MÄDHOUSE – Bad Habits

Band: Mädhouse
Album: Bad Habits
Spielzeit: 56:44 min.
Stilrichtung: Hair Metal
Plattenfirma: Rock Of Angels Records
Veröffentlichung: 23.04.2021
Homepage: www.madhouse-official.com

Das läuft ja wie am Schnürchen bei MÄDHOUSE. Vor nicht einmal zwei Jahren erst das Debütalbum „Money Talks Bullshit Walks“ unter die Leute gebracht, steht nun schon der Nachfolger „Bad Habits“ in den Startlöchern. Und doch hat sich seit dem Release 2019 einiges getan. Ein Wechsel zum griechischen Label Rock Of Angels Records und auch das Besetzungskarussell hat sich gedreht. Neu in der Band sind Drummer Casey Jean Eiszenman und Gitarrist Thommy Black, während Mikky Stixx (guitars), Tommy Lovelace (vocals) sowie Rickey Dee (bass) nach wie vor an Bord sind. Die Österreicher (!!!) stehen für einen richtig kräftiger Tritt in den Arsch, wie ihn SKID ROW seinerzeit mit ihren ersten beiden Longplayern massentauglich gemacht haben. Mit Abrissbirnen wie „Boom Boob Shaker“, „Crazy Nights“, „Money Talks Bullshit Walks“ oder „Hard And Heavy“ – ihrem ersten Song überhaupt – machten MÄDHOUSE bereits vor zwei Jahren keine Gefangenen. Schon auf dem Erstling waren die Österreicher sehr bemüht, einen eigenen Sound zu kreieren. Und das ist ihnen durchaus gelungen, denn der Fünfer aus Wien lässt Verweise auf MÖTLEY CRÜE, RATT, den schon erwähnten SKID ROW, DEF LEPPARD und anderen alten Helden eher nebenbei in ihre Songs einfließen, um das Ganze dann richtig aufzublasen und mit viel Power aus den Boxen zu feuern.

Und auch die erste neue Single „Sick Of It All“ schlägt in diese Kerbe. Mit einem Riff, das dezent an MÖTLEY CRÜE´s „Rattlesnake Shake“ erinnert, laufen MÄDHOUSE definitiv auf allen (8?) Zylindern. Satte fünfzehn Stücke beinhaltet „Bad Habits“, ein reichlich heikles Unterfangen? Wir werden sehen. Dabei zeigt sich Gitarrist Mikky Stixx erneut als herausragende Kreativkraft, der nicht nur die grafische Umsetzung von „Bad Habits“ angeschoben hat sondern auch noch selbst produziert, gemixed und gemastert hat.

„Bang Bang“ eröffnet die Scheibe dann auch genau so, wie man es erwarten durfte: der mächtige Sound wurde nur leicht modifiziert, die dreckige Stimme von Tommy Lovelace perfekt in Szene gesetzt und so knallt der Song genauso wie der Titel vermuten lässt. Danach findet sich mit „Sick Of It All“ der Hit der Platte. Mehr muss man dazu nicht sagen, schaut Euch dazu gerne das Video weiter unten an. „First Lick Than Stick“ beginnt nicht nur mit lustvollen Worten einer (hübschen) Unbekannten sondern im Vers auch gleich mit einer Gesangsmelodie, die teilweise an VICTORY´s „Rock´n Roll Kids Forever“ erinnert. Schlimm? Überhaupt nicht, der Song ist geil und Street Rock pur! Auch im weiteren Verlauf finden sich noch die ein oder andere ausgeliehene Idee (z.B. eine Anlehnung an MÖTLEY CRÜE´s „Sticky Sweet“ in „Bad Habits“), aber MÄDHOUSE verstehen es immer, daraus etwas Eigenes zu machen. Und trotzdem überkommt mich z.B. bei „Live It Up“, „Love To Hate“ oder „Say Nothing At All“ – wie anfänglich befürchtet – das Gefühl, dass die fünfzehn Nummern einfach zu viel sein könnten. Das macht erstklassiges Liedgut wie „I Walk The Ponygirl“, „Pure Oxygen“, „Atomic Love“ oder „Tourette Brunette“ (WTF??? :-)) aber wieder wett.

Und so bleibt ein höchst positives Fazit zum zweiten Album der Hardrocker aus Wien. MÄDHOUSE klingen nach – MÄDHOUSE, einen so hohen Wiedererkennungswert zu haben, kann fast keine neuere Band von sich behaupten. Mit „Sick Of It All“ hat man einen waschechten Hit im Gepäck und schließlich ist niemand gezwungen, immer das komplette Album zu hören. „Bad Habits“ birgt genug gutes Material, um eine sehr sehr gute 8 zu zücken. Gratulation nach Wien – ich hoffe, wir sehen uns sehr bald „Live“!

