KINGCROWN – Nova Atlantis

Trackliste:

01. The Magic Stone
02. Nova Atlantis
03. Real Or Fantasy
04. Guardian Angels
05. Letter To Myself
06. Judgement Day
07. A Long Way To Valhalla
08. Soul Of Travelers
09. Utopia Metropolis
10. When Stars Are Aligned
11. Endless Journey

Spielzeit: 47:41 min – Genre: Heavy/Power Metal – Label: Rockshots Records – VÖ: 22.11.2024 – Page: www.facebook.com/kingcrownmetal

 

KINGCROWN sind wieder da und meine Erwartungen waren etwas gedämpft, da der Vorgänger zwar stabil aber eben auch nicht mehr war, als das. Aber gut, wenn man eine Band schon zwei-, dreimal rezensiert hat, übernimmt man sie halt ein viertes Mal.
UND BAAAAMM, war doch eine gute Entscheidung. „Nova Atlantis“ ist draußen und das neue Album der Franzosen ist ohne großes Drumrumreden das beste, fertigste und reifste der Truppe, inbegriffen ihr Debütalbum, das damals noch unter dem Bandnamen ÖBLIVIÖN erschien.
Die Band hat ihren Stil präzisiert und agiert jetzt in einem Modus, in dem Fans von MAIDEN, MASTERPLAN, IRON SAVIOR, HAMMERFALL, HELLOWEEN, AVANTASIA und Konsorten allesamt ihre Freudenmomente haben werden. Sänger Joe Amore hat qualitativ nochmal eine Schippe draufgelegt und ist mit seiner klaren obgleich unsauberen Stimme richtig on Point und im Sinne der Musik unterwegs. Und zwar wirklich gut. Außer vielleicht in der ruhigen ersten Hälfte der Halbballade „A Long Way To Valhalla“, bei der er im Vergleich zur Musik etwas zu kreischig ist. Aber der Song ist eh noch am wenigsten ein Anspieltipp, zumindest dann, wenn einen die Betonung von „Wall Ha LAAAAAA“ aus dem Konzept bringt.
Aber ansonsten ist „Nova Atlantis“ nicht nur erfreulich frei von derartigen Störfaktoren, sie ist auch musikalisch einfach ziemlich geil. Nehmen wir den Titeltrack mit seinem unerwarteten Zurückfahren der Härte an dieser einen Stelle™, dem nicen powerigen Chorus und der Anfettung am Ende. Nehmen wir „Guardian Angels“, der erst etwas mehr Düsterkeit auffährt, um dann zum gut gelaunten Disco-BummZapp Track zu werden. Oder „Letter To Myself“ mit seiner starken Jorn-Lande-Gedächtnis-Vocal-Leistung und den coolen Power-Metal/AOR-Synths. Oder insgesamt „Judgement Day“. Das sind alles einfach sehr gute Heavy-Power-Metal-Songs ohne relevante Kritikpunkte, mit druckvollem Sound, starken Leistungen und einem guten Mix aus „Klingt wie“ und „Macht sein eigenes Ding“.
In der zweiten Hälfte nimmt der Hitfaktor zwar etwas ab, liegt aber immer noch über dem des Vorgängeralbums. Der andere Kritikpunkt ist ebenso Meckern auf hohem Niveau, denn bei so manchem Track traut man sich dann mal ein paar ruhige Töne oder mal ein Runterbrechen des Tempos, verfällt dann aber schneller wieder in den Standard, als es eigentlich gemusst hätte. Solchen Parts hätte man gerne etwas mehr Zeit einräumen können.

Fazit:
Bestes KINGCROWN-Album bislang, erstmals praktisch ohne irgendwelche Sachen, die sich zwischendurch mal falsch anfühlen. Die Truppe ist angekommen in ihrem eigenen Modus, unverweichlichtem Power Metal ohne großen Kitsch und mit einer guten Menge an Songs mit Eigenheitswert. Da sieht man dem nächsten Album doch direkt mit ganz anderen Augen entgegen!

Anspieltipps:
„Nova Atlantis“, „Real Or Fantasy“, „Letter To Myself“ und „Judgement Day“

Jannis

KINGCROWN – Wake Up Call

Trackliste:

01. Wake Up Call
02. The End Of The World
03. Story Of Mankind
04. Lost Foreigner
05. One With Earth
06. To The Sky And Back
07. The Awakening
08. A New Dawn
09. Gone So Long
10. City Lights
11. Fire Burns Again

Spielzeit: 43:43 min – Genre: Power Metal – Label: Rock Of Angels Records – VÖ: 25.03.2022 – Page: www.facebook.com/kingcrownmetal

 

