RUNNING WILD – Blood On Blood

Band: Running Wild
Album: Blood On Blood
Spielzeit: 55:59 min
Stilrichtung: Heavy Metal
Plattenfirma: Steamhammer/SPV
Veröffentlichung: 29.10.2021
Homepage: www.facebook.com/runningwildmusic

 

Puh was kommt mir da auf den Tisch, Piraten wetzt eure Säbel, ladet die Kanonen und Musketen, setzt die Segel und ab in die Karibik zur nächsten Kaperfahrt auf der Suche nach Ruhm und Reichtum. RUNNING WILD machen genau dies, mit vollen Segeln gehts mit dem Dreimaster in die Schlacht und Gefangene sind Fehlanzeige die werden nicht gemacht. Jedem Gegner gefriert schon das Blut in den Adern beim bloßen Anblick der Mannschaft um Rock N Rolf der die Sechssaitige Axt bedrohlich von einer Seite zur Anderen schwenkt und dabei laut ruft “Crossing The Blades, No Retreat No Surrender”. Zu den Bukanieren gehören Rock N Rolf on Vocals und Gitarren, Peter Jordan ebenfalls Gitarren, Ole Hempelmann am Bass und Michael Wolpers an den Kanonen.

Was erwartet die Opfer der nächsten Kaperfahrt? Nach Schweiß, Blut, Pulverdampf, Rauch und Schwerstarbeit klingender Piratenmetal der sich wieder deutlich hörbar an die beiden besten Alben “Pile Of Skulls” und “Black Hand Inn” annähert. Wirklich schlecht waren Rolf und seine Mannschaft nie, ab dem Album “Under Jolly Roger” war mit jedem Album eine Steigerung auszumachen. Ab dem Album “Masquerade” fand eher ein Stillstand statt ohne dabei schlechter zu werden, und es wurde teils softer bei manchen Songs fast schon im Hard Rock gekapert aber nicht wirklich schlecht. Umso erfreulicher ist die Rückkehr zur alten Stärke die für ordentlich von der Wand gebrökelten Putz sorgen sollte. Wer beim hören zu laut zu Werke geht, läuft Gefahr es sich mit dem Nachbarn zu verscherzen. Und der Vermieter könnte mit einer Räumungsklage um die Ecke kommen da die Mucke die Power hat den ganzen in den vier Wänden befindlichen Putz und auch die Fliesen von den Wänden zu lösen.

Die Produktion könnte ein wenig mehr Dynamik vertragen aber sie besitzt trotzdem genug Sprengstoff in den Rohren um Schaden an zu richten. Die Gitarren blasen mit Volldampf aus dem Äther, der Bass grummelt im Hintergrund zu den Kanonensalven die das Grundgerüst der Seeschlacht bilden. Schlicht und ergreifend haut Rolf mal wieder ein Ding raus welches die Meisten Schlachten überleben wird und nicht wenige male als Sieger hervorgehen wird. Gefangene haben die Kosaren noch nie gemacht und der Berg aus Gold, Silber und Edelsteinen in deren Versteck in irgendeiner einsamen Höhle auf der Totenkopfinsel im Bermudadreieck häuft sich bis an die Höhlendecke an.

Den Auftakt für die Schlachtplatte setzt “Blood On Blood” ein flotter melodischer Piratenhappen der Laune auf mehr macht, “Wings Of Fire” ein Riffmonster geil wie früher. “Say Your Prayers” erinnert mich an “Black Wings Of Death” Schweinegeiler Pirate Metal, “Diamonds & Pearls” ein Uptempo Song sehr gut gemacht. “Wild And Free” ein weiteres Melodiemonster, dann folgt das letztes Frühjahr schon als Single veröffentlichte “Crossing The Blade” ein geiler Brecher in einer leicht veränderten Version, ich kann jetzt nicht wirklich aussagen welche der beiden Versionen die Bessere ist. Mit “One Night One Day” kommt eine starke Ballade, “The Shellback” macht wieder alles platt was vor den Kiel kommt, für “Wild, Wild Nights” kann man das gleiche sehen wie beim Vorgänger starker Metal, danach folgt das über 10-minütige “The Iron Times (1618 – 1648)” auf den die Jungs zeigen was eine Metalplanke ist und hauen ein Highlight raus.

