SOULSPELL – Hollow’s Gathering

Band: Soulspell
Album: Hollow’s Gathering
Spielzeit: ?? min
Plattenfirma: Inner Wound Recordings
Veröffentlichung: 12.10.2012
Ach ja das brasilianische Metalopernprojekt SOULSPELL lief mir das erste Mal mit ihrem zweiten Album „The Labyrinth of Truths“ 2010 vor die Nase. Damals hat mich das Projekt des Drummers Heleno Vale schon gut begeistert, aber man schaffte es nicht ganz die guten Voraussetzungen umzusetzen und ging ein wenig in der Progmetalveröffentlichungsflut unter. Dieses Mal soll alles anders werden, denn mit dem neuen Werk „Hollow’s Gathering“ veröffentlicht man das dritte, bisher reifste und kompakteste Werk, so sagt es die Promoinfo.
Auch dieses Mal liest sich die Gästeliste des Projektes wie das How is How der Metalszene.
Amanda Somerville (AVANTASIA, TRILLIUM), Blaze Bayley (Ex. IRON MAIDEN), Carlos Zema (Ex. OUTWORLD), Mário Pastore (PASTORE), Matt Smith (THEOCRACY), Michael Vescera [Ex. LOUDNESS, YNGWIE MALMSTEEN) oder Tim „Ripper“ Owens [Ex. JUDAS PRIEST, ICED EARTH) teilen sich unter anderem die Gesangsparts. Als bekannte Gastmusiker sind unter anderem Markus Grosskopf (Bass, HELLOWEEN), Frank Tischer (Klavier, AVANTASIA, EDGUY) oder Rollie Feldman (Gitarre, CIRCLE II CIRCLE) am Start.
Geboten wir uns auf dem neuen Album erneut Melodic Metal gewürzt mit Prog Elementen, das Ganze gut verpackt in eine epische Hintergrundgeschichte, die sich schon seit dem ersten Album weiterspinnt.
Genug geredet, lassen wir nun das monumentale neue Album auf uns los und starten gleich mal mit dem ersten Track, dem Titeltrack, “Hollow’s Gathering”. Der Ausdruck monumental trifft es auch hier recht gut, eine Nummer die eigentlich alles bietet was man so von einer Metaloper erwartet. Viel Bombast, unterschiedliche Gesangsstimmen, schöne Melodien und ein gelungener Chorus. Geiler Auftakt, ein würdiger Titeltrack!
Der nächste Track „A Rescue into the Storm“ kommt nicht ganz so überfrachtet daher, sondern glänzt am meisten durch den geilen Chorus, den man schon nach kurzem mitsingen kann.
Ruhig und besinnlich geht es bei “Anymore” zu. Die Nummer ist sehr atmosphärisch geraten und kann durch den gefühlvollen Gesang der Sängerin und der Gesamtatmosphäre überzeugen.
Durch den Mittelteil geleiten uns das schnelle „Adrians Call“ und das kraftvolle „Change the Tide“ bevor es dann in den letzten Abschnitt der Platte geht indem man nochmal so richtig Gas gibt und mit „The Keepers Game“ und „The Dead Tree“ noch richtig starke Nummern im Gepäck hat.
Anspieltipps:
Wenn ich müsste, würde ich euch die Tracks “Hollow’s Gathering”, “A Rescue into the Storm”, “Change the Tide“ und “The Keepers Game“ als Tipp nennen, eigentlich sollte man sich aber das gesamte Album am Stück geben!
Fazit :
Was ich gleich vorweg nehmen muss, ist, das mich das neue Werk von SOULSPELL wirklich begeistert hat. War mir beim Vorgänger noch ein bisschen die Hitdichte zu gering und die Tracks zu verspielt, kommt man hier eher auf den Punkt und die Nummern zünden eher.
Was ich ein bisschen schade finde ist, das man in der Promobeilage nicht genau sieht welcher Sänger wo singt, eigentlich ein Muss bei solchen Projekten!
Egal, das tut ja der Musik keinen Abbruch und die ist hier wirklich hervorragend.
Die verschiedenen Sänger passen perfekt zu den Songs und die Stücke sind fast alles richtig gut.
Ganz klar mit “Hollow’s Gathering” haben SOULSPELL ihr bislang bestes Album abgeliefert, das sollte man sich nicht entgehen lassen!
WERTUNG:
Trackliste:
01. Hollow’s Gathering
02. A Rescue into the Storm
03. To Crawl or to Fly
04. Anymore
05. Adrian’s Call
06. Change the Tide
07. From Hell
08. The Keeper’s Game
09. The Dead Tree
10. Whispers Inside You
Julian

