ARC ANGEL – Harlequins of Light

Band: Arc Angel
Album: Harlequins of Light
Spielzeit: 53:05 min 
Releasetermin: 23.08.2013 
Plattenfirma: Frontiers Records
Stilrichtung: AOR
Homepage: www.frontiers.it

Vor genau 30 Jahren erschien das selbstbetitelte Debüt von ARC ANGEL. Mastermind Jeff Cannata braute darauf einen gefälligen Mix aus leichtfüßigem AOR, einer Messerspitze Pomp Rock und einer Prise Progressive Rock. Seit damals sind viele Jahre ins Land gezogen, aber trotzdem genießt eben jenes Werk in der Szene seit eh und je einen nicht zu unterschätzenden Kultstatus.

Nachdem sich Jeff zwischenzeitlich mit anderen Bands, wie die nach ihm benannten CANNATA, einen großen Namen unter AOR Jüngern machen konnte (den Genreklassiker „Images Of Forever“ sollte jeder AOR Fan kennen), bekam er von Frontiers Records im Jahr 2012 einen Anruf mit dem Angebot ob er nicht ein weiteres ARC ANGEL Werk einspielen möchte. 

Glücklicherweise erklärte Cannata sich einverstanden und so habe ich heute, ein Jahr später, „Harlequins Of Light“ auf meinem Schreibtisch zur Rezension liegen.

Geändert hat sich seit damals – zum Glück! – nichts. Die Songs von ARC ANGEL sind weiterhin tief in den „Early 80s“ verwurzelt. Dem geneigten Hörer springen beim Goutieren der zwölf Songs unweigerlich Bands wie Asia („As Far As The Eyes Can See“), Toto („War (Battle Wounds Of Life) ) oder Journey („Through The Night“) ins Gedächtnis.

Das beschwingte „California Daze” klingt wie Night Ranger auf dem Westcoast Trip und zum Schluss gibt es mit „Legend Of The Mary Celeste“ noch einen recht progressiven Rausschmeisser der Marke Kansas.

Auch die Instrumentalarbeit auf „Harlequins of Light” ist durch die Bank weg als absolut erstklassig zu bezeichnen. Geschmackvoll eingesetzte Gitarrenklänge wechseln sich ab mit einem dezent pointierten Piano, typischen 80er Jahre Keyboardsounds und organisch gespielten Drums. 

Cannata’s Produktion ist ebenfalls top und ich kann allen Genrefans den Erwerb dieses Albums nur wärmstens ans Herz legen.Hier kommen ganz besonders AOR und Pomp Rock Liebhaber der frühen Achtiger auf ihre Kosten. Tolles Album und hoffentlich dauert es jetzt nicht noch einmal 30 Jahre bis zum nächsten Longplayer!


WERTUNG:





Trackliste:

01. Harlequins Of Light 
02. As Far As The Eye Can See 
03. War (Battle Wounds Of Life) 
04. Voice Of Illuminati 
05. Through The Night 
06. Amnesia (The Rest Of Your Life) 
07. Fortune Teller 2 
08. California Daze 
09. Tonight… Forever 
10. Get To You 
11. Diamonds And Gold 
12. Legend Of The Mary Celeste

Marco

FIND ME – Wings of Love

Band:  Find Me
Album: Wings Of Love
Spielzeit: 56:06 min
Releasetermin: 23.08.2013
Plattenfirma: Frontiers Records
Stilrichtung: Melodic Rock
Homepage: www.frontiers.it

Es ist doch immer wieder erstaunlich, in welcher Häufigkeit das italienische Melodic Rock – und AOR Label Frontiers Records die absolute Speerspitze des Genres zu gemeinsamen Musikprojekten zusammenführen kann. 

Auch im Falle von FIND ME heisst die Devise wieder mal „klotzen, nicht kleckern!“. Da wäre auf der einen Seite zum Beispiel der chilenische Genre-Tausendsassa Daniel Flores, seines Zeichens Musiker, Songwriter und Produzent in Personalunion und unter anderem verantwortlich für recht bekannte Genrebands wie ISSA, THE MURDER OF MY SWEET und SEVENTH WONDER. Auf der anderen Seite nehme man dann noch einen erstklassigen Sänger wie Robbie LaBlanc, der bereits die ersten beiden BLANC FACES Alben mit seinem Gesang absolut bereichert hat und schon hat man ein vielversprechendes Grundkonstrukt für ein weiteres hochwertiges Melodic Rock Album. 

