IMPLODE – Under a New Sun

Band: Implode
Album: Under a New Sun
Spielzeit: 13:03 min
Stilrichtung: Modern Thrash Metal
Plattenfirma: Cremada
Veröffentlichung: 30.08.2013
Homepage: www.implodeofficial.com  

Seit 2006 besteht die Band IMPLODE. Gegründet in Mariestad/Schweden, machen sich die Jungs auf, den skandinavischen Thrash Metal Thron zu erobern.
Nach einem kompletten Album im Jahr 2011 erscheint jetzt eine EP zur Überbrückung zum nächsten Album.
Musikalisch im modernen Thrash Metal irgendwo im Dunstkreis von THE HAUNTED und alten SOILWORK angesiedelt, rechne ich der Band durchaus Chancen in ihrem Vorhaben aus, groß raus zu kommen, auch wenn die Konkurrenz gerade in Skandinavien alles andere als klein ist.
Produktion und Songwriting gehen absolut in Ordnung und ich bin gespannt, in welche Richtung der Karrierezeiger ausschlagen wird.

Freunde des modernen Thrash sollten ein Ohr riskieren. Für Old Schooler ist das Material definitiv zu modern. 

WERTUNG:

ohne Wertung

Trackliste:

1. She (3:44)
2. We re The Soil (3:38)
3. Under A New Sun (2:51)
4. A Grim Smile Fades (2:50)

Frank  

NIVA – Magnitude

Band: Niva
Album: Magnitude
Spielzeit: 41:00 min.
Stilrichtung: AOR, Hardrock
Plattenfirma: AOR Heaven
Veröffentlichung: 30.08.2013
Homepage: www.facebook.com/nivasweden

Für manche ist der Schwede Tony Niva ein altbekannter Rumtreiber, der seine ersten Sporen mit einer Combo namens ZANITY verdiente. Das war 1987, kurz bevor er zu SWEDISH EROTICA stieß, wo er für Backing Vocals auf dem selbstbetitelten Überhammer zuständig war. Weiter ging es mit Bands wie AXIA oder LION´S SHARE, wo er an der Seite von Pontus Egberg (THE POODLES) zwei Alben einsang. Aber auch Solo war der Schwede schon das ein oder andere Mal zugange. Sein erstes Album „No Capitulation“ erschien 1994 u.a. mit EUROPE Drummer Ian Haughland, 2011 wagte er sich mit „Gold From The Future“ ein zweites Mal an eine Soloscheibe. Beide wurden nur in Japan veröffentlicht. Das letzte Bandprojekt „Final Warning“ von OXYGEN erschien vor gut einem Jahr, konnte aber nicht so ganz überzeugen.

Jetzt steht mit „Magnitude“ sein erster internationaler sprich europäischer Auftritt ins Haus. Zusammen mit Roger Ljunggren und Marcus Persson entstanden 11 Songs im klassischen AOR Gewand, die ansehnlich produziert wurden.

Der Opener „Never Too Late“ erinnert stark an den letzten Output der Landsmänner H.E.A.T. – hochmelodischer AOR/Hardrock mit aalglattem Sound. Schön schön und auch einprägsam. Aber auch lange haltbar? Das wird die Zeit zeigen, auf jeden Fall machen Songs wie „Perfect Life“ echt Laune. Im Verlauf gibt es mit „Just Another Heartache“, „I Feel So Alone“ oder „My First And Only One“ echte Hingucker bzw. Hinhörer, aber auch den ein oder anderen Song, der einfach zu gleich klingt. Das wird vor allem in der zweiten Hälfte des Albums klar. Da würde etwas mehr Abwechslung nicht schaden.

Für Fans von H.E.A.T. und Kollegen ist „Magnitude“ sicher ein gefundenes Fresschen. Hier und da klingen die Songs ein bisschen zu konstruiert und sind dabei immer auf Melodie getrimmt. Unterm Strich ist die neue aus dem Hause NIVA aber durchaus empfehlenswert. Typischer kann Scandi-AOR nicht klingen.

