JOEY SUMMER – Even The Saints Are Sinners

Band: Joey Summer
Album: Even The Saints Are Sinners
Spielzeit: 39:13 min.
Stilrichtung: Hardrock
Plattenfirma: Perris Records
Veröffentlichung: 14.05.2013
Homepage: www.joeysummer.com

„Even The Saints Are Sinners“ ist das mittlerweile dritte Album des Brasilianers JOEY SUMMER, das ich rezensieren darf. Seine erste komplett in Englisch gesungene Scheibe „Written On The Horizon“ hat mich nicht umgehauen, aber sie bot gute Hardrock-Kost mit ziemlich schlechtem Sound. Auch der Nachfolger „One Bite From Paradise“ hatte die Kellerkrankheit – so nenne ich Platten, die in kleinen (meist eigenen) Kellerstudios aufgenommen wurden und nicht eben mit einem tollen Sound glänzen sondern eher an Demos erinnern. Nun steht mit „Even The Saints Are Sinners“ eine neue Scheibe aus dem Hause JOEY SUMMER an und es bietet sich wieder nicht mehr als Demo-Standard. Im Gegenteil, das Ding ist soundmäßig noch schlechter als die letzten beiden – leider. Da stellt sich mir die Frage, ob es nicht anders geht oder ob es echt eine Geldfrage ist, diese 9 neuen Stücke in ein halbwegs ordentliches Gewand zu packen.

Auch die Mannschaft hat sich geändert, waren auf dem letzten Dreher noch Fredrik Bergh (STREET TALK), Tommy Denander (praktisch überall) oder Frederic Slama (AOR) als Gastmusiker vertreten und der Großteil der Songs von Daniel Lamas (keyboards) sowie Geraldo Abdo (drums) sowie dem Chef persönlich (vocals, guitars, bass) eingespielt, ist JOEY SUMMER jetzt mehr oder minder Einzelkämpfer und hat sich Sacha Spiegel (drums), Michael Müller (bass), Peter Östros (guitar) (beide JADED HEART) und David Mark Pearce (guitar) als feste Gastmusiker geangelt.

„Another Shot“ eröffnet den Reigen. Geboten wird wie schon auf den Vorgängeralben Hardrock mit AOR Anleihen. Eingängige Hooks, Keyboards hier und da und der äußerst dumpfe und dünne Sound, der an schlechte Soundtracks aus den 80ern erinnert. Die folgende Coverversion von P.LION´s Italodance Hit „Happy Children“ schießt aber den Vogel ab. JOEY SUMMER hat ja auch in der Vergangenheit sein Faible für Fremdkompositionen zur Schau gestellt, war aber in der Songauswahl bei Weitem stilsicherer als hier. Der Song nervt einfach nur. Das schleppende „Our Love Is Waiting“ kann da nicht viel Boden gut machen. Auch „Lucky One“, „Shot In The Mirror“ oder „No Matter Where You Go“ sind durchschnittliche Songs, wie man sie schon 100 mal gehört hat und locken bei all der guten Musik auf diesem Planeten wohl keinen mehr vor dem Ofen hervor. Einzig Stücke wie „On The Road“ können etwas herausstechen.

Es ist echt schade, aber hat mir das 2010er Album „Written On The Horizon“ noch relativ gut gefallen, hat sich über die Jahre ein Abwärtstrend eingestellt, der sich selbst von den guten Mitmusikern nicht stoppen ließ. So bleibt nur das unsägliche Prädikat „nicht der Rede wert“ für „Even The Saints Are Sinners“.

WERTUNG: 

Trackliste:

1.Another Shot
2.Happy Children
3.Our Love Is Waiting
4.Lucky One
5.On The Road
6.Hearts In Flames
7.No Matter Where You Go
8.Looking For Love
9.Shot In The Mirror

Stefan

DESTROYERS OF ALL – Into the Fire

Band: Destroyers of All
Album: Into the Fire
Spielzeit: 25:00 min.
Releasetermin: 31.05.2013
Plattenfirma: Unsigned
Stilrichtung: Death Thrash Metal
Homepage: www.destroyersofall.com

