STERBHAUS – Angels For Breakfast…And God For Lunch

Band: Sterbhaus
Album: Angels For Breakfast… And God For Lunch
Spielzeit: 48:41 min
Plattenfirma: Killhead
Veröffentlichung: 24.08.2012
STERBHAUS… Das sind Marcus Hammarström (Gesang und Bass), Jimmy Ahovalli (Gitarre), Simon Olovsson (Gitarre) und Erik Röjås (Schlagzeug). Die schwedische Band mit dem neuen Sänger tourte zuletzt für fünf Wochen durch Chile. 2013 wird die Tour weitergehen.
Das Cover, welches von Gyula Havancák entworfen wurde, sieht aus wie das Chaos persönlich: Ein Trümmerfeld aus Einzelteilen ist aufgezeichnet.
Musikalisch sind STERBHAUS kein Chaos, im Gegenteil. Absolut geordneter Thrash Metal. Die Songtitel sehen in meinen Augen ein wenig aus, als wären sie von Teenagern, die noch in ihrer Rebellenphase stecken geschrieben worden. Ebenso der Albentitel „Angels For Breakfast… And God For Lunch”.
Insecticide“ ist ein Gedröhne aus den durch den Song hastenden Instrumenten. Dazu die Dröhne-Stimme des Sängers Hammarström. Gut, man könnte den Song mitgröhlen. Danach „Ripping The Pope“, der dem ersten nicht unähnlich klingt. Ein wenig mystischer von der Stimme her. Zumindest bemüht man sich drum, habe ich den Eindruck. „The Great Dreamasher Of Conform“ könnte durchaus die Fortsetzung seines Vorgänger-Songs „Absolutely Do Not Die“ sein. Ich habe wirklich Mühe, die beiden voneinander zu untescheiden. „Tell Them I Hate Them“ dagegen finde ich schon wieder so platt, dass der Titel mich zum grinsen bringt. Mit dem Sound kann ich mich nicht wirklich anfreunden, was soll ich sagen?! Die Instrumente dröhnen, die Stimme dröhnt… „Retardival“ erinnert mich ein kleines bisschen an „One“, der Metallica-Legende, aber nur, weil es im Gegensatz zu dem Rest viel rhythmischer ist, glaube ich, denn sonst ist kaum Gemeinsamkeit… „Frogboiler“ und „Deathwizz“, zum Sound: Siehe oben. „Projekt S. A. T. A. N.“ unterscheidet sich, weil Growls eingesetzt werden.
Mein Geschmack ist es nicht. Möglich, dass eingefleischte Thrash-Fans Gefallen an dem Album finden. Für mich ist es ein Gematsche aus Gedröhn, ziemlich einseitig und, wie ich oben ansprach pubertär.
Anspieltipps: So richtig kann ich leider keine geben…
Fazit : Empfehlen kann ich die Scheibe nicht. Vielleicht gefällt sie einigen, die Geschmäcker sind bekanntlich verschieden.
WERTUNG:
 
Trackliste:
  1. Insecticide 3:29
  2. Ripping The Pope 3:38
  3. Absolutely Do Not Die 3:31
  4. The Great Dreamsmasher Of Conform 3:58
  5. Tell Them I Hate Them 3:13
  6. Retardival 3:57
  7. Captain Bible In The Dome Of The 4:50
  8. Faceplant Armageddon 2:32
  9. Frogboiler 2:43
  10. Deathwizz 4:08
  11. Project S. A.T.A.N 2:32
  12. Ministry 7:27

Sandra

ROQ ROYALE – Roq Royale (Re-Release)

Band: Roq Royle
Album: Roq Royale
Spielzeit: 48:89 min
Plattenfirma: AOR Heaven
Veröffentlichung: 23.07.2012
Homepage: –

ROQ ROYALE wurden zwar bereits in den 80er Jahren gegründet und haben auch ihr Debüt-Album bereits veröffentlicht. Allerdings wurde ihnen von der damaligen Plattenfirma Stillschweigen auferlegt und die Scheibe unter Verschluss gehalten. Nun ist sie da, die Neuaufnahme. Das Original-Album haben leider nur sehr wenig Menschen hören dürfen. Die Mitglieder der Band sind Billy Cannon (Gitarre), John Merritt (Schlagzeug), John Paul Tantet (Bass), Nathan Schaffer (Gitarre und Gesang) und Michael Prince (Keyboard).
Ein in Schwarz und Grautönen gehaltenes Cover mit einer Gitarre im Vordergrund. Sie liegt in einem vermüllten Hinterhof und das einzig farbige ist die gelbgoldene Krone, die auf dem Gitarrenhals sitzt.

Eine gute Stimme hat Nathan Schaffer und auch der Sound seiner Bandmitglieder stimmt mit ihm überein.