WERTUNG:

 

 

Trackliste:

1. Bang Bang
2. Sick Of It All
3. First Lick Then Stick
4. I Walk The Ponygirl
5. Itch To Scratch
6. Atomic Love
7. Rodeo
8. Bad Habits
9. Live It Up
10. Pure Oxytocin
11. Fake It Till You Make It
12. Metal Creed
13. Say Nothing At All
14. Tourette Brunette
15. Love To Hate

Stefan

Gary Moore News

Neues Gary Moore Album mit bisher unveröffentlichten Material

Am 30. April wird Provogue Records ein neues Album, mit dem Titel ‚How Blue Can You Get‘ mit bisher unveröffentlichtem Material des vor 10 Jahren verstorbenen Gary Moore veröffentlichen.

Diesen Monat jährt sich der tragische Tod des nordirischen Musikers bereits zum zehnten Mal. Er hinterließ einen unglaublich beeindruckenden Backkatalog. Dazu zählen Soloalben wie ‚Still Got The Blues‘ (1990), ‚Blues for Greeny‘ (1995) oder sein erster Nummer Eins Erfolg ‚Wild Frontier‘ (1987), aber auch als Bandmitglied von Thin Lizzy, Skid Row und Colosseum II, hinterließ Moore ein Vermächtnis, das nur von wenigen anderen übertroffen wird.

Tief in den Archiven der Moore-Familie sind einige bisher ungehörte und unveröffentlichte Deep Cuts und Alternative Versionen aufgetaucht. Diese unterstreichen eindrucksvoll, dass Gary Moore einer der besten modernen Vertreter des Blues war. Mit ‚In My Dreams‘ bietet ‚How Blue Can You Get‘ uns sogar einen lupenreine Blues-Ballade, die sich auch auf dem Mega-Erfolgs-Album ‚Still Got The Blues‘ hätte befinden können.

Einen Visualizer zum Song “In My Dreams” findet man unter diesem link:

„I’m Tore Down (How Blue Can You Get) 2021“ kann man hier hören: 

Alle Bestellinformationen findet man unter diesem link: https://smarturl.it/GaryMoore

TEMPLE BALLS – Pyromide

Band: Temple Balls
Album: Pyromide
Spielzeit: 44:23 min
Stilrichtung: Hardrock
Plattenfirma: Frontiers Records
Veröffentlichung: 16.04.2021
Homepage: www.templeballsrocks.com

Die Band TEMPLE BALLS zählt spätestens seit ihrem letzten Album „Untamed“ zu den neuen Sternen am Hardrock-Himmel, die man verfolgen sollte. Den Titel Newcomer sollte man den Jungs aus Oulu/Finnland allerdings nicht ans Revers heften, denn immerhin besteht die Band seit 2009 und mit „Traded Dreams“ von 2017 hat der Fünfer daneben auch noch sein Debütalbum vorzuweisen. So richtig aus dem Quark kam die Band um Sänger Arde Teronen anfangs aber nicht wirklich, denn es dauerte satte sieben Jahre, bis die erste Single „Hell And Feelin´ Fine“ veröffentlicht wurde. Seitdem erfreuen uns TEMPLE BALLS jedoch regelmäßig mit neuem Material. Im 2-Jahrestakt prasseln nun die Scheibletten auf uns ein. Fuhr man beim Vorgänger „Untamed“ noch eine etwas metallischere Schiene, hat man sich für die dritte Platte „Pyromide“ einen dickeren Achtziger-Anstrich verpasst. Damit agieren die Finnen irgendwo zwischen SANTA CRUZ und neueren H.E.A.T. Kein Wunder, denn deren Keyboarder Jona Tee saß bereits zum zweiten Mal auf dem Produzentenstuhl.

Dass sich dieser Schritt speziell für „Pyromide“ ausgezahlt hat, wird schlagartig klar, wenn der Opener „Thunder From The North“ loslegt. Die Heavy Metal-Elemente wurden zurückgefahren, der Rock-Anteil hochgeschraubt und so ist der Opener nicht weniger als eine Hymne, die jedes TEMPLE BALLS Konzert der Zukunft mit einem gehörigen Arschtritt eröffnen sollte. Nicht weniger spektakulär ist die zweite Single „T.O.T.C.“. Wer aber glaubt, TEMPLE BALLS hätten damit ihr Pulver verschossen, wird sehr schnell eines Besseren belehrt. Songs wie „Long Ways, Long Lies“, „Unholy Night“ oder „Fallen Youth“ treffen mitten ins Schwarze. Und mit „Bad Bad Bad“ bekommt man einen Ohrwurm geliefert, der irgendwo zwischen H.E.A.T. und RECKLESS LOVE liegt. Entweder man hasst die Einfachheit dieses Songs, oder man liebt sie. Letzteres ist bei mir der Fall, die Nummer macht einfach gute Laune. Auch die einzige Ballade „If Only I Could“ sollte wohlwollend erwähnt werden.