Sollte Euch der Name DESTROYERS OF ALL nichts sagen, so ist das erstmal nicht weiter verwunderlich. Die Band existiert erst seit knapp 2 Jahren und ist derzeit auch noch ohne Plattenvertrag.
Nach diversen Line-Up Wechseln legen die Portugiesen jetzt Ihre erste Demo-EP vor und die kann sich durchaus sehen lassen. 
Während die Basis der 4 Songs, das relativ belanglose Intro und Outro mal außer acht gelassen, im 80er Jahre Thrash und Death Metal verwurzelt ist, schafft es die Truppe immer wieder für Überraschungsmomente zu sorgen. Diese gibt es in Form von Ausflügen in den Black Metal (NAGLFAR und Co. lassen grüßen), Technical Death (MESHUGGA) oder Modern Thrash (PANTERA). Doch das ist längst nicht alles, selbst Symphonic Metal Elemente und Hardrock-Zitate gehören zum teilweise recht wilden Stilmix der Iberer.
Was interessant klingt bleibt aber leider nicht immer zwingend im Gehörgang hängen, ist allerdings überraschend gut produziert und über die technischen Fähigkeiten der einzelnen Musiker braucht man ebenfalls nicht meckern.

Somit kann man dieses Demo allen empfehlen, die auf einen guten Mix aus Death und Thrash Metal mit vereinzelten Zitaten aus genrefremden Musikstilen abfahren. Sollten die Jungs etwas mehr Eingängigkeit in ihr Songwriting bekommen, dürfte die Extrem-Metal-Szene schon bald ernsthafte Konkurrenz bekommen. Bis dahin geb ich gute sechs Punkte.

WERTUNG:





Trackliste:

1. Beginning Of The End (Intro) (1:00)
2. Soul Retrieval (6:08)
3. Into The Fire (3:46)
4. M4 (6:54)
5. Astral Projection (5:38)
6. Nothing Left (1:34)

Frank

EBONY WALL – Ebony Wall

Band: Ebony Wall
Album: Ebony Wall
Spielzeit: 17:38 min
Stilrichtung: Symphonic Metal
Plattenfirma: Eigenproduktion
Veröffentlichung: Januar 2013
Homepage: www.ebonywall.de

Einer der aktuell am heißesten gehandelten deutschen Newcomer Acts im Symphonic Metalbereich sind mit Sicherheit EBONY WALL. Die Truppe die sich 2011 gründete und aus Ronny (Gitarre, Gesang), Nafta (Schlagzeug), Yves (Gitarre, Gesang), Bert (Bass), Denny (Keyboard) und Frontfrau Nina (Gesang) besteht, hat Anfang dieses Jahres ihre erste selbst betitelte EP in Eigenregie veröffentlicht. 
Die Mitglieder sind aber wahrlich keine Newcomer mehr im Business sondern waren schon bei so Bands wie TESTIMONY, WISHMASTER, MARTIAL oder ETERNAL SLEEP aktiv.
Auch auf dem Livesektor konnte man schon ordentlich Erfahrung sammeln was sich dann wiederum in den gestiegenen Ansprüchen der Band widerspiegelt. 
Nun also die erste EP der Truppe, aktuell sucht die Band noch nach einem geeigneten Label für das erste Album, also wer sich berufen fühlt schreibt der Truppe doch einfach : – ).
Die Scheibe beginnt mit „Strangers in Hell“. Mit sanften Glockenspiel beginnt der Track, bevor die POWERWOLFsche Kirchenorgel einsetzt und der Song so langsam Fahrt aufnimmt.Mit ordentlich treibenden Drums geht die Nummer weiter, der kraftvolle Gesang von Ronny und der sanfte Gesang von Nina übernehmen dann aber immer mehr das Zepter und spielen sich gekonnt die Bälle zu. Ein klasser Wechselgesang, der dann in einem einprägsamen Chorus mündet. Bei diesem Opener geht also der Daumen auf jeden Fall nach oben.
Das folgende „Dance of the Death“ beginnt so wie man es von einem Symphonic Metalstück gewohnt ist, mit ordentlich Bombast und Orchestrierung. Relativ schnell nimmt man aber Fahrt auf und erneut ist es der gelungene Wechselgesang der die Nummer hier prägt. Man präsentiert sich hier nicht ganz so stark wie beim Vorgänger, einen ordentlichen Song hat mir hier trotzdem auf der Pfanne.
Songwriterisch aus dem Vollen schöpft man dann bei „Oracle“. Hier gibt es richtig viel zu entdecken und man driftet das ein oder andere Mal ins Progressive Metalgefilde ab. Auch der Chorus geht wieder ordentlich nach vorne und bleibt schön im Ohr hängen, hier kann man also mit dem starken Opener absolut mithalten.
Zum Abschluss der EP gibt es mit „Die in Flames“ eine langsame, epische und sehr atmosphärische Nummer auf die Ohren. Auch diese kann man zwar ganz gut hören, mit dem starken Vorgänger und dem Openersong kann man hier aber auch nicht mithalten.

