MÄDHOUSE – Bad Habits

Band: Mädhouse
Album: Bad Habits
Spielzeit: 56:44 min.
Stilrichtung: Hair Metal
Plattenfirma: Rock Of Angels Records
Veröffentlichung: 23.04.2021
Homepage: www.madhouse-official.com

Das läuft ja wie am Schnürchen bei MÄDHOUSE. Vor nicht einmal zwei Jahren erst das Debütalbum „Money Talks Bullshit Walks“ unter die Leute gebracht, steht nun schon der Nachfolger „Bad Habits“ in den Startlöchern. Und doch hat sich seit dem Release 2019 einiges getan. Ein Wechsel zum griechischen Label Rock Of Angels Records und auch das Besetzungskarussell hat sich gedreht. Neu in der Band sind Drummer Casey Jean Eiszenman und Gitarrist Thommy Black, während Mikky Stixx (guitars), Tommy Lovelace (vocals) sowie Rickey Dee (bass) nach wie vor an Bord sind. Die Österreicher (!!!) stehen für einen richtig kräftiger Tritt in den Arsch, wie ihn SKID ROW seinerzeit mit ihren ersten beiden Longplayern massentauglich gemacht haben. Mit Abrissbirnen wie „Boom Boob Shaker“, „Crazy Nights“, „Money Talks Bullshit Walks“ oder „Hard And Heavy“ – ihrem ersten Song überhaupt – machten MÄDHOUSE bereits vor zwei Jahren keine Gefangenen. Schon auf dem Erstling waren die Österreicher sehr bemüht, einen eigenen Sound zu kreieren. Und das ist ihnen durchaus gelungen, denn der Fünfer aus Wien lässt Verweise auf MÖTLEY CRÜE, RATT, den schon erwähnten SKID ROW, DEF LEPPARD und anderen alten Helden eher nebenbei in ihre Songs einfließen, um das Ganze dann richtig aufzublasen und mit viel Power aus den Boxen zu feuern.

Und auch die erste neue Single „Sick Of It All“ schlägt in diese Kerbe. Mit einem Riff, das dezent an MÖTLEY CRÜE´s „Rattlesnake Shake“ erinnert, laufen MÄDHOUSE definitiv auf allen (8?) Zylindern. Satte fünfzehn Stücke beinhaltet „Bad Habits“, ein reichlich heikles Unterfangen? Wir werden sehen. Dabei zeigt sich Gitarrist Mikky Stixx erneut als herausragende Kreativkraft, der nicht nur die grafische Umsetzung von „Bad Habits“ angeschoben hat sondern auch noch selbst produziert, gemixed und gemastert hat.

„Bang Bang“ eröffnet die Scheibe dann auch genau so, wie man es erwarten durfte: der mächtige Sound wurde nur leicht modifiziert, die dreckige Stimme von Tommy Lovelace perfekt in Szene gesetzt und so knallt der Song genauso wie der Titel vermuten lässt. Danach findet sich mit „Sick Of It All“ der Hit der Platte. Mehr muss man dazu nicht sagen, schaut Euch dazu gerne das Video weiter unten an. „First Lick Than Stick“ beginnt nicht nur mit lustvollen Worten einer (hübschen) Unbekannten sondern im Vers auch gleich mit einer Gesangsmelodie, die teilweise an VICTORY´s „Rock´n Roll Kids Forever“ erinnert. Schlimm? Überhaupt nicht, der Song ist geil und Street Rock pur! Auch im weiteren Verlauf finden sich noch die ein oder andere ausgeliehene Idee (z.B. eine Anlehnung an MÖTLEY CRÜE´s „Sticky Sweet“ in „Bad Habits“), aber MÄDHOUSE verstehen es immer, daraus etwas Eigenes zu machen. Und trotzdem überkommt mich z.B. bei „Live It Up“, „Love To Hate“ oder „Say Nothing At All“ – wie anfänglich befürchtet – das Gefühl, dass die fünfzehn Nummern einfach zu viel sein könnten. Das macht erstklassiges Liedgut wie „I Walk The Ponygirl“, „Pure Oxygen“, „Atomic Love“ oder „Tourette Brunette“ (WTF??? :-)) aber wieder wett.

Und so bleibt ein höchst positives Fazit zum zweiten Album der Hardrocker aus Wien. MÄDHOUSE klingen nach – MÄDHOUSE, einen so hohen Wiedererkennungswert zu haben, kann fast keine neuere Band von sich behaupten. Mit „Sick Of It All“ hat man einen waschechten Hit im Gepäck und schließlich ist niemand gezwungen, immer das komplette Album zu hören. „Bad Habits“ birgt genug gutes Material, um eine sehr sehr gute 8 zu zücken. Gratulation nach Wien – ich hoffe, wir sehen uns sehr bald „Live“!

WERTUNG:

 

 

Trackliste:

1. Bang Bang
2. Sick Of It All
3. First Lick Then Stick
4. I Walk The Ponygirl
5. Itch To Scratch
6. Atomic Love
7. Rodeo
8. Bad Habits
9. Live It Up
10. Pure Oxytocin
11. Fake It Till You Make It
12. Metal Creed
13. Say Nothing At All
14. Tourette Brunette
15. Love To Hate

Stefan

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