SORCERESS OF SIN – Mirrored Revenge

Band: Sorceress of Sin
Album: Mirrored Revenge
Spielzeit: 45:17 min
Stilrichtung: Melodic Power Metal
Plattenfirma: Eigenproduktion
Veröffentlichung: 27.11.2020
Homepage: www.sorceressofsin.com

Endlich ertönt mal wieder der Newcomer Alarm hier in der Rock Garage! Aus England stammt die female fronted Melodic Power Metal Kombo SORCERESS OF SIN.
Angeführt von der stimmgewaltigen Sängerin Lisa Skinner sollte die Truppe stilistisch etwas für Anhänger von IRON MAIDEN, FIREWIND oder HELLOWEEN sein.
Die Stimme von Fronterin Lisa wird als eine Mischung zwischen Kai Hansen und Michael Kiske beschrieben.
Nun ja, schauen wir uns mal an was davon alles so zutrifft und starten in die Scheibe mit dem Opener „Vixen of Virtue“. Die Nummer brettert schön satt und kraftvoll durch die Boxen und weiß direkt zu gefallen! Fronterin Lisa ist ebenfalls bestens bei Stimme und hat ein schön raues und äußerst kraftvolles Organ. Es fehlt zwar irgendwie der schmissige Refrain, aber ansonsten geht hier der Daumen ganz klar nach oben.
Die nächste Nummer „Multifaceted Survival“ ist ebenfalls wieder schön kraftvoll unterwegs und weiß auch dieses Mal im Refrain zu gefallen.
So richtig ins obere Regal greift die Truppe dann aber beim anschließenden Titeltrack „Mirrored Revenge“. Die Nummer ballert nur so aus den Boxen und man steht voll auf dem Gaspedal. Gleiches gilt auch für Lisa die hier eine sehr beeindruckende Performance abliefert und alles in Grund und Boden singt!
Das anschließende „Wicked Disortion“ ist dann etwas handzahmer und nicht ganz so brachial unterwegs wie der Vorgänger, reiht sich aber gut in die bisherige Songstruktur ein.
Im Mittelteil fallen dann vor allem das eingängige „Aradia“ und „Echoes of Existence“ auf. Letzteres leider etwas unschön da es ein ziemlicher Stilbruch ist und stark ins Symphonische geht was irgendwie nicht so recht in die bisherige Songstruktur passt!
Im letzten Abschnitt kann dann vor allem das epische „Cold Carnality“ noch hervorstechen, aber auch die anderen Songs sind nicht von schlechten Eltern.

Anspieltipps:

„Multifaceted Survival“, „Mirrored Revenge“, „Aradia” und “Cold Carnality”

Fazit :

Das Debüt von SORCERESS OF SIN hat vor allem Eins zu bieten, richtig viel Kraft! Die Jungs und vor allem Fronterin Lisa legen hier eine Schlagzahl an den Tag die sich echt sehen lassen kann!
Nicht immer ist man äußerst catchy unterwegs, daher braucht die Scheibe den ein oder anderen Durchlauf, aber insgesamt kann man hier von einer starken Leistung sprechen, auf die man definitiv aufbauen kann und sollte. Bin sehr gespannt was man noch von der Truppe hören wird!

WERTUNG:

 

 

Trackliste:

01. Vixen of Virtue
02. Multifaceted Survival
03. Mirrored Revenge
04. Wicked Disortion
05. Splintered Shard
06. Aradia
07. Echoes of Existence
08. Parallel Lies
09. Cold Carnality
10. Emypre of Stones

Video zu “Vixen of Virtue”:

Julian

MEMOREMAINS – The Cost Of Greatness

Album: The Cost Of Greatness
Spielzeit: 43:13 min
Stilrichtung: Melodic Power Pop Metal
Plattenfirma: Eigenproduktion
Veröffentlichung: 16.10.2020
Homepage: www.memoremains.com

 

Der Chefe meinte hör dir die mal an ob die etwas für dich wären. Wow das ist ein gewaltiges Pfund was mir vorliegt. MEMOREMAINS stammen aus Finnland wie soll es auch anders sein, Skandinavien besitzt anscheinend eine unerschöpfliche Quelle von Bands die ihre sache verdammt gut machen und zu diesen kann man MEMOREMAINS zählen, die Band hat es voll drauf. Das Album wurde noch dazu in Eigenregie Produziert, dies auf höchstem Majorlabel niveau. Es wurden auch acht sehr gute Videos produziert, die man nicht unter Eigenproduktion vermuten würde.

