TUFF – The Glam Years 1985-1989

Band: Tuff
Album: The Glam Years 1985-1989
Spielzeit: 40:39 min.
Stilrichtung: Hair Metal
Plattenfirma: RLS Records
Veröffentlichung: .2015
Homepage: www.facebook.com/StevieRachelle

Die US-Hairsprayband TUFF schrammte damals haarscharf am Ruhm vorbei. Als ihr offizielles Debüt „What Comes Around Goes Around“ 1991 bei Atlantic Records herauskam, war die Zeit zu knapp, um den Ruf als Newcomer noch ausbauen zu können. Das dekadente Jahrzehnt mit Sex, Drugs & Rock´n Roll lag ja auch über ein Jahr zurück. Nach und nach schwappte die Grungewelle aus den USA über auf die ganze Welt. Schon kurze Zeit später standen 95% aller alten Bands – zumindest über kurz oder lang – vor dem Schutthaufen ihrer Karrieren. Kurt Cobain und Kollegen sind den Dinos ordentlich an den Karren gefahren. Der Rest ist Geschichte…

Aber als besagtes Erstlingswerk 1991 erschien, existierte die Band bereits sechs Jahre. Anfangs bestand sie aus Jimmy L´Mour (Jim Gillette) am Mikrofon, Jorge DeSaint an der Gitarre, Todd Chaisson (später Chase) am Bass und Michael Raimondo (später Lean) am Schlagzeug. Das 1986 erschienene Demotape „Knock Yourself Out“ enthielt vier Stücke. Diese machen den Anfang der neuen Compilation „The Glam Years 1985-1989“, die jetzt in digitaler Form veröffentlicht wird. Mit Jim Gillette als Frontmann, der kurze Zeit später von Stevie Rachelle ersetzt wurde, klangen TUFF mehr nach Glam. Das eröffnende „Glamour Girl“ ist das beste Beispiel dafür. Kommt „Forever Yours“ aggressiver aus den Boxen, klingen die nächsten Songs „Dressed For Dancin´“ und „Candy Coated“ eher nach Schülerband. Auch die beiden Bonüsse „Bang-Bang“ und „Ooh Ahh“ sind eher in unteren Schubladen zuzuordnen.

Nach diesem durchwachsenen Start gibt es im weiteren Verlauf durchaus hörenswerte Demos auf die Lauscher. Allen voran „Round ´Em Up“, „Summertime Goodbye“ oder „Want Trouble – You Got It“, die alle 1988 aufgenommen wurden. Aber auch die im Jahr darauf entstandenen Stücke wie „Forever Yours“ oder „Ain´t Worth A Dime“ zeigen eine hungrige Band. Leider bieten TUFF mit dieser Veröffentlichung nicht sonderlich viel ungehörtes. Lediglich die erste EP sowie einige wenige Songs mit Rachelle am Mikro waren bisher nicht auf CD zu bekommen. Die meisten anderen Demos hat man im Zuge der 2012 erschienenen, teilweisen Neueinspielung von „What Comes Around Goes Around…Again“ (Rezi HIER http://rock-garage-magazine.blogspot.de/2012/04/tuff-what-comes-around-goes-aroundagain.html) bereits der Öffentlichkeit zugänglich gemacht. So ist „The Glam Years 1985-1989“ zwar eine lückenlose Werkschau aller in den Achtzigern entstandenen Songs, wer aber schon den 2012er Silberling in der Sammlung stehen hat, wird sich wohl noch überlegen müssen, ob er sich dieses Teil anschaffen sollte. Wer allerdings nur das 1991er Original hat, kann bei dieser Zusammenstellung schon schwach werden. Auf die gute alte Zeit…

WERTUNG:


Trackliste:

01. Glamour Girls
02. Forever Yours (1986 Mix)
03. Dressed For Dancin‘
04. Candy Coated
05. Bang-Bang
06. Ooh Ahh
07. Round ‚Em Up
08. Summertime Goodbye
09. Want Trouble – You Got It
10. Sinner Street
11. Forever Yours
12. Ain’t Worth A Dime
13. Good Guys Wear Black

Stefan

GÖLDEN PALACE – A Little Rock´n Roll/Touch Me There

Band: Gölden Palace
Album: A Little Rock´n Roll/Touch Me There
Spielzeit: 35:07/15:57 min.
Stilrichtung: Surf Punk
Plattenfirma: Kagami.Land
Veröffentlichung: 01.07.2015
Homepage: www.goldenpalaceband.com

In Kürze erscheint ein neues Minialbum des seit 2010 in Norwegen lebenden Amerikaners Joseph Kimbrell alias VITNE. Aufmerksame Beobachter des sympathischen Musikers werden festgestellt haben, dass er in der Vergangenheit gerne im Hair Metal Genre gewildert, einige Jahre früher aber auch schon mal gerne eine Schippe Heavy Metal in seine Musik integriert hat. Mit seiner alten Band GÖLDEN PALACE verhält es sich aber ganz anders. Erster Unterschied ist schon mal, dass er hier lediglich Gitarre spielt und die Band selbst in der alten Heimat in Charleston/South Carolina ansässig ist. Ursprünglich wurde die Band 2004 gegründet und ging aus der Asche der Punkband 5TH MARCH hervor, in der Sänger Alex Goss, Gitarrist Joseph Kimbrell (vorher noch am Bass) sowie Drummer Johnny Emmel zusammen lärmten.