Spätestens mit „Pyromide“ gehören TEMPLE BALLS zur Speerspitze der „New Wave Of Fuckin´ Good Hardrock Bands“. Auf die hoffentlich stattfindende Tournee mit H.E.A.T. und REACH darf man gespannt sein wie ein Flitzebogen. Bis dahin solltet Ihr Euch unbedingt die neue Platte der Finnen besorgen!

WERTUNG:

 

 

Trackliste:

1. Thunder From The North
2. Long Ways, Long Lies
3. T.O.T.C.
4. Fallen Youth
5. Bad Bad Bad
6. What Is Dead Never Dies
7. Unholy Night
8. Heart Of A Warrior
9. You Better Run
10. If Only I Could
11. Something To Die For

Stefan

BEWITCHER – Cursed by the Kingdom

Band: Bewitcher
Album: Cursed By The Kingdom
Spielzeit: 36:25 min
Stilrichtung: Death’n‘Roll
Plattenfirma: Century Media
Veröffentlichung: 16.04.2021
Homepage: www.bewitcher.us

Das Böse ist zu verlockend und die Hölle hat sowieso die beste Musik. Darum haben BEWITCHER 2013 einen Pakt mit dem Teufel geschlossen und gehen seitdem den dunklen Weg. Angefangen als blasphemische und rohe Speed Metal Band, haben BEWITCHER aus Portland ihren Stil leicht verändert und spielen nun einen furiosen Mix aus klassischem Rock und Metal, gepaart mit Speed/Thrash und Death Metal. Was das Trio um M. von Bewitcher (v.g), A. Magus (b) und A. Hunter (d.) uns zu bieten hat? Ein Death’n’Roll Album der Extraklasse!

Den Anfang macht „Ashe“. Eine mit Akkustikgitarre unterlegte Nummer, die auch bei Quentin Tarantino’s „From Dusk ’Til Dawn“ hervorragend gepasst hätte. Nach diesem längeren Intro geht es mit „Death Returns“ auch direkt in die Vollen. Die Fäuste schnellen sofort nach oben und man muss ab der ersten Sekunde an mitbangen. Hier wird dermaßen drauf losgerockt, der Höllenfürst hätte seine wahre Freude daran. Auf „Satanic Magic Attack“ wird Death’n’Roll vom allerfeinsten zelebriert. Der Song klingt so, als wenn sich Venom und W.A.S.P. gepaart hätten. Auch ein wenig Iron Maiden („2 Minutes To Midnight“) schimmert hier durch, ganz starkes Teil. Yeah, es geht auf diesem Niveau bei „Electric Phantoms“ weiter. Herrlich oldschooliges, straightes Heavy Metal Geschoß im Stile von Motörhead und Overkill. Ich hab‘ jetzt schon ein Dauergrinsen im Gesicht. Und die Stimme von Mr. Bewitcher passt einfach perfekt zu dieser Musik. Auf „Mystifier“ ist wirklich was geboten. Das Stück hat was punkiges an sich. Trotzdem sind noch genügend Speed und Thrash Metal Elemente dabei. Und irgendwie ist es auch voll tanzbar. Wer auf Tribulation und Helltrain steht, wird es lieben. Der Titeltrack „Cursed By Thy Kingdom“ ist super eingängig, unglaublich druckvoll und zwingt einen zum Luftgitarre spielen. Klingt wie eine harte Version von CrashDiet. Hell yeah, bei „Valley Of The Ravens“ will man sofort die „hey, hey, hey“ Rufe auspacken. Im Midtempo gehalten und mit melodischen Riffs versehen, kommt ein Alice Cooper meets Dissection („Reinkaos“) Feeling auf. Alleine der Songtitel „Metal Burner“ sagt hier schon alles. Heavy Metal pur, treibende Gitarrenläufe, pumpender Bass und Drums from hell, was will man mehr? Auf „The Widow’s Blade“ finden wir am Anfang Sentenced wieder, ehe das Lied übergeht und Accept und Running Wild artige Züge annimmt . Noch ein feines Gitarren Solo eingebaut, fertig ist diese klasse Nummer. „Sign Of The Wolf“ stellt den Abschluss dar. Breitbeinig gerockte Granate im alten W.A.S.P. Stil. So kann man das Album gerne beenden.

