SACRED GATE – When Eternity Ends

Band: Sacred Gate
Album: When Eternity Ends
Spielzeit: 51:29 min
Plattenfirma: Metal on Metal Records
Veröffentlichung: 27.04.2012
Die noch recht unbekannte deutsche Power Metal Band SACRED GATE hievt dieser Tage, über das ebenfalls mir unbekannte italienische Label Metal On Metal Records, ihr Debütalbum „When Eternity Ends“ in die Läden.
Was kann man nun von den Jungs erwarten? Nun teutonischen Power Metal der besten Machart wird uns hier geboten, so viel steht schon mal fest. Man fühlt sich geradewegs in die seeligen Metal 80iger zurückversetzt, was hier aber nicht schlechtes ist. Ganz im Gegenteil SACRED GATE beherrschen diesen Stil bis zur Perfektion und schicken uns auf eine schöne Zeitreise.
Noch ein paar Basisfacts bevor wir zur Scheibe kommen.
Die Jungs rund um Sänger und Gründer Jim sowie Gitarrist Nicko gründeten sich 2008 und erinnern mit ihrer Spielweise manchmal an die deutschen Metalurväter HELLOWEEN oder das englische Metalflaggschiff IRON MAIDEN. Letztere Ähnlichkeit kommt nicht von ungefähr, spielten einige der Jungs doch vorher schon in einer IRON MAIDEN Coverband namens MADE OF IRON. Musikalisch sind die Jungs also wahrlich keine Newcomer.
Die Bandbesetzung liest sich wie folgt, der schon angesprochene Jim Over (Gesang), Nicko Nikolaidis (Gitarre), Peter Reckers (Bass) und Christian Wolf (Schlagzeug).
Viel mehr gibt es über die „Newcomer“ logischerweise noch nicht zu berichten, besser für uns bleibt uns doch mehr Zeit das Album unter die Lupe zu nehmen.
Mit dem Opener „Creators of the Downfall“ legen die Jungs auf jeden Fall schon mal recht ordentlich los. Die Nummer knallt, aufgrund seiner kraftvollen Riffs und dem gelungen Wechsel zwischen Melodien und Chorus, direkt ins unser Hirn und frisst sich da richtig schön fest. Ein guter Opener der auf jeden Fall Lust auf mehr macht!
Das folgende „Burning Wings“ ist einen Ticken schneller geraten,bietet aber ebenfalls die aus dem Opener bekannte Kost, auch wenn der Chorus hier nicht ganz so einprägsam gelungen ist.
Wesentlich besser macht man es dann beim Titeltrack „When Enternity Ends“. Hier stimmt wieder die Mischung aus Härte, Melodie und Eingängigkeit.
Das anschließende „Freedom or Death“ ist eine schleppende Nummer die sehr episch rüber kommt und ordentlich Atmosphäre erzeugt.
Ruck zuck sind wir auch schon im letzten Teil der Scheibe angekommen. Hier begeistern auf jeden Fall noch „Vengeance“, „ Earth my Kingdom“und das abschließende „Heaven under Siege“.
Anspieltipps:
Hier muss man auf jeden Fall den Opener “Creators of the Downfall”, “When Eternity Ends“, „Vengeance“ und “Earth my Kingdom“ nennen.
Fazit :
Man muss SACRED GATE auf jeden Fall ein Kompliment für ihr Debütalbum “When Eternity Ends” aussprechen. Die Jungs sind dermaßen in den 80igern stecken geblieben das es eine Freude ist ihnen zu zuhören. Zeitgemäß ist das natürlich nicht, aber hey Musik muss in erster Linie Spaß machen und das ist hier definitiv der Fall!
Ein mehr als ordentliches Debüt, welches auf jeden Fall starke Tracks an Bord hat. Klar ein wenig müssen sich die Jungs noch steigern um vollkommen zu überzeugen und die Produktion ist manchmal auch ein bisschen schwammig aber man ist ja auch erst am Anfang der Karriere.
Lasst euch davon aber nicht abhalten, gebt der Band eine Chance und lasst euch von ihr direkt in die goldigen 80iger zurückversetzen!
WERTUNG:
Trackliste:
01. Creators of the Downfall
02. Burning Wings
03. The Realm of Hell
04. When Eternity Ends
05. Freedom or Death
06. In the Heart of the Iron Maiden
07. Vengeance
08. Earth my Kingdom
09. Heaven under Siege
Julian