Um komplett auf Nummer Sicher zu gehen, holte sich Flores für einem großen Teil der zwölf Tracks zudem noch Unterstützung mit ans Bord. Unter anderem schrieben z.B. Erik Mårtensson (ECLIPSE, W.E.T.) und der Italiener Alessandro Del Vecchio (Hardline) an den Songs mit.

Und? Hat sich der Aufwand gelohnt? Und ob! Der Albumopener „Road To Nowhere“ ist ein Uptempo Melodic Rocker wie er im Buche steht – hochmelodisch mit ganz viel Drive und einen wieder mal hervorragenden Robbie LaBlanc am Mic reisst der Song einfach mit. „Another World“ steht dem in nichts nach, JOURNEY-eske Melodien und eingängig as fuck.

„Dancing To A Broken Heartbeat“ würde sich bestens auf einem der letzten HARDLINE Longplayer machen und mit „Eternally“ gibt es die obligatorische Ballade. Leider fällt der Song im Vergleich zu den vorhergegangenen Liedern etwas ab, da habe ich in dem Genre schon wesentlich bessere „Schlüpferstürmer“ gehört. 

Munter weiter geht es dann aber mit dem mitreissenden Uptempo – Track „Fireflight“ und dem hervorragenden „On The Outside“. Würde Joey Tempest den Song singen, könnte man das Ding glatt für eine EUROPE Nummer anno 1991 halten, die auch auf einem „Prisoners in Paradise“ eine sehr gute Figur abgegeben hätte. 

Dieses hohe musikalische Niveau auf „Wings Of Love“ hält sich letzendlich bis zum Schluss und weitere (leichte) Ausfälle kann ich beim besten Willen nicht ausmachen. Gesang, Produktion und Instrumentalisierung sind allesamt ausgezeichnet. Innovationen sind natürlich Fehlanzeige, aber wer braucht die hier auch schon? Genrefans werden mit dem Album ihre helle Freude haben!


WERTUNG:





Trackliste:

01. Road To Nowhere 
02. Another World 
03. Dancing To A Broken Heartbeat 
04. Eternally 
05. Firefight 
06. On The Outside
07. One Soul 
08. Powerless 
09. Bottom Of My Heart
10. Unbreakable
11. Wings Of Love 
 12.Your Lips


Marco

MICHAEL MONROE – Horns And Halos

Band: Michael Monroe
Album: Horns And Halos
Spielzeit: 37:32 min.
Stilrichtung: Hardrock, Hair Metal
Plattenfirma: Spinefarm Records
Veröffentlichung: 23.08.2013
Homepage: www.michaelmonroe.com

Nach dem überraschend packenden „Sensory Overdrive“ vor 2 Jahren ist die Fangemeinde des finnischen Energiebündels MICHAEL MONROE extrem gespannt auf neue Kost der Sleaze-Ikone. Dass dieser Erfolg aber nicht nur MONROE selbst gilt, dürfte schon beim Lesen der weiteren Beteiligten klar sein: mit Bassist Sami Yaffa verbindet den Sänger schon eine ewige Bande, die bei den legendären HANOI ROCKS Anfang der 80er begann und Drummer Karl Rockfist, der seit 2010 zur Band gehört und vorher z.B. bei STEEL PROPHET trommelte. Gitarrist Steve Conte (COMPANY OF WOLVES) und Ex-BACKYARD BABIES Saitenschwinger Dregen komplettieren die Allstar-Band des Finnen, die längst mehr ist als ein Soloprojekt. Gitarrist Ginger (THE WILDHEARTS, BRIDES OF DESTRUCTION etc.) ist nicht mehr mit an Bord.

Auf alte Werte indes setzt man zum Beispiel bei den Aufnahmen. So wurden die Recordings wieder in Stockholm getätigt, wo schon das Debüt von HANOI ROCKS entstand. Gemischt wurde „Horns And Halos“ von Petri Majuri, der schon seit über 10 Jahren für die Band tätig ist und trotzdem konnten die Jungs eine weltumspannende Atmosphäre schaffen. Die wichtigsten Orte waren wohl New York, Los Angeles und natürlich Stockholm. Das Cover entstammt einer Idee von Gitarrist Dregen.

