ACE FREHLEY) für das selbstbetitelte Debüt genauso gewonnen werden wie der bulgarische Gitarrenvirtuose Nikolo Kotzev (BRAZON ABBOT, BALTIMOORE), der als Gastmusiker gelistet ist.

Geballte Rock´n Roll Celebrity Power also, die sich hier auf 12 Songs austobt. Und da sind wir wieder einmal bei diesem einen Punkt angelangt: Dass die Gesangsleistung eines Joe Lynn Turner oder die musikalischen Fähigkeiten aller übrigen Beteiligten über jeden Zweifel erhaben ist, sollte klar sein. Aber warum spielt man immer und immer wieder die gleichen Songs. RATED X bieten zutiefst britischen Hardrock alter Schule, der Sound ist dem Thema angepasst und eigentlich gibt es nicht viel zu meckern. Dennoch langweilen die Songs schon nach kürzester Zeit, weil sie sich erstens recht selten im Ohr festsetzen und wenn das geschieht, hängt die allergleiche Melodie dort schon seit vielen Jahren oder gar Jahrzehnten fest, weil ein ähnliches Stück auf einem der unzähligen Alben aus der Vergangenheit zu hören war.

Zwar sind Stücke wie das epische „Lhasa“, das rockige „Peace Of Mind“ oder das balladeske „You Are The Music“ wirklich gut, dennoch nickt man schon nach kurzer Zeit mit dem Kopf und denkt sich: kenn ich schon, hab ich alles schon gehört. Einerseits konnte man bei der Ankündigung eines neuen „Megaprojekts“ ja schon erahnen, dass es in die Hose gehen könnte. So weit möchte ich bei RATED X natürlich nicht gehen, schon aus Respekt vor den involvierten Musikern, aber essentiell ist dieses Debüt leider nicht.

WERTUNG:


Trackliste:

01. Get Back My Crown
02. This Is Who I Am
03. Fire And Ice
04. I Don´t Cry No More
05. Lhasa
06. Devil In Disguise
07. You Are The Music
08. Peace Of Mind
09. Maybe Tonight
10. On The Way To Paradise
11. Our Love Is Not Over
12. Stranger To Us All

Stefan

WARRANT – Metal Bridge

Band: Warrant
Album: Metal Bridge
Spielzeit: 65:42 min
Stilrichtung: Heavy Metal
Plattenfirma: Pure Steel Records
Veröffentlichung: 31.10.2014

Das wir das noch erleben dürfen! Die Teutonen Metaller von WARRANT haben nach fast 30 !! Jahren ein neues Album am Start! Das bisher einzige Studioalbum „The Enforcer“ schlug damals, 1985, in die Szene ein wie eine Bombe und noch heute werden die Gassenhauer von damals auf jeder guten Metalparty abgefeiert.
Mit Pure Steel Records hat man nun genau den richtigen Partner gefunden um das zweite Album der Band mit dem wohlklingenden Namen „Metal Bridge“ zu veröffentlichen, schließlich hat das Label auch schon das Debütalbum 2010 wiederveröffentlicht.
Aus der Urformation ist leider nur noch Sänger/Basser Jörg Juraschek übrig, nichts desto trotz hat die Band nichts von ihrer alten Kraft verloren, sprüht nur so vor neuen, moderneren Einflüssen, ohne jedoch die alten Wurzeln zu verleugnen. Insgesamt klingt das Album ein wenig fröhlicher, als der Sound damals war.
Für „Damals“ war ich leider zu jung, Zeit das nun nachzuholen!
Ab geht es mit dem obligatorischen „Intro“. Ein bisschen Atmosphäre tut ja immer gut, ansonsten ist das Ding aber absolut nichtssagend.
Aber dann direkt der erste Track „Asylum“ brettert bärenstark aus den Boxen und vereint so ziemlich alles was Fans des Heavy Metalgenres so mögen. Knochenharte Riffs, ein eingängiger Refrain und eine gescheite Melodie. Der Gesang von Jörg ist ebenfalls gut wie eh und je. Passt also alles beim Opener!
Und gut und passend geht es direkt weiter, „Come and Get it“ schraubt sich brachial in die Gehörgänge, „You Keep me in Hell“ und auch „Blood in the Sky“ stehen dem dann in Nichts nach.
Der Mittelteil wird dann ganz klar von dem etwas handzahmeren „All the Kings Horses“ und den klassischen Metalgeschossen „Nyctophobia“ und „Helium Head“ bestimmt. Auch hier haben wir es also fast nur mit absoluten Volltreffern zu tun, WARRANT haben also die lange Pause sehr gut genutzt.
So langsam bewegen wir uns auf das Ende der Platte hin, bei satten 15 Songs, haben wir aber noch ein paar Tracks vor uns und auch hier zeigen die Jungs ,dass sie das Niveau bis zum Schluss hoch halten können. Beispiele hierfür sind „Don‘t get Mad get Even“ oder „Immortal“.
Sehr gut finde ich die Idee auch mit „Ordeal of Death“ und „The Enforder“ ein paar alte Bandklassiker neu aufzulegen und hier mit zu neuen Ehren kommen zu lassen.

