The Unity – The Hellsh Joyride

Trackliste:
01. One World
02. Masterpiece
03. The Hellish Joyride
04. Only The Good Die Young
05. Saints And Sinners
06. Something Good
07. Always Two Ways To Play
08. Awakening
09. Golden Sun
10. Stay The Fool
11. Never Surrender
12. You’re Not Forced To Stay

Spielzeit: 49:32 min – Genre: Power Metal – Label: Steamhammer/SPV – VÖ: 25.08.2023 – Page: www.facebook.com/unityrocksofficial

 

Eine der besten aktiven Hamburger Power-Metal-Bands kommt aus Dortmund, wenn man der Encyclopaedia Metallum Glauben schenken möchte. Mehr Sinn ergibt dies, wenn man erwähnt, dass es sich bei dieser Band um THE UNITY handelt, bei der mit Michael Ehré und Henjo Richter gleich zwei GAMMA-RAY-Mitglieder an Bord sind (und dazu mit EDGUY-Bassist Tobias Exxel noch ein halbes, spielte er doch immerhin schon live mit den Nordmännern). Das illustre Sextett wird komplettiert durch Sascha Onnen (Ex-MOB RULES, erklärt auch das Songwriting bei „Golden Sun“), Stefan Ellerhorst und Jan Manenti.
Und während die RAYs doch schmerzlich lange auf sich warten lassen, servieren uns THE UNITY den fröhlichen, optimistischen, unmodernen Power Metal, den man so nötig hat. Mit eigenem Charakter aber Ehrés und Richters hörbarer musikalischer Sozialisierung, mal rockiger, mal metallischer und immer wieder versehen mit diesen kleinen Einflüssen aus Genres wie Klassik, Musical und Classic Rock. Kurz: Hier haben wir es mit einem Album zu tun, wie sie heute immer seltener werden, fokussiert sich Power Metal doch aktuell auf cinematisch-orchestralen Bombast, Synthesizer-Overkill, dramatische Atmophäre – oder auf cheesy DRAGONFORCE/STRATOVARIUS-Spielarten.
Und ja, musikalisch ist „The Hellish Joyride“ ziemlich genau eine ebensolche Ride, wenn auch mit ziemlich wenig Hell.
Die Rock-Abteilung wird von Songs wie „Stay The Fool“ und „ Always Two Ways To Play“ abgedeckt, die Uptempoparty von „Saints And Sinners“, und „Something Good“ und „You’re Not Forced To Stay“ drücken verstärkt den Gänsehaut-Knopf. All das wird getragen von vielen guten Melodien, von denen man teils auch an die ein oder andere bereits existierende erinnert werden dürfte. Aber nicht in dramatischem Umfang (und ein bisschen braucht man das ja auch, um sich wohl zu fühlen), da gibt es noch ordentlich Parts, die kreativ und unverbraucht daherkommen. Nicht zuletzt liegt das an dem Extramaß an Detailreichtum. Eine zweite Strophe, die unerwartet anders instrumentiert beginnt, als die erste, kommt bei vielen Bands beispielsweise einfach nicht vor, obwohl ein solcher Kniff direkt den Entertainment-Faktor hochdreht. Auf „The Hellish Joyride“ macht man sich die Mühe, oder man fügt einfach mal am Ende vom Chorus die zwei Extra-Takte ein, packt irgendwo einen humorvollen Gitarren-Move rein, oder ein Räuspern am Ende des Soloparts (hehe).
Und wenn all das jetzt noch gut gesungen/gespielt und produziert ist – was es ist – dann…

Fazit:
… findet der Freund des zeitlosen norddeutschen Power Metal mit THE UNITYs „The Hellish Joyride“ ein absolutes Wohlfühlalbum vor. Lehnen Sie sich zurück und heben Sie die Pommesgabeln. Die Bügel schließen automatisch. Genießen Sie die Fahrt!

