JOE BONAMASSA – Different Shades Of Blue

Band: Joe Bonamassa
Album:
Spielzeit: ?
Stilrichtung: Blues Rock
Plattenfirma: Mascot Records
Veröffentlichung: 19.09.2014
Homepage: www.jbonamassa.com

Jep, die inflationĂ€re Flut an Veröffentlichungen des Blues Rock Superhero JOE BONAMASSA kann wohl auch eingefleischten Fans die Verzweiflungsfalten ins Gesicht zaubern. Kaum ist die eine Scheibe verdaut, da kommen schon die beiden nĂ€chsten um die Ecke. Und wo andere KĂŒnstler auch gerne ihr Konto durch Live-Platten aufbessern, da macht der Herr BONAMASSA natĂŒrlich nix unter einem 4er Paket (siehe das „Tour de Force“Package aus dem Jahr 2013). Das letzte Studiowerk unter eigenem Namen des noch jungen Saitenhexers liegt ja nun schon sage und schreibe 2 Jahre zurĂŒck, da wird’s doch mal wieder Zeit fĂŒr neues Futter fĂŒr die Gemeinde. Aber BONAMASSA und sein Haus- und Hof-Produzent Kevin Shirley (u.a. Aerosmith, Iron Maiden) sind viel zu professionell um lediglich immer wieder das gleiche Album rauszuhauen. Mal wird die BONAMASSA Live-Band fĂŒrs den Studiojob ausgetauscht, dann wird wieder Songtechnisch an den StellschrĂ€ubchen gedreht. Die Besonderheit diesmal: auf „Different Shades Of Blue“ gibt’s so gut wie keine Fremdkompositionen, bzw. Coversongs zu hören – fast alle Tracks stammen ausnahmsweise aus der Feder des Chefs und seinen Co-Schreibern wie u.a. Jonathan Cain (Journey) oder Jerry Flowers (Keith Urban). Die Liste an Gastmusikern ist ebenfalls atemberaubend. So steuern zum Beispiel solche KoryphĂ€en wie Reese Wynans (Orgel, Klavier), Carmine Rojas (Bass), Anton Fig (Schlagzeug, Percussion) oder Lenny Castro (Percussion) Ihr Talent zum akustischen Gelingen der fantastisch klingenden Platte bei.

Es wird wohl niemand ernsthaft behaupten wollen, dass BONAMASSA kein guter Gitarrist ist. Sein Ton, sowohl vom Equipment als auch aus den Fingern ist oberste Champions League. OriginalitĂ€t ist dann schon eher ein Begriff, der beim guten Joe mit Vorsicht einzusetzen ist. Mit abgeklĂ€rter SouverĂ€nitĂ€t klingt’s halt im einen Moment oft haargenau wie Eric Johnson wĂ€hrend man glaubt beim nĂ€chsten Solo dem seligen SRV zu lauschen. Mit „Different Shades Of Blue“ könnte es BONAMASSA aber tatsĂ€chlich gelingen auch der Schar an Nörglern den Wind aus den Segeln zu nehmen. Neben den obligatorischen Blues-getrĂ€nkten Nummer-Sicher Tracks gibt es diverse richtig gut geschrieben Songs zu bestaunen, unter denen das peppige „Love Ain’t A Love Song“ oder der packende Titeltrack als absolute Highlights und Anspieltipps genannt sein sollen. Überhaupt ist BONAMASSA ein zeitloses Album mit den gewohnt fetten Sounds und einer 1A Produktion gelungen, das seinen ziemlich einzigartigen Stand in der Szene noch weiter verfestigen dĂŒrfte.

Tja, mann kann’s drehen und wenden wie man will, wo JOE BONAMASSA draufsteht ist auch JOE BONAMASSA drin. Diesmal allerdings hat man diesmal den Eindruck auch mal etwas mehr vom Musiker BONAMASSA selbst zu hören als nur von seinen vielfĂ€ltigen EinflĂŒssen. Somit gelingt es ihm tatsĂ€chlich, dank der Hilfe einer ganzen Riege an Studio-Cracks, seiner Solo-Karriere eine neue Wendung zu geben. Ein weites fettes Ausrufezeichen in der schon beinahe unĂŒberschaubaren Diskographie des jungen Herrn im feinen Zwirn.

