BEAST IN BLACK – Dark Connection

Band: Beast in Black
Album: Dark Connection
Spielzeit: 59:23 min
Stilrichtung: Power Metal
Plattenfirma: Nuclear Blast
Veröffentlichung: 29.10.2021
Homepage: www.beastinblack.com

Exakt 2 Jahre nach ihrem letzten Album „From Hell with Love“ kehrt die Power Metal Formation BEAST IN BLACK rund um Gründer Anton Kabanen und Gesangswunder Yannis Papadopoulos zurück um den Fans ihr nächstes Power Metal Werk zu präsentieren in Form des neuen Albums „Dark Connection“.
Wie auch schon auf den vorherigen Alben dominiert hier der Euro Power Metal mit einem ordentlich Schuss Synthies und etwas Discofeeling.
Und hier werden sich dann wieder die Geister scheiden, steht man auf Bands wie POWERWOLF, SABATON und BATTLE BEAST reißt einem das dargebotene von den Sitzen, tut man dies nicht, braucht man denke ich gar nicht weiterzulesen!

Als Opener fungiert „Blade Runner“. Schnell mit ordentlich Synthieeinsatz stimmt der Track die werte Hörerschaft schon mal sehr ordentlich auf das nun folgende ein. Hier sind vor allem im Chorus noch Einflüsse vom letzten Album bemerkbar.
So richtig in die Vollen gehen die Jungs, nach dem Standardtrack „Bella Donna“ beim flotten „Highway to Mars“ und beim absolut mittanzbarem und mitsingbaren „Hardcore“.
Ebenfalls sehr eingängig und mit noch mehr Synthie und Discoklängen unterlegt weiß auch „One Night in Tokyo“ bei der geneigten Hörerschaft zu überzeugen, auch wenn Die Hard Metaller beim letzten Track vermutlich das Kotzen bekommen werden!
Im Mittelteil bleibt die Vorherrschaft der Synthie und Discoklänge ungebrochen, aber trotzdem haben wir mit „Moonlight Rendezvous“, „Dark New World“ und vor allem dem schmissigen „To the Last Drop of Blood“ weitere Hits im Gepäck.
Der letzte Abschnitt beinhaltet dann zwei erstklassige Coversongs mit MANOWARs „Battle Hymn“ und MICHAEL JACKSONs „They Don`t Care About Us“ sowie mit dem epischen „My Dystopia“ einen weiteren absoluten Anspieltipp

Anspieltipps:

„Highway to Mars“, „Hardcore“, One Night in Tokyo”, “Moonlight Rendezvous” und “My Distopia”

Fazit :

BEAST IN BLACK entwickeln ihren Stil stoisch weiter und pfeifen auf die Schmährufe von wegen Discometal. Das freut vor allem Fans der Band und gibt weiteres Wasser auf die Mühlen der Kritiker.
Aber wenn der Erfolg der Band Recht gibt, dann ist das auch keine schlechte Vorgehensweise.
Gesanglich und produktionstechnisch ist hier alles im absolut grünen Bereich.
Für mich ist das neue Album auf dem gleichen Niveau wie auch schon der Vorgänger, an das geile Debüt kommt man vermutlich nie wieder heran!

WERTUNG:

 

 

Trackliste:

01. Blade Runner
02. Bella Donna
03. Highway to Mars
04. Hardcore
05. One Night in Tokyo
06. Moonlight Rendezvous
07. Revengeance Machine
08. Dark New World
09. To the Last Drop of Blood
10. Broken Survivors
11. My Dystopia
12. Battle Hymn
13. They Don`t Care About Us

Video zu “One Night in Tokyo”:

Julian

LORDS OF BLACK – Alchemy Of Souls, Pt. II

Band: Lords Of Black
Album: Alchemy Of Souls, Pt. II
Spielzeit: 66:07 min
Stilrichtung: Heavy Metal
Plattenfirma: Frontiers Music srl
Veröffentlichung: 15.10.2021
Homepage: www.lordsofblack.com

