KINGDOM OF TYRANTS – Architects of Power

Trackliste:

01. Unforgotten Souls
02. Daedalus
03. War Machine
04. Diabolical
05. Kingdom of Tyrants
06. Ghost of Industry
07. Judas Gate
08. Masque of the Red Death
09. Metal or Die

 

 

Spielzeit: 50:05 min – Genre: US Metal – Label: Metal on Metal Records – VÖ: 21.04.2023 – Page: www.kingdom-of-tyrants.com

 

Das kleine Label Metal on Metal Records aus Italien kommt immer mal wieder mit der ein oder anderen Metalperle um die Ecke! So geschehen mit den Alben der leider aufgelösten SACRED GATE oder jetzt ganz aktuell mit dem Debütalbum „Architects of Power“ der Bostoner US Metaller von KINGDOM OF TYRANTS.
Die Jungs sind alte Hasen im Geschäft und setzen sich unter anderem aus den Ex MELIAH RAGE Mitgliedern Mike Munro und Stu Dowie oder den STEEL ASSASSIN Gitarristen Kevin Curran und Michael Mooney zusammen.
Die ersten Videosingles ließen geilen US Power Metal mit geiler Produktion vermuten, und so kam es dann auch, ich greif jetzt mal direkt etwas vorweg 😉

Aber Schritt für Schritt! Beginnen wir mit dem Albumopener „Unforgotten Souls“. Typischer US Metal erwartet uns hier. Es gibt knackige Riffs, einen satten Groove und über allen thront der geile Gesang von Mike Munro. Gut, dass er mal wieder in Aktion tritt!
Ein perfekter Opener also der direkt Lust auf mehr macht und Freunde des Genres sofort in seinen Bann zieht.
„Daedalus“ im Anschluss ist dann vielleicht nicht ganz so zwingend wie der Opener, hat aber durchaus seine Momente.
Im Mittelteil kommen die Jungs aber absolut in Fahrt und hauen einen Hit nach dem anderen raus!
Den Anfang macht der einleitende Groover „War Machine“. Über das knackige „Diabolical“ geht es dann zu den vielleicht besten Songs des Albums in Form des Titeltracks „Kingdom of Tyrants“ und „Ghost of Industry“.
Beide sind irgendwie typischer US Metal und irgendwie auch wieder nicht…auf jeden Fall schön abwechslungsreich gestaltet was zeigt welche geiles Songwriting Talent hier am Start ist.
Dazu dann noch die erstklassige Leistung an den Instrumenten und vor allem erneut der Gesang von Mike, einfach nur geil!
Gerade „Ghost of Industry“ ist da wirklich sehr eindrucksvoll muss ich sagen!
Wer jetzt aber glaubt man hat sein Pulver damit verschossen irrt, auch das letzte Drittel weiß absolut zu überzeugen und mit der zukünftigen Livegranate „Metal or Die“ geht ein Album zu Ende welches US Metal im oberen Qualitätslevel bietet.

Ganz klar, die beteiligten Musiker sagen es eigentlich schon aus, hier tropft aus jeder Songfaser der US Metal heraus und mit Mike Munro hat man einen der Topsänger auf diesem Gebiet in seinen Reihen!
Dazu dann noch der geile Mittelteil der die besten Songs der Scheibe bereit hält.
Somit gibt es in Summe eine glasklare Kaufempfehlung für die geneigte Zielgruppe und ich hoffe die Truppe lässt schnell wieder von sich hören!

Julian

 

 

 

ADRIAN BENEGAS – Arcanum

Trackliste:

01. I am the Revenant
02. Sanctum
03. The Secret Within
04. Pain is the Key
05. Alchemy of Spirits
06. Caravan of Doomed Souls
07. At the mount of Solitude
08. El milagro de saber espear
09. The Spirit of Visions
10. Lux Aeternam
11. El Mantra Secreto de los Espiritus

Spielzeit: 56:51 min – Genre: Power Metal – Label: Reaper Entertainment – VÖ: 05.05.2023 – Page: www.adrianbenegas.com

 

Der Keyboarder ADRIAN BENEGAS aus Paraguay verzauberte uns schon mit seinem Debütalbum „The Revenant“ 2019. Epischer Power Metal mit einer Cinematic Note und erstklassigen Sängern. Unter anderem waren Ralf Scheepers, Herbie Langhans oder Henning Basse damals zu hören!
Nun gute 4 Jahre später steht uns das zweite Album „Arcanum“ ins Haus, welches die Geschichte des Debütalbums weiterspinnt. Dieses erscheint über ein neues Label und vor allem mit einem neuen Sänger!
Richtig gelesen, dieses Mal gibt es nur einen Sänger zu hören, aber dieser hat es definitiv in sich, denn es handelt sich um niemand geringeres als Ronnie Romero der vermutlich einer der aktuell besten Rock und Metalsänger auf diesem Planeten ist!
Auch das restliche Personal kann sich absolut sehen lassen, Michael Ehre am Schlagzeug, Timo Somers an der Gitarre (Ex DELAIN), Anis Jouini am Bass (MYRATH) und Sascha Paeth als Produzent.