KINGCROWN – zwei Alben konnte ich von den Franzosen bereits rezensieren, das erste noch unter ihrem alten Namen ÖBLIVION. Und nachdem ich letzteres, das Debut „Resilience“, bereits ziemlich ansprechend fand und mit „A Perfekt World“ nochmal eine Schippe draufgelegt wurde, sah ich dem aktuellen Output „Wake Up Call“ sehr optimistisch entgegen, erwies man sich doch gerade auf „A Perfect World“ als im Stande, Power und Heavy Metal sehr eigen zu kombinieren und kreativ umzusetzen.
Und ja, gerade bei den explizit melodielastigeren, power-metalligeren Songs (und insbesondere Refrains) bin ich nach wie vor sehr gut bedient. Das Problem ist nur, das sind nicht allzu viele. Tatsächlich ist Track 5, „One With Earth“, der erste, der von Power-Metal-Melodieführung wirklich Gebrauch macht und direkt auch mal der stärkste Song bis dahin ist. Auch „New Dawn“ kann dahingehend überzeugen, „Gone So Long“ als Ballade mit Klaviereinsatz (und Bandbeteiligung) kann sich zweifelsohne hören lassen und „Fire Burns Again“ passt ebenso, als Endtrack mit feierlichen Balls.
Insgesamt sind KINGCROWN im Jahre 2022 aber straighter, heavy-metallischer und simpler unterwegs als auf dem Vorgänger, und lassen die explizit unterhaltsamen und zündenden etwas spezielleren Ideen der Marke “Sad Song For A Dead Child“ mit seinem doomigen Unterton auf dem Vorgänger außen vor, ebenso Orchestersounds.
Und damit gibt es auf „Wake Up Call“ zwar einige überzeugende Songs, aber auch einiges an Material der Kategorie „korrekt aber höhepunktarm“; mit simpleren Arrangements als auf dem Vorgänger und ohne nennenswerten Einsatz progressiverer Elemente, der auf „A Perfect World“ ebenfalls enthalten war.
Das ist ein bisschen schade, denn die Leistung der Beteiligten stimmt nach wie vor. Und wenn sie mal komisch auffällt, dann ist es eher dem zuzuschreiben, was der Song verlangt, beispielsweise beim leicht anstrengenden Gesang im Chorus von „The Awakening“.
Schlecht ist die Platte auf keinen Fall, aber schon ein wenig ernüchternd nach dem überraschenden Vorgänger. Beim nächsten Mal dann bitte wieder das volle Potenzial entfalten!

Fazit:
„Wake Up Call“ ist stabil als Metalalbum für nebenbei, aber die Qualität von „A Perfect World“ kann es nicht erreichen, da es einige Sachen anders macht, die es eigentlich gerne hätte beibehalten können. Wer dem Album mal eine Chance geben möchte (was immer zu befürworten ist), der nutze als

Anspieltipps:
„One With Earth“, „To The Sky And Back“, „A New Dawn“ und „Fire Burns Again“.

Und wer dann nicht ganz überzeugt ist, der sei hier hin weitergeleitet.

Jannis

KINGCROWN – A Perfect World

Band: Kingcrown
Album: A Perfect World
Spielzeit: 46:48 min
Stilrichtung: Heavy/Power Metal
Plattenfirma: ROAR! – Rock Of Angels Records
Veröffentlichung: 01.11.2019
Homepage: www.facebook.com/kingcrownmetal

Ich muss ehrlich sagen: Ziemlich schnell, nachdem ich das letzte Album von KINGCROWN (damals noch ÖBLIVIÖN) rezensiert habe, hab ich es trotz guter Bewertung aus den Augen verloren und angesichts der Masse an neuer Musik, die mich seitdem erreichte, komplett vergessen, was das eigentlich war. Nun, Neustart mit “A Perfect World”, dem Nachfolger von “Resilience”, und ich könnte die Rezension der letzten Platte fast nochmal verwenden.
Nach wie vor machen KINGCROWN Power Metal der härteren Sorte, mit ein paar Chören und Orchestern angereichert, aber abseits von Kitsch (außer bei OVER THE MOON und seiner Acoustic Version). Jo Amores Gesang hat für mein Gefühl erheblich an Qualität zugelegt, er sitzt nun besser und agiert sehr im Sinne der Musik. Man darf sich halt nicht vom Opener “The Flame Of My Soul” stressen lassen, der mit recht tiefen und nicht wirklich gut durchkommenden Vocals beginnt – höher klingt besser und ist auf “A Perfect World” auch die Regel.
Hinsichtlich der Melodien will ich eigentlich auch nicht meckern. Die ganz großen Würfe sind nicht unbedingt dabei, dafür machen Parts wie der Refrain des fixen “The End Is Near” oder die Dur-angehauchten Harmonien von “Soundtrack Of My Existence” melodietechnisch echt Freude. Und wo die Melodien nicht Oberklasse sind, leisten doch die angenehm harten und auf Vielseitigkeit ausgelegten Arrangements ihren Teil, das Unterhaltungslevel in einer angemessenen Höhe zu halten. Eigentlich ist es sogar dieses Verhalten der Band, immer wieder mit Eingängigkeit um die Ecke zu kommen, um diese dann kurzerhand durch einen böseren Abschnitt oder auch einen dezenten Progressive-Faktor zu zerlegen, das das Album, obgleich ich auch nach dem vierten Hördurchgang keine Melodien davon im Ohr habe, beständig interessant hält.
Oh, und dazu gibt es mit “Sad Song For A Dead Child” einen doomigen Hammertrack, der sich aber sowas von sehen lassen kann. Dazu eine Produktion, die klargeht – doch, so halb hoffe ich, auch “A Perfect World” direkt wieder zu vergessen, um beim nächsten Album wieder so angenehm überrascht zu werden.

Fazit:
KINGCROWN ist eine der Bands, die Power Metal machen, der sich nicht in Extreme verrennt und einem nach Track 3 mit seinen nervig-fröhlichen Pisskadenzen bereits nur noch auf die Nerven geht. Stattdessen gibt es auf “A Perfect World” eine unterhaltsame Mischung aus kitschfreieren Power-Metal-Melodien mit einer guten Menge Druck, natürlich und nicht überproduziert klingend und mit Symphonic- und wenigen Progressive-Elementen. Kann ich wenig gegen einwenden!

WERTUNG:

 

 

Trackliste:

01. The Flame Of My Soul
02. Qumran Caves
03. In The Sky Of Athens
04. The Human Tide
05. Over The Moon
06. The End Is Near
07. Golden Knights
08. Sad Song For A Dead Child
09. Soundtrack Of My Existence
10. A Perfect World
11. Over The Moon (Acoustic Version)

Jannis