WERTUNG:


Trackliste:

01. Different Shades Of Blue
02. Oh Beautiful!
03. Love Ain’t A Love Song
04. Living On The Moon
05. Heartache Follows Wherever I Go
06. Never Give All Your Heart
07. I Gave Up Everything For You, ‘Cept The Blues
08. Different Shades Of Blue
09. Get Back To Tomorrow
10. Trouble Town
11. So, What Would I Do

Mario

HALCYON WAY – Conquer

Band: Halcyon Way
Album: Conquer
Spielzeit: 52:25 min
Stilrichtung: Progressive Metal
Plattenfirma: Massacre Records
Veröffentlichung: 19.09.2014
Homepage: www.halcyon.net

„Conquer“ ist das vierte Album der amerikanischen Modern/Progressive Metalband HALCYON WAY die damit nun auch hier in Europa versuchen Fuß zu fassen. Bislang sind die Jungs nĂ€mlich bei uns noch recht unbekannt, da offiziell noch keine Veröffentlichung von ihnen den Weg ĂŒber den großen Teich gefunden hat.
Als Fan von so Bands wie EVERGREY oder NEVERMORE sollte man nun einmal genauer lauschen, denn die Jungs verstehen es gekonnt gewaltige Riffs mit eingĂ€ngigen Refrains zu kreuzen und haben schon mit so GrĂ¶ĂŸen wie SAXON, FATES WARNING oder U.D.O die Livebretter geteilt.
Ach so die Truppe könnte auch den Zockern unter euch bekannt sein, findet man einige Songs der Band doch bei dem Spiel Rockband auf der PS3 und der XBox.
Die Zielgruppe ist also klar, dann horchen wir doch mal flugs rein in den Opener, gleichzeitig Titeltrack, „Conquer“. Nach einem langsamen Beginn haben wir es in der Folge des Tracks mit einem klassischen Midtempotrack zu tun, der aber mit Progressive Metal nicht so viel zu tun hat. Hier regiert eher der Modern Metal, gepaart mit eingĂ€ngigem Heavy Metal. Als Opener ist das Ganze auf jeden Fall schon mal top!
Das schon aus dem Internet bekannte „Web of Lies“ folgt als NĂ€chstes. Man setzt den eingeschlagenen Weg des Openers gekonnt fort, wĂŒrzt das Ganze aber noch mit einem absolut eingĂ€ngigen Chorus und mit ein paar gut eingestreuten Growls und fertig ist eine erstklassige Melange aus Modern und Heavy Metal. Bloß wo ist denn nun der angekĂŒndigte Progressive Metal?
Der kommt nun mit den anschließenden Tracks so richtig ins Spiel. Leider muss ich sagen mixt man teilweise ein bisschen zu wild und verliert ab und an mal ein wenig die melodische Linie, so das einige Songs in der Folge nur noch als wildes Sammelsurium durchgehen. Die Glanzpunkte sind hier aber auf jeden Fall das etwas ruhiger anmutende „Home“, das eingĂ€ngige „Hatred is my Cause“ sowie das ebenfalls etwas ruhigere „Save your Tears“. Letzteres kommt wieder mit vielen eingestreuten Growlparts daher.
Über das ebenfalls recht ordentliche „Unbroken“ geht es dann in den letzten Teil der Scheibe der mit „King of Ruin“ und dem abschließenden „Eviscerate the Morning Sun“ leider nicht mehr so gut besetzt ist.
Auch nach verklingen des letzten Tons beschleicht mich das GefĂŒhl das man hier auf Teufel komm raus komplex sein wollte, weniger ist halt manchmal doch mehr!

Anspieltipps:

Mit “Conquer”, “Web of Lies”, “Home” sowie “Hatred ist my Cause” seid ihr auf jeden Fall auf der sicheren Seite.

Fazit :

An sich ist der neue Diskus von HALCYON WAY ja nicht schlecht. Man bekommt eine recht ordentliche Mischung irgendwo zwischen Modern und Heavy/Progressive Metal, der mal mehr mal weniger eingĂ€ngiger ist. Zwar finden sich hier auch ein paar FĂŒllersongs auf dem Album, aber der Großteil der Nummern geht absolut in Ordnung.
Warum dann nun aber nur eine Wertung im siebener Bereich? Nun zum einem ist mir das Album einen Tucken zu lang, weniger ist manchmal mehr und zum zweiten gehen mir die eingeschobenen Growl Passagen nach der Zeit tierisch auf den Keks! Die Dinger haben fĂŒr mich absolut keinen Mehrwert sondern irgendwie klingt das Ganze nach “Komm wir mixen jetzt nochmal einen anderen Stil mit rein und machen einen auf Komplex”, hĂ€tte man also absolut weg lassen können!
Trotzdem können hier Fans von Modern MetalklÀngen ruhig einmal nÀher rein hören, die Truppe wird ihren Weg machen, da bin ich mir sehr sicher!