Mit „TNT Diet“ beginnt MICHAEL MONROE mit seiner Mannschaft so, wie man es sich erhofft: schnell, punkig, dreckig und schnörkellos. Ich kann mir schon bildlich vorstellen, wie der Finne bei diesem Song über die Bühne fetzt. Die Single „Ballad Of The Lower East Side“ ist eine Hymne, in der die Anfänge von HANOI ROCKS aufgearbeitet werden. Saustark! Mit Bläsersequenzen fährt „Eighteen Angels“ den Härtepegel etwas nach unten und macht Platz für jede Menge Coolness. Punkig ist man unterdessen wieder bei „Saturday Night Special“ unterwegs während „Stained Glass Heart“ bedächtiger zu Werke geht. Der Titeltrack zieht aber wieder alle Register und drückt energisch aus den Boxen. Aalglatte Melodien hat „Child Of The Revolution“ zu bieten und zielt damit genau zwischen die Augen von MONROE´s langjährigem Brötchengeber und den NEW YORK DOLLS. Auch die restlichen 4 Songs können zum großen Teil überzeugen und unterstreichen die neu entdeckten Stärken, die schon beim Vorgängeralbum präsent waren. Speziell das abschließende „Hands Are Tied“, bei dem Mr. Monroe sein Saxophon auspackt oder das gefällige „Half The Way“ können punkten.

Was MICHAEL MONROE auf „Sensory Overdrive“ überraschend gut gelungen ist, kann spätestens mit „Horns And Halos“ kein Zufall mehr sein. Zusammen mit seiner Band im Rücken ist der Finne so stark wie schon lange nicht mehr. Das muss die teils recht junge Konkurrenz erst mal toppen können.

WERTUNG: 

Trackliste:

1.TNT Diet
2.Ballad Of The Lower East Side
3.Eighteen Angels
4.Saturday Night Special
5.Stained Glass Heart
6.Horns And Halos
7.Child Of The Revolution
8.Soul Surrender
9.Half The Way
10.Ritual
11.Hands Are Tied

Stefan

TRAGEDIAN – Decimation

Band: Tragedian
Album: Decimation
Spielzeit: 42:00 min
Stilrichtung: Melodic Power Metal
Plattenfirma: IceWarrior Records
Veröffentlichung: 27.07.2013
Homepage: www.tragedian.com

Nach einer fünf jährigen Pause präsentieren uns die Melodic Metaller von TRAGEDIAN dieser Tage ihr neues, laut Promosheet bisher bestes Album, „Decimation“. Mit einem runderneuerten Line Up sind die Jungs ebenfalls am Start und versuchen den Erfolg ihres 2008er Album „Dreamscape“ zu toppen.
Mit Val Shieldon (Ex ORACLE SUN, SIGMA) hat man ein bekanntes Gesicht hinter dem Mikro stehen, die restlichen Mitglieder sind mir aber komplett unbekannt.
Der Ex GRAVE DIGGER Gitarrist Uwe Lulis hatte seine Finger bei der Produktion der Scheibe im Spiel und stilistisch sollte die Band ein Muss für Fans von SONATA ARCITA, LABYRINTH, SECRET SPHERE, KAMELOT, VISION DIVINE, STRATOVARIUS  oder DRAGONFORCE sein. Soweit zumindestens die Promoinfo.
Den Wahrheitsgehalt dieser Aussage werden wir nun zusammen ergründen, indem wir uns dem ersten Track, dem Titeltrack „Decimation“ widmen.
Oh weh mir schwant böses nachdem ich den Track gehört habe, der Titeltrack und Opener ist nur ein stimmungsvolles instrumentales Intro, welches zwar ordentlich aus den Boxen tönt, aber ansonsten ein wenig belanglos ist. Als Titeltrack ein Instrumental, das war noch nie gut!
Die folgende Nummer „Escape“ beginnt dann aber mal recht ordentlich mit flinken Gitarrenriffs und pumpenden Bässen. Der Gesang von Fronter Val ist hier aber ein wenig gewöhnungsbedürftig würde ich sagen. Der Junge kommt in den richtigen Höhen doch ein wenig in Schieflage, ansonsten geht der Song aber soweit in Ordnung. Nichts weltbewegendes zwar, aber auch kein Reinfall.
Beim nächsten Song, „Forever“ klingt das Ganze schon wesentlich besser. Der Gesang ist einen Tucken tiefer, der Song ist griffiger und verfügt über einen schicken Chorus. Ein Midtemposong der sehr gut gelungen ist.
Bei den beiden nachfolgenden Tracks „United“ und „Destiny“ bewegen wir uns leider wieder, wie bei „Escape“, eher im durchschnittlichen Mittelfeld. Bei „Destiny“ geht das Niveau zwar wieder ein bisschen nach oben, allerdings sind die, nach dem Chorus einsetzenden Keyboards, auf Dauer doch wirklich sehr nervtötend. Insgesamt also eher leider keine Empfehlung hier von mir.
Bislang kann ich euch also keinen weiteren Anspieltipp mit auf den Weg geben, mal sehen ob das mit den nächsten Songs besser wird?
Nun ja, erstmal nicht wirklich, erst ab „Crying Rain“ wird das Niveau wieder spürbar besser und bleibt dann auch konstant im guten bis sehr guten Bereich.
Warum denn nicht gleich so liebe Leute? Mit dem wirklich schwachen Mittelteil habt ihr euch definitiv keinen Gefallen getan, mehr Songs vom Formate des letzten Abschnitts und das Ganz sehe doch viel freundlicher aus!