Mit GÖLDEN PALACE wollten die Jungs unter Hinzunahme von Bassist Graham Spees (dem ersten Drummer bei 5TH MARCH) aber ganz andere Musik machen. Zwar ist der Vierer im Punk verwurzelt, sie reichern ihren Sound mit einer gehörigen Portion Beach Music an. So entsteht ein wildes Gebräu aus sommerlicher Leichtigkeit und knallhartem Punk, das auf den ersten Blick etwas verwirrend ist. Aber ihre Helden NOFX, LESS THAN JAKE aber auch THIN LIZZY oder MÖTLEY CRÜE lassen sich hier und da im Sound von GÖLDEN PALACE blicken.

Speziell die Band um den singenden Bassisten Phil Lynott hat es GÖLDEN PALACE beim Opener „Is It A Crime?“ angetan. Mit den typischen Double-Leads geht es musikalisch ziemlich in die Richtung der Iren. Ganz anders das lockere „Summer Song“. Mit leichtem Surf Sound und harmonischen Backing Vocals machen die Amis hier ein ganz anderes Fass auf. Das folgende „Sheets Of Fire“ haut eher eine punkige Kerbe ins Holz. Dieser Mischung bleiben GÖLDEN PALACE auch im weiteren Verlauf des 10-Trackers treu: dabei kristallisieren sich Songs wie „A Little Rock´n Roll“ oder „Paradise“ als weitere Highlights heraus.

Nachdem die Band im Jahr 2007 eine Auszeit nehmen musste, wollten sie im Jahr darauf wieder voll durchstarten. Mit dem zweiten Gitarristen Andy Adkins hat sich die Combo auch personell verstärkt und Joseph Kimbrell, der frisch von der Schule kam, wo er eine Ausbildung zum Tontechniker absolvierte, übernahm erstmals den Aufnahmeprozess. Ende 2008 begannen die Jungs, das zweite Album in Angriff zu nehmen. Dieses wurde allerdings nie fertiggestellt. Als Kimbrell 2009 verkündete, dass er nach Europa gehen wird, kamen die Arbeiten ins stocken. Jetzt haben sich GÖLDEN PALACE wieder zusammengerauft und so steht nicht nur bald ein Re-Union Konzert zum 10-jährigen Bestehen in ihrer Heimat an, mit „Touch Me There“ gibt es auch eine neue EP mit bis dato unveröffentlichten Songs. Ähnlich wie das Debüt startet auch diese mit einem rockigen bzw. punkigen Song („With Or Without Your Love“), gefolgt von einer luftigen, sommerlichen Nummer namens „Summer Heat“. Beide geben eine gute Figur ab, wenn man den wilden Mix der Band erst einmal verinnerlicht hat. Nach der Ska-Nummer „Let Us Be“ folgt mit „Holy City Skank“ allerdings eine etwas strange Angelegenheit. Das rüde „From The Inside Out“ und das augenzwinkernde „Jessica Thompson“ können allerdings wieder gefallen. Dazwischen packt der Fünfer das kurze Intermezzo „Gregorian Scant“. Der Name verrät es schon, es handelt sich um einen gregorianischen Chant. Dies ist ein weiterer Beweis dafür, dass GÖLDEN PALACE stilistisch mehr sind, als ein Surf Punk Band.

GÖLDEN PALACE ist eine außergewöhnliche Band, die sich nicht in ein Korsett zwängen lassen will. Ihre vielfältigen Einflüsse verarbeiten die Amis zu einer interessanten Mischung. Das Debüt „A Little Rock´n Roll“ hat trotz Remastering etwas mit seinem dünnen Sound zu kämpfen. Der Großteil der Songs spricht jedoch für sich. Auf ihrer aktuellen EP „Touch Me There“ ist der Klang etwas besser und auch das Songwriting wirkt erwachsener. Die Schönheit mancher Stücke wird erst auf den zweiten oder dritten Blick sichtbar. GÖLDEN PALACE bieten sowohl Musik für die nächste Party als auch leichten Sound für den nächsten Strandurlaub, das ist doch mal eine feine Sache.

