TREAT – The Endgame

Trackliste:

01. Freudian Slip
02. Rabbit Hole
03. Sinbiosis
04. Home Of The Brave
05. Both Ends Burning
06. My Parade
07. Wake Me When It´s Over
08. Jesus From Hollywood
09. Magic
10. Carolina Reaper
11. Dark To Light
12. To The End Of Love

Spielzeit: 55:17 min – Genre: Hardrock – Label: Frontiers Records – VÖ: 08.04.2022 – Page: www.facebook.com/treatofficial

 

Ganz zart und fast schon fragil mutete der Neuanfang der schwedischen Hardrocker TREAT anno 2006 an. Eine sorgfältig ausgewählte Best-Of-Compilation mit zwei neuen Stücken sowie einem bis dato unveröffentlichten Song waren der Testballon. Erst vier Jahre später kamen die alten Helden um Sänger Robert Ernlund und Gitarrist und Hauptsongschreiber Anders Wikström so richtig aus dem Quark und legten mit „Coup DeGrace“ ein äußerst formidables Re-Union-Album vor. Klar, der Fünfer hat seinen Sound aufpoliert, modernisiert und aufgehübscht – schließlich schreiben wir nicht mehr das Jahr 1987 – die Eckpfeiler ihrer alten Platten blieben aber durchaus erhalten. Seitdem sind weitere zwölf Jahre ins Land gezogen, in denen TREAT noch zwei Studioalben und eine Live-Platte folgen ließen.

„The Endgame“ nennt sich also der neue Dreher mit einem ganzen Dutzend Songs darauf. Bereits im November 2020 begannen die Arbeiten daran, knapp ein Jahr später war die Platte dann fertig. Zusammen mit Produzent Peter Mansson wurde alles in die richtige Form gegossen. Und auch auf Album Nummer neun bleiben sich TREAT weitestgehend treu. Anknüpfend an alle Scheiben der Neuphase verbinden die Schweden auch auf „The Endgame“ kernige Gitarren mit guten Melodien und großartigen Chören, die alten Keyboard-Eskapaden sind natürlich schon lange nicht mehr präsent.

Der Opener „Freudian Slip“ sprüht nur so vor Spielfreude, das folgende „Rabbit Hole“ punktet mit eingängigem Refrain und das bereits als Single ausgekoppelte „Home Of The Brave“ ist ein schon ein kleiner Hit. Aber natürlich gibt es noch mehr zu entdecken. Das unlängst ausgekoppelte „California Reaper“ ist Scandi-Rock at it´s best und „To The End Of Love“ spannt erneut große Melodiebögen.

Auch das neue Album von TREAT steht also für zeitlosen skandinavischen Hardrock – das ist klar. Die Produktion ist druckvoll, der Sound perfekt. Die Band hat schon so manchen Hit in ihrer Diskographie und auch live machen die Schweden immer wieder Spaß. Und doch fehlen „The Endgame“ manchmal die unverkennbaren Zutaten alter Tage. Zu nah wagen sich TREAT hier und da an die Massenware aus dem eigenen Frontiers-Stall (siehe „Sinbiosis“, „Both Ends Burning“ etc.). Übrig bleibt aber dennoch eine gute Handvoll starker Nummern, die jeden Fan in Verzückung versetzen sollte – egal zu welcher Zeit er in das Schaffen der Band eingestiegen ist.

Stefan

CRASHDIET News

So kann die Woche beginnen – die neue Single der schwedischen Sleazer CRASHDIET ist da! Neues Album „Automation“ am 29.04.2022 über Crusader Records/Golden Robot Records.

One of the biggest names in the glam metal/sleaze rock scene, CRASHDÏET, announce the release of their upcoming album, Automaton, available for pre-sale now on digital, CD and vinyl, through Crusader Records/Golden Robot Records. The digital and CD are set to drop on April 29, with limited edition coloured vinyl due for release on September 9.

To celebrate the pre-sale of Automaton, CRASHDÏET serve up another delicacy in the form of a new single and video, ‚Together Whatever‘, which is available now on all digital platforms.

‚Together Whatever‘ is a true party anthem! Exploding with raging guitars and scorching vocals, it’s a tribute to the decadent good old days and the band’s early roots.

Just like a gigantic robotic machine with pre-determined instructions, failure was never an option…

No matter what obstacles may have come their way in the past, CRASHDÏET have always marched forward, delivering their own style of Sleaze Metal they have become so well known for. Automaton contains 12 powerful sing-along anthems with massive drums, guitars, bass, and powering vocals (including a surprise special guest and a haunting voice from the past).

ABOUT CRASHDÏET
With the motto “go big or stay home” CRASHDÏET formed in Stockholm, Sweden, back in the year 2000 and brought in the new millennium with full-throttle speed and excess.
CRASHDÏET released their critically acclaimed debut album Rest in Sleaze in 2005, giving them a spring of success in their home country of Sweden and abroad.
Shortly after, their frontman Dave Lepard was found dead at his home, the result of a tragic suicide in January 2006.
With a career littered with abuse, tragic deaths and line-up changes, it nearly ended the band more than once, but they’ve become known for picking up the pieces and returning to the scene of the crime…every time.
The surviving band members and new blood have carried the glam-metal sleaze-rock torch ever since, touring the world and releasing many acclaimed studio albums.