PASTORE – The End of our Flames

Band: Pastore
Album: The End of our Flames
Spielzeit: ?? min
Plattenfirma: Innerwound Recordings
Veröffentlichung: 12.10
Wie ihre Labelkollegen SOULSPELL, sind auch die, ebenfalls aus Brasilien stammenden, PASTORE zurück auf der Bildfläche mit einem neuen Album. Das gute Stück nennt sich „The End of our Flames“ und soll uns den Heavy/Power Metal des Südamerikanischen Kontinents ein wenig näher bringen. Das erste Album der Band „The Price for the Human Sins“ erschien 2010 über Nightmare Records und nun kommt das zweite Album der Band über das etablierte Innerwound Recordings Label heraus.
Das Label hat ja schon das ein oder andere Mal, zum Beispiel mit SINBREED, bewiesen das es ein gutes Näschen für aufstrebende Metalbands hat, warum nicht auch hier?
Die Voraussetzungen sind schon mal keine schlechten, konnte schon das erste Werk die Presse und die Fans gleichermaßen begeistern.
Außer aus Bandkopf und Namensgeber Mario Pastore (Gesang) besteht die Band aus, Raphal Gazal (Gitarre), Fabio Buitividias (Schlagzeug) und Alexis Gallucci (Bass).
Das sollte denke ich als Bandvorstellung reichen, widmen wir uns nun direkt mal dem ersten Track und gleichzeitig Titeltrack „The End of our Flames“. Es geht gleich flott und recht kraftvoll los, so dass wir direkt mitten im Track sind. Der Schlagzeuger trommelt sich die Seele aus dem Leib und Fronter Mario’s Gesang ist klar, kraftvoll aber auch aggressiv. So muss Heavy Metal klingen, mitten auf die Zwölf, sehr schön!
Auch das folgende „Night and Day“ läuft richtig gut rein und weiß von der ersten Note ab zu gefallen. Pluspunkte sind hier ganz klar der kraftvolle Grundrythmus und der starke Chorus. Klasse Vorstellung.
Danach wird es leider ein bisschen mittelmäßig, die nächsten Songs können nicht so richtig punkten.
Im Mittelteil geht aber bei „Empty World“ der Qualitätspegel wieder eindeutig nach oben. Hier stimmt wieder die Mischung aus Melodie und Heavyness und auch der Chorus packt einen wieder.
Das folgende „Liar“ läuft auch ganz gut rein ohne großartig aufzufallen, aber ein guter Track ist er trotzdem, daran gibt es nichts zu rütteln.
Danach geht es leider wieder ein bisschen rauf und runter was die Songqualität angeht, „When the Sun Rises“ kommt schwer in die Gänge und „Envy“ kommt ohne große Höhepunkte aus.
Erst im letzten Abschnitt schafft man es mit „Unreal Messages“ und „The World is falling“ wieder an alte Stärken anzuknüpfen und kann somit das Album noch gut abschließen.
Anspieltipps:
Hier kann ich euch auf jeden Fall “The End of our Flames”, “Night and Day”, “ Empty World” und “Unreal Messages” ans Herz legen.
Fazit :
Bei den ersten Klängen von “The End of our Flames” fing ich direkt das Jubeln an. So überzeugt hat mich der direkte und harte Sound von PASTORE. Leider schafft man es nicht ganz die Qualität über die gesamte Spielzeit zu halten und lässt gerade
im Mittelteil ordentlich Punkte liegen.
Trotzdem kann das neue Werk von PASTORE doch überzeugen und hat seine starken Momente, die zwar nicht über das ganze Album anhalten, aber einen doch recht gut unterhalten können.
Heavy Metal Fans sollten hier auf jeden Fall reinhören.
WERTUNG:
Trackliste:
01. The End of our Flames
02. Night and Day
03. Brutal Storm
04. Fools
05. Empty World
06. Liar
07. When the Sun Rises
08. Envy
09. Unreal Messages
10. Bring to me Peace
11. The World is falling
Julian

SECTU – Gerra

Band: Sectu
Album: Gerra
Spielzeit: 39:55 min.
Plattenfirma: Vicisolum Productions
Veröffentlichung: 14.09.2012
Homepage: www.sectu.se

2005 haben SECTU ihr erstes Album veröffentlicht, der zweite Streich, der folgt sogleich. Naja, so ganz „sogleich auch nicht, denn es liegen ja einige Jährchen dazwischen. Die Musiker, die sich zusammengetan haben, sind Stefan Lundgren (Gitarre und Gesang), Anders Exo Ericson (Gitarre), Johan Niemann (Bass) und Calle Bäckström (Schlagzeug).

Das Cover sieht nett aus, eine Art grinsender Löwenkopf, bestehend aus einem Mandala. Passt irgendwie gar nicht zu Death Metal.
   
Als Erstes kommt eine zwölfsekündige Einleitung. Ich frage  mich regelmäßig, ob diese immer sein müssen. Nun, das ist Geschmackssache. „Nightwraiths“ steigt mit ordentlich Getrommel und Gitarren- und Bassgekrache ein, dann singt Lundgren mit tiefer Growlstimme. Nahtlos schließt sich in dem Stil „Summon The Bringer Of Demise“ an. Auch hier viel Grunz-Gesang. Bei „Havoc“ eine kleine Überraschung zu Beginn, da dudelt die Gitarre schön vor sich hin. Es ändert sich schnell, geht weiter wie gewohnt. „Court Of The Sloths“ ist ein ernsterer Song, der gleich zu Beginn ein wenig langsamer alles angeht. Danach aber verfällt man in denselben Stil wie zuvor. Vorsichtiges Gesäusel zuerst bei „Manifest“. Die Musik klingt gut, die Growl-Stimme steigt ein. Keine Überraschungen bei „Declaration Of War“, „Allured God“ und den letzten beiden Songs, „Divest“ und „The All Engorging Furnace“. Sie alle auseinander zu klamüsern fände ich übertrieben, denn man kann nur dasselbe wie zuvor schreiben.

Es gibt die Death Metal-Fans, die diese Art Musik lieben und zu schätzen wissen. Meine Musik ist es nicht, aber Geschmäcker sind verschieden und SECTU haben ja ihr „Soll“ erfüllt.

Anspieltipps: „Summon The Bringer Of Demise“, „Havoc“, “Court Of The Sloths”

Fazit :  Das Album wird so manchem gefallen. Eine Kauf-Empfehlung gebe ich an dieser Stelle aber nur den Death-Fans.