Der erste Song, „Never Felt Like This“ – ein gutes Stück, bei dem ich das Gefühl habe, es ist etwas zu kurz geraten. „Nothing Lasts Forever“ ist ein Stück, das sehr melodisch gehalten ist. Keyboardklänge leiten „Walkaway“ ein. Klingt so ein wenig nach Depeche Mode. Gut, es kommen dann die Gitarren und der Bass gut rüber, das macht den etwas lahmen Beginn wieder wett. Ein Kracher ist „Sixtie’s Kid. Eine wunderschöne wehmütige Ballade. „Too Young To Die“ fängt mit ein wenig Gequassel an und dann Keyboard im Kirchenorgel-Stil. Anschließend Gitarre, Bass, Schlagzeug… Und Gesang natürlich. Der Gesang ist etwas jaulig-wehmütig. Auch „Alone In Hollywood“ ist so ein gewollt rührseliges Stück… Bei „Boulevard Lights“ ein Song, der von vornherein mit ordentlich „Bumms“ beginnt. Das geht besser ab. „If I Were King“ ist vom Sound her gut. Stimmlich wieder etwas sehr melodisch…

Mit Roq Royale würde ich spontan etwas frecheres, „dreckigeres“ verbinden als das Album, dass dabei herauskam. Ist ganz nett, aber Nathan Schaffer klingt für mich ein wenig sehr wehmütig. Irgendwie so leicht wie 80er-Jahre-Popmusik. Nicht so recht mein Fall, aber musikalisch nicht schlecht.

Anspieltipps: „Too Young To Die“, „Boulevard Lights“, „If I Were King“,

Fazit :  Wer es etwas ruhiger und weniger rockig mag, ist gut bedient mit der Scheibe. Keine schlechte Leistung!

WERTUNG:

Trackliste:

1.Never Felt Like This 2:31
2.Nothing Lasts Forever 4:40
3.Walkaway 4:50
4.Sixtie’s Kids 3:50
5.Too Young Too Die 5:50
6.Alone In Hollywood 4.13
7.Boulevard Lights 3:18
8.The Children Will Dance 3:22
9.Find It Out The Hard Way 3:58
10.Tempted 4:08
11. If I Were King 4:46
12. Someone Is Waiting 6:03

Sandra

MAGNUM – On The 13th Day

Band: Magnum
Album: On The 13th Day
Spielzeit: 49:92 min
Plattenfirma: Steamhammer
Veröffentlichung: 21.09.2012
Homepage: www.magnumonline.co.uk

Für alle, die es nicht wissen – MAGNUM gibt es bereits seit den 70er Jahren. Zwar wurde in den 90ern eine Abschiedstournee gemacht, aber MAGNUM sind Anfang 2000 wieder auferstanden. Das Line-up der britischen Melodic-Dinos besteht ausTony Clarkin (Gitarre), Bob Catley (Gesang), Mark Stanway (Keyboard), Al Barrow (Bass) und Harry James (Schlagzeug). Im September wird nun also ihr nächstes Album – „On The 13th Day“ – erhältlich sein, dass in vier verschiedenen Formaten erhältlich sein wird.

Das Cover ist ein buntes Teilchen, auf dem ein Teufel abgebildet ist, der eine weiße Fahne mit dem Albentitel hoch hält und um den anscheinend Chili-Schoten herumfliegen.

Der Gesamteindruck ist, dass MAGNUM so klingen, wie sie immer geklungen haben. Soft-rockig. Melodisch. Nett. Klassischer Melodic-Rock.

Eröffnet wird das Album mit „All The Dreamers“, das ist schon ein recht guter Song. Beginnt sehr ruhig, dann powert er aber. „Blood Red Laughter“ schließt sich rockig an, wird dann ruhiger. Klare Melodien. Klingt ein wenig, als säße man in einer Wasserblase. Im Klassik-Musik-Stil beginnt dann „Didn’t Like You Anyway“. Ist aber definitiv kein Lied, dass vergeigt wurde. Bleibt ruhig und besonnen. Der Titelsong „On The 13th Day” ist an 4. Stelle gesetzt. Beginnt mit Keyboard-Musik. Insgesamt ein sehr melodiöses Musikstück. Bei „Dance Of The Black Tattoo“ wird das Schlagzeug stark hervorgehoben. Der Song rockt, der Song geht ab! „Shadow Town“ – Schattenstadt… Klingt geheimnisvoll. Ist es auch. „Putting Things In Place“ ist eine waschechte Ballade. „Broken Promise“ – oha, das hört sich nach einer Enttäuschung an! Ihr Versprechen gegenüber ihren Fans, gute Musik zu machen, haben MAGNUM selbst aber gehalten! Das Stück geht auch wieder ziemlich rockig ab! Das letzte Stück „From Within“ ist ein Stück mit Background-Chor. Vielleicht als Hymne gedacht, vielleicht auch nicht. Ein gutes Stück Musik auf jeden Fall.