CRASHDÏET are:
Gabriel Keyes – vocals
Martin Sweet – guitars
Peter London – bass
Eric Young – drums

AUTOMATON
TRACK LISTING

01. Automaton
02. Together Whatever
03. Shine On
04. No Man’s Land
05. Darker Minds
06. Dead Crusade
07. Powerline (feat. Michael Starr)
08. Resurrection Of The Damned
09. We Die Hard
10. Shell Shock
11. Unbroken
12. I Can’t Move On (Without You)

CRASHDÏET
TOUR DATES

04.05.2022 Stockholm Sweden Debaser strand
06.05.2022 Oslo Norway John Dee
08.05.2022 Copenhagen Denmark Pumpehuset
09.05.2022 Gothenburg Sweden Pustervik
12.05.2022 Blizen Belgium South Of Heaven
13.05.2022 De Verlichte Geest Belgium Roeselare
14.05.2022 Rotterdam Netherlands L Baroeg
15.05.2022 Breda Netherlands Bel Air
17.05.2022 Leeds U.K. Key Club
19.05.2022 Wolverhampton U.K. Robin 2
20.05.2022 Machynlleth U.K. Lion
21.05.2022 Call of the Wild festival Lincoln U.K.
22.05.2022 Edinburgh U.K. Bannermans
25.05.2022 Madrid Spain Story live
26.05.2022 Barcelona Spain Bóveda
28.05.2022 Milan Italy Legend club (only local support)
30.05.2022 München Germany Backstage
31.05.2022 Köln Germany Helios
02.06.2022 Hamburg Germany headcrash
03.06.2022 Berlin Germany Badehaus
04.06.2022 Lichtenfels Germany Paunchy Cats

Tickets: http://www.crashdiet.org/tour

RADIOACTIVE – XXX

Trackliste:

01. Monkey On Our Backs
02. The Deed Is Done
03. Remember The Ghosts
04. Written In The Scars
05. If Today Was Your Last Day Alive
06. Move It
07. Youman Unkind
08. I Have A Dream
09. Voodoo Queen
10. Drag Me Through The Mud
11. California Ways

Spielzeit: 44:39 min – Genre: Melodic Rock, Hardrock – Label: Frontiers Records – VÖ: 11.03.2022 – Page: www.facebook.com/tommydenanderradioactive

 

Tommy Denander´s RADIOACTIVE ist seit jeher eine Ansammlung von Genregrößen aus der AOR/Melodicrock Szene. Seit nunmehr 30 Jahren hält der Schwede dieses Projekt am Laufen. Zum Jubiläum steht mit „XXX“ das fünfte Album an. Und dafür konnte er nicht nur tolle Sänger gewinnen, sondern mit Mutt Lange auch eine Produzentenlegende. Dass sich der Sound aber dermaßen von allem bisher dagewesenen distanziert, was unter dem Banner RADIOACTIVE veröffentlicht wurde, konnte nicht einmal mit einem Mutt Lange an den Reglern vermutet werden. Denn „XXX“ wartet mit einer gehörigen DEF LEPPARD-Schlagseite auf. Und zwar aus der gesamten Schaffensphase der Hardrocker aus Sheffield.

Da hätten wir die aktuelle Single „Move It“: ein Song, der sich auch auf dem aktuellsten Longplayer von DEF LEPPARD finden könnte. Kein Wunder, immerhin hat Mutt Lange hier auch Credits beim Songwriting. Dabei beginnt „XXX“ doch etwas klassischer – und doch total untypisch für RADIOACTIVE. Von AOR vergangener Platten keine Spur, die Gitarren rocken laut und trocken, das Riffing kommt locker aus dem Handgelenk. Da kann man sich schon mal die Augen reiben und nochmal einen Blick auf das Albumcover werfen. Doch doch, es handelt sich um „Monkey On Our Backs“ von RADIOACTIVE mit Jerome Mazza am Mikro. Coole Nummer by the way – und natürlich ziemlich LEPPARD-like. Mit knochentrockenem AC/DC Groove ist „The Deed Is Done“ mit Robin McAuley an den Vocals die nächste Überraschung, der Refrain ist ziemlich funky. Robbie LaBlanc ist verantwortlich für den Gesang bei „Remember The Ghosts“, einem waschechten Achtziger-Melodic-Rocker, meinem bisherigen Highlight der Scheibe. Mit „Written In The Scars“ haben RADIOACTIVE eine Ballade im Gepäck, die von Christian Ingebrigtsen am Mikro veredelt wird – die bisher AOR-lastigste Nummer. „If Today Was Your Last Day Alive“ ist ein schleppender LEPPARD-Song, abermals mit Jerome Mazza. Nach dem oben bereits erwähnten Groover „Move It“ gibt das Kollektiv mal so richtig Gas: „Youman Unkind“ ist das Ergebnis. Abwechslung ist auf jeden Fall geboten. Auch die restlichen vier Stücke können sich hören lassen: allen voran das riff-betonte „Voodoo Queen“.