Anspieltipps:
„The Hellish Joyride“, „ Only The Good Die Young“, „Golden Sun“ und „You’re Not Forced To Stay“

Jannis

THE UNITY – The Devil You Know Live

Band: The Unity
Album: The Devil You Know Live
Spielzeit: 60:04 min
Stilrichtung: Melodic Metal
Plattenfirma: Steamhammer / SPV
Veröffentlichung: 12.11.2021
Homepage: www.facebook.com/unityrocksofficial

 

Endlich wieder Live Feeling, endlich wieder Live Atmosphäre leider nur auf Tonträger aber immerhin mal wieder Liveklänge. Die Aufnahmen stammen von Konzerten aus 2017 bis 2020 in Deutschland und Europa. Drei Studioalben, eine vielzahl an Konzerten und eine beachtliche Fanbase die die Jungs erspielt haben. Corona verseuchte Zeiten und das Gegenmittel eine Liveplatte von THE UNITY. Wer gehört zu THE UNITY der Vocalakrobat Gianbattista Manenti, Henjo Richter und Stef E an Giararren, Jogi Sweers an Bass, Sascha Onnen an Keys und Michael Ehre an den Drums.

Was kann man von dem Livemitschnitt erwarten, geilen Melodic Metal der nicht zu Hochglanz poliert wurde, man hört den Livesound. Die Band war bei den Aufnahmen bestens drauf und Gianbattista gut bei Stimme, die Girarren sind Bretthart wie das Konifahrwerk in meinem Ollen RS, die Solos zünden ein Feuerwerk, die Keys legen einen Teppich unter die Gitarren. Der Bass und vor allem der Berserker an den Sticks macht einen Job, diese Energie und Intensität, eine wahre Freude.

Ich wurde damals durch den Song “The Storm” auf die Truppe aufmerksam, als ich die CD dann hatte war ich mehr als beeindruckt von der schieren Power und Melodie das ich mir nach dem zweiten Album auch das Erste und auch letzte zugelegt habe.

Die Songauswahl kann als Gelungen bezeichnet werden eine Art Best Of im Livegewand. Es macht einfach nur Spaß die Songs zu hören, die Reaktionen und Interaktion von Publikum und Band. So simpel es auch klingt aber da stimmt die Chemie zwischen Band und den Besuchern der Konzerte, die Band versteht es gute Laune zu verbreiten und das Publikum damit anzustecken. Schade das ich nicht bei einem der Konzerte dabei war, aber vielleicht ist der ganze Coronadreck bald vorbei damit die Veranstaltungsbranche wieder mit Konzerten und Festivals loslegen kann.

Bei den Songs “Last Betrayal”, “No More Lies”, “Welcome Home”, “Firesign”, “The Storm”, “The Willow Tree” ach was solls bei allen Songs merkt man wenn man nicht dabei war das man etwas verpasst hat und eine Lücke im Leben hat.

Fazit:

Geile Auftritte von den Jungs, ich bin fast schon ein wenig neidisch auf die Leute die dabei waren. So kann die Geraliaconnection meinetwegen weiter machen, ich bin dabei und für jede Schandtat zu haben.

WERTUNG: —

Trackliste:

01. Revenge (Intro)
02. Last Betrayal
03. No Hero
04. No More Lies
05. Welcome Home
06. Firesign
07. The Storm
08. We Don’t Need Them Here
09. The Willow Tree
10. You Got Me Wrong
11. Close To Crazy
12. Never Forget

Balle

THE UNITY – Pride

Band: The Unity
Album: Pride
Spielzeit: 52:58 min
Stilrichtung: Melodic Metal
Plattenfirma: SPV/Steamhammer
Veröffentlichung: 13.03.2020
Homepage: www.unity-rocks.com

