01. Season Of The Owl
02. Luna
03. Gone Epoch
04. Stormcarrier
05. Starbath
06. On These Haunted Shores
07. The Ghosting
08. Throes Of Atonement
09. The Weeping
10. Reader Of The Runes – Book II
Spielzeit: 54:52 min – Genre: Folk Power Metal – Label: Reaper Entertainment – VÖ: 11.04.2025 – Page: www.facebook.com/elvenking.official
Wisst Ihr noch bei Jurassic World? Ging los mit einem akzeptablen ersten Teil, einem schwachen zweiten, und im dritten ging es dann vorrangig um Probleme mit großen Käfern. Ja, der dritte Teil von Trilogien erweist sich immer wieder als Reinfall.
Kommen wir damit zu „Luna“, dem dritten Teil der „Reader Of The Runes“-Reihe von ELVENKING, und beruhigen wir direkt mal: So schlimm ist es bei weitem nicht.
Das schwerst ambitionierte Konzeptalben-Projekt der Italiener geht in die dritte Runde und findet mit „Luna“ seinen Abschluss.
Wir erinnern uns: Teil 1 der Reihe war wirklich, wirklich stark. Teil 2 konnte größtenteils überzeugen. Mit „Luna“ bleiben wir ungefähr auf dem Niveau von Teil 2.
Soundtechnisch ist die Sache mal wieder stabil, wobei die ein oder anderen Vocals (beispielsweise im Chorus des Openers) ein bisschen matschig wirken und beim ansonsten sehr geilen „The Ghosting“ zeitweise das Gefühl entsteht, im Hintergrund hört jemand leise noch einen anderen Song.
Klargesang steht im Vergleich zum Vorgänger wieder wesentlich stärker im Vordergrund, Growls finden sich nur sporadisch auf einer kleinen Handvoll Songs.
Und musikalisch ist man zwar nicht auf dem Ohrwurm- und Qualitätslevel des ersten Teils unterwegs, aber durchaus kurzweilig.
Der erste Song wechselt in 5:20 Minuten locker dreimal das Tempo und den Vibe, auch „Luna“ und „Gone Epoch“ vergehen wie im Flug. Growls werden dann in „Stormcarrier“ ausgepackt, mit schöner Chorusmelodie im Kontrast, und „On These Haunted Shores“ kommt was melancholischer mit Streichern und ganz fettem , langsam stampfendem Refrain. Starkes Stück, dem das anschließende „The Ghosting“ aber in nichts nachsteht.
„The Weeping“ startet balladig düster, darf sich aber fix intensivieren, und mit „Reader Of The Runes – Book II“ serviert man uns zum krönenden Abschluss einen 11:30-Minüter, der jetzt nicht der beste lange Power-Metal-Album-Endsong ist, aber ohne Frage seinen Job macht.
Ja, „Luna“ ist schon ein Ritt, über ganz schnelle Passagen, geisterhafte Streicher, folkige Melodien, fette Refrains und jede Menge gute Grooves. Klassiker-Material gibt es hier aber weniger und die meisten Songs dürfte man dann nach einiger Zeit auch vergessen haben. Aber yo, es ist der dritte Teil einer Trilogie. Und nicht nur gibt es bei „Luna“ keine Probleme mit großen Käfern, es gibt auch viel unterhaltsamen Shit und guten Folk Power Metal.
Fazit:
Fans der ersten zwei Teile brauchen natürlich auch „Reader Of The Runes – Luna“. Wer mit der Reihe noch keinen Kontakt hatte, aber bei „guter Folk Power Metal“ aufhorcht, der starte am besten mit „Divination“, dem ersten Teil, und arbeite sich dann nach vorne!
Anspieltipps:
„Stormcarrier“, „On These Haunted Shores“ und „The Ghosting“
Jannis