Anspieltipps: mal wieder alles

Fazit: BEWITCHER fand ich ja schon immer stark, aber diese Platte hat es mir besonders angetan. Die vielen Vergleiche zu den anderen Bands muss ich bringen, aber es ist immer zu 100% BEWITCHER. Nachdem ich ja jetzt nur Positives geschrieben habe, muss ich wohl die Höchstnote ziehen. Wird nicht jeder nachvollziehen können, das stört mich aber grade gar nicht. In diesem Sinne: Rock’n’Roll my friends.

WERTUNG:

 

 

Trackliste:

01. Ashe
02. Death Returns…
03. Satanic Magic Attack
04. Electric Phantoms
05. Mystifier (White Night City)
06. Cursed By The Kingdom
07. Valley Of The Ravens
08. Metal Burner
09. The Widow’s Blade
10. Sign Of The Wolf

Sturmi

THE TREATMENT – Waiting for good Luck

Band: The Treatment
Album: Waiting For Good Luck
Spielzeit: 44:16 min
Stilrichtung: Hardrock
Plattenfirma: Frontiers Records
Veröffentlichung: 09.04.2021
Homepage: www.facebook.com/TheTreatmentOfficial/

Die Anfangstage der britischen Hardrocker THE TREATMENT lesen sich wie aus dem Bilderbuch der frühen Achtziger Jahre. Als Teenager gründen Schlagzeuger Dhani Mansworth, der Sohn von Laurie Mansworth (AIRRACE) und Ben Brookland (Gitarre) die Band im zarten Alter von 15 bzw. 18 Jahren. Sämtliche Bandmitglieder – ebenfalls in der Mitte ihrer Teenagerjahre – ziehen kurzerhand allesamt in das Elternhaus des Drummers, um sich fortan ganz und gar um ihre Band zu kümmern. Doch dieses Szenario im englischen Cambridge spielt im Jahr 2008 und das Rockbusiness ist schon lange nicht mehr so glamourös wie 25 Jahre zuvor. Ein Zuckerschlecken war es sicher auch damals nicht, eine Band aufzubauen ist harte Arbeit, dennoch ist gegen Ende der ersten Dekade des neuen Jahrtausends aufgrund der Technik vielleicht einiges leichter – sich mit seiner Band durchzusetzen aber durchaus schwerer als in den glorreichen Achtzigern.

Dennoch schreiben THE TREATMENT eine gute Geschichte, denn ihre Mischung aus Riff Rock aus Down Under und klassischem Hardrock steht speziell im Vereinigten Königreich nicht auf der Tagesordnung. Wird ihr Debüt „This Might Hurt“ 2011 noch über ein kleines Label veröffentlicht, angelt sich Spinefarm Records den Fünfer kurz darauf, mit denen eine EP und ein Longplayer entsteht. Seit ihrem dritten Album „Generation Me“ aus dem Jahr 2016 ist die Band bei Frontiers Records unter Vertrag. Nach „Power Crazy“ (2019) erscheint nun Album Nummer 5, das „Waiting For Good Luck“ genannt wurde. Es stellt auch das zweite Werk des mittlerweile dritten Sängers Tom Rampton dar, der Ende 2017 zur Band stieß. Ganz neu in der Band ist Bassist Andy Milburn, der Originalbasser und quasi Gründungsmitglied Rick Newman ersetzt.

Auch bei „Waiting For Good Luck“ sitzt Dhani´s Dad Laurie Mansworth auf dem Produzentenstuhl, für den Mix zeichnet sich Tausendsassa Kevin Shirley verantwortlich. Ein ganzes Dutzend neuer Songs haben es auf die neue Platte geschafft, von denen bereits zwei vorab veröffentlicht wurden. Dabei machte „Rat Race“ den Anfang, ein kräftiger Riff-Rocker mit großen Hooks, der voll ins Schwarze trifft und auch das Album äußerst stark eröffnet. Die zweite Auskopplung „Wrong Way“ beendet es, aber bis der Hörer so weit fortgeschritten ist, gibt es weitere zehn Tracks zu entdecken. Hier haben wir zum Beispiel Songs wie „Devil In The Detail“ oder „Lightning In A Bottle“, eine gute Expertise, woraus der Sound der Briten besteht. Gute Melodien, straighter Beat und gnadenlose Rock´n Roll Riffs. Mehr Gas geben THE TREATMENT bei „Vampress“ oder „Hold Fire“. Zünftig und mit viel Partyattitüde wird es beim lässigen Rock´n Roller „Barman“, der einige Reminiszenzen an die Kollegen THE QUIREBOYS zu Tage fördert. Macht definitiv Laune!