WERTUNG:

(„A Little Rock´n Roll“)

(„Touch Me There“)

Trackliste:

„A Little Rock´n Roll“

1. Is It A Crime?
2. Summer Song
3. Sheets Of Fire
4. A Little Rock´n Roll
5. I Wanna Be In Love
6. Paradise
7. Right Now
8. Wild Irish Rose
9. Saving Sage
10. Still Here

„Touch Me There“

1. With Or Without Your Love
2. Summer Heat
3. Let Us Be
4. Holy City Skank
5. From The Inside Out
6. Gregorian Scant
7. Jessica Thompson

Stefan

BLACKLIST UNION – Back To Momo

Band: Blacklist Union
Album: Back To Momo
Spielzeit: 49:32 min.
Stilrichtung: Hardrock
Plattenfirma: New Ocean Media
Veröffentlichung: 12.06.2015
Homepage: www.blacklistunion.com

War das 2012 veröffentlichte Album „Til Death Do Us Part“ eine doch recht düstere Angelegenheit, schwenken die L.A. Rocker BLACKLIST UNION auf ihrem mittlerweile vierten Werk „Back To Momo“ um und binden neben den altbekannten melancholischen Parts eine gehörige Siebziger-Schlagseite in ihren Sound ein. Daraus ergeben sich organischere Songs, die nicht selten an GUNS´N ROSES oder späte VAIN erinnern, ohne allerdings die große Party-Attitüde zu haben. BLACKLIST UNION (BLU) beleuchten eher die dreckige Seite der Megaseller.

Schon die aktuelle Single „Alive-N-Well Smack In The Middle Of Hell“ zeigt nach einem kurzen Intro eindrucksvoll, zu was die Amis in der Lage sind. Frech rocken Tony West und seine Mannen drauf los. Verflogen sind all die negativen Gedanken, die man beim Hören des Vorgängers noch hatte. Und auch „Shake It Off“ punktet mit einem derart lässigen Riffing, dass einem fast die Spucke wegbleibt. Für „Mirror, Mirror On The Wall“ verfallen BLU zwar noch kurzzeitig in alte Verhaltensmuster. Schlimm ist das aber ganz und gar nicht, denn schon mit „Evil Eye“ ist die Rotzigkeit wieder zurück („Prince Of The City“ von SWEET F.A. lässt grüßen) und mit „SuperJaded“ biegt sogar gleich das nächste Highlight ums Eck. Dass Tony West ein Rock´n Roll Outlaw ist, hätte er nicht extra erwähnen müssen, dennoch covern die Jungs den alten Klassiker der Australier ROSE TATTOO hier recht gekonnt. Der Titeltrack ist sehr Achtziger-lastig ausgefallen, die altehrwürdigen VAIN waren hier sicherlich ein Einfluss. Auch das flotte „We Are No Saints“ oder „Meet Me On Zen Street“ können überzeugen. Einige Songs haben dann aber doch ein zu ähnliches Riffing, weshalb es zwei oder drei weniger auch getan hätten.

„Back To Momo“ hat mehr Siebziger und weniger Neunziger und kokettiert wie nie mit den Achtzigern. Das gefällt dem Schreiber dieser Zeilen auf Anhieb um einiges besser. Musste man sich auf dem Vorgänger noch Gedanken machen, ob sich Mastermind West nicht doch eines Tages etwas antun wird, präsentiert er sich hier fast schon lebensbejahend und putzmunter. BLACKLIST UNION zeigen auf ihrem vierten Werk ihr ganzes Können und legen mal eben das mit Abstand beste Album ihrer Karriere in die Ladenregale.

WERTUNG:


Trackliste:

1. Intro
2. Alive-N-Well Smack In The Middle Of Hell
3. Shake It Off
4. Mirror, Mirror On The Wall
5. Evil Eye
6. SuperJaded
7. Rock´n Roll Outlaw
8. Back To Momo
9. We Are Not Saints
10. It´s All About You
11. Meet Me On Zen Street
12. Graveyard Valentine
13. Wined, Dined & 69´d
14. Read Between The Lines

Stefan

DENDERA – Pillars Of Creation

Band: Dendera
Album: Pillars of Creation
Spielzeit: 47:28 min
Stilrichtung: Heavy Metal
Plattenfirma: Metalbox Recordings
Veröffentlichung: 22.06.2015
Homepage: www.dendera.co.uk

