ROCKETT LOVE – Grab the Rocket

Band: Rockett Love
Album: Grab The Rocket
Spielzeit: 46:42 min
Stilrichtung: Melodic Rock / Hardrock
Plattenfirma: AOR Heaven
Veröffentlichung: 28.04.2017
Homepage: www.facebook.com/rockettlovesyou

ROCKETT LOVE sind eine Newcomer Band aus Schweden, die 2015 gegründet wurde. Die Gruppe besteht aus Sänger Daniel Samuelson, den beiden Gitarristen Stefan Westerlund und Gustav Eklund, am Bass findet sich Dennis Vestman und hinter dem Schlagzeug sitzt Fredrik Ahlin.

Erstes Aufsehen konnten ROCKETT LOVE mit dem gleichnamigen Titel erregen, denn der Song landete irgendwie bei US Produzent Beau Hill, der begeistert war und sich des Stückes gerne annehmen wollte. Falls bei dem Namen jetzt einige ins Grübeln geraten, Beau Hill saß in den Achtzigern bei Bands wie Ratt, Alice Cooper, Winger, Warrant oder auch Streets hinter dem Mischpult. Der Titel tauchte schließlich 2016 auf vielen Plattformen im Internet auf und markiert so etwas wie den offiziellen Startschuß in Sachen ROCKETT LOVE im aktuellen Line Up.
Soundtechnisch bewegen sich ROCKETT LOVE im Bereich von Bands wie Harem Scarem, Steelhouse Lane oder auch Winger ohne deswegen altbacken nach den 80er Jahren zu klingen, denn alle Songs verfügen über genügend Flexibilität und einen Modernen Touch. Stücke, wie das bereits erwähnte "Rocket Love", der gute Laune Rocker "What Ever You Say", das extrem eingängige "Rev It Up" oder das flott nach vorne gehende "Fall On Your Knees laufen wirklich gut rein und laden immer wieder zum mitgrooven ein.
ROCKETT LOVE ist mit "Grab Your Rocket" ein erstklassiger Start geglückt und zeigt sehr eindrucksvoll, dass die Band das Potenzial für weitere Großtaten besitzt, aber bis dahin wird erstmal dieses Album mit Sicherheit noch ein paar Mal im Player rotieren.

WERTUNG:

 

 

Tracklist

01. Never Surrender
02. One Of These Days
03. Rocket Love
04. What Ever You Say
05. We Will Be Heroes
06. Rev It Up
07. Shining Light
08. Love And Money
09. Line Of Sight
10. Fall On Your Knees
11. Heart Of Stone

Heiko Füchsel

OSUKARU – The Labyrinth

Band: Osukaru
Album: The Labyrinth
Spielzeit: 37:00 min
Stilrichtung: Melodic Rock/AOR
Plattenfirma: City Of Lights Records
Veröffentlichung: 24.03.17
Homepage: www.facebook.com/osukarumusic

Ende März brachten die Schweden von OSUKARU ihr neues Album „The Labyrinth“ heraus, welches ihr viertes Studioalbum und erstes Konzeptalbum ist. Gemixt wurde es von Viktor Stenquist (Beseech, Amorphis) und Attila Bokor (Morph, BOA, Osukaru). Oz Osukaru (Gitarre, Keyboard), Fredrik Werner (Gesang, Gitarre), Lisa Eugenia (Keyboard, Gesang), Olof Gadd (Bass) und Vidar Mårtensson (Schlagzeug) schreiben hiermit eine Liebeserklärung an klassische Fantasyfilme von früher, in diesem Fall insbesondere an den namengebenden Film „Labyrinth“ (Dt.: Die Reise ins Labyrinth) von 1986.

"The idea was to write songs that when played in the order they appear on the album, they would tell the overall story of the spectacular and magical movie 'Labyrinth', but with each song still being able to stand on its own" Oz says. 
"But as a twist, our version of the story is more from the antagonists point of view, as I would imagine the book read by the protagonist in the first scene of the movie is as well. So by going from that angle, we found a lot of interesting stories and themes to build our songs on."

