CRUZH – Tropical Thunder

Band: Cruzh
Album: Tropical Thunder
Spielzeit: 46:26 min.
Stilrichtung: AOR, Melodic Rock
Plattenfirma: Frontiers Records
Veröffentlichung: 06.08.2021
Homepage: www.facebook.com/cruzhofficial

Ihren Marketingauftritt hat die schwedische Band CRUZH seit jeher interessant oder gar geheimnisvoll gehalten. Und so ist die fetzenweise Veröffentlichung des Artworks zu ihrem zweiten Longplayer „Tropical Thunder“ nicht die erste Inszenierung der Melodic Rocker. Bereits in den Anfangstagen anno 2013 spielten CRUZH mit derartigen Dingen. Nicht nur, dass ihre in Eigenregie erschienene EP „Hard To Get“ mit nur 100 Stück nach nicht einmal einer Woche schon wieder ausverkauft war, die erste Single „In A Blink Of An Eye“ etwa enthielt nur einen Umriss der Band als Cover. Und doch wurden die Gründungsmitglieder Dennis Butabi Borg (bass) und Anton Joensson (guitars) nach ihrem 2015er Debütalbum „Aim For The Head“ erst einmal gehörig ausgebremst. Mit „First Cruzh“ oder dem Titelsong hatte man richtig starkes AOR/Melodic-Futter im Gepäck. Dass das komplette Album dieses Niveau nicht halten konnte, muss allerdings auch erwähnt werden.

Bereits 2019 wurde mit Alex Waghorn ein neuer Sänger vorgestellt, Matt Silver (drums) und Erik Wiss (keyboards) komplettieren CRUZH anno 2021 für den neuen Langspieler „Tropical Thunder“. Farbenfroh präsentiert sich nicht nur das Artwork, auch die Musik ist perfekt für die leichte Unterhaltung an einem lauen Sommerabend oder eine Fahrt im Cabrio. Das soll aber nicht per se negativ klingen. Zwar wird die Grenze zur Trivialität auch hier und da auf „Tropical Thunder“ überschritten, dennoch haben sich die Schweden insgesamt gemausert. Mit ihrer Hochglanzproduktion und leichten Anflügen von RECKLESS LOVE hier und da, machen Stücke wie das cheesy „We Got Together“ (erinnert etwas an BAI BANG) oder „Turn Back Time“ richtig Spaß. Natürlich muss man schon ein wenig Kitsch vertragen.

Los geht es aber erst einmal mit dem knackigen Titeltrack. Hier wird bereits die Nähe zu RECKLESS LOVE klar. Die Marschrichtung ist also klar – „Tropical Thunder“ soll unterhalten, gute Laune verbreiten und einfach eine gute Zeit bereiten. Nachdem CRUZH mit „We Got Together“ und „Turn Back Time“ den Härtegrad im Vergleich zum Opener ziemlich herunter gefahren haben, wird die Fahrt bei „Are You Ready?“ wieder etwas wilder. Nach der Ballade „Cady“ kommt mit „New York Nights“ ein lupenreiner AOR Song an die Reihe. Nach „All You Need“ und dem ziemlich langweiligen „Line In The Sand“ kommt bei „Moonshine Bayou“ glücklicherweise wieder etwas mehr Wind in die Segel, bevor „Paralyzed“ und „N.R.J.C.“ die Platte abschließen.

CRUZH haben es geschafft, ihr Debüt zu toppen. Die Stücke sind fast durchweg gelungen, speziell die erste Hälfte der Platte ist richtig stark, und der Sound ist genretypisch glasklar und kraftvoll. Wie anfangs erwähnt, muss man schon eine Affinität für einfach gestrickte Musik besitzen, um nicht nach 3 Songs das Handtuch zu werfen. Aber wer (wie ich) die oben genannten Vergleichsbands gut findet, wird mit „Tropical Thunder“ seine helle Freude haben.

WERTUNG:

 

 

Trackliste:

1. Tropical Thunder
2. We Got Together
3. Turn Back Time
4. Are You Ready?
5. Cady
6. New York Nights
7. All You Need
8. Line In The Sand
9. Moonshine Bayou
10. Paralyzed
11. N.R.J.C.

Stefan

CRUZH – Cruzh

cruzh-st-cover2016Band: Cruzh
Album: Cruzh
Spielzeit: 51:00 min
Stilrichtung: AOR
Plattenfirma: Frontiers Records  
Veröffentlichung: 26.08.2016
Homepage: www.facebook.com/cruzhofficial

