CueStack News

Auf seinem mit Hochspannung erwarteten Debütalbum zeichnet das Wiener Industrial Metal-Duo CueStack eine dystopisch-düstere Zukunftsvision, die vielleicht schon morgen mit einem unscheinbaren Warnhinweis beginnt – „Diagnosis: Human“!

Das erste Video zum Track „Stronger“ ist hier zu sehen. Alle Profite aus dem Song gehen Zugunsten der Aktion „Alarmstufe Rot“.

 

Album „Diagnosis: Human“

VÖ: 06.08.2021 durch CUESTACK PRODUCTIONS/ Vertrieb: Rebeat Music

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Der Planet Erde im Jahr 2121: Von einer Künstlichen Intelligenz gesteuerte Roboter und Maschinen haben sich zu einem integralen Bestandteil des Alltags entwickelt. Doch was passiert, wenn das selbstständig denkende Superhirn bei der automatischen Fehleranalyse das menschliche Individuum als größten Schwachpunkt im System erkennt und sich plötzlich gegen seinen Schöpfer wendet? Auf seinem mit Hochspannung erwarteten Debütalbum zeichnet das Wiener Industrial Metal-Duo CueStack eine dystopisch-düstere Zukunftsvision, die vielleicht schon morgen mit einem unscheinbaren Warnhinweis beginnt – „Diagnosis: Human“!

Hinter dem ungewöhnlichen Namen CueStack verbergen sich die beiden Österreicher Martin Kames und Bernth Brodträger. Als weltweit renommierter Licht- und Showdesigner hat Martin bereits mit zahlreichen internationalen Rock- und Metalgrößen wie Machine Head, Parkway Drive, Heaven Shall Burn und vielen anderen gearbeitet; Bernth ist seit über zehn Jahren global als gefragter Session- und Livegitarrist tätig und betreibt ebenfalls einen der reichweitenstärksten YouTube-Kanäle für Musiker. Seit 2018 arbeitet das Duo an der Erschaffung seines ganz persönlichen Multimedia-Gesamtkunstwerks namens CueStack. Ein faszinierender Kosmos aus Musik, aufwändigen Visuals und einer bombastischen Bühnenshow, mit der die Band monatlich bis zu 100k monatliche Hörer auf Spotify erreicht, bisher mehr als 5 Millionen Gesamt-Views auf YouTube generieren konnte und internationale Magazine vom Forbes Magazin über die Medienplattform Consequence Of Sound bis zur einschlägigen Metal-Presse auf sich aufmerksam machte. Für weitere internationale Furore sorgten die Österreicher mit dem mittlerweile fast 3,3 Millionen Mal geklickten Clip zum Track „Through The Night“, für den man niemand Geringeren als David Hasselhoff als Special-Guest gewinnen konnte. Inspiriert von Filmen wie „Blade Runner“ oder „Prometheus“, TV-Serien wie „Black Mirror“ sowie Künstlern wie HR Giger und Zdzisław Beksiński kreieren CueStack eine futuristisch-surreale Parallelwelt, in die das Duo nun alle Fans mit „Diagnosis: Human“ einlädt.

CueStack verschmelzen hartes Metal-Riffing, düster-atmosphärische Samples, zwischen melodischem Screaming, roboterhaft-unterkühlten Gesangsparts pendelnde Vocals und bombastische Chöre zu einem kopfkinohaften Hybridmix, mit dem man Formationen wie Fear Factory, Ministry, Samael, Marilyn Manson oder Puscifer ernsthafte Konkurrenz macht. „Unsere Soundwelt erscheint von außen oft düster, trist, maschinell und postapokalyptisch“, beschreibt Bernth Brodträger das Gesamterlebnis CueStack. „Beim genaueren Hinschauen findet man jedoch immer ein Augenzwinkern oder einen gewissen Twist. Genau das macht die beiden Seiten dieser Band aus: Es gibt einen Optimisten und Pessimisten; Martin ist ein eher offener Familienmensch, während ich mich dagegen als einen zurückgezogenen Einsiedler sehe. Diese Pole reiben ständig aneinander und erzeugen letztendlich die kreative Spannung, die CueStack ausmacht.“

Auf ihrem ersten Longplayer beschäftigen sich CueStack mit zukunftsweisenden Technologien – sowie den damit fast unweigerlich verbundenen Risiken und auch existenziellen Fragen, wie das Duo mit „Diagnosis: Human“ demonstriert. Was macht einen Menschen aus? Und was eine Maschine? Wo sind die Grenzen und wie lassen sich immer smartere Künstliche Intelligenzen kontrollieren? Eine klare Antwort haben auch CueStack nicht parat. Vielmehr möchte das Duo schon heute wichtige Denkanstöße für morgen geben. So wie mit der ersten Vorabsingle „Transhuman Generation“, auf der sich die beiden Musiker dem Thema Menschmaschine annehmen. „Sind wir tatsächlich auf der Suche nach einem ‚Heilmittel‘ für Menschlichkeit?“, so Martin Kames über die CueStack-Version eines modernen Frankenstein-Monsters. „Es geht um die Frage, ob man wirklich so weit gehen würde, sich einen Computerchip ins Gehirn einpflanzen zu lassen. Ob das, was heute noch Science-Fiction ist, vielleicht schon bald ein ganz normaler Bestandteil unseres Alltags wird.“ Ein Motiv, das CueStack musikalisch in Form eines dramatischen Wechsels zwischen kalten, düsteren Electronica-Elementen und großen Gitarren-Riffs ausdrücken.

Nach Themen wie menschlichen Lastern und Abhängigkeiten, Cybermobbing, unterschiedlichen Arten des Verlusts oder der unaufhaltsam wachsenden Überbevölkerun legen CueStack mit dem brutalen Rocker „Gynoid“ ihren kontroversesten Albumtrack vor, auf dem man sich in die bizarren Abgründe des Geschäfts mit Roboter-Sex begibt. „Wir sind auf mehrere Online-Artikel gestoßen, in denen es um menschliche Grundrechte für Roboter ging. Und ob diese Maschinen entweder als Heilmittel gegen aggressives und illegales sexuelles Verhalten dienen könnten oder das genaue Gegenteil bewirken und damit sogar noch Öl ins Feuer gießen“, ergänzt Bernth Brodträger. „Auf einer anderen Ebene geht es um die große Kluft zwischen Liebe und Sex. Wo fügen sich Roboter in diesem Spektrum ein? Akustisch sind wir hier einmal mehr bei den Wurzeln von CueStack: Heftige Gitarren-Parts verbunden mit einem kreischenden Synthesizer, während die Waage immer zwischen Härte und interessanten, melodischen Strukturen gehalten wird, eng verflochten mit der surrealen Thematik von ‚Gynoid‘.“