BURNING POINT – The Ignitor

Band: Burning Point
Album: The Ignitor
Spielzeit: ?? min
Plattenfirma: Scarlet Records
Veröffentlichung: 19.06.2012
Eine meiner Lieblingsbands BURNING POINT bringt dieser Tage ihr neues Album „The Ignitor“ auf den Markt. Man hat Labeldeutschland verlassen und ist von Metal Heaven zurück in die Heimat zu Scarlet Records gewechselt. Wo man nun den Nachfolger des 2008/2009er Werkes „Empyre“ veröffentlicht. Ob dieser Schritt klug war, kann ich noch nicht bewerten. Fakt ist das dieses Label in Europa nicht so sehr bekannt ist. Wir werden sehen was die Zukunft für die Jungs bringt.
Auf jeden Fall können wir uns auf eine weitere heiße Power Melodic Metal Scheibe der Finnen freuen, soviel steht schon mal fest, denn richtig schlechte Platten gab es im Hause BURNING POINT bislang noch nicht.
Gegründet wurden die Jungs 1999 und das neue Werk ist ihre fünfte Veröffentlichung. An der Bandzusammenstellung hat sich nichts geändert, sie liest nach wie vor so, Pete Ahone (Gesang, Gitarre), Pekka Kolivuori (Gitarre), Jukka Jokikokko (Bass) und Jussi Ontero (Schlagzeug/Keyboard).
Genug Infos, steigen wir gleich mit dem Opener „Eternal Flame“ in die neue Scheibe ein. Nach einer ordentlichen instrumentalen Einleitung erwartet uns der typische BURNING POINT Sound und Song. Unterstützt mit feinen Keyboardklängen und mit viel Melodie pumpt man sich geradezu durch die Nummer, die im einfachen aber gelungen Chorus mündet. Starker Track, starker Opener.
Das anschließende schnelle „In the Fire’s of Myself Made Hell“ dürfte ganz schön auf die Nackenmuskeln gehen und kommt ziemlich schnell zur Sache. Die Nummer reiht sich perfekt ein und führt das „feurige“ Thema gekonnt weiter.
Es geht Schlag auf Schlag weiter. Bei „In the Night“ haben wir es mit einem der stärksten Melodien und Chören auf dem gesamten Album zu tun und der Titelsong „The Ignitor“ begeistert ebenfalls mit einem klasse Chorus, einem feinen Groove und einprägsamen Melodien.
Puh bislang nur starke Songs, wo mag das nur hinführen? Auf jeden Fall bringt es uns über den etwas belanglosen Mittelteil, bevor es dann mit dem bandtypischen „Loosing Sleep“ wieder zurück in die Spur geht.
Ein BURNING POINT Kracher erster Güte erwartet uns dann mit „Demon inside of you“. Ein stampfender Rhythmus, gekonnte Melodien und ein Chorus der sich gewaschen hat, das sind BURNING POINT im Jahre 2012.
Das, den letzten Teil einleitenden „Everdream“ lassen wir mal links liegen, denn mit dem ungewöhnlichen „Lost Tripe“ und dem starken Abschlusstrack „Holier than you“ hat man hier noch wesentlich bessere Nummern am Start.
Anspieltipps:
Auf ihrem neuen Album haben BURNING POINT einige starke Nummern am Start. “Eternal Flame”, “In the Night”,“The Ignitor”, “Demon inside of you” und “Lost Tripe” muss man auf jeden Fall dazu zählen.
Fazit :
Mich begleiten BURNING POINT schon eine geraume Zeit durch mein Musikleben. Mittlerweile sind die Finnen mir richtig ans Herz gewachsen und mit ihrem neuen Album gehen die Jungs gekonnt ihren Weg weiter und toppen auf jeden Fall den auch schon starken Vorgänger “Empyre”. Ab und an kommt zwar noch der Schlendrian durch, aber im großen und Ganzen sind alle Songs recht gut gelungen und fräsen sich direkt in unsere Ohren.
BURNING POINT Fans sowie Power Melodic Metal Fans finnischer Machart sei “The Ignitor” wärmstens ans Herz gelegt. Geile Scheibe!
WERTUNG:
Trackliste:
01. Eternal Flame
02. In the Fire’s of Myself Made Hell
03. In the Night
04. The Ignitor
05. Silent Scream
06. Heaven is hell
07. Loosing Sleep
08. Demon inside of you
09. Everdream
10. Lost Tribe
11. Holier than you
Julian

