THY ART IS MURDER – Dear Desolation

Band: Thy Art Is Murder
Album: Dear Desolation
Spielzeit: 38:16 min
Stilrichtung: Deathcore
Plattenfirma: Nuclear Blast
Veröffentlichung: 18.08.2017
Homepage: www.facebook.de/thyartismurder

„Dear Desolation” nennt sich das 4. Mach(t)werk der 2005 gegründeten Deathcore Combo THY ART IS MURDER. Und schon der erste Song der Scheibe „Slaves Beyond Death“ prügelt einen mit seinen Double Bass Hämmern fast zu Tode. Knallhart und kompromisslos wird losgelegt. Die Aussies kennen ihre Stilmittel und wissen mit der Abrissbirne derart gut umzugehen, dass definitiv kein Stein auf dem anderen bleiben wird.
Musikalisch viel geändert hat sich nicht, der Stil ist unverkennbar THY ART OF MURDER. Dennoch versprüht das neueste Werk der Todesschwadron aus Australien ein neues Flair. Mag sein, dass der Wiedereinstieg des Sängers CJ MacMahon dem Quintett Auftrieb gegeben hat. Das Biest Nick Arthur hat MacMahon auf der Europatour mit PARKWAY DRIVE zwar sehr gut ersetzt, aber THY ART OF MURDER scheinen irgendwie nur richtig mit MacMahon zu funktionieren. Ein Glück für alle Fans, denn “Dear Desolation“ ist wohl das Beste der bisherigen vier Alben. Es verfügt über haufenweise Energie und ist dabei in seiner Einfachheit gewohnt brachial und wütend. Und genau dieses wütende, brachiale, kompromisslose Gekloppe ist unverwechselbar für THY ART OF MURDER. Das Fahrwasser wird (vorerst) nicht verlassen, warum auch. Das Rezept geht auch hier wieder voll und ganz auf. Bösartige Polemik und Todesängste gepaart mit Gedanken über die Sterblichkeit gekonnt platziert in groovigen Songs wie „Puppet Master“, mit seinen knalligen Double-Bass-Einsätzen die dem Opener in nichts nachstehen, im intensiven, aber vergleichsweise ruhigen „Death Dealer“ oder auch im brutalen „Fire In The Sky“, das einen locker zum Weltuntergang begleiten kann, zeigen die Australier ihre Finesse und feuern ein regelrechtes Extrem/Death Metal/Deathcore Kanonengewitter ab. Ja, einige Passagen scheinen sich zu wiederholen, aber jedes Riff sitzt, stellenweise blitzt hier der Thrash Metal durch und CJ MacMahons aggressive Stimme verleiht den Songs genau die richtige Atmosphäre und Tiefe, die aus „Dear Desolation“ ein zeitloses Stück Todesmetall werden lässt. Zudem wurden die Songs mit dem genau richtigen Death Metal Anteil besetzt, was den Deathcore nicht verwässert sondern aufwertet. Das knapp 40-minütige Album ist insgesamt temporeicher und melodischer, aber Verschnaufpausen sind hier Fehlanzeige.

Im bereits totgesagten Deathcore halten THY ART OF MURDER die Fahne hoch und zeigen den anderen Bands, wie es geht. Damit sind sie definitiv keine Modeerscheinung aus Amiland, sondern die Genrehoffnungsträger aus Australien und die Mischung aus Deathcore und Death Metal funktioniert so brutal gut, dass „Dear Desolation“ absolut Langzeitwirkung hat. Es kommt keine Langeweile auf, man möchte gerne etwas zertrümmern, sich prügeln und am Weltuntergang erfreuen und das alles möglichst gleichzeitig. Jeder, der es musikalisch eine Spur härter mag, ist hier mehr als gut aufgehoben.

WERTUNG:

 

 

Trackliste:

01. Slaves Beyond Death
02. The Son Of Misery
03. Puppet Master
04. Dear Desolation
05. Death Dealer
06. Man Is The Enemy
07. The Skin Of The Serpent
08. Fire In The Sky
09. Into Chaos We Climb
10. The Final Curtain

Tänski

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