Zur Band gehören Johanna Ahonen am Mikro, Mikko Kujanpää am Keyboard, Aleksi Mäkelä an Gitarre, Aapo Timonen am Bass und Eemeli Timonen am Schlagzeug, und ja die Band kann voll überzeugen.

Geboten wird geiler Melodic Power Pop Metal der sofort ins Ohr geht, sich im Trommelfell festkrallt und nicht mehr loslässt. Vergleichen kann man mit BATTLE BEAST, von der Stimme in etwa eine Mischung aus Anette Olzen und EVANESCENCE, und ein kleiner Spritzer NIGHTWISH alles mit viel Bombast ausgestattet. Die Songs zünden sofort, die Stimme von Johanna hat das richtige Volumen um zu überzeugen genauso wie die Instrumentierung macht nichts falsch.

Es befinden sich mit “Where Is The Gold” und “Mindreader” zwei starke Balladen auf dem Rundling, mit den zwei Songs “Bring It On” und “Lift Me Up” könnte man jede Tanzfläche füllen oder wäre sogar etwas für das Radio. Bei “Eternal Fame”, “Riot In The Crowd”, “Pounding Heart” wird die Headbanger Fraktion voll bedient. “Theme Park” fängt depressiv an und wechselt nach einer Minute das Tempo und mutiert zum Ohrwurm, “The Cost Of Greatness” ist über zehn Minuten lang mit Tempowechsel, fast schon zu lang aber dennoch sehr gut umgesetzt.

Fazit:

Standart Spruch, dass Rad oder der Metal werden nicht neu erfunden aber sehr gut geboten mit viel Melodie und starken Gesangslinien. Ich vergebe hier eine 9, da einfach starker Metal geboten wird der voll auf die Zwölf geht und überzeugt. Beide Daumen hoch für dieses Debüt.

WERTUNG:

 

 

Trackliste:

01. Drown Memories
02. Eternal Fame
03. Bring It On
04. Riot In The Crowd
05. Where Is The Gold
06. Lift Me Up
07. Pounding Heart
08. Mindreader
09. Theme Park
10. The Cost Of Greatness

Helmut

BLIND DESIRE – Lies Beyond Tomorrow

Band: Blind Desire
Album: Lies Beyond Tomorrow
Spielzeit: 23:16 min
Stilrichtung: Melodic Power Metal
Plattenfirma: Eigenproduktion
Veröffentlichung: 22.04.2020
Homepage: www.facebook.com/blinddesireoficial

BLIND DESIRE gründeten sich 2015 in Spanien und haben sich den Melodic Power Metal auf die Fahne geschrieben. Somit huldigen sie so Bands wie SONATA ARCTICA, STRATOVARIUS oder KAMELOT.
2018 legte man eine Pause ein nachdem mehrere Mitglieder die Band verließen. 2019 kehrte man aber mit neuem Personal zurück, unter anderem dem neuen Mann am Mirko Oscar Zurriaga der auch auf der nun erscheinenden Debüt EP „Lies Beyond Tomorrow“ zu hören ist.
Mal schauen was uns als erster Appetithappen in Form des Albumopeners „Last Chance“ serviert wird. Nur ein etwas nichtssagendes Cinematic Intro. Mehr ist es leider nicht.
Der erste richtige Track „Inner Flame“ klingt dann wirklich nach einer Mischung aus den oben schon erwähnten Bands und dürfte für alle Melodic Metalfans ein gefundenes Fressen darstellen!
„Darkened“ im Anschluss ist auf jeden Fall sehr ordentlich gelungen, bevor dann mit dem folgenden „Night and Day“ es etwas zu verkopft und langatmig wird.
Mit „Stardust“ und dem abschließenden epischen Instrumental „Prelude of Hope“ hat man aber noch zwei recht ordentliche Tracks mit an Bord die die Qualität der Debüt EP auf jeden Fall nochmal ordentlich anheben.

Anspieltipps:

„Darkened“, „Stardust“ und „Prelude of Hope“

Fazit :

Wenn schon ein Instrumental unter den Anspieltipps ist sagt das denke ich schon viel über die Scheibe aus! Man merkt das dies die ersten richtigen Gehversuche der Band sind und ich denke auch der neue Sänger ist noch nicht komplett richtig integriert.
Gute Ansätze sind aber auf jeden Fall da, ich denke die Truppe braucht einfach noch etwas Zeit um insgesamt zu reifen!

