STEELE – Tricks Up My Sleeve (Re-Release)

Band: Steele
Album: Tricks Up My Sleeve (Re-Release)
Plattenfirma: Eigenvertrieb
Veröffentlichung: bereits veröffentlicht
Homepage: www.facebook.com/jeffsteelezugale

Wer bisher im Besitz des Albums „Tricks Up My Sleeve“ der U.S.-Amerikaner STEELE war, konnte sich sehr glücklich schätzen. Denn angeblich wurden von der Japan-Version nur etwa 200 Stück außerhalb Nippons abgesetzt. Zu einer weltweiten Veröffentlichung kam es nie, denn als das Album zwischen 1989 und 90 entstand, waren die Plattenbosse bekanntermaßen schon auf der Suche nach dem Next Big Thing, das den klassischen Hardrock bzw. Hairmetal ablösen sollte. So lagen die fertigen Songs in irgendwelchen Schubladen der Plattenfirma herum und niemand kümmerte sich darum. 1996 wurde „Tricks Up My Sleeve“ dann schlußendlich in Japan veröffentlicht.

Jetzt hat sich Sänger, Gitarrist und Initiator Jeff „Steele“ Zugale ein Herz gefasst und lässt auch den Rest der Rock´n Roll Welt an diesen 10 Songs teilhaben. Allerdings nicht, ohne die Stücke sound- und verpackungsmässig in neues Gewand zu stecken, denn das Cover ist neu und die komplette Scheibe wurde aufwendig remastered. Die Stimme Zugale´s klingt manchmal etwas nach SKID ROW´s Sebastian Bach, ist aber insgesamt nicht so aggressiv, trotzdem kommt das ein oder andere mal auch musikalisch eine Parallele zu diesen Kollegen auf, aber auch DANGER DANGER ist einen Vergleich wert. Kein Wunder, immerhin hat Sänger Ted Poley einige Backing Vocals übernommen.

Mit dem Titeltrack startet man recht zünftig in den Longplayer, hier machen STEELE keine Gefangenen. „Love Ain´t Gonna Change Me“ ist dann auch so ein Stück, das an die SKID´s erinnert, ohne aber die rohe Power zu adaptieren. Die Halbballade „700 Miles“ ist ein wirklich tolles Stück Musik – so wurde in den seeligen 80gern musiziert. „Flirtin´ With Fame“ ist auch genau aus diesem Stoff und hat einen Monsterchorus. „Stay“ ist abermals eine schöne Ballade und „Live Forever“ offeriert tollen, firschen Hardrock, wie er 1989 eigentlich rund um die Uhr auf MTV lief. „I´ll Never Cry“ setzt diesen Weg fort und auch die restlichen 3 Stücke sind sehr gelungen.

Warum dieses Sammlung an tollen Songs in den wohl unteren Schubladen der Sesselpupser vergammelte, liegt wohl auf der Hand: diese Herrschaften hatten absolut keine Ahnung von (handwerklich) guter Musik. Bleibt uns der Trost, dass nach über 20 Jahren in Eigenregie erneut zum Kauf angeboten wird. Das solltet Ihr unterstützen, „Tricks Up My Sleeve“ ist es allemal wert.

WERTUNG:

Trackliste:

1.Tricks Up My Sleeve
2.Love Ain´t Gonna Change Me
3.700 Miles
4.Flirtin´ With Fame
5.Stay
6.Live Forever
7.I´ll Never Cry
8.Only In Your Mind
9.Lead Me Over
10.Innocence