Ich war sehr gespannt auf das neue Album, hatte mich das Debüt doch echt begeistert und startet voller Vorfreude den ersten Track „I am the Revenant“. Okay dieser ist erstmal nur ein stimmungsvolles Cinematic Intro, hätte man sich ja auch denken können bei den Vorabinfos.
Aber dann geht es direkt mit dem nächsten Track „Sanctum“ in die Vollen. Satter epischer Power Metal der dann direkt mit allem aufwarten kann, was man sich so wünscht und worauf man sich freut!
Mal mehr mal weniger präsente Keyboards, mit Ronnie Romero der passende klasse Sänger und ein schöner Refrain der einen den Song direkt in die Blutbahn übergehen lässt. So muss das sein.
Das folgende „The Secret Within“ kommt etwas schwer in die Gänge und hat irgendwie einen ordentlich Schuss Prog abbekommen, im Refrain ist die Welt aber wieder in Ordnung und man kann wunderbar mitgehen.
Danach wird es ständig etwas komplexer wie ich finde…“Pain is the Key“ braucht definitiv den ein oder andere Durchlauf, „Alchemy of Spirits“ kann vor allem im Refrain wieder ordentlich punkten und das düstere „Caravan of Doomed Souls“ verbreitet mit seinen Growls, die vermutlich nicht von Ronnie stammen, schon irgendwie eine beklemmende Atmosphäre.
Auch hier ist der Refrain wieder das absolute Sahnestück.
Über die Ballade „At the mount of Solitude“ geht es dann in den zweiten Teil der Scheibe, wo wir erstmal mit „El milagro de saber espear“ einen komplett auf spanischen gesungenen Song haben bevor mit „The Spirit of Visions“ die volle epische Power Metalkeule rausgeholt wird. Hier gibt es auch weibliche Gesangsunterstützung, die sich eher im Opernsektor aufhält.
Mit „Lux Aeternam“ und dem instrumentale Outro „El Mantra Secreto de los Espiritus“ geht dann eine Scheibe zu Ende die in Summe recht komplex ist und da im krassen Gegensatz zum Debütalbum steht!

Wie geschrieben „ Arcanum“ ist definitiv keine leichte Kost und es bedarf schon den ein oder anderen Hördurchgang um alles genau zu erfassen und die Songs sich richtig entfalten.
Das ist vielleicht etwas der Kritikpunkt im Vergleich zum Debüt, hier war alles etwas griffiger!
Aber das schmälert auf jeden Fall nicht die musikalische und gesangliche Leistung und für die klare Empfehlung für die geneigte Hörerschaft reicht es auf jeden Fall! Epic Power Metalfans werden hier definitiv ihre Freude dran haben.

Julian

 

 

 

THE REVENANTS Interview

The Revenants – eine neue Band mit alten Bekannten

Im Musikbusiness tut sich mal wieder gewaltig was auf. Drei alte Freunde, super Musiker und wahre Seelenverwandte haben sich zu einer neuen Band zusammengeschlossen und starten ab dem 21.04.2023 mit ihrem ersten Album „Ghosts“.
The Revenants wurden im Frühling 2018 ins Leben gerufen – der italienische Gitarren-Zauberer Fabiano Arganese (Guitars, Keys) fing mit Studio-Produzent und Live-Sound Mischer Marc Ayerle (Guitars, Keys, Bass, Drums) an, in Marcs Klangmanufaktur Studios „herzum zu jammern“, wie es das Lable „El Puerto Records“ beschreibt. Kurz darauf wurde ein guter Freund der beiden gefragt, ob er nicht die Vocals beisteuern möchte, und so holten sich keinen anderen als Michelle Darkness (Frontman End Of Green) mit ins Boot und es war eine perfekte Kombi entstanden.