WERTUNG:

 

 

Trackliste:

01. Last Chance
02. Inner Flame
03. Darkened
04. Night and Day
05. Stardust
06. Prelude of Hope

Playlist zur EP:

Julian

METAL DE FACTO – Imperium Romanum

Band: Metal De Facto
Album: Imperium Romanum
Spielzeit: 51:56 min
Stilrichtung: Melodic Power Metal
Plattenfirma: Rockshots Records
Veröffentlichung: 22.11.2019
Homepage: www.metaldefacto.com

Feierabend, und mal schauen was so auf mich zu kommt. Ein mächtiges Brett kommt daher. METAL DE FACTO kommen aus Finnland, dieses Land beheimatet so einige Talente wie eben auch METAL DE FACTO. Was Schweden für den AOR und Melodic Hard Rock Bereich ist, ist Finnland im Metal Sektor.

Dieser Tage veröffentlichen die Jungs ihr Debütalbum „Imperium Romanum“.Geboten wird uns darauf Melodic Power Metal. Die Songs kommen sehr melodisch mit viel Power aus den Boxen und zünden sofort in den Gehörgängen. Das Rezept besteht aus einer ausgewogenen Mischung von Keyboard und harten Gitarren. Mit Mikael Salo haben METAL DE FACTO einen Vocalakrobaten am Start der sein Handwerk versteht und als Sohn von Tony Martin durchgehen könnte. An den Gitarren Esa Orjatsalo und Mikko Salovaara, am Bass Sami Hinkka, Keyboards Benjamin Connelly und Atte Martinen an den Drums.
Behandelt wird der Eroberungsdrang des Römischen Reiches. Angefangen wird mit “The Conqueror” ein Powersong und Hochmelodisch, gleiches gilt für “Legionnaires‘ Oath” nur im gemäßigtem Tempo. “Naturalis Historia” ist wieder ein schneller Song der aufs Gas drückt. “Inferno” wechselt gekonnt das Tempo zwischen langsamen und schnellen Passagen, am Ende klingt er fast schon symphonisch. “Bacchanalia” drückt wieder mächtig gegen das Bodenblech. Mit “Echoes In Eternity” befindet sich eine Ballade auf dem Album. “Colosseum” ist ein schnelles Instrumental. Die folgenden zwei Songs können den Standart nicht ganz halten sind aber dennoch hörbar und befinden sich Qualitativ auf einem hohen Level. “Germanicus” nimmt wieder voll Fahrt auf und ist mit über neun Minuten überlang.

Fazit:

METAL DE FACTO erfinden das Rad nicht neu aber Spass macht das Debütalbum auf jeden Fall, eingängige Songs mit sehr viel Gespühr für Melodien und der Starke Gesang von Mikael Salo sind prägnant und machen lust und neugierig auf weitere Veröffentlichung. Von mir gibts sehr gute 9 Punkte für ein Starkes Stück Metal, mehr davon Jungs.

WERTUNG:

 

 

Trackliste:

01. The Conqueror
02. Legionnaires’ Oath
03. Naturalis Historia
04. Inferno
05. Bacchanalia
06. Echoes In Eternity
07. Colosseum
08. Ides Of March
09. The Ascending Of Jupiter
10. Germanicus

Helmut

EXCALION – Emotions

Band: Excalion
Album: Emotions
Spielzeit: 54:26 min
Stilrichtung: Power Metal
Plattenfirma: Scarlet Records
Veröffentlichung: 27.09.2019
Homepage: www.excalion.com