Anspieltipps:

Hier kann ich euch dieses Mal nur “Forever”, “Crying Rain” und “Reach for the Sky” nennen.

Fazit :
So das Album ist rum und was bleibt als Ergebnis? Na das die Erwartungshaltung leider nicht erfüllt wurden und die Anfangseuphorie schnell verflogen ist. Ist es zum Anfang noch der sehr gewöhnungsbedürftige Gesang der einen etwas komisch drein schauen lässt, wandelt sich das Ganze dann im Mittelteil zu einem ungläubigen Staunen das dieser doch recht schwach geraten ist und nicht wirklich überzeugen kann!
Im letzten Abschnitt findet man zwar wieder zu alten Stärke zurück, aber sorry Jungs für die Leistung im Mittelteil gibt es von mir leider ordentlich Abzug.
Diese Scheibe ist definitiv nur etwas für Genreliebhaber!

WERTUNG:





Trackliste:

01. Decimation
02. Escape
03. Forever
04. United
05. Destiny
06. Inner Silence
07. As On
08. Crying in the Rain
09. Shadows of my Past
10. Redemption (Bonus Track)
11. Reach for the Sky

Julian

ANNIHILATOR – Feast

Band: Annihilator
Album:  Feast
Spielzeit: 49:37 min.
Stilrichtung: Thrash Metal
Plattenfirma:  UDR/EMI
Veröffentlichung:  23.08.2013
Homepage:  www.annihilatormetal.com

Die kanadische Thrash Legende ist zurück! Seit fast 30 Jahren ist die Band von Mastermind Jeff Waters mittlerweile aktiv und kann auf eine beeindruckende Liste an Veröffentlichungen zurückblicken, einige Genre-Klassiker inklusive. Nun gilt es zu klären, wo sich Album Nummer vierzehn namens „Feast“ einreihen kann und ob es das Level des starken Vorgängers „Annihilator“ von 2010 halten, oder gar toppen kann. 

Der Opener „Deadlock“ beginnt mit einem für ANNIHILATOR typischen Riff, der Song geht rasant und druckvoll nach Vorne. Sänger und Gitarrist Dave Padden hat mir anno 2003/2004 als neuer Frontmann nicht so sehr gefallen, mittlerweile passt er zum Sound der Kanadier wie die Faust auf’s Auge! „No way out“ erinnert an die Frühzeit der Band, mit vielen Tempowechseln, Breaks und komplex arrangiert, sozusagen „Alison Hell“ zu „King of the Kill“ Zeiten eingespielt. Ein absolutes Highlight! „Smear Campaign“ hält das hohen Niveau, geht etwas treibender und groovender zur Sache, bietet aber trotzdem jede Menge Melodie. Mit „No surrender“ folgt dann ein sehr interessanter Song mit leicht poppigem Einstieg, gefolgt von einem treibenden Groove bis im Mittelteil das Gaspedal kräftig durchgetreten wird. Im ersten Moment ungewöhnlich, entfaltet aber schnell sein Potential.

Dann folgt eine kleine Auszeit: bei „Wrapped“ hat man den Landsmann Danko Jones hinter’s Mikro geladen, der Song ist etwas gezügelter und im Vergleich zu den vier bisherigen Stücken eher unspektakulär. Die folgende Ballade „Perfect Angel Eyes“ ist sowohl textlich als auch musikalisch eine Ecke zu kitschig, zumal die Band mit Songs wie „Phoenix rising“ schon deutlich bessere Stücke der ruhigeren Sorte geschrieben hat. 

Nach diesen zwei schwächeren Stücken zeigt die Qualitätskurve aber wieder nach oben: „Demon Code“ ist die nächste treibende, riffbeladene Groove-Maschine, „Fight the world“ ein knapp siebenminütiges Feuerwerk, bei dem besonders die erstklassige Thrash Metal Instrumentalarbeit von Meister Waters begeistern kann. Das abschließende „One falls, two rise“ setzt in puncto Spielzeit noch einen drauf, achteinhalb Minuten gibt es zum Abschluss. Nebenbei zeigen die Jungs während den ersten zweieinhalb Minuten, dass sie auch ganz genau wissen wie man gelungene Power-Balladen schreibt! Danach wird dann wieder der Knüppel aus dem Sack geholt. Hier ist keine Minute langweilig!