WERTUNG:

 Trackliste:

1.Never Too Late
2.Perfect Life
3.My First And Only One
4.Just Another Heartache
5.In A Misty Light
6.Always Somewhere
7.Let It Shine
8.Spanish Lullaby
9.Do It Again
10.Never Say Goodbye
11.Feel So Alone

Stefan

LEGEND – The Dark Place

Band: Legend 
Album: The Dark Place
Spielzeit: 52:23 min
Stilrichtung: NWOBHM 
Plattenfirma: High Roller Records
Veröffentlichung: 30.08.2013
Homepage: www.legendjersey.com

Die Frage, was eine Band die es zu Ihrer „Blütezeit“ auf gerade mal 1 reguläres Album gebracht hat und dann wieder in der Versenkung verschwunden ist (von einem wenig beachteten Album 2003 mal abgesehen), 30 Jahre später noch Relevantes zu sagen hat, ist wohl durchaus berechtigt. Ähnlich wie die von Chris vor wenigen Monaten abgefeierten NWOBHM-Veteranen Satan („Life Sentence“) oder die unkaputtbaren Demon („Unbroken“) haben sich die von der britischen Insel Jersey stammenden LEGEND nicht auf Ihrem bescheidenen Underground-Legenden Status ausruhen wollen, die Gitarren und Amps entstaubt und im Herbst Ihrer „Karriere“ ein saustarkes Album abgeliefert. Und eines gleich vorweg – bei wem auch nur ein Hauch von NWOBHM in seinen Adern fließt, der MUSS sich diese Scheibe ohne Wenn und Aber sofort auf den Einkaufszettel schreiben. Jetzt. Aber fix. Erledigt? Ok, dann schauen wir uns die Platte mal genauer an, denn geiler geht’s eigentlich nimmer. 

Artwork und Label der nur auf Vinyl erhäaltlichen Scheibe lassen spontan vielleicht auf eine weitere schwedische Okkult-Rock Kapelle tippen – die Music von LEGEND könnte davon aber nicht weiter entfernt sein: Geprägt wird „The Dark Place“ von dem hochmelodischen, treffsicheren Gesang von Fronter Mike Lezala sowie den geilen Gitarrensoli von den Brüdern Pete und Neil Haworth. Im Gegensatz zu vielen anderen NWOBHM Vertretern die Ihren Sound den aktuellen Trends mal mehr mal weniger gelungen anpassen, versuchen LEGEND erst gar nicht zeitgemäß oder übertrieben hart zu klingen sondern ziehen Ihr Ding mit sympathischer Gelassenheit durch. Geile Riffs gibt’s im Akkord, die Melodien und Harmoniegesänge sitzen wie die Eins und die Songs rocken munter klassisch nach vorne. Dabei werden immer wieder verträumte, oft von Akustikgitarren getragene Parts eingearbeitet, wie in dem genialen, überlangen Stampfer „Red“ oder „Taste Of Life“. Dass auf die gesamte Spielzeit nie Langeweile aufkommt, ist, neben der ungemein hohen Hookdichte, auch dem enormen Abwechslungsreichtum der Arrangements geschuldet. Irgendwie erinnert mich die Melodieversessenheit, der sehr moderate Härtegrad und die warme, aber nicht rumpelige Produktion (die Rhythmusgitarren und Drums klingen einfach perfekt!) dezent an die US-Kauze von Heart of Cygnus. Jeder der 11 Tracks ist ein Kracher – ob das mit ruhigen, Maiden-typischen Gitarren eingeleitete „Halls Of The Dead“, dass sich zum unwiderstehlichen Banger mausert, das straight nach vorne rockende „Paragon“, der ansteckende Refrain im Titelsong „The Dark Place“ oder der mit einem ausufernden Gitarrensolo veredelte letzte Track „Play Your Game“ – NWOBHM Fans bekommen hier ihre Vollbedienung. 

Es wäre LEGEND wirklich zu wünschen, dass sie mit „The Dark Place“ wenigstens ein wenig der Aufmerksamkeit bekommen, die Ihnen nach all den Jahren zusteht. Denn auch ohne den Opa-Bonus kann die Band mit einem rundum gelungenen Album dem Nachwuchs noch zeigen wie ein ordentliches Pfund Rock zu klingen hat.