Anspieltipps:

Richtig schlechte Tracks findet man hier eigentlich nicht. Alles absolut zu empfehlen!

Fazit :

Wow! Mehr kann ich zu dem neuen Album von WARRANT eigentlich gar nicht sagen. Schön das die Truppe wieder lebendig ist und uns mit einem so tollen Stück edlem Heavy Metalstahls verwöhnt! Der Diskus ist von vorne bis hinten absolut gelungen und ein Muss für jeden Altfan der Band als auch Liebhaber des Genre!
Die Idee auch zwei alte Bandklassiker neu einzuspielen und so den neuen Fans ebenfalls zugänglich zu machen ist natürlich mehr als ein gelungener Schachzug.
Also beide Daumen nach oben für “Metal Bridge”!

WERTUNG:





Trackliste:

01. Intro
02. Asylum
03. Come and Get It
04. You Keep me in Hell
05. Blood in the Sky
06. Face the Death
07. All the Kings Horses
08. Nyctophobia
09. Helium Head
10. Don‘t get Mad get Even
11. Eat me Alive
12. Immortal
13. Ordeal of Death 2014
14. The Enforcer 2014
15. Labyrinth of the Lost


Julian

KHAOS – Risen

Band: Khaos
Album: Risen
Spielzeit: 63:36 min.
Stilrichtung: Hardrock, Heavy Metal
Plattenfirma: MRRecords
Veröffentlichung: 20.10.2014
Homepage: www.khaos-risen.com

Chandler Mogel ist ein viel beschäftigter Vokalist. Unlängst hat er mit seiner Band OUTLOUD ein neues Album aufgenommen und schon steht das Debüt seiner zweiten Spielwiese namens KHAOS an, die schon mit der 2012 erschienenen EP „Rising“ (Rezi HIER) für Aufsehen sorgen konnte. Hinter KHAOS verbergen sich einige namhafte Musiker, neben Chandler Mogel gehören Mark Rossi (guitars), Nic Angileri (bass) und Trevor Franklin (drums) zum Line-Up. Das klingt doch vielversprechend, oder? Wer den knackigen Sound der EP noch im Ohr hat, wird auch beim hier vorliegenden Longplayer nicht enttäuscht. Rolf Munkes hat erneut ganze Arbeit geleistet und spendiert „Risen“ einen zeitgemäßen und kompromisslosen Rocksound.

Ein Dutzend neue Songs hat sich das Quartett für ihren Erstling einfallen lassen. Und nicht nur in Bezug auf den Titel ist „Risen“ die logische Konsequenz zur EP „Rising“. KHAOS führen das Konzept fort und präsentieren sich bärenstark. Abermals regieren tiefergelegte Gitarren, fetter Drumsound, wummernde Bässe und Chandler´s melodischer Gesang. Am besten kann man sich dieses Kraftpaket bei Songs wie „Crisis Factor“, „Ride The Chain“ (das mit mehrstimmigem Gesang und ein paar Screams Akzente setzt) oder „Static Windows“ vor Augen führen. Aber auch ruhigere Momente wie das wunderschöne „Exalted“ oder „End Of Daze“ können überzeugen. Irgendwo dazwischen können melodische Rocker wie „Loaded Question“ auf ganzer Linie überzeugen.

Was die EP „Rising“ versprochen hat, hält das Longplay-Debüt „Risen“ mit Leichtigkeit. Geboten wird abwechslungsreicher, knackiger und moderner Hardrock, der manchmal an der Schwelle zum Heavy Metal steht. Es braucht einige Durchgänge, bis die Songs so richtig zünden, aber wenn sie sich in die Gehirnwindungen durchgebissen haben, bleiben sie auch dort. Mit dieser Band sollte man rechnen.

