SOCIAL DISORDER – Time tor Rise

Trackliste:

01. Time to Rise
02. High on Life
03. Going Blind
04. Free your Spirit
05. Forged in Fire
06. Stardust in Mirrors
07. Last Call
08. Can`t get you out of my Head
09. Dancing in the Rain
10. See what you Believe

 

Spielzeit: 44:05 min – Genre: Hard Rock – Label: Pride & Joy Music – VÖ: 23.02.2024 – Page: www.facebook.com/OfficialSocialDisorderSweden

 

2021 erschient das Debütalbum „Love 2 Be Hated“ der Hard Rock Supergroup SOCIAL DISORDER. Komischerweise mal nicht beim Label Frontiers Records, sondern bei AFM Records.
Nun sind die Herren Anders La Rönnblom (X ROMANCE), Tracii Guns (LA GUNS), Leif Ehlin (PERFECT PLAN), Shawn Duncan (LA GUNS), David Stone (RAINBOW), Thomas Nordin und Rudy Sarzo (WHITESNAKE) wieder zurück und präsentieren uns ihr neues Album „Time To Rise“ welches erneut Hard Rock der gehobenen Klasse bieten wird.
Das erste Album kam bei unserem Jannis ordentlich weg, daher dachte ich mir wage ich mich mal vor und bespreche das neue Album welches übrigens bei Pride & Joy Music erscheint, tolle Signing würde ich sagen!

Als Opener fungiert die Videosingle und Titeltrack „Time to Rise“ der nach einer kurzen Einleitung ziemlich riffbetont loslegt. Mit einem satten Groove und dem sehr angenehmen Gesang von Fronter Thomas Nordin bahnt sich die Nummer anschließend ihren Weg in die Gehörgänge der Fans und aufgrund des tollen Refrains bleibt diese Nummer direkt ordentlich haften. Sehr schön!
Ein sehr ordentlicher Start auf dem direkt mit „High on Life“ weiter aufgebaut wird. Hier ist die Hammond Orgel das erste Mal so richtig präsent und erneut ballert uns hier ein toller Groove um die Ohren. Zusätzlich haben wir auch hier wieder einen absoluten Ohrwurmchorus zu verzeichnen, der den Track zum absoluten Hit macht!
„Going Blind“ legt dann etwas mehr Augenmerk auf die Melodie, reiht sich aber gut in das bisher Gehörte ein, ohne großartig zu glänzen.
Etwas mehr Ruhe kommt in „Free your Spirit“ auf welches einen starken Blues Vipe hat, nicht nur aufgrund der Mundharmonika, die erklingt. Ein toller Track der einen nur so dahin schmelzen lässt irgendwie. Tolle Stimmung, geiler, gefühlvoller Gesang. Top Leistung insgesamt!
Der Mittelteil ist dann ebenfalls von gehobener Qualität und bietet mit dem melodischen und epischen „Forged in Fire“, dem Groovemonster „Stardust in Mirrors“, welcher ebenfalls wieder einen tollen Ohrwurmchorus besitzt, sowie dem klassischen Hard Rocker „Last Call“ weitere Hits die man sich genüsslich zu Gemüte führen kann.
Satter Rock ist dann auch der beherrschende Stil bei „Can`t get you out of my Head“ bevor mit „Dancing in the Rain“ eine tolle Ballade habe, die zwar etwas zu sehr nach Mainstream und Radiokompatiblität tönt, aber auf jeden Fall gut gemacht ist!
Abschließend wird bei „See what you Believe“ nochmal ordentlich der Groove ausgepackt, so dass es einem ganz warm um die Magengegend wird.

Tja, da hat sich doch mein Ausflug in die Welt der Hard Rocks gelohnt! Eine tolle Mischung die uns hier die Jungs von SOCIAL DISORDER hier auf ihrem zweiten Album präsentieren. Da kommen tatsächlich ordentlich WHITESNAKE und RAINBOW Vipes immer wieder auf, aber auch die Blues Fraktion kann hier das ein oder andere interessante finden.
Dazu noch Meister an den Instrumenten und mit Thomas Nordin ein Sänger dessen tiefer und ausdrucksstarker Gesang wirklich super zur Mucke passt!
War das Debüt noch etwas ungenauer und zu Mainstreamlastig wird auf dem zweiten Album die Richtung klarer und auch härter sowie hochklassiger.
Verdiente 9 Punkte für den zweiten Diskus, weiter so!

Julian

 

ELETTRA STORM – Powerlords

Trackliste:

01. Higher than the Stars
02. Redemption
03. Origin of Dreams
04. Powerlords
05. Alone
06. Heirs of the Descent
07. Sacrifice of Angels
08. Spirit of the Moon
09. Voices in the Wind

 

 

Spielzeit: 41:44 min – Genre: Power Metal – Label: Scarlet Records – VÖ: 16.02.2024 – Page: www.facebook.com/ElettraStorm

 

Eine neue Power Metal Band erhebt sich mal wieder in Italien! Gegründet von SINHERESY Mitgründer Davide Sportiello treten ELETTRA STORM an um der dürstenden Fangemeinde ihren italienisch geprägten Power Metal in der Schnittmenge zwischen RHAPSODY OF FIRE und FROZEN CROWN zu präsentieren.
Am Mikro steht mit der jungen Crystal Emilliani ein ziemlich unbeschriebenes Blatt, lassen wir also das Debütalbum „Powerlords“ mal auf uns zu kommen.

Beginnen wir mit dem Opener „Higher than the Stars“ wo direkt mal richtig auf die Tube gedrückt wird!
Doublebass Drums wechseln sich ab mit satten Riffs und im Refrain ist man schön eingängig unterwegs. So muss ein Opener doch sein, oder?
„Redemption“ ist ein ähnlicher Hochgeschwindigkeitstrack, der mit männlichen Gesangsparts unterstützt wird.
Ein tolles Wechselspiel welches hier aufgebaut wird.
Über das klassische, aber nicht so spektakuläre „Origing of Dreams“ geht es dann in den Mittelteil wo vor allem der Bombast und Titeltrack „Powerlords“ mit seiner Abwechslung und Eingängigkeit sowie „Heirs oft he Descent“ ordentlich punkten können.
Auch hier kommen immer wieder männliche Gastvocals zum Ensatz.
Der Gesang von Fronterin Crystal geht übrigens in Ordnung, ist eher im Rockbereich angesiedelt, könnte aber vielleicht dass ein oder andere Mal etwas mehr Druck vertragen, um gegen die instrumentale Wucht zu bestehen. Das sollte man auch mal nach der Hälfte der Scheibe festhalten.
Im letzten Drittel ist man bei „Sacrifice of Angels“ wieder pfeilschnell unterwegs bevor man bei „Spirit of the Moon“ wieder knietief im italienischen Bombast Power Metal watet und das abschließende, etwas längere, „Voices in the Wind“ schön abwechslungsreich und ein richtiger Lichtblick zum Abschluss ist.

Nun ja, SINHERESY und FROZEN CROWN haben gegen das Debüt von ELETTRA STORM noch ganz klar die Nase vorn, dafür sind die Songs hier noch eher solider Standardmetal aus denen dann leider auch nicht mehr herausgeholt werden kann!
Da sagen mir die angesprochenen Bands noch mehr zu.
Für italienische Power Metalanhänger ist die neue Band mit Sicherheit eine Entdeckung wert, alle anderen sollten mal rein hören, ob ihnen die solide Leistung der Kauf wert ist! Nicht schlecht, aber nicht schlecht reicht leider in der heutigen Veröffentlichungsflut vermutlich nicht alleine aus, sorry!

Julian

 

SCANNER – The Cosmic Race

Trackliste:

01. The Earth Song
02. Face the Fight
03. Warriors of the Light
04. Dance of the Dead
05. Scanner`s Law
06. A New Horizon
07. Farewell to the Sun
08. Space Battalion
09. The Last and First in Line

 

 

Spielzeit: 47:40 min – Genre: Power Metal – Label: ROAR! – VÖ: 12.01.2024 – Page: www.facebook.com/Scanner.Heavy.Metal.Band

 

Die deutschen Power Metaller von SCANNER lassen auch mal wieder von sich hören! 9 Jahre nach dem letzten Album „The Judgement“ sind die Jungs um Mastermind Axel Julius endlich wieder zurück und lassen ihren mit Prog Einflüssen gewürzten Power Metal auf die Fanschar los!
Konzeptionell und textlich wird die Scanner Geschichte auf dem neuen Album „The Cosmic Race“ wieder aufgenommen, der Scanner bringt einige Auserwählte auf einen neuen Planeten, um eine neue Gesellschaft zu gründen, die vor knapp 30 Jahren begonnen wurde. Das lässt Großes erwarten.
Man sollte aber kein Album im Stile der Anfangstage von „Hypertrace“ erwarten, sondern ein Album mit vielen interessanten Wendungen und neuen Einflüssen. So zumindestens der Promotext.