Mit dem Closing-Track „Icon“ endet schließlich der Trip in CueStacks metallisch-futuristischen Soundkosmos: Eine philosophische Betrachtung des Spannungsfelds zwischen Kunst und Künstlicher Intelligenz, menschlicher Fehlbarkeit und maschineller Perfektion. „Kann man mittels K.I. ein Gemälde erschaffen, welches wir als Meisterwerk bezeichnen würden? Oder kann Kunst nur von hin- und hergerissenen, unvollkommenen, menschlichen Wesen erschaffen werden? Wo ist die Grenze zwischen künstlerischer Genialität und mechanisch perfekter Ausführung? Würden Roboter Kunst und Kultur gänzlich eliminieren, um Effizienz zu maximieren und die tägliche Ablenkungen auf ein Minimum zu reduzieren? Das sind die finalen Gedanken des Albums, welche Maschinen als die modernen ‚Ikonoklasten‘ der Kunst darstellen.“

Willkommen in der Zukunft

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RAVAGER – The Third Attack

Band: Ravager
Album: The Third Attack
Spielzeit: 42:00 min
Stilrichtung: Thrash Metal
Plattenfirma: Iron Shield Records
Veröffentlichung: 18.06.2021
Homepage: www.ravager-thrash.de

Das beschauliche Walsrode in Niedersachsen hat bei seinen 30.000 Einwohnern zwei ganz besondere Dinge zu bieten. Das ist zum Ersten der weltweit größte Vogelpark und zum Zweiten RAVAGER, die mit ihrem dritten Longplayer um die Ecke kommen und ihrer Stadt und sich selber zu noch mehr Popularität verhelfen könnten. Die Jungs mit der aktuellen Besetzung Marcel Lehr (g.), Philip Herbst (v.), Dario Rosenberg (g.), Justus Mahler (b.) und André Sawade (d.) gibt es nun schon seit 2014 und veröffentlichen ihre Alben bei Iron Shield Records. Das Cover Artwork wurde wieder einmal von Timon Kokott entworfen und ist vorzüglich gelungen. Mit dabei ist auch wieder der coole Thrashzilla namens Keule darauf. Genug, jetzt heißt es Attacke, it’s time for some Thrash Metal.

„Intruders“ ist ein rein instrumental gehaltener Opener, der atmosphärisch beginnt und richtig heroisch abgeht. Ich glaube hier wird man direkt auf die Schlacht vorbereitet. Auf „Planet Hate“ fliegt uns Old School Teutonen Thrash um die Ohren. Das Stück ist aggro as fuck und hat zugleich einen satten Groove. Die Gangshouts passen auch wie Arsch auf Eimer und das Gitarrensolo fetzt. Hey Tankard, seid ihr es auf „Back To The Real World“? Nein, natürlich nicht. Aber eine gewisse Ähnlichkeit kann man diesem Kracher nicht absprechen. Stört keine Sekunde wenn es so authentisch und frisch rübergebracht wird. Und irgendwie bekomme ich Lust auf Bier, muss wohl am Text liegen. Frontsau Philip singt so herrlich derbe auf „Priest Of Torment“, ein Genuss. Diese Vollgasnummer wird einen heftigen Moshpit auslösen, so viel steht fest. Wer jetzt noch stehen kann, sieht sich „A Plague Is Born“ gegenüber stehen. Eine fette Midtemponummer die in der Mitte aber immer mehr an Fahrt aufnimmt und sehr eingängig erscheint. Bei „The Third Attack“ werden keine Gefangenen gemacht und es wird eine wilde Schlacht dargestellt. Knapp über zwei Minuten lang gibt es Thrash Metal auf höchstem Niveau. „Beyond Reality“ fängt düster und bedrohlich an, nur um dann wie ein wild gewordener Hornissenschwarm auf dich loszugehen. Meine Fresse, auch hier werden sich die Leute im Pit zerlegen. „My Own Worst Enemy“ ist ein wahrer Hochgenuss. Hier wird die volle Thrash Metal Keule ausgepackt und einem auf die Birne geschlagen. Nach einem cleveren Break in der Mitte grooved es wie Sau und man muss die Nackenwirbel strapazieren. Holla, da ist aber jemand angepisst auf „King Of Kings“. Hier knallt und scheppert es an allen Ecken und Enden und die ganze Mannschaft von RAVAGER ist in Höchstform. Ich werde es nicht müde zu sagen, der letzte Song muss ein Killer sein damit man sofort wieder die Repeat Taste drückt. RAVAGER haben mich erhört und liefern mit „Destroyer“ ihren längsten und besten Track ab. Hier gibt es da volle Programm. Metallica, Iron Maiden, geile Soli und Riffs, alles dabei. Respekt Leute, so ein Teil muss man erstmal raushauen. Mit einem herzlichen Fuck You endet es und ich muss mich kurz wieder sammeln.

Anspieltipps: 1-10

Fazit: Hier trifft Westcoast Thrash auf deutschen Thrash. Wer auf Death Angel, Exodus, Kreator, Tankard, Sodom und Destruction steht, kommt an diesem Brecher 2021 und in Zukunft nicht vorbei. Da haben die Niedersachsen ein absolutes Highlight vom Stapel gelassen. Da wird die Konkurrenz und die vorhin genannten Bands ganz schön große Augen machen. Jetzt dann noch die richtige Tour (hoffentlich bald) dazu und es wird einen enormen Karriereschub geben.

WERTUNG:

 

 

Trackliste:

01. Intruders
02. Planet Hate
03. Back To The Real World
04. Priest Of Torment
05. A Plague Is Born
06. The Third Attack
07. Beyond Reality
08. My Own Worst Enemy
09. King Of Kings
10. Destroyer

Sturmi

CROWNE – Kings in the North

Band: Crowne
Album: Kings In The North
Spielzeit: 43:12 min.
Stilrichtung: Hardrock
Plattenfirma: Frontiers Records
Veröffentlichung: 18.06.2021
Homepage: www.facebook.com/officialcrowne

Die schwedische Hardrockszene hat seit jeher eine Unmenge an brillanten Kapellen zu bieten. Das war schon in den Achtzigern so und ist auch heute keinen Deut weniger der Fall. Mit CROWNE erscheint eine ganz besondere Combo auf der Bildfläche. Als sogenannte Supergroup konzipiert – jeder darf selbst darüber sinnieren, was eine Supergroup für ihn persönlich bedeutet – macht ein Blick auf die Liste der mitwirkenden Akteure aber durchaus Lust auf die folgenden elf Songs. Ist Sänger Alexander Strandell mit seiner Stammband ART NATION noch relativ neu im Geschäft, kann im Falle von EUROPE´s Bassist John Levén felsenfest behauptet werden, dass CROWNE hier einen echten Veteranen an Bord haben. Außerdem gesellen sich Produzent/Gitarrist/Keyboarder/Tausendsassa Jona Tee (H.E.A.T.) sowie Schlagwerker Christian „Kicken“ Lundqvist (THE POODLES) dazu. Als Gastgitarrist konnte Love Magnusson (DYNAZTY) gewonnen werden.