Falls das hier irgendwer mit Kontakt zur Band liest und übersetzen kann: Es gibt in Deutschland ein Genre, das nennt sich ‚Schlager‘ und Ihr, EXCALION, solltet überlegen, in das Business einzusteigen. Mit “Sunshine Path”, insbesondere mit den Keyboards im Refrain, habt Ihr einen erstklassigen Beitrag zu diesem Genre geschaffen und könntet Euch einer großen Fangemeinde in Deutschland sicher sein.
Jap, EXCALION sind zurück mit ihrem fünften Album “Emotions”, mit hervorragendem Sound, vielen passend eingesetzten Keyboards, einem großartigen Sänger (Marcus Lang, mit kleinem Kreis über dem zweiten a) und ihrer gewohnt eingängigen Interpretation finnischen Power Metals. Soweit alles beim Alten, wäre da seit dem letzten Album “Dream Alive” nicht noch einmal leicht an der Songwriting-Schraube gedreht worden. Klar, die Platte atmet gewohnt STRATOVARIUS, das wird keinen Kenner der Band überraschen, und man kann die beiden Truppen in Sachen Instrumentierung und Songstrukturen (die berüchtigte erste Hälfte der ersten Strophe, in der die Gitarre noch Pause hat, Ihr wisst Bescheid) durchaus vergleichen.
EXCALION schaffen jedoch den Absprung vom Status der STRATOVARIUS-Wannabe-Band durch ihre Melodien, die ihnen nicht nur einen charakteristischen und unverwechselbaren Stil verleihen sondern zudem auch noch eingängig und abseits des 08/15-Gedröges sind.
War es auf dem letzten Album der Überknaller “Divergent Falling”, der den Hörer unvermittelt auf Qualitäts-Power-Metal einstellte, so ist es dieses Mal “Trust”. Synthintro, ruhige erste Strophenhälfte (ne?), geiler Prechorus und der Refrain ist ein exorbitanter Ohrwurm, der den Bock auf “Emotions” akut in die Höhe zu treiben weiß. Mit “Sunshine Path” folgt dann oben erwähnter Schlagertrack, ähnliches Ohrwurmniveau, bevor es bei “Lost Control” für Power-Metal-Verhältnisse erstmals ziemlich böse wird, inklusive E-Orgel und den für finnische bösere Tracks obligatorischen Glöckchen-Synths. Ähnlich böse wird es nochmal mit “Nightmariner”. Der Name ist cool, das Keyboardriff ist cool, die Strophe und der Refrain sind auch cool, ebenso der Mittelteil – wie das Riff auch dank seines schönen Chromatik-Einsatzes. Nur der plötzliche fröhliche Prechorus verwirrt ein wenig, lässt sich aber aushalten. Mit “Solitude” und “I Left My Heart At Home” haben wir dann noch zwei balladigere Tracks dabei, von denen ersterer mit heftigem Feuerzeugschwenk-Refrain punktet und letzterer auch okay ist. Und zum Abschluss (Den fixen Bonustrack “Deep Water” nicht eingerechnet, der sehr nach SYMPHONY X zu “V”-Zeiten klingt und einen Kauf der Limited Edition absolut rechtfertigt) wird mit “Callsigns” noch ein Achtminüter geboten, abermals mit Ohrwurmrefrain, tollem Mittelteil und ordentlich groovender Midtempostrophe. Bei diesem Hitmassaker lässt sich auch verkraften, dass “The Golden Horde” und “I Left My Heart At Home” etwas belangloser ausfallen.

Anspieltipps:
“Trust”, “Nightmariner” und “Callsigns”. Ach komm, und “Sunshine Path”.

Fazit:
Es ist doch immer ein gutes Zeichen, wenn eine Band beim fünften Album immer noch Qualitätsoutput liefert, ohne in Selbstkopiererei zu vertanden. Und “Emotions” klingt frisch, professionell zusammengebaut und höchst liebevoll komponiert. Meiner subjektiven Meinung nach das beste Album der Jungs bislang und jedem Freund keyboardigen Power Metals wärmstens ans Herz zu legen.

WERTUNG:

 

 

Trackliste:

01. Trust
02. Sunshine Path
03. Lost Control
04. Solitude
05. Nightmariner
06. The Golden Horde
07. I Left My Heart At Home
08. The Mercy Racers
09. Callsigns
10. Deep Water (Bonus Track)

Jannis

FRETERNIA – The Gathering

Band: Freternia
Album: The Gathering
Spielzeit: 64:23 min
Stilrichtung: Power Metal
Plattenfirma: Rock Of Angels Records
Veröffentlichung: 14.06.2019
Homepage: www.freterniaofficial.com

Freunde, Ihr habt vor Euch die komplette unendliche Entertainmentfülle des Internets. Wenn Ihr regelmäßig die Rock Garage verfolgt, rate ich Euch: Spart Euch diese Rezension zur Power-Metal-Band FRETERNIA, zumindest alles bis zum Fazit. Es gibt wesentlich unterhaltsame Dinge da draußen, Ihr habt diese ganzen Infos in letzter Zeit schon in 70 Rezensionen hier gelesen.