Dass die neue RADIOACTIVE Platte eine derartige Überraschung werden würde, hätte wohl niemand gedacht. Andererseits werden alte Fans vielleicht nicht so großen Gefallen an der neuen Ausrichtung von Tommy Denander´s AllStarProjekt haben. AOR ade – servus Rock´n Roll ist hier die Devise. Mir gefällt die Platte, mit dem Prädikat RADIOACTIV, wie man es aus den immerhin letzten drei Jahrzehnten kennt, hat sie allerdings nichts zu tun.

Stefan

NEW HORIZON – Gate Of The Gods

Trackliste:

01. A New Horizon (Intro)
02. We Unite
03. Stronger Than Steel
04. Cry For Freedom
05. Call Of The Underground
06. Stardust
07. Event Horizon
08. The End Of All
09. Fearless
10. Gate Of The Gods


Spielzeit:
49:40 min – Genre: Heavy Metal, Power Metal – Label: Frontiers Records – VÖ: 11.03.2022 – Page: www.newhorizon.se/

 

„Auf zu neuen Horizonten“ – das trifft im Falle des schwedischen Goldkehlchens Erik Grönwall wohl zu 1000% zu. Nach seinem (für wohl ziemlich alle Fans) schmerzlichen Ausstieg bei H.E.A.T. suchte ihn das Schicksal gnadenlos heim. Seine Krankheitsgeschichte ist hinlänglich bekannt – jetzt ist die Zeit reif, um wieder aufzustehen, und was ist da besser geeignet, als ein neues Projekt anzupacken. Sein ehemaliger Kollege Jona Tee bei H.E.A.T. wollte schon lange ein derartiges Metalalbum realisieren. Angesiedelt irgendwo zwischen den alten Helden wie HELLOWEEN, HAMMERFALL, MANOWAR oder IRON MAIDEN – diese sollten als Richtungsweiser dienen. Dabei müssen die Schweden auch nicht auf weitere namhafte Kollegen verzichten: Robban Bäck (MUSTASCH), Love Magnusson (DYNAZTY), Niko Vuelera (TEMPLE BALLS) oder Sam Totman (DRAGONFORCE) sowie Dave Dalone (ebenfalls H.E.A.T.) unterstützen das Duo tatkräftig auf ihrem Debüt, das auf den Namen „Gate Of The Gods“ getauft wurde.

Ursprünglich war der Plan, die Platte mit verschiedenen Sängern umzusetzen, als Erik dann ins Studio kam, um seine beiden Beiträge einzusingen, wurden sämtliche Pläne über den Haufen geworfen und er sang kurzerhand alle Stücke ein. Dass der einstige Swedish-Idol-Gewinner das drauf hat, dürfte auf der Hand liegen. Stimmgewaltig wie eh und je zeigt dieses Projekt erneut die Wandelbarkeit und gleichzeitige Bandbreite des Könnens dieses Ausnahmetalents auch im Metalbereich. Erik´s Stimme ist auf den ersten „Blick“ da – einfach unverkennbar! Und klar, die Songs sind typisch skandinavisch: melodisch bis ins Mark, und dennoch traditionell metallisch.

Der Großteil der Nummern ist etwas schneller unterwegs – und dennoch ist der Midtempo-Stampfer „Stronger Than Steel“ eine Visitenkarte für NEW HORIZON wie aus dem Bilderbuch. Klassisches Riffing, große Melodien und ein wenig Bombast, eingepackt in einem erstklassigen Sound. Dafür gibt’s glatte 10 Punkte. Einzig das Intro „A New Horizon“ fällt etwas aus dem Rahmen und würde mit seiner Synth-Note eher zum neuen Album von BEAST IN BLACK passen. Nach diesem etwas in die Irre führenden Start gibt es mit „We Unite“ einen waschechten HAMMERFALL Hit. Das eben erwähnte und gnadenlos hitverdächtige „Stronger Than Steel“ schließt sich dem flotten Opener an. Ebenfalls mit hohem Tempo wartet „Cry For Freedom“ auf. Stimmlich kann Erik Grönwall bei den Songs besser punkten, die nicht mit Highspeed unterwegs sind. So z.B. beim mystisch angehauchten „Call Of The Underground“. Mit „Stardust“ folgt ein weiterer Speed-Metaller, bevor mit „Event Horizon“ die aktuelle Single zum Zuge kommt. „The End Of All“ dürfte auch Rockfans gut reinlaufen, bevor „Fearless“ zum letzten Mal zum Angriff bläst. Denn der abschließende Titeltrack ist mit seinen 7:29 min. nicht nur der längste, sondern auch epischste Song der Platte.

Auch wenn NEW HORIZON seinen Projektcharakter nicht verleugnen kann, ist „Gate Of The Gods“ eine tolle Sache. Kraftvolle Produktion, gute Songs und Könner ihres Fachs an allen Ecken und Enden machen daraus ein äußerst hörenswertes Album. OK, ähnliche Metal-Alben gibt es sicher wie Sand am Meer, aber keine mit Erik Grönwall am Mikro, dessen Mitwirken sicher schon eines der stärksten Kaufargumente darstellt.