Für diejenigen, die den Film nicht kennen: Die 15-jährige Sarah Williams (gespielt von Jennifer Connelly) begibt sich in ein Labyrinth, welches sie lösen muss um ihren kleinen Bruder wiederzufinden, welcher auf ihren Wunsch vom Goblin König (gespielt von David Bowie) verschleppt wurde. 
Gleich beim Intro wird man u.a. mit den Keyboards darauf vorbereitet, dass es hier sehr 80er-lastig wird. Das führt sich auch im ersten Song „The Stories We Tell“ fort, „Voices In The Dark“ glänzt mit seinem rythmischen, harten Riff und ist der erste Song des Albums bei dem Lisa und Fredrik beide singen (das kommt noch häufiger vor). „Edge Of Night“ überzeugt mit seiner coolen Bassline und seinem mitreißenden Groove während „It’s Only Forever“ wieder super 80ies ist und „Voodoo“ eher im oldschool Hard Rock Modus daherkommt. „Undying Rose“ ist die zweite Ballade des Albums, gefolgt vom raueren „The Offering“. Das Schlusslicht bildet der AOR-wie-aus-dem-Lehrbuch-Song „Moonlight Silhouette“.

FAZIT: Mit ihrem neuen Konzeptalbum liefern OSUKARU ein sehr schönes AOR Album ab, auch wenn es mir ab und zu etwas zu Gesangs/Geschichten-lastig ist (aber das soll wohl bei einem Konzeptalbum so sein). Vom Stil her würde ich es als eine moderne und härtere MEAT LOAF Version einordnen. Meine persönlichen Favoriten hier sind „Voices In The Dark“ und „Edge Of Night“.  

WERTUNG: 

 

 

Trackliste:

01. Maze Of Mind 
02. The Stories We Tell
03. Voices In The Dark
04. Edge Of Night
05. It’s Only Forever
06. Voodoo
07. Poisonous
08. Undying Rose
09. The Offering
10. Moonlight Silhouette

Lotta

ECLIPSE – Monumentum

Band: Eclipse
Album: Monumentum
Spielzeit: 42:25 min
Stilrichtung: Melodic Hard Rock
Plattenfirma: Frontiers Music srl
Veröffentlichung: 24.03.2017
Homepage: www.eclipsemania.com

Nach dem letzten ECLIPSE-Album “Armageddonize” kommt nun nach zwei Jahren Nachschub in Form von „Monumentum“. ECLIPSE ist einer der Bands bei der man mit jedem Album eine deutliche Entwicklung nachvollziehen kann. Haben sie 2001 noch mit simplem AOR angefangen, haben sie mit dem 2008 erschienenen Album „Are You Ready To Rock“ ihren ganz eigenen Sound gefunden und geben die perfektionierte Version davon im aktuellen Album zum Besten. 
Es ist der energiegeladene Melodic Hard Rock-Wolf im metallischen, aber trotzdem noch AOR-Pelz, der einem hier geboten wird. Erik Mårtenssons klarer Gesang, eingebettet in harmonische Backgroundvocals, dazu harte und gleichzeitig eingängige Gitarren-Riffs und astreine Solo-Arbeit von Magnus Henriksson, das alles auf dem groovigen Rythmusteppich von Bassist Magnus Ulfstedt und Drummer Philip Crusner.

Ein powervoller Einstieg gelingt gleich mit „Vertigo“, welches auch schon vorher als Single erschien. „Never Look Back“ kommt mit Mainstream geeignetem Chorus, der aber trotzdem noch recht heavy rockt, was man von „Killing Me“ nicht sagen kann. Hier kann man beim Härtegrad eher von einem modernen Lüftchen sprechen. Das epische, hymnenartige „Downfall Of Eden“ und die darauffolgende einfühlsame, dennoch druckvolle Ballade „Hurt“ sind meine Favoriten, vielleicht auch weil Erik und Magnus mir im Interview die Inspiration hinter den beiden Songs näher erläutert haben. „Born To Lead“ und „For Better Or For Worse“ sind zwei weitere Hard Rocker, wobei ersterer im Chorus ein bisschen mehr von den 80ern geküsst wurde. „No Way Back“ gibt nochmal Vollgas bevor „Night Comes Crawling“ so eclipsig daher kommt, dass es raucht. Das Schlusslicht bildet das bombastische „Black Rain“, die wohl härteste ECLIPSE-Nummer überhaupt, die trotz der Heaviness nichts an Eingängigkeit und Harmonie verliert. 