Es hat immer seinen Reiz, ein Album zu hören, das einen mit auf eine emotionale Reise nimmt, verschiedene Stimmungen abdeckt und damit eine spannende Unvorhersehbarkeit erzeugt. Es kann im Vergleich aber genauso reizvoll sein, ein Album zu hören, das sich einer Grundstimmung verschrieben hat und diese über seine Spieldauer weitestgehend aufrecht erhält, um seine Hörer intensiver in diese Stimmung hineinzuziehen. “Alchemy Of Souls, Pt. II” ist eines der letzteren Alben und macht seine Sache dabei, so viel sei schon einmal gesagt, echt gut.
Das fünfte Album der Spanier um Oral-Virtuosen Ronnie Romero (Ruhe in der letzten Reihe!) wurde auf dem Mischpult von Roland Grapow geformt, und das aus gutem Grund. Klingt einfach geil, in leiseren wie in lauteren Momenten, klar, heavy, knallend. Das, plus die Vocals von Ronnie und das tighte aber durchaus detailreiche Spiel der restlichen Lords, ist schonmal die halbe Miete.
Und die andere Hälfte? Nun, wie gesagt, die Atmosphäre des Albums manifestiert sich im grundlegenden Stil des Quartetts: düster, nachdenklich, leicht hoffnungslos verzweifelt, all das in heavy gespielt und produziert. Der Stil zündet, sei es bei riff-orientierten, böseren Tracks wie “Fate To Be Destroyed” oder “No Hero Is Homeless” (die beide melodieverliebtere Ansätze im Chorus zeigen) oder etwas “freundlicheren” Tracks wie “What’s Become Of Us” oder “Prayers Turned To Whispers”.
Ergänzt wird das Konzept um progressive Ansätze, die sich jedoch angenehm hintergründig zeigen und nur selten (zum Beispiel im 7/8el-Part von “In A Different Light”) mal so richtig rausgehängt werden.
Ebenfalls kommen Synthesizer zum Einsatz, die normal gut gewählt sind und nicht zu penetrant ausfallen, ebenso Klavier- und Orchestersounds, letztere zum Teil ein wenig zu unauthentisch für die restliche Qualität der Produktion.
Kritik gibt es ein wenig, inkonsequenterweise hinsichtlich der Aspekte, die bis hierhin bereits gelobt wurden. So erfreulich ein eigener Stil und eine dichte Atmosphäre über ein komplettes Album hinweg ist, ist “Alchemy Of Souls, Pt. II” halt auch 66 Minuten lang und so kommen Wiederholungen in relevanteren Harmoniefolgen durchaus vor. Hier wäre noch ein letzter entscheidender Schritt gewesen, seinen Stil und die gewünschte Stimmung des Albums zu definieren, um anschließend hin und wieder kontrolliert ein wenig damit zu brechen. Ich rede nicht von einer cheesy Klavierballade oder einem plötzlichen Saxophon-Solo, aber die Muster der LORDS OF BLACK scheinen hier ein wenig zu gefestigt zu sein, um über eine so lange Spieldauer durchgängig unterhalten zu können. Drei Songs weniger oder ein wenig mehr Mut zur Erweiterung des eigenen Stils, gerade hinsichtlich so einiger Melodieführungen und Harmoniefolgen, hätte der Platte noch gut getan.

Fazit:
So, wie sie ist, kann man “Alchemy Of Souls, Pt. II” vielleicht noch ein Stück mehr abgewinnen, wenn man zwischendurch mal eine Pause einlegt oder nach den ersten drei Hördurchgängen seine Skip-Kandidaten unter den Songs gefunden hat. Aber abseits dessen weiß das Ding mitzureißen, mit toller Produktion, starken Interpreten und stabilem Songwriting.

Anspieltipps:
“Mind Killer”, “Fate To Be Destroyed”, “Before That Time Can Come” und “No Hero Is Homeless”

WERTUNG:

 

 

 

Trackliste:

01. Prelude (Alchimia Confessio 1458 A.D.)
02. Maker Of Nothingness
03. What’s Become Of Us
04. Bound To You
05. Before That Time Can Come
06. Mind Killer
07. Death Dealer
08. Prayers Turned To Whispers
09. In A Different Light
10. How Long Do I Have Now
11. Fated To Be Destroyed
12. No Hero Is Homeless
13. Sympathy

Jannis

SKELETOON – The 1.21 Gigawatts Club

Band: Skeletoon
Album: The 1.21 Gigawatts Club
Spielzeit: 48:34 min
Stilrichtung: Power Metal
Plattenfirma: Scarlet Records
Veröffentlichung: 15.10.2021
Homepage: www.facebook.com/skeletoonband

SKELETOON sind eine der Bands, die man mit einem frühen und ziemlichen Knaller-Album kennenlernt (in meinem Fall “They Never Say Die” ), nach dem man zwei akute Optionen für die weitere Entwicklung prophezeien kann: Entweder die Band schafft sich mit zukünftigen Releases ihre eigenen stilistischen Eigenheiten, führt die positiven Faktoren des Albums weiter und kann so langfristig im musikalischen Überangebot dieser Zeit ihre Originalität behalten. Alternativ wächst sie mit späteren Releases aber auch immer mehr an die Einheitlichkeit dieses Überangebots heran und wird, im Fall von SKELETOON, eben eine “dieser” Power-Metal-Bands. Mit “The 1.21 Gigawatts Club” ist der Zeitpunkt gekommen, eine nett gemeinte Warnung auszusprechen. “They Never Say Die” war ganz im Sinne des aktuellen Longplayers klassisch-flotter Euro Power Metal, der nicht selten Parallelen zu Bands wie DRAGONFORCE aufzeigte, dabei jedoch hinsichtlich seiner Melodien viel frische Energie mit sich brachte. Klar, das Songwriting war jederzeit Power-Metal-kompatibel, aber liebevoll ausgearbeitet und mit hohen Ansprüchen an den Eigenheits- und Wiedererkennungswert angereichert.
Nun erscheint “The 1.21 Gigawatts Club” gerade einmal ein gutes Jahr nach seinem Vorgänger “Nemesis” und die besorgte Frage, inwiefern sich ein solches Songwriting-Niveau bei so kurzen Output-Abständen aufrecht erhalten lässt, ist berechtigt.
Nur, um das klarzustellen: Die Platte klingt bestens und ist nach allen Regeln der Genrekunst angefertigt worden. Der dritte Song muss langsamer sein als die ersten beiden Uptempo-Songs, Synthesizer-Sounds peppen das Klangbild der Songs auf, die Ballade kommt ca. bei Track Nr. 6 und wird fett und feierlich nach Klavierstart, am Ende ein Cover als Bonustrack, dazu noch ein +7-Minüter als Finale vor dem Bonustrack. Gleiche Professionalität findet sich bei den Strukturen der einzelnen Songs. Was bei dem Konzeptalbum über “Back To The Future” allerdings zu großen Teilen fehlt, ist die Individualität der Vergangenheit. “The 1.21 Gigawatts Club” ist zu häufig der Standard-DRAGONFORCE-Metal, der nach der düsteren Strophe einen fröhlichen Chorus bringt, weil das halt gut wirkt, es dabei allerdings kaum noch schafft, mal einen richtigen Ohrwurmpart, geschweige denn etwas Genregrenzen Bemühendes hervorzubringen.
Klar, komplett auf sicher und Routine ist das Ding auch nicht gemacht. “We Don’t Need Roads” kommt mit erfrischend anderer Stimmung (zumindest über einzelne Parts) daher und das finale lange “Eastwood Ravine” liefert nicht nur die Art von feierlichen Harmonien, die man erst im finalen langen Track auspacken darf, sondern bietet mit seinem Mittelteil auch den wohl spektakulärsten und interessantesten Part des Albums.