WERTUNG:

Trackliste:

1.Gerra 0:12
2.Incinerate 3:22
3.Nightwraiths 3:45
4.Summon The Bringer Of Demise 3:41
5.Havoc 4:32
6.Court Of The Sloths 3:17
7.Manifest 4:27
8.Declaration Of War 4:44
9.Allured God 3:42
10. Divest 4:32
11. The All Engorging Furnace 5:41

Sandra

DREAMTALE – Epsilon

Band: Dreamtale
Album: Epsilon
Spielzeit: ?? min
Plattenfirma: IceWarrior Records
Veröffentlichung: 28.09.2012
Die Finnen DREAMTALE gehören in ihrer Heimat zu einer der angesagtesten Melodic Power Metal Bands überhaupt. Keine Ahnung wieso sie in unseren Breitengraden noch nicht so bekannt sind. Das Zeug dazu hätten sie auf jeden Fall, so viel sei schon mal vorab verraten.
Die Jungs können nämlich schon auf eine lange Bandkarriere zurück blicken. Gegründet 1999, brauchte man bis 2002 um das Debütalbum „Beyond Realitiy“ in die Läden zu hieven. In den nächsten Jahren kamen dann die Alben zwei und drei, wie das Debüt über Spinefarm Records heraus, das vierte Album und bisher letzte Album „Phoenix“ erschien über Mötley Records.
Nun sind wir in der Gegenwart angekommen und dieser Tage erscheint über das kleine, aber feine Label IceWarrior Records Album Nummer fünf namens „Epsilon“. Geboten werden soll uns, wie bisher auch lupenreiner finnischer Melodic Power Metal, den schon so viele finnische Kapellen spielen.
Ob die Jungs, die mit Namen übrigens Erkki Seppänen (Gesang), Rami Keränen (Gitarre), Seppo Kolehmainen (Gitarre), Akseli Kaasalainen (Keyboard), Heikki Ahonen (Bass) und Petteri Rosenbom (Schlagzeug) heißen, nur einen erneuten Aufguss bieten oder etwas eingeständiges in ihrem Sound haben, werden wir jetzt direkt mit dem ersten Track „Firestorm“ herausfinden.
Und die Nummer hat es gleich in sich! Nach einer kleinen Einleitung setzen die Instrumente ein und schon bei den ersten Tönen fühlt sich jeder Melodic Power Metal Fan daheim. Feine Keyboarduntermalung, schöne Melodien und ein typischer Gesangsstil. Mehr braucht man nicht um glücklich zu werden…ach doch der Chorus natürlich, der ist hier auch absolut erstklassig!
Das folgende „Angel of Light“ ist dann ein richtiger Stampfer vor dem Herrn. Ein zweistimmiger Gesang erwartet uns direkt am Anfang und der geniale Rhythmus lädt einem direkt zum mitgehen ein. Der Chorus tut sein übriges, das die Nummer zündet, das Teil dürfte live ziemlich gut abgehen, geil!
Bei „Where Eternal Jesters Reign“ kommt das Keyboard mal ordentlich zur Geltung und die Nummer ist ein richtiger Hochgeschwindigkeitstrack, der aber auch seine Melodien und den Chorus nicht vergisst. Schöne Nummer, die beweist, dass die ersten Volltreffer keine Eintagsfliegen waren.
Der Mittelteil wird mit dem eingängigen „Fly Away“, dem verträumten „Reasons Revealed“ und dem episch angehauchten „Strangers Ode“ veredelt, bevor es in den letzten Abschnitt geht. Und auch hier lässt man keinen Deut nach und präsentiert uns mit dem überlangen„Lady of a thousand Lakes“ und dem Abschlusstrack „March to Glory“ weitere erstklassige Songs, die dann auch das bärenstarke Album gekonnt abrunden.
Anspieltipps:
Das Album als Gesamtes ist ein einziger Anspieltipp. Schlechte Songs sucht man hier vergebens!
Fazit :
Hmm, als Melodic Power Metal Spezi, hätte ich eigentlich schon längst von den Finnen DREAMTALE Notiz nehmen müssen, aber irgendwie sind die Jungs bislang komplett an mir vorbei gegangen. Es wäre definitiv ein Versäumnis gewesen hätte ich die Jungs nicht entdeckt, denn was die Truppe hier auf ihrem neuen Album zeigt, ist Melodic Power Metal der Extraklasse!
Es gibt hier wirklich nicht viel zu meckern, ein halbes Pünktchen hebe ich mir aber noch auf, da ich denke das die Jungs noch etwas mehr beim nächsten Album aus sich heraus holen.
Klare Kaufempfehlung für Melodic Power Metal Freaks nordischer Ausrichtung!
WERTUNG:
Trackliste:
01. Firestorm
02. Angel of Light
03. Each Time I die
04. Where Eternal Jesters Reign
05. Fly Away
06. Reasons Revealed
07. Strangers Ode
08. Mortal Games
09. Lady of a thousand Lakes
10. March to Glory
Julian

