Band: Joe Bonamassa
Album:
Spielzeit: ?
Stilrichtung: Blues Rock
Plattenfirma: Mascot Records
Veröffentlichung: 19.09.2014
Homepage: www.jbonamassa.com
Jep, die inflationĂ€re Flut an Veröffentlichungen des Blues Rock Superhero JOE BONAMASSA kann wohl auch eingefleischten Fans die Verzweiflungsfalten ins Gesicht zaubern. Kaum ist die eine Scheibe verdaut, da kommen schon die beiden nĂ€chsten um die Ecke. Und wo andere KĂŒnstler auch gerne ihr Konto durch Live-Platten aufbessern, da macht der Herr BONAMASSA natĂŒrlich nix unter einem 4er Paket (siehe das âTour de ForceâPackage aus dem Jahr 2013). Das letzte Studiowerk unter eigenem Namen des noch jungen Saitenhexers liegt ja nun schon sage und schreibe 2 Jahre zurĂŒck, da wird’s doch mal wieder Zeit fĂŒr neues Futter fĂŒr die Gemeinde. Aber BONAMASSA und sein Haus- und Hof-Produzent Kevin Shirley (u.a. Aerosmith, Iron Maiden) sind viel zu professionell um lediglich immer wieder das gleiche Album rauszuhauen. Mal wird die BONAMASSA Live-Band fĂŒrs den Studiojob ausgetauscht, dann wird wieder Songtechnisch an den StellschrĂ€ubchen gedreht. Die Besonderheit diesmal: auf „Different Shades Of Blue“ gibt’s so gut wie keine Fremdkompositionen, bzw. Coversongs zu hören â fast alle Tracks stammen ausnahmsweise aus der Feder des Chefs und seinen Co-Schreibern wie u.a. Jonathan Cain (Journey) oder Jerry Flowers (Keith Urban). Die Liste an Gastmusikern ist ebenfalls atemberaubend. So steuern zum Beispiel solche KoryphĂ€en wie Reese Wynans (Orgel, Klavier), Carmine Rojas (Bass), Anton Fig (Schlagzeug, Percussion) oder Lenny Castro (Percussion) Ihr Talent zum akustischen Gelingen der fantastisch klingenden Platte bei.
Es wird wohl niemand ernsthaft behaupten wollen, dass BONAMASSA kein guter Gitarrist ist. Sein Ton, sowohl vom Equipment als auch aus den Fingern ist oberste Champions League. OriginalitĂ€t ist dann schon eher ein Begriff, der beim guten Joe mit Vorsicht einzusetzen ist. Mit abgeklĂ€rter SouverĂ€nitĂ€t klingt’s halt im einen Moment oft haargenau wie Eric Johnson wĂ€hrend man glaubt beim nĂ€chsten Solo dem seligen SRV zu lauschen. Mit âDifferent Shades Of Blueâ könnte es BONAMASSA aber tatsĂ€chlich gelingen auch der Schar an Nörglern den Wind aus den Segeln zu nehmen. Neben den obligatorischen Blues-getrĂ€nkten Nummer-Sicher Tracks gibt es diverse richtig gut geschrieben Songs zu bestaunen, unter denen das peppige âLove Ainât A Love Songâ oder der packende Titeltrack als absolute Highlights und Anspieltipps genannt sein sollen. Ăberhaupt ist BONAMASSA ein zeitloses Album mit den gewohnt fetten Sounds und einer 1A Produktion gelungen, das seinen ziemlich einzigartigen Stand in der Szene noch weiter verfestigen dĂŒrfte.
Tja, mann kann’s drehen und wenden wie man will, wo JOE BONAMASSA draufsteht ist auch JOE BONAMASSA drin. Diesmal allerdings hat man diesmal den Eindruck auch mal etwas mehr vom Musiker BONAMASSA selbst zu hören als nur von seinen vielfĂ€ltigen EinflĂŒssen. Somit gelingt es ihm tatsĂ€chlich, dank der Hilfe einer ganzen Riege an Studio-Cracks, seiner Solo-Karriere eine neue Wendung zu geben. Ein weites fettes Ausrufezeichen in der schon beinahe unĂŒberschaubaren Diskographie des jungen Herrn im feinen Zwirn.
WERTUNG:
Trackliste:
01. Different Shades Of Blue
02. Oh Beautiful!
03. Love Ainât A Love Song
04. Living On The Moon
05. Heartache Follows Wherever I Go
06. Never Give All Your Heart
07. I Gave Up Everything For You, âCept The Blues
08. Different Shades Of Blue
09. Get Back To Tomorrow
10. Trouble Town
11. So, What Would I Do
Mario