Stefan

CRYSTAL VIPER – The Curse of the Crystal Viper Re-Release

Band: Crystal Viper
Album: The Curse of the Crystal Viper Re-Release
Spielzeit: ?? min
Plattenfirma: AFM Records
Veröffentlichung: 20.07.2012
CRYSTAL VIPER ist eine traditionelle Female Fronted Heavy Metal Band,
die 2003 von Sängerin/ Gitarristin Marta Gabriel in Polen gegründet wurde.
Aufgrund Martas charismatischer Stimme wurden CRYSTAL VIPER oft mit WARLOCK verglichen, somit ist schon mal klar in welchen Gefilden wir uns hier bewegen.
Nach drei Studioalben, mehreren Single-und EP-Releases, zahlreichen
Compilation-Beiträgen und Auftritten in den meisten europäischen Ländern,
darunter die großen Festivals BANG YOUR HEAD, KEEP
IT TRUE, MASTERS OF ROCK, oder dem MAGIC CIRCLE FESTIVAL, gelang es der Band, sich als eine der populärsten des Undergrounds zu etablieren.
Es war also nur eine Frage der Zeit bis ein europäisches Label auf die Truppe aufmerksam werden sollte.
Dies geschah 2010 als das Album „Legends“ über AFM Records auf den Markt kam.
Nachdem diesjährigen Album „Crimen Excepta“, welches erst vor kurzem erschien, dachte man sich nun, das man die ersten Scheiben vor dem Beitritt bei AFM Records neu auflegen sollte. Und genau diese beiden Scheiben, nämlich „The Curse of the Crystal Viper“ und „Metal Nation“ präsentieren wir euch nun.
Los geht es mit dem Debütalbum der Band „The Curse of the Crystal Viper“.
Den Anfang macht das schöne Intro „I see him!“ welches uns auf die Platte und deren Geschichte gut einstimmt.
Danach folgt der geniale Doppelschlag „Night Prowler“ und „Shadows on the Horizon“ die schon mal klar machen wo die Reise hingeht, astrein gespielter Heavy Metal, mit Melodie und ordentlichen Refrains. Frontfrau Marta klingt wirklich wie eine kleine DORO Kopie auch wenn sie nicht ganz so viel Rauch in der Stimme hat wie die deutsche Metalqueen. Klasse Gesangsleistung der kleinen Lady!
Der eingeschlagene Weg wird mit „City of the Damned“ weiterverfolgt und das folgende „The last Axeman“ ist eine epische, schnelle Metalnummer erster Güte. Ein Livekracher, der in keinem Set der Truppe fehlen darf.
Auch im Mittelteil blitzen die Metalperlen mit „Island of the Silver Skull“, „Demon’s Dagger“ und „The Fury (Undead)“ richtig auf. Zwischen den Perlen gibt es aber auch ein paar Kiesel die nicht so recht zünden wollen, aber diese sind ganz klar mit „I’am Leather Witch“ oder „Sleeping Words“ in der Unterzahl.
Der letzte Teil der Platte wird dann mit einigen Neueinspielungen von Songs der Platte, sowie dem MANIALLA ROAD Cover „Flaming Metal Systems“ und dem DORO Cover „Mr. Gold“ nochmal aufgewertet und die Platte somit ordentlich abgeschlossen.
Anspieltipps:
Die stärksten Tracks auf dem gelungenen Debütalbum sind ohne Frage “Night Prowler”, “Shadows on the Horizon”, “The last Axeman”, “Island of the Silver Skull” und “Demon’s Dagger”.
Fazit :
Wenn man bedenkt das wir es hier eigentlich mit einer Underground Veröffentlichung zu tun haben, muss man noch mehr vor CRYSTAL VIPER und ihren Songs den Hut ziehen! Denn was die Truppe hier auf ihrem ersten Album präsentieren ist eine Kette von Hits und heutigen Klassikern der Band. Aufgewertet wird dieses feine Re-Release dann noch durch die gelungenen Neueinspielungen, den Coversongs sowie dem remasterten Sound, so dass das Ganze auch für Fans der Band bzw. Besitzer der ursprünglichen Veröffentlichung interessant ist.
Alte WARLOCK Fans sowie Freunde von female fronted Heavy Metal kommen um dieses bärenstarke Debütalbum nicht herum!
WERTUNG:
Trackliste:
01. I see him!
02. Night Prowler
03. Shadows on the Horizon
04. City of the Damned
05. The last Axeman
06. Island of the Silver Skull
07. I’am Leather Witch
08. Demon’s Dagger
09. The Fury (Undead)
10. Sleeping Swords
11. Flaming Metal Systems (Manilla Road Cover)
12. Demon’s Dagger (2008 Version)
13. The Last Axeman (Polish Version)
14. Sleeping Swords (2008 Version)
15. Mr. Gold (Warlock Cover)
Julian

TO/DIE/FOR – Samsara

Band: To/Die/For
Album: Samsara
Spielzeit: 51:47 min
Plattenfirma: Massacre Records
Veröffentlichung: 27.07.2012
Totgesagte leben manchmal länger.Genauer dieser Spruch trifft auf die finnischen Gothic Rocker TO/DIE/FOR wohl am Besten zu. 1999 gegründet konnte man direkt beim renommierten Label Spinefarm Records unterkommen. Hierzulande wurde das Debütalbum „All Eternity“ über Nuclear Blast veröffentlicht und konnte gleich hervorragende Kritiken einfahren. Man ging 2000 mit IN FLAMES auf Tour und steigerte dadurch den Bekanntheitsgrad enorm.
Danach veröffentlichte man noch vier weitere Alben, das letzte „Wounds Wide Open“ 2006 und begab sich wieder auf eine große Tour, die dieses mal fast 2 Jahre andauern sollte. Man spielte wirklich fast überall. Dies brachte der Band viel Erfahrung, aber leider hinterließ der ganze Tourstress auch tiefe Spuren und die Motivation und der Glaube waren danach wie weggefegt. Dies gipfelte dann in der Auflösung der Band.
2010 gab es dann wieder ein Lebenszeichen der Band und man kehrte gestärkt und mit frischem Personal aus der schöpferischen Pause zurück. Das Ergebnis dieser neuen Stärke können wir uns nun in Form des sechsten Albums „Samsara“ anhören, welches über Massacre Records veröffentlicht wird.
Ich sprach das frische Personal an, die aktuelle Bandbesetzung besteht aus den wiedergekehrten Jape von Crow (Gesang), Antti Matti Talala (Gitarre), Juppe Sutela (Gitarre) und Juska Salminen (Keyboards), sowie aus den Neulingen „Eza Viren (Bass) und Matti Huopaninen (Schlagzeug).
Na dann wenden wir uns gleich mal dem Opener „Kissing the Flames“ zu. Dieser ist recht melodisch gehalten, hat aber natürlich im Hintergrund immer die Gothic Schlagseite und die getragene Spielweise, die die Band schon immer auszeichnete. Der Gesang von Fronter Jape ist recht außergewöhnlich und erinnert mich an das gute Obermonster Lordi von der gleichnamigen Band. Mit dem richtigen Chorus ausgestattet frisst sich die Nummer im Hirn fest und ist somit ein perfekter Opener!
Es folgt mit „Dammed Rapture“ ein Song der richtig in die Gothic Richtung geht. Langsam und melancholisch rockt man sich durch die Nummer, die wiederum über einen guten Chorus verfügt und sich so auch gut behauptet.
Etwas schneller und melodischer geht es wieder beim folgenden „Cry for Love“ zu Werke. Hier gefällt mir die Melodic/Gothik Mischung wieder ganz besonders. Klasse Nummer mit einem bärenstarken Chorus!
Im Mittelteil kann man uns mit dem, mit Kindergesang hinterlegten, „Folie a Deux“ in seinen Bann ziehen, bevor es dann mit den melodischen „Hail of Bullets“ weitergeht welches uns mit viel Keyboarduntermalung begeistern kann.
Den letzten Abschnitt leitet das ordentliche „Raving Hearts“ ein, bevor das Instrumental „Oblivion Vision“ komplett an mir vorbeirauscht.
Der Abschlusstrack „Someday, Somewhere, Somehow“ bietet uns aber wieder Gothic Metal in Reinkultur und so wird die Comebackscheibe von TO/DIE/FOR ziemlich stilecht abgeschlossen.
Anspieltipps:
Zum antesten kann ich euch hier den Opener “Kissing the Flames”, “Cry for Love”, “Folie a Deux”, “Hail of Bullets” und “Raving Hearts” empfehlen.
Fazit :
Das Comebackalbum der TO/DIE/FOR Truppe kann sich wirklich hören lassen! Die Jungs haben hier ein schöne Mischung aus melodischen aber auch vielen reinen Gothic Songs zusammengezimmert.
Mit reinem Gothic kann ich nicht so viel anfangen, aber die Mischung gefällt mir hier wirklich sehr gut!
Der Gesang von Fronter Jape passt natürlich perfekt zur Stilrichtung und auch sonst ist recht viel im grünen Bereich.
Ein, zwei Songs sind nicht ganz so gelungen und stören irgendwie das gesamte Songgefüge, aber ansonsten findet man hier ein Scheibe die einen prima unterhält, manchmal zum träumen anregt oder einfach nur vor sich hin grübeln lässt.
Fans der Band müssen die Platte eh haben, aber auch Melodic Anhänger mit einem Hang zu etwas schleppenden oder auch nachdenklichen Nummern, sollten hier auf jeden Fall mal rein hören!
WERTUNG:
Trackliste:
01. Kissing the Flames
02. Damned Rapture
03. Cry for Love
04. Death comes in March
05. Folie a Deux
06. Hail of Bullets
07. Love’s a Sickness
08. Raving Hearts
09. Oblivion Vision
10. Someday, Somewhere, Somehow
11. Lovesong (Bonustrack)
Julian