Anfang 2018 starteten die drei Freunde mit ihrer Idee und fingen mit dem Schreiben der Texte an. 5 Jahre später, also 2023, erscheint das Album nun endlich. Was ist in der Zeit passiert und wie lief der Werdegang von „Ghosts“ ab? Marc Ayerle stand mir hier Frage und Antwort: „Wir starteten 2018. Nach knapp zwei Jahren Schreiben und Produzieren waren die ersten 12 Songs eigentlich fertig und man wäre sicherlich für eine Veröffentlichung bereit gewesen. Durch Covid Anfang 2020 war aber alles erstmal komplett anders. Das Leben an sich wurde auf den Kopf gestellt und andere Dinge plötzlich viel wichtiger. Ich konnte lange meinen Beruf als Toningenieur nicht mehr ausüben. Damit verbunden waren natürlich große Existenzängste und viele Fragen, wie das alles weitergehen soll und kann. Zum Glück haben wir nach einem kurzen Dämpfer einfach weitergeschrieben. Das hat sehr geholfen, um durch diese schwierige Zeit zu kommen. Ende 2021 waren dann plötzlich 20 Songs fertig und wurden von mir in der KlangManufaktur gemischt und gemastert. Das letzte Jahr haben wir jetzt fast nur noch mit Artwork, Videodrehs und Gesprächen mit unserem Label verbracht.“

Das Album beinhaltet 20 Songs, fast 90 Minuten feinster Musik, so viele Titel sind mittlerweile eine Seltenheit geworden. Konnten sich hier die Drei nicht trennen oder war das beabsichtigt? „Ich kann jetzt natürlich nur für mich selbst sprechen, aber ich fand und finde es immer klasse, wenn es viel zu Hören gibt. Klar, ist schon ein deftiges Paket für ein Debüt, aber wir konnten uns einfach nicht entscheiden, welche Songs man eventuell weglassen könnte. Sie sind einem dann doch alle sehr an’s Herz gewachsen und unserer Meinung nach zu wertvoll, nicht gehört zu werden. Ganze Songs aussortiert wurden dementsprechend nicht, aber es gab und gibt sehr viele Fragmente und Bausteine, die im Laufe der Produktion in’s Regal zurück gestellt wurden.“, so Marc.
Ins Regal gestellt? – heißt das, man wird noch mehr von euch hören oder ist „The Revenants“ eine einmalige Sache? „Es gibt definitiv Pläne weiterzumachen, ganz klar. Es wird auch schon an Verschiedenem gearbeitet.“ So viel kann uns das Multitalent Marc zumindest mal sagen.

Es steckt auch eine ganze Stange Arbeit hinter einer derartigen Menge an Musik. Dann noch als neu „zusammengewürfelte“ Band? Wie kann man sich das vorstellen? Marc beschrieb die Zusammenarbeit als sehr angenehm und fast schon magisch: „Tatsächlich war der ganze Schreib- und Produktionsprozess sehr angenehm und entspannt. Die Harmonie war stellenweise fast schon magisch. Wir drei kennen uns schon ewig und uns verbindet eine enge Freundschaft. Das und die Tatsache, dass wir nie etwas erzwingen oder im Vorfeld zu sehr planen oder besprechen wollten, hat die nötige Gelassenheit in’s Studio gebracht um die Musik weitestgehend für sich selbst sprechen zu lassen und kreativ zu sein. Aber wie bei
gutem Wein, war auch eine gewisse Reifezeit nötig. Viele Songs wurden immer wieder
hervorgeholt, verfeinert und umgebaut, bis sie sich richtig anfühlten.“

Für mich klingt das fast schon zu perfekt, oder zu einfach für eine neue Band, weshalb sich für mich die Frage stellt, ob man hier nicht an seine Grenzen stößt. Ich meine, man hat in dieser Konstellation noch nie zusammengearbeitet, Michelle hat noch eine weitere Band, etc. Doch auch das konnte Marc Ayerle selbstsicher verneinen: „Eigentlich nicht wirklich, aber klar, eine Produktion in dieser Größenordnung ist nicht ohne Anstrengung. Vor allem für mich, Musiker, Songwriter und Produzent in einem, war es schon ein Berg an Arbeit, der nicht ganz ohne Verschleißerscheinungen zu meistern war. Die ein oder andere Schaffenspause musste schon eingelegt werden.“ Die Doppelbelastung für Michelle ist auch kein Problem. „So wie ich ihn kenne, sollte das keine Probleme geben. Er ist es gewohnt in verschiedenen Bands gleichzeitig zu agieren.“

Bei meiner Recherche über die Band bin ich unter anderem über den gleichnamigen Film mit Leonardo di Caprio gestolpert, auch das sollte kein Zufall sein. Marc Ayerle erklärt, wie es zu diesem Bandnamen gekommen ist und was dahintersteckt: „Er ist natürlich vom gleichnamigen Film mit Leonardo di Caprio inspiriert. Einer meiner Lieblingsfilme. Er steht vor allem im Kontext zu den Lyrics. Wiedergänger oder Grenzgänger wäre vielleicht eine adäquate Übersetzung. Viele unserer, doch sehr persönlichen Texte, handeln genau davon. Ich sehe sie auch als Katharsis und Bewältigung oder Überwindung dunkler Kapitel und Phasen in meinem Leben. Das ist bei Michelle ähnlich.“