WINTERSTORM – Kings will fall

Band: Winterstorm
Album: Kings will fall
Spielzeit: ?? min
Plattenfirma: Eigenproduktion
Veröffentlichung: 31.08.2012
Völlig unbedarft fischte ich eines Tages mal wieder im geliebten Inet herum auf der Suche nach ein paar neuen Bands, die es sich zu besprechen lohnt. Durch Zufall stieß ich dann auf den Videoclip zu einem Song der Süddeutschen Power Metal Formation WINTERSTORM.
Und was soll ich sagen, der Song hat mich so weggeblasen das ich schnurstracks zur Homepage der Band klickte, um in Kontakt mit ihnen zu treten. Ein paar Emails später war das Promopaket zur neuen, im August, veröffentlichten Scheibe „Kings will fall“ heruntergeladen und die Original CD’s (das Debüt „A Coming Storm“ durfte ich mir natürlich auch nicht entgehen lass) waren bestellt.
Was macht die Truppe rund um den Gründer Armin Hass (Gitarre) so besonders? Nun die Jungs spielen eine interessante Mischung aus Power, Epic und Mittelalter Metal und erinnern teilweise recht stark an die schwedischen Senkrechtstarter SABATON oder HAMMERFALL.
Eine ähnliche Mischung aus bärenstarken Hymmnen und spitzen Gitarrenriffs erwarten uns beim Sound von WINTERSTOM.
Die Jungs die sich das alles ausgedacht haben, sind im Übrigen außer dem schon angesprochenen Gründer Armin Hass (Gitarre), Michi (Gitarre), Seeb (Schlagzeug), Alex (Gesang) und Peter (Bass).
So jetzt will ich euch aber das neue Werk nicht länger vorenthalten und wir starten direkt mal mit dem Intro „The Legend reborn“, welches uns schön atmosphärisch auf die Scheibe einstimmt. Richtig los geht es dann mit „Return to Glory“. Die Nummer erinnert mich irgendwie direkt mal an die 90iger Senkrechtstarter von HAMMERFALL. Klassische Melodic Power Metal Melodien vermischen sich mit einem absoluten Ohrwurmchorus und fertig ist der perfekte Opener, bei dem man als Fan gleich ins Schwärmen kommt!
Der nächste Track „The Stormsons“ beginnt gleich mit einem mehrstimmigen Chorus und gleitet dann in einen Midtempostampfer ab, der live tierisch gut abgehen sollte. Besonders der wiederkehrende, mehrstimmige Chorus dürfte das Livepublikum zum mitgehen animieren.
Ein leichter Seemanstouch erwartet uns bei „Sailing the unknown Seas“ und auch sonst kann die Nummer in einem Atemzug mit dem starken Vorgängern genannt werden.
Der Mittelteil wird uns mit dem bärenstarken Titeltrack „Kings will fall“ und dem melodischen „Into the Light“ versüßt. Ein geiler Doppelschlag, der die Platte echt in die obersten Punkteregionen katapultiert.
Auch im weiteren Verlauf lassen die Jungs keinen Deut nach, sondern klatschen uns im letzten Abschnitt solch erstklassigen Songs wie „Stronger“, „Break the Ice“ oder „Dragonriders“ um die Ohren. Ganz großes Kino meine Damen und Herren!
Anspieltipps:
Schlechte Tracks sucht man hier vergebens, ihr müsst euch schon das gesamte Album reinziehen!
Fazit :
Ach was bin ich doch für ein glücklicher Mensch! Ich habe gerade eine knappe Stunde erstklassigen Melodic Power Metal hinter mir und mich hat das Ganze so richtig aus dem Sessel geblasen! Mit welcher Leidenschaft und Melodiesicherheit die Jungs hier zu Werke gehen ist wirklich schon einmalig.
Hier ist alles auf einem sehr hohen Niveau, besser geht es schon fast gar nicht mehr, einen halben Punkt hebe ich mir für das perfekte dritte Album auf :- ).
Mir bleibt eigentlich nicht viel mehr zu sagen als wer hier nicht kauft ist wirklich selbst Schuld und verpasst eines der besten Melodic Power Metal Scheiben dieses Jahres!
WERTUNG:
Trackliste:
01. The Legend reborn
02. Return to glory
03. The Stormsons
04. Sailing the unknown Seas
05. In Time we trust
06. Kings will fall
07. Into the Light
08. Stronger
09. Fire of Dreams
10. Break the Ice
11. Dragonriders
Julian

DANKO JONES – Rock´n Roll Is Black And Blue

Band: Danko Jones
Album: Rock n’ Roll Is Black and Blue
Spielzeit: 37:40 min
Plattenfirma: Bad Taste Records
Veröffentlichung: 17.-21.09.2012
Homepage: www.dankojones.com

Die bereits seit Jahren existierende Band DANKO JONES hat einen Personalwechsel vorgenommen: Als sechster Trommelstöckler ist nun Adam „Atom“ Willard am Starte, der bereits einige Erfahrung vorzuweisen hat. Nun bestehen die Kanadier aus – natürlich – dem Namensgeber Danko Jones (Gesang und Gitarre) und John Calabrese am Bass sowie eben diesem Neuzugang. Die Band wird im Herbst auf eine Europatournee gehen, wo man sich von ihrem Zusammenspiel live überzeugen kann.
Gute Musik braucht nichts Besonderes, so sind auf dem Cover von „Rock n’ Roll Is Black And Blue“ schwarzer Hintergrund, rote Schrift und die Köpfe der drei Musiker zu sehen. Schlicht und klassisch.