WERTUNG:





Trackliste:

01. The Dark Place
02. Red
03. Halls Of The Dead
04. The Watcher
05. Taste Of Life
06. Too Late To Be A Hero
07. Monster On The Street
08. Paragon
09. Burn With Your Demons
10. Questions And Answers
11. Play Your Game

Mario

PERFECT CRIME (RU) – Perfect Crime

Band: Perfect Crime (Russland)
Album: Perfect Crime
Spielzeit: 45:09 min.
Stilrichtung: Hardrock
Plattenfirma: Life Music
Veröffentlichung: 25.02.2013
Homepage: www.facebook.com/perfect.crime.band

Ist da wohl ein Chucky-Fan unter den Jungs der russischen Hardrockband PERFECT CRIME (nicht zu verwechseln mit der Female Fronted US Band). Denn der Teddy auf dem Cover zerlegt anscheinend nicht nur Artgenossen. Der Mörderteddy ist sozusagen unterwegs. Ob die Musik von Ivan Noskov (vocals), Sergey Gindiya (guitars), Nikita Borovkov (guitars), Alexander Fedonin (bass) und Eugeniy Korablev (drums) wohl auch dazu passt?

Der Sound knallt schön knackig aus den Boxen, nur die Spieluhrenversion von „Freude schöner Götterfunke“ am Anfang des Intros ist so ne Sache. Überhaupt ist das Intro – obwohl äußerst kompetent vorgetragen – etwas zu lang und hätte eher als Instrumental weiter hinten auf der Playlist getaugt. „The Trap“ beginnt dann aber unerwartet stark. Die Produktion ist auf Hochglanz getrimmt, die Gitarrenarbeit ist mehr als solide und Sänger Ivan hat eine perfekte Stimme für diese Art von Musik. Auch die hohen Screams hat der Junge drauf – Respekt. „Into The Light“ sorgt für noch etwas mehr Melodie, ist aber im Schatten des Openers sowie des folgenden „Runnin´Wild“ etwas blass. Hier lebt die Zeit Ende der 1980er bzw. Anfang der 1990er noch mal schön auf. Die Ballade „Lookin´ For“ ist etwas auf GUNS´N ROSES getrimmt und der fluffige Rocker „Watch Out“ könnte als Essenz der Russen gesehen werden. Mit „One More Time“ ist noch mal eine Ballade am Start bevor „Call Of My Heart“ eine recht kurzweilige Dreiviertelstunde mit einem Riffing a´la STRYPER beschließt.

Natürlich war das hier alles schon da – Neues vernimmt man auf dem selbstbetitelten Erstling von PERFECT CRIME nicht. Aber die wirklich sehr gute Produktion sowie das weitgehend gute Songwriting machen aus diesem Silberling eine kleine Überraschung. Für alle Fans des Spät-Achtziger Hardrock aus den USA liefern diese Russen den Gegenpol – wenn auch fast 25 Jahre zu spät!

WERTUNG: 

Trackliste:

1.Intro
2.The Trap
3.Into The Light
4.Runnin´Wild
5.Lookin´ For
6.Watch Out!
7.If You Tell Me No
8.Open Your Eyes
9.One More Time
10.Call Of My Heart

Stefan

BRETT WALKER – Straight Jacket Vacation

Band: Brett Walker
Album: Straight Jacket Vacation 
Spielzeit: 53:10 min
Releasetermin: 30.08.2013 
Plattenfirma: AOR Heaven
Stilrichtung: Melodic Rock
Homepage: www.aorheaven.com 

Am Montag, den 8.Juli 2013 verstarb BRETT WALKER mit gerade einmal 51 Jahren im Schlaf. Vollkommen unerwartet und viel zu früh wurde da ein Mann aus dem Leben gerissen, der die AOR – und Melodic Rock Szene in den letzten 25 Jahren unnachahmlich bereichert hat. Egal ob als Songwriter oder Sänger, die Liste seiner Meriten ist lang und beeindruckend. 

Brett Walkers Karriere im Musikbusiness begann früh.  Im Alter von 21 Jahren zog er 1983 von Oklahoma nach Los Angeles, um sich dort in der damals boomenden Rockszene einen Namen zu machen. In der Folgezeit kollaborierte er unter anderem mit Genregrößen wie Jim Peterik (SURVIVOR), Jonathan Cain von JOURNEY und der Band ALIAS, für die er 1991 an dem Song „Waiting For Love“ mitschrieb, einer weltweiten Top 10 Hitsingle. Darüber hinaus war Walker noch ein gerne genommener Musik-Komponist für TV Serien (u.a. Baywatch, Malcom in the Middle und One Tree Hill.) 