Die Jungs von DENDERA lieferten ihr Debütalbum „The Killing Floor“ 2013 ab, die Rezi dazu findet ihr ebenfalls hier bei uns. Nun steht das zweite Album „Pillars of Creation“ in den Startlöchern und stilistisch hat sich bei der Band eigentlich nicht viel getan. Nach wie vor präsentiert man uns Heavy Metal in modernen Gewand der seine Trademarks aus England ebenfalls nicht verleugnet.
Man vergleicht die Jungs sogar mit den Übervätern IRON MAIDEN, natürlich eine Spur moderner und härter. Gut so weit würde ich jetzt nicht gehen, aber das DENDERA irgendwie klanglich nach NWOBHM nur in die Neuzeit katapultiert klingen, da gehe ich auf jeden Fall mit.
Wie auch immer, der Albumopener „Claim our Throne“ beginnt erstmal recht träge und sanft bevor treibende Drums und pumpende Bassläufe das Ruder fest übernehmen. Der Track entwickelt sich dann zu einem Midtemposong erster Güte, der einen interessanten Aufbau und einen eingängigen Chorus besitzt und somit ohne Problem direkt als Anspieltipp verbucht werden kann.
Was man direkt auch festhalten kann ist, das der Gesang der auf der ersten Platte noch etwas zwiespältig war, dieses Mal wesentlich gereifter und voller daher kommt. Sehr schön verbessert!
Dies beweisen die Jungs dann auch gleich direkt mit den nächsten beiden Nummern „Bloodlust“ und „In High Tide“ die beide auf ihre Art und Weise überzeugen können. Ersterer ist ein schneller Banger im Gegensatz zum zweiten der eher im Midtempobereich gehalten ist.
Beim anschließenden „Disillusioned“ wähnt man sich erst in einem mächtigen Smasher, so sehr drücken die tiefen Gitarrenriffs, aber im Chorus wird das Ganze dann auf einmal schön melodisch und sehr eingängig. Eine sehr interessante Nummer die der Band ebenfalls sehr gut zu Gesicht steht!
Apropos Gesicht das wahrt man auch bei den nächsten Tracks absolut! Schlechte Songs suchen wir in der Folge wirklich vergebens, man kommt eher aus dem Grinsen nicht mehr raus wenn man so gelungenen Nummern wie „The Daylight Ending“, „The Chosen One“ und dem überlangen Abschlussbrecher „Edge of Tomorrow“ lauschen darf.
Ein rundherum gelungenes zweites Album!

Anspieltipps:

Mit “Claim our Throne”, “Bloodlust”, “Disillusioned” sowie “The Daylight Ending” dürftet ihr hier am ehesten Freude haben.

Fazit :

Na bitte, so soll es doch sein! Auf dem zweiten Album von DENDERA merkt man das man sich wirklich hingesetzt hat und die Schwächen des Debüts ausgebessert hat.
Eine glasklare Steigerung zum Debütalbum und eine absolut lohnende Investition für Fans von Heavy Metal der immer mal wieder in die NWOBHM und Modern Schiene reinluckt. Weiter so Jungs!

WERTUNG:


Trackliste:

01. Claim our Throne
02. Bloodlust
03. In High Tide
04. Disillusioned
05. The Daylight Ending
06. The Chosen One
07. Unholy
08. Edge of Tomorrow

Julian

HEAVENS GATE – Best For Sale!

Band: Heavens Gate
Album: Best for Sale!
Spielzeit: 79:13 min
Stilrichtung: Melodic Power Metal
Plattenfirma: Limb Music
Veröffentlichung: 10.07.2015
Homepage: –