Das lies mich aufhorchen und auch wenn die Veröffentlichung schon etwas her ist, war mir klar das musste ich mir näher anhören!
Starten wir daher direkt mit dem Opener „The Earth Song“ der sehr kraftvoll los startet. Abwechslungsreiche Gitarrenriffs, mitreißender Rhythmus, ein Ohrwurmchorus erster Güte und zum Schluss noch ein paar deutsche Passagen. Das sind die Glanzpunkte dieses Appetithappens der absolut Lust auf mehr macht!
Die zweite Nummer „Face the Fight“ ist ein Headbanger der live vermutlich tierisch abgehen wird. Hier kann man ordentlich das Haupthaar schütteln und die Fäuste in die Luft recken.
„Warriors of the Light“ ist ein schneller Power Metalsong und entwickelt sich ziemlich schnell zu einer wahren Ohrbombe aufgrund des geilen Chorus und der tighten Rythmusfraktion die los ballert, als ob es kein Morgen mehr geben würde! Apropos der Bass und das Schlagzeug drücken bislang echt übel in den Songs, selten so geil vorne gehört!
„Dance of the Dead“ ist düster und schleppend mit einem Hitchorus unterwegs bevor mit „Scanner`s Law“ die Boxen sowie das Schlagzeug ordentlich zerlegt werden, Heiland ballert das Ding mit seinem satten Groove in der Magengegend!
Episch wird es dann bei „New Horizon“ wo es für den Hörer viel zu entdecken gibt und wo Sänger Efthimios Ioannidis richtig nach vorne kommt und sein bisheriges Können nur noch mehr untermauert. Bislang schwebte der Gute ziemlich unter dem Radar muss ich sagen, das muss sich ändern, was ein geiler Sänger!
Mit den folgenden „Farewell to the Sun“ und „Space Battalion“ haben wir ziemlich klassische Power Metal Songs, die jedem Fan dieser Spielart sofort in Fleisch und Blut übergehen sollten, klasse Songs die sich perfekt ins bisherige Songgeflecht einfügen.
Abgeschlossen wir das Album dann mit „The Last and First in Line“ welches unglaublich abwechslungsreich ist und für den Hörer einiges bietet. Rhythmuswechsel, orientalische Vipes und ruhige Zwischenspiele. Hier ist einiges am Start und es passiert ordentlich was.

Ich muss gestehen zuerst erschloss sich mir das neue Album von SCANNER nicht wirklich! Erst bei mehrmaligem Hören zündeten die Songs richtig durch und auf einmal machte das Ganze einen Sinn!
Was ein geiles Power Metalalbum welches wunderbar neumodisch und doch klassisch wirkt inklusive eines geilen Gesanges und Meister an ihren Instrumenten. Zusätzlich ist die Produktion eine Wucht und dürfte den Staub aus so manchen Boxen blasen!
Eines meiner ersten absoluten, frühen Powermetal Highlights des Jahres, einfach nur geil sorry!

Julian

 

LAZARUS DREAM Interview

So langsam wurde es Zeit für mich mal genauer hinter die Kulissen des Studioprojektes LAZARUS DREAM zu blicken. Daher schnappte ich mir Gründer Markus Pfeffer um ihn etwas auf den Zahn zu fühlen. Praktischerweise wohnt er nicht sooo weit weg von mir, ein weiterer Pluspunkt für das Interview!

J.P: Hallo Markus, vielen Dank dass du mir ein paar Fragen zu euch und zu eurem neuen Album beantwortest. Zuerst, für die Leute, die euch vielleicht noch nicht so kennen, stell euch und die Band doch einmal kurz vor und erzähle ein bisschen was zu eurem Werdegang?

M.P: Tatsächlich denken viele das LAZARUS DREAM eine neue Band ist. In Wirklichkeit gehen die Anfänge der Band auf das Jahr 1999 zurück da haben Carsten und ich uns zusammengerauft und 3 Songs geschrieben. Dann ging er aber wieder zu den reaktivierten DOMAIN und ich machte mit meiner damaligen Hauptband WINTERLAND weiter. 2020 als die Corona Pandemie grassierte hatte ja jeder Zeit und da haben wir die 20 Jahre alten Songs wieder hervorgekramt. Aus diesen 3 Songs entstanden ja mittlerweile dann 3 Alben. Die Zusammenarbeit zwischen Carsten und mir ist also nicht ganz neu, wir kennen uns schon über 25 Jahre. Da wir mittlerweile unglaublich viele Liveanfragen bekommen haben wir uns dann vor kurzem dazu entschlossen Markus Herzog als Schlagzeuger und dritten Musiker fest in die Band aufzunehmen, um zu signalisieren wir könnten das Ganze auch vom Studio auf die Livebühne bringen. Natürlich hängt das aber auch noch an ein paar anderen Mitfaktoren, schließlich kann ich mich ja nicht zerteilen und wir bräuchten dann noch einen zweiten Gitarristen und einen Bassisten. Ist also noch ein finanzieller Aspekt.
LAZARUS DREAM gibt es also schon seit 25 Jahren und wurde dann während der Pandemie, passend zum Namen, nur wiederbelebt!

J.P: Du hast ja auch noch ein anderes Projekt Namens BARNABAS SKY welches mit vielen unterschiedlichen Gastsängern besetzt ist. Bei LAZARUS DREAM setzt du nur auf einen, sehr hochkarätigen deutschen Sänger, Carsten Lizard Schulz! War das von Anfang an so gedacht und wie kam der Kontakt zu Carsten zu Stande?

M.P: Fakt ist tatsächlich Carsten hat damals in Heidelberg studiert und hat sich, um sein Studium etwas zu finanzieren bei örtlich ansässigen Musikmagazinen als freier Mitarbeiter geschrieben. Und Carsten hat dann tatsächlich das erste WINTERLAND Album dort rezensiert und hat es dann in der Rezi „gewagt“ unseren Sänger zu kritisieren : ) Ich war zuerst mega angepisst, habe dann bei der Redaktion angerufen und dort wurde mir dann gesagt der singt ja selbst in einer Band Namens MISTER HATE die aus Heidelberg kommen. Es kam, wie es kommen musste, man kam in Kontakt, verstand sich gut und als dann MISTER HATE auf Eis lagen und es aufgrund des Sänger Austieges auch bei WINTERLAND nicht weiterging haben Carsten und ich uns zusammengetan und eben LAZARUS DREAM ins Leben gerufen, siehe oben.
Ich habe ja nicht nur BARNABAS SKY und LAZARUS DREAM, sonder ich habe ja insgesamt 4 oder 5 Projekte an den ich immer wieder arbeite, so richtig durchblicke ich es selbst nicht mehr : ) Und das liegt aber einfach daran das ich zu viele Songideen habe und eigentlich ständig am Schreiben bin. Da ich in der glücklichen Lage bin hier ein kleines Homestudio zu haben kann ich diese Songideen ziemlich schnell auch umsetzen und dann entscheide ich quasi zu welchem Projekt der Song passt. Ich habe ja zum Beispiel auch noch ATLANTIS DRIVE mit Marc Boals wo das Debüt auch schon fertig ist.
Bei BARNABAS SKY ist das so gewesen das ich einfach Songideen hatte und dann einfach Sänger bei Facebook angeschrieben und gefragt habe. Ich hätte auch gerne Sängerinnen auf dem Album gehabt, aber leider hat mir da so gut wie niemand geantwortet! Und wenn mir dann zum Beispiel ein Rob Rock oder ein Zack Stevens zugesagt haben habe ich den schlussendlichen Song für sie geschrieben in der Stilistik wo ich sie hören wollte und die passen und dann aufgenommen. Ich kann dann auch erst irgendwie aufhören, wenn ich ein gesamtes Album fertig haben, ist irgendwie ganz komisch! Ein neues BARNABAS SKY Album ist auch schon in Arbeit, aber ich muss jetzt auch mal wieder meine Veröffentlichungsschlagzahl etwas runterschrauben sonst wird es ja langweilig für den Hörer immer die gleichen Nasen zu sehen : ) . Auf dem neuen BARNABAS SKY Album sind auch ein paar neue Leute am Start, zum Beispiel hat mir Tony Harnell von TNT eine Mörderballade eingesungen. Rob Lundgren von MENTALIST sollte auch ein Song auf dem Album singen, der war aber so gut, dass wir den jetzt da rausgenommen haben und ein komplettes, gemeinsames Album machen, so entstehen neue Projekte!

J.P: Wie sind denn die Aufnahmen zu der neuen Platte abgelaufen? Wann habt ihr damit angefangen und wie ist sie entstanden, habt ihr ganz klassisch zusammen aufgenommen oder jeder für sich?

M.P: Also jeder hat für sich aufgenommen. Das liegt aber auch an der Art und Weise wie ich Songs schreibe und aufnehme. Ich mache das halt alles allein. Wenn mir, was in den Kopf kommt, auch manchmal mitten in der Nacht, dann muss ich das einfach sofort aufnehmen. Als Multiinstrumentalist arbeite ich die Songs halt immer schon komplett aus und brauche da erstmal niemanden. Die Gesangsaufnahme oder auch das Schlagzeug kommt dann später noch dazu.
Das neue Album ist grob im ersten Halbjahr 2023 entstanden.

J.P: In den Infos zum Album steht, das ihr wieder mehr in Richtung des Debüts gehen wolltet und nicht mehr so viel experimentieren wolltet wie auf dem letzten Album. Finde ich sehr gut! Wie kam es dazu, was hat euch dazu bewogen?