Speziell „Rat Race“ hat als Appetizer enorm hohe Erwartungen geweckt. So ganz erfüllt wurden diese nicht. Versteht mich nicht falsch, die Platte ist super, das vermutete Hitfeuerwerk ist es allerdings nicht geworden, dazu sind Songs wie „Eyes On You“ oder „No Way Home“ einfach zu durchschnittlich und bilden in der Mitte der Scheibe ein großes Loch. Aber die Briten liefern auch auf Album Nummer fünf durchaus ihre Qualität ab – aus allen Rohren feuern sie aber längst nicht über die komplette Spielzeit. Doch alleine schon die Idee, die hinter THE TREATMENT steckt, ist aller Ehren wert – nämlich auch im Jahr 2021 klassischen Hardrock mit starken Riffs zu zelebrieren und das Ganze mit einem zeitgemäßen Sound in die Gegenwart zu transportieren.

WERTUNG:

 

 

Trackliste:

1. Rat Race
2. Take It Or Leave It
3. Lightning In A Bottle
4. Vampress
5. Eyes On You
6. No Way Home
7. Devil In The Detail
8. Tough Kid
9. Hold Fire
10. Barman
11. Let´s Make Money
12. Wrong Way

Stefan

DISTANT PAST – The Final Stage

Band: Distant Past
Album: The Final Stage
Spielzeit: 41:00 min
Stilrichtung: Heavy Metal
Plattenfirma: Pure Steel Publishing
Veröffentlichung: 26.03.2021
Homepage: www.distant-past.ch

Die Schweizer von DISTANT PAST blicken auf eine bewegte Vergangenheit zurück! Eigentlich als Studioprojekt gegründet konnte man 2014 und 2016 zwei Alben veröffentlichen, brach dann aber nach dem letzten Album „Rise of the Fallen“ etwas auseinander!
2019 fanden die beiden ehemaligen EMERALD Mitglieder Jvo (Gesang) und Adriano (Bass) endlich neue Mitglieder, um weiterzumachen und neue Songs zu schreiben.
Das Ergebnis ist das neue, dritte Album „The Final Stage“ welches erneut über Pure Steel vertrieben wird.
Das Album klingt etwas roher wie zuvor und bietet nach wie vor eine musikalische Mischung aus JUDAS PRIEST und IRON MAIDEN auf den sich die Fans freuen können!
Dies spürt man auch direkt beim Opener „Kill the Dragon. Dieser beginnt recht klassisch und direkt sind die NWOBHM Einflüsse spürbar. Recht frisch und roh klingt das Ganze, so wie es auch im Promosheet angekündigt wurde.
Als Opener ist die Nummer sehr ordentlich ausgefallen und zeigt den geneigten Fan wo die Reise hingehen wird.
Sehr routiniert und klassisch zockt man sich dann auch durch die beiden folgenden Tracks „Staring at the Stars“ und „Queen of Sin“ wobei letzterer hier ganz klar als Sieger vom Platz geht.
Danach wird es bei „Fall from Glory“ etwas epischer bevor der Mittelteil irgendwie recht durchwachsen daherkommt.
Hier wird uns eher Standardmetal geboten und mit dem instrumentalen Zwischenstück „The Final Stage“ wird dann schon das letzte Drittel der Scheibe eingeleitet.
Beim überlangen „Dawn City“ hält Gott sei Dank wieder etwas mehr Qualität Einzug und auch die beiden letzten Tracks „World of Wires“ und „Path Fate“ sind auf jeden Fall besser geraten als der etwas dröge Mittelteil. Auch wenn man hier keine absoluten Glanzlichter findet, ist das insgesamt auf jeden Fall eine solide Leistung.

Anspieltipps:

„Kill the Dragon“, „Queen of Sin“, „Dawn City“ und „Path of Fate“

Fazit :

Der Neustart der Jungs von DISTANT PAST ist insgesamt noch etwas holperig geraten! Man kommt nicht immer an die bisherigen Alben heran und gerade der Mittelteil rauscht irgendwie ziemlich an einem vorbei.
Der NWOBHM Einfluss ist aber immer spürbar und insgesamt kann man hier aber schon von einer soliden Leistung sprechen. Nicht mehr aber auch nicht weniger!

WERTUNG:

 

 

Trackliste:

01. Kill the Dragon
02. Staring at the Stars
03. Queen of Sin
04. Fall from Glory
05. I Am Omega
06. The Power of Evil
07. The Final Stage
08. Dawn City
09. World of Wires
10. Path of Fate

Video zu “World of Wires”:

Julian

Existent News

Die deutschsprachigen Newcomer EXISTENT bringen ihr neues Metal-Brett „Kartenhaus“ an den Start!