Fazit:

RUNNING WILD im Jahr 2021 ca. 400 Jahre zu spät aber keine Spur von Staub oder Abnutzung. Rolf gewohnt eine Macht als Hymnenbarde, die Mannschaft hinter ihm trägt ihren Teil zur Eroberung bei. Ich vergebe für dieses Bollwerk geschmiedet aus alten Kanonen, Säbeln und Musketenläufen, in der Karibik im Jahr 1637 eine Bewertung von 8,75 ergibt gerundet eine 9. Der eingeschlagene Kurs macht neugierig auf den nächsten Beutezug in der Karibik

WERTUNG:

 

 

Trackliste:

01. Blood On Blood
02. Wings Of Fire
03. Say Your Prayer
04. Diamonds & Pearls
05. Wild & Free
06. Crossing The Blades
07. One Night, One Day
08. The Shellback
09. Wild, Wild Nights
10. The Iron Times (1618 – 1648)

Balle

BLAZON STONE – Damnation

Band: Blazon Stone
Album: Damnation
Spielzeit: 43:05 min
Stilrichtung: Pirate Metal
Plattenfirma: Stormspell Records
Veröffentlichung: 15.09.2021
Homepage: www.facebook.com/BlazonStoneOfficial

Cederick Forsberg ist eine der Personen, die den Metal-Underground am laufen halten. Ehrlich, der Mann hat MINDESTENS fünf laufende Projekte, ROCKA ROLLAS, MORTYR, RUNELORD, BREITENHOLD und BLAZON STONE, ist nebenbei Bassist bei PALANTIR, Drummer bei CRYSTAL VIPER, macht bei seinen Hauptprojekten einen Großteil aller neben der Musik anfallenden Arbeit im Alleingang, mixt und mastert hin und wieder noch jemandem Sachen (aktuell SKYBLAZERs EP, auf der er auch ein Gastsolo zum besten gibt), zieht um, geht auf Tour, wirkt bei Covern mit (u.a. BACK TO BACK), baut seine eigenen Gitarren, macht YouTube-Tutorials, covert MEGADETH auf einem Kazoo und diverse andere Sachen semi-professionell, re-recordet alte Songs auf einem 4-Track-Kasettenrekorder und, und, und. Was geht ab?
Kurz gesagt, Cederick ist 25/7 metallisch aktiv und kommt jetzt zur Abwechslung mal wieder mit einem BLAZON-STONE-Album um die Ecke. Wie gut kann dieses Vorhaben laufen, wenn man neben der RUNNING-WILDigen Piratigkeit noch 96 andere Sachen macht?
Die Antwort ist ein etwas zurückhaltendes “okay”. “Damnation” hat die Bestandteile, die man von BLAZON STONE erwartet. Eine Auswahl an eingängigen und guten Refrains, mal härteres, mal fröhlicheres Piratisieren, das aber auch zu seinen fröhlichsten Momenten nicht in Party-Pirate-Metal abdriftet, mit Matias Palm einen starken Sänger, viel Up- und weniger Midtempo.
Doch ist zuerst einmal der Sound tatsächlich schwächer als der der Vorgängeralben von BLAZON STONE. Druck und Tiefen sind hörbar weniger, die Gitarren recht laut, die Basedrum sehr höhenlastig. Und die Songs sind in vielen Fällen eben das, was man mindestens machen muss, um ein Album zu liefern, das als Pirate-Metal-Album auf einem besseren Niveau ist. Klar, die Melodien bedienen das Genre auf jeden Fall souverän, sind jedoch oft um einiges weniger individuell als die der zurückliegenden Veröffentlichungen. Alles wirkt ein bisschen basic, verzichtet auf großartiges Detailreichtum, arbeitet strikt nach Schema.
Um BLAZON-STONE-Fans an dieser Stelle nicht fehlzuleiten: Songs wie “Raiders Of Jolly Roger” holen die Qualitäten des Projekts zweifelsohne aus der Schatzkiste, auch “Black Sails On The Horizon” geht wunderbar ins Ohr und so mancher Chorus zeigt, dass Cederick auf jeden Fall weiß, was die Selling Points seines Projekts sind.

