DIESEL MACHINE – Evolve

Band: Diesel Machine
Album: Evolve
Spielzeit: 38:40 min
Stilrichtung: Heavy Metal
Plattenfirma: Metalville
Veröffentlichung: 21.08.2020
Homepage: www.facebook.com/dieselmachineband/

 

Da gibt es einfach nur ein „Wow!“. Dass man manchmal ein paar Jahre auf ein zweites Album warten muss, ist ja nicht unbedingt ungewöhnlich. Aber dass es wie bei DIESEL MACHINE dann doch 20 Jahre werden, ist zum Glück eher selten. Oder steigert jedes Jahr, jedes Jahrzehnt die Qualität? Dann wäre das hier jetzt ein Meisterwerk, oder nicht?
Doch erstmal zurück zum Anfang. Mitte der 90er Jahre gründete sich DIESEL MACHINE aus den ehemaligen Mitgliedern der L.A. Bands WORLD IN PAIN und ELEVENTH HOUR. Im Jahr 2000 folgte dann endlich das Debütalbum „Torture Test“, welches Fans und Kritiker gleichermaßen begeisterte. Vergleiche mit den Szenegrößen PANTERA, MACHINE HEAD oder CROWBAR sind damals wie heute nicht ungewöhnlich. Der harte Groove Metal der Band, bestehend aus Fronter AJ Cavalier, Patrick Lachmann (Gitarre), Rich Gonzales (Bass) und Shane Gaalaas (Drums), hat nach wie vor nichts an Energie und Spritzigkeit verloren. Kein Wunder, dass „Torture Test“ nach wie vor Kultstatus hat.
Der Rest ist dann mehr oder weniger traurige Geschichte. Noch während der Arbeiten am zweiten Album erlitt Tieftöner Rich Gonzales einen beinahe tödlichen Unfall, der ihn für vier Monate ins Krankenhaus brachte. DIESEL MACHNE wurde für unbestimmte Zeit auf Eis gelegt und die Bandmitglieder gingen ihrer Wege. Lachmann, damals auch der Gitarrist von (Rob) Halford, wurde Sänger des vielversprechenden aber kurzlebigen Pantera-Spinoffs „Damageplan“ und gründete später mit Mitgliedern von „Fear Factory“ die Bands „The Mercy Clinic“ und „Burn It All.“ Cavalier gründete „One Percent Soul“ und wurde zudem als Frontmann bei „Soil“ engagiert. Gaalaas arbeite mit den japanischen Superstars „B’z“ sowie mit der Prog-Metal-Formation „Cosmosquad“. Schließlich fand auch Gonzales zurück zur Musik.
Zum Glück haben die Jungs über die Jahre hinweg aber immer wieder Kontakt gehalten und DIESEL MACHINE wurde vom Eis ans lodernde Feuer zurückgeholt. Schließlich nahm auch der „Torture Test“-Nachfolger langsam aber zielstrebig Gestalt an. Für Mix und Mastering wurde dann noch kein geringerer als Chris Collier (KORN, PRONG, FLOTSAM & JETSAM) hinzugezogen, um „Evolve“ den letzten Schliff zu geben.
Und das lange Warten hat sich gelohnt! „Evolve“ erfüllt alle Wünsche an harten Groove Metal. Kompromisslos, extrem mit messerscharfen Riffs und Hammer-Rhythmen. Dazu der schwere, aber saubere und leicht an MACHINE HEAD erinnernde Gesang von AJ Cavalier zeigen eine Band in bester Spiellaune, denen man die lange Pause nur an der Weiterentwicklung („Evolve“ 😉) anhört. Obwohl immer noch dem Groove Metal zuzuordnen, hat die Band ihr musikalisches Repertoire deutlich erweitert. Auf „Evolve“ finden sich die prägenden Einflüsse aus Hardcore, Alternative Metal, Nu-Metal und ganz viel Groove.
Schon der kraftvolle Opener „Death March“ bietet einen aufregenden Einstieg ins Album, welcher durch die nachfolgenden Songs nur noch verstärkt wird. DIESEL MACHINE hauen hier einen Hammersong nach dem anderen raus und für mich als Metalkind der 90er ist es eine wahre Freude, den qualitativ extrem geilen Riffs von Lachmann oder den perfekt eingesetzten Tönen von Cavalier zu lauschen. Klar, stellenweise klingt es doch sehr nostalgisch, aber fette Sound, das Können der einzelnen Bandmitglieder und die musikalische Bandbreite der Jungs ist einfach eine Klasse für sich und machen „Evolve“ zu einem echten Hörerlebnis. Wer hier nicht (in positivem Sinne) ausrastet, hat im Metal nichts verloren. DIESEL MACHINE zeigen auch nach langen 20 Jahren, was sie draufhaben und machen mit der Abrissbirne mal eben Kleinholz und das ist auch gut so. Für mich fette 9,5 Sterne wert, ein klein bisschen Luft nach oben muss ja noch sein.

Anspieltipps: Death March, Shut It, Evolve

WERTUNG:

 

 

Trackliste:

01. Death March
02. React
03. Exit Wound
04. Ounce Of Strength
05. Shut It
06. Cynical
07. Judgement
08. Evolve
09. Nothing Left
10. I’m Insane
11. Anger Within

Tänski

Feel the music: Shut It von Diesel Machine

 

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