WERTUNG:


Trackliste:

01. Conquer
02. Web of Lies
03. Conceived in Toment
04. Home
05. World comes Undone
06. Militant
07. Hatred is my Cause
08. The Poisend Apple
09. Save your Tears
10. Unbroken
11. King of Ruin
12. Eviscerate the Morning Sun

Julian

ZODIAC – Sonic Child

Band: Zodiac
Album: Sonic Child
Spielzeit: 60:37 min
Stilrichtung: Rock
Plattenfirma: Napalm Records
Veröffentlichung: 19.09.2014
Homepage: www.zodiac-rock.com

Die Retro-Rock Welle hat viele Gesichter. Meistens haben alle – ob gut oder schlecht – eine Gemeinsamkeit. Der Sound der diversen Retro-Rocker hat viel von alten Black Sabbath und Pentagram Alben, sprich eine Verwurzelung in der Geburtsphase des Doom Metal. Von dieser Masse heben sich nur wenige Bands ab, eine davon ist ZODIAC. Die Jungs aus MĂŒnster haben in den letzten drei Jahren jeweils ein Album veröffentlicht, der neuste Output heißt „Sonic Child“. Und wie zuvor liegen die Wurzeln eher bei Bands wie LED ZEPPELIN, PINK FLOYD, STEVIE RAY VAUGHAN oder ZZ TOP. Der Sound von ZODIAC ist entspannt, unaufgeregt, vertrĂ€umt und trotzdem mitreißend.

Auf „Sonic Child“ hat sich daran nichts geĂ€ndert. Auch die schnelle Folge der Veröffentlichungen hat sich in keinster Weise negativ auf die QualitĂ€t des neuen Langspielers ausgewirkt. Die markante Stimme von Nick van Delft schwebt ĂŒber den Kompositionen, die grĂ¶ĂŸtenteils sanft und ruhig geraten sind, mit jeder Menge GefĂŒhl vorgetragen. Besonders emotional wird es bei „Sad Song“, welcher seinem Titel alle Ehre macht. Classic Rock, Blues Rock und dezente psychedelische KlĂ€nge wechseln sich auf „Sonic Child“ ab, dabei wirkt das Album wie aus einem Guss. AusfĂ€lle sind keine zu verzeichnen.

Die Produktion ist staubtrocken, fĂ€ngt den Sound aber perfekt ein. Dazu das Ă€ußerst gelungene Cover, die Band widmet sich allen Zutaten fĂŒr ein starkes Album mit der gleichen Aufmerksamkeit.

Wer ZODIAC bis dato schon verfallen ist, wird auch mit dem dritten Studioalbum voll und ganz zufrieden gestellt. Und wer eine vertrÀumte Version der BLUES PILLS sucht, hat hier auch die richtige Band gefunden.

WERTUNG:

Trackliste:

01. Intro – Who I Am
02. Swinging On The Run
03. Sonic Child
04. Holding On
05. Sad Song
06. Out Of The City
07. A Penny And A Dead Horse
08. Good Times
09. Rock Bottom Blues
10. Just Music
11. Not Fragile
12. Shine On

Chris

HELLDORADOS – Lessons In Decay

Band: Helldorados
Album: Lessons in Decay
Spielzeit: 40:50 min
Stilrichtung: Heavy Rock/Metal
Plattenfirma: Massacre Records
Veröffentlichung: 19.09.2014
Homepage: www.helldorados.com

Nach ihrem selbstbetitelten Debut 2012 kommen die Schwaben HELLDORADOS nun mit ihrem zweiten Album um die Ecke. Das Recording ĂŒbernahmen hierbei Sven „Samson“ Geiger (FOH Scorpions, Saxon, Motörhead u.v.m.) und Ulrich „James“ Herter (u.a. Blue Night Shadow, Sternenhimmel) und fĂŒr den Mix war Sven „Samson“
Geiger in den legendÀren Atlantis 3.0 Studios in Reutlingen zustÀndig.
Beim Wacken Open Air oder dem Bang Your Head!!! Festival, als Support fĂŒr unter anderem The Darkness, Y&T oder Bullet oder auf Europa-Tour mit Rhino Bucket machte das Quartett schon von sich reden, mal sehen wie es mit ihrem neuen Album „Lessons In Decay“ aussieht.
Soll dies laut Infosheet nach einer Mischung aus QUEEN, SACRED REICH und SCORPIONS klingen, erinnern mich die Songs eher an METALLICA zu „Kill ‘em all“-Zeiten (zumindest der Gesang) mit einer krĂ€ftigen Portion Punk und Sleaze. Auch AC/DC hört man deutlich heraus, zum Beispiel bei „The Devil Takes The Hindmost“. „Let Us Play“ mit seinem Backgroundgesang und verspielten Gitarrenelementen ist recht „glamig“, genauso wie „Anytime, Anywhere“, mit dem ich so meine Probleme habe. Der Refrain völlig Banane, geht dieser Song einem irgendwie trotzdem nicht aus dem Kopf. Leider ist er zusammen mit „Something Sweet“, einem dumm-lustigen Partysong und eventuell noch dem schon genannten „Let Us Play“ das einzige was einem hier lĂ€nger im Ohr bleibt.