M.P: Also rückblickend war die zweite Scheibe experimenteller, weil ich das einfach so wollte. Das Ganze ist also komplett auf meinem Mist gewachsen. Während des 2. großen Lockdowns 2021 habe ich Song um Song geschrieben und wollte dann auch mal was Neues machen. Deswegen habe ich dann angefangen viel mit Gitarren Synthesizern zu arbeiten und herumzuprobieren wo man dann vorne Gitarre rein gibt und hinten eine Hammond Orgel rauskommt. Und das hört man tatsächlich auf dem ganzen Album, weil ich mich da richtig ausgetobt habe! Mich hat das einfach fasziniert und so klingt das 2. LAZARUS DREAM Album stark nach den 70igern und die Songs waren auch einfach länger, komplexer und auch sperriger. Mit dem neuen Album habe ich dann wieder den Weg zurück gemacht und die Songs sind einfach wieder kürzer und prägnanter. 80Iger typisch halt!
Deswegen auch der Opener „The Sweetest Chaos“ wo sich das Label durchgesetzt hat, und das Ende mit „Empire of Thorns“.

J.P: Kommen wir jetzt mal zum Album selbst. Einzelne Songs fielen mir recht schwer herauszupicken. Wovon handelt eure Lyrics denn so?

M.P: Die Lyrics macht ja komplett Carsten. Ich mache nur die Musik und die Sänger schreiben die Melodien und die Texte. Carsten rennt schon seit 35 Jahren mit einem Textbuch und Diktiergerät rum. Er hat auch ganz viel Textfragmente, die er dann einfach aus dem Hut zaubert, wenn ich ihm Musik schicke. Er hat da die künstlerische Freiheit von daher kann ich dir leider nicht sagen um was es da immer genau geht. Ich kann irgendwie nur viel Musik, Texte überlasse ich anderen. Können tu ich es, aber andere können das besser!

J.P: Und apropos neues Album, ihr habt euch ja personell verstärkt und seid zum Trio gewachsen. Markus Herzog ist nun Teil der Band. Was war der Grund dafür, woher kanntet ihr ihn, was bringt er mit und habt ihr noch weitere Zugänge in der Zukunft geplant?

M.P: Er kam über Carsten in die Band, er kannte ihn. Er ersetzt Markus Kuhlmann von den beiden Vorgängeralben der einfach zu viel andere Projekte und Bands und weniger Zeit hat. Auch live wäre es da schwierig geworden. Markus Herzog ist zwar auch bei DOUBLE CRUSH SYNDROM aktiv aber hat längst nicht so viele zusätzliche Sache wie Markus. Außerdem ist er ein toller Rockdrummer und auch ein netter Kerl.
Mehr feste Bandmitglieder sind erstmal nicht geplant.

J.P: Anschlussfrage dazu, ist LAZARUS DREAM für dich eher Studioprojekt oder könnte sich das Ganze auch zu einer richtigen Liveband entwickeln?

M.P: Also ich glaube für eine richtige Liveband mit ständigen Touren fehlt uns die Basis, aber das ein oder andere Konzert oder Festivalgig wäre absolut machbar das wäre super! Also eher Studioprojekt mit der Option auf den ein oder anderen Liveauftritt.

J.P: Unter Vertrag stehst du ja bei Pride & Joy Music. Warum genau diese Label? Ich finde ja es passt perfekt zu euch und ich persönlich schätze auch sehr die Chefin Birgitt! Sie weiß einfach, worauf es ankommt, und macht eine tolle Promotion Arbeit!

M.P: Eine interessante Frage, das hat mich tatsächlich noch niemand gefragt! Also das Mastering der Alben mache ich ja nicht selbst, das lasse ich immer extern machen da soll nochmal jemand neutral drüber hören. Und damals beim 1. LAZARUS DREAM Album hat das Markus Teske in seinen Bazement Studios gemacht. Und er hat gesagt das Material passt doch wunderbar zu Pride&Joy. Gesagt getan, Material an Birgitt geschickt und 2 Tage später hatten wir einen Deal! Ich kannte natürlich Birgitt natürlich vom Namen her weil sie ja auch früher beim Rock It war. An Birgitt schätze ich vor allem die Tatsache das sie nur die Alben veröffentlicht, die ihr auch selber gefallen und hinter denen sie steht! Ich glaube das ist ihr wesentlich wichtiger als die Einheiten, die sie absetzt und das ist wirklich selten im Musikbusiness!
ATLANTIS DRIVE wird auch bei Pride & Joy kommen. Aber natürlich birgt alle bei einem Label auch die Gefahr das dann vor allem die Printmagazine sagen „Ach ne den Markus Pfeffer hatten wir doch erst mit seiner anderen Band“! Deswegen sind wir mit LAZARUS DREAM auch z.B. bei keinen einzigen Printmagazin mit Interview vertreten. Daher bin ich aber auch offen z.B. das schon angesprochene neue Projekt mit Rob Lundgren bei einem anderen Label zu machen, einfach weil meine Veröffentlichungsdichte bei einem Label vielleicht zu hoch ist, aber wir werden sehen ich bin ja eigentlich schon eine treue Seele! Und Brigitt fand ja auch das ATLANTIS DRIVE Album super. Ich glaube übrigens das Album wird viele Leute überraschen denn Mark Boals ist ja eher bekannt für seinen hohen Gesang und ich wollte das er auf diesem Album mal ganz anders klingt! Seid also gespannt ; )

J.P: Wo nimmst du die ganze Zeit für deine musikalischen Tätigkeiten her, du arbeitest ja noch hauptberuflich und verdienst nicht dein Geld mit der Musik, richtig? Ist es also eher Leidenschaft?

M.P: Es ist absolut meine Leidenschaft! Geld verdienen tu ich damit nicht wirklich, ich lege sogar eher immer etwas drauf. Und die Zeit? Tja wie schon erwähnt, dadurch das ich hier daheim alles aufnehmen kann und auch ein ziemlich strukturierter Mensch bin habe ich einfach unglaublich viel vorbereitet, um einen Song zügig fertig zu stellen. Da bin ich halt auch technisch sehr versiert mittlerweile.

J.P: Ein kurzer Schwenk zu deiner alten Band SCARLETT. Wenn ich richtig nachgeschaut habe, ist die Band wieder aktiv. Stand es für dich nicht zur Diskussion da wieder einzusteigen? Oder wurdest du gar nicht gefragt, es gab ja eine längere Pause bei der Band, warum eigentlich?

M.P: Bei SCARLETT bin ich 1992 eingestiegen als ziemlich junger Kerl und 1995 hat sich die Band nach vielen Auftritten dann aufgelöst. Als es zur Reunion kommen sollte waren viele der Ursprungsmitglieder, z.B. der damals 2. Gitarrist DJ Elesky mit dem ich mich sehr gut ergänzt habe und der leider viel zu früh verstorben ist, nicht mehr dabei und für mich hat das einfach keinen Sinn mehr ergeben dann wieder einzusteigen!

J.P: Die zweite bekannteste Band von dir ist WINTERLAND, was gibt es dazu zu sagen?

M.P: Oh zu WINTERLAND gibt es eigentlich recht viel zu sagen, ich versuche es aber kurz zu halten. Die Band habe ich gegründet 1995/96, wo SCARLETT sich aufgelöst hatte als Studioprojekt, wo ich mich dann auch sehr intensiv damit beschäftigt habe, ein Homestudio aufzubauen. WINTERLAND wurde dann zur Liveband wir haben viele Auftritte gehabt und auch auf Englisch gesungen. Denn in den 90igern durftest du ja wenn du Hard Rock gemacht hast nicht deutsch singen. Irgendwann wollten wir dann etwas experimentieren und haben ein deutschsprachiges Album 2009 aufgenommen und in Eigenregie rausgebracht. Dann gab es ja den Rechtsstreit mit UNHEILIG, kann man bei Wikipedia gut nachlesen, den ich gewonnen habe. Danach haben wir noch 3 Alben auf Deutsch gemacht, um dann aber zu erkennen das das irgendwie eine Einbahnstraße ist. Musikalisch ist es ähnlich wie LAZARUS DREAM nur halt mit deutschen Texten gewesen. Für die Hard Rock Hörer waren wir zu hart, für die Melodic Rock Hörer hatten wir die falsche Sprache. Jetzt haben wir wieder 2 Alben auf Englisch aufgenommen, aber die Kehrtwende ist natürlich schon drastisch. Ich denke wir werden diese ein Eigenregie veröffentlichen, weil das Material einfach zu gut ist! Ein Album mit eigenen Songs, ein Album mit vielen Coverversion von 80iger Songs (DURAN DURAN, TEARS FOR FEARS etc).

J.P: Wie geht es denn aktuell und in der nächsten Zeit nun für LAZARUS DREAM weiter? Gibt es vielleicht doch Livepläne?