CIRCLE II CIRCLE – Full Circle The Best Of

Band: Circle II Circle
Album: Full Circle – The Best Of
Spielzeit: ?? min
Plattenfirma: AFM Records
Veröffentlichung: 20.07.2012
Was die Amerikaner CIRCLE II CIRCLE gibt es nun auch schon seit gut 10 Jahren? Na dann ist es glaube ich mal höchste Zeit eine Rückschau auf die bisherigen Werke zu machen. Und genau dieses wird nun mit der Best Of Scheibe „Full Circle“ getan. Hier findet man, auf zwei prallgefüllten CD’s, alle Hits und einige Raritäten der Gruppe die sie bisher auf ihren neun Veröffentlichungen hatten.
Der Kopf hinter CIRCLE II CIRCLE ist natürlich der Ex SAVATAGE Frontman Zak Stevens, der es immer mehr schaffte mit seiner eigenen Band aus dem Schatten der großen Stammband heraus zu treten.
Im Winter 2002 wurde Zak’s neue Kombo geboren und beim Debütalbum „Watching in Silence“ waren sogar noch die alten Recken Jon Olivia und Chris Caffery mit im Boot. Das Album bekam sehr gute Kritiken und spätestens mit dem dritten Werk „Burden of Truth“, ein Konzeptalbum über die Iluminati und die Verschwörungstheorien, hatte Zak den alleinigen Durchbruch geschafft und sich komplett von SAVATAGE gelöst.
Das letzte Studioalbum „Consequence of Power“ erschien 2010 und nun liegt uns also „Full Circle“ vor. Alle Titel auf dieser Doppel CD wurden übrigens komplett remastert, was nochmal einen zusätzlichen Kaufanreiz bedeuten sollte.
Also, machen wir uns mal auf die wilde Fahrt durch die Bandgeschichte.
Denn die ist recht lang und abwechslungsreich, auf ganze 32 Tracks kommt die Best Of Compilation.
Auf alle Songs da einzugehen ist natürlich unmöglich, Kennern sollten die Nummer ja eh bekannt sein. Ich werde daher nur ein bisschen was anreißen.
Den Anfang macht gleich ein recht starker Dreierpack aus „All that remains“, „Who Am I to be“ und dem Titeltrack der letzten Scheibe „Consequence of Power“. Danach folgt dann schon der erste richtige Klassiker „Watching in Silence“, obwohl eigentlich sind hier fast alle Nummern Klassiker : – ).
Das atmosphärische „Into the Wind“ erwartet uns hier ebenfalls recht früh genauso wie ein weiterer Alltimesong „Revelations“.
Der Fundus an Alltimefaves ist bei CIRCLE II CIRCLE ja wirklich unerschöpflich, das zeigt der nachfolgende Abschnitt der Platte, der mit „Out of Reach“, „Forgiven“ und „The Circle“ weitere Ohrbomben zu bieten hat.
Die Qualität bleibt auch bis zuletzt hoch, „The Middle of Nowhere“ und „Soulbreaker“ finden wir im letzten Teil der Scheibe. Zum Abschluss präsentiert man uns den eine oder anderen Song nochmal in einer Livevariante, die die Atmosphäre sehr gut einfangen und zeigen was der gute Zak Stevens so drauf hat.
Mitten drin steckt dann noch „Burden of Truth“, welches als weiteres Highlight verbucht werden kann.
Anspieltipps:
Die erübrigen sich wohl bei einer Best Of. Jeder Track hier hat seine absolute Daseins Berechtigung auf der Doppel CD.
Fazit :
CIRCLE II CIRCLE waren schon immer eine meiner Lieblinge. Zak Stevens hat einfach das gewisse Etwas und gehört definitiv zu den besten Metalsängern auf unserem Planeten. Das hat er bei SAVATAGE bewiesen, aber auch mit CIRCLE II CIRCLE.
Ich sagte es schon, die Jungs haben einen schier unerschöpflichen Vorrat an Hits und all diese Hits sind hier auf der Best Of Scheibe versammelt. Ich habe selten so eine gute Auswahl an Songs gesehen. Da hat man sich richtig Gedanken gemacht und zusätzlich wurden die Stücke noch einmal neu abgemischt.
Ich konnte nicht auf alle Songs oben genauer eingehen, aber theoretisch hätte ich jede Nummer erwähnen müssen!
CIRCLE II CIRCLE Neulingen sollten sich dieses perfekte Package auf jeden Fall zulegen, besser kann man nicht alles von dieser Band besitzen. Aber auch Fans der Band sollten sich die Livetracks und die remasterten Stücke mal näher anhören.
WERTUNG: keine Wertung
Trackliste:
01. All that remains
02. Whon Am I to be
03. Consequence of Power
04. Watching in Silence
05. Dead of Dawn
06. Into the Wind
07. In this Life
08. Out of Nowhere
09. Revalations
10. Blood of An Angel
11. Heal you
12. Open Season
13. Echoes
14. Out of Reach
15. Forgiven
16. Redemption
17. Every Last Thing
18. The Circle
19. Sentenced
20. Take Back Yesterday
21. The Middle of Nowhere
22. Soul Breaker
23. Darkness Rising
24. Into the Wind
25. Shadows
26. Symptoms of Fate
27. Stay
28. Watching in Silence (Live)
29. Burden of Truth
30. Against the World
31. Evermore (Live)
32. Strung out
Julian