Als Opener taugt „Terrified“ gut. Es folgt „Get Up“ auf dem Fuße und man stellt fest, dass es eine gute Kooperation ist zwischen den Musikern. Der Bass und der Trommelwirbel im Hintergrund passen gut zu dem energischen Gesang von Jones. „Legs“ ist ein Mitsinger. Eindeutig. Kann man auch nach Genuss von Hochprozentigem todsicher noch mitgröhlen. „Just A Beautiful Day“ ist auch wirklich ein Stück, mit dem der Tag schön werden kann. Punkig-rockig. „I Don’t Care“ ist schnell gesungen, Schlagzeug und Bass takten wie aus einem Maschinengewehr. Rotzig und frech. Auch die Folge-Songs „You Wear Me Down“ und „Type Of Girl“ geben dem Hörer richtig was auf die Ohren. „Always Away“ ist dagegen melodisch gehalten. „Conceited“ ist ein für diese Scheibe typisches Stück. Stempel rotzfrech. „Don’t Do This“ ein echt cooler Rock-Song! Rockig, fetzig. “The Masochist” ist wieder ein punkig-fetziges Stück, dass abgefeuert wird. Hervorragendes Zusammenspiel der Rhythmus-Sektion. Zwischendrin kommt eine musikalische Sequenz zustande, die einfach mitreisst. „I „I Believed In God“, ein ernster Song, ist zu hören, danach eine musikalische 46-sekündige Wiederholung des Themas. Ein schöner Ausklang, wenn auch etwas ungewöhnlich für eine Rock-Scheibe.

Arschtritt-Rock n’ Roll, der nichts für Weicheier ist. Er überzeugt von blauen Flecken und Narben des Rocker-Lebens. Sämtliche Elemente des Lebens sind enthalten, wenn man das Album intensiv hört; man könnte fast sagen „Musik, die das Leben schrieb“…

Anspieltipps: “Get Up”, “Just A Beautiful Day”, “I Don’t Care”, “The Masochist”

Fazit :  Schöne Scheibe, das geht gut ab.

WERTUNG:

Trackliste:

1.Terrified 3:26
2.Get Up 3:09
3.Legs 3:37
4.Just A Beautiful Day 3:15
5.I Don’t Care 3:19
6.You Wear Me Down 3:55
7.Type Of Girl 3:46
8.Always Away 4:12
9.Conceited 3:47
10.Don’t Do This 3:42
11.The Masochist 2:53
12.I Believed In God 3: 59
13.I Believed In God (Reprise) 0:46

Sandra

YOUNGBLOOD – No Retreat

Band: Youngblood
Album: No Retreat
Plattenfirma: Eönian Records
Veröffentlichung: 09.10.2012
Homepage: www.eonianrecords.com

Was Bands wie STEELHEART, FIREHOUSE, CRY WOLF, EXTREME oder SLAUGHTER seinerzeit geschafft hatten, blieb den Jungs von YOUNGBLOOD leider verwehrt. Denn obwohl sie einen unterschriebenen Vertrag mit Sony/Epic Records in der Schublade liegen hatten, gab es nie einen offiziellen Release. Und ganz so spät waren Sänger Bobby Sisk, Gitarrist Jeff Diehl, Gitarrist Eric Saylors, Keyboarder Danny Williams, Bassist Kyle Koker und Schlagzeuger Kevin Kale auch nicht dran, denn diese 16 Songs wurden bereits 1989 aufgenommen. Nachdem die Herren von Sony Music den Song „Don´t Play With My Head“ gehört hatten, setzten sie sofort ihre Unterschrift aufs Papier und während dem Songwriting entstanden sage und schreibe 45 Songs, von denen jetzt die 16 für das Debüt vorgesehenen Stücke auf „No Retreat“ gepackt wurden.

Wer eine Umschreibung des YOUNGBLOOD-Sounds braucht, muss sich nur die oben genannten Combos ansehen, und schon hat man eine Ahnung davon, was aus dem Sextett aus Indianapolis hätte werden können. Warum es nicht geklappt hat, auch nur eine Platte auf den Markt zu bringen, können uns nur die Verantwortlichen des damaligen Labels sagen, an der Musik konnte es nicht liegen. Klar, der Markt wurde überschwemmt mit unzähligen drittklassigen Bands und das goldene Zeitalter des Hair Metal bzw. 80ger Hardrock ging schön langsam zu Ende. Lag es an der Stimme von Bobby Sisk, der wie eine Mischung aus Mark Slaughter und Michael Matijevic klang? Wir werden es wohl nie erfahren…

Ganz so geradlinig und eingängig wie die Kollegen von FIREHOUSE waren YOUNGBLOOD zwar selten, aber sie verbanden gekonnt höchst melodische Elemente mit etwas vertrackteren Songstrukturen, wie sie auch bei EXTREME und STEELHEART zu finden sind. Das Ergebnis war jede Menge Power und Leidenschaft in den Stücken und die nötige Portion Ear Candy. „Get Down To It“ ist so ein Beispiel: mächtige Riffs und das typische 80´s Feeling gepaart mit einer tollen musikalischen Darbietung. Aber auch „Shot Of You“, „Feel Thang“, „Back In My Life“ oder „Don´t Play With My Head“ hätten Hits werden können. Gut, 16 Songs sind meistens etwas langatmig und es hätte auch der ein oder andere Song weniger sein dürfen, aber dennoch spiegeln viele der hier vertretenen Nummern die Klasse der Amis wieder.

Wie so oft bei unveröffentlichtem Material gibt es auch auf „No Retreat“ eine unterschiedliche Qualität, was den Sound angeht, nur die ersten 5 Songs haben höchstes Niveau, aber auch danach gibt es zum größten Teil wirklich sehr gute Demo-Qualität.

