01. Abilene Grime
02. No Vacancy in Heaven
03. Western Stars & The Apocalypse
04. Bird Song of Death
05. Prayer Lips
06. Waiting on the Reaper
07. Oblivion
08. Cleansing
09. Stigmata Scars
10. ANNIHILISM
Spielzeit: 28:42 min – Genre: Westernmetal – Label: Century Media – VÖ: 21.03.2025 – Page: www.facebook.com/spiritworldprophet
Ich habe ja schon einige merkwürdige Musik- bzw. Metalgenres, aber was SPIRITWORLD mit ihrem dritten Studioalbum „Helldorado“ auflegen, war jetzt auch mir irgendwie neu. Eine Mischung aus Hillbilly, Western und Death-/Thrash-Metal mit Metalcore Elementen. Schräg? Definitiv!
Über die Band selbst habe ich nicht wirklich viel in Erfahrung bringen können. So weiß ich immer noch nicht, in welchem Jahr sich die Combo gefunden hat, ob sich die Jungs schon immer kannten oder eher zufällig aufeinander getroffensind.
Ein paar Infos konnten sich jedoch auch vor mir nicht verstecken. So habe ich immerhin herausfinden können, dass SPIRITWORLD ihrer Musik passend nach aus Las Vegas kommen und „Helldorado“ bereits Album #3 ist.
Ein erstes musikalisches Lebenszeichen gab es bereits im Jahr 2017 mit einem Demo und der erste Longplayer folgte dann 2019 mit „Pagan Rhythms“. Nur drei Jahre später wurde mit „Deathwestern“ der nächste Todesblei-Ritt veröffentlicht. Und wieder nur 3 Jahre später scheinen sich mit „Helldorado“ die nächsten Höllentore zu öffnen. Wie auch bei den Vorgängern zeigt sich hier die Liebe der Jungs zum Western, gewürzt mit einer ordentlichen Portion Metal.
Bereits mit dem Opener „Abilene Grime“ wird die Richtigung klar vorgegeben. Startet der Song doch mit quirligem Westernsound, bei dem man unweigerlich an verrauchte Saloons und kartenspielende Cowboys denken muss. Doch lange bleibt dieser Eindruck nicht, wandelt sich der Song doch recht schnell in ein hardcorelastiges Riffgewitter, dass SPIRITWORLD alle Ehre macht. Ein gut gelungener Einstieg in die Welt von SPIRITWORLD rund um Sänger und Mastermind Stu Folsom. Zum Glück ist Stu nicht der Lonesome Rider, sondern wird tatkräftig von Matt Schrum (g.), Nick Brund (b.), Preston Harper (d.) und Randy Moore (g.) unterstützt. Zusammen ist man halt weniger allein und schafft es, eine geniale Mischung aus Western, Hardcore und (Death) Metal an den Start zu bringen. Irgendwie total amerikanisch und trotzdem irgendwie gut.
Nach dem recht Hardcore-igen Start geht es dann mit „No Vacancy In Heaven“ ziemlich Slayer-lastig zur Sache. Wie auch bei „Wating On The Reaper“ sind die Wurzeln bzw. Vorlieben sehr schnell erkennbar. Damit es dem geneigten Zuhörer nicht langweilig wird, schmuggeln SPIRITWORLD mit „Bird Song Of Death“ noch eine Powerballade mit gelungenem Mitsing-Refrain aufs Album und zögern nicht, mit „Prayer Lips“ ´ne extra Portion Cheesyness draufzulegen.
Mit dieser Mischung schaffen es SPIRITWORLD den Spannungsbogen relativ hoch zu halten und sorgen dafür, dass es bis zum Ende hin nicht langweilig wird.
Mit „Annihilism“ und seinen Akustikgitarren endet „Helldorado“ nochmal mit starken Wilder Western-Klängen. 10 starke Songs in einer doch recht kurzen Spielzeit von knapp 28 Minuten.
„Helldorado“ wird mit Sicherheit nicht das letzte Lebenszeichen von SPIRITWORLD aus Las Vegas sein. Ein rundum gelungenes Teil mit nur einem kleinem Wermutstropfen. Die komplette Durchmischung von Westernsound mit Metal könnte etwas runder und durchgängiger sein. Dass es wunderbar funktioniert, zeigt „Abilene Grime“. Mehr Durchmischung der Stile würde SPIRITWORLD noch besser zu Gesicht stehen und das Alleinstellungsmerkmal stärken, aber trotz des kleinen Kritikpunktes hatte ich viel Spaß mit „Helldorado“ und verspüre den starken Wunsch, gemeinsam mit John Wayne in den Sonnenuntergang zu reiten.
Tänski