Various Artists: From Israhell With Love

Band: Diverse
Album: From Israhell With Love
Spielzeit: 57:24 min
Plattenfirma: Globmetal Promotions
Veröffentlichung: 2012
Homepage: keine

Bei „From Israhell With Love“ – mir gefällt der Titel sehr gut, denn wie sonst sollte man ein Gebiet bezeichnen, wenn nicht als Hölle, in dem ständig Kriege und Anschläge den Alltag bestimmen?! – haben sich israelische Metal Bands zusammengetan, um der Welt mitzuteilen, wie ihre Gefühlslage ist, dass es sie gibt…
Das Cover ist ein dämonisches nacktes Mädchen, dass vor einem Spiegel in der Wüste sitzt und sich ansieht, dabei ein diabolisches Grinsen auf den Lippen. Im Hintergrund sowohl roter Himmel mit Wolken als auch ein heller Hoffnungsstreifen mit Licht und Vögeln (diese gefiederten Himmelskreaturen, für alle, die es gern missverstehen würden).

Ein Projekt, dass mir Respekt abnötigt. Man sieht immer wieder, wie wichtig Musik ist. Selbst – oder besonders sogar – in harten und schweren Zeiten. Man kann seine Gefühle beschreiben, man kann den Schmerz und die Angst aus sich herausbrüllen, trommeln oder schreddern. Man kann der Welt entgegenschreien „Mich gibt es auch noch!“.

ONOMA beginnen das Album mit einem Song namens Bug. Eine klare Stimme hat der Sänger dieser Band, die Drums hören sich rhythmisch an. Irgendwann beginnt dann ein Röhren des Sängers, hört sich auch nicht übel an. Die Gitarren klingen ein wenig spacig zwischendurch. Nun geht es weiter mit „Broken Angel“ von ARSENIDE. Der erste Eindruck ist, dass es in den Melodic-Bereich geht. Bis dann die Growl-Brülle des Sängers einsetzt und die Gitarren geprügelt werden. Als Drittes haben dann METAL SCENT einen Song beigesteuert, und zwar „Hold On“. Der Sänger von METAL SCENT klingt stimmlich ein wenig wie Klaus Meine von den Scorpions. Auch der Sound könnte in etwa hinkommen. Ganz nette Mucke. „Alone In The Dark“ von der Band SPITEFUL ist sicherlich, wie man sich zu harten Kriegszeiten oft fühlt. Das wird auch mit dem Stück gut zum Ausdruck gebracht. Leider ist für mich nicht identifzierbar, ob es sich bei dem Barden um einen Sänger oder eine Sängerin handelt. Musikalisch nicht übel, die Schlagzeuge gehen gut ab, die Gitarren sind okay, klingen mir ein wenig zahm. Dann setzt irgendwann auch eine Growl-Stimme ein und auch die Instrumente werden härter rangenommen. „End Of An Era“ von BOUNDED BY CHAINS – ein einziges Growl- und rasendes Instrumentengematsche. „Heaven In Hell“ ist von DAGOR DAGORATH. Auch eher im Stile von ihren vorher growlenden Kollegen. „Progress To Nothing“ von DEAD ON IMPACT haben einen Sänger, der stimmlich sicher gut auch in einer Punkband aufgehoben wäre. Die Instrumente wollen mit ihm nicht so recht zusammenpassen, ist mein Eindruck. Bei „Knife In A Gun Fight“ rasen Shredhead durch den Song durch, man versteht nicht allzu viel, die Instrumente spielen manisch… Es schließen sich an SWITCHBLADE mit „Metalista“… Ein hoffnungsfroher Beginn, dann ein Schrei und eine gute Stimme, die allerdings ein wenig zahm klingt, auch wenn man versucht, sowohl mit Stimme als auch musikalisch greasy zu klingen. „Runaway“ von LOUD N’ CLEAR beginnen mit “Oooh yeah” und irgendwie hört sich das Ganze überzeugender “dreckig” an. Eine gute Combo! Song Nr. 11 – „False For Freedom“ – wird von einer Band mit einem sowohl interessanten als auch schwer zu merkenden Namen namens FATUM AETERNUM gespielt. Viel technische Spielerei bei. Eine künstlich gepresste Stimme… Zwischendurch immer wieder eine nervig hohe Frauenstimme. „Humanity“ von DESIGN FLAW growlen auch eher und misshandeln ihre Instrumente. Und als Letztes geben sich EYES SEWED SHUT mit „Through Delusions“ die Ehre. Ganz nett, ab und an eine rockige Stimme, dann zwischendurch Growlerei.