Fazit: „Monumentum“ legt im Vergleich zum letzten Album nochmal eine deutliche Schippe drauf und zementiert den ECLIPSE-eigenen Stil: das fein abgestimmte Zusammenspiel der Instrumente in einer Kombination aus Melodie, Harmonie, Groove und Härte. Für Freunde des eher soften AOR dürfte ECLIPSE schon seit den letzten Alben zu hart sein, vielleicht auch manchmal zu mainstreamig, aber ECLIPSE machen eben genreübergreifende Musik, die sich nicht in eine Ecke drängen lässt. Mir persönlich ist das Wurst, ich steh‘ drauf, in diesem Fall vor allem auf „Downfall Of Eden“, „Hurt“ und „Black Rain“.
 

WERTUNG:

 

 

Trackliste:

01. Vertigo
02. Never Look Back
03. Killing Me
04. The Downfall Of Eden
05. Hurt
06. Jaded
07. Born To Lead
08. For Better Or For Worse
09. No Way Back
10. Night Comes Crawling
11. Black Rain

Lotta

ONE DESIRE – ONE DESIRE

Band: One Desire
Album: s/t
Spielzeit: 44:01 min
Stilrichtung: Melodic Rock
Plattenfirma: Frontiers Music srl
Veröffentlichung: 24.03.2017
Homepage: www.onedesire.net


Schon seit der ersten Single ‚Hurt’ wurde ich vor Vorfreude von innerlichen Kreischanfällen geplagt, sobald ich an die Veröffentlichung von ONE DESIRE’S selbstbetitelten Debutalbum dachte. Die Erwartungen waren also riesig und hier kommt nun die Review zu dem ersehnten Stück der Finnen. 
Erstmal jedoch ein bisschen zur Band: Schon 2012 fing Schlagzeuger Ossi Sivula an Bandmitglieder für ein neues Projekt, damals noch mit Namen OD, zu suchen. Nach einigem personellen Hin-und Her, Songs schreiben, Demos aufnehmen etc. fand sich 2016 schließlich das endgültige Line-up mit André Linman (Gesang), Jimmy Westerlund (Gitarre), Jonas Kuhlberg (Bass) und besagtem Ossi Sivula (Schlagzeug). Mitte 2016 fühlte sich die Band schließlich auf dem richtigen Weg ihr Album aufzunehmen und nun, Anfang 2017, liegt uns der Melodic Rocker also vor.

Los geht es mit dem hymnenartigen ‚Hurt‘ und deutlichem 80er Vibe, danach das etwas reduziertere ‚Apologize‘. ‚Love Injection‘ hat mich im ersten Moment etwas an RECKLESS LOVE erinnert (vielleicht wegen des Titels), stellte sich dann als sehr radiotauglicher moderner Rocker heraus. ‚Turn Back Time‘ wie auch das spätere ‚Buried Alive‘ glänzt als ECLIPSE-artige Nummer, vor allem ‚Buried Alive‘ ist eine Stufe härter als die anderen Songs des Albums. ‚Falling Apart‘ ist einer der zwei Balladen des Albums mit einem Rythmus und Refrain to die for, harmonisch ohne Ende. Flotter geht es weiter mit ‚Straight Through The Heart‘ und schließlich kommt ein weiterer Song, der vorher als Single erschien: ‚Whenever I’m Dreaming‘. Wer da nicht mindestens ein bisschen mitwippt und das Radio aufdreht hat einfach kein Herz. ‚This Is Where The Heartbreak Begins‘ lässt das Album ruhig ausklingen und erinnert u.a. wegen des Pianos, wie auch schon ‘Whenever I’m Dreaming’ an JIMI JAMISON. 

An sich haben wir es hier mit astreinem, modernen Melodic Rock zu tun. Die raffinierten Melodien, mitreißenden Refrains und zugänglichen Texte mit einem Hauch Melancholie bleiben im Kopf hängen und sind nur schwer wieder herauszubekommen. Favoriten hier zu finden ist extrem schwer, weil man sich einfach das ganze Album anhören sollte. Dennoch ein Versuch: ‚Whenever I’m Dreaming‘, ‚Buried Alive‘, ‚Hurt‘, ‚Falling Apart‘. Vor allem Freunde von ECLIPSE, BROTHER FIRETRIBE, H.E.A.T und überhaupt Melodic Rock/AOR sollten sich dieses Album nicht entgehen lassen. 