Fazit:
Insgesamt ändert das jedoch wenig daran, dass bei “The 1.21 Gigawatts Club” die angestrebten Selling Points wohl hauptsächlich waren, dass das Ganze verhältnismäßig AOR-synthig ist und dazu eben “Zurück in die Zukunft” behandelt. Wenn man diese beiden Faktoren mit professionellstem Power Metal kombiniert, den melodischen Charakter der Platte dabei allerdings vernachlässigt, bekommt man am Ende ein absolutes “Zum nebenbei Hören”-Album, dessen Oberfläche wunderbar bunt, poliert und cheesy ist, darunter allerdings nicht viel zu bieten hat. Aufmachung 9/10, Relevanz 4/10.

Anspieltipps:
“Eastwood Ravine”, “We Don’t Need Roads (The Great Scott Madness)” und “2204”

WERTUNG:

 

 

Trackliste:

01. Intro: Unveiling Secrets
02. Holding On
03. Outatime
04. The Pinheads
05. 2204
06. Enchant Me
07. We Don’t Need Roads (The Great Scott Madness)
08. Pleasure Paradise (Oh Là Là)
09. The 4th Dimensional Legacy
10. Eastwood Ravine
11. Johnny B. Goode

Jannis

DRACONICON – Dark Side of Magic

Band: Draconicon
Album: Dark Side of Magic
Spielzeit: 52:30 min
Stilrichtung: Power Metal
Plattenfirma: Beyond the Storm Productions
Veröffentlichung: 22.10.2021
Homepage: www.draconicon.com

Viel ist nicht über die Newcomer DRACONICON bekannt! Die Jungs kommen aus Italien, zocken europäische Power Metal der Marke KAMELOT, GLORYHAMMER, ORDEN OGAN. RHAPSODY OF FIRE oder ARION und hieven mit „Dark Side of Magic“ ihr Debütalbum in die Läden welches der Auftakt und der Einstieg in ihr Fantasy Universum sein soll.
Dazu passt das die weiteren Infos alle sehr mystisch und Fantasy geschwängert daherkommen und die Band selbst sich sehr düster gibt auf den Promofotos.
Zusätzlich hat der Sänger nur einen Vornamen, Arkanfel. Alles also recht klischeebehaftet und mit Kalkül würde ich sagen!
Ob dieses aufgeht und wie gut der Fantasystoff wirklich ist, schauen wir uns jetzt genauer an.

Ein erster Hinweis darauf erkennen wir vielleicht im Opener „Principium Tenebris“? Nein, hier können wir noch nicht wirklich viel ableiten, ist das Ganze doch „nur“ ein instrumentales Intro geworden, welches einen aber schon mal recht gut auf die Scheibe einstimmt.
Aber dann beim nächsten Track „Fiery Rage“ merkt man sofort was die Stunde geschlagen hat und man muss als Fan erstmal nachschauen, ob man nicht doch eine Scheibe der größten Power Metalband Italiens RHAPSODY OF FIRE erwischt hat!
So viele Parallelen gibt es bei diesem Song, der sich aber deswegen auch direkt in den Gehörgängen festsetzt!
Und dieser Trend setzt sich dann beim anschließenden Track „Dark Side of Magic“ fort und man hat hier den nächsten Anspieltipp.
Noch ein Wort zum Sänger Arkanfel, dieser ist im absolut angenehmen Powermetalstimmbereich unterwegs und trifft absolut zielsicher die Töne, egal wie hoch es mal geht! Ein Newcomer der absolut was drauf hat, genauso wie bislang der Rest der Band!
Über das sehr ordentliche „Blackfire“ geht es dann in den Mittelteil der Scheibe der mit dem epischen „Draconis Theocracy“ oder den klassischen Doppelschlag „Edge of Power“ und „Monster`s Breakaway“ stark aufwarten kann.
Alles ist hier recht solide gemacht und ist weit entfernt von negativen Ausreißern nach unten.
„Dusk of Hero“ ist dann vielleicht der erste Track, der nicht so recht in Fahrt kommen will, diesen Ausrutscher macht man aber sofort mit dem anschließenden „Darkspell“ wieder weg, vor allem im Chorus kann die Nummer absolut überzeugen!
Und auch bei den letzten drei Songs bleibt kein Power Metalfanauge trocken, denn wirklich schlechte Songs sucht man auch hier vergebens!
Mal mehr, mal weniger geht man in die Epic oder Symphonic Ecke, bleibt aber seine Linie absolut treu und hat mit „Necropotence“ einen weiteren absoluten Hit im Gepäck.