Ein Album, dass symbolisch dafür stehen könnte, dass Musik einfach wichtig für die Seele ist. Meinen Geschmack trifft es insgesamt nicht unbedingt. Die Musiker sind sicherlich gut, machen ihren Job und haben bestimmt ihre Fans.

Anspieltipps: “Hold On”, “Metalista”, “Runaway”

Fazit :  Eine musikalische Reise durch verschiedene Musikstile, für Leute mit einem breitgefächerten Geschmack empfehlenswert. Und wer sich den kostenlosen Download dieses Samplers sichern möchte, surft HIER vorbei.

WERTUNG:

Trackliste:

1.Bug (Onoma) 5:16
2.Broken Angel (Arsenide) 4:04
3.Hold On (Metal Scent) 3:44
4.Alone In The Dark (Spiteful) 3:42
5.End Of An Era (Bounded By Chains) 4:10
6.Heaven In Hell (Dagor Dagorath) 8:37
7.Progress On Nothing (Dead On Impact) 3:55
8.Knife In A Gun Fight (Shredhead) 3:37
9.Metalista (Switchblade) 4:44
10. Runaway (Loud n’ Clear) 4:54
11. False Freedom (Fatum Aeternum) 3:28
12. Humanity (Desing Flaw) 5:25
13. Through Delusions (Eyes Sewed Shut) 4:28

Sandra

VOLKSMETAL – Volksmetal

Band: Volksmetal
Album: Volksmetal
Plattenfirma: Soulfood
Veröffentlichung: 03.08.2012
Homepage: www.volksmetal.de

Da kommt mein Freund und Kompagnon Julian mit einer Platte daher, die sich „Volksmetal“ nennt. Na gut, immerhin bin ich der Bayer im Team und habe somit vielleicht den besten Zugang zu diesem Ding. Anfangs fand ich die Idee ja recht cool, Metal mit Blechmusi und Ziach (für alle Nicht-Bayern: Blechinstrumente und Schifferklavier) zu machen. Also hab ich per Mail abgenickt und war einverstanden, diese Rezi zu übernehmen. Schwerer Fehler!

Da wären von vorneherein einige Punkte, die ich dem Projekt Volksmetal ankreiden muss:
1.Ein erster schwerwiegender Verstoß ist, dass man als Baden-Württemberger versucht, bayrische Musik zu machen, die ja Teil von VOLKSMETAL ist. Das wäre weiter ja gar nicht so schlimm, wenn Sänger Marco Gregor auch wirklich bayrisch könnte bzw. bayrisch singen würde. Was der Gute aber hier macht, ist mit dem gleichzusetzen, was jeder Nicht-Bayer auf dem Oktoberfest macht: er versucht, so gut es eben geht, bayrisch zu reden und macht aus einer Maß schon mal eine Maaaas oder dergleichen. Und das hört sich einfach bescheuert an!

2.VOLKSMETAL macht aus bayrischem Kulturgut eine Lachnummer. Wenn auch viele über Bayern lachen (sollen sie, wahrscheinlich wissen diese Leute nicht mal, dass die meiste Kohle für sie im Länderfinanzausgleich aus Bayern kommt), so hat dieses Bundesland wenigstens Kultur vorzuweisen. Aber was diese Combo als bayrisch präsentiert ist eigentlich lächerlich. Mal abgesehen von den Instrumenten, die meistens ganz ok umgesetzt sind, ist wiederum die Darbietung der Texte (und ich rede nicht vom fehlenden Dialekt) usw. grausam. Könnte auch Kabarett sein.

3.Die metallische Instrumentalisierung ist mehr als langweilig. Bis auf ein paar Akkorde mit der Stromgitarre ist den Jungs wohl nix eingefallen. Keine Soli, alles 0815. zählt man das alles zusammen, ist VOLKSMETAL eigentlich inakzeptabel und weder VOLKS noch METAL.

Doch kommen wir zu den positiven Aspekten dieser Scheibe: mööööp. Eigentlich gibt’s keine, denn selbst bekannte Coverversionen wie „Fürstenfeld“ (STS) oder „Küss die Hand Herr Kerkermeister“ (EAV) werden lieb- und ideenlos runtergespielt.

Kommen wir zur Punktevergabe: ja, Herrschaften, das ist gar nicht einfach hier. Wo soll ich Punkte suchen? OK, die Grundidee finde nach wie vor gut, daher schon mal 1 Punkt sicher. Aber dann gehen mir schön langsam die Kriterien aus. Naja, ich bin mal nicht so und vergebe einfach keine Wertung, denn diese dürfte sich ja aus dem Text oben ergeben. Cheerz!

WERTUNG: keine Wertung

Trackliste:

1.Da Deifel Is A Oachkatzerl
2.Da Mäddelbänger
3.Fürstenfeld
4.Geh lass ma mei Ruah (feat. Caroline Wetzel)
5.Bayer
6.Brutaler Modelwahn
7.Mausig Schaut mei Alte aus
8.Säuferjodler
9.Küss die Hand Herr Kerkermeister
10.Die oide Goass
11.O Zapft is
12.Volksmetal Thema

Stefan

SLASH – Apocalytic Love

Band: Slash featuring Myles Kennedy and the Conspirators
Album: Apocapyptic Love
Spielzeit: 54:20 min
Plattenfirma: Roadrunner Reords
Veröffentlichung: 18.05.2012
Homepage: www.slashonline.com