Nach zwei erfolgreichen Studioscheiben („The Unity“, 2017 und „Rise“, 2018), Tourneen unter anderem mit AXEL RUDI PELL, EDGUY und SINNER, eigenen Headliner-Shows und Teilnahmen an namhaften Festivals in ganz Europa, präsentiert uns die Melodic Metal Formation THE UNITY ihr mit Spannung erwartetes drittes Album „Pride“.
Personell hat sich im Vergleich zum letzten Album absolut nichts verändert, textlich ist man auf dem neuen Werk etwas aktueller unterwegs und rechnet mit allerlei schlechten und korrupten dieser Tage ab!
Na dann horchen wir doch direkt mal in den Opener „The New Pandora“ rein um ein Gefühl für diese Abrechnung zu bekommen. Das stimmungsvolle Intro ist noch kein Gradmesser fürs Album. Mit dem ersten richtigen Track „Hands of Time“ gelingt das schon eher. Die Nummer geht absolut steil nach vorne und bläst uns quasi den Staub aus den Boxen! Melodic Metal erster Klasse kommt hier auf den Tisch, das ist auf jeden Fall schon mal ein Einstand nach Maß würde ich sagen.
Das anschließende „Line and Sinker“ kommt etwas rockiger und auch bedächtiger aus den Boxen weiß aber vor allem dann im Chorus wieder absolut zu glänzen. Eine Nummer bei der man einfach nur mitgehen muss.
Und apropos mitgehen das kann man dann auch beim ersten politischen Statement „We don`t Need them here“! Ein schneller Melodic Metalkracher der wie ein Tritt in die Fresse von so manchem Stinkstiefel dieser Tag ist. Toller Song mit einer klaren Message!
Der Mittelteil der Scheibe wird dann vom melodischen und gefühlvollen Duo „Destination Unknown“ und „Angel of Dawn“ dominiert. Hier fahren die Jungs einen niedrigeren Gang können aber auch hier auf ganzer Linie überzeugen.
Des weiteren haben wir hier noch das flotte „Damm Nation“ sowie das atmosphärische „Wave of Fear“ welche aber nicht an die beiden Vorgänger rankommen.
Der letzte Plattenabschnitt kommt dann etwas experimentierfreudiger daher als zuvor. Man hat zwar immer noch so klassische Melodic Metalperlen wie „Gues how I hate this“ und das abschließende mit einem Schuss AOR gewürzte „You don`t Walk Alone“ am Start. Aber man hat auch ein paar Experimente wie z.B. das bluesgeschwängerte „Rusty Cadilac“ oder das knallharte „Scenery of Hate“, wo auch mal die böse Seite raus gekehrt wird, in der Hinterhand die die Vielseitigkeit der Band unterstreichen!

Anspieltipps:

„Hands of Time“, „We don`t Need them here“, „Angel of Dawn“, „Guess how I hate this“ und „You don`t Walk alone“

Fazit :

Nach den ersten Takten ist relativ schnell klar, auch 2020 kommt man im Melodc Metal Genre in den Hitlisten nicht an THE UNITY vorbei!
Man nimmt das starke Qualitätslevel der Vorgänger gekonnt auf, würzt dieses noch mit ein paar Überraschungen und deftigen Aussagen und fertig ist das frühe Melodic Metal Highlight des Jahres 2020.
Fans der Band und des Genres sollten sich die Scheibe definitiv nicht entgehen lassen!

WERTUNG:

 

 

Trackliste:

01. The New Pandora
02. Hands of Time
03. Line and Sinker
04. We don`t Need them here
05. Destination Unknown
06. Angel of Dawn
07. Damn Nation
08. Wave of Fear
09. Guess how I hate this
10. Scenery of Hate
11. Rusty Cadillac
12. You don`t walk alone

Video zu „We don`t need them here“:

Julian

THE UNITY – Rise

Band: The Unity
Album: Rise
Spielzeit: 57:31 min.
Stilrichtung: Power Metal
Plattenfirma: Steamhammer/SPV
Veröffentlichung: 14.09.2018
Homepage: www.unity-rocks.com

