AGE OF REFLECTION – A New Dawn

Age of Reflection

Band: Age Of Reflection
Album: A New Dawn
Spielzeit: 46.25 min
Stilrichtung: AOR / Melodic Rock
Plattenfirma: AOR HEAVEN
Veröffentlichung: 27.9.2019
Homepage: www.facebook.com/AGEOFREFLECTION/

AGE OF REFLECTION – A New Dawn
Der Grunge kam wohl für einige doch zu früh. Auf diese Aussage kann man sich festlegen, wenn man sich die Flut an aktuellen Bands ansieht, die sich im musikalischen Gewand der 80er Heroen kleiden. Die Renaissance des Hairmetals beflügelt auch die Schweden von AGE OF REFLECTION mit ihrem zweiten Werk „A New Dawn“.
2013 vom Gitarristen Carl Berglund und Bassisten Jan Skärming gegründet folgte 2017 das Debüt im Stile des klassischen AOR mit gefühlvollen Harmonien. Diesen Weg gehen AoR mit „The New Dawn“ konsequent weiter. Teils stark an die Wegbereiter Journey & Co angelehnt schaffen es AGE OF REFLECTION der Magie der alten Tage neue Energie einzuhauchen.
Der musikalische Arbeitsnachweis erstreckt sich über elf ansprechende Songs, die nicht den Anspruch haben, den Melodic Rock neu zu erfinden, aber auch weit davon wegstehen, Plagiatsvorwürfe befürchten zu müssen.
AoR bereichern die Szene mit einer rundum gelungenen Scheibe, an der es nichts auszusetzen gibt. Innovation überlassen sie anderen und besinnen sich auf ihre Stärken, die zweifellos vorhanden sind.
Nachdem das mystische Keyboard /Gitarrennintro ins Titelstück überleitet lässt sich schnell erahnen,wohin die nächste Dreiviertestunde führen wird. Melodische Rocknummern mit nicht zu verkennender Qualität gekonnt transportiert vom Sänger Lars Nygren und erneut unnachahmlich abgemischt von Mr. Mårtensson (Eclipse, W.E.T., Nordic Union), der dem Ganzen den passenden Rahmen verpasst.
„Here I Stand“ hat schon ordentliche Bon Jovi Versatzstücke im Riff, vereint aber die im Info Sheet angekündigten emotionalen Harmonien mit der Kraft des amerikanischen Hardrocks ebenso wie das getragene „What If I Break“.
Die Nummern „Go“, „Never Alone Again“und „Write It On The Wall“ tragen ein handwerklich mehr als gelungenes Album, mit einigen wirklich schönen Songideen, die durch ausgewogene Instrumentierung überzeugen. Warme Keyboards, saubere Gitarren, alles passend an der richtigen Stelle und unaufgeregt dargeboten.
Wenn die zwar gelungene, aber dann doch leider auch etwas an Einfallslosigkeit kränkelnde Coverversion „I Just Died“ von Cutting Crew stilistisch komplett ins Gesamtkonzept passt, weiß man, wohin die Reise
AGE OF REFLECTION bieten auf ihrem zweiten Album mehr als soliden, guten Mainstreamrock, der sich nicht durch Exklusivität von der Masse abhebt, aber auch nicht in ihr unterzugehen droht.

WERTUNG:

 

 

Trackliste:

01. Aurora
02. A New Dawn
03. Stay With Me
04. Here I Stand
05. Until Death Do Us Part
06. What If I Break
07. Go
08. Never Alone Again
09. I Just Died In Your Arms
10. Write It On The Wall
11. Can´t Let Go

Link zum Video “Stay With Me” 

Rüdiger König

AGE OF REFLECTION – In The Heat Of The Night

Band: Age Of Reflection
Album: In The Heat Of The Night
Spielzeit: 56:27 min.
Stilrichtung: AOR, Melodic Rock
Plattenfirma: AOR Heaven
Veröffentlichung: 24.02.2017
Homepage: www.ageofreflection.com 

Dass es sich bei AGE OF REFLECTION um eine schwedische Band handelt, ist jedem ab der ersten Note ihres Debüts „In The Heat Of The Night“ klar. Auch der Mix aus den Händen von Erik Martensson (ECLIPSE, W.E.T. etc.) ist sofort hörbar. Dementsprechend gerüstet ist die Band um Quereinsteiger Carl Berglund, der das Projekt ins Leben rief, als er seine alte Wirkungsstätte ONE BY ONE 2013 verließ. Quereinsteiger deswegen, weil er bei ONE BY ONE Industrial Metal gezockt hat. Aber irgendwann zieht es jeden Nordmann zum melodischen Hardrock alter Schule. So eben auch Berglund (guitars), der sich mit den beiden Kumpanen von ONE BY ONE (Bassist Jan Skärming und Drummer Michael Sjöö) sowie Gitarrist Jonas Nordqvist und Sänger Lars Nygren verstärkt hat. 

Und so ist „In The Heat Of The Night“ ein klassisches AOR/Melodic Rock Album neuer schwedischer Schule. Leider gibt es in diesem Genre nur noch selten richtig gute Releases, zu inflationär wird hier gesigned oder einfach zusammengewürfelt. Wenn man den Erstling von AGE OF REFLECTION mit aktuellen Kapellen vergleichen möchte, fallen mir da auf Anhieb natürlich ECLIPSE ein, allerdings zu ihren Anfangszeiten oder auch die amerikanische Komponente eines Projektes wie THE DEFIANTS. Im Grunde kann eine Band wie AGE OF REFLECTION nur mit großartigen Songs punkten – der Weg, auf dem das Quintett wandelt, ist so ausgelatscht wie ein Siedlerpfad im Wilden Westen. 

Und tatsächlich präsentieren die Schweden mit dem Eingangsduo „Borderline“ und „The Mirror Never Lies“ richtig gute Kost. Leider können die beiden folgenden Songs „Every Time“ sowie das Titellied (außer beim knackigen Riffing) überhaupt nicht mithalten. Erst nach der viel zu lang geratenen Ballade „Always“ kommt wieder Stimmung auf. „Evelyn“ ist nicht nur genre-typisch mit einem Mädchennamen ausgestattet, sondern auch richtig gelungen. Damit sind die Highlights aber auch schon aufgezählt. Der Rest des Materials pendelt sich zwar nicht unbedingt im unteren Drittel der Qualitätsskala ein, kann den drei herausragenden Songs aber auch nicht mehr das Wasser reichen.

Somit tritt leider ein, was befürchtet wurde. „In The Heat Of The Night“ ist zwar ein gestandenes und durchaus gelungenes Melodic Rock Album, das es aber schon viel zu oft gegeben hat. Immerhin – drei grandiose Songs haben AGE OF REFLECTION darauf hervorgebracht. 

WERTUNG:

 

 

Trackliste:

1.    Borderline
2.    The Mirror Never Lies
3.    Every Time
4.    In The Heat Of The Night
5.    Always
6.    Evelyn
7.    Blame It On My Heart
8.    You Are My Light
9.    Now And Forever
10.    Dying For Your Love
11.    Every Time (Alternative Version)

Stefan