Nun pirschte sich unlängst eine andere skandinavische Band auf dem gleichen Label mit einem Hammeralbum an, um die Hardrockwelt zu erobern – unter anderem mit Titeln wie „Thunder From The North“. Ihr ahnt es schon, die Rede ist von den Finnen TEMPLE BALLS und ihrem im April erschienen Drittwerk „Pyromide“. Auch dort war Jona Tee als Produzent involviert. Dass bei CROWNE aber die Könige des Nordens zu Werke gehen und nicht „nur“ ein bisschen Donnergrollen, wollen (und müssen) die Musiker auf ihrem Erstling erst einmal beweisen.

Die erste Single „Mad World“ konnte dies nur bedingt. Durchaus schön anzuhören, aber sehr konstruiert wirkend, blieb die Kinnlade erst einmal oben, ob der äußerst großen Erwartungen an dieses vielversprechende Projekt. Mit dem zweiten Appetizer „Sharoline“ verhält sich das ganz anders. Hier wird alles ausgepackt, was ein Song in der Schnittmenge der Mitwirkenden haben muss. Überlebensgroße Melodien, mit perfektem Sound ins Szene gesetzt, zeigen die Herrschaften hier, was in ihnen steckt.

Aber zäumen wir das Pferd nicht von hinten auf. Beginnen wir, wie jeder normale Mensch, mit dem Eröffnungstrack. Der wurde mit dem Titelsong gleich passend besetzt. Im Midtempo gehalten bricht ein perfekt arrangierter, vorgetragener und produzierter Brecher über den Hörer herein. Ebenso verhält es sich beim folgenden „Perceval“, übrigens der dritten Single-Auskopplung. Etwas flotter geht das Kollektiv hier zu Werke, nicht ohne im Refrain ein weiteres Mal eine Mitsingmelodie erster Güte aufs Parkett zu legen. Über „Sharoline“ muss ich nicht viele Worte verlieren: die Nummer ist einfach ein Hit! Auch reinhören solltet Ihr auch unbedingt in „Unbreakable“, „Sum Of All Fears“, „Make A Stand“ und „One In A Million“.

Mit „Kings In The North“ werfen CROWNE also doch wie erwartet ein bockstarkes Debütwerk in die Runde. Nahezu ohne schwächere Momente kommt diese knappe Dreiviertelstunde Hochglanz-Hardrock daher. Natürlich kann man sich wieder einmal über den Projektcharakter aufregen, und doch ist die Platte einfach zu stark, sind die Musiker zu gut und ist das Gesamtpaket einfach zu stimmig, um hier den Zeigefinger zu heben und diesem tollen Silberling keine Chance zu geben.

WERTUNG:

 

 

Trackliste:

1. Kings Of The North
2. Perceval
3. Sharoline
4. Unbreakable
5. Mad World
6. One In A Million
7. Sum Of All Fears
8. Set Me Free
9. Make A Stand
10. Cross To Bear
11. Save Me From Myself

Stefan

LEE AARON – Radio On!

Band: Lee Aaron
Album: Radio On!
Spielzeit: 47:19 min.
Stilrichtung: Hardrock
Plattenfirma: Metalville
Veröffentlichung: 23.07.2021
Homepage: www.leeaaron.com

Als in unserer Redaktion die Info über ein neues Album von LEE AARON eintrudelte, das „Radio On!“ heißt und angelehnt an die gute alte Zeit der FM-Sender mit großartigem Rock, fiesen Gitarrenriffs und melodischen Hooks (O-Ton Promoinfo) sein soll, wurden die Augen (und Ohren) mächtig groß. Immerhin hat die äußerst gutaussehende Kanadierin seit dem erneuten Start ihrer Rock-Karriere mit dem 2016er Langspieler „Fire And Gasoline“ (das ich seinerzeit rezensieren durfte) nicht nur glückliche Gesichter unter ihren alten Fans hinterlassen. Und dieses Press-Release liest sich wie eine Rückbesinnung auf alte Tage, in denen Hits wie „Lady Of The Darkest Night“ oder „Watcha Do To My Body“ entstanden sind.

Doch diese Erwartungen werden ganz schnell über den Haufen geworfen. Schon der Opener „Vampin´“ zeigt, dass die einstige Metal Queen weder den polierten Sound der späten Achtziger von Alben wie „Bodyrock“ (1989) oder „Lee Aaron“ (1987) wiederaufleben lässt, noch zurück in die metallischeren Anfangstage von „Metal Queen“ (1984) geht. Vielmehr zockt die Kanadierin mit ihrer Band (Sean Kelly – guitars, Dave Reimer – bass, John Cody – drums) knochentrockenen, zeitgemäßen Rock ohne viel schnickschnack. Die Röhre von LEE AARON ist immer noch allererste Sahne, auch wenn sie ihr Organ schon seit langem sehr viel variabler einzusetzen vermag als in ihrem ersten Karriereabschnitt.

Hat man sich erst einmal damit arrangiert, dass „Radio On!“ keineswegs als Nostalgietrip in die eigene Vergangenheit zu verstehen ist (was im Vorfeld so suggeriert wurde), baut man recht schnell eine gute Bindung mit dem neuen Album auf. Laut eigenen Aussagen hatte LEE AARON die Idee, sich einfach ein paar Tage mit der kompletten Band in einen Raum einzuschließen und zu sehen, was dabei heraus kommt. Hieraus resultierte also dieses Dutzend neuer Songs, deren Spielfreude und Enthusiasmus förmlich ins Ohr springt. Das Quartett hatte sichtlich Spaß. Und trotzdem fehlt etwas…

Ein potentieller Hit ist nicht unter den neuen Stücken. Versteht mich nicht falsch, Nummern wie „Soul Breaker“, „Vampin´“, Mama Don´t Remember“ oder das energetische „Cmon“ sind toll, aber in gewisser Weise fehlt manchmal das Selbstverständnis früherer Alben. Vielleicht ist es aber wirklich die Erwartungshaltung meinerseits, die einfach nicht aus dem Kopf will. „Radio On!“ ist für mich also absolut keine Reise in die glorreiche Vergangenheit, wo die legendären FM Sender den Äther beherrschten (O-Ton Press Release), sondern ein durchaus gutes, zeitgemäßes Rockalbum mit erwachsenen Songs, die manchmal etwas mehr Schwerelosigkeit und weniger Verkopftheit gebrauchen könnten. Dass die Platte an nur einem Wochenende entstanden ist, ist dabei absolut kein Manko. Spontanität und die verhältnismäßig rohen Fassungen dieser Songs haben auch etwas Gutes, nur wäre hier und da etwas mehr Federschmuck oder eine Breitwand-Hookline hilfreich gewesen.