WERTUNG: 

 

 

Trackliste:

01. Hurt
02. Apologize
03. Love Injection
04. Turn Back Time
05. Falling Apart
06. Straight Through The Heart
07. Whenever I’m Dreaming
08. Do You Believe
09. Buried Alive
10. This Is Where The Heartbreak Begins

Lotta

PLACE VENDOME – Close to the Sun

Band: Place Vendome
Album: Close To The Sun
Spielzeit: 55:11 min
Stilrichtung: Melodic Rock / Melodic Metal
Plattenfirma: Frontiers Records
Veröffentlichung: 25.02.2017
Homepage: https://de-de.facebook.com/Place-Vendome-193449014009141/

Nach drei Jahren wird mit "Close To The Sun" das vierte Kapitel in der History von PLACE VENDOME aufgeschlagen. Bei dem Projekt um den ehemaligen Helloween Frontmann Michael Kiske, sind wie schon beim Vorganger "Thunder In The Distance" mit Bassist Dennis Ward (Pink Cream 69, Unisonic) Gitarrist Uwe Reitenauer (Pink Cream 69), Keyboarder Gunther Werno (Vanden Plas) und Schlagwerker Dirk Bruinenberg die üblichen Verdächtigen am Start.

War das Ende 2013 veröffentlichte "Thunder In The Distance" noch deutlich AOR lastiger, so gehen PLACE VENDOME auf Ihrem neuen Silberling doch deutlich härter zu Werke. Gleich mit dem Opener und Titelsong treten Michael Kiske und seine Jungs ordentlich das Gaspedal durch. Das folgende "Welcome To The Edge" drosselt in den Stropfen zwar etwas die Geschwindigkeit, aber nur um im Refrain wieder die Zügel anzuziehen. Klasse, dass macht echt Laune. Die Coverversion von "Hereafter", welches die italienischen Prog Metaller DGM bereits 2009 veröffentlicht haben, festigt den Eindruck das PLACE VENDOME auf "Close To The Sun" mit Ihrem Songmaterial kräftiger zupacken. Allerdings verlieren Sie dabei nie die Melodien aus den Augen.

Über allen Songs steht natürlich die immer noch bärenstarke Stimme von Michael Kiske, dem es mehr als einmal gelingt mir eine Gänsehaut zu verpassen. Da möchte ich im Besondern die beiden Balladen "Strong" und "Breathing" hervorheben, die beide mit Bombast und einem Touch Melancholie ums Eck kommen. Natürlich gibt es so wie es bei PLACE VENDOME zur Tradition gehört, auch Stücke die sich im gemäßigten melodischen Bereich bewegen, wie "Across The Times" oder auch das grandiose "Yesterday Is Gone". Zum Gelingen des Albums haben unter anderem auch ein paar prominente Gäste wie Kai Hansen (Gamma Ray, Unisonic) Mandy Meyer (Krokus, Unisonic) oder Gus G. (Ozzy Osbourne, Firewind) beigetragen, indem Sie einige Songs mit Gitarrensoli bereichert haben.

Als Fazit bleibt nur zu sagen, dass PLACE VENDOME mit "Close To The Sun" ein tolles Album veröffentlicht haben, welches von der ersten Sekunde zu begeistern weiß und was alle Hardrock Fans unbedingt antesten müssen.


WERTUNG:

 

 

Tracklist

01. Close To The Sun
02. Welcome To The Edge
03. Hereafter
04. Strong
05. Across The Times
06. Riding The Ghost
07. Light Before The Dark
08. Falling Star
09. Breathing
10. Yesterday Is Gone
11. Helen
12. Distant Skies

Heiko Füchsel

 

LIONVILLE – A World of Fools

Band: Lionville  
Album: A World Of Fools
Spielzeit: 52:09 min
Stilrichtung: AOR / Melodic Rock
Plattenfirma: Frontiers Records
Veröffentlichung: 27.01.2017
Homepage: www.lionville.it

Dieser Tage erscheint mit "A World Of Fools" der dritte Longplayer von LIONVILLE. Auch auf diesem Album der von Gitarrist Stefano Lionetti ins Leben gerufenen Truppe gibt es wieder gutklassigen AOR und Melodic Rock zu entdecken. Aufgrund der Tatsache das sich mit Sänger Lars Säfsund und Gitarrist Robert Säll gleich zwei Musiker von Work Of Art, wie schon bei den beiden Vorgängern mit an Bord befinden, sind Gemeinsamkeiten im Klangbild natürlich nicht von der Hand zu weisen. Allerdings gibt es auch Sounds die nach Toto und Richard Marx tönen, wenn man das alles miteinander vermengt, hat man eine ziemlich genaue Vorstellung wie LIONVILLE klingen.