Alle, die hier spontan mal draufgeklickt haben, ohne uns zu kennen: Willkommen. Des Weiteren: FRETERNIA. Eine der berüchtigten -ia/ica-Bands, an deren Namen bereits der unangenehme Geruch von Generik (Generischkeit?) haftet. Moderneren Power Metal mit ordentlich Synths macht man jetzt, wo man sich 2018 plötzlich erinnert hat, dass man eigentlich von 1998-2003 schonmal zusammen in einer Band gespielt hat. Gut, nimmt man halt noch ein Album auf. Das Resultat nennt sich “The Gathering” (Ich möchte eine Verbindung zur erneuten Gatherung der Band nicht ausschließen), ist 13 Tracks und über eine Stunde lang. Die Produktion ist fett, poliert, aber nicht zu sehr, die Synths sind ordentlich disco, aber nicht störend und gut ins Gesamtgeschehen eingefügt. Sänger Pasi Humppi ist nicht der Typ, der große Nuancen in seine Stimme mixt. Dafür zieht er konsequent kraftvoll, klar und treffsicher durch jeden Song und jede Tonlage, hat in höheren Sphären dabei die leicht schreiende Intonation, die man so unter anderem von GLORYHAMMER kennt, aber gefühlt angenehmer.
Die Songs sind allesamt mehr oder weniger klassischer Hamburger Power Metal mit SABATON-Instrumenten. Ab und an wagt man sich in leicht thrashige Gefilde (“Fading The World” und “In Solitude“ – geiler Refrain außerdem. Oder Prechorus oder was auch immer, kann man bei den Jungs nicht so genau sagen), hält sich im Großen und Ganzen aber an die Genrekonventionen. Die Songs sind überdurchschnittlich stark komponiert, aber eben nicht immer besonders überdurchschnittlich. Zwar verstehen FRETERNIA was von interessanten Wendungen und guten Melodien, setzen aber doch ein wenig mehr auf gelungene Standard-Melodien. Herausragende Parts gibt es massig. Der Überrefrain des eigentlich endsongwürdigen “Final Dawn”, der ein bisschen am folgenden piratig/folkigen Gtarrenmotiv leidet, aber da muss man eben durch jo ho; der Chorus von “The Escape”, besagtes “In Solitude”) und Spaß macht die Platte hundertpro. Aber kompositorisch wäre neben der grandiosen Leistung der Musiker und der Mixer noch etwas Luft nach oben. In seiner Gesamtheit ist das Ding 8,24/10-er Power Metal und das ist auf jeden Fall was Gutes.

Anspieltipps:
“Final Dawn”, “The Escape” und “In Solitude”

Fazit:
Willkommen zurück, liebe Rock-Garage-Gemeinde! Kurz und knapp: Saftig produzierter, synth-lastiger Qualitäts-Power-Metal, gespielt von kompetenter Band. Im Endeffekt nicht jeder Song ein Übersong, aber viele gute Ideen, die Ihr zu schätzen wissen werdet. Reinhören auf jeden Fall, kaufen auch gegebenenfalls!

WERTUNG:

 

 

Trackliste:

01. Intro
02. Reborn
03. Last Crusade
04. The Escape
05. In Solitude
06. Eye The Shadow Of Your Sins
07. End Of The Line
08. Fading World
09. Change Of Life
10. Last Fragments Of Sanity
11. Dark Vision
12. Final Dawn
13. Age Of War

Jannis

SOTO – Origami

Band: SOTO
Album: Origami
Spielzeit: 44:21 min
Genre: Power/Progressive Metal
Plattenfirma: Inside/Out Music
Veröffentlichung: 24.05.2019
Homepage: www.sototheband.com

Jeff Scott SOTO dürfte wohl jedem auch nur annähernd an Metal Interessierten ein Begriff sein. Der Amerikaner hat im Laufe seiner nun schon ziemlich langen Karriere unzählige Alben von u.a. Yngwie J. Malmsteen, Talisman oder W.E.T. veredelt. Die bisherige Diskographie des Sängers mit der Bärenstimme (zu finden z.B. bei Wikipedia) ist wirklich unglaublich. Nebenbei hat der Hühne noch kurz bei Journey ausgeholfen, Solo-Alben herausgebracht und, seit 2015, schon 2 Platten mit der nach ihm benannten Band SOTO eingespielt. Nachdem das Debüt der All-Star-Prog-Metal Formation Sons of Apollo vor 1 1/2 Jahren bei dem Genre Spezialisten von Inside/Out veröffentlicht wurde, sind nun auch SOTO und seine Begleitband dort heimisch geworden. Album Nummero 3 trägt den Titel „Origami“ und kann schonmal mit einem äusserst geschmackvollen Artwork punkten.