MAGNUM sind ein Stück Rock-Geschichte. Nutzen sich auch mit den Jahren nicht ab. Hey, die Band gibt es seit über 40 Jahren – länger als so manche Ehe! Da kann man nur den Hut vor ziehen. Man wird auf eine Zeitreise geschickt. Für ihre Fans mögen MAGNUM ein wenig mit Wein – oder Käse – zu vergleichen sein: Je älter, desto besser. Wie im Kulinarischen ist das sicherlich auch eine Geschmacksfrage.

Anspieltipps: „Blood Red Laughter“, “Didn’t Like You Anyway”, “Dance Of The Black Tattoo”, “Broken Promise”

Fazit :  Für Freunde der ruhigeren Gangart geeignet, für die richtigen Fans natürlich ein Muss und für Hard Rock-Beginner zu empfehlen. Für mich ein wenig zu ruhig mit zuviel Keyboard.

WERTUNG:

Trackliste:

1. All The Dreamers 7:09
2. Blood Red Laughter 4:40
3. Didn’t Like You Anyway 4:33
4. On The 13th Day 5:35
5. So Let It Rain 4:50
6. Dance Of The Black Tattoo 5:16
7. Shadow Town 5:57
8. Putting Things In Place 4:41
9. Broken Promises 4:55
10.See How They Fall 4:56

Sandra

ZEBRA ZEN – Awaystation

Band: Zen Zebra
Album: Awaystation
Spielzeit: 44:29 min
Plattenfirma: Pirate Smile
Veröffentlichung: 24.08.2012
Homepage: www.zenzebra.de

Zen Zebra ist eine Band, die sich aus vielen Musikstilen zusammensetzt. Sie sind quasi in keiner Welt, keiner Szene richtig zu Hause – oder in allen Szenen. Ihre Songs sind Geschichten, die ihr eigenes Leben schrieb – Geschichten von Gefühlen und Erlebnissen. Die Band, die momentan (September und Oktober) durch Deutschland tourt, hat die folgenden Mitspieler: Marv Endt (Gesang), Eric Badstübner (Gitarre), Stefan Heinrich (Gitarre), Lars Wollmann (Bass) und Johnny Cotta (Schlagzeug).

Interessantes Cover – ein geflügelter Mensch, türkiser Hintergrund, Landschaft ebenfalls.

Eine starke, melodische Stimme hat Marv Endt. Seine Musik-Kollegen verstehen auch etwas von ihren Fachgebieten.

Als Eröffnungs-Song ist „Butterfly Skin“ sicherlich ganz nett, aber nicht wirklich mitreißend. Hört sich nett an, etwas lahm. Dagegen rockt „The Hypnagogic State“ am Anfang. Allerdings geht es dann etwas langsamer weiter. Sehr nett und harmonisch, sowohl Schlagzeug als auch die Gitarren. „Lake Lauer“ ist auch ein hoffnungsvoller Beginn und man denkt „Jetzt geht was ab“. Dann kommt eine Wandlung in Harmonie und Bedächtigkeit… Zwischendurch gehen die Gitarren und Drums immer ganz gut ab, der Gesang führt zur absoluten Tiefen-Entspannung. „Read Me To Sleep“ – sing me to sleep könnte auch passen… “This Song Could Bear All Your Names” ist mehr oder weniger unplugged zu Beginn. So ein Akkustik-Ding. Das hört sich gut an. Wenn es denn einer der wenigen Songs auf dem Album wäre, das träge ist. Ist er nicht. Danach geht es dann ein wenig schneller weiter mit den Instrumenten. „For The Heart Is An Organ Of Fire“ – man denkt, jetzt fassen sie Fuss und rocken. Aber auch hier wieder die absolute Entspannung. Vom musikalischen kann man sich nicht beschweren, die Gitarren, der Bass und das Schlagzeug machen einiges aus. Höre ich zu Beginn von „Pollyanna Please“ Keyboard? Ich bin nicht sicher. Kann auch eine sehr langsame Gitarre sein. Beim letzten Song, „Oceans“ bin ich dann so entspannt, dass ich beinahe müde gesungen bin.

Rock-Musik zum Meditieren, auch mal was anderes. Die Instrumente sind nicht schlecht, stimmlich wird man eingelullt in einen Kokon der Trägheit.

Anspieltipps: ´“Butterfly Skin“, „Lake Lauer“

Fazit :  Vielleicht für eine Meditationsstunde oder um nebenbei Yoga, Qui gong oder so zu praktizieren. 