Zum technischen Level braucht man bei ANNIHILATOR wohl keine Worte mehr verlieren, die Songs sind auf einem gewohnt hohen Niveau, großartige, treibende und messerscharfe Riffs wechseln sich mit erstklassigen Soli ab, ein absoluter Ohrenschmaus.

Für mich ist „Feast“ das beste Album der Band seit einigen Jahren. Die Symbiose des Sounds der Veröffentlichungen in den 80ern/90ern und einem zeitgemäßen Klangbild ist absolut gelungen. Produktion, Mix und Mastering hat Waters gleich selbst in den Watersound Studios in die Hand genommen. 

Fans von ANNIHILATOR können bedenkenlos zugreifen. Wer die Band entdecken möchte, macht mit „Feast“ auch nichts falsch, gibt es doch als Bonus der Limited Edition 15 Bandklassiker neu eingespielt und von Dave Padden eingesungen. 

WERTUNG:





Trackliste:

1. Deadlock
2. No Way Out
3. Smear Campaign
4. No Surrender
5. Wrapped
6. Perfect Angel Eyes
7. Demon Code
8. Fight The World
9. One Falls, Two Rise


Chris

SOIL – Whole

Band: Soil
Album: Whole
Spielzeit: 37:42 min
Stilrichtung: Alternative Metal
Plattenfirma: AFM Records
Veröffentlichung: 16.08.2013
Homepage: www.soiltheband.com

1997 wurden die Heavy/Alternative Metaller SOIL in Chicago ins Leben gerufen. 2001 brachte man das Debütalbum „Scars“ auf den Markt und seitdem ist man für so  Hits wie „Halo“, „Unreal“ und „Redefine“ bekannt.
Das aktuelle Album was uns dieser Tage beehrt hört auf den Namen „Whole“ und markiert eine neue Zeitrechnung der Band. Denn, man hat mit dem Ursänger Ryan McCombs (Ex DROWNING POOL) wieder den Ursprungssänger mit an Bord, der die Band 2004 verließ und vervollständigt das Line Up somit aktuell mit zwei weiteren SOIL Urgesteinen, nämlichTim King (Bass) sowie Adam Zadel (Gitarre).
Hinter den Kesseln begrüßt man zusätzlich noch Will Hunt, der am Ehesten durch sein Mitwirken bei so Bands wie EVANESCENSE und BLACK LABEL SOCIETY bekannt sein dürfte.
Man kehrt aber nicht nur personell zu den Anfängen der Band zurück, nein auch musikalisch soll es wohl zurück in die Vergangenheit gehen.
Nun, ich bin kein ausgewiesener SOIL Experte, aber ich denke wir werden nun zusammen herausfinden ob diese Behauptung stimmt, indem wir uns den Openertrack „Loaded Gun“ zu Gemüte führen.
Ohne viel Drum her Rum steigt man direkt mit krachenden Riffs und dem unverkennbaren Gesang von (Neu)Fronter Ryan ein. Wie sagt meine bessere Hälfte doch, der Mann hat einfach ein geiles Organ, recht hat sie ja! Der Chorus sitzt auf jeden Fall auch an der richtigen Stelle und somit schmeckt einem dieser erste Track schon mal sehr gut.
Ordentlich rhythmisch geht es dann beim folgenden „The Hate Song“ zu, ansonsten ist die Nummer aber nicht so packend wie der Vorgänger. Hier kann man mich also nicht wirklich komplett abholen.
Ähnliches kann ich leider auch nur über die beiden nächsten Nummern „Ugly“, „Way gone“ und „Psychopath“ sagen. Hier verpasst man es eindeutig an den starken Einstieg anzuknüpfen.
Mal schauen was uns der Mittelteil so präsentiert? Mit „Shine On“ hat man einen sehr atmosphärischen Song auf Lager, der die Jungs so präsentiert wie die vielen Fans sie denke ich hören wollen. Auch mich kann man hier wieder überzeugen, wurde ja auch endlich mal wieder Zeit würde ich sagen!
Auch das anschließende „Wake Up“ lässt sich ganz ordentlich hören. Hier ist man auf jeden Fall wieder voll auf dem Alternative Pfad. 80Iger Metaller können hiermit definitiv nix anfangen, aber die „jüngere“ Generation dürfte hier im Dreieck springen.
Und auch der letzte Abschnitt macht es mir erneut nicht leicht, mal zünden die Tracks sofort, wie zum Beispiel das coole „My Time“ und mal rauschen die Nummer nur so an einen vorbei. „Amalgamation“ und „My little Liar“ sind solche Kandidaten.
Als Abschlusstrack hat man mit „One Love“ wieder einen eher atmosphärischen Song gesetzt. Dieser ist auf jeden Fall besser als die angesprochenen Vorbeirauscher, aber auch diese Nummer kann mich nicht komplett von der Qualität des gesamten Albums überzeugen.