Anspieltipps:

„Fiery Rage“, „Dark Side of Magic”, “Edge of Power”, “Darkspell” und „Necropotence“

Fazit :

DRACONICON haben ihre Zielgruppe relativ schnell und klar abgesteckt! Fans von Power oder Symphonic Metalbands kommen hier definitiv auf ihre Kosten!
Vor allem Anhänger der bekanntesten italienischen Power Metalband sollten sich hier bestens unterhalten fühlen und die Wartezeit bis zum neuen Album, was ja bald erscheint und ebenfalls hier bei uns rezensiert wird, gut überbrücken können.
Absolut empfehlenswerter Power Metal Stoff also ohne viele Ausfälle, für ein Debütalbum mehr als beachtlich, sehr gut!

WERTUNG:

 

 

Trackliste:

01. Principium Tenebris
02. Fiery Rage
03. Dark Side of Magic
04. Blackfire
05. Draconis Theocracy
06. Edge of Power
07. Monsters` Breakaway
08. Dusk of Hero
09. Darkspell
10. Necropotence
11. A Song of Darkness and Light
12. Symphony of Madness

Video zu “Edge of Power”:

Julian

ETERNAL FLIGHT – SurVive

Band: Eternal Flight
Album: SurVive
Spielzeit: 49:28 min
Stilrichtung: Heavy/Power Metal
Plattenfirma: Metalapolis Records
Veröffentlichung: 17.09.2021
Homepage: www.facebook.com/ETERNALFLIGHT.BAND

Nachdem schon ALCATRAZZ in einem Anflug spontaner Überkreativität ihr fünftes Album kürzlich unter dem Namen “V” rausgebracht haben, gehen ETERNAL FLIGHT nun weiter und betiteln ihren fünften Streich als “SurVive”. Mit großem V. Obwohl man das Wortwitzlevel mit “SurFive” noch einen Ticken hätte anheben können. Egal, wir kommen vom Thema ab.
Die Franzosen um Gerald Fois (DREAM CHILD) machen mehr oder weniger eine Mischung aus Heavy und Power Metal mit insbesondere PRIEST- und ICED-EARTH-Feeling und US-Power-Metal-Produktion. Letztere ist bekanntermaßen recht definiert und basic, was auf “SurVive” auch funktioniert, dabei aber unter anderem bei den Drums etwas an Druck missen lässt. Ist letztendlich aber ein klarer Fall von “Nach dem ersten Song hat man sich dran gewöhnt” und ansonsten sitzt die Produktion soweit. Okay, bei “Hear The Call” ist der Stereoeffekt ein bisschen seltsam gelegt, der linke Kopfhörer liefert ungleich mehr tiefere Rhythmusgitarren, aber sei’s drum.
Die Vocals von Gerald, die beim Vorgänger “Retrofuture” ein Kritikpunkt waren, kommen auf “SurVive” besser, funktionieren auch im Falsett sehr gut.
Musikalisch ist die Platte auf positive Weise eigentümlich und hat in ihrer reduzierten Klanglichkeit doch einiges zu bieten, das man nicht unbedingt erwarten würde. So kleidet man im Opener einen Power-Metal-Chorus in ein US-Metal-Gewand und fährt nebenbei eine arpeggioreiche Strophe auf, die in ihrer ruhigen Form beim ersten Mal ebenso passt wie in der fixeren beim zweiten Mal. “Legions” kommt mit ungewöhnlichem aber unterhaltsamem Riff und schöner Mehrstimmigkeit in den Vocals, und “The Promise” bietet einen verstärkt auf Harmonien und klangliche Dichte ausgerichteten und ziemlich geilen Refrain. “Evolution, Revolution” holt sich mit den runtergebrochenen Parts, dem E-Orgel-Einsatz, dem coolen Mittelteil und dem leicht angedurten Chorus einen verdienten Platz auf der Favoritenliste, ebenso wie das knackig-flotte “You And I”, das neben gelungener Komposition auch eine stabile Rhythmusarbeit und ein Basssolo vorweisen kann. Und “Children Of The Earth” ist der feierliche Abschlusstrack, dessen Feierlichkeit aber immer mal wieder durch biestigere Nuancen und Parts gebrochen wird.
Ein paar Standardphasen gibt es natürlich auch, doch allgemein scheint man sich nach dem Vorgänger noch einmal verstärkt Gedanken gemacht zu haben, was man tut, wie man sein und klingen will. Damit hat man die Zahl der merkwürdigen Momente praktisch auf Null reduziert, ist ein wenig individueller geworden und macht im schlimmsten Fall etwas durchschnittlich, aber nichts schlecht.

Fazit:
Jetzt ist die Produktion, wie bei “Retrofuture”, immer noch ausbaubar und die Klangdichte zum Teil echt sehr reduziert, aber in Sachen musikalischer Identität und Qualität hat man noch ein Schippchen draufgelegt. Kann man guten Gewissens auf die sieben Punkte von letztem Mal noch einen addieren!

WERTUNG:

 

 

Trackliste:

01. Will We Rise Again
02. Hear The Call
03. Legions
04. The Promise
05. Is This The End
06. Mysterious Kings
07. Evolution, Revolution
08. You And I
09. Children Of The Earth

Jannis

WARKINGS – Revolution

Band: Warkings
Album: Revolution
Spielzeit: 42:48 min
Stilrichtung: Power Metal
Plattenfirma: Napalm Records
Veröffentlichung: 20.08.2021
Homepage: www.facebook.com/warkingsmetal