Anspieltipps: „Something Sweet“, „Let Us Play“

Fazit: Auf „Lessons In Decay“ gibt es nichts, was nicht schon dagewesen wĂ€re, was an sich nicht unbedingt negativ ist, aber trotzdem etwas wackelig auf den Beinen steht. Trotzdem kann ich mir vorstellen, dass einige der Songs Live ganz gut kommen und im Hintergrund einiger Partys zu spĂ€ter Stunde auch noch Spaß machen.

WERTUNG:


Trackliste:

01. Seven Deadly Sins
02. In for the Kill
03. By the Progress
04. The Devil takes the Hindmost
05. Anytime, Anywhere
06. Let us Play
07. Megalomaniac
08. Wake Up Dead
09. To Live is to die
10. Something Sweet
11. We won’t back down

Lotta

WORK OF ART – Framework

Band: Work Of Art
Album: Framework
Spielzeit: 48:35 min.
Stilrichtung: AOR, Melodic Rock
Plattenfirma: Frontiers Records
Veröffentlichung: 19.09.2014
Homepage: www.facebook.com/musicofworkofart

Als das schwedische Dreigestirn Lars SĂ€fsund (vocals), Robert SĂ€ll (guitars, keyboards) und Herman Furin (drums) im Jahre 2008 ihren ersten TontrĂ€ger unter dem Banner WORK OF ART veröffentlichten, ging ein Ruck durch die Musikwelt – zumindest durch die mittlerweile doch recht ĂŒberschaubare AnhĂ€ngerschaft, die sich immer noch dem klassischen AOR verschrieben hat. „Artwork“ ist jetzt schon ein moderner Klassiker und geizt nicht mit Hits wie es TOTO, JOURNEY oder SURVIVOR zu ihren Glanzzeiten nicht besser hĂ€tten machen können. Mit dem 2011 erschienenen Album „In Progress“ legte das Trio stark nach und jetzt steht mit „Framework“ – abermals drei Jahre danach – das dritte Werk in den Startlöchern. Zwar war die Platte schon lĂ€nger in Planung und hĂ€tte schon lĂ€ngst fertig sein sollen, aber die AktivitĂ€ten von Robert SĂ€ll bei W.E.T. und die Gesundheit von Lars SĂ€fsund machten diesen PlĂ€nen den Garaus.

Dass WORK OF ART erst 2012 damit begannen, ihre Songs auch live zu prĂ€sentieren, mag vielleicht etwas ungewöhnlich sein, dennoch kann man behaupten, dass damit ein weiterer Baustein fĂŒr die neuen Songs hinzugefĂŒgt wurde, denn die 11 neuen Kreationen klingen Ă€ußerst kompakt und durchdacht wie eh und je. Auch auf Album Nummer drei findet sich ein StĂŒck, das mit einem Frauennamen ausgestattet wurde. „Natalie“ ist somit die WeiterfĂŒhrung dieser Tradition, eigentlich ist das aber ganz zufĂ€llig entstanden. Aber „Natalie“ ist ein wĂŒrdiger Nachfolger von „Camelia“ vom DebĂŒt und „Emelie“ vom Zweitling. Und ĂŒberhaupt haben sich die Herren SĂ€fsund/SĂ€ll/Furin wieder ganz weit gestreckt, um nur erstklassiges Material auf dieser Silberscheibe zu versammeln. Manchmal ist es schon verwunderlich, wie leicht dieses Gespann solch hochklassiges Material aus dem Ärmel schĂŒttelt, wenn man bedenkt, fĂŒr wen vor allem Robert SĂ€ll schon unzĂ€hlige Songs geschrieben hat.

“Framework“ gehört, wie auch schon die beiden ersten Alben, in jede Sammlung, sofern sich dort die oben genannten Bands ebenfalls tummeln. WORK OF ART ist erneut ein bĂ€renstarkes Album gelungen, das keine SchwĂ€chen offenbart. Weder beim Songwriting, bei der Umsetzung noch beim Sound. Somit kann man auch dem dritten Album der Schweden attestieren, dass es nahezu perfekt ist. Wer Anspieltipps benötigt: Der Opener „Time To Let Go“, „How Will I Know“, „Natalie“ oder „The Turning Point” dĂŒrften ausreichen, um den Geldbeutel zu zĂŒcken.

