CAPTAIN BLACK BEARD – Chasing Danger

Trackliste:

01. Dreams
02. When It’s Over
03. Chasing Rainbows
04. Shine
05. AI Lover
06. Can’t You See
07. Read Your Mind
08. Piece Of Paradise
09. Where Do We Go
10. In Your Arms

 

Spielzeit: 39:29 min – Genre: Melodic Rock – Label: Mighty Music – VÖ: 04.04.2025 – Page: www.facebook.com/CaptainBlackBeardBand/

 

Die schwedischen Rocker bogen gerade mit dem siebten Studioalbum auf die Zielgerade, war der Band in der Vergangenheit oft nicht klar in welchem Stil sie sich beheimaten sollen. Der Stil variiert stark zwischen Hard Rock, Melodic Hard Rock bis in den stark keyboardschwangeren AOR. Wobei man sagen kann das sie jeden Stil meisterhaft handeln konnten und auf jedem ihrer Alben verdammt coole Songs anzubieten hatten. Gibt es auf Album #7 nun den endgültigen Stil oder wird es wieder eine Gratwanderung der drei Stile den die Band so gut handeln konnte?

Im Jahr 2025 gehören zu CAPTAIN BLACK BEARD neu am Mikrofon Fredrik Vahlgren, Daniel Krabowski an Gitarre, Robert Majd an Bass und dem Stickschwinger Vinnie Strömberg. Ich muss gestehen das der vorherige Shouter Martin Holsner eine sehr gute Figur am Mikro abgab, aber er hat sich 2023 dazu entschieden die Band zu verlassen, das Ende vom Lied ist das Fredrik nun das Mikro übernommen hat.

Yippie-Y-Yeah Schweinebagge, die 80er sind wieder da, das beste Jahrzehnt ist wieder auferstanden, zumindest wenn es nach CAPTAIN BLACK BEARD geht. Die Preise an der Zagfsäule, beim Einfkaufen und ein Fritz der wie seine Vorgänger nur auf sich und die 10%ige Minderheit die mehr als genug hat, der Bevölkerung schaut sprechen leider eine andere Sprache. Also mal kurz aus dem hier und jetzt 30 Jahre in die Vergangenheit geflüchtet und dem neuen CAPTAIN BLACK BEARS Album gelauscht, leider endet die Zeitreise nach knapp unter 40 Minuten schon, und die ungeschönte Wirklichkeit holt einen wieder aus dem Trip in eine Zeit die rosiger war als jetzt.

Neusangesbardinger Fredrik macht seinen Job anständig und gibt keinen Anlass zum Mosern, obwohl ich immer noch Martin im Ohr habe, er passte perfekt zum soften Melodic Hard Rock und AOR Sound der Band. Die Band hat mit Fredrik einen anständigen Ersatz gefunden der von der Tonlage rauer und tiefer liegt als Martin. Die Gitarren verschaffen sich genügend Freiraum um voll durch zu blitzen, die Keyboards sind im typischen 80er Stil mit viel Bombast und oft Fanfarenhaft oder auch mal spacig ausgeführt. Der Bass spielt im Zwischenraum die dritte dezentere Geige hinter der Stimme, Gitarren und Keys. Das Schlagzeug wurde sehr behutsam abgemischt um die drei Frontkämpfer nicht von hinten zu überfahren, so ergibt sich ein Bild das in den 80ern ähnlich sehr oft zu hören war. Die Farbgestaltung des Covers spricht die selbe neongeschwängerte Sprache wie die Mucke, aus einer Zeit stammend die Miami Schweiß Klomatten in der Disco aber auch neonfarbige und quietschebunte Hosenträger, Tops, Stretch-Miniröcke sowie Kutten und Spandexhosen etablierte. Die 80er schwingen in jeder Note und Akkord mit und vermitteln das warme Gefühl dieser angenehmen Zeit – egal ob jetzt wirtschaftlich für die Bevölkerung oder die Anzahl der Discos, dem unbeschwerten Aufstieg der gitarrenlastigen Melodic Mucke bis zu deren Untergang im Jahre 1991, hier swingt einfach ein tolles Jahrzehnt mit. Ob dies nun den Geschmack der breiten Masse findet kann und will ich nicht beurteilen, dass sollte jeder für sich entscheiden ob er dem Gefallen schenkt oder auch nicht. Bei mir werden sehr viel Erinnerungen wach die ich mit diesem Jahrzehnt verbinde, und die Positiven sind da klar mit 90% in der Überzahl.

Wer die 80er Jahre nicht miterlebt hat und wissen will für was diese Jahre stehen sollte sich am besten die Mucke der angesagten Acts von damals bei voller Lautstärke rein pfeifen und sich dem Gefühl von der damaligen Freiheit um die Ohren wehen lassen oder die letzten drei Alben von CAPTAIN BLACK BEARD gönnen und dann den Soundtrack der 80er.

„Dreams“ legt mit einem brachial Riff los um mit einsetzen der 80s Keyboards im AOR zu wildern – beim Tastensolo wird es abgefahren und spacig, „When It’s Over“ ein cooler Rocker kommt mit Saxophon Klängen ob vom Synthy oder real kann ich nicht mit Gewissheit aussagen. „Chasing Rainbows“ ein Highlight das vor 30 Jahren sehr viel Potential hätte entwickeln können, „Shine“ sehr flott mit abgefahrenen Keyboardspasagen. „AI Lover“ erinnert von seiner elektronischen Synthy spielerei an den 80er pseudo Animationsstreifen Tron – wenn das anfängliche geklimper vorbei ist wird es ein anständiger Rocker, „Can’t You See“ ein weiterer flotter Rocker bei dem die Luft knapp wird. „Read Your Mind“ hier werde ich von den Tasten her an MICHAEL CRETU, JEAN MICHELLE JARRE oder MIKE OLDFIELD erinnert, „Piece Of Paradise“ diese Ballade hätte damlas sehr viele Chancen für einen vorderen Platz der Top Ten gehabt. „Where Do We Go“ hier wird wieder unter Volldampf Segel Richtung Disco Rock gesetzt, „In Your Arms“ geiles Metal Anfangsriff bis die Keys dazu donnern und wieder den AOR zurück bringen.

Balle