M.P: Also ein neues Album ist jetzt erstmal nicht geplant in den nächsten 1 bis 2 Jahren. Aber das letzte war ja auch nicht direkt geplant…es kommt halt einfach drauf an was mir so für Songs einfallen. Wir wollen auch den Hörer nicht zu übersättigen! Außerdem habe ich ja das ATLANTIS DRIVE Album, was im Sommer rauskommt, das nächste BARNABAS SKY Album dann vielleicht Anfang nächsten Jahres und das Album mit Rob Lundgren gibt es ja auch noch plus WINTERLAND. Also genug Material für die Fans und Hörer!

JP: Was sind denn so deine musikalischen Einflüsse und/oder Lieblingsbands? Wie bist du zu Metal und Rockmusik gekommen?

M.P: Also tatsächlich sind IRON MAIDEN einer meiner Lieblingsband, das „Somewhere in Time“ Album feiere ich tierisch ab und vermutlich mag ich deswegen Synthesizer so. Mein erste Rock Album war „Constrictor“ von ALICE COOPER und wegen KANE ROBERTS stähle ich heute noch meinen Körper.
Als Gitarrist habe ich vom Ton klar die Einflüsse von Gary Moore und von der Technik her Eddy van Halen. Musikalischer Einfluss eher JUDAS PRIEST oder SIMPLE MINDS.

JP: Markus du bist ja ein richtiger Multiinstrumentalist. Alles richtig gelernt oder selbst beigebracht und was spielst du am liebsten?

M.P: Zu meinem 15. Geburtstag 1985 habe ich meine erste Gitarre geschenkt bekommen, aber tatsächlich direkt eine E Gitarre! Mit Akkustikgitarren konnte ich nix anfangen, ich wollte rocken und posen. Dann hatte ich ziemlich genau 2 Jahre Unterricht bei Stephan Lill (VANDEN PLAS) bis er mir auch nichts mehr beibringen konnte. Ich hatte dann nochmal Harmonielehre bei einem Konzertpianisten was mir ziemlich geholfen hat und wovon ich auch heute noch sehr zehre, eben bei meiner Art zu komponieren. Daher kann ich auch so gut Noten schreiben und arrangieren.
Basspielen habe ich mir sehr dann selbst beigebracht, autodidaktisch halt und es fasziniert mich schon die Art dort zu spielen von daher spiele ich sowohl mein Stamminstrument Gitarre sehr gerne als auch den Bass!

J.P: Abschlussfrage, wie seht ihr die heutige Musiklandschaft nach Corona? Was hat sich verändert, was meinst du wie sieht die Zukunft aus?

M.P: Ich glaube das es sowohl Vor als auch Nachteile durch die ganze Corona Pandemie auf die Musiklandschaft ergeben haben. Vorteil für mich ist klar, dass die Musiker sich mehr mit ihren Sachen zu Hause beschäftigt haben umso zu Hause auch etwas aufzunehmen, auch wenn da natürlich nicht als Könner am Werk sind. Nachteil ist für mich das dadurch natürlich viel mehr Masse auf den Markt kommt und ihn überschwemmt.
Die Liveseite kann ich nicht so hundertprozentig einschätzen, ich glaube aber, dass es kein Mittelfeld mehr gibt. Die Leute zahlen entweder unglaublich viel Geld, um sich Robbie Williams anzusehen oder sie liegen zu Hause auf der Couch und schauen sich irgendeinen Stream oder Video mit einem Scheißsound an! Alles halt auch wegen des begrenzten Budgets, was ja auch durch die Energiekrise hervorgerufen wurde!

J.P: Vielen Dank Markus für deine Zeit und die interessanten Antworten! Ich wünsche euch alles Gute für die Zukunft. Die letzten Worte an die Fans da draußen gehören natürlich dir.

M.P.: Ganz herzlichen Dank für Einladung und für das Interview. An alle die das gelesen haben schaut unsere You Tube Videos und wenn es euch gefällt, sagt uns weiter, denn Mundpropaganda ist immer noch die beste Werbung! Vielen Dank!

Julian

RAVENSTINE – 2024

Trackliste:

01. Black ist the brightest Color
02. Easy Come Easy Go
03.Fly Eagle Fly
04. Sign by the Roadside
05. In the Light
06. A Long Way Home
07. Killing Spree
08. When I`m Dead and Gone
09. Freedom Day (Live Version, Bonus Track)

 

 

Spielzeit: 44:41 min – Genre: Heavy Rock – Label: Massacre Records – VÖ: 12.01.2024 – Page: www.ravenstine.com

 

Manchmal stolpert man unbewusst über eine Band und ihrer neuen Veröffentlichung und denkt sich Moment mal, warum kommt mir die Truppe bekannt vor und warum ist sie mir bis dato durch die Lappen gegangen!
So erging es mir als ich nochmal durch die aktuellen Promos stöberte die uns erreicht haben und mein Ohr auf die neue RAVENSTINE Scheibe „2024“ fiel.
Das Album hat mich sofort begeistert und mir dämmerte es das mir das selbstbetitelte Debütalbum aus dem letzten Jahr in der Veröffentlichungsflut unterging und ich das mittlerweile sehr bereue! Daher gibt es am Ende meiner Rezi nochmal ein kleines Kurzfazit zur ersten VÖ, sorry liebe Leser wird etwas länger dieses Mal ; )

Aber wer sind RAVENSTINE eigentlich? Nun eine Heavy Rock Multikultitruppe aus Kroatien, Irland und Deutschland die sich während der Corona Pademie gründete und die von Martin Sosna und John A.B.C Smith (GOD`S ARMY) gegründet wurden. Die weitere Besetzung setzt sich aus Zanil Tataj-Zak, Ian O Sullivan und Hanno Kerstan (MYSTIC PROPHECY) zusammen.
War die Band auf ihrem ersten Album noch etwas düsterer und dreckiger unterwegs, ist man auf dem neuen Album etwas experimentierfreudiger und abwechslungsreicher unterwegs.
Als Hauptsongwriter war dieses Mal John am Start und für das großartig gezeichnete Cover war Frank Fiedler verantwortlich. Warum erwähne ich letzteres so separat, nun tragischerweise hat Frank die Veröffentlichung nicht mehr miterlebt und ist kurz vorher seinem Krebsleiden erlegen, RIP!

So, ganz viele Infos vorab, jetzt wenden wir uns aber endlich der Musik zu, beginnend mit dem Albumopener „Black ist the brightest Color“. Ein tolles Basssolo erklingt direkt und es übernehmen ziemlich schnell die Gitarrenriffs die Oberhand. Beides super flott und lädt sofort zum Mitgehen ein. Sänger Zanil klingt in manchen Passagen echt nach Bruce Dickinson, gefällt mir echt gut. Geiler, starker Beginn mit dem ein oder anderen deutschsprachigen Teil!
„Easy Come Easy Go“ beginnt dann erstmal etwas ruhiger und es entwickelt sich ein rhythmischer Midtempotrack der ordentlich Melodic und Eingängigkeit besitzt.
Danach folgt mit „Fly Eagle Fly“ noch ein absoluter Heavy Rock Hit mit einem absoluten Ohrwurmchorus, geil!
Der nächste Überhit findet sich im Mittelteil des Albums und heißt „In the Light“. Auch hier haben wir einen Sahne Ohrwurmchorus, der das gute Stück mega eingängig macht.
Und es geht weiter Schlag auf Schlag, „A Long Way Home“ beginnt recht verhalten entwickelt sich dann aber zu einer epischen Heavy Rock Nummer mit Suchtpotenzial speziell im Refrain. Klassischer Heavy Rock ist dann das Markenzeichen von „Killing Spree“.
Die Ballade des Albums heißt „When I`m Dead and Gone“. Sie bietet Southern Rock Feeling, kann aber ansonsten nicht weiter Punkten im Vergleich zu den bisherigen Album Hits.
Als Abschluss gibt es dann noch eine Liveversion von „Freedom Day“ vom letzten Album, welche eine gute Ergänzung ist und das Album gut abrundet.

Wow, da wäre mir ja tatsächlich die erste Heavy Rock Perle des Jahres beinahe durch die Lappen gegangen!
Erst nicht richtig reingehört, dann nochmal detaillierter und auf einmal zündete der Diskus aber so dermaßen durch das es ein wahrer Ohrenschmaus der Kreativität geworden ist.
Und ich kann hier gar nicht anders als in unseren Topbereich zu gehen, auch wenn die Produktion etwas mehr Schmackes vertragen könnte, obwohl vielleicht wollte man genau das Ergebnis haben so wie es ist, und die Spielzeit etwas höher hätten ausfallen können.
Ich bin sehr gespannt auf die weitere Entwicklung der Band und hoffe sie bleiben so mutig wie bisher!

 

Nehmen wir jetzt zum Vergleich das Debütalbum „Ravenstine“ als Kurzfazit so sind hier die Unterschiede schnell ausgemacht, denn es geht dort düsterer und dreckiger zur Sache, wie schon gesagt und die hervorstechenden Songs sind hier ganz klar „Ravenstine“,Lady Luck“ „Freedom Day“ sowie „Bluelight“ Es sind aber auch erste experimentelle Ansätze erkennbar zum Beispiel bei „Still Alive“ mit Bläsern. Ein starkes Debüt, was, das wissen wir ja jetzt, nur der Auftakt war zu einem noch geileren Nachfolgealbum!