WERTUNG:


Trackliste:

01. Time To Let Go
02. How Will I Know
03. Shout Till You Wake Up
04. CanÂŽt Let Go
05. How Do You Sleep At Night
06. Over The Line
07. The Machine
08. Hold On To Love
09. Natalie
10. The Turning Point
11. My Waking Dream

Stefan

SLASH feat. MYLES KENNEY AND THE CONSPIRATORS – World On Fire

Band: Slash feat. Myles Kennedy and The Conspirators
Album: World On Fire
Spielzeit: 77:12 min.
Stilrichtung: Hard Rock
Plattenfirma: Roadrunner Records
Veröffentlichung: 15.09.2014
Homepage: www.slashonline.com

2010 startete SLASH seine Solokarriere mit seinem selbstbetitelten Album mit einigen GastsĂ€ngern, unter anderem OZZY OSBOURNE und FERGIE. Bei seinem nunmehr dritten Album scheint er seine Traumbesetzung mit MYLES KENNEDY und THE CONSPIRATORS (Brent Fitz/Schlagzeug und Todd Kerns/Bass) gefunden zu haben. FĂŒr „World On Fire“ holten sie sich Contemporary KĂŒnstler Ron English mit ins Boot genauso wie Michael „Elvis“ Baskette (Alter Bridge, Falling In Reverse, Incubus) als Produzent.
„World On Fire“ trĂ€gt die Bezeichnung Longplayer völlig zurecht, denn mit einer SpiellĂ€nge von fast 80 Minuten und 17 Songs sollte man schon etwas Zeit mitbringen, wenn man alles durchhören möchte.
Der Einsteiger und Titelsong bringt gleich richtig Stimmung in die Bude und auch zu „Automatic Overdrive“ kann man gut feiern. Auch wenn er etwas kĂŒrzer sein könnte, ist „Wicked Stone“ mit seinem mitreißenden Groove einer meiner Favoriten des Albums. Auch „30 Years To Life“ macht Freude, indem es erst auf eine Bluesnummer einstellt und dann doch noch gut abgeht. „Bent To Fly“ lĂ€sst es dann etwas ruhiger angehen bevor es mit „Beneath The Savage Sun“ richtig heavy wird!
„Withered Delilah“ hat wieder ein wunderbares Riff, jedoch ist der Rest relativ unspektakulĂ€r. „Avalon“ ist mit seinem coolen Intro und tollen Backing Vocals ein weiteres Highlight. Bei „The Dissident“ passt das Intro nicht zum Song bzw. hĂ€tte es dort einen besseren Übergang gebraucht. Überhaupt mag sich der Song nicht so recht in das Album einfĂŒgen, ist aber dennoch nicht schlecht.
„Safari Inn“ ist schließlich ein Instrumentalsong, den man sich gut anhören kann und der wohl auch auf einem SLASH Album nicht fehlen sollte.
„The Unholy“ hĂ€tte man auch getrost weglassen können, vor allem als krönenden Abschluss hĂ€tte ich mir etwas aufregenderes gewĂŒnscht.

Das Album ist auf jeden Fall Wert gehört zu werden, es sind tolle Nummern dabei. Vor allem der Mix aus Old School und Modernem gefÀllt mir persönlich sehr gut.
Leider gibt es aber bei so einer Menge Songs einige FĂŒller, die es nicht gebraucht hĂ€tte und auch die LĂ€nge der Songs hĂ€tte man hier und da etwas reduzieren können.
Trotz der vielen eingĂ€ngigen Riffs und Refrains, fehlt der ultimative Kracher, der einem nicht mehr aus dem Kopf geht, was vielleicht ebenfalls daran liegen mag, dass man einfach zu sehr ĂŒberschĂŒttet wird.

Anspieltipps: „Wicked Stone“, „Avalon“

WERTUNG:


Trackliste:

01. World On Fire
02. Shadow Life
03. Automatic Overdrive
04. Wicked Stone
05. 30 Years to Life
06. Bent to Fly
07. Stone Blind
08. Too Far Gone
09. Beneath the Savage Sun
10. Withered Delilah
11. Battleground
12. Dirty Girl
13. Iris of the Storm
14. Avalon
15. The Dissident
16. Safari Inn
17. The Unholy

Lotta

MALPRACTICE – Turning Tides

Band: Malpractice
Album: Turning Tides
Spielzeit: 44:02 min
Stilrichtung: Progressive Metal
Plattenfirma: Sensory Records
Veröffentlichung: 16.09.2014
Homepage: www.malpracticeband.com

Das neue Album der finnischen Prog Metaller MALPRACTICE erscheint, im Gegensatz zu den drei vorangegangenen Veröffentlichungen, nun auch weltweit – dank neuem Deal mit Sensory Records. Und was die 5 Jungs auf „Turning Tides“ zusammen gebastelt haben kann sich wirklich sehen und hören lassen. Die 1994 als reine Thrash Band gegrĂŒndete Formation  besteht u.a aus Musikern der Bands TO/DIE/FOR und Omnium Gatherum und arbeitete ĂŒber die Jahre hinweg immer stĂ€rkere Prog Metal Anteile in den Bandsound ein. Das schon 2010 als Demo in Angriff genommene neue Konzept-Album, von der Band quasi in Eigenregie realisiert, ist ein rundherum stimmiges Paket geworden, das sowohl in der Aufmachung (sehr geiles Artwork und Booklet), der fetten Produktion und natĂŒrlich nicht zuletzt den Songs auf ganzer Linie ĂŒberzeugen kann.