WERTUNG:

Trackliste:

1.Butterfly Skin 4:08
2.The Hypnagogic State 4:13
3.Footprints On Sinking Ships 5:02
4.Lake Lauer 4:04
5.Rubicube 4:20
6.Read Me To Sleep 3:16
7.This Song Could Bear All Your Names 3:20
8.Will 4:33
9.For The Heart Is An Organ Of Fire 3:54
10.Pollyanna Please 4:24
11. Oceans 4:35

Sandra

DIRTY DIAMONDS – Leaving Town EP

Band: Dirty Diamonds
Album: Leaving Town EP
Plattenfirma: Eigenvertrieb
Veröffentlichung: 21.09.2012
Homepage: www.dirtydiamonds.ie

Fünf dreckige (Roh-) Diamanten aus Limerick in Irland sind auf dem Sprung in das große Haifischbecken, das sich Rock´n Roll Business nennt. Mit „Leaving Town“ wagt man einen ersten Anlauf und packt vier Songs auf die Scheibe, die so roh und ungeschliffen sind, wie die Talente von Phil Toft (v.), Jimmy Q (g.), Alan Ranahan (g.), Shane Moloney (b.) und Jonathan Ryan (d.) selbst. Dass die Jungs dabei auf der vielfach zitierten Retro-Schiene daherkommen, lässt schon das Logo erahnen, das mit viel Neon und einer Lady in aufreizender Pose verfeinert wurde. Und tatsächlich atmet der Sound der Iren den Spirit der 1980ger, ist aber angereichert durch einige 70´s Roots, und laut Info ist man auch dem Rock der 90ger nicht abgeneigt. Eine wilde Mischung also, wobei ich die 90ger eher nicht raushöre.

„Let´s Get Loud“ nennt sich der erste Song, und der geht ziemlich ab. Der Sound ist gut und das Feeling passt. Der Refrain hat Ohrwurm Charakter, also ist alles gut, oder? Eigentlich schon, denn auch „Goin´Down“ knallt ordentlich und hat bis auf ein paar Ungereimtheiten im Songwriting Potential. Die ein oder andere kurze Passage zündet einfach noch nicht so. Das wird aber speziell bei den letzten beiden Songs klar. Denn diese können nicht an die ersten beiden anknüpfen – leider.

Aber die Voraussetzungen sind gegeben, denn die instrumentale Umsetzung ist gut und die Stimme von Phil Toft hebt sich positiv von vielen anderen Sängern ab, denn sie hat ihren ganz eigenen Vibe. Für 2013 ist das Debüt „Let´s Get Loud“ geplant. Da heißt es sie Ohren gespitzt, denn wenn die Jungs noch etwas an sich arbeiten und die ein oder andere Idee in den Songs überarbeiten könnte das klappen.

WERTUNG:

Trackliste:

1.Let´s Get Loud
2.Goin´ Down
3.Last Chance For Love
4.Leaving Town

Stefan

DAYLIGHT ROBBERY – Cross Your Heart

Band: Daylight Robbery
Album: Cross Your Heart
Plattenfirma: Solar Flare Records
Veröffentlichung: bereits veröffentlicht
Homepage: www.daylight-robbery.co.uk

Ich bin so überrascht, was uns in der letzten Zeit von der britischen Insel erreicht. Tolle Bands wie JETTBLACK oder THE BURNING CROWS (um nur ein paar zu nennen)  halten die Rock´n Roll Fahne hoch und schon wieder haben wir eine Combo aus Birmingham, die mit „Cross Your Heart“ ihr Debüt abliefert. DAYLIGHT ROBBERY bestehen erst seit 2010 und konnten trotzdem schon viele gute Reaktionen seitens der Presse einheimsen. Die Briten machen ganz klassischen AOR, der aber über die Grenzen hinaus geht und mit jeder Menge Power daherkommt. Im Einzelnen besteht die Band aus Tony Nicholl (v.), Mark Carelton (g.), Colin Murdoch (b.), Ben Dixon (d.) und Duncan Cook (k.). Auf „Cross Your Heart“ sind 10 Stücke zu finden, die ihre Wurzeln tief in den 1980gern haben, aber genügend Klasse haben, um im Hier und Jetzt zu überleben.

Der Titeltrack macht den Anfang und entführt in eine Welt, die ähnlich intensiv ist wie die ersten Entdeckungsreisen in diese Musikrichtung vor 30 Jahren. AOR trifft auf jede Menge Pomp und die Stimme von Tony Nicholl, die besser nicht passen könnte. Ich könnte jetzt jeden einzelnen Song besprechen, das wäre aber ziemlich überflüssig, denn wenn Ihr Euch „While You Were Sleeping“, „Shame On You“ oder eben den Opener anhört, und ich Euch die Gewissheit gebe, dass es im weiteren Verlauf jede Menge weitere Hochkaräter gibt, sollte das Grund genug sein, „Cross Your Heart“ auf dem Einkaufszettel zu notieren. Auch das Cover ist herrlich passend und rundet dieses Package ab.