“Vier mächtige Könige – ein römischer Tribun, ein wilder Wikinger, ein edler Kreuzritter und ein kriegerischer Spartiat – versammelten sich in den goldenen Hallen von Valhalla, entkamen aus den Reichen der Finsternis und kämpften gegen die Monarchen der Dunkelheit. Zurück auf der Erde schmiedeten die Könige neue Schlachthymnen und sind bereit, ihre Krieger zur Revolution zu versammeln!” – Das bedeutet auf Nicht-Promotext-deutsch soviel wie “WARKINGS haben ein neues Album releast”. Seit 2018 und zwei (mit “Revolution” drei) Alben gibt es die Power-Metaller um SERENITYs Georg Neuhauser und ihr Aufstieg ist beachtlich. Von null auf 13 der deutschen Albumcharts in drei Alben ist eine steile Karriere und lässt erahnen, was für Musik her gespielt wird: Power Metal der fettest produzierten Sorte, der eingängig-hymnisch ausfällt, ohne an Härte missen zu lassen. So etwas zwischen POWERWOLF und HAMMERFALL, und das beschreibt “Revolution” ziemlich gut. Klangtechnisch ist das Ding ein Brecher und prügelt auch den taubsten Nachbarn spätestens dann aus dem Bett, wenn die dicken Shouts und kleinen unklaren Gesangsparts einsetzen. Die kommen einfach verdammt gut und es war eine hervorragende Idee, bei “Spartacus” dafür noch Chris Harms von LORD OF THE LOST zu organisieren, mit dessen Hilfe man einen heftigen Power-Metal-Hit mit echt schön geschriebenem Chorus auf die Beine gestellt hat.
Gespielt und gesungen ist die Platte durchweg makellos, handwerklich einwandfrei. Songwritingtechnisch bewegt man sich in souveränen Sphären, ein bisschen Luft nach oben bleibt aber. Dass man sich entschieden hat, in “Fight” “Bella Ciao” zu verwursten (ja, es ist ein Protestlied, aber es hat halt auch die Konnotation ein bisschen verloren), ist Geschmackssache, dass der Chorus von “Deus Lo Vult” so geil ist, wie er ist, ändert nichts daran, dass es ihn praktisch genau so schon gibt (aus welchem anderen Song auch immer ich ihn kenne, helft mir gerne in den Kommentaren). Scheint einer der Fälle zu sein, wo eine geile Melodie komponiert wird, bevor man Monate später merkt, dass man da etwas verarbeitet hat, was von einem anderen Song noch im Unterbewusstsein herumspukte. Passiert auch den Besten.
Ansonsten sind die Tracks durchweg gute Power-Metal-Songs, die mal mehr, aber auch gerne mal etwas weniger kreativ ausfallen, aber wenn wir jetzt die Hornbrille von der Nasenspitze mal wieder nach oben schieben und den Earl Grey durch ein Pils ersetzen, muss man doch klar sagen: Was stört ein bisschen mehr Durchschnitt bei der Melodiearbeit, wenn der fette Sound, die kraftvollen Arrangements und insgesamt einfach die pure Force, die jedem Ton des Albums innewohnt, so gut davon ablenken? Muss es immer ein Arthaus-Film sein, wenn man auch “Godzilla vs. Kong” schauen kann, der etwas weniger Substanz aber in seiner Aufmachung überwältigende Geilheit bietet? Nö. “Revolution” ist professioneller und klassischer Brecheisen-Power-Metal, eher Michael Bay als Adorno, und erwartungsgemäß absolut effektiv, wenn man durchgängig eigenständige Melodien denn nicht zur Grundvoraussetzung für Hörvergnügen macht.

Fazit:
Hirn aus, Rüstung an, Lautstärke hoch, Abfahrt! So soll Power Metal klingen, und so macht er mächtig Spaß, auch wenn nicht jeder Track ’nen kleinen Beethoven raushängen lässt. Ich meine, wir sind Warriors, keine Musikwissenschaftler, oder?

Anspieltipps:
„Spartacus“, „Deus Lo Vult“ und „Ave Roma“

WERTUNG:

 

 

Trackliste:

01. We Are The Fire
02. Sparta – Part II
03. Fight
04. Spartacus
05. Kill For The King
06. Deus Lo Vult
07. Ave Roma
08. Ragnar
09. By The Blade
10. Where Dreams Die

Jannis

ALCATRAZZ – V

Band: Alcatrazz
Album: V
Spielzeit: 62:26 min
Stilrichtung: Hard Rock/Heavy Metal
Plattenfirma: Silver Lining Music
Veröffentlichung: 15.10.2021
Homepage: www.facebook.com/alcatrazzband