Stefan

RECKLESS LOVE – Turborider

Trackliste:

01.Turborider
02.Eyes Of A Maniac
03.Outrun
04.Kids Of The Arcade
05.Bark At The Moon
06.Prelude (Flight Of The Cobra)
07.Like A Cobra
08.For The Love Of Good Times
09.´89 Sparkle
10.Future Lover Boy
11.Prodigal Sons

Spielzeit: 35:20 min – Genre: Hardrock, Synth Wave – Label: AFM Revords – VÖ: 25.03.2022 – Page: www.facebook.com/recklesslove

 

Fast genau 6 Jahre sind seit dem letzten Longplayer „InVader“ ins Land gezogen. Eine lange Zeit für eine aufstrebende Band. Dabei haben es RECKLESS LOVE ihren Fans nicht immer leicht gemacht. Speziell ihr letztes Werk war sehr durchzogen von elektronischen Spielereien, hatte die wohl schlechtesten Songs ihrer Karriere am Start, und doch befinden sich darauf eine Handvoll Nummern, die es bis heute ins Liveprogramm der Finnen schaffen. Zurecht, denn soviel Schatten sich auf „InVader“ auch befand, so stark waren Songs wie „We Are The Weekend“ oder „Monster“ nun mal. Mit „Turborider“ wagen Ollie Herman (vocals), Ausnahmegitarrist Pepe, Jalle Verne (bass) und Hessu Max (drums) nun einen neuen Anlauf – mit Album Nummer 5!

Schon die 3 Vorabsingles haben es deutlich gemacht: RECKLESS LOVE gehen nicht zurück an die Anfänge ihrer Karriere sondern schließen dort an, wo „InVader“ seinerzeit aufhörte. Nur besser. Die Auszeit hat den Finnen sichtlich gut getan. Auch wenn sie die DEF LEPPARD Schlagseite der Anfangstage erneut komplett außen vor lassen, ist der Soundmix auf „Turborider“ pures Achtziger-Feeling. Das macht schon das Artwork der neuen Platte deutlich. Der Opener „Turborider“ ist gespickt mit Shred-Einlagen, jeder Menge Synties und einem mitreißenden Refrain: „More electric than before, a rotten hybrid to the core…“ – was für eine passende Umschreibung für den eigenen Sound – und was für ein furioser Auftakt! Für „Eyes Of The Maniac“ gehen RECKLESS LOVE noch viel weiter in die Synth-Wave Ecke, und der seinerzeit erste Appetithappen zum hier vorliegenden Albums – „Outrun“ – ist ein gute-Laune-Weekend-Hit erster Kajüte. Nach „Kids Of The Arcade“ folgt die nächste Überraschung. Eine Coverversion von OZZY OSBOURNE´s „Bark At The Moon“ – was für eine coole, energiegeladene Version und ein guter Gegenpol zu all den Synth-Wave Elementen vieler anderer Titel. „Prelude (Flight Of The Cobra)“ leitet „Like A Cobra“ ein, einer der schwächeren Stücke auf „Turborider“. Nach dem gutklassigen „For The Love Of Good Times“ (mit STAN BUSH Gedächtnis-Keyboards) steht die sonnige Pop-Nummer „´89 Sparkle“ auf dem Plan. Ein weiterer Versuch, nach dem Reggae-Ausflug „Child Of The Sun“ auf dem Vorgänger, puren Pop zu fabrizieren. Ob man´s braucht, muss jeder für sich entscheiden. Mit „Future Lover Boy“ und „Prodigal Sons“ beschließen die Finnen ihr fünftes Langeisen.

RECKLESS LOVE sind zurück – mit einem frischen Mix aus Rock und Synth-Wave, gepaart mit ihren poppigen Hochglanzmelodien ist das eine ziemlich gelungene Melange. Fans, die den ersten beiden Alben nachweinen, wird es wohl immer geben, auch ich habe mich mit „InVader“ immer sehr schwer getan. „Turborider“ kann deutlich mehr und ist viel homogener. Auch wenn die Achtziger wieder sehr angesagt sind und von vielen Kollegen bis ins Detail zelebriert werden, sind RECKLESS LOVE nicht eine weitere Band, die kopieren. Dank ihres Gitarrenhexers Pepe Reckless und Frontmann Olli Herman werden die Finnen immer eine Sonderstellung genießen können (was die Leistung der übrigen Bandmitglieder natürlich nicht schmälern soll). RECKLESS LOVE sind einfach RECKLESS LOVE – welcome back!