Und genau das, ist bei den Songs deutlich zu hören. Man merkt die Harmonie zwischen den drei Musikern deutlich, in jedem einzelnen Titel ist zu spüren, dass es eine Art Verbindung gibt. Jeder Song ist voller Energie und Leidenschaft, so fällt es mir schwer, hier einen als Lieblingssong oder Favoriten auszuwählen. Bei jedem neuen „Durchgang“ hat mir ein anderer Song besser gefallen. So ähnlich ging es auch der Band bei der Frage nach einem Favoriten: „Wie gesagt, eigentlich alle. „Ghosts“ hat aber sicher einen besonderen Bonus, da er der erste war, den wir zusammen fertiggestellt haben. Für mich persönlich sind, vor allem auch lyrisch, „Redemption“ oder „The End Is Black“ deutlich wichtiger. Über die letzten Wochen hat sich „Ain’t No Wine“ bei mir so ein wenig zum Geheimtipp entwickelt.“

Änderungswünsche gibt es im Großen und Ganzen nicht. Marc bezeichnet sich selbst als experimentierfreudigen Produzenten und sieht das Ganze relativ nüchtern: „Man findet immer ein Haar in der Suppe. Ich, als experimentierfreudiger Produzent, kann
Songs sowieso sehr schwer loslassen. Es gibt immer so viele Details, die es zu beachten
gilt, oder Ideen die ich noch hätte. Natürlich denke ich an verschiedenen Stellen
manchmal, „Ach hätte ich diese Melodie hier oder jenes Klavier dort noch lieber etwas
lauter/leiser gemacht“. Tatsächlich sind wir aber absolut zufrieden mit dem Gesamtwerk
und würden nichts dran ändern wollen.“

Kein Wunder, dass das Label Gründer Torsten Ihlenfeld von „El Puerto Records“ in einem Interview meinte: „In einer perfekten Welt wären The Revenants das nächste große Ding für die Arenen dieser Welt. In einer perfekten Welt würden diese Songs die Charts dieser Welt anführen…“. Marc lacht, „Wenn Torsten das sagt, muss es stimmen…“.
Die Reaktionen der Fans waren laut Marc bisher reine Bestätigung. „Überwältigend. Wir sind wirklich sehr glücklich, dass die Menschen die Songs bisher so mögen.“
Somit würde ich behaupten, dass einer Tour doch nichts im Wege stehen würde, oder?
„…Liveauftritte wurden bisher erst spärlich angesprochen und eine klare Linie gibt es noch nicht wirklich. Eine Wunschliste an Begleitmusikern ist sicher vorhanden, aber konkret ist das alles noch nicht. Wir sind alle drei sehr eingespannt und beschäftigt, doch sag’ niemals nie, wir werden sehen…“.

Und was kommt danach? Was hat eine Band vor, sobald das Debütalbum released wurde? „Zurücklehnen, stolz sein und warten bis die Millionen auf dem Konto sind“, scherzt Marc
„Quatsch! Wir freuen uns jetzt sicher erstmal auf den Release des Albums am 21.04. und
die Reaktionen darauf. Aber sobald der erhoffte Applaus verklungen ist, werden wir uns
an neue Songs machen.“

Darleen Barth

 

MAJESTY – Back To Attack

Trackliste:

01. The Oath of Truth
02. Back to Attack
03. Demon War
04. Glorious Warriors
05. Never Kneel
06. Freedom Child
07. Age of Glory
08. Saviors in the Dark
09. A Hero`s Storm
10. In the Silence
11. Our Time has Come
12. Heralds of the Storm

Spielzeit: 48:22 min – Genre: True Metal – Label: Reaper Entertainment – VÖ: 28.04.2023 – Page: www.majesty-metal.de

 

Yeah MAJESTY sind endlich wieder zurück! Mit neuem Label und dem neuen, zehnten Album „Back to Attack“ im Rücken.
ABER…das Album ist auch das Ende der Band! WHAT!!!
Japp, dies hat die Band leider vor ein paar Tagen bekannt gegeben und angekündigt das die Releaseshow des Albums Ende April auch das letzte Konzert der Band sein wird. Wahnsinn…innerhalb von ein paar Tage von totaler Vorfreude aufs neue Album zur absoluten Überraschung und Traurigkeit über das plötzlich Ende der Band. Ich mochte die Jungs um Sänger und Mastermind Tarek, vor allem, weil sie zuletzt richtig stark unterwegs waren!
Schade das Ganze und irgendwie super plötzlich. Denn bei der Ankündigung des Albums war ja noch kein Rede vom Bandende…aber schieben wir das Ende der Band jetzt mal für einen Moment weg und widmen wir uns dem neuen Album welches vermutlich keinen Fan der Band und des True Metals enttäuschen wird!