„Radio On!“ ist durchaus gut, wird sich aber – wie schon die Vorgänger „Fire And Gasoline“ und „Diamond Baby Blues“ – bei den alten Fans nicht durchsetzen können. Mit ihrer positiven Art wird das für LEE AARON und ihre Band aber sicher nicht das große Problem sein, denn immerhin ist das letzte halbwegs klassische Album der Kanadierin bereits 27 Jahre alt.

WERTUNG:

 

 

Trackliste:

1. Vampin´
2. Soul Breaker
3. Cmon
4. Mama Don´t Remember
5. Radio On
6. Soho Crawl
7. Devil´s Gold
8. Russian Doll
9. Great Big Love
10. Wasted
11. Had Me A Hello
12. Twenty One

Stefan

REINFORCER – Prince of the Tribes

Band: Reinforcer
Album: Prince of the Tribes
Spielzeit: 40:25 min
Stilrichtung: Power Metal
Plattenfirma: Scarlet Records
Veröffentlichung: 18.06.2021
Homepage: www.reinforcer.de

REINFORCER ist eine junge deutsche Power Metaltruppe die seit 2015 ihr Unwesen in der Metalszene treiben.
2018 erschien ihre erste EP „The Wanderer“ und nun ist man beim italienischen Szenelabel Scarlet Records untergekommen und veröffentlicht dieser Tag das Debütalbum „Prince of the Tribes“.
Angeführt von Fronter Logan Lexi und mit einer epischen Power Metalausrichtung ala ICED EARTH oder POWERWOLF sind die Jungs bereit ihre Fußabdrücke zu hinterlassen.
Produziert wurde der Diskus in den Kohlekeller Studios, was ja auch schon mal für Qualität bürgt.
Als Opener erwartet uns direkt der Titelsong „Prince of the Tribes“. Episch mit einer kleinen Einleitung beginnt die Nummer bevor ein melodischer Midtemposong sich seinen Weg direkt in die Gehörgänge bahnt.
Eine tolle Nummer direkt zu Beginn die zurecht das Titelstück ist!
Direkt im Anschluss schlägt „Allegiance and Steel“ in eine ähnliche Kerbe und weiß auch direkt zu begeistern.
Etwas flotter und ohne viel Epic kommt dann das mit einem Piratenkonzept unterlegte „Black Sails“ um die Ecke und bohrt sich ebenfalls direkt in die Gehörgänge.
Der Mittelteil wird dann von „Shieldmaiden“ und der Epicbombe „Thou Shall Burn“ dominiert.
Hier sind also auch und nach wie vor keinerlei Ausfälle und Ermüdungserscheinungen zu verzeichnen schauen wir also mal in das letzte Drittel ob das auch hier so bleibt?
Oh ja, und wie!
Mit „Hand on Heart“ hat man einen weiteren Ohrwum in der Hinterhand und auch das flotte „Another Night“ sowie das erdige, abschließende „Z32“ wissen absolut zu gefallen!
Somit ist das Debütalbum rund herum gelungen.

Anspieltipps:

„Prince of the Tribes“, „Black Sails“, „Shieldmaiden“, „Hand on Heart“ so wie „Another Night“

Fazit :

Na, da hauen die Jungs von REINFORCER mal ein sehr überzeugendes Fullenght Debütalbum raus!
Komplett ohne Ausfälle kommt es daher und zeigt das man mit den Jungs auf jeden Fall in der Zukunft rechnen sollte, wenn man von Epic Power Metal aus deutschen Landen spricht!
Einzig die Spielzeit könnte noch etwas besser sein, ansonsten gibt es hier aber so gut wie nix zu meckern.
Ein geiles Debüt der Jungs was sich Genrefans definitiv nicht entgehen lassen sollten!

P.s es gibt bei uns auch das Interview zur Band und zur Veröffentlichung, ebenfalls sehr lesenswert ; )

WERTUNG:

 

 

Trackliste:

01. Prince of the Tribes
02. Allegiance and Steel
03. Black Sails
04. Shieldmaiden
05. Coup De Grace
06. Thou Shall Burn
07. Hand on Heart
08. Another Night
09. Z32

Video zu “Prince of the Tribes”:

Julian

WORLD OF DAMAGE – Invoke Determination

Band: World Of Damage
Album: Invoke Determination
Spielzeit: 63:00 min
Stilrichtung: Hard Rock/Metal
Plattenfirma: WOD Records
Veröffentlichung: 11.06.2021
Homepage: www.facebook.com/worldofdamage

Kommen wir heute zu einem sehr vielversprechenden Solo Projekt namens WORLD OF DAMAGE. Verantwortlich hierfür ist Gitarrist Kjell Åge Karlsen aka Mr. Damage, der sonst bei Jorn und Chrome Division tätig ist. Dieser wollte einfach mal Musik machen, ohne darüber nachzudenken ob die Songs zu den jeweiligen Bands passen. Alle Bass- und Gitarrenparts wurden von ihm eingespielt, die Drumparts übernahm Aki Vitala (Shot At Dawn). Produziert hat er auch noch selber, gemixt und gemastert wurde das Album von Marius Strand im Strand Studio, Oslo. Beim Gesang griff er auf einige der bekanntesten Namen im Modern Rock und Metal zurück, was natürlich für reichlich Abwechslung sorgen sollte. Wer auf welchen Songs singt, zeige ich euch im Laufe des Reviews.

Los geht es mit „I Will Not Conform“ auf dem Maurice Adams (BreeD) und Shagrath (Dimmu Borgir) am Mikrofon glänzen. Das Stück bietet harten, aber melodischen Metal mit vielen Doublebass Passagen. Ein gefühlvolles Solo darf auch nicht fehlen mitten im Song, ehe es wuchtig zu Ende geht. Auf „Invoke Determination“ ist Björn „Speed“ Strid (Soilwork) mit an Bord und drückt dem Ganzen seinen Stempel auf. Die Riffs sind spannend hier. Während man auf der einen Seite Rammstein („Mann gegen Mann“) raushören kann, schiebt man mit modernen harten Rock’n’Roll mächtig an. Sehr gut. Auf „The Petrol & The Blood“ geht es akustisch los, ehe die Band und Sänger Bernt Fjellestad (Guardians Of Time) mit einsteigen und es gekonnt krachen lassen. Je öfter man die Nummer hört, desto besser wird sie. Auf „Fire Burns My Name“ ist wieder Björn dabei. Er singt zu Beginn relativ hart, was hervorragend zu den Metallica mäßigen Riffs passt. Aber in den melodischen Parts wechselt er die Stimme passend dazu. „Until The End Of Day“ hört sich sehr amerikanisch an. Grooviger, moderner Rock, der mit Chris Clancy (Wearing Scars) überzeugend gespielt wird. Aufgepasst, „Breathe“ ist ein absolutes Highlight. Ein sehr gefühlvolles Stück in dass Roy Khan (Kamelot) all seine Emotionen einbringen kann. Ganz großes Kino, dass selbst den härtesten Rocker weich werden lässt. Auch „Insanity“ kann voll überzeugen. Pål Mathiesen (Susperia, Chrome Division) verleiht dem Lied ein gewisses Extra. Tolles Drumming, tolles Solo, einfach richtig gut. Hier bei „Cancel“ will es Mr. Damage aber wissen. Wieder mit Brent am Mikro wird breitbeinig gerockt. Hart, schnell und melodisch. „Unleash The Rage“: Alleine der Titel verlangt nach härteren Gesang. Da ist Thebon (With Hellish Outcast) genau den Richtigen. Geiles Geschoss im Children Of Bodom Stil. „Black Moon“ ist ein reines Instrumental und absolut großartig. Wie man so viel Gefühl reinbringen kann ist schon faszinierend. Diese Mischung aus norwegischer und spanischer Folklore lässt die Gedanken an einen anderen Ort wandern. Kommen wir nun zum Ende und zwar mit „Spoke In The Wheel“ und Gastsänger Eddie Gruz (The Carburetors). Normalerweise stehe ich ja darauf, wenn der letzte Song knallt, aber hier ist es anders. Ein akustischer Leckerbissen, der vom Feeling her an Alice In Chains („Rooster“) erinnert. Wow, hier bekommt man wirklich Gänsehaut.