Stefan

GIRISH AND THE CHRONICLES (GATC) – Hail To The Heroes

Trackliste:

01.Primeval Desire
02.Children Of The Night
03.I´m Not The Devil
04.Love´s Damnation
05.Clearing The Blur
06.Lover´s Train
07.Rock And Roll Jack
08.Hail To The Heroes (Intro)
09.Hail To The Heroes
10.Shamans Of Time
11.Heaven´s Crying
12.Rock´n Roll Fever

Spielzeit: 48:53 min – Genre: Hardrock – Label: Frontiers Records – VÖ: 11.02.2022 – Page: www.girishandthechronicles.com

 

Mit einem gehörigen Knall krachten GIRISH AND THE CHRONICLES (GATC) vor knapp zwei Jahren in die Hardrock-Umlaufbahn in Europa. Mit ihrem Album „Rock The Highway“ machten sie sich nicht nur in unserer Redaktion sofort Freunde – auch der Branchenprimus Frontiers Records war begeistert und angelte sich die Band aus Indien (!!!) für ihr nächstes Album. Jetzt steht „Hail To The Heroes“ Gewehr bei Fuß und das Quartett aus Sikkim im äußersten Norden Indiens unweit des Himalaya ist bereit, die Welt im Sturm zu erobern. Eine Bank waren die Pradhan-Brüder Girish (vocals) und Yogesh (bass) zusammen mit Suraj Tikhatri (guitars) und Nagen Mongrati (drums) schon immer – jetzt wurden sie auch noch mit einem Bombensound ausgestattet. War ihr 2014er Debüt „Back To Earth“ noch etwas schwach auf der Brust, kann man den 2020er Zweitling „Rock The Highway“ als Zwischenstopp bezeichnen, der sich auch soundtechnisch gut sehen lassen konnte. Für „Hail To The Heroes“ haben GATC alles vereint, was Hardrock ausmachen sollte. Donnernde Drums, fette Gitarren, coole Leads und einen Sänger, der kraftvoll und einzigartig klingt (checkt auch unbedingt Girish´s Version von STEELHEART´s „She´s Gone“ bei Youtube!). Im Herzen tief in den Achtzigern verwurzelt, transportieren die Inder ihre Musik ins Hier und Jetzt und machen dabei absolut keine Gefangenen.

Eigentlich wäre jetzt schon alles gesagt, aber das würde „Hail To The Heroes“ nicht gerecht werden. Mit ihrem Testballon „Primeval Desire“ schlugen GATC vor ein paar Monaten die optimale Brücke zu ihrem Vorgänger. Das Stück ist wild, ungezähmt, hat eine unbändige Power und doch verstehen es Girish und seine Jungs mit dicken Gangvocals und ein wenig Melodie auch bei zarter besaiteten Hörern zu punkten. Die zweite Auskopplung „Lover´s Train“ kommt da schon gemächlicher daher. Der Song würde auch STEELHEART gut zu Gesicht stehen. Die aktuellste Single „Hail To The Heroes“ darf gerne als Herzstück des Albums bezeichnet werden – die Nummer vereint alle Stärken von GIRISH AND THE CHRONICLES und zeigt, dass die Inder so viel mehr drauf haben als Vollgas. „Pedal To The Metal“ ist allerdings die Devise bei den ersten drei Songs – ohne Verschnaufpause hauen die Jungs einen Brecher nach dem anderen raus. Mit „Love´s Damnation“ kommt etwas mehr Ruhe ins Spiel, bevor mit „Clearing The Blur“ ein erstklassiger Eighties-Rocker zum Zuge kommt. Nach dem wilden „Rock´n Roll Jack“ und dem Titeltrack warten GATC noch mit zwei ruhigeren Stücken auf. „Shamans Of Time“ und „The Heaven´s Crying“ sind ein wichtiger Gegenpol auf dem Album. Den Abschluss macht „Rock´n Roll Fever“. Mit Chris Adler und Hugh B. Myrone sind zwei Gastmusiker von Girish´s Nebenschauplatz FIRSTBORNE am Start. Als Bonustrack ganz nett, gebraucht hätte ich das Teil nicht unbedingt.

Fassen wir doch mal zusammen: GIRISH AND THE CHRONICLES liefern mit ihrem dritten Longplayer ab! So viel steht fest. In allen Belangen stärker als alles, was bisher unter diesem Namen veröffentlicht wurde (und das war bisher alles andere als schwach), die Entwicklung des indischen Quartetts schreitet unaufhörlich voran. Auf „Hail To The Heroes“ haben GATC die richtige Balance zwischen ihrer urwüchsigen und manchmal überkochenden Energie und ausgeklügelten Melodien gefunden. Ganz starkes Ding einer mega talentierten Band!

Stefan

JOLLY JOKER – Loud & Proud

Trackliste:

01.I Don´t Care
02.Sky Is So High
03.Blood Velvet
04.The Chance
05.Fortune Teller
06.Motor
07.Voodoo Nights
08.Nothing´s Scared
09.Devil´s Hand
10.New Orleans

 

Spielzeit: 36:56 min – Genre: Hardrock, Hair Metal – Label: Dark Rails Records – VÖ: 04.02.2022 – Page: http://www.facebook.com/jollyjokerband

 