Anspieltipps:

Auf jeden Fall sollte man hier “Loaded Gun”, “Shine On”, “Wake Up” und “My Time” anchecken.

Fazit :

Vielleicht bin ich doch schon zu alt für diese Alternative Mucke?? Wer weiß das schon…auf jeden Fall kann mich das neue Album von SOIL nicht so wirklich hinter dem Ofen hervorlocken. Ja es gibt ein, zwei starke Momente, aber für mich geht der größte Teil der Songs eher in die durchschnittliche Richtung, die man zwar teilweise gut hören kann, aber im Großen und Ganzen ist das alles nichts weltbewegendes.
Aber wie gesagt vielleicht habe ich einfach zu große Scheuklappen auf und bin für diese Art von Mucke einfach zu sehr in der Vergangenheit gefangen, interessierte Genrefans dürfen bestimmt nochmal locker 1 bis 1,5 Punkte drauf rechnen, der Rest könnte sich aber denke ich bei meiner Benotung wieder finden.

WERTUNG:





Trackliste:

01. Loaded Gun
02. The Hate Song
03. Ugly
04. Way gone
05. Psychopath
06. Shine on
07. Wake up
08. Amalgamation
09. My Time
10. Little Liar
11. One Love

Julian

FLESHGOD APOCALYPSE – Labyrinth

Band: Fleshgod Apocalypse
Album: Labyrinth
Spielzeit: 54:21 min.
Releasetermin: 16.08.2013
Plattenfirma: Nuclear Blast Records
Stilrichtung: Symphonic Brutal Death Metal
Homepage: www.facebook.com/fleshgodapocalypse

Ich muss leider gestehen, daß die Musik von FLESHGOD APOCALYPSE bisher komplett an mir vorbeigelaufen ist. Obschon mir der Name seit längerem ein Begriff ist, hab ich mich nie näher mit der Band beschäftigt. Ein fataler Fehler, wie mir seit der mehrmaligen Einfuhr vom neuen Knaller „Labyrinth“ bewusst geworden ist.
Vielleicht liegt es auch an der Tatsache, das die Stilrichtung der Band immer wieder als Technical Death Metal beschrieben wird, dem ich im allgemeinen nicht allzu viel abgewinnen kann. Aber Schwamm drüber. Entscheidend ist, was drin ist, nicht was drauf steht.

Nach einem kurzen, filmreifen Intro bekommt der geneigte Hörer auch gleich die komplette Facette des Schaffens der Italiener um die Ohren geknallt. Orchesterparts treffen auf brutale Blastbeats, Operngesang wechselt sich mit Death Metal Growls in bester BEHEMOTH-Marnier. Dazwischen immer wieder diese absolut kranken Gesangseinlagen, die jedem Beschreibungsversuch resistent sind. An den technischen Möglichkeiten der Musiker auch nur die kleinste Kritik zu üben, kann man sich sparen. Hier sind Vollprofis am Werk.
In Nuancen erinnert mich das alles ein bisschen an neuere DIMMU BORGIR im Death Metal Gewand. Speziell im Bereich der bombastischen Arrangements sind da durchaus Parallelen erkennbar. 
Leicht verdaulich ist das gewiss nicht, und es braucht schon ein paar konzentrierte Durchläufe um die gesamte Vielfalt zu realisieren. Wer sich auf eine aufwühlende Achterbahnfahrt im Extreme Metal einlassen kann, der ist hier an der richtigen Stelle. Ganz großes Kino, im wahrsten Sinne des Wortes.