Eigentlich könnte diese Besprechung in unsere Kategorie Klassiker der Woche fallen. Denn die deutsche Band HEAVENS GATE existiert seit rund 16 Jahren nicht mehr, war aber in den 80igern und 90igern eine DER führenden Melodic Power Metal Bands Deutschlands die vor allem in Asien große Erfolge hatte.
Die beiden Hauptakteure der Band sind mit Sicherheit Sänger und Gründer Thomas Rettke sowie der später hinzugestoßene Gitarrist Sascha Paeth. Beide sind mittlerweile eher als Produzenten tätig, begeistern aber weiterhin uns Metaller mit ihrer Musik.
Die drei ersten Studioalben der Band „In Control“, „Livin‘ in Hysteria“ und „Hell for Sale“ gehören bis heute zu den stärksten Power Metalalben der damaligen Zeit und haben auch heute noch ihre volle Daseinsberechtigung. Mit den beiden letzten Alben „Planet“ von 1996 und „Menergy“ von 1999 driftete die Band zwar in etwas modernere, progressiveren Gefilde ab, aber der alte Sound war ebenfalls jederzeit spürbar. Trotzdem trennte sich die Band und da die Alben heutzutage nur noch schwer zu bekommen sind, gibt es nun für alle Sammler und Fans die die Band noch nicht kennen mit „Best for Sale!“ eine wunderbare Zusammenstellung der besten Hits der Band.
Und auf dem Silberling ist wirklich alles vertreten was Rang und Nahmen hat, angefangen beim Openertrack „In Control“ vom gleichnamigen Album über die Kracher „Surrender“, „Tyrants“, „Livin‘ in Hysteria“ oder „Best Day of my Life“. Alle aufgezählten Songs sind von den beiden ersten Alben „In Control“ und „Livin‘ in Hysteria“ und sind in der ersten Hälfte der Scheibe zu finden.
Erwähnenswert ist noch das die Stücke, wie auch alle restlichen Tracks, komplett neu abgemischt wurden und somit einen heute gängigen Sound bekommen haben.
In der zweiten Hälfte des Albums wird sich dann ordentlich dem Album „Hell For Sale“ gewidmet bevor man sich dem vorletzten Album „Planet E“ zu wendet, von dem „nur“ noch drei Songs erhalten sind.
Vom letzten und mag man den Kritikern glauben schlechtesten Album „Menergy“ hat es sogar nun als Abschlusnummer „Mastermind“ geschafft.
Gerade die letzten vier Tracks zeigen deutlich im Vergleich zu allen vorherigen Nummern den Stilbruch den die Band damals vollzogen hatte. Es geht hier etwas progressiver, nicht mehr ganz so hart zur Sache.
So mit bekommt man einen tollen Überblick über die Licht als auch die Schattenseiten von HEAVENS GATE.

Anspieltipps:

Bei einer Best Of Zusammenstellung entfallen die logischerweise, aber gerade die erste Hälfte sollte man sich ganz genau anhören!

Fazit :

Mein letzter Satz nimmt es eigentlich schon vorweg, man bekommt hier mit “Best for Sale” den besten Überblick über eine DER deutschen Power Metalbands Deutschlands der 80iger und 90iger und Fans die die Band noch nicht kennen sollten dies nun schleunigst nachholen, denn einfacher geht es nun wirklich nicht an alle Hits zu kommen! Noch dazu wenn sie einmal poliert und abgestaubt wurden wie in diesem Fall. Also worauf wartet ihr noch? Ab in den Laden und den Silberling sichern!

WERTUNG: ohne Wertung

Trackliste:

01. In Control
02. Surrender
03. Tyrants
04. Path of Glory
05. Livin‘ In Hysteria
06. The Neverending Fire
07. Flashes
08. Best Days of my Life
09. Gate of Heaven
10. Under Fire
11. White Evil
12. Rising Sun
13. He‘s the Man
14. Planet Earth
15. On the Edge
16. Noah‘s Dream
17. Mastermind

Julian

EVO/ALGY – Damned Unto Death

Band: Evo/Algy
Album: Damned Unto Death
Spielzeit: 22:57 min
Stilrichtung: Punk, Metal
Plattenfirma: High Roller Records
Veröffentlichung: 10.07.2015
Homepage: –
TANK haben für dieses Jahr zwei Alben angekündigt. Einmal Tucker/Evans‘ Tank und einmal Algy Ward’s Tank. Ob die Welt eines der beiden Alben braucht darf bezweifelt werden. Doch Algy Ward hat noch ein Eisen im Feuer. Gemeinsam mit Paul Evo (ex-WARFARE) hat er ein Projekt mit dem schlichten Namen EVO/ ALGY am Start. Zwei Helden der Vergangenheit die es nochmal wissen wollen?
In diesem Fall geht das leider nach hinten los. Die EP „Damned Unto Death“ bietet bestenfalls mittelmäßige Metal-Punk Ware, unkreativ und wenig mitreißend. Weder die drei Eigenkreationen noch die Coverversionen können wirklich begeistern. Klar, das MOTÖRHEAD Cover zu „R.A.M.O.N.E.S.“ ist dreckig und rotzig, kommt aber nicht mal im Ansatz an das Original ran. Ähnlich sieht es bei „Tune to the Music“ von Status Quo aus und dabei ist der Song nicht mal eine der Großtaten der britischen Rocker. Von den Eigenkreationen ist selbst nach fünf Durchgängen nichts wirklich hängen geblieben.
Der Mann, der die ersten TANK Alben eingesungen hat, darunter Alltime-Klassiker wie „Filth Hounds of Hades“ haut mit Kollege Evo eine ziemlich belanglose Scheibe auf den Markt. Muss man so deutlich festhalten, so leid es mir als TANK Fan der alten Tage auch fällt. Wer rumpligen und wenig innovativen Metalpunk etwas abgewinnen kann findet vielleicht Gefallen an „Damned Unto Death“, für allen anderen findet sich deutlich besserer Stoff in der Metallandschaft.
WERTUNG: 