DESTINATION’S CALLING – End of Time

Band: Destination’s Calling
Album: End of Time
Spielzeit: 52:55 min
Plattenfirma: Eigenproduktion
Veröffentlichung: 15.06.2012
Nach ihrem 2008 veröffentlichten Debütalbum „Invisible Walls“ präsentieren uns die Jungs von DESTINATION’S CALLING dieser Tage, wieder in Eigenregie, ihr neues Album „End of Time“. Die Band ist schon seit 1999 in der Metal Szene aktiv und hat sich schon eine beachtliche Fangemeinde erspielt. Davon zeugen auch die vielen Liveauftritte der Band, die z.B. schon mit BRAINSTORM, MORGANA LEFAY, FREEDOM CALL oder SERENITY die Bühne geteilt haben.
Bei dem neuen Album „End of Time“ hat die Band mal wieder keine Kosten und Mühen gescheut und arbeitete bei der Produktion mit Sascha Paeth in seinen Gate Studios zusammen.
Die Bandzusammensetzung hat sich im Vergleich zum Debütalbum im übrigen nicht verändert und liest sich nach wie vor so, Christian Gräter (Gesang, Gitarre), Markus Christian (Gitarre), Steffen Singler (Bass) und Christian Frank (Schlagzeug).
DESTINATION’S CALLING sind also mit neuer Kraft zurück um uns erneut, nach ihrem Debütalbum, ein weiteres Stück puren melodischen Power Metal zu kredenzen.
Das beweist auch gleich der Opener „Feel the Rain“. Im Midtempobereich gehalten wird uns hier mit einem wunderbar melodischen Chorus gezeigt das die Jungs von DESTINATION’S CALLING ganz kräftig am Melodic Metal Thron rütteln wollen. Gleich ein Volltreffer geworden, der Opener. So kann es weitergehen!
Auch das folgende „Soulbound“ kann mit seinen Melodien und dem Chorus absolut überzeugen und ist eine schöne Weiterführung des Openers. Gehört auf jeden Fall auch zu den stärkeren Songs auf dem Album.
Mit einer interessanten Melodieführung fliegt uns als nächstes „Revolution in Mind“ um die Ohren. Die Nummer kann ein paar progressive Einflüsse auf jeden Fall nicht verleugnen. Mir gefällt diese Mischung ganz gut. Reiht sich auch super ein!
Im Mittelteil haben wir mit „Dreams Died in the Road“ und „Another Day“ zwei langsamere Tracks, die nicht ganz mit den ersten saustarken Nummern mithalten können.
Auch der Titeltrack „End of Time“ ist eine langsame Angelegenheit geworden. Leider muss ich sagen, denn von Grundsatz her ist die Nummer gut gelungen, aber die nun zum wiederholten Male langsame Spielweise macht den positiven Gesamteindruck ein wenig zu Nichte…hier wäre ganz klar mehr drin gewesen!
Im letzten Teil der Scheibe haben wir leider auch mit der langsamen Spielgeschwindigkeit zu kämpfen, ziemlich viel ist im Midtempobereich gehalten. Positiv hervorstechen können nur noch „Burning Paradise“ sowie „Walking on the Ice“.
Anspieltipps:
Die stärksten Tracks auf “End of Time” sind hier ganz klar “Feel the Rain”, “Soulbound”, “Revolution in Mind”, “End of Time” und “Walking on the Ice”.
Fazit :
Zuerst war ich relativ angetan vom neuen Album von DESTINATION’S CALLING. Leider schlich sich im Laufe der Platte ein ungutes Gefühl ein. Die ersten Tracks sind noch richtige Mörderteile, danach lässt die Geschwindigkeit aber ein wenig nach. Die Band scheint das Album aber extra so strukturiert zu haben. Es gibt einen etwas schnelleren Teil und dann den Balladenteil mit den langsamen Songs. Mir wäre aber der ein oder andere etwas schnellere Song doch lieber gewesen, auch wenn man dem Balladenteil zu Gute halten muss das dieser natürlich ordentlich Atmosphäre erzeugt.
Trotz allem ist “End of Time” ein gutes Album geworden, denn gute Songs schreiben können die Jungs auf jeden Fall, das merkt man zu jeder Sekunde!
Melodic Power Metal Fans sollten aber auf jeden Fall mal reinhören.
WERTUNG:
 
Trackliste:
01. Feel the Rain
02. Soulbound
03. Revolution in Mind
04. The Broken Hourglass
05. Dreams Died in the Road
06. Another Day
07. End of Time
08. Burning Paradise
09. Dark Poem
10. Walking on the Ice
11. The Way back home
Julian

MARYANN COTTON – Free Falling Angels

Band: Maryann Cotton
Album: Free Falling Angels
Spielzeit: 41:29 min
Plattenfirma: Pure Rock Records
Veröffentlichung: 15.06.2012
Homepage: www.maryannecotton.net

Maryann Cotton war wohl nicht die sympathischste Frau Großbritanniens, nämlich eine Serienmörderin, die mehr als 20 Personen (alles Mitglieder ihrer Familie bzw. ihre Liebhaber) mit Arsen vergiftete und dann selbst gehenkt wurde. Aber aus Schlechtem wird Gutes, denn sie inspirierte einen jungen Dänen zu seinem Künstlernamen. MARYANN COTTON, bürgerlich Jackie Patino, engagierte in seiner Band vier namhafte Musiker – Hal Patino (Bass), Pete Blakk (Gitarre), Sebastian Sly (Gitarre) und Snowy Shaw (Schlagzeug).

MARYANN COTTON’s Cover zu „Free Falling Angels“ zeigt deutlich, dass Jackie/MARYANN sich als Solokünstler sieht. Im Hintergrund eine Art Kathedrale. Das Ganze ist in Schwarz-Grau gehalten und wirkt düster.

Stimmlich reicht MARYANN COTTON beinahe an Alice Cooper heran, der ebenfalls jemand war, der ihn zu seiner Idee inspirierte. Seine Musiker sind sehr gut und mit Bedacht gewählt. Diese geben natürlich ihr Bestes, ist doch Jackie Patino der Sohn von Hal Patino und sie alle jahrelange Kollegen bei King Diamond. Die Routiniers legen sich richtig ins Zeug.

„Heaven Send For Me“ könnte am Anfang original Alice Cooper sein. Klingt stimmlich sehr gut und zu den restlichen Instrumenten spielt ein Klavier, was sehr passend ist. „Never Waste Land“ hat einen guten Bass- und Drum-Beginn. Auch hier guter Schock-Rock-Sound. Eingängig. Ab dann wird es weicher und ruhiger: „Crazy“ ist eine Ballade und Jackie Patino hat seine typisch knarzige Stimmlage nicht. Hört sich auch sehr gut an, stellenweise allerdings ein wenig, als hätte er eine verstopfte Nase. Tut aber keinen Abbruch. Auch „Get It On“ ist ein Song, den man, wenn man ihn zwei- bis dreimal gehört hat, mitsingen kann. „Night Train To Paris“ hat einen schönen Anfang mit Klavierklängen. Es wäre interessant zu wissen, wer es spielt. Auch dieses Lied ist ein wenig ruhiger und eine schöne Ballade. „Die In Britain“ und „Miss Misery“ werden wieder etwas schneller und knackiger. Danach folgt der Ohrwurm „Shock Me“, welches die erste Single-Auskopplung des Albums war. Hier kommen die Gitarren und der Bass sehr gut zur Geltung. Und natürlich steht der Gesang bei MARYANN COTTON im Vordergrund. Eine sehr gute passende Stimme zu dem Song! Bei „The One“ hat der Hörer das Gefühl, diesen Song schon hundertmal gehört zu haben. Kommt einem sehr bekannt vor. Ist nicht schlecht, sondern erscheint einfach vertraut. Bei diesem spielt Jackie/MARYANN ein wenig mit seiner Stimme, die z. T. professionell verzerrt wird und zusätzlich als Backgroundstimme eingespielt wurde. Zwischendrin ein schöner musikalischer Part. „Maryann“ ist eine schmusige Ballade, bei der einem das Herz aufgeht und hier kommen Bass, Gitarren und Schlagzeug sowie das ominöse Klavier herrlich zur Geltung.