Es wird Zeit, dass auch Slash’s neues Album besprochen wird. Lange genug ist es veröffentlicht. Slash selbst ist wohl den meisten ein Begriff – Guns n’ Roses, Slash’s Snakepit, Velvet Revolver… Einer der größten Gitarristen der Rockgeschichte, der Typ mit Rock n’ Blues im Blut. Sein Sänger, mit dem er ja schon mehrfach tourte und veröffentlichte, ist der Gentleman-Rocker Myles Kennedy, von dem behauptet wird, er könne alles singen. Vielen sicher ein Begriff von Alter Bridge Dudes. Die Mitverschwörer sind Todd Kerns (Bass) und Brent Fitz (Schlagzeug und Keyboard). Kerns ist einigen möglicherweise durch die „Sin City Sinners“ ein Begriff und Brent Fitz hat bereits bei einigen Rock-Größen getrommelt. 
Auf dem Cover von „Apocalyptic Love“ sind ein weiblicher Engel und ein weiblicher Teufel zu sehen, die sich an eine Gitarre klammern. Dazu einige Symbole wie ein Totenschädel und eine Schlange (eine Zeichnung von einem Haustier Slash’s?).

Myles Kennedy hat eine phantastische Stimme, er ist wirklich einer der besten Sänger seiner Zeit. Slash’s Gitarrenspiel… Dazu gibt es kaum etwas oder sehr viel zu sagen. Kurz: Es ist unvergleichlich. Slash hat das gewisse Etwas, aus Tausenden Gitarristen kann man ihn heraushören. Liebevolle Klänge werden der Gitarre entlockt, es wird nur so hart gespielt, wie es unbedingt sein muss. Perfekt. Gitarrenspiel wird von Slash immer wieder zur Kunstform erhoben. Auch die beiden Conspirators, Kerns und Fitz, passen als Bandmitglieder. Ein eingespieltes Team, eine Einheit mit viel Freude an ihrer Musik.

„Apocalyptiv Love“ verdient es, der Titelsong zu sein. Geht rein ins Öhrchen und bleibt hängen. Myles singt unvergleichlich, die Conspirators geben alles und Slash spielt abwechselnd eingängig und stellenweise weich, Töne werden entlockt, von denen man nur träumen kann. Der zweite Song, „One Last Thrill“ beginnt mit einem Urschrei und danach hetzen Kennedy und Musiker durch den Song hindurch, der sich auch sofort in den Hirnwindungen fest setzt. Klingt wie eine musikalische Manie. „Standing In The Sun“ war ja bereits als Single erhältlich – und auch das war sicher eine gute Wahl. Die erste Single-Auskopplung: „You’re A Lie“. Ein typischer Song von Slash und für Myles Stimme wie gemacht! Hier kann er beweisen, dass er seine Goldkehle beherrscht. Bei „No More Heroes“ kommt man anfangs in den Genuss, Brent Fitz’ Keyboardkunst zu hören. Auch ein hervorragender Song, der ein Mitsing-Stück ist. „Halo“ ist auch wieder so ein Ding, von dem man beim ersten Mal denkt „Kenn ich“. Auch hier kommt sowohl Kennedys Stimme als auch die Instrumente in einer guten Mischung zur Geltung. Bei „Anastasia“ ein Akkustik-Geklimper, dass Slash ja auch so hinreißend beherrscht. Und dann geht es mit schrebbeligeren Tönen ab. Und auch das ist so ein Song, der einen Riesen-Wiedererkennungswert hat. „Not For Me“ ist ein Gänsehaut-Stück. Myles singt mit einer leisen, rauen, tiefen Stimme und Slash spielt im Akkustik-Style dazu. Dann wie ein Chor steigen Fitz und Kerns ein… Insgesamt ist dieses schöne Stück etwas ruhiger, aber absolut mitreißend. Kennedy singt, als teile er der Welt seinen Seelenschmerz mit. . Nummer 12 – „Far And Away“ ist eine wunderschöne Ballade… Der Schluss-Song „Shots Fired“ verleitet dazu, das Album wieder und wieder auf den CD-Teller zu legen.

Auch die beiden Bonus Tracks – „Carolina“ und „Crazy Life“ sind wunderbare Stücke und wer sie auf seiner Scheibe hat, kann sich glücklich schätzen.

Zu einzelnen Gitarrenparts in den Songs habe ich diesmal kaum etwas geschrieben. Das liegt daran, dass diese regelmäßig in den Songs vorkommen; da Slash nun einmal ein Wunder-Gitarrist ist, sind sie einfach perfekt gespielt. Einzelne hervorzuheben wäre nicht nur sinnlos, sondern auch unfair.

Ein Album, das richtig rockt. Im Gegensatz zum Vorgänger härter, das ja einige Pop-Einflüsse hatte. Der unvergleichliche Stempel von Slash und Myles ist herauszuhören. Ob man Hardrock liebt oder nicht, dieses Album ist fast ein Muss für Musik-Interessierte. Lieder, die unter dem Einfluss von Slash entstanden sind, sind immer eingängig und leicht zu merken, haben einen hohen Wiedererkennungswert und von „allem etwas“, d. h. keine öden, langatmigen Sequenzen, sondern durch und durch interessant und merkenswert

Anspieltipps: Wie immer, wenn ich in begeisterten Sphären schwebe, würde ich gern alle Songs ans Herz legen… Ich beschränke mich auf „Apocalyptic Love“, „You’re A Lie“, „Halo“, „Anastasia“, „Not For Me“, „Far And Away“ – und als Anreiz, das Album erneut einzulegen – „Shots Fired“

Fazit :  Absolut empfehlenswert!