Die neue Single + Musikvideo ab jetzt!

https://music.existent.band/kh

Die neue EP „Kartenhaus“ kommt am 23.07.21!

Das globale Kartenhaus brennt! Die erste Single knallt mit einem dicken Riff sowie einem klaren Statement gegenüber dem endlosen Wachstumsdruck in unserer Konsumgesellschaft ins Ohr und macht in einem eingängigen Chorus deutlich, dass das global instabile Kartenhaus zusammen zu brechen droht, wenn wir weiterhin unsere Augen vor der Realität verschließen. Der neue Existent-Sound kombiniert deutschsprachigen Rock, mit fetten Metal-Elementen, wie es in dieser Form noch keine deutschsprachige Band gemacht hat!

EXISTENT – was als fixe Idee langjähriger Freunde aus einer Laune heraus begann, gab mit der 2013 erschienen EP Ein neuer Weg ein erstes Lebenszeichen von sich und erwachte 2016 mit dem Release des Debütalbums Startschuss (Remedy Records/Rude Records) endgültig zum Leben. Bei Auftritten mit denen in den Monochrom Studios Hamburg aufgenommenen Songs wie Das Was Bleibt oder A.C.A-Beautiful teilten sich Existent deutschlandweit kleine und große Bühnen in Clubs und auf Festivals mit Bands wie Hämatom, Lord Of The Lost, Montreal oder Lordi. Es folgten AirPlays und Interviews bei Radio Hamburg oder TIDE – der Grundstein war gesetzt!

Berauscht von den ersten Erfahrungen zogen sich die Jungs zum Songwriting in die Boogie Park Studios mit Produzent Alex Henke (Dark Age, Wirtz, Krupps, Bela B, SDP, Deine Cousine, Helene Fischer) und Leon Christen zurück. Über die Zeit stellten sie fest, dass das gesammelte Material nicht mehr zu den Lebensrealitäten passte und warfen alles über den Haufen. Aus Schülern wurden Studenten, wurden Arbeitnehmer. Nach dieser langen, für die Band jedoch absolut wichtigen Findungsphase, sind sie jetzt mit einer geballten Ladung neuer Songs am Start und präsentieren mit ihrem EP Release Kartenhaus die neue Existent!

Nach dem überwiegend rockig sorglosen Debüt, ist der neue Sound abgeklärter und lässt die Grenzen zwischen modernem Rock und Metal verschwimmen. Die Texte sind ernster, die Riffs schneller und der Ton rauer geworden. Dabei variieren die
Themen von globalen Geschehnissen, die unsere aktuellen Nachrichten prägen über gesellschaftliche sowie politische Probleme bis zu den persönlichen Kämpfen, die jeder tagtäglich mit sich führt. Meinungsstark wird angesprochen, was nicht unter den Tisch fallen darf. Ging es früher noch darum auf die Kacke zu hauen, ist sie jetzt längst am Dampfen.

WARRIOR PATH – The Mad King

Band: Warrior Path
Album: The Mad King
Spielzeit: 52:12 min
Stilrichtung: Epic Power Metal
Plattenfirma: Symmetric Records
Veröffentlichung: 01.03.2021
Homepage: www.facebook.com/warriorpathgr

2 Jahre ist es her als mich die Jungs von WARRIOR PATH aber so dermaßen mit ihrem selbstbetitelten Debütalbum von den Socken gehauen haben!
Es wurde daher dringend Zeit für neues Futter von Bandmastermind Andreas Sinanoglou, wieder im Gespann mit Ex FIREWIND Musiker Bob Katsionis und Schlagzeuger Dave Rundle.
Der auf dem Debüt noch zu hörende Yannis Papadopulos (BEAST IN BLACK) ist nicht mehr an Bord. War ja fast zu erwarten bei der anderen Hauptverpflichtungen, die er hat.
An seiner Stelle tritt aber niemand geringeres als der legendäre Daniel Heiman (LOST HORIZON) der Yannis absolut eben würdig ist!
Das neue Album soll noch eine Spur epischer und vor allem düsterer ausgefallen sein. Perfekt für Daniels Stimme wie ich finde.
Dann schauen wir mal ob auch das neue Werk von WARRIOR PATH so stark ist wie das Debüt?
Mit einem stimmungsvollen instrumentalen Intro wird die Scheibe eingeleitet bevor der epische Titeltrack „The Mad King“ das Ruder übernimmt und uns direkt den ersten Hit spendiert!
Die Nummer ist wunderbar aufgebaut und steigert sich von Minute zu Minute. Der neue Sänger Daniel passt, wen wundert es, perfekt zur Mucke und ist definitiv die perfekte Wahl gewesen, das kann man schon direkt festhalten!
Über den knackigen Powermetaldoppelpack „His Wrath will Fall“ und „Beast of Hate“ sowie der überlangen Epicbrecher „Don’t Fear the Unknown“ geht es ziemlich zügig in den Mittelteil der Scheibe.
Hier gibt man sich ebenfalls absolut keine Blöße und präsentiert uns weitere erstklassige Epic Powermetalware in Form von „Savage Tribe“ und „Avenger“.
Puuh also bis jetzt ist man echt absolut erstklassig unterwegs und lässt nicht so wirklich nach was die Songqualität angeht.
Mal schauen ob das Fest für Genrefans im letzten Drittel auch weitergeht?
Oh ja, absolut, diese Frage kann ich mit einem fetten JA beantworten!
Auch die letzten drei Tracks sind weit, weit entfernt von Standardmetal und wissen direkt zu gefallen und zu begeistern!
Epic Powermetalfans kommen hier insgesamt absolut auf ihre Kosten!