WERTUNG:





Trackliste:

1. Kingborn (6:06)
2. Minotaur (The Wrath Of Poseidon) (5:10)
3. Elegy (4:18)
4. Towards The Sun (5:42)
5. Warpledge (4:32)
6. Pathfinder (5:12)
7. The Fall Of Asterion (4:39)
8. Prologue (1:07)
9. Epilogue (5:44)
10. Under Black Sails (7:26)
11. Labyrinth (4:25)

Frank

EQUILIBRIUM – Waldschrein

Band: Equilibrium
Album: Waldschrein
Spielzeit: 20:03 min.
Releasetermin: 16.08.2013
Plattenfirma: Nuclear Blast Records
Stilrichtung: Pagan Metal
Homepage: www.equilibrium-metal.net 

Als EQUILIBRIUM 2003 mit Ihrem ersten Demo in der Szene auftauchten, war der Aufschrei nicht gerade klein und an jeder Ecke auf jedem Festival wurde die Band als das nächste große Ding gehandelt. Der erste Longplayer Turis Fratyr war 2005 eingetütet und bescherte der Band einen Deal bei Nuclear Blast Records.
Zur Vorbereitung auf das neue, vierte, Studioalbum gibt es jetzt mit „Waldschrein“ die obligatorische Überbrückungs-EP.

Los geht’s mit dem neuen Song „Waldschrein“, der auch auf dem kommenden Album enthalten sein wird. Etwas folkiger als von EQUILIBRIUM gewohnt startet die Nummer, beinhaltet aber genug Trademarks um unverkennbar als EQUILIBRIUM-Song über die Ziellinie zu kommen. 
Mit „Der Sturm“ folgt eine Neuaufnahme des Bandklassikers, der bereits auf „Turis Fratyr“ enthalten war.
„Zwergenhammer“ ist ein Uralt-Song, der es bisher noch nie auf einen Tonträger geschafft hat und noch recht deutlich vom 90er Jahre Melodic Death Metal beeinflusst ist.
Skurril wird es mit „Himmelsrand“, in der EQUILIBRIUM das Maintheme des Videospiels „Skyrim“ auf ihre Weise interpretieren. Und das klappt mal so richtig gut. Klasse.
Zum Abschluss gibt es den Titeltrack dann nochmal als Instrumentalversion.

Alles in allem eine Sache, die für EQUILIBRIUM-Sammler allein wegen „Zwergenhammer“ und „Himmelsrand“ interessant sein dürfte. Neu-Fans sollten lieber auf den Backkatalog zurück greifen.


WERTUNG:

keine Wertung

Trackliste:

1. Waldschrein (5:20)
2. Der Sturm (3:35)
3. Zwergenhammer (5:41)
4. Himmelsrand (2:34)
5. Waldschrein (Instrumental) (2:53)

Frank

STONE ORANGE – The Dreamcatcher

Band: Stone Orange
Album: The Dreamcatcher
Spielzeit: 38:51 min.
Stilrichtung: Hardrock
Plattenfirma: Street Symphonies Records
Veröffentlichung: 23.04.2013
Homepage: www.stoneorange.com

Die letzte Band aus Slowenien, die ich rezensiert habe, waren die Hairmetaller von TOXIC HEART. Das war 2009. Jetzt klopft mit STONE ORANGE eine weitere Band an die Tür unseres Magazins, ihr zweites Album „The Dreamcatcher“ im Gepäck. Aus der Hauptstadt Ljubljana kommend haben sich die Jungs bereits 2003 zusammengefunden und 2007 ihr Debüt veröffentlicht, an dem sie vier Jahre gearbeitet hatten. 2011 begannen dann die Arbeiten am Nachfolger, das Ergebnis liegt jetzt in diesen 11 Songs vor.

Sänger und Gitarrist Marko Erjavec, Gitarrist Tomo Jurca und Bassist Davorin Kovacic sind von Anfang an dabei, Drummer Andrej Obranovic wurde 2011 von Vid Zgonc ersetzt.

In ihrem Stil vermischen die Slowenen Elemente aus den 80ern aber auch den düsteren 90ern, mal hardrockig mal ein bisschen metallischer aber nie richtig hart. Ich will den Begriff progressiv eigentlich hier nicht ins Spiel bringen, aber manchmal fühlt es sich ein bisschen danach an. Auf jeden Fall dürft Ihr Euch nicht vom Cover beirren lassen. „Broken Man“ beginnt das Album mit einer schönen Hardrock Nummer. Das folgende „I Am (Whatever)“ ist ganz tief in die 90er getaucht und klingt irgendwie out. Solche Musik hört heute keiner mehr…ganz anders das tolle „Lovetron“ mit seinem großartigen Refrain oder die schöne Ballade „It Keeps On Raining“. Auch „Nobody Cares“, das vorab schon mit einem Videoclip bedacht wurde, kann überzeugen. Wenn man aber Titel wie „Pride And Pain“, „Scare Me“ oder das steife „Rockin´ & Rollin´“ gegenüber stellt, scheinen die guten Momente des Albums schnell vergessen. Musikalisch auch irgendwie hinten dran: das nachdenkliche „The Age Of Stars“, das vom Instrumental „Frozen Sky“ eingeleitet wird.