Hätte man die Essenz aus 10-12 Songs aus „No Retreat“ herausgequetscht, würde hier ein kleines Meisterwerk stehen Aber auch so haben wir eine lohnende Werkschau einer Band, die es beinahe geschafft hätte, in der Zeit ein Album zu veröffentlichen, in der alles noch etwas größer war. So hat es über 20 Jahre gedauert, bis die Songs das Licht der Welt erblicken – es lohnt sich trotzdem, oder vielleicht gerade deshalb.

WERTUNG:

Trackliste:

1.Pump It Up
2.Love Is All Around
3.Sock It To Me
4.Get Down To It
5.Shot Of You
6.Heat Of The Passion
7.Save Your Lies
8.Feel Thang
9.Find A Way
10.Taste Of Your Lovin´
11.Back In My Life
12.Coming Home
13.My One And Only
14.Don´t Play With My Head
15.You Gotta Go
16.I Love You

Stefan

ETHEREAL ARCHITECT – Monolith

Band: Ethereal Architect
Album: Monolith
Spielzeit: 65 min   
Plattenfirma: Eigenvertrieb
Veröffentlichung: Mai 2012
Homepage:  www.etherealarchitect.com

ETHEREAL ARCHITECT – Monolith
Ein mehrstimmiger Choral, jaulende Gitarren, treibende Drums und abwechslungsreiche Rhythmisierung – so steigen ETHEREAL ARCHITECT mit „Obsidian“ in ihr zweites, selbst eingespieltes Album „Monolith“ ein. Mein erster Eindruck; das ist Prog Metal, wie er klingen muss. Die vier Texaner Adam Contreras (voc), David Glass (guit), Jake Koenig (drums) und Thad Stevens (bass) spielen seit 2006 zusammen und haben seither bereits ein Album – Dissension 2007 – herausgebracht, vom Rock Hard Magazin den „Demo Of The Month“-Award gekriegt und als Supporter von Doro Pesch gewirkt. Ansonsten machen sie momentan noch die USA unsicher – bevor sie 2013 eine Europatour starten werden.
„Oceanus“ heisst der nächste Track auf dem Album. Wellenrauschen und eine Ukulele begrüssen, bevor Stromruder und Blastbeats das Zepter übernehmen. Und trotzdem wechselt der Song wenig später in sanfte Höhen. Der Bonustrack wechselt die Tempi wie andere die „was-auch-immer“, gesungen in spanisch. Das passt dann auch wieder in den Wüstenstaat Texas, werden dort ja viele mexikanische Immigranten „willkommen“ geheissen.
Zwar hört man der Band ihre Vorbilder OPETH und NIGHTWISH an, dennoch sind sie sehr eigenständig, gehen ihre eigenen musikalischen Wege. Im Gegensatz etwa zu NIGHTWISH haben sie mehr Metall im Blut. Das beweist etwa „Kalinago“, eine durchaus powervolle Nummer, geprägt durch die Stimme von Adam Contreras. Vielleicht ist der ja auch ein mexikanischer Immigrant…
So richtig fett und temporeich geht dann „Bardo Becoming“ ab. Hohe Kadenz, Gitarren und Drums am Anschlag, eine druckvolle Stimme – Metal pur. Was mir gefällt, sind die Hardrock-Elemente; sei es nun die Gitarre oder Contreras’ Stimme. Überhaupt nehmen die Jungs den begriff Progressive Metal sehr ernst. Da ist viel Entwicklung, Mischen verschiedenster Elemente und Experimentierfreude über die Genregrenzen hinaus zu spüren.
„Mac Arthur Park“, der Song von Jimmy Webb, erstmals 1968 von Richard Harris aufgenommen, fällt beinahe aus dem Konzept. Die gesungenen Passagen fallen etwas ab, dafür holt David Glass mit seiner Gitarre die Kohlen mehr wie aus dem Feuer. Überhaupt spielt der eine „heisse Saite“, Rock- und Metalgitarre vom Feinsten. Schnörkellos, geradeaus und trotzdem extrem virtuos. Das Lied kommt so in einer völlig neuen Umsetzung daher – Spagat gelungen vor allem auch durch Contreras’ unglaubliche Stimme.
„Submission“ spricht mich nicht besonders an. Sauber gemacht, schön rockig, aber nicht wirklich etwas Besonderes. Solche Songs braucht es auf einem Album auch – man kann schliesslich nicht nur Kracher aufnehmen. ETHEREAL ARCHITECT schafft es allerdings fast vollständig. „Mercury“ ist eine Powernummer, fette Riffs und schnelle Beats und im Hintergrund ein fast theatralischer Chor. Hier dringt dann NIGHTWISH wieder etwas durch.
„Revolutions“ könnte auch ein Soundtrack für einen Piratenfilm sein. Oder ein Opener für ein Punkkonzert? Egal, auch diese Nummer ist sehr vielschichtig, die Komposition fantasievoll. „Obscura“ kommt anders rüber, fast schon jazzig – poppig, Auch hier wieder eine Gitarre, welche durchaus auch sanfte Töne beherrscht.
„Final Escape“ eröffnet dann das grosse Finale, die endgültige Flucht. Treibende Drumbeats, flinke Riffs und eine Stimme, die auch in der Oper bestehen würde – allerdings nicht in der Zauberflöte 😉
Mit „Oceans“ schliesst sich dann der Kreis, wird das Album endgültig rund. Hier hat eine Band einen Silberling gepresst, der durchaus Gold oder mehr Wert ist. Die Scheibe gehört einfach in die Sammlung jedes Fans von gut gemachtem Rock und Melodic Metal.
Ach ja, die Songs sind nicht in der beschriebenen Reihenfolge auf dem Album. Für mich persönlich hat diese Reihenfolge aber Sinn gemacht. Deshalb habe ich mir die „Optimierung“ der Tracklist erlaubt…