DAYLIGHT ROBBERY vermengen das Beste von MAGNUM, JOURNEY oder TYKETTO mit neueren Acts wie PRIDE OF LIONS und bringen zudem noch genügend Eigenständigkeit mit, um „Cross Your Heart“ nicht nach dem x-ten Aufguss einer anderen Band klingen zu lassen. Die Platte macht von Anfang an enormen Spaß und versprüht eine Spielfreude, wie ich sie in der letzten Zeit trotz zahlreicher guter Veröffentlichungen selten gehört habe. Warum die Band bisher noch keinen Deal in der Tasche hat und ihre Platte in Eigenregie vertreibt, ist mir sowieso unbegreiflich. Leute, es laufen so vielversprechende Bands wie DAYLIGHT ROBBERY frei herum und die Fans bekommen immer mehr blutleere Projekte oder 08/15 Kost vorgesetzt. Die Welt ist ungerecht.

Aber auch ganz ohne vertragliche Verpflichtung ist „Cross Your Heart“ von DAYLIGHT ROBBERY mein AOR Highlight für 2012, obwohl es schon Ende letzten Jahres veröffentlicht wurde. KAUFEN!!!!

WERTUNG:

Trackliste:

1.Cross Your Heart
2.Shame On You
3.The Perfect Storm
4.While You Were Sleeping
5.Crossing The Great Divide
6.Reunite
7.Real Love Is The Answer
8.She´s Got Me Understood
9.1000 Points Of Light
10.Line Of Fire

Stefan

DOKKEN – Broken Bones

Band: Dokken
Album: Broken Bones
Plattenfirma: Frontiers Records
Veröffentlichung: 21.09.2012
Homepage: www.dokkencentral.com

Eines ist im Falle von DOKKEN glasklar: die 80ger sind vorbei und die Band um Chef Don Dokken verschreibt sich einem modernen und organischen Sound – aber das ist eigentlich nichts Neues. Schon der Vorgänger „Lightning Strikes Again“ war in der Gegenwart angesiedelt und wenn man sich die Geschichte der Amis ansieht, waren sie nie damit beschäftigt, der Vergangenheit nachzueifern. Trotzdem kann man auf „Broken Bones“ eine kleine Rückbesinnung auf alte Zeiten bemerken, auch wenn sich das nicht im Sound wiederspiegelt, denn der ist up to date. Die Melancholie in den Songs ist ziemlich spürbar und obwohl sie teilweise ziemlich nach vorne rocken, sind die Gesangslinien typisch für DOKKEN.

Das aktuelle Line-Up besteht wie schon zum Comeback 2008 aus Don Dokken (v.), Mick Brown (d.) und Jon Levin (g.). Bassist Barry Sparks wurde durch Sean McNabb ersetzt.

Mit „Empire“ explodiert die Band förmlich. Frisch und frei von der Leber weg rocken die Jungs alles in Grund und Boden. Der Titeltrack schraubt das Tempo aber gleich wieder zurück und strahlt diese DOKKEN-typische Lässigkeit aus. „Best Of Me“ hat dieses massive Riff, ist aber doch im Midtempo-Bereich angesiedelt.
Das etwas vertrackte „Waterfall“ braucht allerdings einige Durchgänge, bis es zündet, das ist auch Songs wie „Victim Of The Crime“ oder““ der Fall, leichte Kost servieren DOKKEN auf „Broken Bones“ jedenfalls nicht. Mit der Zeit wird es aber auch etwas eintönig, denn die Abwechslung lässt zu wünschen übrig. Fast sämtliche Stücke sind im selben Tempo angesiedelt und die Songstrukturen ähneln sich zunehmends. Einzeln machen die Songs weitestgehend Spaß, aber mit dem Verlauf der Platte kann das eben etwas stören. Der einzige Ausreißer sozusagen ist und bleibt der tolle Opener, der den Hörer wirklich wachrüttelt. Und da haben wir noch den letzten Song der Scheibe. „Tonight“ zieht das Tempo noch einmal etwas an, dazwischen ist es etwas langatmig.

So ganz überzeugt hat mich dieses elfte Studioalbum der Amis nicht, von schlecht kann man aber auch nicht sprechen, denn DOKKEN verstehen es auch heute noch, ihre ganz eigenen Songs zu schreiben – wenn nur nicht das Thema mit der Abwechslung wäre.