Wenn die Band Biographie davon spricht, dass „Turning Tides“ Prog Metal mit Ohrwurm Melodien, fantastischer MusikalitĂ€t und brillianten Gesangsharmonien kombiniert und Fans von Queensryche, Fates Warning, Dream Theater oder Megadeth ans Herz gelegt sei, dann kann ich das nur zu 100% unterschreiben. Was MALPRACTICE gleich auf den ersten Blick/Hör so interessant macht, sind die wirklich eigenstĂ€ndigen und unverwechselbaren Hooklines von SĂ€nger Aleksi Parviainen. Es braucht zwar einige DurchgĂ€nge bis sie sich im Ohr festgesetzt haben, aber dann wird man sie einfach nicht mehr los. Flankiert von einer mehr als fĂ€higen Band gibt es wow-Erlebnisse im Minuten Takt. Zu den Highlights zĂ€hlen die Melodie-Perlen “Weight Of The World” und “State Within A State” sowie der wendige Opener “Best Kept Secret”. Die die letzten Tracks können mit der besonders starken ersten HĂ€lfte der perfekt getimeten Scheibe zwar nicht ganz mithalten, sorgen dafĂŒr aber fĂŒr die nötige Abwechslung: mit dem Titeltrack gibt es den obligatorischen Longtrack (mit interessanten Queensryche Zitaten) zu bestaunen und “Symphony Of Urban Discomfort” ist ein ziemlich abgefahrenes kleines Instrumental in dem die einzelnen Musiker Ihr Können zeigen. Überhaupt sind die Gitarrensoli, fernab vom ĂŒblichen Skalen-Genudel, das TĂŒpfelchen auf dem I.

Mir war  MALPRACTICE zugegebenermassen bisher kein Begriff, was sich mit „Turning Tides“ nun aber glĂŒcklicherweise schlagartig geĂ€ndert hat. Fans der oben angesprochenen Bands können eigentlich blind zugreifen und der Band zu Ihrem hart erarbeiteten Werk gratulieren. Starke Scheibe.

WERTUNG:


Trackliste:

01. Best Kept Secret‹
02. Weight Of The World‹
03. Irony Tower
‹04. State Within A State‹
05. Turning Tides‹
06. Symphony Of Urban Discomfort‹
07. Out

Mario

REDEMPTION – Live From The Pit

Band: Redemption
Album: Live From The Pit
Spielzeit: 76:55 min
Stilrichtung: Progressive Metal
Plattenfirma: Sensory Records
Veröffentlichung: 19.09.2014
Homepage: www.redemptionweb.com

Nach 4 Veröffentlichungen fĂŒr das Inside/Out Label sind die US Progger REDEMPTION nun wieder bei Ihrem ursprĂŒnglichen Label Sensory Records gelandet. Mit „Live From The Pit“ liefert die Truppe um Fates Waring Frontmann Ray Alder und den Hauptsongwriter/Gitarrist/Keyboarder Nick van Dyk Ihre zweite Live Scheibe (nach dem 2009er CD/DVD Package „Frozen in the Moment – Live in Atlanta“) ab. Mitgeschnitten wurde ein Konzert anlĂ€sslich des Prog Power Festivals in Atlanta, bei dem REDEMPTION den Co-Headliner abgaben und Ihre spielerische Klasse unter Beweis stellen konnten. Das letzte Studio Album der Band („This Mortal Coil“, 2011) liegt nun ja schon bereits einige Zeit zurĂŒck, da kommt neues Futter fĂŒr die Fangemeinde gerade recht.