Alcatraz ist generell dafür bekannt, dass man nur schwer rauskommt. Bei ALCATRAZZ sieht das etwas anders aus; so lässt sich zumindest erklären, dass die 1983 gegründete Band bis zum heutigen Tag fast 20 Mitglieder hatte, darunter nicht zuletzt Yngwie Malmsteen und Steve Vai. Nichtsdestotrotz hat man 2021 mit Jimmy Waldo und Gary Shea zwei Gründungsmitglieder mit dabei, dazu seit neustem niemand anderen als Doogie White (RITCHIE BLACKMORE’S RAINBOW, PRAYING MANTIS, TANK u.a.) für die Vocals.
Nach über 30 Jahren Releasepause brachte man 2020 mit “Born Innocent” erstmals wieder ein Album raus und legt nun mit “V” nach, das – wer hätte es ahnen können – das fünfte Album von ALCATRAZZ ist. Und wie ist das so geworden?
Nun, vom Sound her so okay. Die Platte ist relativ mittenlastig geworden, Definiertheit hätte stärker ausfallen können. Einen dichten Sound kann “V” bei Bedarf auf jeden Fall vorlegen, aber da wäre schon etwas mehr drin gewesen, ohne dass man den Gesamtklang zu modern gestaltet hätte. Möglicherweise liegt’s daran, dass der Release des Vorgängers keine 1,5 Jahre zurückliegt und alles etwas schneller gehen musste. Das würde auch erklären, warum einige Kleinigkeiten bei “V” unsauber wirken.
Doogie White ist ein Meister seines Fachs, doch auf ein bis zwei Songs präsentiert er sich unter Niveau, als hätte man den Take jetzt halt nehmen müssen, um im Zeitplan zu bleiben. Um ein paar Beispiele zu nennen: Der plötzlich massiv leiser werdende Synthesizer im Mittelteil von “Guardian Angel”, das dann ein paar Sekunden iiiirgendwie noch da ist, aber viel zu leise, als dass es noch einen sinnvollen Effekt hätte, verwirrt. Ebenso die ineffizient produzierten “Oooh”- und “Aaaah”-Vocals in “Maybe Tomorrow” in Kombination mit der Orgel, die diese ihr zugeteilte Aufgabe aufgrund ihrer Klanglichkeit einfach nicht erfüllen kann.
Insgesamt also nicht gut? Doch, tatschlich schon. Denn an sich ist “V” eine echt schön geschriebene Mischung aus Hard Rock, Heavy und Power Metal, deren Kompositionen gerne mal ein wenig Dur-lastiger ausfallen als erwartet und oftmals echt individuell sind. Ein kleiner Prog-Faktor steckt in den subtil intelligenten Melodien immer wieder mal drin und entschädigt für oben genannte Unstimmigkeiten, einfach weil man trotz dieser Augenbrauenhochziehmomente über weite Teile des Albums durch kompositorisches Ideenreichtum und starke Umsetzung besser unterhalten wird als von vielen anderen Alben dieser Genreausrichtung. So erweist sich “V” als Album, bei dem manche Ideen nicht funktionieren, viele aber auch so gut, dass es nach meinem Gemecker immer noch eine 8er-Bewertung rechtfertigt. Sei es der doomige Spirit des schleppenden „Return To Nevermore”, Der kontrastierend dichte und harmonische Chorus beim tendenziell unfröhlicheren “Target”, das druckvolle und leicht hymnische “Blackheart” oder, oder, oder.

Fazit:
Somit ist “V” eine der Platten, die mit einem Monat mehr Arbeit daran richtig krass hätten werden können, ohne diesen Monat aber eben mit kleineren Mankos zu kämpfen haben (das einzige größere wären die Schwächen in der Produktion). Es bleibt ein an sich in Sachen Songwriting und Interpretation echt entertainendes Album, bei dem man an mancher Stelle guten Willens mal ein Auge zudrücken muss.

Anspieltipps:
“Blackheart”, “Return To Nevermore”, “Target” und “Nightwatch”

WERTUNG:

 

 

Trackliste:

01. Guardian Angel
02. Nightwatch
03. Sword Of Deliverance
04. Turn Of The Wheel
05. Blackheart
06. Grace Of God
07. Return To Nevermore
08. Target
09. Maybe Tomorrow
10. House Of Lies
11. Alice’s Eyes
12. Dark Day For My Soul

Jannis

TALES AND LEGENDS – Struggle Of The Gods

Band: Tales And Legends
Album: Struggle Of The Gods
Spielzeit: 55:53 min
Stilrichtung: Power Metal
Plattenfirma: Punishment18 Records
Veröffentlichung: 24.09.2021
Homepage: www.facebook.com/talesandlegends.metal

Willkommen zum interaktiven Review-Quiz von “Struggle Of The Gods”, dem Debutalbum von TALES AND LEGENDS. TALES AND LEGENDS ist ein Projekt des Italieners Andrea Atzori, dem Mastermind hinter ANCIENT KNIGHTS, das seiner Aussage nach epischer und mit mehr Power-Faktor als ANCIENT KNIGHTS sein sollte. Zusammenarbeit unter anderem mit Drummer Michele Sanna, der nicht zuletzt bei TURILLI/LIONE RHAPSODY mitgewirkt hat. Bitte werfen Sie nun einen Blick auf die Setlist, schließen Sie dann Ihre Augen und konzentrieren Sie sich einen Moment.

Sie sind nun bereit. Beantworten Sie die folgenden Aussagen gedanklich mit ja oder nein (Antworten am Ende des Reviews).

“Struggle Of The Gods” beinhaltet

1. klassische Power-Metal-Vocals mit schönem Vibrato
2. vielviel Keyboard
3. günstige Orchestersounds, die schwer nach 90ern/2000ern klingen
4. eine majestätische Orgel
5. Nichtchristopher Lee als dunkelstimmiger Erzähler
6. cheesy Synth-Soli
7. Doro Pesch
8. Tonartwechsel
9. einen Großteil der “Moldau” als 10-Minuten-Song
10. mehr günstige Orchestersounds
11. majestätische Parts
12. Spuren von Erdnüssen
13. ein Klavier
14. fröhliche Parts
15. Den “Was ist das denn für ein Synthesizer-Sound?”-Synthesizer-Sound
16. Flöten
17. Ägypten-Doku-Soundtrack-Melodien
18. Hörner (oder sind es Streicher?)
19. mindestens einmal Pachelbel-Kanon-Harmonien
20. Glory
21. neoklassische Parts
22. Doublebass
23. ein Glockenspiel
24. ein weiteres Glockenspiel
25. ausufernde Soloparts
26. den ruhigen Part von “Warriors Of The World” in leicht abgewandelt
27. quasi den Chorus von “Emerald Sword”
28. überhaupt einen dicken Haufen RHAPSODY-Feeling
29. Fanfaren
30. Einen Fire-auf-Desire-Reim
31. Dinosaurier
32. ungefähr jede Harmoniefolge, die man im Power Metal schonmal gehört hat
33. Wardrums
34. einen SABATON-Gedenk-Refrain in Dur
35. einen virtuosen Instrumental-Track
36. Wahlkampfrhetorik
37. einen fetten Mitschunkler/Feuerzeugschwenker
38. lateinische Chöre
39. günstige Chor-Sounds