Fazit: Unglaublich abwechslungsreiches Album. Von melancholischem bis hin zu hartem Stoff, alles dabei. Und das sehr hochwertig gemacht. Mr. Damage hat hier mit seinen Kollegen voll abgeliefert und taucht garantiert in meiner Best Of 2021 Liste auf. Rock’n’Roll vil aldri dø!

WERTUNG:

 

 

Trackliste:

01. I Will Not Conform
02. Invoke Determination
03. The Petrol & The Blood
04. Fire Burns My Name
05. Until The End Of Days
06. Breathe (Little Angel)
07. Insanity
08. Cancel
09. Unleash The Rage
10. Black Moon
11. Spoke In The Wheel

Sturmi

LIQUID STEEL Interview

LIQUID STEEL sind eine österreichische Heavy Metal Band, die 2009 in Innsbruck gegründet wurde. Mit ihrem klassischen Metal Gesang, Twin-Guitar Harmonien und knallenden Rhythmen halten sie den echten Heavy-Metal-Spirit am Leben. Nach den zwei vorzüglichen Vorgängern sind sie nun mit ihrem dritten Werk „Mountains Of Madness“ am Start. Dieses wurde von mir mit sehr starken 9,5 Punkten bewertet, was Anlass genug war die Burschen zu kontaktieren und nach einem Interview zu fragen. Sänger Fabio und Gitarrist Julle stellten sich meinen Fragen. Viel Spaß damit.

M.S.: Servus Jungs! Erst mal danke, dass ihr euch Zeit für dieses Interview nehmt. Für diejenigen, die euch noch nicht kennen: Stellt Liquid Steel doch mal kurz vor.

Fabio: Hey Rock Garage Leser, hallo Sturmi. Erstmal ein großes Danke für euren Support. Wir sind 5 Kumpels aus Tirol die gerne Heavy Metal machen. Wir haben gerade unser neues Album veröffentlicht und sind sehr happy damit.

Julle: 5 langhaarige Tiroler, die klassischen Heavy Metal spielen. Uns gibt’s seit 2009, wir haben 3 Alben veröffentlicht und das nächste Ziel ist natürlich die Weltherrschaft 😊

M.S.: Das neue Album ist meiner Meinung nach das Abwechslungsreichste und dadurch auch das Beste bis jetzt. Wolltet ihr bewusst vielschichtiger werden, oder ist das einfach beim Songwriting entstanden?

Julle: Glaub gar nicht, dass unsere ersten beiden Platten weniger Abwechslung bieten. Das mit dem „nicht stur in einem Genre gefangen sein“ ist uns interessanterweise beim Songwriting jeder Platte noch passiert. Wir wissen seit 10 Jahren nicht, woran das genau liegt, ist aber schlussendlich egal. Uns gefällt die Mischung.

Fabio: Das würd ich doch gleich unterschreiben. Abwechslung wird bei uns großgeschrieben. Ich finde es toll, wenn Bands das Gaspedal voll durchtreten oder wenn andere Bands so richtig schön langsam doomig dahinschlendern, aber mir persönlich wäre das zu wenig. Ich steh auf die Abwechslung und wir machen genau das worauf wir Bock haben. Mal gehen wir es ein wenig rock n’rolliger an, wie im Song wie City Lights, mal treten wir das Gaspedal durch, wie bei On the Run. Wichtig ist, dass man den roten Faden nicht aus den Augen verliert.

M.S.: So, lasst uns mal kurz vom Standard Interview abweichen. Ich hab‘ 10 Fragen für euch, wir fangen von hinten an, und ihr müsst für jede Fragenummer die gleiche Anzahl an Antworten geben. Und los:

10. Eure Top 10 New Wave Of Heavy Metal Alben?
Julle: Ich misch mal alt und neu:
Diamond Head – Lightning To The Nations
Striker – Play To Win
Iron Maiden – The Number Of The Beast
Night Demon – Curse Of The Damned
Steelwing – Zone Of Alienation
Alpha Tiger – Man Or Machine
Skull Fist – Chasing The Dream
Enforcer – Death By Fire
Judas Priest – British Steel
Saxon – Wheels Of Steel

Fabio: Meine top 10 NWOTHM Alben:
Skull Fist – Head of the Pack
Stallion – Slaves of Time
Visigoth – Conquerer’s Oath
Enforcer – Diamonds
Ambush – Firestorm
Night Demon – Curse of the Damned
Cauldron – In Ruin
Striker – Play to win
Sign of the Jackal – Breaking the spell
Eternal Champion – The armor of ire

M.S.: 09. Ihr veranstaltet ein Metal Festival. Welche 9 Bands bucht ihr (es gelten auch Aufgelöste)?

Fabio: Coole Frage. Ich versuch’s…. Led Zeppelin und Black Sabbath Anfang der 70er. Die Ramones und Rush in Urbesetzung, Thin Lizzy zu Live & Dangerous Zeiten. Manilla Road und Cirith Ungol mit Support von the one and only “The Lord Weird Slough Feg” – die fehlen mir noch auf meiner Live Liste und natürlich würde ich uns dazubuchen, ich will da doch dabei sein 😊

Julle: Wenn das Genre egal ist und Geld keine Rolle spielt, dann wäre das ein Traum-Lineup:
Tool, Gojira, Dream Theater, Metallica, Iron Maiden, Judas Priest, Deep Purple, Extreme und Alkbottle

M.S.: 08. Eure Top 8 Non-Metal Alben?