Eine sehr gute Scheibe, die erfreut und knackig-rockige Klänge hat.

Anspieltipps: „Heaven Send For Me“, „Never Waste Land“, „Get It On“, „Night Train To Paris“, „Shock Me“, “Maryann”

Fazit :  Alles war schon mal, alles kommt mal wieder. Insgesamt ein würdiger Nachfolger für unseren hochverehrten Schockrocker Alice Cooper!

WERTUNG:

Trackliste:

1. Heaven Send For Me 3:55
2. Never ”Waste”Land 2:36   
3. Crazy 4:24
4. Get It On 3:39
5. Free Falling Angels 4:32
6. Night Train To Paris 4:48
7. Die In Britain 3:05
8. Miss Misery 3:19
9. Shock Me 3:17
10. The One 4:00
11. “Maryann“ 3:50

Sandra

LITA FORD – Living Like A Runaway

Band: Lita Ford
Album: Living Like A Runaway
Spielzeit: 40:09 min
Plattenfirma: Steamhammer
Veröffentlichung: 15.06.2012
Homepage: www.litafordonline.com

LITA FORD, ein weiterer Dinosaurier der Hardrockgeschichte. LITA wird einmal in die Annalen einziehen. Die in Los Angeles aufgewachsene gebürtige Britin war Gründungsmitglied einer der ersten Girlie-Metal-Bands „The Runaways“ und ist nun eine der großen Damen des Hardrock. Das Album „Living Like A Runaway“ ist ein sehr persönliches, in dem LITA ihre Erfahrungen verarbeitet und bei dem sie betont, dass man sich das gesamte Album anhören sollte statt nur einzelne Stücke. Es ist ihr wichtig, dass ihre Musik Menschen mit ihren Sorgen hilft und diese inspiriert, ihnen Mut und Kraft gibt.
Auf dem Cover ist LITA, die beneidenswert jung aussieht, zu sehen, wie sie mit ihrer Gitarre auf Bahngleisen steht und sich von der Kamera abwendet, in eher nachdenklicher Pose.

Der erste Song des Albums ist „Branded“. Der Beginn wird mit verzerrten Gitarren gespielt und dann legt LITA los mit „Go!“ und beweist wieder einmal, dass sie eine Klassikerin der Szene ist. Auch der nächste, „Hate“, lässt zuerst Gitarren röhren und danach röhrt LITAs Stimme. „Hate“ ist ein sehr tiefgehender Song, der ein Stück von LITAs Seele entblößt. Der Gitarrenrhythmus ist absolut passend und der Gesang eingängig. „The Mask“ lässt sofort die Füßchen mitwippen. Ein Sprechgesang startet und danach ertönt wieder LITAs unvergleichliche Stimme, die den ganzen Raum einnimmt. Zwischendurch wieder ernster Sprechgesang wie aus den Tiefen der Seele. „Living Like A Runaway“, gleichnamig mit dem Album, ist ein ruhiger nachdenklicher Song, der von Straßenkids handelt bzw. auch die Erfahrungen mit FORDs ehemaliger Band behandelt. Ein ruhiges Stück, der Text sehr klar gesungen. Man kommt kaum davon los. Auch das folgende Lied „Relentless“ beginnt ruhig, steigert sich aber im Laufe der Zeit und hat auch einen Chorus, den man sich sehr gut merken kann. „Mother“ ist, wie alles andere auf dem Album, sehr von persönlichen Gefühlen geprägt. Wunderschöne Gitarrenklänge, sehr weich, und dazu LITA FORDs Röhre, die diesen Song sehr weich singt. In diesem Stück versichert LITA ihren Kids (sie hat zwei Söhne), dass sie immer ihre Mutter sein wird, es werden Fehler/Missverständnisse herausgestellt, aber ihre Mutter wird sie immer sein. Geht unter die Haut. Wieder ein sehr schöner Gitarrenbeginn bei „The Devil In My Head“. Dort berichtet die Musikerin, wie sie die Dämonen in sich bekämpft. Jeder hat ja den ein oder anderen Teufel auf der Schulter sitzen (berühmtester Teufel: „Iss ruhig die ganze Tafel Schokolade!“). Auch Rock-Größen sind nicht vor ihnen gefeit. Der letzte Song des Albums „Song To Slit Your Wrists By“ ist sicherlich nicht als Aufforderung gedacht. LITAs Gesang wirkt dabei etwas ungewöhnlicher zum Teil, aber noch immer gut zu erkennen. Dieser Song wurde übrigens vom Mötley Crüe-Bassisten Nikki Sixx beigesteuert, der ja mit seinen „Heroin Diaries“ bereits von sehr persönlichen Dingen erzählt hat. Dieser Song hat allerdings ein sehr abruptes Ende, was ein wenig schade ist.