Man muss immer kritisch abwägen, ob man ein Album einer Band kaufen sollte, das gerade einmal anderthalb Jahre nach ihrem letzten Release veröffentlicht wurde. Doch ein paar vorsichtige und misstrauische Hördurchläufe von THE UNITYs neuer Platte “Rise” (Daumen hoch für den kreativen Albumtitel) bestätigen: Man kann in einer so kurzen Zeit nicht nur gute Alben produzieren, sondern tatsächlich herausragende.
Kurz das obligatorische Drumherum: Der Sound sitzt bestens und bietet keinen Grund zur Kritik. Das Albumcover sieht großartig aus. Die Musiker haben ihr Talent bereits auf dem Debutalbum unter Beweis stellen können: Gianbattista Manenti hat eine vielseitige und zum Stil der Band hervorragend passende Stimme, die er dementsprechend einzusetzen weiß, und die Instrumentalfraktion um die Gründungs- und GAMMA-RAY-Mitglieder Michael und Henjo agiert ebenfalls auf amtlich hohem Niveau.
Viel Power Metal und eine ordentliche Prise Hard Rock dominieren “Rise”. Nach dem kurzen Intro folgt, wie sich das gehört, mit “Last Betrayal” eine starke Uptemponummer, deren Eingängigkeit von der des folgenden “You Got Me Wrong” noch einmal übertroffen wird. Mit “The Storm” dann direkt der nächste Hit, poppiger Hard Rock mit ganz dezenten Stadiongesängen im Refrain (oder irre ich mich?), bevor bei “Welcome Home” die totalen Feelgood-Vibes ausgepackt werden. Gut, der Text ist ziemlich platt, aber das Riff und die Melodien entschuldigen das. “All That Is Real” sympathisiert mit “Mad World”-Harmonien und fährt zudem eine sehr schöne E-Orgel und den nächsten Hammer-Chorus auf. Mit “No Hero” gibt es anschließend besten eingängigen fixeren Power Metal, ebenso mit “Children Of The Light”. Die Ballade “The Willow Tree” ist feierlich episch und erinnert in Teilen leicht an “Hotel California”, ist dabei allerdings keine Quotenballade sondern ein sehr schön geschriebenes Teil. Und obgleich der letzte Track “L.I.F.E.” auch nicht von schlechten Eltern ist, hätte man als finalen Song doch vielleicht “Better Day” genommen, ein weiteres Highlight auf “Rise” mit sehr positiver Grundstimmung und einem tollen Refrain. Irgendwie hätte ich gerne mal ein DEVIN-TOWNSEND-Cover davon.
“Rise” ist minimal zu spät dran, um als Sommeralbum gelten zu dürfen. Es wäre wohl empfehlenswert, es einfach schonmal als Sommeralbum für den Sommer 2019 vorzumerken, denn seien wir ehrlich: Jeder Song des Albums hat einen sehr eigenen Charakter, sehr individuelle Melodien und Stimmungen – und ausnahmslos jeder der Songs agiert auf verdammt hohem Niveau, generell sehr eingängig und, wie man das von einer Band erwartet, die zum Teil aus GAMMA-RAY-Mitgliedern besteht, zumeist eher fröhlich, optimistisch, gute Laune verbreitend. Kurz: „Rise“ ist eines der Alben, die man bei 34 Grad und schönstem Sonnenschein im Cabrio hören sollte.
Was soll man an der Scheibe kritisieren, meine Freunde? Ganz ehrlich, ich weiß es nicht.

Anspieltipps:
“You Got Me Wrong”, The Storm”, “All That Is Real”, “Better Day” und “Welcome Home”

Fazit:
Ich wage zu behaupten, dass der allergrößte Teil des Rock-Garage-Zielpublikums auch zur Zielgruppe von THE UNITYs neustem Streich gehört. Sauber produziert, liebevoll komponiert, Ohrwurmpotenzial ohne Ende und fast jeder Song ein potenzieller Hit, gespielt von einer Truppe, die sich trotz ihrer kurzen Bandhistory komplett mit Recht als Unity bezeichnen kann – Viel besser war und wird es dieses Jahr wohl nicht!

WERTUNG:

 

 

Trackliste:

01. Revenge
02. Last Betrayal
03. You Got Me Wrong
04. The Storm
05. Road To Nowhere
06. Welcome Home
07. All That Is Real
08. No Hero
09. The Willow Tree
10. Above Everything
11. Children Of The Light
12. Better Day
13. L.I.F.E.

Jannis

THE UNITY Interview

Michael Ehre und Henjo Richter sind zwei ganz alte Hasen des deutschen Melodic Metal Geschäfts. Kaum verwunderlich das sich die Beiden nun auch mal zusammen gefunden haben um mit THE UNITY eine neue Band zu gründen. Die restliche Mannschaft besteht aus den Mitgliedern von Michaels anderer Spielwiese LOVE.MIGHT.KILL um die es merklich still geworden ist. Grund genug mich erneut ein wenig mit Bandgründer und Schlagzeuger Michael Ehre zu unterhalten.

J.P: Hallo Michael, vielen Dank das du mir ein paar Fragen zu eurer neuen Band THE UNITY und zu eurem Debütalbum beantwortest. 

Für die Leute die euch noch nicht so kennen, stell dich und die Band vielleicht doch kurz mal vor, gib uns einen kurzen Rückblick auf die Bandhistory.

 

M.E: Als ich 2012 fest bei GAMMA RAY eingestiegen bin, haben Henjo und ich schnell gemerkt, daß wir die gleichen musikalischen Roots haben und beschlossen, eigene Songs aufzunehmen. Uns war klar, daß die Ideen, die uns so vorschwebten nicht wirklich zu Gamma Ray passen würden, also „mussten“ wir was Eigenes auf die Beine stellen. Als wir diese Idee immer mehr vertieften, kam uns die Idee meine Kollegen von LMK zu fragen, ob sie nicht Bock hätten, dabei zu sein. Anschließend haben wir alle Ideen ausgetauscht und in Form gebracht. Das Ergebnis ist jetzt auf unserem Debütalbum zu hören.