WERTUNG:

Trackliste:

1.Apocalyptic Love 3:28
2.One Last Thrill 3:09
3.Standing in the Sun 4:03
4.You’re a Lie 3:50
5.No More Heroes 4:23
6. Halo 3:22
7.We Will Roam 4:49
8.Anastasia 6:07
9.Not for Me 5:21 1
10.Bad Rain 3:46 1
11.Hard & Fast 3:02
12. Far and Away 5:14
13. Shots Fired 3:48
14. Carolina (Bonus Track)
15. Crazy Life (Bonus Track)

Sandra

ICARUS WITCH – Rise

Band: Icarus Witch
Album: Rise
Plattenfirma: Cleopatra Records
Veröffentlichung: 03.07.2012
Homepage: www.icaruswitch.com

Mit „Rise“ präsentiert sich die US-amerikanische Band ICARUS WITCH in komplett anderem Gewand, denn nicht nur die Kurs der Kapelle wurde korrigiert, nein – es wurde kurzerhand praktisch die komplette Besetzung ausgewechselt. Übrig aus „alten Tagen“ ist nur Basser Jason Myers, Quinn Lukas (g.) ist  2007 zur Band gestoßen und Christopher Shaner (v.), Dave Watson (g.) und Tom Wierzbicky (d.) sind allesamt Neuzugänge und machen aus ICARUS WITCH eigentlich eine neue Band. Es ist nicht viel übrig geblieben vom eher metallischen Anstrich der vergangenen vier Veröffentlichungen, die zwischen 2005 und 2010 entstanden sind. 2011 entstand zu „Tragedy“ eine Single, die aber noch mit teilweise anderem Personal eingespielt wurde. Es hat sich also einiges getan im ICARUS WITCH Lager.

Der Sound, den sich die Jungs aus Pittburgh/Pennsylvania anno 2012 auf die Fahnen schreiben, ist eine gesunde Mischung aus Hardrock und klassischem Heavy Metal. Die Songs auf „Rise“ sind gut ausgearbeitet und die Mischung passt einfach. Und mit Christopher Shaner hat man einen geeigneten Frontmann gefunden, der in diese Richtung mitmarschieren kann.

Kurioserweise beginnt „Rise“ mit einem Titel, der „The End“ heißt, verkehrte Welt also bei ICARUS WITCH? Nun, bis auf diese etwas verwirrende Tatsache ist alles in Butter, denn schon die ersten Sekunden des Openers zeichnet sich ein breites Grinsen auf dem Gesicht des Rezensenten ab, denn dieses Riff ist vom allerfeinsten. Und auch danach eröffnet sich dem Hörer eine gelungene Mischung aus HAMMERFALL (zu Zeiten des Debüts) und den göttlichen TAKARA (mit JEFF SCOTT SOTO am Mikro). Somit hat man sich durchaus was gedacht, einen Titel wie „The End“ an den Anfang eines Albums zu setzen. Der Song rockt einfach. „(We Are) The New Revolution“ setzt unmittelbar dort an, wo einen der erste Schlag mit leicht geöffnetem Mund hinterlassen hat. Der Name ist Programm und ICARUS WITCH rocken straight drauf los und peppen den Song noch mit ein paar Gang-Chören auf. Geil! Darauf folgt der Titelsong und der macht das perfekte Eingangs-Trio klar. Nach einem kurzen Instumental („Asylum Harbour“) legt man mit „Coming Of The Storm“ ordentlich nach, bevor mit „Tragedy“ eine Nummer erklingt, die man vielleicht schon von der 2011er Single gleichen Namens kennt. Ein weiteres Highlight!

„Say When“ läutet die zweite Hälfte des Albums ein, und wer jetzt dachte, die Amis treten auf der Stelle oder ihnen geht die Luft aus, der soll sich einfach nur mal „Say When“ anhören. „Break The Cycle“ ist ein Ohrwurm, lediglich die Ballade „Nothing Is Forever“ langweilt mich zu Tode. „Pray“ fährt da aber schon ganz andere Geschütze auf, hier wird etwas am alten Material gekratzt. „In The Dark“ möchte ich dann wieder als Füller bezeichnen und auch das abschließende „Last Call For Living“ kann nicht punkten.

Eigentlich habe ich die Band bisher ziemlich ignoriert, da mich der etwas biedere Heavy Metal traditioneller Spielart nicht sonderlich begeistert hat, aber mit „Rise“ haben die Jungs ein tolles Brett am Start. Mit einem solchen Album lässt es sich schön nach oben klettern, mindestens eine Stufe auf der Erfolgsleiter zum Beispiel. Große Überraschung aus Amiland. Leider geht der Platte am Schluß etwas die Luft aus – somit hätten es auch 2 oder 3 Songs weniger getan, aber der Rest ist echt großes Kino. Hut ab!

WERTUNG:

Trackliste:

1.The End
2.(We Are) The New Revolution
3.Rise
4.Asylum Harbour (Instrumental)
5.Coming Of The Storm
6.Tragedy
7.Say When
8.Break The Cycle
9.Nothing Is Forever
10.Pray
11.In The Dark
12.Last Call For Living

Stefan

JOANNA DEAN – Misbehavin (Re-Release)

Band: Joanna Dean   
Album: Misbehavin
Plattenfirma: Yesterrock
Veröffentlichung: 27.07.2012
Homepage: www.yesterrock.com

JOANNA DEAN war in den 80gern der Inbegriff einer Rockröhre. Ähnlich wie die Wilson Schwestern (HEART), Tina Egan (IF ONLY) oder ROBIN BECK war JOANNA DEAN eine derjenigen Vertreterinnen in der melodischen Rockwelt, die zwar nicht mur mit ihrer Stimme punkten konnte, aber diese Mischung aus JANIS JOPLIN, BONNIE TYLER und ROBIN BECK war schon ziemlich nah am Puls der Zeit. Und auch die Musik auf „Misbehavin“ war genau das, womit man im Erscheinungsjahr 1988 durchaus Erfolge einfahren konnte. Warum JOANNA DEAN JACOBS  nicht den Erfolg erzielen konnte, den sowohl die Presse als auch die Kritiker vorausgesagt hatten, kann definitiv nicht am Material auf „Misbehavin“ liegen, das übrigens das einzige Album blieb.