Trackliste:
01. Anger, Violence, Hatred
02. Nosferatu
03. R.A.M.O.N.E.S. (Motörhead-Cover)
04. Doomed at Dodes
05. Know Your Product (The Saints-Cover)
06. Tune to the Music (Status Quo-Cover)
Chris

BITERS – Electric Blood

Band: Biters
Album: Electric Blood
Spielzeit: 35:07 min.
Stilrichtung: Hardrock, Classic Rock, Hair Metal
Plattenfirma: Earache Records
Veröffentlichung: 07.08.2015
Homepage: www.facebook.com/biters

Man nehme ein bisschen Siebziger-Rock, ein wenig Glam und Glitzer und ab und zu eine Prise Punkrock, und schon ist ein neues Gebräu fertig, das auf den Namen BITERS hört. Ganz so einfach ist es dann aber doch nicht, obwohl der Sound der Amis grob so umschrieben werden kann. Die Band aus Atlanta lässt in ihrem Sound auch Helden wie THIN LIZZY hochleben, in dem sie immer wieder feine Double-Leads in den Ring wirft oder sich mit lässigen Songstrukturen am Vermächtnis eines TOM PETTY reibt. Man könnte wohl noch eine Zeit mit Vergleichen weitermachen, gerecht wird es der Platte nur bedingt.

Mit „Electric Blood“ haben die BITERS nach ein paar Singles und vier EP´s ihr erstes Langspielalbum aufgenommen. Darauf zu finden eben dieser lockere Soundmix, der sich zwar an der Retrospektive der Rock´n Roll Welt orientiert, aber auch genau so in die heutige Zeit passt. Das zeigt nicht nur ein Song wie „Low Lives In Hi Definition“, dessen Text mit der hochglänzenden sowie sinnfreien TV-Unterhaltung der Gegenwart abrechnet. Aber auch offensichtlich in der Vergangenheit spielende Nummern wie „1975“ (ui, das Geburtsjahr des Rezensenten) oder die KISS-Hommage „Loose From The Noose“ sowie das an LIZZY angelehnte „Space Age Wasteland“ sind schöne Sommerhymnen. Dazu kommen weitere Highlights wie die erste Single „Restless Heart“ (ein Ohrwurm vor dem Herrn) oder der äußerst gelungene Titeltrack, das gefällige „Heart Fulla Rock´n Roll“ oder die Punkballade (!!!) „The Kids Ain´t Alright“.

Die BITERS machen auf ihrem Erstling „Electric Blood“ sehr vieles richtig und musizieren mit einer Lockerheit drauf los, die wohl nur eine Band an den Tag legen kann, die voll im Saft steht. Das tun die Amis aktuell ganz sicher und somit wird dieser Silberteller so manches Mal bei der heimischen Grillparty laufen, dafür ist „Electric Blood“ prädestiniert.

WERTUNG: 


Trackliste:

1. Restless Hearts
2. 1975
3. Heart Fulla Rock´n Roll
4. Dreams Don´t Die
5. Electric Blood
6. The Kids Ain´t Alright
7. Low Lives In Hi Definition
8. Time To Bleed
9. Loose From The Noose
10. Space Age Wasteland

Stefan

HUNGRYHEART – Dirty Italian Job

Band: Hungryheart
Album: Dirty Italian Job
Spielzeit: 58:56 min.
Stilrichtung: Melodic Rock
Plattenfirma: Tanzan Music
Veröffentlichung: 29.06.2015
Homepage: www.hungryheartofficial.com

Fünf Jahre ist ihr letztes Album „One Ticket To Paradise“ jetzt schon alt – sieben Lenze zählt ihr Erstling „Hungryheart“. Beide durfte ich bereits für ein anderes Magazin rezensieren. Mit diesen beiden Tonträgern konnten die Italiener HUNGRYHEART zahlreiche Fans gewinnen, auch mich. Die treibenden Kräfte sind nach wie vor Sänger Josh Zighetti sowie Gitarrist Mario Percudani (Inhaber von Tanzan Music). Das Line-Up komplettieren Drummer Paolo Botteschi und Stefano „Skool“ Scola, der neue Mann an der Viersaitigen.

Was hat sich getan in den letzten fünf Jahren? Für Außenstehende vielleicht nicht viel, aber in dieser Zeit hatte die Band die Gelegenheit, mit Kollegen wie HOUSE OF LORDS und Künstlern wie MITCH MALLOY, BOBBY KIMBALL, VINNY APPICE oder KELLY KEELING auf der Bühne zu stehen und jede Menge Impressionen aufzusaugen. Was aber gleich geblieben ist, sind die tolle raue Stimme von Josh Zighetti und die herausragende Gitarrenarbeit von Mario Percudani. Natürlich soll auch die Arbeit des rhytmusangebenden Duos Botteschi/Scola nicht geschmälert werden – kurzum: HUNGRYHEART klingen so gut wie nie.