J.P: Bevor wir näher auf euer neues Album eingehen, gilt es noch kurz die Personalie zu klären bzw. die Vergangenheit etwas aufzuarbeiten. Deine andere Band LOVE.MIGHT.KILL scheint inaktiv zu sein, gibt es sie überhaupt noch? Noch dazu da ja eigentlich fast die gesamte restliche Band aus ehemaligen LMK Mitgliedern besteht, außer Gitarrist Christian Stöver sind alle mit an Bord. Also wie steht es in Sachen LMK und was ist mit Christian passiert?

Ich denke nicht nur ich interessieren mich sehr für diese Antwort 🙂 

M.E: Wir haben 2012 das zweite LMK-Album „2 Big 2 Fail“ veröffentlicht. Im Anschluss daran bin ich fest bei GAMMA RAY eingestiegen, mit denen ich fast drei Jahre am Stück viel unterwegs war. Das bedingte, daß wir mit LMK nicht allzuviel machen konnten. Darüber hinaus hat uns dann Christian verlassen müssen, weil er sich ausschließlich auf seinen „richtigen“ Job konzentrieren musste und wollte. Er ist Lehrer und hat zu dem Zeitpunkt die Leitung einer Schule übernommen, was man nicht mal eben nebenbei erledigt. Weil er uns nicht im Wege stehen wollte, hat er seinen Platz geräumt. Als Henjo und ich wie gesagt planten, eine Spielwiese neben Gamma Ray zu eröffnen, war es nur allzu logisch, meine verbliebenen Freunde von LMK zu fragen, ob sie nicht Bock hätten mitzumachen.

J.P:  Personalie Nummer Zwo ist natürlich Bandmitgründer Henjo Richter! Der Gute ist ja sonst nur bei GAMMA RAY aktiv und man kann sich gar nicht vorstellen das er auch mal etwas anderes macht. Wie kam es denn nun dazu, bzw. wie konntest du Henjo überzeugen mit dir zusammen THE UNITY zu gründen?

M.E: Naja, im Prinzip lief´s so ab, wie ich bereits gesagt habe. Unsere gemeinsame Vorliebe für Bands wie Whitesnake, Rainbow, Black Sabbath und DIO hat uns zusammengebracht, hahaha…da diese Idee von uns ausging musste ich ihn auch nicht davon überzeugen.

J.P:  Euer Debüt Album ist euch ja hervorragend gelungen, wie lief denn der Aufnahmeprozess ab? Von wann bis wann ist denn das Album entstanden? 

M.E: Wir haben insgesamt bestimmt 2,5 Jahre an dem Album gearbeitet. Es ging mit dem Austausch von Ideen los. Da wir alle in der Band schreiben kannst Du Dir sicher vorstellen, daß wir schnell aus einem riesigen Pool schöpfen konnten, an dem wir dann weitergarbeitet haben. Es konnte z.B. sein, daß ein cooles Gitarrenriff als Ausgangspunkt für einen Song gedient hat oder eine Gesangsmelodie. Es kam auch vor, daß ein Song schon in Demoform so geil war, daß wir kaum noch dran arbeiten mussten. Nachdem wir die Songs alle in Demoform hatten, haben wir sie aufgenommen. Ab und zu haben wir dann trotzdem noch weitere Veränderungen vorgenommen, wir haben uns sowieso alles in allem bewusst sehr viel Zeit gelassen und uns nicht unter Druck gesetzt. Wir wollten das Optimum liefern, egal wie lange es dauert.

J.P: Wer zeichnet sich für die tolle, druckvolle Produktion verantwortlich?

M.E: Wir alle! Alle waren in die Entstehung des Albums eingebunden. Das ist zwar mitunter ein anstrengender Prozess, weil sehchs Leute auch sechs verschiedene Meinungen haben können, aber das Ergebnis war es wert. 

J.P: In dem Zusammenhang, gibt es ein gewisses Konzept beim Album, also eine Art roter Faden der sich durch die Songs zieht?

M.E: Nein, gibt es nicht. Das hätte den Prozess noch einmal schwieriger gestaltet. Uns war nur bei den Texten wichtig, daß sie ein aktuellen Bezug haben. 