Julle:
Ashbury – Endless Skies
Status Quo – Whatever You Want
Van Halen – Van Halen
Steve Vai – Alien Love Secrets
Extreme – Pornograffitti
Guthrie Govan – Erotic Cakes
Stevie Wonder – Talking Book
Michael Jackson – Thriller

Fabio:
Tom Petty and the Heartbreakers
Neil Young – Harvest
Johnny Cash – Live Folsom Prison
Billy Idol – s.t.
Heilung – Lifa
Beatles – Abbey Road
Zucchero – Oro incenso e birra
Oasis – What’s the story…

M.S.: 07. Ihr geht am Wochenende hart feiern. Welche 7 Musiker nehmt ihr mit (Verstorbene zählen auch)?

Julle: Nicht nur zum Trinken, vor allem auch zum Quatschen:
Eddie Van Halen, Dimebag Darrell, James Hetfield, Lars Ulrich, Bruce Dickinson, Gary Moore, unseren Martin

Fabio: Boah da würden mir ein paar einfallen. Ich glaub ein Mix aus bekannten/ weniger bekannten wäre cool. Ich sag mal, Onkel Lemmy, Amy Winehouse, Haui von der Band Silius, Kevin von der Band Insanity Alert, Vali von Roadwolf, Nicko McBrain und Joey Ramone. Haha, das wär was.

M.S.:06. Nennt 6 geile Metal Bands aus Österreich, die man kennen sollte?

Julle: Silius, Küenring, Roadwolf, Sensylis, The Sorrow, Insanity Alert

Fabio: Am Schirm haben solltest du auch noch Venator, Ewig Frost, Eisenhand, Into the Tempest, Hard Excess und Madog.

M.S.: 05. Eure Top 5 Konzerte als Besucher, was hat euch am besten gefallen?

Julle: Tool (ohne Worte), Metallica (Vollprofis, wird nie eine bessere Band geben), Extreme (1 Meter vor einem meiner Guitarheroes Nuno Bettencourt, yeah!), Opeth (Heiratsantrag gestellt und ja, sie hat ja gesagt!), Alkbottle (vor allem backstage sehr, sehr lustig)

Fabio: Ich habe das Glück Großteil meiner Heroes gesehen zu haben. Ein unvergessliches Konzert ist für mich immer von verschiedenen Faktoren abhängig. Oft ist es eine spezielle Location, oft ist man einfach mit den richtigen Leuten am richtigen Ort und oft stimmt einfach die Magie. Iron Maiden- Somewhere Back In Time Tour 2008 in Bologna war so etwas Spezielles. Das erste Mal mit dieser geilen Setlist in Europa (Ich sag nur Rime of the ancient mariner- da hatte ich Pipi in den Augen). Thin Lizzy (wenn auch ohne Phil natürlich) mit Scott Gorham und Eric Bell in England zu sehen (ca 2010) war ein Traum. Black Sabbath in Birmingham (Abschiedstour) – da hat einfach alles gepasst! Judas Priest in Linz- nach einer etwas schwächeren Vorstellung ein paar Jahre zuvor haben sie in Linz einfach keine Gefangenen gemacht und eine Setlist mit einer unfassbaren Leidenschaft gespielt. Stellvertretend für die unzähligen geilen Underground Shows wähl ich dann noch Cirith Ungol beim Keep It True. Ohne Worte.

M.S.: 04. Und nun eure Top 4 Gigs als Musiker, was hat euch geflasht?

Julle: Support von Iced Earth – Zuschaueranzahl, professionelle Venue
Support von U.D.O. – erstes Mal vor mehr als 1000 Leuten live spielen hat schon was
Metal in der Lok – Ferdl hat an diesem Abend 5x das selbe Solo gespielt 😊
„Mountains Of Madness“-Festival in Innsbruck – Fabio in Halford-Manier mit Moped auf der Bühne, das war richtig cool!

Fabio: Trveheim Festival vor full House – was für ein tolles Festival und großartige Leute. Iced Earth Support war schon speziell (quasi vor der Haustür mit einer deiner Lieblingsbands). Metalheadz Open Air in Bayern, genauso toll. Super Leute, super Bühne, die Atmosphäre ist genau wie beim Trveheim sehr familiär und man fühlt sich sofort zuhause. Das erste Mal Tschechien spielen. Sagen wir so, Tschechien ist anders. Die sind verrückt da drüben – und ich mein das absolut positiv.

M.S.: 03. Sagt uns eure Top 3 Lieblingssänger?

Julle: Schwierig, da es so viele gute gibt/gab. James Hetfield, Maynard James Keenan, Axl Rose.

Fabio: Neben den üblichen Verdächtigen Dickinson, Dio und Halford, nenn ich noch Joey Ramone und Phil Lynott.

M.S.: 02. Welche 2 Biersorten trinkst ihr am liebsten?

Julle: Gösser, Hacker-Pschorr

Fabio: Tegernseer, Zipfer

M.S.: 01. Ein Außerirdischer landet und ihr habt nur ein Album um ihm Heavy Metal zu erklären und dadurch die Chance die Welt zu retten. Welches nehmt ihr?

Julle: Judas Priest – Painkiller – für mich DIE Definition des Begriffs „Heavy Metal“

Fabio: Black Sabbath – s.t. – beim Einsetzen der Glocke würden die Aliens vor Angst die Flucht ergreifen, spätestens allerdings beim ersten Akkord von Riffmeister Iommi würden sie erstarren.

M.S.: Das war klasse. Zurück zu euch. Was sind eure Pläne für die Zukunft, wenn man auch wieder live Musik erleben kann?

Julle: Mal sehen, was heuer coronabedingt möglich ist. Einige Anfragen haben wir schon, das sollte sich Ende des Sommers ausgehen. Freuen uns natürlich schon riesig, das neue Material unter die Leute zu bringen. Ob es ein viertes Album geben wird, steht noch in den Sternen, reizen würde es mich jetzt schon.

Fabio: Wir freuen uns vor allem wieder live zu spielen. Wer uns haben möchte, kann uns einfach anschreiben.

M.S.: Ich sage danke für dieses Gespräch und für euer richtig geiles Album. Die letzten Worte gehören euch. Was möchtet ihr euren Fans noch unbedingt sagen?

Julle: Danke, Sturmi, für das Interview mit sehr interessanten Fragen und deinen Support! Leute, genießt den Sommer mit viel Bier und viel Heavy Metal!

Fabio: Danke Sturmi – you rock! Genießt die Zeit, lasst euch nicht stressen und legt wieder mal euer Lieblingsalbum auf. Dazu ein kühles Bierchen und einfach genießen. Ich hoffe wir sehen uns bald.

Sturmi

REINFORCER Interview

Nahe meiner alten Heimat, genauer aus Paderborn kommen die Power Metaller von REINFORCER! Dieser Umstand und das Fullenght Debütalbum waren für mich Grund genug dem Lead Gitarristen der Band Niclas Stappert ein paar Fragen zu stellen.