Das ist nicht nur bei der ersten Single „Shoreline“ der Fall. Auch „Back To The Real Life“, „There Is A Reason For Everything“ oder „Rock Steady“ spielen absolut auf internationalem Niveau. Auch dieses Mal ließ es sich Gitarrist und Produzent Mario Percudani nicht nehmen, bei zwei Songs die Lead Vocals zu übernehmen. „Nothing But You“ ist eine gefühlvolle Ballade während „Second Hand Love“ ein klassischer Achtziger Rocksong ist. Dass auch er eine durchaus vorzeigbare Stimme hat, dürfte ob der Tatsache, dass Percudani auch schon in der Vergangenheit öfter zum Mikrofon griff, kein Geheimnis mehr sein.

Mit der funkigen/bluesigen Nummer „Devil´s Got My Number“ und der ERIC CLAPTON Coverversion „Bad Love“, die er zusammen mit FOREIGNER Gitarrist Mick Jones für das Album „Journeyman“ aus dem Jahre 1989 geschrieben hatte, setzen die Italiener weitere Ausrufezeichen und sorgen so für willkommene Abwechslung.

Dass HUNGRYHEART Potenzial haben, wurde schon beim 2008er Debüt schnell ersichtlich. Nachdem sie bei „One Ticket To Paradise“ einen Schritt nach vorne gemacht haben, machen die Italiener beim dritten Album „Dirty Italian Job“ praktisch alles richtig und liefern ihre bisher beste Arbeit ab. Fans klassischer Melodic Rock Kost dürfen hier – wieder einmal – bedenkenlos zugreifen.

WERTUNG:


Trackliste:

1. There Is A Reason For Everything
2. Back To The Real Life
3. Shoreline
4. Nothing But You
5. Devil´s Got My Number
6. Bad Love
7. Second Hand Love
8. Time For The Letting Go
9. Right Now
10. You Can Run
11. Rock Steady
12. All Over Again

Stefan

MAGISTARIUM – 5´55 Till The End Of Days

Band: Magistarium
Album: 5’55 Till the End of Days
Spielzeit: 56:49 min
Stilrichtung: Power Metal
Plattenfirma:  Eigenproduktion
Veröffentlichung: Sommer 2015
Homepage: www.magistarium.org

2012 war es als ich mit den Jungs von MAGISTARIUM das erste Mal in Kontakt trat. Ich wurde über einen Bericht im Inet auf die Band aufmerksam und nach ein paar kurzen Emails hin und her bekam ich das Debüt „Faith in Salvation“ zur Rezension geschickt. Dieses begeisterte mich auf Anhieb, die dazugehörige Rezi findet ihr übrigens auch HIER bei uns, und auch danach hielt ich den Kontakt zur Band.
Nun ist es mal wieder an der Zeit Neues aus dem Hause MAGISTARIUM zu berichten, man wartet mit dem neuen Album „5’55 Till the End of Days“ auf, welches aktuell leider nur als Promoversion verfügbar ist! Für den Spätsommer peilt man aber die offizielle Veröffentlichung an.
Das Album erscheint dieses Mal, anders als beim Debüt, komplett in Eigenregie, was man dem Sound aber zu keiner Zeit anhört. Mit Ferdy Doernberg (AXEL RUDI PELL) hat man einen bekannten Gastmusiker mit an Bord und auch sonst sind viele junge Musiker hier zu hören, denn Sänger Oleg Rudych betreibt nebenher eine Musikschule, da ist der Vorrat an Talenten ja quasi vor der Haustür zu finden.
So genug Infos, steigen wir mal mit dem krachenden Opener „Break the Chain“ in die Scheibe ein. Dieser beginnt erstmal mit einer Einleitung die mich sofort an den TERMINATOR Filmsoundtrack erinnert. Ansonsten haben wir hier einen Uptemposong der vor allem mit seinem Chorus glänzen kann. Fronter Oleg scheint seinen Gesangsstil treu geblieben zu sein, was aber heißt das er nach wie vor etwas gewöhnungsbedürftig und vermutlich nicht jedermanns Sache sein sollte. Eine Mischung aus nasalen und klassischen Gesang erwartet einen hier.
Das anschließende „The World is sold out“ mutet aufgrund seiner anfänglichen Gesangs und Melodieparts etwas durcheinander und chaotisch zu, aber nach und nach steigert sich die Nummer sowie Olegs Gesang wieder und mit dem tollen Chorus schafft es die Nummer dann doch in unseren Anspieltipp Block.
Apropos, dort schaffen es auch spielend die folgenden Songs „To the Sky“ und „5‘55 Till the End of Days“ man merkt der Truppe an das man die Songs schön ausgearbeitet hat und sie reifen konnten.
Den ersten kleinen Durchhänger haben wir dann mit „Slave of the Faith“ und „Fear of the Death“ zu verkraften, hier schafft man es irgendwie zu keiner Zeit so richtig zu begeistern.
Dem gegenüber stehen aber wieder so Perlen wie „Rise and Fall“, „Only in my Dreams“ oder „Revenge“. Auch der Abschlusstrack „Save me from myself“ kann einen direkt überzeugen und reißt einen gleich mit, von daher kann man hier nach der schon starken Hälfte auch von einer gelungenen zweiten Hälfte und Abschluss sprechen.