In allen Songs, wie zum Beispiel in dem Toto lastigen "One More Night" weht eine lässige Westcoast Brise, die das Album förmlich zum Sommer Soundtrack, während der nächsten entspannten Cabrio Fahrt, prädestiniert. Genrefans werden sich in die einschmeichelnden Melodien und feinen Chorgesänge sofort verlieben. Natürlich ist "A World Of Fools" wie viele Scheiben aus den Achtzigern, der oben bereits erwähnten Künstlern, absolut Top produziert.

Als weitere Highlights habe ich den flotten Opener "I Will Wait", das relaxt groovende "Our Good Goodbye", die wunderschöne Ballade "Heaven Is Right Here" und das einigen Toto Klassikern nahe stehende "Bring Me Back Our Love" ausgemacht.

Das einzige was eine höhere Wertung meinerseits verhindert hat, ist die Tatsache, dass mir einige Titel doch etwas zu gleichförmig daher kommen. Nichtsdestotrotz ist der neue LIONVILLE Langdreher allen AOR und Melodic Rock Freunden ans Herz zulegen, denn diese Zielgruppe dürfte hier uneingeschränkt auf Ihre Kosten kommen.
                                                                
WERTUNG:

 

 

Tracklist

01. I Will Wait
02. Show Me The Love
03. Bring Me Back Our Love
04. Heaven Is Right Here
05. A World Of Fools
06. One More Night
07. All I Want
08. Living On The Edge
09. Our Good Goodbye
10. Paradise
11. Image Of Your Soul
12. Unmasking The Mystery

Heiko Füchsel

 

UNRULY CHILD – Can´t Go Home

Band: Unruly Child
Album: Can´t Go Home
Spielzeit: ? min.
Stilrichtung: AOR, Melodic Rock
Plattenfirma: Frontiers Records
Veröffentlichung: 24.02.2017
Homepage: www.unrulychild.net 

Viel wurde unter dem Namen UNRULY CHILD veröffentlicht. Aber nur das 1992 erschienene Debüt dürfte diesen Schriftzug tragen. Denn entweder war Sänger(in) Mark bzw. Marcie Free nicht mit an Bord oder diverse andere Musiker. Doch jetzt wurde das Original Line-Up mit Marcie Free (vocals), Bruce Gowdy (guitars), Guy Allison (keyboards), Larry Antonio (bass) und Jay Schellen (drums) wieder zusammengetrommelt. 

Alles beim alten ist nach 25 Jahren aber dann doch nicht. Wurde der Erstling von Starproduzent Beau Hill betreut, wurde dieses Mal labelüblich alles in eigene Hände gelegt. Der Sound ist zwar AOR-like aber ziemlich dünn. Fans von TOTO, JOURNEY und Kollegen dürfte das nicht weiter stören. Fans von „Unruly Child“ jedoch werden etwas enttäuscht sein. Sofern sie seit dem Debüt keine Platte von UNRULY CHILD mehr in die Hand genommen haben. Denn auch in der Vergangenheit haben sich die Amis nicht unbedingt mit Ruhm bekleckert. 

AOR mit Westcoasteinschlag ist es dann auch, was UNRULY CHILD auf „Can´t Go Home“ zelebrieren. Die Qualität der Songs ist größtenteils über alle Zweifel erhaben. Jedoch plätschert die Platte einfach so dahin. Zum Abschluss zeigen die Jungs mit „Someday Somehow“ zwar kurz, was möglich gewesen wäre, wenn sie mehr Bock auf Rock gehabt hätten. So bleibt aber nur eines von vielen AOR-Alben, die es in dieser Form schon (viel zu) oft gegeben hat. Originalbesetzung hin oder her.