SOTO haben sich melodischen und zeitgleich (Brett)harten Rock und Metal auf die Fahnen geschrieben. Kollege Stefan hatte dem Debüt der Truppe („Inside the Vertigo„, 2015) schon eine gesunde Protion Härte attestiert und daran hat sich auch auf dem neuen Werk nichts geändert. Trotz dem eigentlich auf Prog in seinen zahlreichen Varianten verschriebenen Label sind die Songs auf „Origami“ zudem sehr straight und hooklastig ausgefallen. Gut, das extrem tiefergelegte Riffing muss man mögen und im Vergleich z.B. zum Label-Kollegen James LaBrie, dessen extrem starke letzte Solo Scheibe ja ebenfalls um einige Härtegrade über dem lag was man eigentlich von ihm gewohnt war, hält sich SOTOs‘ Hintermannschaft aber doch spürbar zurück. Ja, das ist alles moderner, knallharter Modern-Metal. Aber dank des doch recht tief im Melodischen Metal verankerten Gespürs von Mr. Soto gelingt es SOTO zumeist eine gute Balance aus Riffing, Speed-Soli und Hooklines hinzubekommen. Als Anspieltipps möchte ich die Ohrwürmer „BeLie“ und „Vanity Lane“, das herrlich swingende (und stark aus dem gewohnten Rahmen fallende) „AfterGlow“ sowie den starken Opener „Hypermania“ hervorheben. Lediglich das völlig überflüssige Michael Jackson Cover „Give in to me“, das nie und nimmer an die Intensität des Originals heranreicht, hätte man sich (höchstens) als Bonus-Track aufsparen können.

Unterm Strich legen SOTO mit „Origami“ ein starkes Album vor, das allerdings nicht sofort zündet sondern ein wenig Zeit braucht um seine fein gesponnenen Melodien in den Gehörgängen entfalten zu können. Aber das ist ja nun wirklich nichts Schlechtes in einer Zeit, die immer schnelllebiger und beliebiger wird.

WERTUNG:

 

 

Trackliste:

01. Hypermania
02. Origami
03. BeLie
04. World gone colder
05. Detonate
06. Torn
07. Dance with the Devil
08. AfterGlow
09. Vanity Lane
10. Give in to me

Mario

LEVERAGE – DeterminUs (Kurzreview)

Band: Leverage
Album: DeterminUs
Spielzeit: 62.09 min
Stilrichtung: Melodic Powermetal
Plattenfirma: Frontiers Reords
Veröffentlichung: 26.04.2019
Homepage: www.leverageofficial.com

Eingängiger Powermetal der Marke Finnland scheint sich immer mehr durchzusetzen. Dies wird bei den Jungs von LEVERAGE und ihrem neuen Longplayer „DeterminUs“ nicht anders sein. Symphonisch gehaltener Powermetal mit interessanten, progressiven Versatzstücken ist die Basis für das musikalische Grundgerüst der Skandinavier.
„Wind of Morrigan“ wird nach seinem gelungen Folkrock Einstieg zu einem guten, treibenden und vor allem interessant gestalteten Symphony Rock Song.
Hymnisch wird’s beim getragenen Choreinstieg von „Red Moon Over Sonora“, wo hingegen in „Mephistocrate“ der neue Saitenexer Miko Salovaara ins Schaufenster gestellt wird, um beim Riffing und solieren zu überzeugen.
Das sechsminütige ‚„When we were young“ fesselt schnell durch seine Reduziertheit und sofort wird klar, dass der neue Sänger Kommo Blom neben den druckvollen Stücken, auch mit den ruhigeren Tönen problemlos klarkommt.
Die ausgezeichnete Harmonie zwischen Keyboard und Gitarre kommt besonders bei „Heaven´s no place for us“ zum Tragen, einer der vielen Nummern im mittleren Tempobereich auf „DeterminUs“. Auch hier wird gerne mal wieder ein herausragender Mittelteil gespielt, der dem Song eine besondere Note verleiht.
Dass die Scheibe auch die ein oder andere Länge hat, zeigt sich mit „Hand of God“, hier greift das kompositorische Talent der Finnen nicht, wo hingegen die einfachen und im klassischen Hardrock gehaltenen „Rollerball“ und „Troy“ durchaus ihre Momente haben.
Soundmäßig spielt sich das Ganze auf ordentlichem „Frontiers“ Niveau ab und somit können wir den Genrefreunden empfehlen, sich durchaus mal ein Ohr zu gönnen.