Spanien ist nicht gerade der Nabel der Welt, wenn es um Hardrock geht. Und doch schaffen es immer wieder verheißungsvolle Vertreter dieser Zunft auf meinen Schreibtisch. Jüngstes Beispiel sind JOLLY JOKER, die schon seit über 12 Jahren ihr Unwesen treiben. Drei Alben hat das Quartett aus Valencia bereits auf dem Kerbholz, mit „Loud & Proud“ steht nun Nummer vier in den Startlöchern. Da gibt es einiges nachzuholen für den geneigten Hörer. Denn seit Anfang an liefern Lazy Lane (vocals), Yannick Bonora (guitars), Andreas „Andy“ Siegl (bass) und Dani (drums) – so die aktuelle Besetzung – starkes Material ab. Songs wie „Fuck It All“ vom Debüt „Sex Booze & Tattoos“, „Rockin´ In Stereo“ von der zweiten Platte „Here Come The Jokers“ oder „I Am Rock´n Roll“ vom 2018 erschienen Drittwerk „Never Say Forever“ sind nur einige Beispiele dafür, was JOLLY JOKER so drauf haben.

Jetzt haben die Jungs zehn neue Songs fabriziert. Zwei davon wurden bereits als Singles ausgekoppelt. Und eines kann man mit Fug und Recht behaupten: „Blood Velvet“ und „Sky Is So High“ sind die bis dato ausgereiftesten Kompositionen der Spanier und können sich absolut mit der internationalen Konkurrenz messen. Zwar führt das Cover Artwork auf den ersten Blick etwas in die Irre, denn JOLLY JOKER stehen keineswegs nur für benzingetränkten, schnellen Rock´n Roll, sondern haben für „Loud &N Proud“ ihre pure Sleaze-Attitüde der Anfangstage fast komplett über Bord geworfen und sie mit einer guten Portion erdigen Classic Rock angereichert.

Der Rausschmeißer „New Orleans“ rockt und rollt in bester Manier vor sich – Honky Tonk Piano inklusive – stark. Und Songs wie der Opener „I Don´t Care“ oder „Nothing Scared“ rocken wie Sau. Dazu noch die beiden oben erwähnten Singles als Highlights. Zählt man das alles zusammen, haben JOLLY JOKER schon mehr erstklassige Songs abgeliefert als die meisten Kollegen.

Dass JOLLY JOKER schon für Bands wie L.A. GUNS, HARDCORE SUPERSTAR, BACKYARD BABIES, die QUIREBOYS oder ADAM BOMB den Anheizer spielen durften, hat sicherlich nicht geschadet, „Loud & Proud“ ist nicht nur absolut gelungen, sondern auch das bisher durchgängig stärkste Album der Spanier. Es scheint, als hätten Lazy Lane und seine Bande ihre Nische gefunden. Unbedingt antesten!

Stefan

GIANT – Shifting Time

Trackliste:

01.Shifting Time
02.Let Our Love Win
03.Never Die Young
04.Don´t Say A Word
05.My Breath Away
06.Highway Of Love
07.It´s Not Over
08.The Price Of Love
09.Standing Tall
10.Anna Lee
11.Don´t Wanna Lose You
12.I Walk Alone

Spielzeit: 48:07 min – Genre: Hardrock – Label: Frontiers Records – VÖ: 21.01.2022 – Page: www.facebook.com/GiantRockBand

 

Das Jahr 1987 markierte den Start einer grandiosen Band aus den USA, die zwischen 1989 und 1992 zwei hervorragende Alben zustande brachte und sich damit in die Herzen von Millionen Hardrockfans auf dem gesamten Planeten spielte. Seitdem melden sich GIANT auf Drängen ihrer aktuellen Plattenfirma cirka alle zehn Jahre mal, um mit den beiden verbliebenen Originalmitgliedern Mike Brignardello (bass) und David Huff (drums) neues Material vorzustellen. 2022 ist es wieder einmal so weit – mit „Shifting Time“ steht Album Nummer fünf in den Startlöchern.

Ihre Klassiker „Last Of The Runaways“ und „Time To Burn“ zu toppen, wird schier unmöglich sein – zu perfekt war die Symbiose der Huff-Brüder mit Mike Bridnardello und Alan Pasqua (keyboards) seinerzeit. Entstand das nach der Reunion im Jahr 2001 veröffentlichte „III“ noch mit Originalsänger- und Gitarrist Dann Huff, müssen GIANT seitdem ohne ihr Aushängeschild auskommen. Zu eng getaktet ist der Terminkalender des Songschreibers und Produzenten, der sich nicht nur in Nashville einen großen Namen gemacht hat.

Die Lücke, die Dann Huff bei GIANT hinterlassen hat, versuchte Terry Brock (STRANGEWAYS) auf „Promise Land“ (2010) zu schließen, für den vakanten Posten des Gitarristen wurde John Roth auserkoren. Der WINGER Gitarrero ist ein wirklich erstklassiger Ersatz für Huff, auf „Promise Land“ wirkte er allerdings noch etwas blass.

Das ist auf „Shifting Time“ wie weggeblasen. Roth hat das Spiel von Dann Huff dermaßen verinnerlicht, dass man fast meinen könnte, der Meister saß selbst im Studio. Was die Leistung Roth´s allerdings nicht schmälern soll – für Fans der ersten Stunde allerdings ist das ein großer Zugewinn. Auch der neue Mann am Mikrofon ist ein Glücksgriff, denn Kent Hilli entpuppt sich als mehr als adäquater Ersatz für Huff, der in seiner Doppelrolle riesige Fußstapfen hinterließ.