REDEMPTION haben sich Ihren hervorragenden Ruf als eine der fĂŒhrenden Bands im Prog Metal Sektor mit Ihren bisher 5 Studio Alben hart erarbeitet, auch wenn die Distanz zu den Mega Sellern des Genres, den ĂŒbermĂ€chtigen Dream Theater, natĂŒrlich unĂŒberbrĂŒckbar bleiben wird. Den Stil der Band, der ebenfalls noch der Agent Steel Gitarrist Bernie Versailles, sowie Bassist Sean Andrews, Drummer Chris Quirarte und Keyboarder Greg Hosharian angehören, liegt dann auch in der Tat ziemlich genau zwischen Alders Hauptband Fates Warning (Gesangsmelodien) und Dream Theater (rhythmisch vertrackter Unterbau und atemberaubende instrumentale Berg- und Talfahrten). Dass die Band im Stande ist das nicht nur im Studio sondern auch auf der BĂŒhne umzusetzen zeigt „Live From The Pit“ eindrucksvoll in Tracks wie „Parker’s Eyes“, „The Origins Of Ruin“ oder dem Fan-Favorit „Walls“.

Da es dann doch einige Überschneidungen zur bereits bekannten Live Scheibe der Band gibt, mag „Live From The Pit“ in erster Linie fĂŒr den ĂŒberzeugten Fan der Band interessant sein. Aber auch allen anderen Prog Begeisterten sollten sich davon ĂŒberzeugen lassen, dass REDEMPTION auch live eine echte Hausnummer sind. Was die Jungs hier technisch abziehen ist schon großes Kino und der Sound der Aufnahmen scheint zu großen Teilen ebenfalls unbearbeitet belassen worden zu sein. „Live From The Pit“ erscheint als CD/DVD Package im Jewelcase mit ansprechendem Booklet, wobei der Inhalt von CD und DVD deckungsgleich ist (mit Ausnahme des 5.1 Mixes und knappem Bonus Material auf der DVD). Insgesamt eine wertige Veröffentlichung zur ÜberbrĂŒckung bis zum nĂ€chsten Studio Scheibe.

WERTUNG:


Trackliste:

01. Intro / Threads
02. The Suffocating Silence
03. Dreams From The Pit
04. Parker’s Eyes
05. Fall On You
06. Noonday Devil
07. Nocturnal
08. Stronger Than Death
09. The Origins Of Ruin
10. The Black And White World
11. The Death Of Faith And Reason
12. Walls

Mario

STRYPER – Live At The Whiskey

Band: Stryper
Album: Live At The Whiskey
Spielzeit: 78:29 min.
Stilrichtung: Hardrock
Plattenfirma: Frontiers Records
Veröffentlichung: 19.09.2014
Homepage: www.stryper.com

Salvation Through Redemption Yielding Peace, Encouragement and Righteousness schlagen wieder zu. Allen, die den Namen der wohl bekanntesten White Metal Band bisher nur als AbkĂŒrzung kannten, sei gesagt, dass STRYPER nach ihrem großartigen letzten Studioalbum „No More Hell To Pay“ (nicht umsonst war die Platte der höchste Charteinstieg nach dem Hitalbum „To Hell With The Devil“ von 1986) mit einem Live Mitschnitt aus dem legendĂ€ren Whiskey A Go Go in Los Angeles zurĂŒck sind. Sechzehn Songs aus (fast) allen Schaffensphasen der Amerikaner haben es auf „Live At The Whiskey“ geschafft.

Angefangen von frĂŒhen Hits wie „LoudÂŽn Clear“ oder „You Know What To Do“ vom DebĂŒt „The Yellow And Black Attack“ ĂŒber „The Rock That Makes Me Roll““, Reach Out“ sowie „Soldiers Under Command“ vom gleichnamigen Album von 1985 bis hin einer großen Ausbeute des erfolgreichsten Longplayers „To Hell With The Devil“. Mit satten fĂŒnf BeitrĂ€gen wurde dem Megaseller gehuldigt. Einzig „In God We Trust“ (1988) und „Against The Law“ (1990) wurden mit je nur einem Song etwas stiefmĂŒtterlich behandelt.

Mit „Legacy“ steht allerdings ein Song vom aktuellen Dreher am Anfang. Nach einem weiteren neuen StĂŒck („Marching Into Battle“) stĂŒrzen sich die Herren Michael Sweet (vocals, guitars), Oz Fox (guitars), Tim Gaines (bass) und Robert Sweet (drums) aber in ein furioses Feuerwerk ihrer Hits, das nur unterbrochen wird von zwei weiteren BeitrĂ€gen des letzten Langeisens. Sowohl von den Alben „Reborn“ (2005) als auch von „Murder By Pride“ (2009) wurde nichts verwendet.

STRYPER ziehen auf „Live At The Whiskey“ genau die Show ab, die sich ein langjĂ€hriger Fan wĂŒnscht. Ein paar Songs vom echt starken „No More Hell To Pay“ – der Rest besteht nur aus alten Hits. Dabei wurden sĂ€mtliche StĂŒcke von allem Ballast der Achtziger befreit. STRYPER rocken sich den Allerwertesten ab und geben auch live eine richtig gute Figur ab. Lange hat es gedauert, bis die Ikonen des White Metal zu alter StĂ€rke zurĂŒckfinden, „Live At The Whiskey“ unterstreicht diesen Eindruck ganz dick.