J.P: Gehen wir mal auf ein paar Songs von „The Unity“ ein. Für mich sind “Rise and Fall ”, “No more Lies”, “Always just You ” und “The Wishing Well” die hervorstechenden Songs um mal nur rein paar zu nennen. Willst du uns über diese ein bisschen was erzählen? Hast du eigentlich auch irgendwelche Favoriten auf dem Album? 

M.E: Es ist für mich persönlich immer schwer, einzelne Songs aus einem Album, an dem ich beteiligt bin, herauszuheben. Ich bin unmittelbar an der Entstehung der Songs beteiligt und auch mit verantwortlich dafür, daß sie so sind wie sie nun einmal sind. Das wiederum bedeutet, daß sie auch so geworden sind, wie ich sie gerne hätte, deshalb mag ich jeden einzelnen Track und habe keine Favoriten. Was mir an diesem Album so gefällt ist, daß wir es geschafft haben, eine gewisse Bandbreite zu liefern, trotzdem klingt alles wie aus einem Guss. „The Wishing Well“ ist übrigens eine Covernummer. Sie stammt von Stefans ehemaliger Band CROSSROADS und wurde bereits auf deren Album „The Wild One“ 1991 veröffentlicht. Ich war immer ein großer Fan dieser Band, weshalb ich besonders stolz darauf bin, daß wir von ihnen ein Track auf dem Album haben. 

J.P: Teilweise tönen die Songs, ein wenig nach deiner alten Band LMK, was ja aufgrund der fast gleichen, handelnden Personen nicht verwunderlich ist. Trotzdem finde ich klingt das Ganze doch wesentlich heavier! Würdest du mir das zustimmen?  Oder was glaubst du sind die größten Unterschiede?

M.E: Du hast prinzipiell Recht. Würde ich genauso so sehen. Wir haben zu LMK-Zeiten ja schon nicht mit unseren Vorbildern hinter´m Berg gehalten, hahaha. THE UNITY sind sicherlich ein wenig heavier, trotzdem war uns immer wichtig mit guten Melodien zu punkten, wie eben damals auch. Wir haben aber definitiv nicht bewusst entschieden, daß THE UNITY eine härtere Version von LMK werden sollen. Das hat sich einfach so entwickelt.

J.P: Habt ihr vielleicht auf Songideen von LMK zurückgegriffen oder sind hier alles komplett neue Songs zu hören? Wer schreibt eigentlich bei euch die Songs?

M.E: Wir schreiben alle, der eine mehr, der andere weniger, hahaha…Im Prinzip sind auf dem Album, bis auf „The Wishing Well“ nur neue Songs gelandet. Die Ideen, die als Grundlage dienten waren aber zum Teil schon älter. Das Mainriff von „Rise And Fall“ z.B. lag schon länger auf meinem Rechner und hätte auch auf dem letzten GAMMA RAY-Album landen können, doch leider ist uns während der Produktion des „Empire Of The Undead“-Albums unser Studio abgebrannt, wodurch leider auch das Riff keine Verwendung mehr gefunden hat.

J.P: Noch eine persönliche Frage zu dir. Du bist ja unter anderem auch noch bei der Band STARCHILD aktiv? Dort ist seit geraumer Zeit ein neues Album angekündigt auf das denke ich nicht nur ich sehnsüchtigst warte! Kannst/darfst du uns hier vielleicht ein, zwei Sachen dazu verraten?

M.E: Kann ich leider nicht, weil ich nicht mehr bei STARCHILD bin. Durch meine Aktivitäten mit GAMMA RAY und THE UNITY war einfach keine Zeit mehr, um mich angemessen STARCHILD widmen zu können. Soweit ich weiß arbeitet Sandro aber gerade mit Hochdruck an einem neuen Album und hat auch schon eine neue Mannschaft zusammen.

J.P: Michael wie geht es denn jetzt genau bei THE UNITY weiter? Eine Tour ist doch bestimmt schon in Planung, oder?