Es befinden sich zwar nur 9 Stücke auf der Platte (incl. einer Coverversion), aber schon der Eröffnungstrack „Ready For Saturday Night“ beamt den Hörer sofort in die 80ger irgendwo in die Vereinigten Staaten von Amerika. Die Sonne scheint, den Tag hat man gemütlich am Strand verbracht und jetzt macht man sich fertig für die Piste, es wird schön langsam dunkel, die Neonreklamen gehen an und Du bist bereit für eine große Party! Die damalige Single „Kiss This“ verströmt einen ähnlichen Charme und verbreitet gute Laune. Der Titelsong schraubt das Tempo etwas zurück und lässt Joanna´s Stimme etwas mehr Raum für den Blues. „I Miss The Money“ ist wieder etwas flotter und die Ballade „Once Is Enough“ lässt kurz Zeit, um über das Gehörte zu Resümieren. Mann, wir haben es hier mal wieder mit einem verdammt geilen Stück Rock-Geschichte zu tun. Und auch die restlichen Songs zeugen von Qualität, hier wird noch richtig gerockt. Den Abschluß macht mit „Gimme Shelter“ eine Coverversion von den ROLLING STONES. Ich lehne mich vielleicht etwas weit aus dem Fenster, wenn ich behaupte, dass es sich hier um das Lied handelt, auf das ich am ehesten hätte verzichten können, wenn ich mir „Misbehavin“ anhöre. Das mag vielleicht daran liegen, dass die Nummer nicht so ganz zu dem bisher dargebotenen passt, denn obwohl die Akteure dem Stück genügend neues bzw. eigenes Leben einhauchen, quält sich der Song über seine Spielzeit und bewirkt in mir eigentlich genau das Gegenteil, was ein Rausschmeißer tun soll: Er soll dazu einladen, gleich nochmal von vorne zu starten. Hier lasse ich den Song lieber aus und hör mir die ersten 8 Songs ein weiteres Mal an.

„Misbehavin“ gehört in das CD-Regal eines jeden Fan der mit dieser Musik groß geworden ist. Eine großartige Chance, diesen Rundling für normales Geld erwerben zu können und noch einmal einzutauchen in die wilden 80ger, wo nunmal alles bunter, lauter und schriller war. Cheerz!

WERTUNG:

Trackliste:

1.Ready For Saturday Night
2.Kiss This
3.Misbehavin
4.I Miss The Money
5.Once Is Enough
6.Dirty Fingers
7.Burnin Rubber
8.She´s Been Hearing About Me
9.Gimme Shelter

Stefan

GUN – Break The Silence

Band: Gun
Album: Break The Silence
Plattenfirma: Edel
Veröffentlichung: 15.06.2012
Homepage: www.gunofficial.co.uk

Irgendwann kommen sie alle wieder. Und zumindest im Falle der britischen Rock-Institution GUN ist das schon lange überfällig. Nachdem sich die Band 1997 dazu entschlossen hat, erst mal getrennte Wege zu gehen. Dazwischen gab es immer mal wieder Anzeichen, sich zu reformieren oder auch mal eine Platte mit Überbleibseln zu veröffentlichen, aber die richtige Rückkehr folgt erst jetzt mit ihrem neuen Album „Break The Silence“. Die Brüder Dante und Giuliano Gizzi satteln gemeinsam mit Paul McManus (d.), Derek Brown (b.) und Johnny McGlynn (g.) ihre Pferde und galoppieren mit „Butcher Man“ fast schon in alter Manier ins neue Album. Das hat Biss und rockt ohne Schnörkel. „14 Stations“ ist ähnlich rockig und hebt die Melodien noch etwas mehr hervor. „Lost & Found“ wiederum ist ein leichter Sommersong und beleuchtet die poppigere Seite der Schotten, bei der sie auch einige Songs lang bleiben.

„Caught In The Middle“, „Break The Silence“ oder das langsame „How Many Roads“ präsentieren eine gereifte Band, die so gar nicht an die Anfangstage erinnern will, wo man noch teilweise wüst drauf los gerockt hat. Auch „No Subsitute“ ist kein Brecher, viel mehr aber ein lockerer Popsong, der im Ohr hängen bleibt. Ganz anders ist das aber bei „Bad Things“, hier switchen die Schotten mal ganz locker um und rocken frei von der Leber weg. Nach diesem Farbtupfer begnügt man sich aber wieder mit leichterer Kost. „Innocent  Thieves“ und „Running Out Of Time“ bewegen sich eher im Fahrwasser des Mittelteils dieses Albums und erst beim Finale setzt man mit „Last Train“ auf einen Paukenschlag, der diese Liedersammlung so beendet wie sie mit „Butcher Man“ oder „14 Stations“ begonnen hat.

Auch für diesen Release hat sich abermals das Besetzungskarusell ordentlich gedreht, denn Dante Gizzi beerbt Sänger Toby Jepson (ex-LITTLE ANGELS) und wechselt somit vom Bass zum Mikro.

GUN sind definitv mit einem tollen und reifen Album zurück, das nicht ausschließlich drauflosrockt sondern eine aufgeschlossene Band präsentiert. Produziert wurde dieses 11 Songs umfassende Werk von Dave Eringa (MANIC STREET PREACHERS) dementsprechend rund und luftig. Die Gizzi-Brüder und ihre Gefolgschaft gehören also noch lange nicht zum alten Eisen, vielmehr sind sie mit „Break The Silence“ variabler und abwechslungsreicher und in bestechender Form zurück.

WERTUNG:

Trackliste:

1.Butcher Man
2.14 Stations
3.Lost & Found
4.Caught In The Middle
5.Break The Silence
6.How Many Roads
7.No Subsitute
8.Bad Things
9.Innocent Thieves
10.Running Out Of Time
11.Last Train

Stefan