Als wenn das nicht schon zuviel der Ehre wäre, zeichnete sich Mister Walker aber auch und vor allem als exzellenter Solokünstler aus. Sein Solodebüt „Nevertheless“ aus dem Jahre 1994 hat bis zum heutigen Tage unter AOR Fans einen Ruf wie Donnerhall und ist vielleicht eines der besten Genrewerken der Neunziger Jahre. 

Am 30.08. erscheint mit „Straight Jacket Vacation“ über das Label AOR Heaven posthum der musikalische Nachruf dieses überaus talentierten Mannes. Zehn Songs, stillistisch allesamt irgendwo zwischen BRYAN ADAMS, RICK SPRINGFIELD  und STAN BUSH, aber trotzdem immer zu 100 % BRETT WALKER. Einzelne Lieder hervorzuheben ist hier meiner Meinung nach komplett unnötig. Der geneigte Melodic-Fan bekommt bodenständigen, tief in den 80er Jahren verwurzelten Rock serviert – mal schneller, mal etwas langsamer, aber zu jeder Zeit absolut homogen und stimmig.

Fans werden hier sowieso zugreifen, an alle anderen die sich bisher wenig bis gar nicht mit BRETT WALKER beschäftigt haben: Leute, tut euch einen Gefallen und hört zumindestens mal rein und erweist damit dieser viel zu früh verstorbenen AOR Ikone euren Respekt.

Rest in Peace Brett, you will be very missed…

WERTUNG:





Trackliste:

01. Reaching For The Stars
02. What About You
03. Better Than Goodbye
04. Streetlights Burning
05. I’ll Bet It Hurts
06. More Than I
07. Good Enough
08. Waiting For Love
09. I’m Gonna Fly
10. So Happy I’m Cryin
11. Unlucky At Love
12. Someday I’m Gonna Be Famous

Marco

TORMENT – Suffocated Dreams (Re-Release)

Band: Torment
Album:  Suffocated Dreams (Re-Release) 
Spielzeit: 35:03: min.
Stilrichtung:  Thrash Metal
Plattenfirma: Punishment 18 Records
Veröffentlichung:  23.09.2013
Homepage: www.facebook.com/pages/Torment/157391966048

TORMENT aus Italien wurden 2002 in Mailand gegründet und haben bisher zwei Alben und eine EP veröffentlicht . Das Debüt „Suffocated Dreams“ wurde nun von Punishment 18 Records neu aufgelegt.

Geboten werden 35 Minuten roher, schneller und kompromissloser Thrash Metal der alten amerikanischen Schule, besonders Slayer scheint der Vierer viel gehört zu haben. Nur spielen Tom Araya & Co nochmal in einer ganz anderen Liga. Die Musiker von TORMENT verstehen zwar ihr Handwerk und feuern einige gute Riffs, nette Soli sowie ein druckvolles, wenn auch gelegentlich leicht monotones Drumming aus den Rohren. Allerdings wirkt Sänger Fabri mit seinen schwarzmetallischen Vocals doch etwas limitiert und auch die Songs verlieren sich in der Masse der Nachahmungstäter der alten Thrash Helden.

An der Produktion werden sich die Geister zusätzlich scheiden, für die einen dürfte diese zu rumpeligen Proberaum-Sound haben, wieder andere werden genau diesen Fakt als erdig-oldschoolig einstufen. Zeitgemäß ist die Produktion auf jeden Fall nicht und nimmt dem Sound der Italiener so auch etwas an Durchschlagskraft.

Abschließend bleibt festzuhalten: TORMENT sind nur etwas für Thrash Fanatiker mit einem Hang zu Bands wie Slayer, Possessed und Desaster.

WERTUNG:





Trackliste:
1. Oppressed
2. Mystery of the Soul
3. In Your Subconscious
4. Never See the Light
5. Pathology
6. Illusive Tranquillity
7. Poisoned Existence
8. Living Mannequin

Chris

ARVEN – Black is the Colour

Band: Arven
Album: Black is the Colour
Spielzeit: 52:05 min
Stilrichtung: Epic/Melodic Metal
Plattenfirma: Massacre Records
Veröffentlichung: 23.08.2013
Homepage: www.arvenmusic.com