WERTUNG: ohne Wertung

Trackliste:

01. Legacy
02. Marching Into Battle
03. You Know What To Do
04. Loud And Clear
05. Reach Out
06. Calling On You
07. Free
08. More Than A Man
09. The Rock That Makes Me Roll
10. No More Hell To Pay
11. Jesus Is Just Alright
12. Always There For You
13. All For One
14. The Way
15. To Hell With The Devil
16. Soldiers Under Command

Stefan

SARACEN – Redemption

Band: Saracen
Album: Redemption
Spielzeit: 68:44 min.
Stilrichtung: Hardrock, Progressive
Plattenfirma: Escape Music
Veröffentlichung: 19.09.2014
Homepage: www.escape-music.com

Die Karriere der britischen Hardrocker SARACEN reicht zurĂŒck bis Mitte der Siebziger Jahre. Da war man allerdings noch unter dem Banner LAMMERGIER unterwegs. In den frĂŒhen Achtzigern benannte sich die von Richard Lowe (keyboards) und Rob Bendelow (guitars) formierte Band dann in SARACEN um. Sowohl Lowe als auch der kurz nach der GrĂŒndung eingestiegene Bassist Barry Yates sind heute nicht mehr mit von der Partie, lediglich Rob Bendelow ist als einziges GrĂŒndungsmitglied auch heute noch in der Band (auch wenn er zwischenzeitlich einige Male ausgestiegen ist). Allerdings ist auch Steven Bettney (vocals) seit der ersten SARACEN-Platte „Heroes, Saints And Fools“ dabei. Heute komplettieren Paul Highfield (bass), Simon Roberts (guitars) und Tris Alsbury (drums) die Band.

Nachdem die Briten in den Achtzigern zwei Alben herausbrachten, trennten sie sich 1985, um sich Anfang der 2000er erneut zu formieren. Seitdem ist die Combo ziemlich aktiv und hat seitdem drei Alben („Red Sky“ 2003, „Vox in excelsio“ 2006 und „Marilyn“ 2011) herausgebracht. Drei Jahre nach dem letzten Langspieler gibt es von SARACEN 13 neue StĂŒcke, die auf „Redemption“ zusammengefasst wurden. Darauf rocken sie erhaben, ziemlich britisch und mit einer Mischung NWoBHM, Hardrock und progressiven Elementen.

SĂ€nger Bettney ist immer noch sehr gut bei Stimme und verleiht den Songs den passenden Anstrich, angefangen von tollen Melodien und hohen Screams aÂŽla Rob Halford. Das soll aber nicht darĂŒber hinwegtĂ€uschen, dass SARACEN eigentlich eine Hardrockband ist und mit Metal ziemlich wenig am Hut hat.

Generell aber regiert progressive angehauchter Hardrock, der mit prĂ€gnanten Keyboards untermalt wird. Und so beginnt die neue Platte mit „Rocamadour“ auch sehr vielversprechend. Getragener, britischer Hardrock mit viel Platz fĂŒr Pathos, Melodie und Tragik – ein richtig guter Einstand. Diesen Eindruck bekrĂ€ftigen auch StĂŒcke wie das folgende „Reacher“, das AOR-lastige „Geraldine“, das galoppierende „Swords Of Damascus“ (incl. schönem Intro) oder das rockende „Ready To Fly“. Wer hinter „Crusader“ eine Verneigung vor den LandsmĂ€nnern SAXON vermutet, liegt komplett falsch, mit seinen siebeneinhalb Minuten haben die Briten eine ganz eigene, epische Saga geschaffen.

“Redemption“ hat einen ordentlichen Sound und gute Songs anzubieten. Etwas gemeckert werden muss aber doch: aufgrund der enormen LĂ€nge von fast 70 Minuten stellt sich bei kompletten HördurchgĂ€ngen doch manchmal etwas Langeweile ein, denn viele StĂŒcke sind in Ă€hnlichem Tempo angesiedelt. Was aber nicht heißen soll, dass „Redemption“ zu nichts taugt. Ganz im Gegenteil! SARACEN klingen frisch und unverbraucht und zeigen so manchem Jungspund, wie britischer Hardrock zu klingen hat.

WERTUNG:


Trackliste:

01. Rocamadour
02. Reacher
03. Give Me A Sign
04. Geraldine
05. Swords Of Damascus
06. Road To Yesterday
07. Crusader
08. Catch The Wave
09. More Than Missing You
10. Redemption (On The 6th Day)
11. You & I
12. Let Me See Your Hands
13. Ready To Fly

Stefan