Ein unheimlich mutiges Album! Es gehört viel Reife und Mut dazu, sich selbst schonungslos zu öffnen. Das ist innere Größe!

Anspieltipps: Laut LITA FORD sollte man das Album im Zusammenhang hören. Auch wenn der Rat sicherlich gut ist, hier ein paar Tipps: „Branded“, „Hate“, „Living Like A Runaway“, „Mother“, „Devil In My Head“

Fazit :  Sehr gute Musik, die Lebenserfahrungen verpackt.

WERTUNG:

Trackliste:
1.    Branded 3:54
2.    Hate 4:02
3.    The Mask 4:16
4.    Living Like A Runaway 4:55
5.    Relentless 3:55
6.    Mother 3:01
7.    Devil In My Head 5:32
8.    Asylum 4:42
9.    Love To Hate You 3:51
10.  Song To Slit Your Wrists By 4:01

Sandra

HEADSPACE – I Am Anonymous

Band: Headspace
Album: I Am Anonymous
Spielzeit: 73:37 min
Plattenfirma: Pirate Smile
Veröffentlichung: 18.05.2012
Homepage: www.headspaceonline.com

Fünf Musiker wollten back to the roots, zu den Wurzeln, weshalb man eine Band gründet. Welche immer das sind. Man habe keine bestimmte Richtung gehabt und sich nur zufällig in Richtung Prog Metal entwickelt, sagt Wakeman, der selbst Mitglied bei Ozzy Osbournes Band war und Sohn des Yes-Keyboarders ist.
Das Line-up von HEADSPACE besteht aus Adam Wakeman (Keyboard), Damian Wilson (Gesang), Pete Rinaldi (Gitarre), Lee Pomeroy (Bass) und Richard Brook (Schlagzeug).

Das Cover sieht nett aus, die Hinteransicht einer zierlichen elfenhaft schreitenden Dame, welche unterwegs ist, Häuser, die in Rauch stehen, zu sichten. Auf ins Chaos also.

Melodische Songs, harmonierender Gesang mit den Instrumenten. Die Stimmlage von Damian Wilson ist von Zeit zu Zeit nicht ganz Fisch und nicht ganz Fleisch. Aber keine Schieflage, keine Kiekser, sondern klar und melodisch, gut zu verstehen.

„Stalled Armageddon“ hat ein abruptes Ende, das erstaunt, als wäre das Lied noch nicht beendet. Mittendrin ist einiges an Klavier/Keyboard herauszuhören, ebenso wie die Gitarren. „Fall Of America“ ist ja ein wenig negativ belegt als Titel und Text. Auch ein wenig langatmig zieht es sich hin. Schöne dumpfe Gitarrenklänge auf den Bass-Saiten, dazu dann ernster Gesang. Passt gut zueinander. Zwischendurch auch wieder Keyboard, das hervorsticht. (Warum wird das Keyboard eigentlich nirgends aufgeführt?) Bei „Soldier“ unheimliche Glockenklänge als Beginn, verheißt meist schon nichts Gutes. Besungen werden die Probleme der Soldaten, die nach einem Krieg auftreten und die leider viel zu oft verschwiegen werden. Ein trauriger Gesang, der zu dem Thema passt. Bei „Die With A Bullet“ kreischen mitunter die Gitarren wunderbar. Es ist ein tolles Solo enthalten! Bei „Daddy Fucking Loves You“ ist ein sehr schöner Gitarrenbeginn! Insgesamt klingt die Gitarre ziemlich akkustisch während des Songs. Eine richtig schöne ruhige Ballade. Auch hier musikalische Sequenzen, die anzuhören sich lohnen. „Invasion“ ist wirklich okay ,die Stimme und die Instrumente. Aber eben auch etwas laaang… „The Big Day“, das letzte Stück, hat stellenweise sehr gute Abschnitte mit guten Gitarrenklängen, super Drums und auch die Stimmlage von Wilson ist bis auf den Anfang, wenn sie wirklich sehr hoch wird, gut.

Die Scheibe ist schon in Ordnung. Musikalisch macht HEADSPACE niemand etwas vor. Absolut durchdacht. Es werden Themen angegangen, die man diskutieren sollte. Leider wäre bei den Songs manchmal weniger mehr, denn einige der längeren sind doch langatmig geraten. Auch Wilsons Gesang ist mir manchmal einfach zu hoch.

Anspieltipps: „Soldier“, „Die With A Bullet“, “Daddy Fucking Loves You“

Fazit :  Etwas für trübere, nachdenkliche Tage. Man kann sich mit der Musik dem Philosophieren widmen, vielleicht sogar ein wenig dem Seelenschmerz nachhängen. Keine einfach Party-Musik, sondern zum Nachdenken.