Anspieltipps:

Greift hin wo ihr wollt, alles ist hier absolut hörbar und erstklassig!

Fazit :

Tja was soll ich hier noch großschreiben? Ich glaube ich habe meiner Begeisterung für das neue WARRIOR PATH Album schon genug Aufmerksamkeit geschenkt!
Man übertrifft das Debütalbum auf jeden Fall nochmal etwas und auch der neue Sänger Daniel Heiman fügt sich bestens in den Sound ein.
Dieses neue Album ist, wie auch das Debüt, jeden Cent wert und ein ganz heißer Anwärter für die Genrehitliste 2021! Unterstützt diese tolle Band und kauft am besten direkt über die Bandcampseite der Jungs.

WERTUNG:

 

 

Trackliste:

01. It Has Begun (Instrumental)
02. The Mad King
03. His Wrath will Fall
04. Beast of Hate
05. Don`t Fear the Unknown
06. Savage Tribe
07. Avenger
08. Out from the Shadows
09. Neverending Fight
10. Last Tale

Video zu „His Wrath will Fall”:

Julian

METALITE – A Virtual World

Band: Metalite
Album: A Virtual World
Spielzeit: 47:32 min
Stilrichtung: Melodic Metal
Plattenfirma: AFM Records
Veröffentlichung: 26.03.2021
Homepage: www.metalite.se

Knapp 1,5 Jahre ist es her, da beglückten uns METALITE mit ihrem zweiten Album „Biomechanicals“! Dort war die neue Sängerin Erica Ohlsson zu hören und mit AFM Records hatte man zum damaligen Zeitpunkt ein neues Label.
Beides war ein absoluter Glücksgriff und die Scheibe schlug super in die Metalwelt ein.
Nun ist man schon wieder zurück mit neuem Futter für die Fans, „A Virtual World“ heißt das neue Werk wo es dieses Mal nicht so viele Neuerung zu vermelden gibt!
Das heißt auch das nach wie vor der Modern Melodic Metal hier gespielt wird, der mit allerlei technischen Spielereien wie Synthies und Co aufwarten kann.
Produziert wurde das neue Werk abermals von Jacob Hansen (VOLBEAT, AMARANTHE).
Na das klingt doch alles sehr gut, dann horchen wir doch direkt mal in den Opener und Titeltrack „A Virtual World“ rein. Bandtypisch bekommen wir direkt die volle Dröhnung Synthies auf die Ohren bevor Sängerin Erica erklingt und man schon mitten drin in einem flotten Midtemposong ist.
Die Nummer ist zu Recht der Titeltrack und kann direkt überzeugen und bleibt sofort im Ohr hängen! Ein mehr als überzeugender Beginn.
Und apropos überzeugend und im Ohr hängen bleiben, das trifft auch auf das folgende „Cloud Connected“, „Talisman“ und das pfeilschnelle „Beyond the Horizon zu. Hier ist man absolut hitverdächtig unterwegs, vor allem im etwas längeren letztgenannten Song, und die Genrefans finden hier erstklassige Ware für ihre Ohren.
Nun sind wir direkt schon im Mittelteil der Scheibe angelegt wo die Jungs und das Mädel ihr Pulver noch lange nicht verschossen haben und uns die volle Hitdröhnung in Form von „Peacekeepers“, „The Vampire Song“ und auch mit etwas Abstrichen „We`re Like the Fire“ auf die Ohren geben.
Im letzten Drittel schwächelt man dann ganz leicht und ist nicht mehr so zielsicher und hitorientiert in jedem Song unterwegs.
Aber trotzdem haben wir mit der Powerballade „Alone“ hier noch einen absoluten Hit zu vermelden.