 

 

Julian

 

 

 

Dymytry News

Die geheimnisvollen DYMYTRY kommen 2024 wieder auf Tour, um ihr neues Album „Five Angry Men“ vorzustellen. Nach beeindruckenden Supporttourneen mit Pantera, Hämatom und Lordi werden sie dieses Mal ihre erste Headlinertour in Deutschland und der Schweiz spielen. Lasst euch DYMYTRY und ihre fulminante Bühnenshow nicht entgehen!

26.01.24 DE – Frankfurt / Nachtleben (Release Show)

01.03.24 DE – Essen / Don’t Panic

02.03.24 DE – Dresden / Beatpol

08.03.24 CH – Pratteln / Z7

09.03.24 DE – München / Backstage Club

15.03.24 DE – Leipzig / Hellraiser (Club)

16.03.24 DE – Berlin / Hole44 (neu)

22.03.24 DE – Saarbrücken / Garage (Club)

23.03.24 DE – Hamburg / Bahnhof Pauli

Bruce Dickinson News

BRUCE DICKINSON: „Rain On The Graves“ Brandneue Videosingle aus „The Mandrake Project“
„The Mandrake Project“-Comic Vol.1 jetzt erhältlich
Soloalbum erscheint am 1. März und vorbestellbar + Aktualisierte Tourdaten!

„Rain On The Graves“ ist die zweite Singleauskopplung aus Bruce Dickinsons kommendem Soloalbum „The Mandrake Project“, das am 1. März über BMG erscheinen wird. Mit einem gewaltigen Gitarrenriff, dramatischen Keyboards und einer souveränen Gesangsleistung versehen, wurde der Song von einem verregneten Besuch am Grab des romantischen Dichters William Wordsworth im Lake District inspiriert. Das Stück wuchs zu einem Nachdenken über die Natur der Sterblichkeit und den Deal mit dem Teufel heran, zu dem Künstler sich gezwungen sehen, seit dies sich für Robert Johnson in den 1930er-Jahren so sehr lohnte.

„Ich hatte den Text des Refrains, seit ich Grasmere für eine Hochzeit im Jahr 2012 besuchte“, erklärt Bruce, „und es war auch Jahre später nicht schwer, den Rest des Liedes zu schreiben, mit einer solch reichhaltigen Symbolik in meinem Kopf!“ Es handelt sich um eine klassische Dickinson/Roy-Z-Kollaboration; ein eingängiges, aber schweres Stück: Voller Melodie schält es einen teilweisen Sprechgesang auf fast poetische Weise aus den Strophen heraus – vielleicht eine weitere Ode an den großen Wortschmied, der den Titel inspirierte und mit einer Musik verbunden, die geeignet ist, den Geist von Robert Johnson an seinem metaphorischen Scheideweg heraufzubeschwören.

Jetzt auf YouTube ansehen:

Im Video, das komplett im winterlichen Cornwall gedreht wurde – wieder unter der Regie von Ryan Mackfall – sehen wir Bruce, den Schauspieler und Prediger, wie er seinen eigenen Pakt mit dem Teufel schließt und darin seine „Hauskapelle aus der Hölle“ mit einbezieht.

„Rain On The Graves“, die Nachfolgesingle des hochgelobten Tracks „Afterglow Of Ragnarok“, zeigt den einfallsreichen, ausladenden und faszinierenden Charakter von „The Mandrake Project“.
Klanglich schwer und reich an musikalischen Texturen, erweckt Bruce mit diesem Album eine musikalische Vision zum Leben, an der er lange Zeit getüftelt hat. Zusammen mit Co-Autor und Produzent Roy Z hat er eines der wegweisenden Rockalben des Jahres 2024 geschaffen.

„The Mandrake Project“ ist jedoch nicht nur ein Album. Der gleichnamige Comic ist eine düstere, erwachsene Geschichte über Macht, Missbrauch und das Ringen um Identität, die vor dem Hintergrund wissenschaftlicher und okkulter Genialität erzählt wird. Die von Bruce Dickinson für Z2 Comics geschaffene Reihe besteht aus Graphic Novels, die von Tony Lee (Dr. Who) geschrieben, von Staz Johnson (2000AD) atemberaubend illustriert und vom Branchenschwergewicht Bill Sienkiewicz mit Covern versehen wurden. Sie wird in zwölf vierteljährlichen Ausgaben herausgebracht, die zu drei jährlichen Graphic Novels zusammengefasst werden, von denen die erste Ende 2024 erscheinen wird. Der erste Einzelband kam am 17. Januar in die Comicläden und die spezielle Collectors‘ Edition war innerhalb von 48 Stunden nach Veröffentlichung ausverkauft.

Bruce Dickinson und seine phänomenale Band werden die Musik von „The Mandrake Project“ mit einer großen Headliner-Tour in diesem Frühjahr und Sommer zum Leben erwecken. Eine neu angekündigte Zusatzshow in Wolverhampton im renovierten The Halls am 16. Mai wird nächste Woche in den Vorverkauf gehen; Details zum Vorverkauf unter www.themandrakeproject.com.

Support in Großbritannien, Paris und Tilburg kommt von den neuseeländischen Nachwuchsrockern Black Smoke Trigger.

Bruce Dickinson – „The Mandrake Project“-Tour

18. April – Diana Theater, Guadalajara, MEXIKO
20. April – Pepsi Theatre, Mexico City, MEXIKO
24. April – Live Curitiba, Curitiba, BRASILIEN
25. April – Pepsi On Stage, Porto Alegre, BRASILIEN
27. April – Opera Hall, Brasilia, BRASILIEN
28. April – Arena Hall, Belo Horizonte, BRASILIEN
30. April – Qualistage, Rio De Janeiro, BRASILIEN
02. Mai – Quinta Linda, Ribeirao Preto, BRASILIEN
04. Mai – Vibra, Sao Paulo, BRASILIEN
16. Mai – The Halls, Wolverhampton, UK +
18. Mai – Barrowland Ballroom, Glasgow, UK
19. Mai – O2 Academy, Manchester, UK
21. Mai – Arena, Swansea, UK
23. Mai – Rock City, Nottingham, UK
24. Mai – O2 Forum Kentish Town, London, UK
26. Mai – L’Olympia, Paris, FRANKREICH
28. Mai – 013, Tilburg, NIEDERLANDE
29. Mai – De Oosterport, Groningen, NIEDERLANDE
01. Juni – Barba Negra, Budapest, UNGARN
03. Juni – Arenale Romane, Bukarest, RUMÄNIEN
06. Juni – Mystic Festival, Danzig, POLEN *
05. – 08. Juni – Sweden Rock Festival, Solvesborg, SCHWEDEN *
09. Juni – Rockefeller, Oslo, NORWEGEN
11. Juni – Grona Lund, Stockholm, SCHWEDEN
13. Juni – House Of Culture, Helsinki, FINNLAND
14. Juni – Noblessner Foundry, Tallinn, ESTLAND
16. Juni – Huxleys Neue Welt, Berlin, DEUTSCHLAND
17. Juni – Grosse Freiheit 36, Hamburg, DEUTSCHLAND
19. – 22. Juni – Copenhell, Kopenhagen, DÄNEMARK *
21. Juni – Graspop Metal Meeting, Dessel, BELGIEN *
22. Juni – Summerside Festival, Grenchen, SCHWEIZ *
24. Juni – Zeltfestival Rhein-Neckar, Mannheim, DEUTSCHLAND *
25. Juni – Circus Krone, München, DEUTSCHLAND
26. – 29. Juni – Resurrection Festival, Galicia, SPANIEN *+
27. – 30. Juni – Hellfest, Clisson, FRANKREICH *
30. Juni – Rockhal, Esch-Sur-Alzette, LUXEMBURG
03. – 06. Juli – Rockharz Open Air, Ballenstedt, DEUTSCHLAND *
05. Juli – Ippodrome Delle Capannelle, Rock In Roma, Rom, ITALIEN *
06. Juli – Bassano Del Grappa, Metal Park, Vincenza, ITALIEN *
09. Juli – E-Werk, Koln, DEUTSCHLAND
11. – 14. Juli – Masters Of Rock Festival, Vizovice, TSCHECHISCHE REPUBLIK *+
13. Juli – Hala, Zagreb, KROATIEN
16. Juli – Kolodrum Arena, Sofia, BULGARIEN
19. Juli – Kucukciftlik Park, Istanbul, TÜRKEI
21. Juli – Release, Athen, GRIECHENLAND *

* – Festivalauftritt
+ – Neu hinzugefügt

Alle Infos zur Tour und Tickets gibt es unter:

https://brucedickinson.lnk.to/tourPR

Alles rund um die neue Comic-Reihe lässt sich hier finden:

http://www.z2comics.com/

„The Mandrake Project“ wird Dickinsons siebtes Soloalbum. Es wird über BMG weltweit in mehreren Formaten erscheinen. Alles rund ums Album gibt es hier:

www.themandrakeproject.com

 

KINGS WINTER Interview

So langsam wurde es Zeit für mich mal genauer hinter die Kulissen des Studioprojektes KINGS WINTER zu blicken. Daher schnappte ich mir die Gründer Jule und Tobias Dahs um ihn etwas auf den Zahn zu fühlen.