Die schwedische Band CRUZH gründete sich aus den Überresten der Glam Rocker TRASHQUEEN. Mit viel Tam Tam ist die Band da erste Mal 2013 auf der Bildfläche erschienen nachdem man ein mysteriöses Foto der Band nur als Silhouette erkennbar postete. Keine Frage kaufmännisch haben es die Jungs voll drauf, sie wissen wie man sich vermarktet bzw. interessant macht!
Nach den ersten Hörproben der Band die stark nach der Hochzeit des AOR klangen wurde recht schnell Frontiers Records auf die Jungs aufmerksam und nahm sie unter Vertrag.
Das Ergebnis dieser ersten Zusammenarbeit werden wir uns nun etwas näher, in Form des selbstbetitelten Debütalbums anschauen. Als Opener fungiert das schon vorab veröffentlichte „In n‘ out of Love“. Mit einer kleinen Einleitung beginnt das Stück bevor sich der typische Arena AOR der 80iger seinen Weg aus den Boxen bahnt und einem langsamen Midtempotrack Platz macht. Als Opener ist der Track ganz ok, der große Wurf ist das Ganze aber noch nicht geworden.
Das ändert sich dann aber direkt beim nächsten Song „First Cruzh“ bei dem man die Sonne und das Sommerfeeling förmlich spüren kann. Ein tolles Stück welches direkt in die Blutbahn übergeht und einen so schnell nicht mehr loslässt!
Zwar nicht mehr ganz so viel Sommerfeeling, dafür aber ähnliche packend geht es dann beim anschließenden „Aim for the Head“ zur Sache, welches daher ebenfalls direkt auf unsere Hitliste wandert.
Richtig viel Kitsch und ordentlich Plüsch gibt es dann bei der folgenden Ballade „Anything for You“ zu hören. Nicht schlecht gemacht das Ganze, mir ist es aber irgendwie schon zu seicht und zu offensichtlich damit man hier glänzen kann.
Bei den nächsten Tracks entwickelt sich dann eine Mischung aus Balladen und AOR Midtemponummern wo ganz klar die etwas flotteren Beiträge das Rennen machen.
Ergo sind „Survive“ und „Hard to Get“ hier die Gewinner.
Im letzten Abschnitt kann auf jeden Fall noch das melodische „Before i walk Alone“ so richtig punkten, der Rest geht im Vergleich dazu dann doch etwas unter.

Anspieltipps:

Hier solltet ihr euch auf jeden Fall “First Cruzh”, “Aim for the Head”, “Survive” und “Before I walk Alone” genauer anhören.

Fazit :

Die Jungs von CRUZH verstehen auf jeden Fall ihr Handwerk! Im melodischen, teils doch recht plüschigen AOR fühlt sich die Band pudelwohl und man hat auf dem Debütalbum auch ein paar sehr ordentliche Tracks an Bord. Allerdings finde ich den Anteil der Plüschballaden hier doch recht hoch, ein bisschen mehr Abwechslung hätte der Platte durchaus gut getan!
So bleibt es schlussendlich „nur“ bei einer soliden Bewertung, ich bin aber überzeugt das man bei Album Nummero Zwei gut zulegen wird, die Basis dafür ist auf jeden Fall ausreichend vorhanden. AOR Fans sind hier auf jeden Fall an der richtigen Adresse!

WERTUNG:

6,5

 

 

Trackliste:

01. In n’ out of Love
02. First Cruzh
03. Aim for the Head
04. Anything for You
05. Survive
06. Stay
07. Hard to Get
08. You
09. Set me Free
10. Before i walk alone
11. Straight from my Heart

Julian

CRUZH – Hard To Get EP

Band: Cruzh
Album: Hard To Get EP
Spielzeit: 14:56 min.
Stilrichtung: AOR
Plattenfirma: Eigenvertrieb
Veröffentlichung: bereits veröffentlicht
Homepage: www.facebook.com/crushofsweden 

Mit „Hard To Get“ haben die Schweden CRUZH einen perfekten Titel für ihre erste EP gewählt. Denn mit nur 100 Stück Auflage ist sie innerhalb einer Woche vergriffen. Auch um den ersten Auftritt Anfang des Jahres und der damit verbundenen ersten Single „In An Blink Of An Eye“ macht das Trio ein ziemliches Geheimins. Denn der Song wurde ohne Angabe von Namen oder eines Bildes veröffentlicht. Dabei muss sich die Band wirklich nicht verstecken, denn die Ballade tendiert in Richtung REO SPEEDWAGON und ist sehr gelungen. Aber die Jungs wollten, dass die Aufmerksamkeit auf die Musik gelegt wird und nicht auf irgendwelche Identitäten. Das war auch ein kluger Schachzug, denn niemand hätte wahrscheinlich einen solchen Song von ehemaligen Mitgliedern der Sleazecombo TRASH QUEEN erwartet.

Denn mit Dennis Butabi Borg (bass) und Anton Joensson (guitar) sind zwei Drittel der Besetzung ehemalige Mitglieder der Hair Metaller. Das Trio wird komplettiert von Tony Andersson (vocals, keyboards).

Aber die Rechnung scheint aufzugehen, denn nicht nur der vorgenannte Song ist eine echte Überraschung, auch das softe „Stay“, ganz im Fahrwasser von TOTO oder FM ist alles andere, was man von gestandenen Haarsprayvernichtern erwarten würde. Ihre Mischung aus AOR und Westcoast wird nur beim eröffnenden Rocker „Hard To Get“ ordentlich durcheinandergewirbelt, denn das ist Scandi Rock vom Feinsten.

Somit ist „Hard To Get“ eine vielversprechende Geschichte, nicht zuletzt weil schon ein Longplayer in Angriff genommen wurde. Alle, die dieses Juwel noch nicht ihr Eigen nennen, können aber auf eine neue, nicht limitierte Version hoffen, das zumindest haben die Jungs jüngst auf ihrer Facebookseite versprochen. Also, egal ob diese EP oder die kommende LP – CRUZH solltet Ihr im Hinterkopf behalten, denn hier könnte sich das nächste große AOR Ding aus Schweden anbahnen.

WERTUNG:


Trackliste:

1.Hard To Get
2.Stay
3.In A Blink Of An Eye

Stefan