WERTUNG:

Trackliste:

1. Stalled Armageddon 8:07
2. Fall of America 10:28
3. Soldier 3:44
4. Die With A Bullet 8:25
5. In Hell’s Name 9:31
6. Daddy Fucking Loves You 15:00
7. Invasion 8:28
8. The Big Day 9:54

Sandra

THE POOR – Round 1&2

Band: The Poor
Album: Round 1&2
Spielzeit: 73:10 min
Plattenfirma: Bad Reputation
Veröffentlichung: 19.11.2011
Homepage: www.thepoor.com.au

Das nenne ich Value for money, was die THE POOR hier bieten. Eine CD prall gefüllt mit 22 Songs und einer Laufzeit von 73 Minuten – das ist doch was. Aber was hier als pralles Package angeboten wird, hat eigentlich eine eigene Geschichte, denn die Australier haben sowohl „Round 1“ als auch „Round 2“ ursprünglich in den Jahren 2009 und 2010 einzeln veröffentlicht. Allerdings waren die Platten in Europa bisher nicht erhältlich und so hat sich das französische Label Bad Reputation die Rechte dafür geschnappt und bringt jetzt das volle Brett für alle POOR-Jünger in die Läden.

THE POOR waren bis 1993 unter THE POOR BOYS unterwegs und haben ihren Namen erst zum Release ihres Debüts „Who Cares“ verkürzt. Dieses Album – zu einem denkbar ungünstigen Zeitpunkt veröffentlicht, wenn es um Hardrock geht – brachte nicht nur ihren Hit „More Wine Waiter Please“ hervor sondern noch eine ganze Anzahl an coolen Songs zu denen ich z.B. „Man Of War“ oder „“ zähle. Aber nach diesem einen Album war leider auch schon wieder Schluß, denn die Jungs lösten sich nach der Single „Simple Livin“, bevor es erst 2008 wieder die ersten Aktivitäten gab. Schlagzeuger James Young wurde durch Gavin Hansen ersetzt und der Rest der Bande ist mit Anthony „Skenie“ Skene (v.), Julian Grynglas (g.) und Matt Whitby (b.) in Orignalbesetzung am Start.

Eigentlich müsste dieser Tonträger „Round 2 & 1“ heißen, denn die ersten 11 Stücke darauf stammen vom neueren „Round 2“ Album. THE POOR haben sich schon immer von ihren Landsleuten AC/DC, ROSE TATTOO und sonstigen Riff-Rockern abgegrenzt, denn sie haben nichts und niemanden kopiert sondern sind mit ihrer ungestümen Power einfach nach vorne geprescht. Sänger Anthony „Skenie“ Skene hebt sich dabei auch schön vom Einheitsbrei ab und ist mit seiner energischen aber doch abwechslungsreichen Stimme ein Markenzeichen der Band.

„Black´n Blue“ bereitet dem Hörer einen Kavalierstart in die Scheibe, denn hier wird alles plattgemacht, ohne auf zuviel Eingängigkeit zu achten. Ganz anders kommen da schon die folgenden Nummern „Blood“ oder „Trouble“ daher, denn hier verbinden die Aussies Power mit Melodie und der unvergleichlichen Gelassenheit aus Down Under. Weitere Anspieltipps auf „Round 2“ sind das lässige „Rock´n Roll Survivor“ oder das Rock´n Roll Gewitter „Anna´s Old Man“. Zwischenfazit nach ca. der Hälfte der Stücke: neben einigen Songs, bei denen der Gaul mit den Jungs etwas durchgeht kann der Silberling mit durchaus hochwertigem Material glänzen.

„Round 1“ beginnt ähnlich wie sein Nachfolger mit räudigem Liedgut, denn „Kill My Faith“ rockt ohne Rücksicht auf Verluste los, bevor man mit „Last Laugh“ oder „House“ wieder etwas die Zügel anzieht – zumindest für die Verhältnisse von THE POOR. Was auffällt ist, dass der Sound noch etwas härter und zeitgemässer ausgefallen ist wie beim neueren Release. Was ich Euch noch empfehlen möchte, sind Nummern wie „Don´t Know What You´re Missing“ oder Demoversion von „Can´t Feel A Thing“ (das eigentlich schon kurz nach dem „Who Cares“-Album aufgenommen wurde), die ich als Highlights der zweiten Hälfte der Scheibe ansehen würde.

Rückblickend kann man also feststellen, dass THE POOR bei der zweiten Runde wieder mehr in die Vergangenheit tendieren und mehr Platz für Hardrock im eigentlichen Sinne lassen. Aber auch die erste Runde hat ihre starken Momente und somit möchte ich dieses prall gefüllte Scheibchen allen Liebhabern von gepflegter Leck-Arsch-Attiiüde, deftigen Bratgitarren und whiskeygetränkten Stimmen ans Herz legen. Tolle Sache!

WERTUNG: 

Trackliste:

1.Black´n Blue
2.Blood
3.Trouble
4.Bad Taste
5.Anna´s Old Man
6.Rock´n Roll Survivor
7.Jesus
8.Kiss My Arse
9.Nothin To Say
10.Grave
11.Which Part Of No Don´t You Understand
12.Kill My Faith
13.Death Of Me
14.Last Laugh
15.House
16.No One´s Home
17.Prisoner Of Fools
18.Don´t Know What You´re Missing
19.Love Isn´t On Again
20.Guardian Angel (Demo)
21.Can´t Feel A Thing (Demo)
22.Goodbye (Demo)

Stefan

BURNING CROWS – Never Had It So Good (EP)

Band: The Burning Crows
Album: Never Had It So Good
Plattenfirma: Eigenvertrieb
Veröffentlichung: 2012
Homepage: www.theburningcrows.com

Die britische Formation THE BURNING CROWS verbindet die Vergangenheit so gekonnt mit dem Hier und Jetzt, dass man meint, hier können nur alte Hasen am Werk sein. Dass der Vierer aber erst jüngst seine erste EP aufgenommen hat, scheint schier unmöglich. Ich habe keine Ahnung mehr, wie ich auf die Band aufmerksam wurde, aber seitdem laufen diese 5 Songs bei mir auf Dauerrotation und ich möchte fast behaupten, dass diese Band mit ihren Kollegen wie z.B. JETTBLACK die Insel in Sachen Rock´n Roll wieder ganz weit nach vorne bringen kann. Aber zäumen wir das Pferd nicht von hinten auf.

