YOUNGBLOOD – No Retreat

Band: Youngblood
Album: No Retreat
Plattenfirma: Eönian Records
Veröffentlichung: 09.10.2012
Homepage: www.eonianrecords.com

Was Bands wie STEELHEART, FIREHOUSE, CRY WOLF, EXTREME oder SLAUGHTER seinerzeit geschafft hatten, blieb den Jungs von YOUNGBLOOD leider verwehrt. Denn obwohl sie einen unterschriebenen Vertrag mit Sony/Epic Records in der Schublade liegen hatten, gab es nie einen offiziellen Release. Und ganz so spät waren Sänger Bobby Sisk, Gitarrist Jeff Diehl, Gitarrist Eric Saylors, Keyboarder Danny Williams, Bassist Kyle Koker und Schlagzeuger Kevin Kale auch nicht dran, denn diese 16 Songs wurden bereits 1989 aufgenommen. Nachdem die Herren von Sony Music den Song „Don´t Play With My Head“ gehört hatten, setzten sie sofort ihre Unterschrift aufs Papier und während dem Songwriting entstanden sage und schreibe 45 Songs, von denen jetzt die 16 für das Debüt vorgesehenen Stücke auf „No Retreat“ gepackt wurden.

Wer eine Umschreibung des YOUNGBLOOD-Sounds braucht, muss sich nur die oben genannten Combos ansehen, und schon hat man eine Ahnung davon, was aus dem Sextett aus Indianapolis hätte werden können. Warum es nicht geklappt hat, auch nur eine Platte auf den Markt zu bringen, können uns nur die Verantwortlichen des damaligen Labels sagen, an der Musik konnte es nicht liegen. Klar, der Markt wurde überschwemmt mit unzähligen drittklassigen Bands und das goldene Zeitalter des Hair Metal bzw. 80ger Hardrock ging schön langsam zu Ende. Lag es an der Stimme von Bobby Sisk, der wie eine Mischung aus Mark Slaughter und Michael Matijevic klang? Wir werden es wohl nie erfahren…

Ganz so geradlinig und eingängig wie die Kollegen von FIREHOUSE waren YOUNGBLOOD zwar selten, aber sie verbanden gekonnt höchst melodische Elemente mit etwas vertrackteren Songstrukturen, wie sie auch bei EXTREME und STEELHEART zu finden sind. Das Ergebnis war jede Menge Power und Leidenschaft in den Stücken und die nötige Portion Ear Candy. „Get Down To It“ ist so ein Beispiel: mächtige Riffs und das typische 80´s Feeling gepaart mit einer tollen musikalischen Darbietung. Aber auch „Shot Of You“, „Feel Thang“, „Back In My Life“ oder „Don´t Play With My Head“ hätten Hits werden können. Gut, 16 Songs sind meistens etwas langatmig und es hätte auch der ein oder andere Song weniger sein dürfen, aber dennoch spiegeln viele der hier vertretenen Nummern die Klasse der Amis wieder.

Wie so oft bei unveröffentlichtem Material gibt es auch auf „No Retreat“ eine unterschiedliche Qualität, was den Sound angeht, nur die ersten 5 Songs haben höchstes Niveau, aber auch danach gibt es zum größten Teil wirklich sehr gute Demo-Qualität.

Hätte man die Essenz aus 10-12 Songs aus „No Retreat“ herausgequetscht, würde hier ein kleines Meisterwerk stehen Aber auch so haben wir eine lohnende Werkschau einer Band, die es beinahe geschafft hätte, in der Zeit ein Album zu veröffentlichen, in der alles noch etwas größer war. So hat es über 20 Jahre gedauert, bis die Songs das Licht der Welt erblicken – es lohnt sich trotzdem, oder vielleicht gerade deshalb.

WERTUNG:

Trackliste:

1.Pump It Up
2.Love Is All Around
3.Sock It To Me
4.Get Down To It
5.Shot Of You
6.Heat Of The Passion
7.Save Your Lies
8.Feel Thang
9.Find A Way
10.Taste Of Your Lovin´
11.Back In My Life
12.Coming Home
13.My One And Only
14.Don´t Play With My Head
15.You Gotta Go
16.I Love You

Stefan

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