J.P: Hallo Tobias und Jule, vielen Dank dass ihr mir ein paar Fragen zu euch und zu eurem neuen Album beantwortest. Zuerst, für die Leute, die euch vielleicht noch nicht so kennen, steltl euch und die Band doch einmal kurz vor und erzähle ein bisschen was zu eurem Werdegang?

Jule: Wir kommen tatsächlich dem Bandnamen nach aus Königswinter am Rhein. Der Bandname war schnell gefunden beim Blick auf das Ortsschild.
Bei mir ging das mit der Musik früh los, bereits im Kindergartenalter. Die erste Band habe ich so mit 14/15 gegründet aus einer Schülerband raus und so hat sich das weiterentwickelt. Meine ehemalige Band SKALIKA die es 10 Jahre gab, dann habe ich nach knapp 3 Jahren Pause bei LEVIATHAN und nachher bei LIVING ABYSS eingestiegen und dann ist KINGSWINTER bereits entstanden. Ich habe einige Nebenprojekte gemacht bzw. Gast-Vocals aber das waren so die Hauptprojekte.

Tobi: Ich habe so mit 15 angefangen Gitarre zu spielen, also eher ein Spätstarter. Dann war meine erste Band LEVIATHAN die dann später umbenannt werden musste, weil es Namensdoppelungen gab und wir dann eine Unterlassungsklage bekommen haben, netterweise. 2013 sind wir beide uns über den Weg gelaufen, dann bin ich zeitweise noch bei SKALIKA eingestiegen, habe so die letzten paar Monate bevor die Band sich aufgelöst hat und habe die Gitarre übernommen, weil ein Gitarrist fehlte. Dann war ich primär bei LIVING ABYSS aktiv, dann haben wir 2018 eigentlich erst als Nebenprojekt, für ein bisschen Spaß und um was anderen zu machen und um uns die Zeit zu vertreiben, weil die andere Band so ein bisschen brach lag, KINGS WINTER gegründet und inzwischen haben wir dann LIVING ABYSS verlassen, nachdem KINGS WINTER Fahrt aufgenommen und hat und konzentrieren uns komplett auf diese Band. Also komplett, d.h. ich habe noch ein anderes Projekt in der Pipeline für dieses Jahr aber KINGS WINTER ist die Hauptband.

J.P: 2 Alben und 2 EPs bislang. War euch das klar, dass ihr mehr veröffentlicht, wollt als ihr KINGS WINTER ins Leben gerufen habt?

Tobi: Das war tatsächlich erstmal so ein Off/off Ding, ich habe tatsächlich bei LIVING ABYSS vorher immer nur so Teile zu einem Song beigesteuert aber nie einen kompletten Song geschrieben, weil da unser anderer Gitarrist ziemlich besitzergreifend war, um das mal nett zu sagen. Deswegen war ich einfach super unsicher, ob ich als Songwriter funktioniere und habe dann auch ewig gerungen mit dem ersten Song, das war damals „Times running out“ der Opener unserer EP „Forging the Cataclysm“ damals. Das war der erste Song und da habe ich so ein halbes, dreiviertel Jahr vor dem halbfertigen Song gesessen, bis ich dann irgendwann den Sprung geschafft habe den Song fertig zu schreiben und dann dachte, ok jetzt ist einmal der Knoten geplatzt und dann haben wir so die ersten 4 bzw. 5 Songs, wenn man das Instrumentale dazu zählt, geschrieben, aber es war tatsächlich erst mal nur so die Idee den zu veröffentlichen und zu schauen was passiert. Es hätte ja auch passieren können, dass das eine Bleiente ist und sich niemand dafür interessiert und das Feedback schlecht ist.

Jule: Vor allem auch erst mal nur als Studioprojekt. Das war für uns so von Anfang an der Gedanke, wir machen hier bei uns zuhause zu zweit ein Studioprojekt und mehr nicht.

Tobi: Aber die Reaktionen waren so gut, egal ob Presse oder wir haben auch so viele EP‘s verkauft, dass wir relativ schnell die Unkosten wieder drin hatten, und dann dachte ich, es macht Spaß, es ist genau das, was ich machen möchte, und dann war relativ schnell klar, dass das auch weitergehen soll.

J.P: Eure Selfpromotion ist super, alles da was man benötigt, habt ihr aber nicht doch Interesse mit einem Label zusammen zu arbeiten?

Tobi: Tatsächlich ist ein Label natürlich ein Traum und natürlich öffnet ein Labelname auch ein paar Türen. Aber viele Magazine freuen sich tatsächlich, auch wenn sie direkt von den Künstlern bemustert werden.
Wir wollten auf jeden Fall regelmäßig veröffentlichen, weil man als kleine Band schon permanent beim Fan präsent sein muss meiner Meinung nach, um einfach nicht in Vergessenheit zu geraten. Und da ist manchmal halt der Labelprozess zu lange. Unsere EP war im September im letzten Jahr fertig und wenn man dann erst noch ein Label finden will und dann noch in deren Veröffentlichungszyklus sind rein quetschen muss, das ist dann sehr lange und dann sind das manchmal ein halbes Jahr von der fertigen CD bis zur Veröffentlichung dann. Wir haben auch das Glück, das wir eine sehr treue Fanbasis haben auf die wir uns verlassen können und die uns dann in die Lage versetzen das wir bei der Produktion und dem Ganzen nicht drauflegen mussten bis jetzt. Also es ging auch ohne Label bis jetzt ganz gut.

J.P: Wie sind denn die Aufnahmen zu der Platte abgelaufen? Wann habt ihr damit angefangen und wie ist sie entstanden?

Tobi: Also tatsächlich entsteht alles immer primär bei mir, d.h. ich schreiben den Song und programmiere mir dann die Drums und alles, was ich sonst so brauche, dazu. Danach kommen dann der Text und die Gesangsaufnahmen. Letztes Jahr im Januar haben wir mit dem Songwriting begonnen bis Sommer und dann hat Chris unser neuer Gitarrist seine Gitarren noch dazu beigesteuert und den Bass eingespielt. Die Gesangsaufnahmen werden immer zwischendurch gemacht, quasi immer, wenn ein Song fertig ist. Wir haben halt nicht die Möglichkeiten uns 3 Monate im Studio am Stück einzuschließen.

J.P: Jule schreibst du eigentlich die Texte?

Jule: Nein, also das macht tatsächlich auch Tobi, weil es die Erfahrung gezeigt hat das ich nicht so arbeiten kann das ich einen fertigen Song bekomme und dann die Texte dazu schreibe, was ich früher so gemacht habe. Es gibt sicher Songwriter, die das gut können, aber für mich geht das nicht, zumindestens nicht, wenn es auf einen reinen auf Gitarren basierten Song passieren muss. Deswegen sind wir dazu übergangen das Tobi den kompletten Song inklusive Texte alleine schreibt. Er singt dann auch eine „Drecksspur“ ein, die dann als kleine Vorgabe für mich dient, auch wenn dann manchmal etwas komplett anderes rauskommt zum Schluss, weil seine Ideen manchmal gesanglich nicht umsetzbar sind, z.B. bezüglich Atempausen etc.

J.P: Hattest du eigentlich Gesangunterricht Jule?

Jule: Also ich habe mit anderen Instrumenten angefangen, vor allem Akkordeon. Das war bei uns in der Familie so Tradition und ich habe dann auch in einem Orchester angefangen zu spielen so ab 9 Jahre. Und so mit 14 Jahren wollte ich dann zur Gitarre wechseln, aber da ich sehr klein bin und dann auch sehr kleine Hände habe war das halt sehr schwierig mit dem Greifen und dem Wechseln. Das funktionierte dann also nicht und man verliert dann natürlich auch die Lust. Ich habe aber immer schon nebenher gesungen und als dann die erste Bandgründung anstand bin ich dann auch direkt beim Gesang gelandet. Dann habe ich auch gesagt okay ich will da jetzt etwas professionelleren Input haben und war da in Köln an der Music Academy. Aber eine richtig klassische Gesangsausbildung habe ich nicht. 2 Jahre war ich dort, es war dann teilweise aber auch etwas schwierig, weil meine Gesangslehrerin eher dem Jazz zugewandt war und ich dann eher Rock und Metal orientiert da ankam.

J.P: In den Infos zum Album steht, dass du Jule sehr mit Covid zu kämpfen hattest und dass dies großen Einfluss auf die Entstehung des Albums hatte, wie und warum genau? Wie hat sich deine Gesangsstil verändert?