THE BURNING CROWS bestehen aus Sänger Whippz, Gitarrist Lance Daniels, Bassist Will Lockett und Drummer Chris Chapman. „Never Had It So Good“ wurde von Nick Brine (THE DARKNESS, BRUCE SPRINGSTEEN) in den Rockfield Studios in Wales aufgenommen und der hat dem Quartett einen ordentlichen Sound verpasst, der keine Wünsche offen lässt.

Mit „Slow Up, Get Down“ beginnen die Jungs fast schon sleazig und geben ein Wahnsinnstempo vor. Eher weniger, was den Speed des Songs selbst angeht, aber die Nummer geht sofort ins Blut und will einem nicht mehr aus dem Kopf. Gleiches gilt für das coole „You, Me, Tonight“, das noch mehr in die Gute-Laune Richtung tendiert. Hier ist Party angesagt. Dass es die Band aber auch draufhat, einen Gang zurückzuschalten, ohne dabei langweilig zu werden, beweist „Time“, das auch mit QUIREBOYS-Tastenmann Keith Weir aufgepeppt wurde. Hier werden auch die Parallelen zu Manager Matt Goom klar, denn er ist auch Drummer der QUIREBOYS. „Going Down“ ist etwas härter ausgefallen was die Gitarren angeht, wartet aber dennoch mit jeder Menge Melodie auf. Das abschließende „Best Damn Everything“ packt dann noch eine Schippe Metal drauf und ist die härteste Nummer auf der EP.

„Never Had It So Good“ kann man nicht in eine Schublade stecken, denn von lässigen Rock´n Roll Songs bis hin zu relativ modernem Heavy Metal ist hier alles vertreten. Das unterstreicht die Vielseitigkeit der Briten und ich bin gespannt, wie sich das in Zukunft herauskristallisieren wird. Wohin der musikalische Weg von THE BURNING CROWS auch gehen wird, ich bin mir sicher dass der Erfolg die Band ganz sicher bergauf begleiten wird. „Never Had It So Good“ ist eine sehr abwechslungsreiche und zutiefst professionelle EP von einer Band mit massig Potential. Denkt an meine Worte!

WERTUNG:

Trackliste:

1.Slow Up, Get Down
2.You, Me, Tonight
3.Time
4.Going Down
5.Best Damn Everything

Stefan

AMERICAN DOG – Poison Smile

Band: American Dog
Album: Poison Smile
Spielzeit: 40:15 min
Plattenfirma: Bad Reputation
Veröffentlichung: 08.06.2012
Homepage: www.americandog.us

AMERICAN DOG gehören eindeutig zu der Gattung „Bad Ass Southern Rock´n Roll Bands“, die im Fahrwasser ihrer etwas bekannteren Gesinnungskollegen NASHVILLE PUSSY unterwegs sind und auch irgenwie wie eine Mischung aus MOTÖRHEAD und TED NUGENT klingen. Untätig war das Trio aus Columbus/Ohio seit ihrer Gründung 1999 nicht, denn sowohl fünf Studioalben, eine EP und drei Liveplatten gehen auf ihr Konto. Jetzt ist Album Nummer sechs an der Reihe, und das wurde auf den Namen „Poison Smile“ getauft. Zwei Jahre sind seit dem letzten Studiodreher „Mean“ ins Land gezogen, höchste Zeit also, um 10 neue Songs plus Instrumental nachzulegen. AMERICAN DOG sind seinerzeit von Ex-SALTY DOG und Ex-DANGEROUS TOYS Bassist Michael Hannon (b., v.) gegründet worden. Außerdem gehören noch Steve Theade (g.) und Michael Harris (d.) zur Band.

Mit „Devil Dog“ legen die Jungs gleich eine flotte Sohle aufs Parkett, hier werden die MOTÖRHEAD-Anleihen mehr als nur einmal deutlich, nur mit dem Unterschied, dass Shouter Michael Hannon eher in Richtung Blaine Cartwright (NASHVILLE PUSSY) tendiert. „Just Like Charlie Sheen“ ist ein cooler Rocker ganz in Southern Rock Tradition. „Old Dog, New Tricks“ markiert ganz klar ein weiteres Highlight, hier riffen die Jungs mit der Coolness alter ZZ-TOP, nur eben härter. Für mich der beste Song auf „Posion Smile“. „The Real Nitty Gritty“ ist aber auch nicht zu verachten, und so fällt mein Fazit nach den ersten vier Stücken äußerst positiv aus. Das anschließende Instrumental „2012 A.D.“ hätte ich den Amis so gar nicht zugetraut, denn obwohl sie ihre Trademarks freisetzen, agieren sie hier ziemlich einfühlsam. Mit der tickenden Uhr endet dieses Instrumental und beginnt gleichzeitig der Titelsong. Hier haben AMERICAN DOG wohl ein bisschen den illegalen, lustigen und bunten Substanzen gehuldigt, denn hier ist der Name Programm. „Lust And Greed“ kann nicht an die vergangenen Songs anstinken aber schon mit „Bathroom Romance“ ist man wieder voll auf Kurs. Das flotte „Splinterin Sally“ kann wieder getrost unter der Rubrik Füller abgeheftet werden bevor man mit den beiden letzten Songs „Off The Chain“ und der CRAMPS Coverversion„Can Your Pussy Do The Dog?“ einen versöhnlichen Abschluß hinbekommt.