Als Opener hat man dieses Mal „The Oath of Truth“ gewählt welches, bandtypisch, ein Cinematic Intro geworden ist was gut in die Scheibe einleitet.
Mit dem Titeltrack „Back to Attack“ geht es dann anschließend, aber direkt in die Vollen! Schnell, treffsicher und krachend fliegen einen die Riffs nur so entgegen. Ein melodischer und mitsingfreudiger Refrain garniert das Ganze dann und fertig ist der perfekte Einstieg!
Klassisch geht es dann bei „Demon War“ und dem wieder sehr mitsingfreudigen „Glorious Warriors“ zur Sache. Gut gemacht, aber nicht überragend würde ich sagen, typischer True Metal Stoff halt.
Aber dann fahren die Jungs so richtig hoch!
Im Mittelteil haben wir eine Ohrbombe nach dem anderen! Sei es das affengeile epische und melodische „Never Kneel“, das sehr eingängig, schon etwas poppige „Freedom Child“ sowie die beiden Epicbrecher „Age of Glory“ und „Saviors in the Dark“.
Hu richtig geil Jungs, da zeigt ihr nochmal richtig, wo der Hammer hängt und wer einer DER führen Epic Metalbands sind/war!
Da wird es wohl schwer werden das Niveau bis zum Ende der Scheibe nun durchzuhalten, oder?
Tja weit gefehlt muss ich schnell sagen, denn auch im letzten Drittel fährt man nochmal so richtig auf.
Die Powerballade „In the Silence“, der True Metal Groover „Our Time has Come“ und das abschließende Riffgewitter „Heralds of the Storm“ sollen jetzt also tatsächlich die letzten Hits von MAJESTY gewesen sein? Schade, aber ein geiler Abschluss so oder so!

MAJESTY begleite ich schon eine ganze Zeit in meiner Schreiberkarriere. Es ging auf und ab, aber zuletzt war man richtig bärenstark unterwegs!
Umso überraschender nun das plötzliche Ende der Band, vielleicht erfährt man irgendwann mal genaueres?
Auf jeden Fall ist das letzte, zehnte Album ein sehr würdiger Abschluss und dürfte Fans der Band und des Genres bestens schmecken, auch wenn es wie immer den ein oder anderen Nörgler geben wird! Ich gehe sogar so weit das man hier eines der absoluten Bandhighlights zum Abschluss kreiert hat!

Julian

 

 

 

ELVENKING – Reader of the Runes – Rapture

Trackliste:

01. Rapture
02. The Hanging Tree
03. Bride of Night
04. Herdchant
05. The Cursed Cavalier
06. To the North
07. Covenant
08. Red Mist
09. Incantations
10. An Autumn Reverie
11. The Repentant

Spielzeit: 54:42 min – Genre: Power Metal – Label: AFM Records – VÖ: 28.04.2023 – Page: www.elvenking.net

 

Die Folk Power Metaller von ELVENKING haben sich in den letzten Jahren echt zu einem Hit Garanten gemausert und sind einer DER Vertreter des Folk Power Metals!
Nach dem 2019 erschienenen „Readers of the Runes – Divination, der erste Teil der Readers of the Runes Trilogie folgt nun also nach Adam Riese der zweite Teil mit dem Titel „Reader of the Runes – Rapture“.
Laut Promoaussage soll das neue Album aufgrund des Konzeptes düsterer als der erste Teil ausfallen, was vermutlich einher geht mit einem höheren Anteil von Growls und Death Metaleinflüssen.
Schauen wir mal, ob das so ist, die ersten Vorabsingles ließen auf jeden Fall schon mal wieder Großes erahnen!

Starten wir mit dem Titelstück „Rapture“ welcher direkt mal der längste Track der Scheibe ist. Es ist immer ein Wagnis finde ich mit einem Longtrack einzusteigen, aber die Jungs machen das gut und kreieren hier einen abwechslungsreichen Ritt durch den Folk und Power Metalbereich welcher immer schön aufgelockert wird und im Refrain wieder schön melodisch daherkommt.
Die vorab veröffentlichte Videosingle „The Hanging Tree“ und „Bride of Night“ folgen dann als Nächstes und zeigen sehr eindrucksvoll wie gereift die Band mittlerweile ist und einfach ihren eigenen unverkennbaren Stil zelebriert. Immer schwingt eine gewisse Düsternis mit, die mit Growls schön unterstützt und sinnvoll ergänzt wird.
Sehr schön!
Mehr Folk gibt es bei „Herdchant“ zu bestaunen, bevor es dann im Mittelteil wieder die schon gewohnte Mischung aus Power und Folkmetal gibt. Glanzpunkt ist hier auf jeden Fall „To the North“.
„Covenant“ als Überleitung ins letzte Drittel holt mich dann aber leider so gar nicht ab, „Red Mist“ macht das aber umso mehr!
Hier ist man etwas songdienlicher und schön melodisch unterwegs.
Im letzten Drittel kann man dann die Qualität des sehr starken Mittelteils nicht ganz halten, ist aber auch weit entfernt von kompletten Ausfällen.