WERTUNG:

Lineup:

Adam Contreras – Vocals
David Glass – Guitar/Keys
Jake Koenig – Drums
Thad Stevens– Bass

Trackliste:

01. Kalinago
02. Mercury
03. Obsidian
04. Oceans
05. Final Escape
06. Revolutions
07. Obscura
08. Bardo Becoming
09. Submission

Danny

AOR – L.A. Reflection/Dreaming Of L.A. (Re-Release)

Band: AOR
Album: L.A. Reflection/Dreaming Of L.A. (Re-Release)
Plattenfirma: Yesterrock
Veröffentlichung: 28.09.2012
Homepage: www.slama101.fr

Treffender kann man eine Band wohl kaum benennen. OK, eigentlich ist AOR ein Projekt, eine Ein-Mann-Band, oder wie man es auch immer bezeichnen mag. Kopf ist der gebürtige Franzose Frédéric Slama, der aber schon lange Jahre in Los Angeles lebt. Bereits in den 80gern war er in der Szene aktiv, so richtig kam die Karriere des Herrn Slama aber erst mit dem AOR-Projekt ins rollen. Im Jahr 2000 trat er damit das erste Mal auf den Plan, die erste Scheibe hatte den Namen „L.A. Concession“ – diese wurde 2006 bereits wiederveröffentlicht. 2001 folgte „Next Stop: L.A.“ und danach diese beiden Werke: „L.A. Reflection“ von 2002 und „Dreaming Of L.A.“ 2003. Die beiden letztgenannten sind jetzt als Re-Release erhältlich und wurden jeweils um 2 Bonustracks aufgestockt. Ein umtriebiger Bursche also, doch damit nicht genug. Frédéric Slama schaffte es jedesmal, die Creme de la Creme der AOR-Szene in sein Studio zu locken, um den Songs Leben einzuhauchen.

Für das 2002er Album „L.A.Reflection“ waren das unter anderem Göran Edman, Tommy Denander, Steve Lukather, Bruce Gaitsch und David Chamberlain. Das geht doch mal runter wie Öl. Übertracks wie „Sensation“ oder „Never Gonna Let Her Go“ sind zwar die Ausnahme, aber überdurchschnittlich ist auch der große Rest des Materials. Das rockige „Leave Her To Heaven“, der schöne Opener „If No One Cared“ oder das ruhige „Worlds Away“ zeugen von der außergewöhnlichen Gabe Slama´s. Auch das Instrumental „5492“ entwickelt sich zu einer richtigen Jam-Session – amazing. Die beiden Bonusstücke „Listen To Your Heart“ und „Mary Ann“ kommen mit einem sehr rohen Sound daher und machen als Ergänzung Sinn.

Ein Jahr später lud der Meister wieder in den Aufnahmetempel, und wieder folgten ihm die oben genannten sowie Steve Overland, David Williams oder David Roberts, um nur einige zu nennen. „Dreaming Of L.A.“ beinhaltet nicht nur drei neu eingespielte Versionen von den 2 für mich größten Hits der Band überhaupt („Sensation“ und „Never Gonna Let Her Go“), sondern auch noch von „Worlds Away“. Ob so etwas Sinn macht, sei einmal dahingestellt, jedenfalls muss diese Platte nicht von den alten Songs leben. Denn mit „You´re My Obsession“, „Malibu Escapade“ oder „Last Day In San Francisco“ gibt es genug neues Liedgut, das gefällt. Allerdings befindet sich, wenn man die neuen Interpretationen mal bei Seite lässt, nicht so viel Hochklassiges auf diesem Rundling. Trotzdem ein gefundenes Fresschen für Westcoast-Fans. Und wieder stechen die beiden Bonüsse heraus, da sie nicht so glatt poliert sind, nicht mal das langsame „Only In My Dreams“. „Like An Open Book“ wurde von den Schwestern Sarah und Mélissa Fontaine eingesungen, die unlängst unter dem Banner CHASING VIOLETS ihr Album „Outside Heaven“ herausgebracht haben.

Für Leute, die sich dabei ertappen, Westcoast mit Fahrstuhlmusik zu verwechseln, ist die Band AOR garantiert nichts. Und auch wenn mir die rockigeren Kompositionen um einiges besser schmecken als die reinrassigen Westcoast Nummern, sind sowohl „L.A. Reflection“ als auch „Dreaming Of L.A.“ schöne Sommerplatten, die sich perfekt zum Runterkommen und Entspannen eignen. Schön in der Sonne liegen, das Salz des Meeres auf der Haut und einen kühlen Drink in der Hand. Frédéric Slama fängt dieses Szenario mit seiner Musik perfekt ein, speziell wenn an die weiten und schönen Strände in den Vereinigten Staaten denkt. Abends dann noch relaxt ins Großstadtgetümmel, in die ganzen Bars und Lokale, das ist der Soundtrack dafür. Was Darren Wharton und seine Band DARE für die kühle Jahreszeit ist, AOR ist der Sonnen-Gegenpol dazu.

WERTUNG: 

L.A. Reflection

Dreaming Of L.A.