Anspieltipps:

Bei einer EP kann man da schwer etwas nennen. “Strangers in Hell” und “Oracle” wenn ich müsste.

Fazit :

Natürlich lässt sich bei einer EP  noch nicht das volle Spektrum einer Band abchecken. Aber man muss sagen das EBONY WALL auf einen guten Weg sind, jetzt heißt es nur die starken Songs der EP bündeln, etwas konstanter im Songwriting werden und das dann über eine ganze Albumlänge durchhalten, dann denke ich steht einem gelungenen Debütalbum nichts im Wege!
Ich vergebe jetzt mal eine Benotung zwischen Durchschnitt und Solide und baue darauf das man sich beim Debüt dann steigern kann.

WERTUNG:





Trackliste:

01. Strangers in Hell
02. Dance of the Dead
03. Oracle
04. Die in Flames

Julian

RAMMING Speed – Doomed to Destroy, Destined to Die

Band: Ramming Speed
Album: Doomed to Destroy, Destined to Die
Spielzeit: 35:11 min.
Stilrichtung: Thrash Metal / Crossover
Plattenfirma: Prosthetic Records
Veröffentlichung: 05.07.2013
Homepage: www.rammingspeed-official.bandcamp.com

Voll auf die Zwölf! 35 Minuten, keine Verschnaufpause! Die Rede ist von der Thrash/Crossover Truppe RAMMING SPEED. Passender Name. Gegründet wurde die Band 2005, 2008 erschien dann das Debüt „Brainwreck“. Es folgten eine EP und eine Split CD, bevor mit „Doomed to Destroy, Destined to Die“ der zweite Langspieler eingetütet worden ist.

Anfangs dachte ich an eine Band der Marke Municipal Waste, RAMMING SPEED sind aber eine gute Ecke derber unterwegs. Die Schnittmenge liegt irgendwo zwischen Municipal Waste, Toxic Holocaust, D.R.I., Napalm Death und Nasum. Der Hörer wird mit wütenden Attacken aus Thrash, Death, Grind und Crust geradezu überfahren, nichts für sanfte Gemüter. 

Die Zielgruppe dürfte somit kleiner Ausfallen, Thrash Metaller mit einem Hang zu extremen Klängen werden die Breitseite genießen können. Gefangene werden auf „Doomed to Destroy, Destined to Die“ auf jeden Fall keine gemacht. Die Jungs verstehen ihr Handwerk und gehen sehr intensiv und kompromisslos ans Werk, die Produktion ist solide, wenn auch kein absolutes Glanzstück.

Extremmetaller sollten RAMMING SPEED mal eine Chance geben, wer auf Thrash Metal der melodischen Art steht lässt besser die Finger weg.

Wertung:





Trackliste:

1. Doomed To Destroy, Destined To Die
2. Anticipating Failure
3. Grinding Dissent
4. Gorgons Eye
5. Cretings And Cowards
6. Anthems Of Despair (Summer Jam)
7. Ashes
8. Ministry Of Truth
9. The Rhetoric Of Hate And Other Examples Of Wildly Unchecked Ignorance
10. Extinction Event
11. Under The Monolith
12. Hollow Giants
13. Dead Flags

Chris

TWINS CREW – The Northern Crusade

Band: Twins Crew
Album: The Northern Crusade
Spielzeit: 45:28 min
Stilrichtung: Melodic Metal
Plattenfirma: Scarlet Records
Veröffentlichung: 30.07.2013
Homepage: www.twinscrewband.com