Auf jeden Fall ist das neue ELVENKING Album wieder eine sehr lohnenswerte Anschaffung für den geneigten Power und Folk Metalfan geworden. Welche aber auf jeden Fall etwas komplexer ist und nichts fürs eben Mal nebenbei hören!
Zwar kann man die Songqualität nicht ganz bis zum Schluss halten, aber welche Band kann das schon?
Insgesamt haben wir so oder so eine empfehlenswerte Leistung für die angesprochene Zielgruppe!

Julian

 

MOUNT ATLAS – Poseidon

Trackliste:

01. Down to Earth
02. Throne of Gold
03. Alien Sunrise
04. The Captain
05. I`ll be your Guide
06. Open Sea
07. Poseidon
08. Magic Potion
09. Prehistoric
10. Elysium

 

Spielzeit: 37:30 min – Genre: Heavy Rock – Label: Cause of Deaf Record – VÖ: 01.04.2023 – Page: www.facebook.com/MountAtlas42

 

Mein bevorzugtes Genre ist ja eigentlich der Power Metal, aber ab und an verschlägt es mich auch mal in den Hard oder Classic Rockbereich. So geschehen vor geraumer Zeit bei den Jungs von ROOK ROAD (geiles Album, sei nochmal gesagt : ) ) und auch jetzt zieht es mich magisch zu den Jungs von MOUNT ATLAS die dieser Tage mit ihrem zweiten Album „Poseidon“ um die Ecke kommen welches glasklar den Sound des Rocks der 70er und 80er atmet inklusive des tollen Hammond Orgel Sounds!
Gegründet 2016 kam das Debütalbum „Titan“ schon 2017 auf den Markt und nun also Album Nummero Zwo.

Ich war sehr gespannt was mich erwartet und betätigte voller Vorfreude die Playtaste um mir den Opener und die Videosingle „Down to Earth“ direkt zu gönnen. Nach einer kleinen Einleitung legt die Nummer schön rifflastig und direkt mit der Hammond Orgel los, ein Einstieg nach Maß was den Classic Rock Faktor angeht.
Der Gesang ist im angenehmen Bereich und die Nummer gräbt sich relativ schnell metertief in die Gehörgänge, so muss ein Beginn sein.
Anschließend geht es bei „Throne of Gold“ schneller zur Sache. Aber immer schön songdienlich und im Classic Rock Gewand.
Ruhiger und mit schönen Melodiebögen und Verläufen kommt dann „Alien Sunrise“ aus den Boxen. Die Riffs sind schön erdig und der Chorus ist wirklich zum da niederknien. Einer der besten Tracks auf dem Album!
Tief im Prog ist dann „The Captain“ verwurzelt. Denn die Jungs haben sich ja nicht nur dem Classic Rock verschrieben, sondern würzen ihre Songs häufig auch mit einem ordentlich Schuss Prog Rock.
Und, als wäre das jetzt der Startschuss gewesen, ist in der Folge fast jeder Song recht proglastig ausgelegt. Ausnahme ist das flotte „Open Sea“ welches wieder schön gradlinig ist und wieder einen tollen Chorus zu bieten hat.
Der Titeltrack „Poseidon“ der das letzte Drittel der Scheibe einleitet, ist dann wieder ein recht proglastiger Song der dieses Mal auch einen ordentlich Schuss Epic abbekommen hat. Auch definitiv eines DER Highlights des Albums!
Im letzten Drittel weiß auf jeden Fall noch das abschließende „Elysium“ zu gefallen, der Rest kommt dagegen leider nicht an.

Ganz klar, wer auf proglastigen Heavy/Classic Rock steht ist bei den Jungs von MOUNT ATLAS und ihrem neuen Album bestens aufgehoben!
Die Band hat auf ihrem zweiten Album einige Hits am Start, auch wenn nicht alle Songs sofort oder langfristig zünden und auch die Spielzeit noch ausbaufähig ist, haben wir insgesamt eine ordentliche Leistung welche Genrefans auf jeden Fall etwas abgewinnen können!
Ich habe meinen „Ausflug“ auf jeden Fall nicht bereut : )

Julian

 

 

Der Detze Rockt 2023

Das Der Detze rockt-Open findet am 16-17.6.2023 zum elften Mal statt. Das letztjährige Jubiläum hat mit über 2000 Besuchern alle Rekorde gebrochen. Der erste Festivaltag wurde vom Südwestrundfunk begleitet. In diesem Jahr präsentiert die Crew nach wieder Bands aus der ganzen Welt.