Aus der Rhein Main Metropole kommt nicht nur Äppelwoi und Grie Soß mit Ei, nein auch die ein oder andere Metalband ist dort zu Hause. Die bekannteste sind vielleicht die Thrashurgesteine TANKARD, seit ihrem Debütalbum „Circle of Light“ aus dem Jahre 2011 sind aber auch die Epic/Melodicmetaller von ARVEN ein Begriff in der Szene. Obwohl das Wort Metaller hier nicht so ganz passt, denn die Band besteht im überwiegenden Teil aus weiblichen Mitgliedern. Ja richtig gehört, satte fünf Instrumente werden von Metalamazonen bedient, der einzige männliche Part und somit Hahn im Korb ist der Schlagzeuger Till Felden. Die Damen hören auf die folgenden Namen, Carina Hanselmann (Gesang), Anastasia Schmidt (Gitarre), Ines Thome (Gitarre), Lena Yatsula (Keyboard) sowie Lisa Geiß (Bass).
Seit ihrem damaligen Debütalbum war die Truppe wahrlich nicht untätig und beackerte viele Clubs und Festivals der Republik. Somit erspielte man sich eine breite Fanbase die schon mit dem Debüt sehr beachtlich war, denn dieses war damals eines der erfolgreichsten Debütveröffentlichungen des Jahres.
Auf dem neuen Album ist mit Stefan Schmidt (VAN CANTO) auch ein Gastsänger mit an Bord und laut Hauptsongwriterin Anastasia Schmidt ist es im Vergleich zum Debüt  härter und düsterer geworden, besticht aber nach wie vor durch seine Melodic und den verträumten Passagen. Ich denke Fans von NIGHTWISH oder EDENBRIDGE sind hier genau richtig!
So, genug Infos, steigen wir direkt mal mit dem Opener „Believe“ in die Scheibe ein. Der Song beginnt recht flott und wird dann ziemlich schnell von der engelsgleichen Stimme von Fronterin Carina übernommen, die sehr gut zur Mucke passt. Herzstück des Songs ist mit Sicherheit der eingängige Chorus, der einem schon nach kurzer Zeit im Gedächtnis bleibt. Ein starker Einstieg, der bei den Genrefans mit Sicherheit Lust auf mehr machen wird!
Auch das folgende „Don’t look back“ geht direkt gut los und überzeugt auf den ersten Metern mit seinen treibenden Rythmen und den gut platzierten Melodien. Vom Chorus her ist man zwar etwas schwächer als beim Vorgängersong, trotzdem lässt sich die Nummer aber gut hören und reiht sich schön ein.
Weiter geht es mit dem verträumten „Rainsong“. Der fast schon poppige Chorus dürfte zwar nicht jedem Metaller schmecken, aber man muss sagen das natürlich der Song wunderbar zur Stimme von Carina passt.
So, jetzt hätte ich aber mal wieder gerne einen Topsong wie den Opener bitte! Und mit dem Gastsängerbeitrag von Stefan Schmidt bei „I am the One“ haben wir diesen dann gleich auch. Carina und Stefan spielen sich gekonnt die Bälle zu und auch der Song hat einige feine Stellen zu bieten. Hier kommen Genrefans wieder voll auf ihre Kosten!
Der Mittelteil der Platte wird von dem musikalisch sehr abwechslungsreichen „All i got“, dem melodischem „My Darkest Dream“ und dem sehr coolen Instrumental „Cercle d Emeraude“ perfekt ausgefüllt. Hier kommt zu keiner Zeit Langeweile auf!
Anschließend gibt es dann noch das Symphonic Metal typische „In your Dreams“ auf die Ohren, bevor es mit „Firesite Stories“ und dem offiziellen Abschlusssong „My Fall“ zwei, wie ich finde, etwas schwächere Nummer zu hören gibt.
Als Bonustracks gibt es dann noch zwei Irish Folk Versionen, die zwar auch gut umgesetzt sind, aber ich finde die Truppe bei den metallischen Songs wesentlich stärker. Aber als kleine Abwechslung und anderer Seite der Band gehen die Nummer natürlich in Ordnung.

Anspieltipps:

Mit Sicherheit kann ich euch hier den Opener “Believe”, “I am the One”, “My Darkest Dream” und “In your Dreams” ans Herz legen.