WERTUNG:

Trackliste:

1.Empire
2.Broken Bones
3.Best Of Me
4.Blind
5.Waterfall
6.Victim Of The Crime
7.Burning Tears
8.Today
9.For The Last Time
10.Fade Away
11.Tonight

Stefan

CRAAFT – Craaft (Re-Release)

Band: Craaft
Album: Craaft (Re-Release)
Plattenfirma: Yesterrock
Veröffentlichung: 28.09.2012
Homepage: www.yesterrock.com

„Second Honeymoon“ erlebte unlängst seinen lange überfälligen Re-Release, denn das zweite Werk der deutschen Hardrocker CRAAFT gehört einfach zum guten Ton einer Sammlung, wenn man auf die 80ger steht. Warum das Label zuerst den Zweitling ins Rennen geschickt hatte und jetzt, genau ein halbes Jahr später, das Debüt aus dem Hut zaubert, muss man zwar nicht verstehen. Wichtig ist ja, dass es überhaupt geschieht, denn wie das ursprünglich 1988 erschienene „Second Honeymoon“ gehört das 1986er Debüt „Craaft“ zu den ewigen Highlights der damaligen Szene und hat auch heute nichts von seiner Klasse verloren.

Der Erstling von Klaus Luley (Ex-TOKYO), Franz Keil und Reinhard Besser war auch lange Zeit mit das Teuerste und Gesuchteste, was ein Sammler in seinem Regal haben konnte. Zumindest war das so, als ich auf der Suche nach diesem Teil auf CD war. „Craaft“ wurde bereits 2003 von einer anderen Firma als Doppel-CD wiederveröffentlicht, wobei sich auf CD 1 das normale Album befand und eine zweite Silberscheibe randvoll mit 16 Demos bepackt wurde. Der erneute Re-Release via Yesterrock enthält neben den 10 Originalstücken noch 8 Bonus Demos. Wie immer im Hause Yesterrock gibt es ein amtliches Remastering obendrauf.

Die Umstände, unter denen dieses Hammerteil entstanden ist, waren echt ziemlich abenteuerlich – vielleicht was das für die damalige Zeit aber auch ganz normal. Die Demos entstanden auf einer 8-Track Maschine und die Drums wurden mit einem Computer eingespielt. Nur, dass das damals noch aufwendiger war als heute. Naja, eine Kassette aufzunehmen war ja auch mehr Arbeit, als ein paar Songs auf den mp3 Player zu ziehen. Die Demos entstanden in Reinhard Besser´s Studio in Frankfurt und erst ein Jahr später flog die Band nach Bearsville in der Nähe von New York, um die Platte in Bob Dylan´s Studio aufzunehmen. Für die Drums war Sandy Gennaro (CINDY LAUPER) zuständig.

„I Wanna Look In Your Eyes“ nennt sich das erste Stück auf „Craaft“, das zwar ziemlich einfach gestrickt ist, aber nicht darüber hinwegtäuschen soll, dass wir es hier mit einem Klassiker zu tun haben. Klaus Luley´s Stimme kennt man einfach aus Hunderten heraus und die typischen 80ger Gitarren mitsamt den großflächig angelegten Keyboards sprechen Bände. „Breakin´ Walls Ain´t Easy“ ist ein Megahammer, alleine dieser Song hätte den großen Durchbruch bringen müssen. Wem das nicht genügt, der sollte sich einmal „Hold Me“, „You´re The Best Thing In My Life“ oder „Cool Town Lovers“ anhören, wer nicht spätestens dann den Geldbeutel zückt, dem kann ich auch nicht mehr helfen. Dazu kommen noch 8 Bonus Songs: „High, High, High“, „Takin´My Time“ und „I´m A Mover“ haben es damals nicht auf die reguläre Veröffentlichung geschafft und „Don´t Wanna Wait“, „Babe, You´re The No.1“, „You´re The Best Thing In My Life“, „Cool Town Lovers“ und „Hold Me“ sind als frühe Demoversion enthalten.

Ich habe es schon bei meiner Rezension zu „Second Honeymoon“ gesagt, eigentlich hätten CRAAFT ganz nach oben schwimmen müssen, wenn nicht mit diesem wirklich herausragenden Debüt, dann aber spätestens mit dem Nachfolger, der zwei Jahre später in die Läden kam. Ach ja, es fehlt ja noch die Geschichte mit dem damaligen Taschengeld (wie in der „Second Honeymoon“ Rezi versprochen): mit 3 Mark wöchentlich kommste halt nicht soweit – und eine Schallplatte hat mindestens 20 Steine gekostet, da musste eben jeder Plattenkauf wirklich sehr gut abgewägt werden. Und da ich erst zum zweiten Rendezvous in die Welt von CRAAFT eingestiegen bin, ließ die Anschaffung dieses Juwels einige Zeit auf sich warten. Aber diese Investition habe ich bis heute nicht bereut. So, und jetzt drehe ich noch ne Extrarunde mit remastered Sound!