Jule: Über 6 bis 8 Wochen hatte ich ganz extrem Husten das war schon echt heftig. Als es dann nach gut 2 Monaten mit Medikamenten wieder besser wurde habe ich aber gemerkt okay das ist noch nicht ganz wieder gut irgendetwas ist da noch. Als wir dann mal wieder nur so für uns proben wollten ging auf einmal gar nix mehr! Ich konnte keine Töne mehr halten, die Stimme ist weggebrochen, die Tonlage stimmte nicht mehr und ich kam gar nicht mehr in die Höhen. Daraufhin war ich dann beim HNO-Arzt der dann auch tatsächlich Schäden an den Stimmbändern festgestellt hat.
Daraufhin hatte ich dann 1 ganzes Jahr Stimmtherapie und die Stimmtherapeutin musste mir tatsächlich Sachen wieder austrainieren die ich mir in der Gesangsausbildung angeeignet hatte, weil die einfach die Stimme geschädigt haben. Falsche Herangehensweise halt. Außerdem musste ich halt alles von Grund auf neu lernen, Atemtechnik und einfach alle Grundlagen, weil meine Stimme nun einfach 1 ganzen Ton tiefer ist als vorher. Für eine Frau ist meine Singstimme jetzt sehr tief. Growls gehen z.B. gar nicht mehr, das habe ich tatsächlich verboten bekommen. Man hat das auch direkt gemerkt, wenn ich es dann doch mal probiert habe, war sofort die Stimme angegriffen. Vieles ist dabei Training, aber es geht einfach nicht mehr und ist vielleicht für immer verloren gegangen. Die Zeit wird es zeigen. Ich bin auf jeden Fall erstmal froh, dass meine Stimme überhaupt wieder einigermaßen fit ist und auch wir das Album machen konnten, woran ja zum Anfang gar nicht zu denken war und die Hoffnung gar nicht da war! Auch wenn uns der neue Gesang fast schon besser gefällt als zuvor war der Weg dahin echt steinig und hart!

J.P: Apropos Jule, wie können wir uns eure Zusammenarbeit vorstellen? Gerade als Ehepaar ist man dann ja quasi 24/7 miteinander und teilt dann sogar ein Stück Beruf(ung), kann das nicht auch mal zu Reibereien führen?

Beide: Also eigentlich ist es sehr harmonisch, es macht vieles einfacher. Man muss einfach gut kommunizieren können, das war uns auch bei den neuen Bandmitgliedern sehr wichtig! Und das ist ja bei Ehepaaren eigentlich vorhanden, von daher macht es natürlich auch die Aufnahmen und alles einfacher. Wichtig ist dann natürlich persönliches zu trennen, also wenn man was musikalisch kritisiert wird, dann ist das nur darauf bezogen nicht privat oder persönlich! Das Einzige, was halt ist, für Proben oder Gigs sind wir halt immer beide mit am Start, d.h. wir brauchen privat dann für unsere Tochter immer einen Babysitter. Das ist dann natürlich der Nachteile, was uns auch etwas einschränkt bzw. wir einfach mehr planen müssen. Es ist halt auch irgendwie cool das am Küchentisch dann auch manchmal direkt Bandsachen besprochen werden können und auch unsere Tochter so langsam begreift, was wir da eigentlich machen und die Musikalität auch bei ihr erkennbar ist! Sie hat ein altes Funkmikro von mir mit dem sie aktuell durch die Gegend rennt und unsere Songs singt, natürlich als Kauderwelsch, aber es ist echt toll zu sehen. Die Band ist im Familienleben schon stark verankert was aber auch echt ein Vorteil ist. Wenn man Partner hat die so gar nichts mit Musik zu tun haben oder anfangen können kann es schon manchmal echt schwieriger oder streitbarer werden. Denn man muss ja viel Zeit und auch Geld in die Musik stecken.

J.P: Kommen wir jetzt mal zum Album selbst. Was macht es aus eurer Sicht nach aus? Wie unterscheidet es sich vom letzten Album? Einzelne Songs fielen mir recht schwer herauszupicken. Wovon handelt eure Lyrics denn so?

Tobi: Also wir glauben das das neue Album so bis jetzt die beste Umsetzung ist was wir uns für KINGS OF WINTER vorgestellt haben. Einfach auch weil wir uns jetzt an die Melodic Death Sachen eher rangetraut haben als Beispiel. Zum Anfang wollten wir da noch nicht so hin, weil wir LIVING ABYSS und KINGS WINTER klar trennen wollten. Jetzt sind wir ja bei LIVING ABYSS raus und können auch wieder mehr in die Richtung gehen, die wir uns vielleicht von Anfang an vorgestellt haben. Harter Metal mit klarem Gesang.
Unsere Lyrics handeln von allem, was mich oder uns so beschäftigen. Lyrics sollten schon etwas sein was einen zu denken gibt, denn nur dann sind sie irgendwie authentisch.“Tyrants Fall“ ist zum Beispiel entstanden in den ersten Tagen des Ukraine Krieges, „Destroyer of Worlds“ dreht sich um die 1. Atombombe, aus angelehnt etwas an den Film Oppenheimer. . Der Albumtitel basiert z.B. auf einem Zitat von George Adaire, welches ich auf der Facebook Timeline eines Freundes gesehen hatte und einfach toll fand! Über klassische Fantasythemen handeln die Texte eher weniger, das würden sie wenn Jule die Lyrics schreiben würden : )

J.P: Und apropos neues Album, ihr habt euch ja personell verstärkt. Christian Schmitz ist nun Teil der Band. Was war der Grund dafür, woher kanntet ihr ihn, was bringt er mit und habt ihr noch weitere Zugänge geplant?

Tobi: Chris war eigentlich eine lustige Geschichte, ich habe die letzte Platte seiner Ex Band gereviewt und weil die Rezi ganz gut war und die Platte auch toll haben wir uns auf FB befreundet und sind danach in Kontakt geblieben. Und als Alexi Laiho gestorben ist haben wir uns dazu entschieden einen Tributesong aufzunehmen, nämlich „Midnight Madness“. Chris hat dazu die Gitarrensoli eingespielt und ich glaube ihm ist da einfach in Erinnerung geblieben das die Zusammenarbeit sehr gut war. Wir haben dann unsere erste Liveanfrage gehabt, was wir uns dann auch zugetraut haben, aber es dann schlussendlich doch nicht geklappt hat eben wegen der Corona Pandemie, und da haben wir dann natürlich einen zweiten Gitarristen gesucht und Chris hat direkt gesagt er hätte Bock mitzumachen und hat sogar ein richtiges Bewerbungsvideo geschickt, wo er einen Song von uns gecovert hat. Passt auf jeden Fall mega weil er ein unglaublich guter Gitarrist ist, noch dazu Songs schreiben kann, „Sonic Thunderstorm“ ist ja von ihm, und die Chemie stimmt einfach. Sowohl persönlich als auch musikalisch was ja zwischen den Gitarristen schon recht wichtig ist. Es erschließen sich jetzt einfach auch mehr Möglichkeiten mit zwei Gitarren und wie gesagt er bringt auf einfach ganz tolle Ideen mit ein!
Und ein weiterer Vorteil natürlich, Chris kann growlen, was ja durch Wegfall von Jule ein echter Glückstreffer war. Wird dachten schon „Hey Scheisse keine Growls auf der Platte“ und dann kam Chris relativ spät damit um die Ecke das er das auch könne weil er mal etwas Unterricht bei Britta Görtz.(Ex CRIPPER) hatte.

Jule: Und bezüglich weiterer Neuzugänge, also wir haben ja vor ein paar Tagen Hendrik Franke als neuen Bassisten vorgestellt. Der uns ja auch schon eine gewisse Zeit, 11 Jahre mittlerweile, begleitet hat. Erst wollten wir ihn gar nicht fragen, weil wir ja dann nicht die gesamte LIVING ABYSS Besetzung auf einmal bei KINGS OF WINTER haben wollten, aber nach ein paar Pleiten bei Vorspielen haben wir ihn dann doch kontaktiert und er hat direkt zugesagt.
Wir haben vor kurzem auch das erste Mal mit der vollen Bandbesetzung geprobt und es hat direkt funktioniert und fühlte sich unglaublich gut an! Auch einen Schlagzeuger haben wir nun endlich gefunden, wir dürfen ihn aber noch nicht offiziell verkünden, weil er noch mit seiner anderen Band sprechen muss. Wir sind jetzt endlich komplett und haben im September auch den ersten Livegig zusammen, den wir aber auch noch nicht offiziell verkünden können, weil auch das noch nicht komplett final bzw. bekanntgegeben ist.

J.P: Anschlussfrage dazu, mir scheint als entwickele sich KINGS WINTER von einem Studioprojekt hin zu einer richtigen Liveband oder täusche ich mich da?

Jule: Also eigentlich wurde das ja regelrecht eingefordert, weil es immer wieder viele Anfragen gab, wann spielt ihr denn endlich mal live. Daraufhin haben wir überlegt es doch nicht bei einem Studioprojekt zu belassen. Dann kam ja die erste Festivalanfrage und seitdem gab es ja schlussendlich kein Zurück mehr!

Tobi: Außerdem freuen wir uns darauf die Songs endlich mal live zu performen, Live spielen ist halt einfach immer noch das Größte! Nichts gegen Studioprojekte, aber es ist doch einfach etwas ganz anderes!

J.P: Wenn ich nicht komplett falsch liege, bist du Tobi nicht nur Musiker sondern auch Schreiber so wie ich, ist das richtig? Wie kam es dazu bzw. führt das nicht zu Schwierigkeiten?