Fazit:
Ihr merkt: Praktisch alles, was in ein Symphonic-Keyboard-Italo-Power-Metal-Album auch nur ansatzweise reingehört, ist drin. All das in nicht wegweisend aber spaßig gemacht, okay aber nicht herausragend produziert und sauber gespielt. Man kann “Struggle Of The Gods” vier Punkte für mangelnde Eigenständigkeit geben oder neun für nostalgischen Power-Party-Spaß, der kaum innovativ ist, dafür aber die Vollbedienung für Genrefans, die ein Stündchen im Nostalgiemodus verweilen wollen. Wir sagen mal 7/10, aber macht Euch bei Interesse an dem Genre am besten selbst noch ein Bild.

WERTUNG:

 

 

Trackliste:

01. Creation Divine
02. Epic Ride Of Horus
03. The Fighters
04. Tales And Legends
05. Holy Temple
06. Land Of Thunder
07. The Seven Gates
08. Return To Fly
09. Flames Of The Fire
10. United Against The Enemy
11. Struggle Of The Gods

Antworten: 1. ja | 2. ja | 3. ja | 4. ja | 5. ja | 6. ja | 7. nein | 8. ja | 9. ja | 10. ja | 11. ja | 12. nein | 13. ja | 14. ja | 15. ja | 16. ja | 17. ja | 18. ja | 19 ja | 29. ja. | 21. ja | 22. ja | 23. ja. | 24. nein | 25. ja | 26. ja | 27. ja | 28. ja | 29. ja | 30. nein | 31. nein | 32. ja | 33. ja | 34. ja | 35. ja | 36. glaube nicht | 37. ja | 38. ja | 39. ja

Jannis

SCEPTOR – Rise to the Light

Band: Sceptor
Album: Rise to the Light
Spielzeit: 46:33 min
Stilrichtung: Power Metal
Plattenfirma: Pure Steel Records
Veröffentlichung: 24.09.2021
Homepage: www.facebook.com/sceptormetal

2009 ist das Gründungsjahr der Deutsch/amerikanischen Band SCEPTOR. Mastermind dahinter ist der Ex RITUAL STEEL Gitarrist Torsten „Todde“ Lang.
Mit dem amerikanischen Sänger Bob Mitchells (Ex ATTACKER, Ex Alchemy X) hat er sich einen sehr bekannten Metalsänger mit ins Boot geholt um mit ihm und den anderen Mitmusikern eine Mischung aus Heavy und Power Metal unters dürstende Volk zu bringen.
2012 erschien mit „Take Command“ das letzte Album der Band bevor man sich 2014 auflöste.
Nun kehrt man frisch gestärkt wieder zurück und mit im Gepäck hat man mit Pure Steel Records das passende Label und mit „Rise to the Light“ ein neues Album.
Auf diesem wird, wie zuvor auch, typischer 80iger Metal fabriziert.

Mit dem Opener „Past Reflections“ eröffnet man das neue Material. Hier haben wir es nur mit einem instrumentalen Intro zu tun welches uns in die Scheibe einführen soll.
Danach haben wir dann den ersten Track „Crown of Nails“. Knackiger Power Metal wird uns hier direkt geboten und schon nach kurzem ertönt der charismatische Gesang von Fronter Bob. Wer ihn noch nicht kennt mag im ersten Moment etwas die Nase rümpfen, aber lasst euch gesagt sein das muss so und passt auch perfekt zur knochentrockenen Produktion bzw. Mucke!
Der Song an sich ist ein guter Appetithappen, nicht mehr, aber auch nicht weniger.
Im Anschluss gibt es dann mit dem etwas mehr nach Epic tönenden „The Curse of Orlac“ den ersten Hit zu vermelden.
Dicht gefolgt dann vom Titelstück „Rise of the Light „welches ebenfalls direkt zu begeistern weiß!
Der Mittelteil hält dann aber auch noch einen weiteren absoluten Hit parat, denn auch „Beyond the Unknown“ überzeugt von vorne bis hinten.
Ansonsten sei hier noch das abwechslungsreiche „Armour Black“ erwähnt was ebenfalls seinen ganz eigenen Charakter und durchaus seine Stärken hat.
Im letzten Drittel haben wir dann noch das knackige „Spartacus“ und das wunderbare, nach Old School Metal tönende, Abschlussdoppel „Powerhouse“ und „Shadows in the Maze“ welche auch ihren ganz eigenen Charme haben und definitiv begeistern können.

Anspieltipps:

„The Curse of Orlac“, „Rise of the Light”, “Beyond the Unknown”, “Powerhouse” und “Shadows in the Maze”

Fazit :

Das neue SCEPTOR Album und das Label Pure Steel Records, eine Mischung die besser nicht passen könnte!
Klassischer Power/Heavy Metal wird uns hier geboten der Fans des Genres auf jeden Fall aufhorchen lassen sollte.
Ganz ins obere Regal greift man hier zwar nicht, aber eine überzeugende, starke Leistung ist das Ganze auf jeden Fall geworden!
Interessierte sollten hier definitiv mehr als ein Ohr riskieren.