Fazit :

So richtig viel falsch machen die Mädels und der Junge von ARVEN nichts auf ihrem neuen Album. Man bietet den Genrefans genau das was sie denke ich erwarten, hat ein paar richtig starke Tracks auf Lager und auch eine gute Spielzeit an Bord.
Mir hat das Album auf jeden Fall Spaß gemacht und ich denke das dies auch den Genreliebhabern so gehen wird!
Für alle anderen ist dieses Album vermutlich zu kitschig und seicht, aber liebe Todesmetaller wird sind ja tolerant und gönnen jedem seine Spielwiese.
Ganz in den höchsten Punktebereich dringt man für mich aber hier noch nicht vor, dafür müssen einfach noch ein paar mehr griffigere Songs her, eine starke Leistung kann man ARVEN auf  “Black is the Colour” aber trotzdem bescheinigen.
Nicht mehr aber auch nicht weniger!

WERTUNG:





Trackliste:

01. Believe
02. Don’t look back
03. Rainsong
04. The One for me
05. All i got
06. My Darkest Dream
07. Cercle d Emeraude
08. In your Dreams
09. Firesite Stories
10. My Fall
11. Ride On (Irish Folk Cover Bonustrack)
12. Black is the Colour (Irish Folk Cover Bonustrack)

Julian

SEVEN WITCHES – Rebirth

Band: Seven Witches
Album: Rebirth
Spielzeit: 40:25 min
Stilrichtung: Heavy/Power Metal
Plattenfirma: FrostByte 
Veröffentlichung: 30.08.2013
Homepage:  www.facebook.com/pages/Seven-Witches-Official/185545834901482

„Rebirth“, Streich Nummer neun der New Jersey Heavy/Power Truppe von SEVEN WITCHES steht dieser Tage in den Startlöchern. Saitenhexer Jack Frost hat diesmal Anthony Cross (Vocals), Johnny Kelly (Drums), und Ronnie Parkes (Bass) um sich geschart um den Nachfolger des 2011er Outputs „Call upon the Wicked“ einzuspielen.
Der Titel des Langspielers irritiert mich bei jedem Durchlauf mehr. Eine Wiedergeburt ist für mich leider zu keinem Zeitpunkt zu erkennen. Zum einen zieht Anthony Cross im Vergleich mit seinen Vorgängern Alan Tecchio und James Rivera den Kürzeren. Anthony singt ordentlich, keine Frage, allerdings gelingt es ihm nicht den Songs seinen Stempel aufzudrücken.
Zum anderen ist das Songmaterial bis auf ein paar wenige Ausnahmen eher austauschbare Durchschnittsware, es fehlt an Überraschungen, Power und Spielfreude. Erst wenn die Handbremse zumindest etwas gelöst wird, wie etwa bei „Nightmare Man“, „Stand or Fall“ oder dem Abschlusssong „Poison All The People“ (der auch der beste ist), erahnt man das Potential der Band. 
Die Gitarrenarbeit von Mr. Frost ist gewohnt stark, es gibt jede Menge feiner Riffs, leider fehlt es „Rebirth“ an Durchschlagskraft, was auch an der für meinen Geschmack etwas zu zahmen Produktion liegt. 

Zu schlecht soll die Scheibe aber auch nicht wegkommen, die Songs sind alle auf einem soliden Niveau angesiedelt und die Musiker machen einen ordentlichen Job. Aber eben nicht mehr. Fans der Band und eingefleischte Anhänger der von SEVEN WITCHES vertretenen Stilrichtungen werden dem Album sicher einen gewissen Reiz abgewinnen können. Für mich liegt „Rebirth“ knapp über dem Durchschnitt.

WERTUNG:





Trackliste:

01. Man In The Mirror (Enemy Within)
02. Claustrophic (No Way Out)
03. Nightmare Man
04. Stand Or Fall
05. Hang ‚em High
06. True Blood
07. Head First
08. Rebirth
09. Riders Of Doom
10. Poison All The People

Chris

LUCID DREAMING – The Chronicles Pt I

Band: Lucid Dreaming
Album: The Chronicles Pt I
Spielzeit: 76:07 min
Stilrichtung: Melodic Power Metal
Plattenfirma: Limb Music
Veröffentlichung: 02.08.2013
Homepage: www.facebook.com/luciddreamingmetal