WERTUNG:

 

 

Link zu” Wind of Morrigan” : 

Rüdiger König

BLOODBOUND – Rise of the Dragon Empire

Band: Bloodbound
Album: Rise of the Dragon Empire
Spielzeit: 45:50 min
Stilrichtung: Melodic Power Metal
Plattenfirma: AFM Records
Veröffentlichung: 22.03.2019
Homepage: www.bloodbound.se

Die vielleicht produktivsten schwedischen Metaller der letzten Zeit sind schon wieder am Start! Nur knapp 2 Jahren nach dem letzten Album „War of Dragons“ kehren BLOODBOUND dieser Tage mit ihrem neuen, achten Album „Rise of the Dragon Empire“ zurück.
In den letzten Jahren waren die Jungs, angeführt von Sänger Patrik J. Selleby, eine der beständigsten Bands des Genres und veröffentlichten ein Hitalbum nach dem Nächsten.
Das neue Album soll denn den Weg der letzten beiden Meisterwerke „Stormborn“ und „War of Dragons“ gekonnt fortsetzen und dieses Mal mischen die Jungs noch einige neue Folk Elemente unter ihren schon bekannten musikalischen Bandtrademarks.
Das klingt ja schon mal sehr vielversprechend, lauschen wir daher doch direkt mal mit dem Opener „Rise oft he Dragon Empire“ in den neuen Diskus rein. Eigentlich macht man direkt da weiter wo man mit dem letzten Album „War of Dragons“ aufgehört hat!
Flotte Riffs erwarten einen direkt zu Beginn, immer unterstützt vom Keyboard welches nun aber noch mehr im Vordergrund steht. Das werden wir im weiteren Verlauf noch stärker feststellen.
Der Opener an sich bahnt sich schon seit kurzem seinen Weg in die Gehörgänge und bleibt dort ohne Probleme lange haften. Haken dran, ab zum nächsten Track.
Hier geht es zuerst etwas langsamer und stampfender zu als beim Vorgänger, aber bei weitem nicht weniger eingängiger! Auch hier kann man schon nach kurzem zuhören mitgehen und mitsingen. In der Folge gewinnen auch hier die flotten Doublebass Rhythmen die Oberhand und auch diese Nummer wandert direkt auf unsere Hitliste.
„Skyriders and Stormbringers“ und „Magical Eye“ direkt im Anschluss haben dann irgendwie den gleichen Grundrhythmus auch wenn erst genannter Song doch etwas zwingender und interessanter ist, haben wir hier den ersten Durchhänger zu vermelden.
Dieser Durchhänger bleibt dann auch über den Mittelteil größtenteils bestehen, hier haben wir es eher mit durchschnittlichen Standardmetalsongs zu tun, die man so schon x Mal gehört hat, auch von der Band selbst. Einzig, „Warlock`s Trail“ ist hier die rühmliche Ausnahme die dann aber wieder direkt auf die Hitliste wandert.
Mal schauen ob die Ernüchterung, die gerade bei mir einsetzt, mit dem letzten Abschnitt der Scheibe wieder etwas aufgefangen werden kann?
Hier kann mit Entwarnung und einem klaren Ja geantwortet werden, die Songqualität steigt hier definitiv wieder an und mit „Breaking the Beast“ hat man einen weiteren Hit im Gepäck.

Anspieltipps:

„Rise of the Dragon Empire“, „Slayer of Kings“, „Skyriders and Stormbringers“, „Warlock`s Trail“ und „Breaking the Beast.