WERTUNG:


Trackliste:

01. After The Silence
02. Crisis Factor
03. Exalted
04. Loaded Question
05. End Of Daze
06. Merchants Of Khaos
07. Ride The Chain
08. Hung The Moon
09. Imagined Danger
10. Static Windows
11. As Far As We Go
12. The Breathing Room

Stefan

CAVALERA CONSPIRACY – Pandemonium

Band: Cavalera Conspiracy
Album: Pandemonium
Spielzeit: 51:10 min
Stilrichtung: Thrash/Groove Metal
Plattenfirma: Napalm Records
Veröffentlichung: 31.10.2014
Homepage: www.cavaleraconspiracy.com

Da ist er wieder, der umtriebige Max Cavalera. Neben KILLER BE KILLED und SOULFLY hat der ehemalige SEPULURA-Brüllwürfel ja noch das Projekt mit seinem Bruder Igor am Start. CAVALERA CONSPIRACY sind von den drei Betätigungsfeldern von Max auf jeden Fall mein Favorit, besonders das starke 2008er Debüt „Inflikted“ weiß bis heute zu gefallen. Klar, auch hier ist die Musik moderner und mit jeder Menge Groove ausgestattet, Wildheit und rohe Wut brechen sich aber bei der Cavalera-Verschwörung noch am stärksten Bahn und sind somit der brauchbarste SEPULTURA Nachfolger. Der Nachfolger „Blunt Force Trauma“ war ordentlich, wenn auch nicht mehr so stark wie der Erstling. Mal sehen was uns beim dritten Streich „Pandemonium“ – neben einem etwas seltsamen Cover – erwartet.

Der Opener „Babylonian Pandemonium“ geht nach einem kurzen Intro voll auf die Zwölf. Aber nicht wie man es erwartet. Der Song hat einen sehr modernen Einschlag, irgendwo zwischen FEAR FACTORY, modernen SEPULTURA und neuen SLAYER. Wirklich überraschend sind die Vocals von Max. Düster, tief und guttural – phasenweise erkennt man ihn erst beim zweiten Hinhören. Und das bei einem Frontmann mit einer so markanten Stimme. Spätestens bei „Banzai Kamakazee“ wird klar: so sehr ich es mir auch wünsche, CAVALERA CONSPIRACY wollen kein SEPULUTRA Nachfolger sein. Aber auch keine SOULFLY Kopie. Irgendwie landet „Pandemonium“ irgendwo dazwischen und Max hat ein paar Anregungen vom KILLER BE KILLED Debüt mitgebracht. So ist das ganze ein wilder Mix aus Post-Thrash, (Hard)Core und Noise.

Wem der Weg von KILLER BE KILLED gefallen hat, der wird vermutlich auch Spaß mit „Pandemonium“ haben. Wer bis heute bei jedem neuen Werk von Max gegen jede Vernunft auf einen Hauch alter SEPULTURA hofft, wird enttäuscht sein. Dummerweise gehöre ich genau zu dieser Fraktion.

Wie ich es drehe und wende, die Songs sind angepisst, rasant und gehen voll auf die Zwölf, aber meins ist das einfach nicht. Zu modern, zu chaotisch, zu wenig eingängig. Daher seht meine Wertung unter diesem Aspekt, es mag Leute geben die mehr „open minded“ sind als ich und denen „Pandemonium“ richtig Spaß machen wird. Für mich ist es einfach nur eine ziemliche Enttäuschung.

WERTUNG:


Trackliste:

01. Babylonian Pandemonium
02. Banzai Kamakazee
03. Scum
04. I, Barbarian
05. Cramunhão
06. Apex Predator
07. Insurrection
08. Not Losing The Edge
09. Father of Hate
10. The Crucible
11. Deus Ex Machina (Bonustrack)
12. Porra (Bonustrack)

Chris

APOSTLE OF SOLITUDE – Of Woe And Wounds

Band: Apostle of Solitude
Album: Of Woe And Wounds
Spielzeit: 57:53 min
Stilrichtung: Doom Metal
Plattenfirma: Cruz Del Sur Music
Veröffentlichung: 31.10.2014
Homepage: www.apostleofsolitude.com

Der Herbst naht, verregnete, graue, düstere und melancholische Tage. Der perfekte Nährboden für Doom Metal. Das haben sich wohl auch die vier Herren von APOSTLE OF SOLITUDE gedacht und legen daher mit „Of Woe And Wounds“ ihren dritten Langspieler vor.

Nach einem kurzen Intro gibt es dann auch die volle Doom Breitseite. Ganz traditionell, ohne Retro-Stoner-sonstwas Spielereien. Wuchtige Riffs, ein wummernder Bass, druckvolles Drumming und ein ausdrucksstarker Gesang von Frontmann Chuck Brown. Fertig ist die Gartenlaube.
Viele Songs sind für den Doomsektor überraschend hart und flott, etwa „Whore’s Wings“, was der Band aus Indianapolis aber verdammt gut zu Gesicht steht. Man fühlt sich an einen Mix aus BLACK SABBATH („Lamentations of a Broken Man“), KRUX und THE GATES OF SLUMBER erinnert. Bei letzteren saß Chuck einige Jahre an der Schießbude, daher sind leichte Parallelen nicht verwunderlich.