Trackliste:

„L.A. Reflection“

1.If No One Cared
2.Sensation
3.Never Gonna Let Her Go
4.So Young And Innocent
5.A Quiet Storm
6.How Will She Find Her Way Back
7.Worlds Away
8.Leave Her To Heaven
9.Dream Them Away
10.I Know You Too Well
11.Far Away From The Storm
12.5492
13.Secret In Her Heart
14.Never Gonna Let Her Go (Landau Mix)
15.Listen To Your Heart *
16.Mary Ann *

„Dreaming Of L.A.“

1.You´re My Obsession
2.Lost In Your Eyes
3.Malibu Escapade
4.On Dangerous Ground
5.Fly With Me
6.Teach Me How To Love You Again
7.Don´t Give Up On Love
8.Haunted By Your Smile
9.Last Days In San Francisco
10.Sensation (New Version)
11.Worlds Away (New Version)
12.Never Gonna Let Her Go (New Version)
13.Only In My Dreams *
14.Like An Open Book *

* = Bonus Track

Stefan

GTS – Tracks From The Dustshelf/Time Stood Still (Re-Release)

Band: GTS
Album: Tracks From The Dustshelf/Time Stood Still
Plattenfirma: Avenue Of Allies
Veröffentlichung: 28.09.2012
Homepage: www.avenue-of-allies.com

Heute stellen wir Euch die beiden Alben der britischen AOR Band GTS gleich im Doppelpack vor. Grund dafür ist der Re-Release der beiden 1995 und 96 erschienenen Longplayer der Combo um MORITZ und IF ONLY Gitarrist Greg Hart, Keyboarder und Bassist Toby Sadler (AIRRACE) und Sänger Sam Blue (YAYA). Nun haben diese beiden Scheiben ja noch keine Jahrzehnte auf dem Buckel, rar sind sie aber doch geworden. Es war wohl nicht die beste Zeit, um ein Rockalbum zu veröffentlichen, außer man hat sowohl Gitarren als auch die Stimme tiefergelegt und wehleidig über den Tod in jeglicher Form gesungen. Trotzdem haben sich Greg, Toby und Sam – kurz GTS – 1995 dazu entschieden, ein neues Projekt zu starten. Eigentlich aus purer Langeweile heraus und nur mit ein paar Fetzen Musik machte man sich gemeinsam mit Schlagzeuger Charlie „Matt“ MacKenzie (SAMSON) daran, klassischen AOR zu zelebrieren. Parallelen zu FM oder auch AIRRACE sind durchaus gegeben, und doch können diese beiden Platten auf eigenen Beinen stehen.

1995 entstand das treffend bezeichnete „Tracks From The Dustshelf“ in Großbritannien, denn die Grundideen zu den Songs stammen zum Teil von den alten Bands der Protagonisten. Und doch hört man das diesen 10 Songs nicht an, denn sie bilden eine kompakte Einheit. Über die gesamte Spielzeit atmet die Band den Spirit der frühen 80ger, was ohne Zweifel die Hochzeit dieser Musikrichtung war. Das rockige „Endless“ gibt einen ersten Vorgeschmack auf das Projekt GTS. Aber nicht nur dieses Stück gehört zu den Höhepunkten von „Tracks…“, auch „Marianne“ oder das wunderbare „Baby Make Time“ sind großartige Kompositionskunst. Titel wie „Dream On“ oder „Love Like Fire“ runden ein Must Have für jeden AOR Fan ab. Der Sound auf „Tracks From The Dustshelf“ ist relativ ungehobelt und die Songs zünden sehr direkt.

Das wird ein Jahr darauf etwas anders sein, denn 1996 macht man sich dieses Mal in Deutschland daran, mit „Time Stood Still“ den Nachfolger einzuspielen. Toby Sadler ist zurück nach Arolsen gezogen und so wurde die Platte hier realisiert. Die Keyboards sind in den Vordergrund gerückt und auch die progressiven Elemente haben zugenommen. War „Tracks From The Dustshelf“ noch ein Rockalbum, hat sich die Band eher in Richtung Westcoast weiterentwickelt und klingt ab und zu auch nach Bands wie STYX oder TOTO. Als Einstieg gibt es wegweisend den Song „Time Stands Still“, der direkt in „Innocence“ übergeht. Trotz der Richtungskorrektur stehen auch auf „Time Stood Still“ tolle Songs wie „Here I Am“, „Fight To Survive“, „Caught In The Game“ oder „I Remember“. Auch hier wurde Charlie MacKenzie für die Drums verpflichtet. Der Sound ist um einiges glatter und kommerzieller gewählt.

GTS haben Mitte der 90ger zwei formidable AOR-Scheiben auf die Beine gestellt, die schon aufgrund der beteiligten Musiker ein Antesten wert sind. Wer es etwas rockiger mag, ist mit dem Debüt „Tracks From The Dustshelf“ gut bedient, wer eher auf Westcoast steht, wird von „Time Stood Still“ begeistert sein. Aber ich würde auch nicht ausschließen, dass es beide in meine Sammlung schaffen werden.

WERTUNG: 

Tracks From The Dustshelf

 Time Stood Still

Trackliste:

„Tracks From The Dustshelf“

1.Endless
2.You
3.Baby Make Time
4.Marianne
5.Turning Over Again
6.Dream On
7.Fascination
8.Hands Of Time
9.Love Like Fire
10.The Other Side

„Time Stood Still“

1.Time Stands Still
2.Innocence
3.I Know What You´re Searching For
4.Here I Am
5.Fight To Survive
6.Deeper In Love
7.Caught In The Game
8.A Little Love
9.Under The Same Sun
10.I Remember
11.Solitude
12.Time Stood Still (Time Stands Still Reprise)

Stefan