WERTUNG:

 Trackliste:

1.I Wanna Look In Your Eyes
2.Breakin´ Walls Ain´t Easy
3.Hold Me
4.You´re The Best Thing In My Life
5.Guess You Are The #1
6.Stranger
7.Don´t Wanna Wait No More
8.Now That You´re Gone
9.Wasted Years
10.Cool Town Lovers
11.High, High, High
12.Takin´My Time
13.Don´t Wanna Wait
14.Babe, You´re The No.1
15.You´re The Best Thing In My Life
16.I´m A Mover
17.Cool Town Lovers
18.Hold Me

Stefan

KLAUS SCHUBERT – Desperados On The Run

Band: Klaus Schubert
Album: Desperados on the Run
Spielzeit: 56:06 min
Plattenfirma: Pure Rock Records
Veröffentlichung: 31.08.2012
Homepage: keine gefunden

Freunde nun haben wir wieder eine Veröffentlichung für wahren Musik Freaks und Sammler. Der österreichische Gitarrist und Hans Dampf in allen Gassen Klaus Schubert blickt auf eine lange Musikkarriere zurück. Alle seine instrumentalischen Ergüssen aus seinen Zeit bei NO BROS, SCHUBERT, TITTY TWISTER BAND oder den ROCK BUNNIES gibt jetzt gesammelt auf der mir nun vorliegenden Complitation „Desperados on the Run“. Eine Art Soundtrack also der von Rock meets Classic bis hin zu schwermetallischen Klängen reicht.
Normalerweise bin ich ja nicht so der Typ für reine instrumentale Alben, aber ich dachte mir, wir geben dem guten Klaus trotzdem mal ein Chance sein Können hier zu präsentieren.
Lasst uns also nicht länger drum herum reden, sondern gleich mit dem ersten Track „Xerxes“ in die Platte einsteigen. Mit verträumten Keyboards geht das Ganze los, bevor ein DEEP PURPLE Gedächtnissound einsetzt. Viel mehr ist über das 1:20 minütige Intro nicht zu sagen.
Wesentlich mehr gibt es beim anschließenden „La Minchia Della Folla“ zu sagen. Herr Gott was schüttelt der gute Klaus den da für ein Anfangsriff aus dem Ärmel! Das Ding gräbt sich wirklich tief ins Hirn ein und macht die Nummer dadurch zu etwas besonderem. Auch sonst kann der gesamte Track durch seine Abwechslung überzeugen.
„Twillight Egos“ ist dann sehr ruhig und experimentell gehalten und fällt mit seinen verzerrten Gitarrenspiel absolut aus dem Rahmen.
Ordentlich Keyboards bekommen wir bei „Back to the Hi-Lands“ am Anfang geboten. Es dauert aber nicht lange und dann setzt das kraftvolle, metallische Spiel von Klaus ein und man ist mitten drin in einer schönen musikalischen Reise zu den Hi-Lands.
Feine, kurze aber einprägsame Nummer.
Das mit ordentlich Synthies unterlegte „Schuberts 8th/The Finish“ überzeugt mich aber irgendwie nicht so wirklich, hier übertreibt man es ein wenig mit der Experimentierfreudigkeit.
Besser und mit ein wenig Gesangsunterstützung läuft „Eye of the Elbish Storm“ rein und auch „Travel by Train“ mit dem stampfenden Rhythmus und der Harmond Orgel weiß absolut zu gefalllen.
Was haben wir noch Gutes zu vermelden? Ach ja den Titeltrack „Desperados on the Run“ mit ordentlich ZZ TOP Feeling, das rythmische „Caffe del Porto“ und den Abschlusstrack „Metal Thanxx“ sollte man auf jeden Fall positiv hervor heben.

Anspieltipps:

Schwierig euch hier einzelne Stücke zu nennen, die Scheibe sollte man als Gesamtes hören, da sich dadurch erst alles erschließt.

Fazit :

Ich tu mich ja immer schwer mit reinen Instrumentalen Alben. Aber der gute KLAUS SCHUBERT hat es mir irgendwie angetan. Er entlockt seiner Klampfe Töne das glaubt man nicht und er lässt manchen Hobbygitarristen mit offenem Munde zurück.
Es sind auch wirklich ein paar erstklassige Songs dabei, die gerade natürlich für die instrumentalen Virtuosen unter uns interssant sein dürften.
Für den Ottonormalverbraucher dürfte das Ganze etwas sperrig sein, aber ich würde mal sagen hört euch dieses echt interessante Instrumental Werk einmal genauer an, ich denke ihr werdet es nicht bereuen.