Emotion und Gefühl kommen aber bei aller Heavyness nicht zu kurz, APOSTLE OF SOLITUDE verstehen es die richtige Mischung aus Wucht, Dampfwalze und mitreißenden emotionalen Passagen zu finden. Jedem Doom-Jünger sei der dritte Streich der Amis somit ans Herz gelegt, „Of Woe And Wounds“ ist eine richtig starke Scheibe geworden. Der Herbst kann kommen!

WERTUNG:


Trackliste:

01. Distance and the Cold Heart
02. Blackest of Times
03. Whore’s Wings
04. Lamentations of a Broken Man
05. Die Vicar Die
06. Push Mortal Coil
07. This Mania
08. Siren
09. Luna
10. Distance and the Cold Heart (Reprise)

Chris

MIND MAZE – Back from the Edge

Band: Mind Maze
Album: Back from the Edge
Spielzeit: 49:46 min
Stilrichtung: Power Metal
Plattenfirma: Inner Wound Recordings
Veröffentlichung: 24.10.2014

Female fronted Power/Progressive Metal aus Amerika dafür stehen seid ihrer Gründung MINDMAZE. Das Debütalbum „Mask of Lies“ wurde noch selbst vertrieben, das neue, zweite Album „Back from the Edge“ erscheint nun beim schwedischen Label Inner Wound Recordings. Sicherlich nicht der schlechteste Partner!
Für das neue Album konnte man auch ein paar Gäste gewinnen, denn den Bass zupft niemand anderes als SYMPHONY X Tieftöner Mike LePond und als Gastsänger konnte man LT von den australischen Metalgöttern von LORD verpflichten.
Hört sich ja alles schon mal nicht schlecht an, schauen wir doch mal nun genauer nach und starten direkt mit dem Opener und Titeltrack „Back from the Edge“. Ein sanfter Beginn folgen so gleich typische symphonische Metalklänge mit denen jeder Fan dieses Genre etwas anfangen können sollte. Der weibliche Gesang ist in einer angenehmen Lage und folgt mal nicht dem opernhaften Pfad sondern entwickelt genug Druck und Melodie damit der Song zusätzlich ein absoluter Volltreffer geworden ist!
Song Nummer 2 „Through the Open Door“ ist dann auch recht ansehnlich geworden, erreicht zu keiner Zeit aber die Qualität des Openers.
Schnell also weiter zum nächsten Track, der mit „Moment of Flight“ betitelt ist. Die Nummer ist recht experimentell und leicht progressiv geworden, ist aber trotzdem sehr eingängig und setzt sich so sehr gekonnt in den Gehörgängen fest.
Genau die gleiche Beschreibung trifft dann auch auf die beiden anschließenden Nummern „Dreamwalker“ und dem überlangen „The Machine Stops“ zu. Ersterer ist etwas gradliniger geworden, beim zweiten gibt es musikalisch mehr zu entdecken und man ist mehr im Symphonic/Progressiven Bereich unterwegs.
Und ganz so viel weicht man von dem eingeschlagenen Qualitätsweg auch nicht mehr bis zum Schluss der Scheibe ab. Ein wenig hervorstechen tut im weiteren Verlauf das wieder etwas abwechslungsreicher gestaltete „End of Eternity“

Anspieltipps:

Hier sind auf jeden Fall “Back from the Edge”, “Moment of Flight”, “The Machine Stops”, sowie “End of Eternity” zu empfehlen.

Fazit :

An sich machen MIND MAZE auf ihren neuen Album fast alles richtig. Man hat schöne eingängige, melodische aber auch abwechslungsreiche Songs am Start, der Gesang ist absolut hörenswert und auch die Produktion geht absolut in Ordnung.
Das Einzige was hier so ein bisschen fehlt, ist DER absolute Übersong auf der Scheibe, der das Ganze einfach im sehr übervollen Symphonic/Power Metalbereich hervorstechen lässt!
Ansonsten machen Fans der Genre, die auf weiblichen, rockigen Gesang stehen, mit dem Erwerb des Diskus aber nicht viel falsch.

WERTUNG:





Trackliste:

01. Back from the Edge
02. Through the Open Door
03. Moment of Flight
04. Dreamwalker
05. The Machine Stops
06. Consequence of Choice
07. End of Eternity
08. Onward (Destiny Calls II)


Julian