Fazit:
Nur wirkt “Damnation” insgesamt doch leider oft, als sei das Ding mit wesentlich weniger Zeit angefertigt worden, die bei all den anderen Tätigkeiten Cedericks schlicht nicht blieb. Es bleibt zu hoffen, dass beim nächsten Album wieder die Möglichkeit gegeben ist, den Aufwand zu investieren, der beispielsweise in “Down In The Dark” geflossen ist. “Damnation” ist ein nettes Pirate-Metal-Album, das das, was es macht, richtig macht, allerdings auch noch ein Stück mehr hätte machen können.

Anspieltipps:
“Raiders Of Jolly Roger”, “Black Sails On The Horizon” und “Wandering Souls”

WERTUNG:

 

 

Trackliste:

01. Damnation (Intro)
02. Endless Fire Of Hate
03. Raiders Of Jolly Roger
04. Chainless Spirit
05. Black Sails On The Horizon
06. Wandering Souls
07. Hell On Earth
08. Bohemian Renegade
09. 1671
10. Highland Outlaw

Jannis

RUNNING WILD – Crossing the Blades

Band: Running Wild
Album: Crossing The Blades
Spielzeit: 16:17 min
Stilrichtung: True Heavy Metal
Plattenfirma: Steamhammer/SPV
Veröffentlichung: 06.12.2019
Homepage: www.running-wild.de

Sie machen es wieder, sie Entern wieder. RUNNING Wild sind zurück, mit enem Pfund das sogar fast an Glanztaten wie “Pile Of Skulls” heran reicht. Die letzten Alben waren nicht schlecht aber das oben erwähnte Album und “Black Hand Inn” sind die Besten RUNNING Wild Veröffentlichungen.
Los gehts mit “Crossing The Blades” das in der unnachahmlichen Weise wie nur RW einen Piraten Metal Song zu stande bringen, Melodie, Härte und Power. Gefolgt von “Stargazed”, schlägt in die selbe Kerbe des Entersäbels. “Strutter” ein KISS Cover, hört sich irgendwie an wie Rock ‚N Metal, einer Symbiose aus Rock N Roll und Metal, ist gut an zu hören müsste aber nicht sein. Der Letzte Track dieser EP hört auf “Ride On The Wild Side” fällt leicht in der Qualität gegen die bedein ersten Songs ab. RUNNING Wild pur.
Bei den Vocals gibts keine großen Überraschungen Rock N‘ Rolf rockt das Ding von Vorne bis Hinten. Bei der Produktion wäre noch Luft nach oben, beeinflusst aber die Bewertung nicht.
Wenn das im Sommer 2020 erscheinende Album den Standart halten kann kommt ein Riesen Ding auf die Metal Piratengemeinde zu. Zudem ist “Crossing The Blades” in dieser Form nur auf der EP enthalten, auf dem folgenden Album wird es einige Veränderungen geben.
Mir gefällt was ich höre, und es ist einfach nur stark wenn man Fern ab von Trends sein Ding durch zieht wie RUNNING Wild.
Die EP kommt mit drei sehr guten Songs auf eine Wertung von 8,5 Punkten, weil leider nur drei sehr gute Songs und ein Cover enthalten sind. Mehr davon dann gibts bei gleicher Qualität mehr Punkte von mir.

WERTUNG:

 

 

Trackliste:

01. Crossing The Blades
02. Stargazed
03. Strutter
04. Ride On The Wild Side

Helmut