Besondere Schmankerl sind die beiden legendären Headliner Razor aus Kanada und Flotsam&Jetsam aus den USA. Razor ist seit Beginn der 1980er Jahre eine der bedeutendsten Bands aus dem Genre und nur selten in Deutschland zu sehen. Flotsam&Jetsam bestehen seit 1981, haben seitdem fast 20 Alben veröffentlicht, mehrere Chartplatzierungen und Millionen Fans weltweit. Besondere Aufmerksamkeit bekam die Band, da ihr Gründungsmitglied Jason Newsted weltbekannt wurde als langjähriger Bassist von Metallica. Die Band wird auf dem Detze eine exklusive Show nur mit Songs der 1980er Jahre spielen. Zusätzlich kommt die brasilianische Thrash Metal-Band Violator nur für dieses exklusive einzige Konzert nach Deutschland. Über 100 ehrenamtliche Helfer helfen mit, das Festival zu stemmen. Besonders beliebt sind die moderaten Preise und die familiäre Atmosphäre auf dem Detzenberg in den Wäldern der Eifel. Ein Teil des Erlöses wird jedes Jahr für einen guten Zweck gespendet.

Weitere Infos unter: www.derdetzerockt.de und www.facebook.com/derdetzerockt

Flotsam & Jetsam (USA)
Razor (Kanada)
Violator (Brasilien)
Mortuary Drape (Italien)
Enforcer (Schweden)
Kev Riddles Baphomet (England)
Hellripper (Schottland)
Bunker 66 (Italien)
Aggressive Perfector (England)
Midnight Rider (Deutschland)
Venator (Österreich)
Karloff (Deutschland)
Coltre (England)
Wayward (Deutschland)
Firmament (Deutschland)

SAINT DEAMON – League of the Serpent

Trackliste:

01. At Break of Dawn
02. League of the Serpent
03. The Final Fight
04. Lord of the Night
05. A Lie to be Undone
06. Raise Hell
07. Lost in your Sin
08. Gates of Paradise
09. Load your Cannons
10. Heaven to Heart
11. The Call us Deamons

Spielzeit: 46:12 min – Genre: Power Metal – Label: AFM Records – VÖ: 21.04.2023 – Page: www.saintdeamon.se

 

Nachdem wir beim letzten Album „Ghost“ noch 11 Jahre warten mussten, geht es dieses Mal bedeuten schneller und rund 4 Jahre später steht uns „schon“ mit „League of Serpent“ das nächste Album der schwedischen Power Metaller SAINT DEAMON ins Haus.
Gott sei Dank muss ich sagen, habe ich die Jungs doch seit ihrem ersten Album liebgewonnen und mit dem letzten (Comeback)Album konnte man in der Szene so richtig punkten!
Die Bandmannschaft ist recht stabil geblieben, nur auf dem Schlagzeugsessel gibt es mit Alfred Fridhagen (GAIA EPICUS) einen Neuzugang und auch beim Bandsound gibt es wohl wenig Neuerungen. Die mit dem letzten Album dazugekommenen Progeinflüsse sind dann wohl auch noch am Start, sehr schön.
Man hat außerdem wohl nur auf komplett neue Songideen zurückgegriffen und laut eigener Aussage ist das neue Werk die beste Version des SAINT DEAMONschen Bandsound!
Na, wenn das mal keine Ansage ist!

Schauen wir mal, ob das so stimmt und steigen direkt mal mit dem Opener „At Break of Dawn“ in die neue Scheibe ein, der recht klassisch und mit den typischen DEAMONschen Bandvipes aufwarten kann. Ein Einstand nach Maß also, der sofort im Ohr bleibt und zeigt das die Jungs richtig stark zurück sind!
Beim anschließenden Titelsong „League of Serpent“ haben wir die angesprochenen Progeinflüsse die hier schön zu Tage kommen und die Nummer auf jeden Fall abheben und interessant machen.
Ein würdiger Titeltrack also, der ebenfalls sehr melodisch aus den Boxen tönt.
Schön erdig und stampfend kommt dann „The Final Fight“ daher. Es geht erstmal etwas ruhiger zur Sache, bevor man im Refrain dann etwas mehr Gas gibt und wieder schön melodisch unterwegs ist.
Auch „Lord of the Night” im Anschluss groovt richtig gut, hat wieder einen ordentlichen Schuss Prog abbekommen inklusive Keyboardunterstützung.
Somit geht es dann in den Mittelteil der Scheibe wo wir mit dem epischen „A Lie to be Undone“ und dem düsteren, schweren „Raise Hell“ weitere Hits zu verzeichnen haben.
Über das wieder sehr abwechslungsreiche „Gates of Paradise“ geht es dann in das letzte Drittel der Scheibe, wo wir dann die Vorabsingle „Load your Cannons“, welches wieder so richtig schön das DEAMONschen Bandfeeling vermittelt, haben. Ein geiler Track, den ihr so schnell nicht mehr aus euren Gehörgängen bekommt, das verspreche ich euch!
Und auch bei den letzten beiden Songs haben die Jungs ihr Pulver noch nicht verschossen, kleines Wortspiel : ), sondern halten die Qualität auch bei der Powerballade „Heaven to Heart“ und dem abschließenden „They Call Us Deamons“ weiter hoch.