WERTUNG:

 

 

Trackliste:

1.    The Only One
2.    Four Eleven
3.    Driving Into The Future
4.    Get On Top
5.    See If She Floats
6.    She Can´t Go Home
7.    Point Of View
8.    Ice Cold Sunshine
9.    When Love Is Here
10.    Sunlit Sky
11.    Someday Somehow

Stefan

AGE OF REFLECTION – In The Heat Of The Night

Band: Age Of Reflection
Album: In The Heat Of The Night
Spielzeit: 56:27 min.
Stilrichtung: AOR, Melodic Rock
Plattenfirma: AOR Heaven
Veröffentlichung: 24.02.2017
Homepage: www.ageofreflection.com 

Dass es sich bei AGE OF REFLECTION um eine schwedische Band handelt, ist jedem ab der ersten Note ihres Debüts „In The Heat Of The Night“ klar. Auch der Mix aus den Händen von Erik Martensson (ECLIPSE, W.E.T. etc.) ist sofort hörbar. Dementsprechend gerüstet ist die Band um Quereinsteiger Carl Berglund, der das Projekt ins Leben rief, als er seine alte Wirkungsstätte ONE BY ONE 2013 verließ. Quereinsteiger deswegen, weil er bei ONE BY ONE Industrial Metal gezockt hat. Aber irgendwann zieht es jeden Nordmann zum melodischen Hardrock alter Schule. So eben auch Berglund (guitars), der sich mit den beiden Kumpanen von ONE BY ONE (Bassist Jan Skärming und Drummer Michael Sjöö) sowie Gitarrist Jonas Nordqvist und Sänger Lars Nygren verstärkt hat. 

Und so ist „In The Heat Of The Night“ ein klassisches AOR/Melodic Rock Album neuer schwedischer Schule. Leider gibt es in diesem Genre nur noch selten richtig gute Releases, zu inflationär wird hier gesigned oder einfach zusammengewürfelt. Wenn man den Erstling von AGE OF REFLECTION mit aktuellen Kapellen vergleichen möchte, fallen mir da auf Anhieb natürlich ECLIPSE ein, allerdings zu ihren Anfangszeiten oder auch die amerikanische Komponente eines Projektes wie THE DEFIANTS. Im Grunde kann eine Band wie AGE OF REFLECTION nur mit großartigen Songs punkten – der Weg, auf dem das Quintett wandelt, ist so ausgelatscht wie ein Siedlerpfad im Wilden Westen. 

Und tatsächlich präsentieren die Schweden mit dem Eingangsduo „Borderline“ und „The Mirror Never Lies“ richtig gute Kost. Leider können die beiden folgenden Songs „Every Time“ sowie das Titellied (außer beim knackigen Riffing) überhaupt nicht mithalten. Erst nach der viel zu lang geratenen Ballade „Always“ kommt wieder Stimmung auf. „Evelyn“ ist nicht nur genre-typisch mit einem Mädchennamen ausgestattet, sondern auch richtig gelungen. Damit sind die Highlights aber auch schon aufgezählt. Der Rest des Materials pendelt sich zwar nicht unbedingt im unteren Drittel der Qualitätsskala ein, kann den drei herausragenden Songs aber auch nicht mehr das Wasser reichen.

Somit tritt leider ein, was befürchtet wurde. „In The Heat Of The Night“ ist zwar ein gestandenes und durchaus gelungenes Melodic Rock Album, das es aber schon viel zu oft gegeben hat. Immerhin – drei grandiose Songs haben AGE OF REFLECTION darauf hervorgebracht. 

WERTUNG:

 

 

Trackliste:

1.    Borderline
2.    The Mirror Never Lies
3.    Every Time
4.    In The Heat Of The Night
5.    Always
6.    Evelyn
7.    Blame It On My Heart
8.    You Are My Light
9.    Now And Forever
10.    Dying For Your Love
11.    Every Time (Alternative Version)

Stefan

JIMI ANDERSON GROUP – Longtime Comin´

Band: Jimi Anderson Group
Album: Longtime Comin´
Spielzeit: 47:37 min.
Stilrichtung: Melodic Rock
Plattenfirma: Pride & Joy Music
Veröffentlichung: 24.02.2017
Homepage: www.facebook.com/jimi.anderson.7 

So richtig bekannt ist der Name JIMI ANDERSON bis heute nicht. Und das obwohl der gebürtige Schotte bereits 1978 seine erste Band gründete. Am meisten Aufsehen konnte er wohl mit Tribute Bands erregen. Sowohl bei A FOREIGNER´S JOURNEY als auch bei LEGENDS OF AOR war der mittlerweile in York lebende Sänger aktiv. Jetzt kommt mit „Longtime Comin´“ der erste Longplayer seiner JIMI ANDERSON GROUP in die Läden, der genau das Klientel ansprechen soll, die auf die Musik der o.g. Tribute Bands stehen. Zusammen mit Gitarrist Greame Duffin und Sandy Jones (bass, guitars, drums) hat er ein Dutzend Songs in den FML Studios in Schottland eingespielt. 