J.P: Hallo Niclas, vielen Dank das du mir ein paar Fragen zu euch und zu eurem Debütalbum beantwortest. Zuerst, für die Leute die euch vielleicht noch nicht so kennen, stell dich und die Band doch einmal kurz vor und erzähle ein bisschen was zu eurem Werdegang?

N.S: Hallo Julian, nichts zu danken, wir stehen natürlich gerne Rede und Antwort. Wir, das sind fünf Jungs aus dem schönen Ostwestfalen-Lippe. Der Grundstein für die Band wurde 2015 von unserem Basser Marvin und mir gelegt. 2017 hatten wir allerdings erst das komplette Line-Up zusammen. Ein relativ langer Zeitraum also, bis wir nach Lasse am Schlagzeug und Tobias an der zweiten Gitarre mit Logan letztendlich auch noch den perfekt passenden Sänger gefunden hatten. Seitdem hat sich am Line-Up nichts mehr verändert, man könnte also sagen, dass sich die Geduld bei der Musikersuche ausgezahlt hat. 2018 haben wir dann auch relativ zügig unsere erste EP „The Wanderer“ rausgebracht, die schon sehr guten Zuspruch bekommen hat und ein halbes Jahr später dementsprechend vom Schweizer Label „Doc Gator Records“ nochmals auf Vinyl und Tape aufgelegt wurde.

J.P: Nach eurer Debüt EP, nun euer erstes komplettes Album. Dieses erscheint auf dem italienischen Label Scarlet Records. Gab es keine guten Angebote von deutschen Labels oder haben sie euch einfach das beste Angebot gemacht? Erzähl vielleicht mal etwas zur Labelsuche und eurer Wahl.

N.S: Unsre Labelsuche ist tatsächlich so abgelaufen, wie sich das vermutlich viele Leute so vorstellen. Nachdem das komplette Album aufgenommen, gemixt und gemastert war, haben wir die Scheibe digital oder per Post an die verschiedensten Labels in ganz Europa verschickt. Da war von den ganz Großen bis zu den ganz Kleinen alles dabei. Wir wollten einfach mal schauen, was so möglich ist und keine Optionen von vornherein ausschließen. Angebote gab es dann auch aus verschiedenen Ländern, wobei aus Deutschland tatsächlich weniger Feedback kam als aus Ländern wie Italien oder Griechenland. Bei Scarlet Records hat das Gesamtpaket dann einfach am besten gepasst. Das Label hat schon eine gewisse Strahlkraft und zeigt mit Bands wie Frozen Crown, dass sie in der Lage sind, aufstrebende Acts wirklich nach vorne zu bringen. So ist beispielsweise der Auftritt im Social Media Bereich super professionell, was nicht zuletzt ihr Youtube-Channel mit 125.000 Followern unter Beweis stellt. Zudem arbeiten sie mit den größten Distributionen zusammen und haben unzählige Kontakte. Neben all diesen Aspekten hat man auch gemerkt, dass die Jungs von Scarlet sich wirklich mit unserem Album befasst haben. In der Begründung, warum sie uns gern signen möchten, war unter anderem ein Kommentar zu jedem Song. In den weiteren Gesprächen hat sich dann auch gezeigt, dass wir eine ähnliche Philosophie verfolgen und so sind wir uns dann relativ schnell einig geworden.

J.P: Wie sind denn die Aufnahmen zu der Platte abgelaufen? Wann habt ihr damit angefangen und wie ist sie entstanden?

N.S: Nachdem Songwriting und Pre-Production abgeschlossen waren, sind wir im Mai 2020 zunächst ins Room89 Studio im heimischen Paderborn, um Gitarren, Bass und Gesang aufzunehmen. Im Room 89 hatten wir schon die EP eingespielt und produzieren lassen. Für Drums, Gitarren-Reamping, Mix und Mastering haben wir uns dann diesmal aber für das renommierte Kohlekeller Studio in Seeheim entschieden. Hier sind regelmäßig Größen wie Powerwolf oder Aborted zu Gast. Vor allem im Death Metal Bereich zählt der Kohlekeller zu einer der besten Adressen. Da hat unser Drummer Lasse dann im August fleißig bei der Arbeit mit Produzent Kai Stahlenberg geschwitzt, während Tobi und ich uns vor allem um den Grill und die Getränke gekümmert haben. Augen auf bei der Instrumentenwahl! 😀 Im September war dann schließlich alles fertig und die bereits erwähnte Labelsuche konnte losgehen. Zwischen Beginn der Recordings und Releasedate liegt also schon ein gutes Jahr.

J.P: Ist bei euch das Songwriting ein Thema für alle in der Band, oder wer übernimmt diesen Job bei euch?

N.S: Bei uns entstehen die Songs grundsätzlich nicht im Proberaum. Überhaupt proben wir gar nicht regelmäßig, sondern eher intensiv direkt vor Auftritten. Die meisten Ideen stammen in der Regel erstmal von mir, wobei sich Tobi mittlerweile mehr und mehr ins Songwriting mit einbringt. Meistens schicke ich dann die ersten Riffs rum und er schickt mir gegebenenfalls seine Ideen. Immer mal wieder treffen Tobi und ich uns aber auch bei mir im Home-Studio und wir arbeiten gemeinsam an Songs. Wenn ein Track weitestgehend fertig arrangiert ist, kommt dann Logan hinzu, der den Großteil der Texte schreibt. Der hat meistens schon irgendeine textliche Idee und ich die ein oder andere Gesangsmelodie im Kopf. Die beiden Teile bringen wir dann irgendwie zusammen und am Ende steht im besten Fall die fertige Songdemo. Lasse und Marvin müssen sich dann mit dem Zeug herumschlagen, das wir uns da wieder zusammengebastelt haben. 😀

J.P: Dazu passend die Frage, gibt es eine Hintergrundgeschichte oder eine Art roter Faden, der sich durch die Songs zieht? Ist das Ganze ein Konzeptalbum oder eher weniger?

N.S: Prince of the Tribes ist kein Konzeptalbum. Jeder Song ist eigenständig und erzählt in irgendeiner Form seine eigene Geschichte. Hierbei wandern wir quer durch die gesamte Historie der Menschheit und erzählen Storys aus verschiedenen Epochen. Das fängt bei der legendären Varusschlacht im Titletrack an, führt über den allseits bekannten Piraten Blackbeard in Black Sails bis hin zum modernen Luftkampf im Song Coup de Grâce. Meistens behandeln die Songinhalte wahre Ereignisse, bei Shieldmaiden oder Hand on Heart handelt es sich aber beispielsweise auch einfach um fiktionale Geschichten, wie sie vielleicht so oder so ähnlich in der Vergangenheit passiert sein könnten.