Hmm TWINS CREW? Hört sich für mich irgendwie nicht wirklich nach einer Metalband an! Schenkt man aber dem Promosheet glauben so treiben die Jungs schon seit ein paar Jahren ihr Unwesen in der Metalszene.
Immerhin konnte man mit dem Debütalbum „Judgement Night“ 2010 bei einigen Schreiberkollegen ordentlich abstauben. 
Nach dem Debütalbum begab man sich im übrigen auf eine längere Tourreise, beackerte halb Europa und trat mit so Szenegrößen wie PAUL DI ANNO oder LOUDNESS auf.
Nun hat man das zweite Album „The Northern Crusade“ fertig und veröffentlicht dieses über das italienische Label Scarlet Records, die sich mittlerweile auch ganz schön gemausert haben.
Wie auch schon beim Debütalbum wird uns hier eine traditionelle Heavy/Power und Melodicmetalmischung serviert, ganz im Sinne der großen Vorbilder wie HELLOWEEN, JUDAS PRIEST oder IRON MAIDEN.
Halten wir uns nicht länger mit staubigen Fakten auf, steigen wir direkt mit dem Openertrack „Last Crusader“ in die Scheibe ein. Ein schöner flotter Melodic Metaltrack erwartet uns hier der von seinem eingängigen Chorus richtig aufgewertet wird und ganz klar zeigt wo die Reise hier auf der Scheibe hingeht. Ein passender Opener, so kann es bitte weitergehen!
Auch beim anschließenden „Blade“ geht man recht flott zur Sache, aber im Vergleich zum Vorgänger klingt die Nummer etwas abgedroschen, auch wenn der Chorus hier wieder absolut hörenswert ist. Gut und hörbar, aber keine Meisterleistung der Jungs.
Zu derselbigen fahren die Jungs aber jetzt nach und nach auf! Mit „Unholy Grail“, welches mich irgendwie voll an die Schweden von BLOODBOUND erinnert, hat man einen eingängigen und groovenden Metalstampfer parat, „Dr. Dream“ ist ein Melodic Metalstück bester Prägung, das absolut partytaugliche „Loud and Proud“ hebt das ganze Niveau dann nochmal ein Stück an und mit der sehr atmosphärischen Ballade „Under the Morning Star“ beschließt man den bärenstarken Mittelteil, der mich als Melodic Metaller wirklich zu begeistern weiß!
Ob man dieses starke Level nun beim im letzten Abschnitt halten kann?
Ja fast würde ich sagen! 
Die flotten „Kings of Yesterday“ und „Heavens await“ sollten jeden Melodic Metaller absolut zufrieden stellen, bei den beiden Nummern erinnert mich der Gesang tierisch an einen anderen bekannten Sänger, ich komm aber gerade nicht so recht drauf an wen :).
Und als Krönung hätten wir noch das abschließende „Angels falls“ welches einen von der Struktur her sehr an die eisernen Jungfrauen von der Insel erinnert. Ein atmosphärisch sehr dichter Track, den ich so als Abschluss wirklich nicht erwartet hätte und der absolut zu überzeugen weiß!

Anspieltipps:

“Last Crusader”, “Unholy Grail”, “Loud and Proud”, “Heavens Awaits” und “Angels falls” sind hier am ehesten zu nennen.

Fazit :

Nach dem Genuss von “The Northern Crusade” kann ich endlich mal wieder sagen, hier haben wir einen klasse Melodic Metalact am Start! Mit ihrem zweiten Album haben sich die Jungs auf jeden Fall nochmal richtig ordentlich gesteigert und ich denke wenn man den eingeschlagenen Weg weitergeht, dann wird das dritte Album ein richtiger Knaller werden! Die Songs hier sind schon sehr griffig, schön melodisch und verfügen trotzdem über die notwendige Härte.
Zusätzlich kann man auf einen Sänger zugreifen, der wie Arsch auf Eimer zur Mucke passt.
Hier kommt wirklich jeder Melodic Metalfan voll auf seine Kosten, ganz klar TWINS CREW sollte man auf jeden Fall in der nächsten Zeit ganz dick auf seinen Zettel haben!
Ganz klare Kaufempfehlung von mir!