Tobi: Ja ich schreibe bei Powermetal.de. Ich kann das aber auch ganz gut trennen glaube ich. Wenn ich da unterwegs bin, bin ich klar Fan. Logisch höre ich als Musiker etwas anders hin und analysiere mehr die Songs und hole mir manchmal vielleicht auch die ein oder andere Inspiration, aber wenn ich einfach Musik konsumieren will, dann konsumiere ich einfach. Ich versuche aber Bands hier aus dem näheren Umfeld/Underground zu vermeiden, weil ich bin, ehrlich bei meinen Rezis und schreibe auch wenn mal was nicht so gut ist. Das sollte dann kein böses Blut geben im direkten Umfeld. Man darf bei allem auch nicht vergessen, eine Rezension ist immer subjektiv, Tagesform abhängig und immer nur EINE Meinung.
Ich schreibe schon seit 2010 und da hat man natürlich auch eine gewisse Stammleserschaft und seinen Stil. Zum Schreiben bin ich einfach gekommen weil für ein anderes Magazin (The Pit) gesucht wurde und ich fand das damals interessant vor allem die Sachen im Vorfeld zu bekommen fand ich damals cool : )

J.P: Vielleicht auch interessant für die Leser, wenn ich hier schon mal ein Ehepaar im Interview habe ; ). Ihr seid Metalmusiker, Eltern und Berufstätig. Wie kann man sich das im Alltag vorstellen? Seid ihr eigentlich eine ganz normale Familie und man stellt sich da nur immer was besonders drunter vor?

Jule: Also eigentlich sind wir eine ganz normale Familie glaube ich. Teilweise hören wir sogar aus dem Freundeskreis boah seid ihr Spießer : ) Wir sind sehr familiär aufgewachsen und sind bis heute so. Unsere Tochter trägt gerne bunt, aber auch mittlerweile viele Bandshirts. Sie greift da auch tatsächlich selbst zu und sucht sich aus was sie will! Sie bekommt natürlich schon mit wie wir sind und wie wir aussehen. Im Auto läuft dann halt eher härtere Musik, das kennt sie auch nur so und das findet sie auch toll. Ihr aktuelles Lieblingslied ist z.B. die letzte ROLLING STONES Single „Angry“. Das hört sie aktuell rauf und runter! Sie mag auch Eddy von IRON MAIDEN, der hängt bei uns an vielen Wänden, das finden andere Kinder wenn die zu Besuch sind eher verstörend, sie liebt ihn : )
Der Alltag ist eigentlich ganz normal, außer dass wir natürlich schauen müssen das wir unsere Musik also das Hobby darin integrieren müssen und dann Proben oder Arbeiten am Album eher in den Abendstunden stattfinden, wenn die Kleine im Bett ist.

J.P: Ein kurzer Schwenk zu euren bisherigen Bands und Projekten. Bei LIVING ABYSS seid ihr ja ausgestiegen richtig? Was waren die Gründe dafür und seid ihr noch aktuell woanders aktiv oder konzentriert ihr euch gerade voll auf KINGS WINTER?

Tobi: Also ich habe noch ein weiteres Projekt in der Pipelin, ein Melodic Death Metal Projekt, wo schon 5 Songs geschrieben sind. Das wird ungefähr Herbst werden bis da etwas Vorzeigbares präsentiert werden kann. LIVING ABYSS war im Endeffekt wie so häufig, dass es unterschiedliche Vorstellungen gab wie es weitergehen sollte und ein bisschen hat da auch KINGS WINTER mit reingespielt, weil wir da auf einmal ganz andere Möglichkeiten hatten dies auch in unseren Lebensalltag mitzuintegrieren. Das ging bei LIVING ABYSS nicht so gut zum Schluss, vor allem, was dann Proben und so anging. Es gab auch einfach keine neuen Songs, und das ist ja das, was ich so liebe, im Studio an neuen Songs zu arbeiten und einfach etwas entstehen zu lassen. Das war bei LIVING ABYSS nicht mehr so möglich. Wir verstehen uns aber nach wie vor gut, haben privat auch noch Kontakt, aber auf der Arbeitsebene hat es einfach nicht mehr funktioniert!

J.P: Wie geht es denn aktuell und in der nächsten Zeit nun für KINGS WINTER an? Gibt es vielleicht schon Livepläne?

Jule: Also wir können natürlich aufgrund der Familie und unserer Tochter jetzt keine großen Tourplänen oder ausgedehnte Touren machen. Das ginge auch bei den anderen Mitgliedern nicht, weil die einfach auch alle ihre anderen (musikalischen) Verpflichtungen haben. Aber natürlich haben wir schon den ein oder anderen ausgewählten Slot, den wir sehr gerne wieder belegen würden oder wir gerne spielen würden. Zu nennen wäre da auf jeden Fall das Field Invetion Festival im Westerwald da haben wir mit LIVING ABYSS schon gespielt und das war sehr cool und super organisiert! Es muss also einfach Sinn machen was auch vielleicht nicht zu weit weg ist. Wir sind da auf jeden Fall offen, es muss halt einfach für uns passen! Ein Traum wäre es nochmal beim Summer Breeze zu spielen, dort haben wir auch mit LIVING ABYSS mal gespielt.

JP: Was sind denn so eure musikalischen Einflüsse und/oder Lieblingsbands? Ich habe gelesen das ihr großes BLIND GUARDIAN Fans seid, das bin ich übrigens auch, Zeit zum Fachsimpeln ; )

Jule: Also ich komme klar aus der Melodic Death Ecke, so CHILDREN OF BODDOM haben mich da absolut geprägt. Aber auch ebenso Sachen wie BLIND GUARDIAN, NIGHTWISH finde ich gut. In der letzten Zeit haben mich THE HALO EFFECT oder auch das letzte IN FLAMES total gecatcht. In der Jugend habe ich aber auch viel Viking Metal gehört, als so Sachen wie AMON AMARTH.

Tobi: Meine Einflüsse sind wirklich sehr breit gefächert, ich beschränke mich jetzt mal nur auf den Rock und Metal Kram, angefangen von ROLLING STONES, PINK FLOYD über GENESIS bis hin dann zum Nu Metal also LINKING PARK oder KORN. Da hat es dann bei mir so richtig gezündet metaltechnisch! Melodic Death Metal ähnlich wie bei Jule und ganz klar sind bei mir auch BLIND GUARIDIAN und IRON MAIDEN meine Alltime Faves!
Als Gitarrist ist mein Haupteinfluss tatsächlich Michael Schenker. Das sieht man auch daran das ich nur Flying V Gitarren spiele.

JP: Tobias du spielst ja nicht nur Gitarre sondern auch Bass. Beides richtig gelernt oder selbst beigebracht und was spielst du lieber?

Tobi: Gitarrenunterricht hatte ich tatsächlich nur 1 Jahr und danach habe ich mir alles selbstbeigebracht auf Basis von Youtube Videos etc. Ich bin nur ein Notfallbassist, als Rockbassist tauge ich was, für mehr reicht es dann nicht, es war damals einfach einfacher nicht noch jemand dazu zu holen bei den ersten Alben als das ich fix zum Bass greife. Da haben wir jetzt mit Chris und auch Hendrik fähigere Leute in der Band die z.B. auch den Bass mit Fingern spielen können, bei mir reicht es da nur zum Pik

J.P: Abschlussfrage, wie seht ihr die heutige Musiklandschaft nach Corona? Was hat sich verändert, was meint ihr wie sieht die Zukunft aus?

Beide: Also es ist auf jeden Fall eine Spaltung im Livesektor da! Es gibt die richtig großen Bands, wo die Konzerte mega schnell ausverkauft sind, und dann gibt es die kleinen Bands und Clubshows wo man dann vor einem fast leeren Laden spielt. Klar die Preise haben sich erhört und ich glaube die Leute geben dann lieber einmal Geld aus, um eine richtig große Band zu sehen als viele kleinere Sachen, obwohl das ja echt schade ist! Es gab glaube ich noch nie so viele Abendkassentickets wie in der letzten Zeit, das war auch definitiv mal anders! Für KINGS WINTER war die Situation nicht so schwer, weil wir uns ja nicht mit der Band unser Leben finanzieren müssen. Aber für die vielen Berufsmusiker war das schon ein sehr harter Schlag! Und komischerweise gab es auch mehr Interesse bei uns vielleicht generell für neue Musik, weil ja keine Livekonzerte möglich war.
Auch für die Festival ist und war das ganze natürlich ein Desaster! So viele Absagen oder Festivalsterben aufgrund von schlechten Vorverkäufen. Die Musiklandschaft hat sich auf lange Sicht verändert und die kleinen Festivals und Konzerte werden auf Dauer definitiv weniger werden und fehlen!

J.P: Vielen Dank Jule und Tobias für eure Zeit und die interessanten Antworten! Ich wünsche euch alles Gute für die Zukunft. Die letzten Worte an die Fans da draußen gehören natürlich euch.

Beide.: Erstmal vielen Dank für das Interview! Es ist mal schön ein Gesicht zu den ganzen Emails zu haben : ) Ein ganz großes Dankeschön an unsere Fans und die Stammbesteller, eine Riesen große Unterstützung. Wir hoffen das wir uns alle demnächst mal bei einem Konzert sehen können!

Julian