Das sechste Album der Südstaatler AMERICAN DOG glänzt in weiten Teilen mit richtig cooler Mucke, die man getrost zur nächsten Grillparty auflegen kann. Und sogar einen richtigen Hit hat das Trio anno 2012 komponiert, denn „Old Dog, New Tricks“ ist wohl ein Reßer, der sowohl aus der heimischen Anlage als auch auf der Bühne den Schweiß tropfen lassen wird. „Poison Smile“ ist auf jeden Fall eines der konstantesten Alben der Band und macht nicht nur zur Grillsaison Spaß.

WERTUNG:

Trackliste:

1.Devil Dog
2.Just Like Charlie Sheen
3.Old Dog, New Tricks
4.The Real Nitty Gritty
5.2012 A.D.
6.Poison Smile
7.Lust And Greed
8.Bathroom Romance
9.Splinterin Sally
10.Off The Chain
11.Can Your Pussy Do The Dog?

Stefan

JORN – Bring Heavy Rock To The Land

Band: Jorn
Album: Bring Heavy Rock To The Land
Plattenfirma: Frontiers Records
Veröffentlichung: 01.06.2012
Homepage: www.jornlande.com

Es gibt einige Konstanten im Metal-Business, auf die kann man sich einfach verlassen. Da hätten wir den guten AXEL RUDI PELL, der in relativ kurzen Abständen immer wieder neue Hämmer vor den Latz knallt, dabei wenige Experimente macht und immer wieder aufs Neue überzeugen kann. Ähnlich verhält es sich mit dem Norweger JORN LANDE, der wohl zu den markantesten Sängern der Neuzeit zählt. Auch er hat das Talent, obwohl er am Grundsound überhaupt gar nichts verändert, immer wieder fesseln zu können. Und obwohl mir Platten wie eine Best Of („Dukebox“), eine Live-Scheibe („Live In Black“) oder ein Tribute-Album („Dio“) eher übel aufgestoßen sind, besinnt sich der Gute anno 2012 wieder auf seine Stärken und präsentiert ein neues Studioalbum mit dem pathetischen Titel „Bring Heavy Rock To The Land“.

Nach einem Intro walzt der Titelsong den Hörer mit seinen fast 7 Minuten gnadenlos nieder. Hier werden gleich Parallelen zu „Spirit Black“ klar, auch hier bediente man sich an einem ähnlichen Rezept. Dennoch ist dies ein Einstieg nach Maß. Der Anfang von „A Thousand Cuts“  lässt gleich Vergleiche zu MANOWAR´s „The Power Of Thy Sword“ auf deren 1992er Album „The Triumph Of Steel“ wachwerden. Auch hier wetzt der Meister seine heiße Klinge, bevor es stampfend in den Song geht. Auch hier hängen Gitarren tief und das Riffing ist ein Killer. Über die stimmlichen Künste des Meisters brauche ich wohl keine Worte verlieren. Wo JORN drauf steht, ist auch JORN drin. Bei der Cover-Version von CHRISTOPHER CROSS´ „Ride Like The Wind“ hat man sich aber etwas verzettelt. Denn an die Version von SAXON kommt man hier mitnichten heran. „Cahins Around You“ gibt ordentlich Gas und lädt zum amtlichen Kopfschütteln ein. Das fast schon balladeske „The World I See“ bietet einen willkommenen Ruhepol dazu. „Time To Be King“ mutet zumindest textlich fast schon an, als wären die Lyrics von Joey DeMaio himself verfasst worden. Und hätte JORN nicht seinen relativ eigenen Sound, könnte der Song wirklich als einer der ehemaligen Kings Of Metal durchgehen. Auch die folgenden Nummern „Ride To The Guns“ und „I Came To Rock“ sind ähnlich gehalten. Möchte ja jemand am bröckelnden Thron der Amis kratzen?

Nach dem Motto „Never change a winning team“ wurde das neue Werk zusammen mit Tommy Hansen in den dänischen Jailhouse Studios realisiert.

JORN beweist auf seinem neuen Album, dass er nach dem ganzen Brimborium der letzten Jahre in der Lage ist, ein tolles Rock/Metal Album zu kreieren. Dass er dabei mit erhobenem Zeigefinger in missionarischer Manier versucht, die Leute zumindest textlich zum Rock´n Roll Livestyle zu bekehren, ist eine Gradwanderung, die schnell in die Hose gehen kann – siehe MANOWAR. Musikalisch und stimmlich aber wird hier einiges geboten und somit ist mir dieses Werk doch satte 8,5 Punkte wert.  

WERTUNG:

Trackliste:

1.My Road
2.Bring Heavy Rock To The Land
3.A Thousand Cuts
4.Ride Like The Wind
5.Chains Around You
6.The World I See
7.Time To Be King
8.Ride To The Guns
9.Black Morning
10.I Came To Rock

Stefan