WERTUNG:





Trackliste:

01. Last Crusader
02. Blade
03. Unholy Grail
04. Dr. Dream
05. Loud and Proud
06. Under the Morning Star
07. Kings of Yesterday
08. Heaven Awaits
09. Take this Life
10. Angels Fall

Julian

DRAGONSCLAW – Judgement Day

Band: Dragonsclaw
Album: Judgement Day
Spielzeit: 41:26 min
Stilrichtung: Heavy Metal
Plattenfirma: Killermetal Records
Veröffentlichung: 02.08.2013
Homepage: www.dragonsclawband.com

Nicht nur Hard Rockkapellen verirren sich aus den australischen Breitengrade in unsere europäischen Gefilde, nein auch die ein oder andere geile Metalband hat der fünfte Kontinent zu bieten. Zu nennen sind da EMPIRES OF EDEN, die Altmeister von PEGAZUS oder LORD aber auch die „Newcomer“ von DRAGONSCLAW.
Ende 2011 gegründet konnte man mit dem Debütalbum „Prophecy“ gleich ordentlich punkten und das Album wurde als eine Mischung zwischen RACER X, JUDAS PRIEST und alten QUEENSRYCHE beschrieben. Dazu hatte man mit dem Ex IRON MAIDEN Shouter Blaze Bayley einen erstklassigen Gastsänger mit an Bord.
Nun steht uns also das zweite Werk „Judgement Day“ ins Haus, das den vom Debütalbum bekannten Weg fortführen soll und hier begrüßt man wohl auch den neuen Sänger Giles Lavery das erste Mal so richtig, aber auch mit ein zwei Gästen kann man wieder aufwarten. Zum einen wäre da Ex ACCEPT Sänger David Reece und zum anderen Ex VIRGIN STEELE Gitarrist Jack Starr.
Ich denke das alles sind gute Voraussetzungen für eine gelungene neue Platte, ich war auf jeden Fall sehr gespannt!
Los geht die wilde Fahrt mit „Watching my every move“. Dies ist auch gleich der Track bei dem David Reece sein Stell dich ein gibt. Die Nummer beginnt recht kraftvoll mit Drums und legt eine ordentlich Geschwindigkeit vor. Es entwickelt sich dann ein typischer Midtempotrack der natürlich vom Wechselgesang von Giles und David lebt aber auch der Chorus tut sein übriges das die Nummer einem im Gedächtnis bleibt. Auf jeden Fall ein gelungener Auftakt!
Das anschließende „Onset of War“ ist leider nur ein atmosphärisches Zwischenstück geworden, bei „nur“ 9 Tracks fällt so ein Füller natürlich schon etwas negativ ins Gewicht. Naja schauen wir uns mal die weiteren Tracks an, vielleicht reißen die diesen kleinen Patzer wieder raus?
Der Titeltrack „Judgement Day“ versucht das auf jeden Fall als Nächstes und macht insgesamt seine Sache gar nicht mal so schlecht! Der Chorus sitzt, die Melodien sind da und der Midtempotrack hat eine gute Länge. Insgesamt also ein ordentlicher und würdiger Titeltrack.
Das flotte „Bullet“ im Nachgang kann mich aber irgendwie gar nicht so recht packen, hier fehlt einfach irgendwie das gewisse Etwas!
Auch mit dem anschließenden progressiv angehauchten „Fear“ rennt man bei mir nicht wirklich offene Türen ein…hmm aktuell singt die Gesamtnote doch ganz extrem ab….
Aber just wo ich es sage kommt ein Lichtschimmer aus den Boxen! Mit „Fly:Defenders of the Sky Part II“ hat man mich auf jeden Fall wieder gepackt und man bewegt sich wieder in besseren Gefilden.
Und auch mit „Lucifer’s Hammer“ geht der Daumen wieder in die richtige Richtung, jetzt bitte so weitermachen und man kann das Ruder gerade noch herum reißen.
Nein, nachdem verklingen der letzten Tracks „Battle Cry“ und „Eternally“ muss man festhalten, das was ich mir von der neuen DRAGONSCLAW Platte versprochen habe, konnte man nicht ganz halten und ich bleibe ein wenig enttäuscht nach dem letzten Ton zurück!

Anspieltipps:

Hier kann ich euch noch am ehesten “Watching my every move”, “Judgement Day” und “Fly: Defenders of the Sky Part II” nennen.