M.E: Ja, wir werden genau eine Woche nach der VÖ unseres Albums mit SINNER auf Tour gehen, im Anschluss daran spielen wir eine eigene CD-Release-Show in der Nordenham Jahnhalle und anschließend geht’s zum Metalfest nach Tschechien und zum Bang Your Head-Festival nach Balingen. Dabei soll und wird es in diesem Jahr aber nicht bleiben. Wir arbeiten gerade mit Hochdruck an weiteren Optionen für dieses Jahr. Ich denke, daß es erst richtig losgeht, sovald die CD erschienen ist. Die Booker müssen erst einmal richtig auf uns aufmerksam werden…

J.P: Vielen Dank Michael für deine Zeit und die interessanten Antworten im Zuge dieses Interview! Ich wünsche euch alles Gute für die Zukunft, die letzten Worte gehören natürlich dir. 

M.E: Ich danke Dir für das Interview! Wir können die Veröffentlichung unseres Albums kaum erwarten und hoffen, möglichst bald Euch alle auf Tour begrüßen zu dürfen!

Julian

THE UNITY – The Unity

Band: The Unity
Album: The Unity
Spielzeit: 58:41 min
Stilrichtung: Melodic Metal
Plattenfirma: Steamhammer/SPV
Veröffentlichung: 05.05.2017
Homepage: www.facebook.de/unityrocksofficial/

Wenn sich zwei Metalveteranen wie Gitarrist Henjo Richter (GAMMA RAY) und Schlagzeuger Michael Ehre (FIREWIND, UNISONIC, GAMMA RAY) zusammen tun kann dabei nur absolute Qualitästware des Melodic Metals herauskommen. Dafür muss man denke ich kein Hellseher sein!
Die beiden scharen fast die kompletten restlichen Mitglieder von Ehre‘s anderer Spielwiese LOVE.MIGHT.KILL zusammen und präsentieren uns in dieser Besetzung das selbstbetitelte Debütalbum der neuen Formation THE UNITY!
Was das nun für LMK heißt, bzw. warum die Gründung der neuen Band überhaupt notwendig war das wissen wohl nur die Götter und wird vielleicht in meinem anstehenden Interview beantwortet ; )
Wie auch immer, musikalisch darf man sich auf eine Leckerbissen des Melodic Metals einstellen, welches von der Band auch selbst produziert wurde.
Als Opener begegnet uns das, schon vorab im Internet zu bestaunende, „Rise and Fall“. Und hier geht es direkt mächtig zur Sache würde ich sagen, die Gitarrenriffs ballern einen nur so um die Ohren und unter allem liegt ein kraftvoller Bass und Drumgroove. Der Gesang von Fronter Gianba ist wie auch schon zu LMK Zeiten erste Sahne und die Nummer macht insgesamt aufgrund des schmissigen Chorus absolut Lust auf mehr!
Dieses Mehr wird dann gleich mit den nächsten, etwas langsameren Ohrbomben „No more Lies“ und „God of Temptation“ befriedigt. Zu ersteren Song ist vor kurzem übrigens auch ein tolles Video veröffentlicht worden.
Nach dem etwas „zu gewöhnlichen“ „Firesign“ ist dann der Mittelteil mit „Always just you“, „Close to Crazy“ und „The Wishing Well“ wieder absolut höchstklassig besetzt und begeistert jeden Melodic Metalfan direkt auf Anhieb!
Danach geht es in den letzten Abschnitt der Platte wo mit Sicherheit das groovige und abwechslungsreiche „Redeemer“ sowie das abschließende „Never Forget“ die auffallendsten Tracks sind.
Abschließen kann man nur festhalten, THE UNITY haben ein mehr als beachtliches Debütalbum hingelegt, das gibt es nichts dran zu rütteln!

Anspieltipps:

Keine Ausfälle hier zu vermelden, ein wenig hervorstechen tun aber “Rise and Fall”, “No more Lies”, “God of Temptation”, “Always just you”, sowie “The Wishing Well”.

Fazit :

Eigentlich war mir ja schon vorher klar das bei dem Debütalbum der neuen Formation THE UNITY kein Schund rauskommen kann ! Dafür haben die beteiligten Musiker viel zu viel Erfahrung. Man kann eigentlich hier nur festhalten, das die Scheibe ein Fest für jeden Melodic Metalliebhaber sein dürfte und definitiv in jeden Plattenschrank der angesprochenen Zielgruppe gehört!

WERTUNG:

 

 

Trackliste:

01. Rise and Fall
02. No more Lies
03. God of Temptation
04. Firesign
05. Always just you
06. Close to Crazy
07. The Wishing Well
08. Edens Fall
09. Redeemer
10. Super Distortion
11. Killer Instinct
12. Never Forget

Julian