Metal-Opern gibt es ja seit Jahren wie Sand am Meer. AYERON, AVANTASIA oder MISSA MERCURIA, um nur die bekanntesten zu nennen, haben die Messlatte allerdings für dieses Genre ziemlich hochgelegt. LUCID DREAMING gehen nicht ganz den Weg der aufgezählten Projekte, LUCID DREAMING verbinden Power Metal mit einigen folkloristischen Elementen und machen somit ihr eigenes Ding. „The Chronicles Pt. I“, das erste Album, in einer sicherlich langen Reihe von kommenden Alben, weiß sich mit diesem Stilmix deutlich abzuheben.
Der Mastermind hinter diesem Projekt ist ELVENPATH Gitarrist Till Oberboßel, der sich hiermit einen Traum von einem eigenen Projekt mit unterschiedlichen Sängern erfüllt.
Thematisch wurden die ersten beiden Bände der Fantasy-Pentalogie „The Chronicles of Prydain“ des Autors Lloyd Alexander ausgewählt. Eine Fantasy Geschichte aus der walisischen Mythologie.
Neben den Sängern, welche die Charaktere Prydains darstellen, konnten einige talentierte Musiker für die instrumentale Seite gewonnen werden. Philipp Koch (SYNCHRONIC, OPALESSENCE) saß am Schlagzeug und die Gitarristen Michael Petrick (SYNCHRONIC) und Oliver Rossow (ELVENPATH) waren für einen Großteil der Soli zuständig. Till selbst übernahm dabei alle übrigen Instrumente.
An etablierten Sängern/-innen konnten u.a. Alexx Stahl (ROXXCALIBUR), Jutta Weinhold (Ex-ZED YAGO, JUTTA WEINHOLD BAND), Thassilo Herbert (DRAGONSFIRE) und Leo Stivala (FORSAKEN) gewonnen werden.
Viele Infos, typisch für so ein Projekt, jetzt haben wir uns denke ich mal etwas Mucke verdient. Starten wir also direkt mal mit dem ersten Song „Introduction“, welches wie der Name schon sagt, ein Intro geworden ist. Genretypisch halt. Das anschließende „Motherless Child“ steigt direkt mal mit einem ordentlichen hohen Schrei ein. Recht schnell übernehmen aber die kraftvollen Rythmusmaschinen und die melodischen Riffs das Zepter und in Verbindung mit dem eingängigen Chorus entwickelt sich eine Nummer die direkt im Kopf bleibt, sehr schön! Ein gelungener, langer Einstieg.
„The Quest for the white Pig“ steht seinem Vorgänger eigentlich in nichts nach, der Chorus ist packend, die Riffs schön metallisch aber doch melodisch und die unterschiedlichen Gesangsstile passen sehr schön. Eine gekonnte Weiterführung also des bislang eingeschlagenen Weges.
Das langsame „Side by Side“ geht zwar auch ganz in Ordnung, aber solche Nummern habe ich tausendmal schon woanders gehört, reißt mich jetzt nicht wirklich vom Hocker.
Die unvergleichliche Jutta Weinhold veredelt dann gesanglich das anschließende „To Caer Dathyl“ welches sich aber auch ansonsten prima einreiht und durch seinen Bombenchorus noch lange im Hirn herumgeistern wird. Klasse!
Über den weiteren Mittelteil helfen uns ganz gut das stampfende und gesanglich sehr unterschiedliche „Swords for Pyrdain“ sowie das schnelle „Where Evil Rides“.
Beim letzteren sticht mal wieder der klasse, mehrstimmige Chorus hervor.
Aber die Jungs und Mädels haben ihr Pulver noch nicht verschossen, das beweisen sie uns im letzten Abschnitt der Platte indem man noch so starke Tracks wie „The Price“, erneut mit der Röhre von Jutta Weinhold, und „No Turning Back“ auf Lager hat.
Mit dem abschließenden „Farewell“ geht dann eine sehr lange, aber sehr interessante, Platte zu Ende und man kommt nicht daran vorbei sich bald erneut auf eine Reise in die Welt von LUCID DREAMING zu begeben!

Anspieltipps:

Ganz klar stechen hier “Motherless Child”, “The Quest for the white Pig”, “To Caer Dathyl”, “Swords for Pyrdain” sowie “Where Evil Rides” heraus.