WERTUNG:

 

 

Trackliste:

01. Past Reflections
02. Crown of Nails
03. The Curse of Orlac
04. Rise to the Light
05. Dissension
06. Beyond the Unknown
07. Sovereign
08. Armour Black
09. Spartacus
10. Powerhouse
11. Shadows in the Maze (Bonustrack)

Video zu “Dissension”:

Julian

PARADOX – Heresy II. End of a Legend

Band: Paradox
Album: Heresy II. End Of A Legend
Spielzeit: 75:44 min
Stilrichtung: Power/Thrash Metal
Plattenfirma: AFM Records
Veröffentlichung: 24.09.2021
Homepage: www.Facebook.com/paradoxthrash

Es war einmal im Jahre 1990. Eine junge Band namens PARADOX veröffentlicht ihren Thrash Metal Klassiker „Heresy“. Und 2021 sind PARADOX immer noch am Start und veröffentlichen „Heresy II. End Of A Legend“. Ob diese Scheibe auch ein Klassiker wird, wird sich noch herausstellen. Die Fähigkeiten dazu haben Charly Steinhauer (v.g.), Christian Münzner (g.), Olly Keller (b.) und Axel Blaha (d.) auf alle Fälle. Produziert hat Charly selbst, ehe es zum Mastern ins Mordor Sound Studio von Hannes Grossmann ging. Der Sound ist düster und bedrohlich gehalten, um sich den Texten anzupassen. In dieselbe Kerbe schlägt auch das tolle Coverartwork von Travis Smith. Auf geht’s zu 75 Minuten feinster Unterhaltung.

Das achte Album fängt mit dem epischen Opener „Escape From The Burning“ schon mal spannend an. Die ersten zwei Minuten lang wird langsam der Song aufgebaut, ehe es schnelle Riffs vom Feinsten gibt die genauso wie die melodiöse Stimme von Charly im Ohr hängen bleiben. Man kann deutlich die Metallica Einflüsse der ersten drei Alben heraushören. „Mountains And Caves“ ist sehr gut geworden. Treibende Riffs und das exzellente Drumming passen so geil zusammen. Der Refrain dringt direkt in Blind Guardian Dimensionen vor und ein Flitzefinger Solo darf natürlich auch nicht fehlen. Auch „The Visitors“ ist fett. Die Uptempo Nummer kombiniert Härte und Melodie auf sehr hohem Niveau. „Children Of A Virgin“ kann ebenso voll punkten. Sehr eingängiger und grooviger Sound, der bei Minute drei durch einen düsteren Part unterbrochen wird, um dann wieder ordentlich Gas zu geben.

„Journey Into Fear“ zeichnet seine Vielschichtigkeit aus. Was die Musiker hier abziehen, ist ganz großes Kino. Das Solo ist auch wieder richtig groß. In „Buying A Treasure“ steckt so viel Energie drin, hier wird man förmlich zum Headbangen gezwungen. Vom Style her klingt es wie Megadeth vs. Annihilator. Bei „A Meeting Of Minds“ wird es nun ein bisschen ruhiger. Diese mächtige Halbballade wird durch die intensive und berührende Stimme getragen. Dass hier die neuen Minuten Marke überschritten wird, fällt einem gar nicht auf. Glockengeräusche und Regen leiten „Priestly Vows“ ein. Ein echt fetter Stampfer mit ganz viel Wiedererkennungswert und einem Riffing, dass an Testament erinnert. Und der ruhige Mittelpart hätte auch von Queen sein können. „Unholy Conspiracy“ ist ein tolles Groove Thrash Monster geworden. Mein Kopf mit zu kurzem Haar will nicht mehr aufhören zu kreisen. „A Man Of Sorrow“ ist in zwei Hälften unterteilt. Die sakral anmutende Einleitung führt zu einem Stück, dass man gerne immer wieder hören will. Der Song wird von Mal zu Mal besser und sollte auch Blind Guardian Fans wieder gefallen. Es folgt die längste Nummer „The Great Denial“ der Platte. In den 9 Minuten und 27 Sekunden ist Melodic-Thrash angesagt. Wilde Soli, Power Drumming, Tempiwechsel und geile Melodien. Den Basser muss ich jetzt auch noch loben, der Mann gibt bei jedem Song alles. „End Of A Legend“ ist ein knapp 2minütiges Outro und beendet stilvoll dieses Werk. Als Bonustrack liegt mir hier das Instrumental „Merciless Onslaught“ (Metal Church Cover) vor. Alter Falter, hier hauen die Würzburger aber nochmal alles rein. Eine unglaubliche Power und Energie, die hier übertragen wird.

Fazit: PARADOX klingen 2021 so echt und menschlich. Die Songs sind einfach erfrischend und unverbraucht. Und dass die Truppe schon so viele Jahre auf dem Buckel hat, merkt man keine Sekunde. Starkes Teil, dass von mir mit 9 starken Punkten belohnt wird.

WERTUNG:

 

 

Trackliste:

01. Escape From The Burning
02. Mountains And Caves
03. The Visitors
04. Children Of A Virgin
05. Journey Into Fear
06. Burying A Treasure
07. Meeting Of Minds
08. Priestly Vows
09. Unholy Conspiracy
10. A Man Of Sorrow (Prologue)
11. A Man Of Sorrow
12. The Great Denial
13. End Of A Legend
14. Merciless Onslaught (Metal Church Cover)

Sturmi