Anspieltipps:

Mit “Break the Chain”, “The World is sold out”, “To the Sky”, “5’55 Till the End of Days” und “Revenge” sind diese schnell ausgemacht.

Fazit :

Ich hatte es ja damals schon vermutet von den Jungs von MAGISTARIUM werden wir auf jeden Fall noch hören! Zwar finde ich hier den ein oder anderen schwächeren Track den ich auf der Debütscheibe kaum hatte, aber in Summe reißt es die Überzahl an gelungenen Tracks dann wieder raus.
Man bleibt hier auf jeden Fall seiner Linie treu und für eine komplette Eigenproduktion ist man hier mal wieder mehr als ordentlich unterwegs.
Trotzdem, das Debütalbum war für mich persönlich eine Tucken direkter und eingängiger. Aber das ist wirklich meckern auf hohem Niveau!

WERTUNG:


Trackliste:

01. Break the Chain
02. The World is sold out
03. To the Sky
04. 5’55 Till the End of Days
05. Rise and Fall
06. Slave of the Faith
07. Fear of Death
08. Only in my Dreams
09. In the Flame of the Evil
10. Revenge
11. Save me from myself

Julian

BLIZZARD HUNTER – Heavy Metal To The Vein

Band: Blizzard Hunter
Album: Heavy Metal To The Vein
Spielzeit: 49:08 min
Stilrichtung: Heavy / Speed Metal
Plattenfirma: Pure Underground Records
Veröffentlichung: 19.06.2015
Homepage: www.facebook.com/BlizzardHunter

Heavy/Speed Metal aus Peru? Da klingelt was? Richtig, COBRA haben zuletzt mit ihrem Album „To Hell“, einer Europa-Tour und ihrem Auftritt beim Keep it True für Furore gesorgt. Und Peru legt nach, BLIZZARD HUNTER nennst sich der neue Exportschlager. Gegründet wurde die Band 2006 als BLIZZARD bis der heutige Bandname 2014 den Vorzug erhielt. Bisher gab es ein Demo (2011), die EP „Conqueror of Destiny“ (2014) und die digitale Single „Heavy Metal To The Vein“ in diesem Jahr. Der Titel würde dann auch gleich für das Debüt hergenommen.

Nach einem instrumentalen Intro legt „I’m On My Way“ dann gleich mit ordentlich Dampf auf dem Kessel los. Sebastian “Dragon” Palma hat ein traditionelles Heavy/Speed Metal Organ, überlädt die Songs nicht mit seinen Screams sondern setzt diese treffsicher an den richtigen Stellen ein. Gefällt! Der folgende Titeltrack entwickelt sich bereits nach wenigen Durchläufen zum Ohrwurm allererster Güte. Man spürt, der Name ist nicht einfach nur ein werbewirksamer Spruch, sondern wird von der Band bei jeder Note gelebt. Bodenständig, ehrlich und viel Hingabe, das macht den Reiz von BLIZZARD HUNTER aus. Sie erfinden weder das Rad neu, noch hebt sich der Erstling von den vielen jungen Wilden ab, die derzeit dem klassischen Metal neues Leben einhauchen. Allerdings müssen sich BLIZZARD HUNTER auch vor niemanden verstecken und reihen sich vom Start weg bei Bands wie STALLION, SKULL FIST oder ENFORCER ein. Krachende Nackenbrecher, flotte Rocker mit eingängigen Refrains, alles dabei was man bei dieser Spielart des Metal erwartet.

„Heavy Metal To The Vein“ kann sich sehen lassen und dürfte jeden Headbanger mit einem Hang zur alten Schule voll auf seine Kosten kommen lassen. Peru, weiter so!

WERTUNG:


Trackliste:

01. Conqueror Of Destiny
02. I’m On My Way
03. Heavy Metal To The Vein
04. Heart Of Fire (Vampire Hunter’s Song)
05. Nemesis (Feel My Strength)
06. Ghost Rider
07. The Murder
08. My Revenge
09. The Joke
10. The Final Judgment

Chris