ARION – The Light That Burns The Sky

Trackliste:

01. The Darkest Day
02. The Light That Burns The Sky
03. Like The Phoenix I Will Rise
04. Wings Of Twilight
05. Burning In The Skies
06. From An Ampire To A Fall
07. Wildfire
08. Blasphemous Paradise
09. Black Swan
10. In The Heart Of The Sea
11. Into The Hands Of Fate

Spielzeit: 46:06 min – Genre: Power Metal – Label: Reigning Phoenix Music – VÖ: 28.02.2025 – Page: www.facebook.com/OfficialArion

 

Irgendwie finden ARION in meiner Wahrnehmung immer noch als die Band statt die hinter ihrer stumpfen Produktion ihre Zweitwerks „Life Is Not Beautiful“ ein echt gutes Modern-Power-Metal-Album versteckt haben. Nun, Zeit, diese Wahrnehmung ein für alle Mal zu ändern, denn produktionstechnisch ging schon das folgende „Vultures Die Alone“ in eine wesentlich bessere Richtung, und mit „The Light That Burns The Sky“ ist das nun kein Thema mehr. Die Finnen klingen so gut wie nie (vielleicht mit ein bisschen wenig Dynamik im Sound, aber dafür knallt’s eben) und sind mit ihrem neusten Werk auf einem guten Weg, die Leute mit den BLIND-GUARDIAN-Shirts und die mit den Tunnels in den Ohren harmonisch in der selben Konzert-Crowd zusammenzuführen.
„The Light That Burns The Sky“ ist nicht unbedingt Modern Power Metal, es kombiniert eher Modern Metal mit Power Metal. Fette Orchestersamples und Chöre in großen, mal feierlich düsteren, mal fröhlichen Refrains auf der einen Seite, technisches Instrumenten-Handling, eine für Power-Metal-Verhältnisse etwas überpolierte Stimme und moderner Synthesizereinsatz auf der anderen. Das Melodiewriting pendelt zwischen beiden Untergenres hin und her und an Sounddesign-Elementen hat man nicht gespart.
Also wirklich nicht. Praktisch jeder fettere Part wird von einer Explosion aus, nunja, BAAMMMM!!! eingeleitet. Generell haben ARION ein Faible für kurze Klangakzent-Shots, mit Hörnern, Chor etc., die an geeigneter Stelle einfach mal kurz eine druckvolle Sechzehntelnote raushauen. Das mag den ein oder anderen irgendwann ermüden, aber abgesehen davon und so insgesamt ist „The Light That Burns The Sky“ halt einfach übertrieben fett, hat einiges an guten Ohrwurmmelodien aber auch straighten, trocken-harten Parts zu bieten, ein Mü an Progressivität in den Arrangements, das dann positiv auffällt, wenn man sich dafür interessiert, und insgesamt einfach eine Dreiviertelstunde unterhaltsames, überwältigendes Abgehen.
Die Modi, die man von der Truppe kennt, werden allesamt bedient, ob poppig, dramatisch oder „böse“. Hier findet man keine großen Experimente, aber gefühlt haben ARION ihr Genre einfach noch einmal ein Stück ausgereift, geschliffen und perfektioniert. Waren da so Sachen wie die „unklaren Vocals“ in „Wildfire“ unbedingt nötig? Nein. Aber zum allergrößten Teil ist das Ding wirklich geil geworden, wenn man denn an dieser Kombination aus Modern und Power Metal interessiert ist. Also praktisch dann, wenn man als Power-Metaller weiß, wer Melissa Bonny ist, die bei „Wings Of Twilight“ einen Top-Job als Gastsängerin macht.

Fazit:
ARION 2025 in hervorragender Form! Für Fans der Vorgängeralben eh ein Blindkauf und für jeden mal ein Ohr wert, der mag, wenn es knallt, die Melodien eingängig und Sound und Songwriting modern sind!