Fazit :

Zu erst war ich wirklich skeptisch ob die ganzen Vorschusslorbeeren von LUCID DREAMING gerechtfertigt waren und ob man ganz im Stile der großen AVANTASIA eine ähnlich packende Metaloper hinbekommen hat. Nach ein paar Durchläufen kann ich aber sagen, Hut ab Leute, gut gemacht!
Zwar ist man nicht ganz im Fahrwasser von Tobi Sammets Flagschiff unterwegs, aber das wollte man ja auch gar nicht. Hier regiert wesentlich mehr der Power Metalanteil und nicht zu sehr der Bombastanteil. Und das ist auch gut so!
Denn so grenzt man sich schön ab und zielt auf eine ganz andere Käuferschaft ab.
Auch die Sängerauswahl ist sehr gut, es muss also nicht immer ein Bob Catley oder Michael Kiske sein.
Die Spielzeit hätte ein bisschen kürzer sein können und auch der ein oder andere Song etwas griffiger, aber ansonsten finden Melodic Powermetal Anhänger das was sie erwarten, klare Empfehlung also von meiner Seite!

WERTUNG:





Trackliste:

01. Introduction
02. Motherless Child
03. The Quest for the white Pig
04. Side by Side
05. To Caer Dathyl
06. Swords for Prydain
07. Land of Darkness
08. Where Evil Rides
09. The Price
10. No turning back
11. Farewell

Julian

FERGIE FREDERIKSEN – Any Given Moment

Band: Fergie Frederiksen
Album: Any Given Moment
Spielzeit: 58:14 min
Releasetermin: 23.08.2013
Plattenfirma: Frontiers Records
Stilrichtung: Melodic Rock
Homepage: www.frontiers.it

Dennis “Fergie” Frederiksen, ist noch vielen Melodic Rock und AOR Freunden als einer der ehemaligen Sänger von TOTO (u.a. „Isolation“, 1984) bekannt. Auch darüber hinaus gilt der inzwischen 62-jährige in der Rockszene als „Hansdampf –in-allen-Gassen“. So arbeitete der gebürtige Amerikaner aus Grand Rapids, Michigan unter anderem früh in seiner Karriere als Backgroundsänger für SURVIVOR („Eye Of The Tiger, 1982), verdingte sich als Vokalist auf LE ROUX’s 1983er Klassiker „So Fired Up“ und sang, als besonderes Sahnehäubchen, das 2002er Debütalbum von MECCA mit ein (im Übrigen meiner Meinung nach eines der besten AOR Werke des jungen neuen Jahrtausends).
Trotz einer belastenden Leberkrebsdiagnose im Jahre 2010 ließ sich Fergie nicht unterkriegen und veröffentlichte vor zwei Jahren mit „Happiness Is The Road“ ein vielbeachtetes Melodic Rock Album , auf dem ihm kein geringerer als Pink Cream 69 Tausendsassa Dennis Ward sowohl künstlerisch als auch produktionstechnisch unter die Arme griff. 
Dennis Ward ist auf „Any Given Moment“ zwar nicht mehr mit von der Partie, allerdings hat Fergie für mehr als adequaten Ersatz gesorgt. Diesmal kam eine Zusammenarbeit mit dem italienischen Produzenten Alessandro Del Vecchio zustande (letzterer arbeitete schon für Koriphäen wie Glenn Hughes und Jeff Scott Soto). 
Auch auf dem inzwischen dritten Soloalbum von FERGIE FREDERIKSEN regiert wieder einmal die pure Melodie. Elf ausdrucksstarke Melodic Rock Nummern, tief verwurzelt im Sound der guten alten Achtziger, schmiegen und schmeicheln sich in des Hörers Ohr und bleiben dort ohne weitere Umwege auch stecken.
Besonders erwähnenswert wären noch zum einen „Not Alone“, ein Duett mit der norwegischen AOR Beautyqueen ISSA  und die Neuaufnahme des TOTO Klassikers „Angel Don’t Cry“ (von Frederiksen ursprünglich höchstpersönlich auf deren 1984er Werk „Isolation“ eingesungen).

AOR Fans im speziellen und FERGIE FREDERIKSEN Fans im besonderen können hier wieder mal bedenkenlos zugreifen! 

WERTUNG:





Trackliste:

01.Last Battle Of My War
02.Let Go
03.Price Of Loving You
04. I’ll Be The One
05. Times Will Change
06. How Many Roads
07. Candies In The Dark
08. Any Given Moment
09. Not Alone
10. When The Battle Is Over
11. Angel Don’t Cry

Marco