WERTUNG:

Trackliste:

01. Xerxes
02. La Minchia Della Follia
03. Twillight Ego
04. Back to the Hi-Lands
05. Ethical Tango
06. Schuberts 8th/The Finished
07. Eye of the Elbish Storm
08. Tornado Vibrato
09. Travel by Train
10. Eyrie (Version 2010)
11. Desperados on the Run
12. Miracle Man
13. (O Capitano) Rough & Rare
14. The Death of a Hungarian Stag
15. Caffe del Porto
16. (Angst) Let me put my Finger
17. Metal Thanxx

Julian

ELVENKING – Era

Band: Elvenking
Album: Era
Spielzeit: ?? min
Plattenfirma: AFM Records
Veröffentlichung: 14.09.2012
Homepage: www.elvenking.net

Die Folk/Power Metaller ELVENKING aus Italien konnten mich auf ihrem letzten Album „Red Silent Tides“ welches 2010 erschien, nicht vollends überzeugen. Das Album war zwar ok, aber mit einem Glanzlicht des Genres hatten wir es dort nicht zu tun. Das neue Album hört auf den Namen „Era“ und es heißt nicht umsonst so, will man doch wieder zurück zu den Anfängen der Band im Jahre 1997 kommen und man hat dazu den Folk Anteil auf dem neuen Werk etwas in die Höhe geschraubt und ein wenig an den catchigen Melodien und den Metalanteillen der letzten Platten gearbeitet. Also eine Mischung aus den letzten Alben und der guten alten Zeit.
Passend dazu hat man auch ein wenig am Line Up geschraubt und kann nun als neue Mitglieder Jakob am Bass sowie Symohn am Schlagzeug begrüßen. Dazu kommen noch die „alten“ Mitglieder Damna (Gesang), Aydan (Gitarre), Rafahel (Gitarre) und Lethien (Violine).
Als Gastmusiker hat man sich dieses Mal jemanden ganz großes geangelt. Ex SAVATAGE und JON OLIVIA’S Pain Jon Olivia gibt hier bei zwei Stücken sein stell dich ein.
Dann lasst uns mal mit ELVENKING zusammen auf eine Reise in die neue „Era“ gehen. Gestartet wird die Scheibe mit dem melodischen „The Loser“, bei dem die Jungs gleich mal zeigen wo es lang geht. Die Folk Einflüsse sind zwar auch vorhanden, je doch ordentlich gewürzt mit Melodic und Härte. Dazu noch der passende, eingängige Chorus und fertig ist der perfekte Opener!
Das folgende „I’am the Monster“ ist dann langsamer und melancholischer gehalten und hier kommt dann auch Gastsänger Jon Olivia zu Ehren. Eine absolut gelungene Nummer die gefällt und auch perfekt zu Jon passt.
Wesentlich mehr Folkeinflüsse hören wir dann wieder bei „Midnight Skies, Winter Sighs“. Aber auch die melodischen Metaklänge und ein Schuss Progressive Metal schlägt uns hier entgegen. Garniert natürlich wieder mit einem absoluten Ohrwurmchorus.
Durch den Mittelteil geleiten uns „We, Animals“, „Through Wolf’s Eyes“ sowie das  harte „Walking Dead“ die ganz ordentlich sind aber nicht ganz an die bärenstarken Vorgänger heran kommen.
Bei „Forget-Me-Not“ drücken die Jungs ordentlich auf die Tränendrüse und zeigen das sich auch so gut wie ohne Folk auskommen und auch die ruhige Töne drauf haben. Ein schöne Ballade zum träumen und nachdenken.
Im letzten Abschnitt können uns dann noch „Poor Little Baroness“ und „Chronicles of a Frozen Era“ begeistern und runden somit das Album gekonnt ab.

Anspieltipps:

Diese Mal kann ich euch den Opener “The Loser”, “The Monster”, “Midnight Skies, Winter Sighs”, “Forget-Me-Not” und “Chronicles of a Frozen Era“ ans Herz legen.

Fazit :

Wie schon gesagt war ich beim letzten Album der Jungs von ELVENKING nicht restlos überzeugt. Ganz schaffen es die Italiener auch dieses Mal wieder nicht, bzw. ganz in die vorderen Ränge reicht es nicht. Aber man kann hier ganz klar von ihrem besten Album bislang sprechen und ihnen einen gehörige Steigerung im Vergleich zum letzten Album bescheinigen. Das Ganze wirkt einfach etwas kompakter und griffiger als beim Vorgänger. Die Folkelemente sind immer noch das Markenzeichen der Band und sind auch eine willkommende Abwechslung.
Fans der Band müssen hier auf jeden Fall zu schlagen, aber auch Power Metal Freaks, denen Folkeinflüssen kein Angstschweiß auf die Stirn treibt, sollten hier mal mehr als ein Ohr riskieren!

WERTUNG:

Trackliste:

01. The Loser
02. I’am the Monster
03. Midnight Skies, Winter Sighs
04. A Song for the People
05. We, Animals
06. Through Wolf’s Eyes
07. Walking Dead
08. Forget-Me-Not
09. Poor Little Baroness
10. The Time of your Life
11. Chronicles of a Frozen Era
12. Ophale

Julian