Anspieltipps:
„Burning In The Skies“, „Wings Of Twilight“, „Into The Hands Of Fate“ und „The Light That Burns The Sky“

Jannis

ARION – Vultures Die Alone

Band: Arion
Album: Vultures Die Alone
Spielzeit: 42:53 min
Stilrichtung: Melodic Power Metal
Plattenfirma: AFM Records
Veröffentlichung: 09.04.2021
Homepage: www.facebook.com/OfficialArion

Hab ich vor zwei Tagen noch in der PALADINE-Rezension Bands wie ARION ob ihrer klinisch überfetten Produktion und ihres Songwritings mit Essen verglichen, das seinen Reiz hauptsächlich aus Geschmacksverstärkern bezieht? Zugegeben, ja. Obwohl, eigentlich nein, schließlich sind bei ARION auch die Grundzutaten sorgfältig ausgewählt, die Finnen verlassen sich keineswegs darauf, dass ihre produktionstechnische Umsetzung mangelnden musikalischen Inhalt kaschiert. Aber der Reihe nach: ARION sind eine der jungen Truppen, die absolut modernen Sound mit ähnlich modernen Melodic-Power-Metal-Melodien verbinden. Heißt: Die Produktion wäre überladen, wäre sie nicht so definiert (und zwar um einiges definierter als der Vorgänger “Life Is Not Beautiful”), doch so ist sie einfach nur ein Brett. Voll, dicht, knallend, mit vielleicht minimal zu leisem Gesang aber einer guten Menge an mehrstimmigen Vocals und elektronischen Elementen, die aber nicht so brutal überpräsent sind wie beispielsweise bei DYNAZTY. Damit kann man schonmal arbeiten, handwerklich ist die Platte komplett on point.
Gut auch zu wissen: Bei all dem kommt der Metal nicht zu kurz. Track 1 bis 4 gehen komplett aufs Ganze, mit präsenten und gut aggressiven Gitarren, souverän ballernden Drums und ohne Kompromisse. Die Chorusarbeit ist in melodietechnischer Hinsicht schon poppig, aber nicht kitschig oder belanglos. Im Gegenteil, gerade die Refrains gehen ins Ohr wie Butter (?) und sind in ihrer Art durchaus besonders, beispielsweise der von “Break My Chains” mit seinen großen Vocal-Intervallsprüngen. Dazu hat man mit “Bloodlines” einen Track mit Noora Louhimo von BATTLE BEAST und, kein Witz: Es ist KEINE BALLADE. Alleine, Noora als Gastsängerin nicht in eine Ballade zu packen, wie ungefähr alle anderen Bands es mit ihr bislang gemacht haben, verdient Respekt.
Bei “In The Name Of Love” wird man dann doch etwas schmalziger, mit extrem poplastiger Strophe und mächtigem Gänsehaut-Midtempo-6er-Takt-Chorus sowie Gastsängerin Susanna Aleksandra von Cyan Kicks. Der Titeltrack hackt anschließend in bester Geiermanier los und entwickelt sich dann abermals sehr treibend mit einem weiteren Beispiel für die Call-and-Response-Gesangskomposition, die ARION generell gerne und gewinnbringend auffahren. “I Love To Be Your Enemy” ist sich nicht zu schade für einen Prototyp-Trailersoundtrack-Drop im Intro und kommt danach als der bislang aggressivste Track daher, mit beinahe unmelodischen Vocals in der Strophe und ordentlich Geballer, mächtigem Chor und böser Gitarrenarbeit. Das instrumentale “Where The Ocean Meets The Sky” pendelt zwischen etwas zu sehr König der Löwen und hartem Bombast, “I Don’t fear You” geht nochmal fröhlich ab und “Until Eternity Ends” ist die metalfreie Ballade, die solche Bands halt anscheinend für unabdingbar halten. Mein Geschmack ist es nicht, den Rest des Albums macht es aber auch nicht schwächer.

Fazit:
Jap, auf diese Weise macht das, was ich normal als “zu gelutscht” bezeichnen würde, halt doch wirklich Spaß. Die Songs von “Vultures Die Alone” sind charakterstark, mit Liebe auf Metal-Hit geschrieben und über die Dauer des Albums enorm kurzweilig. Aufmachung nicht über, sondern mit Substanz, Spaßfaktor hoch – Party on, Wayne, Party on, Garth!

Anspieltipps:
“Bloodline”, “I Love To Be Your Enemy” und “Break My Chains”

WERTUNG:

 

 

Trackliste:

01. Out Of My Life
02. Break My Chains
03. Bloodline
04. I’m Here To Save You
05. In The Name Of Love
06. A Vulture Dies Alone
07. I Love To Be Your Enemy
08. Where The Ocean Greets The Sky
09. I Don’t Fear You
10. Until Eternity Ends

Jannis