Aber schon das instrumental Intro „Shifting Time“ weckt Erinnerungen an das Debüt, der folgende Opener „Let Our Love Win“ ist traditionellste GIANT-Kost. Ebenfalls erwähnenswert ist das bockstarke „Never Die Young“. Der Albumtitel ist also nicht nur großspuriges Geplappere. Näher an den beiden ersten Platten haben sich GIANT nie bewegt. Ebenso kann „Highway Of Love“ Nostalgiepunkte einheimsen, dazwischen gesellen sich mit „Don´t Say A Word“ oder „My Breath Away“ tolle Hardrocksongs. In der zweiten Hälfte fällt „Shifting Time“ etwas ab und hat „nur“ noch gute, aber relativ austauschbare Songs zu bieten.

Dass John Roth eine Bereicherung für die alten Recken ist, muss spätestens mit diesem Album konstatiert werden und auch Kent Hilli (der über eine Coverversion von GIANT´s „Stay“ mit seiner Stammcombo PERFECT PLAN die Aufmerksamkeit von Label und Band weckte) passt stimmlich perfekt ins Gesamtbild. Der Name „Shifting Time“ ist natürlich nicht ohne Grund gewählt – zumindest die erste Hälfte der Platte hält auch, was der Titel verspricht und hält eine tolle Zeitreise bereit.

Stefan

THAT ROCK GUY – Nothin´ To Lose

Band: That Rock Guy
Album: Nothin´ To Lose
Spielzeit: 43:30 min.
Stilrichtung: Hardrock, Melodic Rock
Plattenfirma: AOR Heaven
Veröffentlichung: 30.06.2017
Homepage: www.thatrockguy.com

2017 ist ein tolles Jahr – zumindest einmal wieder, was die neuen Releases im Hardrocksektor angeht. Zahlreiche Hochkaräter waren bisher am Start, viele Unknowns haben tolle Platten eingespielt. Und wiederholt dieses Jahr das, was auch schon die vergangenen waren: ein Fest für alle Rock- und Metalfans. Lang erwartet auch das erste Album des Australiers THAT ROCK GUY. Mit dem Testballon „Through The Night“ hat Adam Barclay, wie er im richtigen Leben heißt, einen extrem starken Song vorab ins Rennen geschickt. So bärenstark und repräsentativ, dass angeblich alleine diese Nummer zum Plattenvertrag mit AOR Heaven gereicht hat. Dass THAT ROCK GUY zu den wohl am härtesten arbeitenden Musiker rund um den Globus gehört, davon zeugen über 1000 Live-Shows, die er überall auf der Welt gespielt hat – alleine in den letzten drei Jahren. Das gerade fertig gewordene Album „Nothin´ To Lose“ ist ein klarer Fall für alle Fans von Bands wie DEF LEPPARD, FIREHOUSE oder ROXUS. Kein Wunder, denn mit Andy Shanahan saß bei der Produktion des Erstlings von Barcley´s Band XL just der selbe Produzent im Stuhl wie seinerzeit beim glorreichen „Nightstreet“ von 1992, dem leider einzigen Album von ROXUS. Für THAT ROCK GUY ging man für den Mix zusammen mit Erik Wiss in die bekannten holländischen Wisseloord Studios. Aber sowohl die Musik von ROXUS als auch die Enflüsse ihres Produzenten haben Spuren bei „Nothin´To Lose“ hinterlassen. 

Soundtechnisch ziemlich an diverse Frontiers-Releases der jüngeren Zeit wie ONE DESIRE oder TOKYO MOTOR FIST angelehnt, startet der Dreier, der von Felix Engel (drums) und Marcin Palider (bass) komplettiert wird gleich mit dem markanten „Superstar“. Irgendwo zwischen DANGER DANGER, FIREHOUSE, DEF LEPPARD, BON JOVI und eben ROXUS macht THAT ROCK GUY ein ordentliches Fass auf. Zwar rockt „Your Dreams Are Keeping Us Together“ weitaus flotter, den markanteren Chorus aber hat der Opener. Darauf folgt der eben schon angesprochene Hit „Through The Night“. Früher wäre alleine dieser Track Grund genug, sich die Platte sofort zuzulegen. Die Nummer wäre mit 100%iger Sicherheit ein Diskothekenhit geworden. 

Aber das luftige „One Shot In A Million“ oder das ziemlich an BRYAN ADAMS (zu „Waking Up The Neighbours“-Zeiten) erinnernde „Bring On The Night“ sind weitere Trümpfe in der Hand des Australiers. Und nicht nur das – eigentlich findet sich kein schwacher Song auf dem Album. Egal, ob das knackige „Can´t Get Enough Of You“, der AOR-lastige Titeltrack, das abschließende „Land Of The Rising Sun“ sowie die beiden Balladen „Never Gonna Say Good-Bye“ und „Without You“ – hier ist höchste Qualität angesagt. 