Sehr schön, die hohen Erwartungen, die mit dem Comebackalbum geschürt wurden haben die Jungs von SAINT DEAMON auch auf ihrem neusten Output vollends erfüllt!
Man merkt wie man den etwas geänderten Stil seit dem letzten Diskus gut weiterentwickelt und immer wieder Progelemente in die typischen Powermetalsongs einfließen lässt.
Dazu noch eine runde Produktion und instrumental und gesanglich ist man eh über jeden Zweifel erhaben!
Glasklare Kaufempfehlung für die Zielgruppe also mit der entsprechenden starken Benotung!

Julian

 

 

ASHRAIN – Requiem Reloaded

Trackliste:

01. Are You Ready For Rock
02. Requiem For Screamer
03. Put on the Trigger
04. I Still Burn
05. Break Through the Fire
06. Symphony of Despair
07. Believe
08. No Surrenders
09. The End of Sorrow
10. We Fight to Win

 

Spielzeit: 49:09 min – Genre: Power Metal – Label: Metalville – VÖ: 14.04.2023 – Page: https://ashrain.lnk.to/requiemreloaded

 

ASHRAIN ist eine neu gegründete Power Metal Band, die vom japanischen Gitarristen und Produzenten Nozomu Wakai (DESTINIA) aus der Taufe gehoben wurde.
Im Jahr 2020 begann Nozomu mit seinem langjährigen Freund Peter Baltes (Ex ACCEPT) mit den Aufnahmen von neuem Material. Später stießen noch Iuri Sanson (Ex HIBRIA) und Andy C (Ex LORDS OF BLACK) hinzu und die Band war komplett!
Von den Namen her also schon mal ziemlich ordentlich besetzt, musikalisch wird uns klassischer Power Metal auf dem Debütalbum „Requiem Reloaded“ versprochen.

Schauen wir mal ob das zutrifft und starten daher mal direkt den Openersong „Are You Ready For Rock“. Mit einer kleinen atmosphärischen Einleitung beginnt die Nummer und danach erwartet uns ein klassischer Midtemposong der schön eingängig ist und gekonnt sich zwischen Melodic und Power Metal bewegt.
Das folgende „Requiem For Screamer“ ist dann schon wesentlich flotter unterwegs, hat abwechslungsreiche Bass und Gitarrenläufe zu bieten und kommt aber auch schön melodisch aus den Boxen.
Danach folgen mit „Put on the Trigger” und “I Sill Burn” zwei Songs die eher in die Ecke Standardmetal schielen, auch wenn sie zu gut gemacht sind reichen sie nicht an die vorherigen Songs ran.
Klare Gewinner des Mittelteils sind dann definitiv das schnelle „Break Through Fire“ und das atmosphärisch dichte und überlange „Symphony of Despair“.
Bei beiden zeigt sich die Variabilität im Songwriting und das instrumental absolute Könner am Werk sind versteh sich hier natürlich von selbst!
Schön ist auch das man Iuri Sanson mal wieder zu hören bekommt, den ich schon bei HIBRIA echt super fand.
Aber das nur so als kleine Randnotiz. Kehren wir zurück zur Scheibe und dessen Songs!
Mit „Believe“ haben wir wieder einen tollen Zwitter aus Melodic und Powermetal wo es nur eine wahre Freude ist zuzuhören, sehr geil!
Und auch in der Folge kann man mit einigen starken Songs aufwarten, bleibt dabei immer schön in seinem melodischen Powermetal Fahrwasser und weiß zu begeistern.
Hörbeispiele dafür sind „No Surrenders“ oder das abschließende „We Fight to Win“.
Schön wenn die Vorerwartungen aufgrund der beteiligten Musiker mal vollkommen erfüllt sind! Ich hatte melodischen Power Metal erwartet und genau das habe ich bekommen.
Ist zwar alles nicht wirklich innovativ aber alles sehr ordentlich gemacht, dazu noch die beteiligten Musiker, die über jeden Zweifel erhaben sind.
In Summe haben wir hier also ein Debütalbum welches keinen Fan der angesprochenen Spielarten enttäuschen sollte!

Julian