J.P: Kommen wir jetzt mal zum Album selbst. Einzelne Songs herauszupicken viel mir sehr schwer! Die Platte ist einfach saustark und erzählt eine wunderbare, schwermetallische Fantasy Geschichte. Gibt es für dich ein paar Songs die du vielleicht hervorheben würdest oder die du als besonders charakteristisch für REINFORCER siehst?

N.S: Erstmal danke für das Kompliment. Grundsätzlich setzen wir uns keine Vorgaben, wie ein Reinforcer-Song zu klingen hat, oder versuchen irgendwelchen Schemata zu folgen. Vielleicht trägt das auch ein wenig dazu bei, dass das Album doch schon ein recht abwechslungsreiches Gesamtpaket geworden ist. Als charakteristisch würde ich auf jeden Fall „Allegiance and Steel“ nennen, einfach weil man in ihm so ziemlich alles wiederfindet, was typisch für unsere Musik ist. Viele verschiedene Riffs, zweistimmige Gitarren, mehrere Soli und ein Refrain, der live durchaus zum Mitsingen einlädt. Mit „Black Sails“ bleiben wir uns treu und haben, wie auf der EP auch, wieder einen Piratensong auf die Scheibe gepackt. Mit „Shieldmaiden“ ist diesmal auch ein etwas melancholischeres Stück dabei und beim letzten Song „Z32“ spielen wir nochmal ein wenig mit verschiedenen Tempi und Dynamiken. Der hat irgendwie eine richtig interessante Atmosphäre und gefällt uns daher besonders gut, auch wenn er beim ersten Hören vielleicht ein wenig aus der Reihe fällt. Eine richtige Ballade sucht man auf dem Album allerdings vergeblich, alles in allem geht es schon ordentlich nach vorne würde ich sagen.

J.P: Ich erwähnte es schon, ihr kommt aus der Nähe meiner alten Heimat genauer aus Paderborn. Wie ist denn so die Metallandschaft da oben? Gibt es gute Auftrittsmöglichkeiten in der Nähe und eine gute Metalszene?

N.S: Also die Metalszene im Paderborner Raum ist durchaus intakt würde ich sagen. Sowohl was Fans als auch Bands betrifft. Das Wiederaufleben der Metal-Inferno Konzertreihe in Paderborn spiegelt das sehr gut wider. Aktuell fühlt sich das ganze natürlich sehr weit weg an, aber ich denke, dass das alles nach Corona wieder richtig aufleben wird. Wirklich gute Locations für Auftritte gibt es im direkten Umkreis leider eher wenige würde ich sagen, aber das ist heutzutage natürlich generell schwer, so etwas außerhalb der wirklich großen Städte zu etablieren.

J.P: Zurückblickend auf eure EP, wie zufrieden seid ihr denn damit auch bezüglich des Verkaufes der EP? Ich glaube sie kam damals auch über Doc Gator Records raus, oder? Wäre das nicht auch eine Labelwahl für euch gewesen?

N.S: Mit der EP waren wir auch im Hinblick auf den Verkauf sehr zufrieden. Sie war ursprünglich gar nicht mit einem kommerziellen Gedanken entstanden, sondern sollte einfach dazu dienen, der Metalwelt einen ersten Eindruck von unserer Musik zu verschaffen. Umso erfreuter waren wir natürlich, dass sich direkt ein Label für uns interessiert und die EP nochmal extra in zwei tollen Vinyl-Varianten aufgelegt hat. Die 100 farbigen Exemplare waren dann auch innerhalb eines Tages vergriffen, ein voller Erfolg also für Doc Gator Records und uns natürlich. Über die Jungs von Doc Gator lässt sich auch wirklich nur positives sagen. Eine Gruppe positiv Verrückter, die allesamt mit absolutem Herzblut dabei sind. Das merkt man dann auch in der tollen Aufmachung ihrer Releases. Während die Gators ihr Label ausdrücklich nur hobbymäßig betreiben, hat Scarlet da allerdings eine völlig andere Ausrichtung. Das spiegelt sich, wie schon erwähnt, natürlich auch in den Strukturen wider und wir haben uns nun bewusst für diese Herangehensweise entschieden.

J.P: Tja, Corona ist ja nach wie vor allgegenwertig, wie geht ihr denn damit um bzw. wie hat euch das in der Arbeit zum neuen Album beeinflusst? Können sich die Fans vielleicht noch auf das ein oder andere Video zur Scheibe freuen?

N.S: Besonders bei der Arbeit am Album war natürlich, dass man sich als Band nur sehr sporadisch und eher einzeln gesehen hat. Unsere Proben mit der gesamten Truppe kann man in der Zeit auch wirklich an einer Hand abzählen. Da zahlt sich natürlich aus, dass man in der heutigen Zeit wirklich alles digital austauschen kann und jeder Einzelne sich zu Hause auf die jeweiligen Recordings vorbereiten konnte. Am 11.06., also genau heute, wenn das Interview erscheint, wird auch das Musikvideo zu „Allegiance and Steel“ auf dem Kanal von Scarlet Records veröffentlicht. Also am besten direkt mal reinschauen. Aktuell laufen die Planungen für ein zweites Musikvideo auch noch, aber da müssen wir mal schauen. Ein Video mit ordentlicher Qualität ist immer mit hohen Kosten verbunden und wir wollen da keine Kompromisse eingehen und irgendwas veröffentlichen, was uns im Nachhinein vielleicht nicht mehr gefällt.

J.P: Niclas was steht denn aktuell und in der nächsten Zeit nun für REINFORCER an? Konzertpläne gibt es vermutlich viele, aber in die Glaskugel können wir ja leider nicht schauen!

N.S: Richtig, das ist momentan alles ein wenig schwierig. Wir hoffen natürlich, so schnell und oft wie möglich wieder auf die Bühne zu kommen, das ist doch das, was das Musikerdasein so schön macht. Zwei verschobene Shows stehen auf jeden Fall schon auf der Agenda. Am 27.11.2021 geht es nach Hamm zum Ragers Elite Festival und für April 2022 ist ein Nachholtermin der Heavy Stage Night in Osnabrück geplant.

J.P: Vielen Dank Niclas für deine Zeit und die interessanten Antworten! Ich wünsche euch alles Gute für die Zukunft. Die letzten Worte an die Fans da draußen gehören natürlich dir.

N.S.: Vielen Dank, es war mir eine Freude! Wir wünschen einfach allen Metalheads da draußen eine Menge Spaß mit unserem neuen Album. In der aktuellen Zeit ist es schöner denn je, einfach eine Platte aufzulegen und den Stress da draußen ein wenig zu vergessen. Wer Interesse an Vinyl, CD oder auch Merch von uns hat, schaut gerne mal auf www.reinforcer.de in unserem Shop vorbei. Schreibt uns auch gern auf Facebook, wenn ihr irgendetwas signiert haben möchtet oder es sonstige Sonderwünsche gibt. Und dann hoffe ich einfach, dass wir uns bald endlich wieder auf der Bühne oder vor der Theke sehen!

Julian