Fazit :

Oh, oh es fing so gut an, aber irgendwann hat man hier auf “Judgement Day” im weiteren Verlauf dann ein wenig den Faden verloren! Die Songs sind insgesamt zu durchschnittlich um mit den vielen besseren Metalveröffentlichungen dieser Tage so richtig mit zu halten.
Sorry liebe DRAGONSCLAW‘s so gern ich euch hier eine höhere Benotung geben würde, es kam einfach nicht mehr bei raus!
Mehr als 4,5 Punkte sind hier von mir nicht drin und ich würde sagen das Album ist etwas für beinharte Genrefanatiker, die ihre eh schon riesige Plattensammlung noch erweitern wollen. Alle andere sollten auf jeden Fall vorher erst mal genauer rein hören.

WERTUNG:





Trackliste:

01. Watching my every move
02. Onset of War
03. Judgement Day
04. Bullet
05. Fear
06. Fly: Defenders of the Sky Part II
07. Lucifer’s Hammer
08. Battle Cry
09. Eternally

Julian

SHALLOW GROUND – The End of Everything

Band: Shallow Ground
Album: The End of Everything
Spielzeit: 59:29 min.
Stilrichtung: Thrash Metal
Plattenfirma: Killer Metal Records
Veröffentlichung: 06.05.2013
Homepage: www.shallowground.moonfruit.com

Oh oh, wieder so eine Band die seit fast 20 Jahren aktiv ist, aber erst 2010 eine EP veröffentlicht hat und nun mit dem ersten Album an den Start geht. Und dann nennt sich die Scheibe auch noch „The End of Everything“, klingt nicht nach Aufbruchsstimmung. Bisher konnte man bei solchen Bands immer schnell hören warum aus der Sache irgendwie nichts geworden ist. Mal sehen ob es bei den Amis von SHALLOW GROUND anders läuft.

Die Truppe besteht aus Keith Letourneau (Gesang, Gitarre), Tim Smith (Gitarre), Nick Ziembicki (Bass) und Kurt Ragis (Drums). Geboten wird amerikanischer Oldschool Thrash Metal mit leichten NWOBHM Einschüben. Die Einflüsse stammen entsprechend von diversen Bands aus diesen Stilrichtungen, leider fehlt die eigene Note, etwas Besonderes um sich von den Vorbildern oder den unzähligen Retro-Thrash Kapellen abzuheben.

Die Songs sind zwar durch die Bank nicht schlecht, auch verstehen die Musiker ihr Handwerk und besonders die beiden Gitarristen bieten einige feine Riffs und Soli. Aber gesamt betrachtet ist alles etwas unspektakulär und plätschert größtenteils an mir vorbei. Auch der Gesang ist recht monoton ohne großen Wiedererkennungswert. Bei der Produktion verhält es sich ähnlich, ganz nett aber „frisch und druckvoll“ klingt anders.

„The End of Everything“ ist also nur etwas für ganz eingefleischte Thrash Metal Maniacs und selbst diese werden vermutlich keine Begeisterungssprünge machen. Ich mach zumindest keine.

Wertung:





Trackliste:

1. Shallow Ground
2. Death And Destruction
3. The Black Rose
4. End Of Everything
5. Whence They Came
6. Before The Dawn
7. Rebirth
8. Prostitution
9. Cleansing Of The hollow
10. Darkness
11. I.D.G.A.F.

Chris

DEBAUCHERY – Kings of Carnage

Band: Debauchery
Album: Kings of Carnage
Spielzeit: 46:18 min.
Stilrichtung: Death Metal
Plattenfirma: Massacre Records
Veröffentlichung: 02.08.2013
Homepage: www.debauchery.de

Zum 8. Mal lässt die deutsche Schlachtmaschine von DEBAUCHERY einen Langspieler auf die Death Metal Gemeinde los. Die neue Scheibe nennt sich „Kings of Carnage“. 