Fazit :

Die im Verlauf der Platte eingetretene Ernüchterung bleibt auch nach dem verklingen des letzten Tons bestehen. Im Vergleich zu den letzten Knalleralben, die bei uns mit der Höchstwertung übers Ziel gingen, ist der neue Diskus doch meilenweit davon weg.
Das mag eventuell an der gesteigerten Keyboardpräsenz liegen, was das Ganze einfach etwas weicher macht und die Gitarren etwas in den Hintergrund drängt.
Ab und wiederholt man sich mittlerweile auch selbst, was ebenfalls Punkteabzüge gibt.
Bei allem meckern muss man aber trotzdem festhalten das BLOODBOUND hier nach wie vor ein klasse Album gelungen ist, welches auf jeden Fall eine Kaufempfehlung für die geneigten Fans darstellt!
Die Fußstapfen der Vorgängerscheiben waren aber definitiv dieses Mal etwas zu groß! Sorry Jungs.

WERTUNG:

 

 

Trackliste:

01. Rise of the Dragon Empire
02. Slayer of Kings
03. Skyriders and Stormbringers
04. Magical Eye
05. Blackwater Bay
06. Giants of Heaven
07. The Warlock`s Trail
08. A Blessing in Sorcery
09. Breaking the Beast
10. Balerion
11. Reign of Fire

Julian

BLACK MAJESTY – Children of the Abyss

Band: Black Majesty
Album: Children of the Abyss
Spielzeit: 47:02 min
Stilrichtung: Melodic Power Metal
Plattenfirma: Pride&Joy Music
Veröffentlichung: 21.09.2018
Homepage: www.blackmajetsy.com

Power Metal in Verbindung mit Australien, da denkt der findige Metaller direkt an die Jungs von BLACK MAJESTY. Mittlerweile ist man beim deutschen Label Pride&Joy Music heimisch geworden und veröffentlicht dort dieser Tage das siebte Studioalbum „Children of the Abyss“.
Viel geändert hat die Band wohl nicht im Vergleich zur letzten Scheibe, man war ja auch ganz gut unterwegs.
Erneut sitzt mit Roland Grapow (MASTERPLAN) derselbe erfahrene Produzent am Mischpult, was der Platte nur gut getan haben kann.
So weit so gut also, widmen wir uns mal direkt dem Openersong „Dragons Unite“. Hier geht es direkt ohne eine großartige Einleitung in die Vollen und wir bekommen einen kraftvollen Midtemposong um die Ohren geballert.
Schnell und schlagfertig legt man dann anschließend mit „Something`s Goin On“ und dem Titeltrack „Childrem of the Abyss“ nach. Letzterer ist eine eingängige Doublebass Abrissbirne die direkt auf unsere Hitliste wandert.
Und apropos Hitliste dort landet dann auch das direkt im Anschluss folgende „Hideaway“ welches ebenfalls super eingängig geraten ist.
Die Songs im Mittelteil sind dann aber Standardmetaltracks die nicht besonders auffallen, aber auch nicht besonders schlecht gemacht sind. Kann man hören, muss man aber nicht.
Wesentlich besser wird es dann erst wieder bei den letzten beiden Nummern „Nothing Forever“ und „Reach into Darkness“ wo man dann wieder an das Qualitätsniveau der ersten Tracks anschließen kann!
Der Gesamteindruck wird dann aber doch etwas durch den schwächeren Mittelteil getrübt.

Anspieltipps:

Auf jeden Fall „Dragons Unite“, „Children of the Abyss“, „Hideaway“ und „Reach into the Darkness“.

Fazit :

Schon in meinem Fazit zur letzten Scheibe nahm ich das Wort routiniert in den Mund. Und selbiges muss ich auch jetzt wieder benutzen, denn erneut zockt man sich hier zwar ziemlich routiniert durch die Scheibe, aber es gibt insgesamt doch den ein oder anderen Standardtrack zu viel und DER Überhit ist ebenfalls wieder nicht auszumachen.
Dies führt dazu das die Benotung dann doch etwas abfällt im Vergleich zum Vorgänger wo der obere Umstand noch als Ausrutscher zu werten war.
Fans der Band und des Genre können hier aber trotzdem noch ohne Probleme zugreifen!

WERTUNG:

 

 

Trackliste:

01. Dragons Unite
02. Something`s Goin On
03. Children of the Abyss
04. Hideaway
05. Wars Greed
06. Always Running
07. So Lonely
08. Sanctified
09. Nothing Forever
10. Reach into Darkness

Julian