Ja, „Nothin´ To Lose“ gehört ohne Abstriche und Umschweife zu den Highlights des Jahres 2017 in Sachen Hard- bzw. Melodic Rock, wenn nicht sogar der letzten fünf Jahre. Und das sollte wohl Lob genug sein, haben uns die letzten Jahrgänge doch arg verwöhnt. Das Debüt von THAT ROCK GUY gehört in Eure Sammlung – ohne Wenn und Aber!

WERTUNG:

 

 

Trackliste:

1.    Superstar
2.    Your Dreams Are Keeping Us Together
3.    Through The Night
4.    One Shot In A Million
5.    Never Gonna Say Good-Bye
6.    Bring On The Night
7.    Can´t Get Enough Of You
8.    Nothin´ To Lose
9.    Without You
10.    Land Of The Rising Sun

Stefan

JULIAN ANGEL – The Death Of Cool

Band: Julian Angel
Album: The Death Of Cool
Spielzeit: 47:34 min.
Stilrichtung: Hair Metal
Plattenfirma: Platinum Blonde Records
Veröffentlichung: 26.05.2017
Homepage: www.angel-rock.com 

Lange war es ziemlich ruhig im Lager von JULIAN ANGEL. Das letzte Soloalbum liegt gar ein ganzes Jahrzehnt zurück, aber irgendwie war BEAUTIFUL BEAST ja auch eine Ein-Mann-Show. Auch hier zogen lange drei Jahre ins Land seit „Kick Down The Barricades“. Aber egal welchen Namen das Kind hatte, das Mr. ANGEL auf den Weg brachte, derart authentischen Sleaze- bzw. Hair Metal aus deutschen Landen hat man äußerst selten zu Gehör bekommen. Von daher trifft die neue Scheiblette des Riffmeisters from Sunny Würzburg genau richtig zum angehenden Sommer ein. Dass die Konkurrenz speziell international nicht gerade kleiner geworden ist ob der riesigen Anzahl von Releases, die jede Woche um die Gunst des Fans buhlen, ist bei Leibe kein Geheimnis. Und da ist es fast egal, ob ein neues Signing eines großen Genrelabels oder ein weiteres Independent-Produkt einer weiteren vielversprechenden neuen Kapelle aus Skandinavien ansteht. Die riesige Welle erschlägt selbst jeden Schreiberling. Umso wichtiger ist ein regelmäßiger Blick in den Untergrund. 

„The Death Of Cool“ nennt sich das neue Werk des Songwriters, Sängers, Multiinstrumentalisten und Berufs-Nostalgikers (und das ist durchweg positiv gemeint) mit der blonden Mähne. In letzter Zeit fiel JULIAN ANGEL auch durch sein Engagement in einigen Hollywood-Streifen auf, zu denen er einige Titel beisteuern konnte. Darunter Filme mit Bruce Willis, Dolph Lundgren und Mickey Rourke. Jetzt will er sich aber wieder seiner großen Liebe, dem Hair Metal widmen. Elf neue Songs haben sich auf der neuen Langrille versammelt. Mit einem mitreißenden Drum-Beat startet „Shoot Me Down“ mit herrlichem Riffing und betont Achtziger-lastigem Text (es geht natürlich um die Ladies). Der darauf folgende Titeltrack ist eine absolute Granate und stellt den ohnehin schon bärenstarken Opener locker in den Schatten. Mit riesigen Ohrwurmmelodien im dick angestrichenen Refrain und treibenden Rhythmus ist JULIAN ANGEL hier sein Meisterstück gelungen. Dass er aber wieder mehr als blendend aufgelegt war bzw. ist, davon zeugen das autobiographische „Phonograph Needle“, knackige Rocker wie „She´s On Fire“ (BONFIRE lassen grüßen), „Rock Like A Woman“ oder das moderner angehauchte „Clock Strikes“. Für kuschelige Momente sorgt „Reach“ und „Summerbreak“ wird zwar ALICE COOPER´s „School´s Out“ den Rang nicht streitig machen, ist aber dennoch eine erstklassige Gute-Laune-Sommernummer. Der Bonustrack „Friday Nite Wild“ verspricht ebenfalls Party pur. 

„The Death Of Cool“ ist für mich der Sommersoundtrack 2017 und wird mir viele Meilen auf dem (bayrischen) Highway versüßen. Außerdem ist diese Platte wieder mal der Beweis dafür, dass sich ein Blick in den Untergrund abseits der üblichen Genrelabels sehr lohnen kann. Außerdem hat JULIAN ANGEL das, was vielen Künstlern fehlt: er vereint die Liebe zu seinen Vorbildern mit seinem eigenen Stil. Also Folks – checkt dieses großartige Sommerscheibchen ab! Authentischer kann Hair Metal aus Deutschland nicht klingen. 

WERTUNG:

 

 

Trackliste:

1.    Shoot Me Down
2.    The Death Of Cool
3.    Clock Strikes
4.    She´s On Fire
5.    Reach
6.    Phonograph Needle
7.    Rock Like A Woman
8.    Hideaway
9.    Monsterous
10.    Summerbreak
11.    Friday Nite Wild (Bonus Track)

Stefan