Schade eigentlich, denn auf „The Dreamcatcher“ befinden einige starke Songs, die aber im Rest der mittelmäßigen Nummern untergehen. Dabei hätten die Slowenen hier einiges richtig gemacht, eine ordentliche Steigerung zum Debüt ist aber schon mal zu verzeichnen. Bleibt also die Hoffnung auf das alles entscheidende dritte Album.

WERTUNG: 

Trackliste:

1.Broken Man
2.I Am (Whatever)
3.Pride And Pain
4.Rockin´ & Rollin´
5.It Keeps On Raining
6.Lovetron
7.Scare Me
8.Nobody Cares
9.Whites Of Their Eyes
10.Frozen Sky
11.The Age Of Stars

Stefan

VICOLO INFERNO – Hourglass

Band: Vicolo Inferno
Album: Hourglass
Spielzeit: 51:08 min.
Stilrichtung: Hardrock
Plattenfirma: Logic (il) Logic Records
Veröffentlichung: 28.05.2013
Homepage: www.facebook.com/vicoloinferno

Der Name VICOLO INFERNO hat einen geschichtlichen Hintergrund. Um 1500 n.C. Bekriegten sich feudale Familien untereinander und alles gipfelte in einer blutigen Schlacht in einer Gasse in Imola. Dieses Szenario wurde als VICOLO INFERNO bezeichnet, was wörtlich übersetzt so viel bedeutet wie „Höllengasse“ (Vicolo=Gasse, Inferno=Hölle). Darauf beziehen sich die italienischen Hardrocker gleichen Namens, die mit „Hourglass“ ihr Debüt aufgenommen haben und – natürlich – aus Imola stammen. Die Band gründete sich bereits 2003 und wurde von Sänger Igor Piattesi und Gitarrist Marco Campoli ins Leben gerufen.

Nach zwei Demos und dem Einstieg des aktuellen Bassisten Marco „Daz“ Dazzani fühlte man sich 2012 gewappnet für den ersten Longplayer. Als Schlagzeuger wird Alex „LR“ La Sala gelistet allerdings auch darauf hingewiesen, dass für alle hier zu hörenden Drums Luca Silecchia verantwortlich ist. Das Bandfoto zeigt allerdings nur drei Gestalten – scheint ein kleines Durcheinander zu geben hier.

Kommen wir zum musikalischen: die Jungs scheinen große Fans von Combos wie ARMORED SAINT sein, denn sowohl Sänger Igor erinnert an einen jungen John Bush aber auch der Sound ist an Scheiben wie „Symbol Of Salvation“ angelehnt. Je mehr ich in das Album hinein tauche, um so mehr finde ich mich Anfang der 90er wieder, als vorgenanntes Album erschien. Eigenständigkeit ist also nicht die große Stärke der Italiener.

Dabei beginnt das Album mit „Hardesia“ ziemlich hart, die Stimme ist verzerrt, aber der Chorus schreit nach den vorhin genannten Vorbildern. Der Titeltrack geht da schon gemäßigter zu Werke, aber alles erinnert an die gepanzerten Heiligen, wenn man so will. Schlecht ist der Song allerdings nicht. Leider können sich VICOLO INFERNO während der gesamten Spielzeit nicht aus dem Schatten ihrer Helden spielen und so bleiben die Songs qualitativ oft hinter dem Original zurück, auch wenn hier und da schön bluesig gerockt wird und auch Combos wie TIPSY WIT nicht weit entfernt zu sein scheinen.

Wer aber braucht eine Kopie, wenn er das Original haben kann. Das liebe Leser muss jeder für sich ausmachen, für mich ist „Hourglass“ eine nette Hardrock Scheibe, mehr aber auch nicht. Es mangelt an Songs, die in Erinnerung bleiben und vor allem an Eigenständigkeit, wenngleich die Lieder auch kompetent vorgetragen werden.

WERTUNG: 

Trackliste:

1. Hardesia
2. Hourglass
3. Tombstone
4. Dangerous Dreams
5. In Your Red
6. Cold Moon
7. Hangin´ On The Blade
8. Stonering
9. Earthquake
10. Lipstick (Bonus Track)

Stefan