Nach einem kurzen Intro geht’s mit „Demonslayer“ los, ein Death Metal Groover der melodischen Sorte. „Let there be blood“ überrascht mit einem hauptsächlich deutschen Text, der Refrain ist wohl als Hommage an AC/DC’s „Let there be Rock“ zu verstehen. Nur dass DEBAUCHERY eben auf Blut stehen. „Killerbeast“ ist dann wieder ein typischer Death Metal Song aus dem Hause DEBAUCHERY, bevor es mit „Kings of Carnage“ rockt und rollt wie man es von den Projekten BIG BALL und BLOOD GOD kennt. Bei „Man in Blood“ gibt’s beim Refrain die nächste Überraschung, kommen dort klar gesungene Chöre zum Einsatz. Ungewöhnlich, hat aber was. Die weiteren Songs bieten typische Kost wie man sie von den Stuttgartern gewohnt ist.

Die Produktion ist stellenweise etwas zu drucklos, im Großen und Ganzen aber im grünen Bereich. 

Unterm Strich bleibt eine nette melodische Death Metal Scheibe mit Hardrock-Schlagseite übrig, die einige Male weit über den Tellerrand schaut. Ich wünsche Thomas „Blutgott“ Gurrath auf jeden Fall, dass er von der Musik leben kann, nachdem er sein Referendariat nicht beenden dürfte. Jemand der mit Blut, nackten Frauen und Death Metal zu tun hat, darf in Deutschland ja nicht auf Kinder losgelassen werden. Geht gar nicht. So ein böser Kerl frisst bestimmt schlechte Schüler!

An seiner Musik hat Thomas zum Glück weiterhin Spaß. Er grunzt, röchelt und keift sich gewohnt durch die Songs. Ähnlichkeiten zu Six Feet Under sind auch 2013 nicht wegzureden. Also alles beim Alten. Wer Debauchery bisher etwas abgewinnen konnte, macht mit „Kings of Carnage“ nichts falsch. Wem die Band bisher nicht zugesagt hat, kann auch auf den neuen Silberling verzichten. 

Wertung:





Trackliste:

1. Coming Of The Dragons
2. Demonslayer
3. Let There Be Blood
4. Killerbeast
5. Kings Of Carnage
6. Man In Blood
7. Blood God Kills
8. Victory Awaits
9. Murder Squad
10. The Last Crusade
11. Debauchery Motherfuckin’ Family

Chris

DIAGNOSIS: DIFFERENT – Unseen

Band: Diagnosis:Different
Album: Unseen
Spielzeit: 29:24 min.
Stilrichtung: Groove Progressive Metal
Plattenfirma: Eigenproduktion
Veröffentlichung: 08.04.2012
Homepage: www.diagnosisdifferent.de

Bei DIAGNOSIS:DIFFERENT handelt es sich um eine relativ junge Band aus dem Großraum Mönchengladbach, die sich in ihrer kurzen Bandgeschichte bereits einige schlagkräftige Argumente auf die Fahne schreiben kann.
Obwohl die Jungs erst seit Ende 2011 auf den Bühnen der Republik unterwegs sind, konnte man unter anderem einen Opener-Spot in der Bochumer Matrix für Gamma Ray bekleiden und ein knappes Jahr später bereits als Headliner auf dem legendären Berliner Rocktreff Festival agieren.
Gegründet wurde die Band bereits 2007 von Drummer Carlos und Gitarrist Stephan unter dem Namen Sygnz. So richtig Fahrt nahm die ganze Geschichte aber erst Anfang 2011 auf, als mit Sänger Michael, der bereits Textcredits bei Motorjesus sammeln konnte, und Bassist Dominik die fehlenden Kettenglieder gefunden wurden. Die beiden spielten zuvor bei einer lokalen Band namens Cyares und produzierten 1 EP’s im Studio von Carlos.

So viel zur Vorgeschichte.

Bereits im letzten Jahr veröffentlichten D:D ihr erstes 3-Track Demo Unseen und obschon die Scheibe bereits 1 ½ Jahre auf dem Buckel hat, möchte ich es nicht versäumen Euch diesen kleinen Geheimtipp mal näher zu bringen.