Anspieltipps:

„A Virtual World“, „Cloud Connected”, “Beyond the Horizon”, “Peacekeepers” und “Alone”

Fazit :

Trotz der leichten Durchhänger im letzten Drittel, METALITE sind auf ihrem neuen Album davor so dermaßen erstklassig und hitsicher unterwegs das Fans von Modern Melodic Metal aus dem Dauergrinsen nicht mehr herauskommen!
Der Hang und die LIebe zu Synthies und ordentlich Keyboards sollte natürlich vorhanden sein, dann ist der Diskus eine wahre Offenbarung für den Fan!
Ganz klar das bisher stärkste Album der Band!

WERTUNG:

 

 

Trackliste:

01. A Virtual World
02. Cloud Connected
03. Talisman
04. Beyond the Horizon
05. Peacekeepers
06. The Vampire Song
07. We`re like the Fire
08. Artificial Intelligence
09. Alone
10. Running
11. Synchronized

Video zu “Cloud Connected”:

Julian

CRYPTOSIS – Bionic Swarm

Band: Cryptosis
Album: Bionic Swarm
Spielzeit: 37:13 min
Stilrichtung: Technical Thrash Metal
Plattenfirma: Century Media
Veröffentlichung: 26.03.2021
Homepage: www.cryptosis.net

Evolution ist essenziell zum Überleben. Das dachten wohl auch Distillator und änderten ihren Bandnamen in CRYPTOSIS. Gleichzeitig gingen die Niederländer Laurens Houvast (v.g), Frank Te Riet (b.) und Marco Prij (d.) einher und wechselten von Old School Thrash hin zu einem moderneren Heavy Sound. Hier wird progressiver Thrash Metal mit Symphonic Metal und auch etwas Death/Black gemischt. Wie sich dass anhört, erfahrt ihr gleich.

„Overture 2149“ hat passend zum Titel und Konzept eine futuristische Note und bereitet uns direkt auf „Decypher“ vor. Wie würde Vin Diesel in Riddick sagen: „Es gibt nur ein Tempo und das ist meins“. Und es ist ein sehr hohes Tempo, auf technisch hohem Niveau und auch progressiv. Demolition Hammer meets Nocturnus und mit sehr starkem Gitarren Solo. Auf „Death Technology“ geht es gut weiter. Der Sänger klingt richtig böse und schlecht gelaunt. Die Hintermannschaft ackert sich durch den Thrash Metal Song, der eine Mischung aus Coroner und Voivod in hart darstellt. „Prospect Of Immortality“ wird die Fangemeinde ein wenig spalten. Ein hypnotisch wirkendes Midtempo Stück, dass mit abwechslungsreichem Drumming und ordentlichen Riffs überzeugen kann. Durch die Länge von 6:21 kann das Spannungslevel aber nicht voll gehalten werden. Da ist „Transcendence“ eine ganz andere Hausnummer. Ein absolut fettes Thrash Metal Brett im Stile von Slayer und Vektor. Das Aggro-Level hier ist sogar in den groovigen Parts mächtig hoch. „Perpetual Motion“ ist ein kurzes Zwischenspiel mit spacigen All-Klängen und leitet „Conjuring The Egoist“ ein. Hier passiert wirklich viel, es werden eine Menge Ideen verarbeitet. Ein vertracktes, progressives Stück, dass aber das Wesentliche nicht aus den Augen verliert. „Game Of Souls“ ist ein sehr abwechslungsreicher Banger geworden. Der Song schiebt richtig an und macht Laune. Auf „Mindscape“ gibt es ein wenig andere Kunst zu hören. Ein gewisser Death Metal Touch ist dem Ganzen nicht abzusprechen. Die eingestreuten Black Metal Riffs passen hervorragend. Erinnert mich an alte Samael. Bei der letzen Nummer „Flux Divergence“ ballern die Jungs noch mal heftig einen raus. Das Riffing und auch der Gesang ist sehr stark an Slayer orientiert, dass aber auf eine beeindruckende Weise. Prima Abschluss.

Anspieltipps: „Decypher“, „Death Technology“, „Transcendence“, „Mind Scape“ und „Flux Divergence“

Fazit: CRYPTOSIS haben es trotz ihrer technischen Spielereien geschafft, den Hörer nicht zu überfordern und die Stücke fließen zu lassen. Wer auf Slayer, Vektor, Demolition Hammer und Into Eternity steht, sollte dem Trio mal eine Chance geben.

WERTUNG:

 

 

Trackliste:

01. Overture 2149
02. Decypher
03. Death Technology
04. Prospect Of Immortality
05. Transcendence
06. Perpetual Motion
07. Conjuring The Egoist
08. Game Of Souls
09. Mindscape
10. Flux Divergence

Sturmi