Die Strategie ist also klar – und mit „Same Old Song“ scheint sie auch aufzugehen. Der Opener kommt recht locker aus der Hüfte. Rhythmisch, melodisch und frisch – soundtechnisch auf der Höhe der Zeit – rockt das Trio los. Ähnlich gestrickt, aber nicht weniger gelungen geht es weiter mit „Let´s Get Serious“. Das fröhliche „Spread It All Around“ ist um einiges poppiger, aber auch oberflächlicher. Weitaus besser gefallen mir Stücke wie „Best For Me“ oder der Titeltrack. Oder „Welcome To The Revolution“, das an älteres Material der LITTLE ANGELS erinnert. „Necessary People“ hat ebenfalls einen tollen, funkigen Groove. 

Dass „Longtime Comin´“ nicht das Album des Jahres werden würde, war wohl von vorneherein klar. Aber der Großteil der zwölf Songs ist zeitloser, grundsolider und ehrlicher Melodic Rock. Schon viele Male gehört, aber auch nicht ausgelutscht. Die JIMI ANDERSON GROUP kann hier und da eigene Akzente setzen und hat unterm Strich sehr gutes Material vertont. Schöne Scheibe!

WERTUNG:

 

 

Trackliste:

1.    Same Old Song
2.    Let´s Get Serious
3.    Spread It All Around
4.    Feel Like Letting Go
5.    Better This Way
6.    Welcome To The Revolution
7.    Higher Than Higher
8.    Longtime Comin´
9.    Where Do We Go From Here
10.    Necessary People
11.    Best For Me
12.    Oh Why

Stefan

MAGNUM – The Valley of Tears

Band: Magnum
Album: The Valley Of Tears
Spielzeit: 47:34 min
Stilrichtung: AOR / Melodic Rock
Plattenfirma: Steamhammer / SPV
Veröffentlichung: 06.01.2017
Homepage: www.magnumonline.co.uk

Inwiefern ein Balladen Album von MAGNUM für die Fans Sinn macht, muss wahrscheinlich jeder für sich selbst entscheiden. Ich persönlich empfinde es als Mogelpackung, wenn grade solche grandiosen Songs, wie "Les Morts Dansant", "The Last Dance", "Need A Lot Of Love" und "Must Have Been Love" der erfolgreichen Klassiker Alben "On A Storyteller´s Night" (1985), "Vigilante" (1986) und dem erfolgreichsten MAGNUM Langdreher "Wings Of Heaven" (1988) keinerlei Beachtung finden.

Natürlich sind auch die anderen Balladen, alles andere als schlecht, denn MAGNUM stehen einfach für Qualität, allerdings sieht eine gelungene Werkschau, die ja die verschiedenen Schaffensphasen der britischen Band um Sänger Bob Catley und Gitarrist Tony Clarkin abdecken soll, anders aus.

Neueinsteigern in Sachen MAGNUM empfehle ich daher die drei oben bereits genannten MAGNUM Klassiker, denn da bekommt man neben einigen Gänsehaut Balladen auch die meisten Rock Klassiker der Band, die immer wieder den Weg in die Playlisten der Live Konzerte von MAGNUM finden.

                                                                                                                                                               

WERTUNG:

 

 

Tracklist

01. Dream About You (Remastered)
02. Back In Your Arms Again (New Version)
03. The Valley Of Tears (Remastered)
04. Broken Wheel (New Version)
05. A Face In The Crowd (Remastered)
06. Your Dreams Won´t Die (Remastered)
07. Lonely Night (Acoustic Version)
08. The Last Frontier (Remastered)
09. Putting Things In Place (Remastered)
10. When The World Comes Down (Live Version)

Heiko Füchsel