Die 3 Songs auf Unseen in eine der beliebten Schubladen zu packen ist praktisch gesehen nahezu nicht möglich. Das Grundgerüst bildet leicht progressiver Groove-Metal ohne dabei in die Modern oder Nu-Metal Ecke zu rutschen. Während der Gesang eher in eine ähnliche Richtung geht wie Motorjesus es seit Jahren erfolgreich praktizieren, groovt die Rhythmusabteilung gekonnt durch alle Formen des modernen Metals. Der Gitarrenbereich wirkt dagegen etwas sperriger, erinnert in den langen instrumentalen Passagen der drei überlangen Songs ein bisschen an Dream Theater zur Train of Thoughts-Phase kombiniert mit leicht thrashigen Riffs modernerer Metallica.
Das alles ist angenehm tight auf den Punkt gespielt und trotz aller Frickelei geht der rote Faden nie verloren.

Produktionstechnisch müssen wir uns vor Augen halten, dass es sich bei der Aufnahme um ein selbstproduziertes Demo handelt. Die Soundqualität ist alles in allem sehr gut, allerdings fehlt mir, speziell im Bereich der Leadgitarrensounds, ein bisschen mehr Crisp. Diese klingen im Vergleich zum Rest ein wenig dünn. Das ist sicherlich eine Sache, auf die man bei den nächsten Aufnahmen achten könnte. Insgesamt ist der Sound aber sehr homogen und insbesondere Sänger Michael weiß mit seiner markanten Stimme zu überzeugen.

Mich wundert es ein bisschen, das bei der Qualität des vorliegenden Materials noch keine Plattenfirma angebissen hat. Sollte die Band aber weiterhin auf einem derart hohen Level weitermachen, dürfte diese Akte aber auch bald geschlossen werden.

Als kleinen Tipp kann ich Euch noch das erste offizielle Video der Band ans Herz legen. Mit  dem komplett animierten Kurzfilmchen zum Titeltrack Unseen, legte Sannah Inderelst, die Freundin von Basser Dominik, ihren Bachelor of Arts ab.

Fazit: D:D sind eine der Bands für die es, lobenswerterweise, noch keine Schublade gibt. Hörer die sich eine Mischung aus Motorjesus, Dream Theater und Metallica (zur groben Orientierung) vorstellen können, sollten zwingend reinhören.

WERTUNG:  

Trackliste:

1. Arms of Morpheus (9:16)
2. Mystique (9:11)
3. Unseen (10:57)

Frank

JESUS CHRÜSLER SUPERCAR – Among The Ruins And Desolate Lands

Band: Jesus Chrüsler Supercar
Album: Among the Ruins and Desolate Lands
Spielzeit: 37:22 min.
Stilrichtung: Death ’n‘ Roll
Plattenfirma: Vön Hell Records
Veröffentlichung: 02.08.2013
Homepage: www.jesuschruslersupercar.com

2011 schlossen sich Robban Bergeskans (Gesang, Bass), Nicke Forsberg (Schlagzeug) und Fredde Larsson (Gitarre) zu JESUS CHRÜSLER SUPERCAR zusammen. Im April 2013 gab’s dann die erste Single „Killing Machine“ nun folgt die Debütscheibe „Among the Ruins and Desolate Lands“.

Die Musik der Schweden klingt als ob die Landsleute von Entombed mit Motörhead eine Scheibe eingespielt hätten: dreckiger, treibender Death ’n‘ Roll mit Schwerpunkt auf der Hardrock-Ebene. Die Songs sind größtenteils kurz und bündig gehalten und pendeln bis auf wenige Ausnahmen zwischen Spielzeiten von zwei bis dreieinhalb Minuten.

Die Tracks machen richtig Spaß mit ihrem ansteckenden Groove und der gelegentlich fast punkigen Attitüde. Die Jungs wollen einfach rocken und Spaß haben – und das hört man „Among the Ruins and Desolate Lands“ bei jeder Note an. Höhepunkte einer starken Scheibe sind „Pitchfork“, „Some good and some good“ und „Carpenters Song“.

Death ’n‘ Roll Fans werden mit dieser Scheibe ihre Freude haben. Aber auch Hardrocker, die punkig-rotzigen Klängen etwas abgewinnen können, sollten reinhören.

WERTUNG:

Trackliste:

1. CreamDeath
2. Killing Machine
3. Death Anxiety
4. Pitchfork
5. Before I Turn You Down
6. Carpenter Song
7. Death Row Blues
8. Some Good And Some Good
9. 666
10. Lower Than Hell
11. Jesus Chrüsler Supercar
12. Never Forgive Never Forget

Chris