DEATH MECHANISM – Twenty-First Century

Band: Death Mechanism
Album: Twenty-First Century
Spielzeit: 40:31 min.
Stilrichtung: Thrash Metal
Plattenfirma: Scarlet Records
Veröffentlichung: 30.07.2013
Homepage: www.deathmechanism.altervista.org

Ein paar von euch erinnern sich bestimmt noch an die italienischen Black/Thrasher von Bulldozer. Zwei Mitglieder dieser Truppe toben sich seit 2002 auch unter dem DEATH MECHANISM Banner aus: Sänger/Gitarrist Pozza und Schlagzeuger Manu. Komplettiert wird der Thrash-Dreier durch Bassist Pedro. Nun stehen die Jungs mit dem dritten Langspieler „Twenty-First Century“ in den Startlöchern.

Geboten werden 40 Minuten achtziger Jahre Thrash Metal. DEATH MEACHANISM machen keine Gefangenen, die Songs gehen ohne Umschweife direkt nach vorne. Auf technische Details muss deswegen nicht verzichtet werden. Immer wieder finden sich neben krachende Riffwänden auch einige wirklich gute Soli. Das Drumming ist druckvoll, der Bass verleiht dem Ganzen die letzte Durchschlagskraft.
Die keifenden, dreckigen Vocals von Pozza werden nicht jeden Hörer überzeugen, ich finde er passt aber perfekt in das Gesamtbild und gibt der Band ein entscheidendes Element um sich von der Masse abzuheben.

Produziert wurde die Langrille von Tommy Vetterli (Coroner), der auch ein Gitarrensolo bei „Collapse 2000 A.D.“ beigesteuert hat.
Musikalisch gibt es hier keine Überraschungen, einfach ehrlichen und rohen Thrash Metal mit richtig schön fiesen Vocals, die meiste Zeit schnell und brutal. Oldschool Thrashern sei “ Twenty-First Century“ auf jeden Fall an’s Herz gelegt.

WERTUNG:

Trackliste:

01. Monitored Procreation
02. Earthly Immortality
03. Human Limits
04. Evolutive Deviation
05. Tipping In Front
06. Obsolete Cults
07. Hidden Legacy
08. Century Of Lies
09. Exotropy
10. Collapse 2000 A.D.

Chris

THE WINERY DOGS – The Winery Dogs

Band: The Winery Dogs
Album: The Winery Dogs
Spielzeit: 60:42 min
Stilrichtung: Hard Rock
Plattenfirma: Loud & Proud
Veröffentlichung: 23.07.2013
Homepage: www.thewinerydogs.com

Wer behauptet, dass Richie Kotzen einer der begnadetsten Gitarristen der letzten 25 Jahre ist, der hat zwar Recht und sagt doch nur die halbe Wahrheit. Ganz nebenbei ist der (nicht mehr ganz taufrische) Knabe nämlich auch noch ein fantastischer Sänger und begnadeter Songwriter, der vor allem in Japan Kultstatus genießt. Dem talentierten Herrn Kotzen ist es wohl als einzigem aus der unüberschaubaren Riege an Zöglingen der Mike Varney Shrapnel Schule schon recht früh gelungen sich von den Zwängen und Erwartungen der Szene zu befreien und seinen eigenen Weg zu gehen. Im Zuge dieser Emanzipation ist er zwar das ein oder andere vermeintliche Fehlengagement eingegangen (die Poison und Mr. Big Fans waren von dem betont souligen Ansatz des Wundergitarristen teilweise überfordert und straften Ihre Helden mit Desinteresse ab, auch wenn vor allem Poison’s „Native Tongue“ ein absolutes Traumalbum ist), was den guten Richie aber wohl nur weiter darin bekräftigte seinen eigenen Weg zu gehen.

Zusammen mit seinem ehemaligen Mr. Big Weggefährten Billy Sheehan am Bass und Mike Portnoy an den Drums (bei dem wohl kein Mensch mehr so genau weiß in welcher Band er gerade spielt) hat Kotzen nun eine neue Supergroup unter dem Namen THE WINERY DOGS ins Leben gerufen. Ursprünglich war das Projekt mit Ex-Whitesnake und Thin Lizzy Gitarrist John Sykes angeleiert worden. Irgendwann war der notorisch ungeduldige Portnoy das ewige Warten auf den exzentrischen Gitarristen aber leid und holte kurzerhand Kotzen in die Band. Eine bessere Entscheidung hat der rastlose Drummer wohl schon seit langem nicht mehr getroffen, denn herausgekommen ist das mit Abstand beste Album, an dem Portnoy in den vergangenen Jahren beteiligt war. Und das liegt in erster Linie nicht an dem extrovertierten Drum-Monster, sondern an Kotzen der als Sänger und Gitarrist eine gewohnt formidable Figur abgibt und den Songs seine typischen Trademarks aufdrückt. In Grunde klingt die Scheibe wie die (allesamt hochklassigen und empfehlenswerten) Richie Kotzen Soloalben, mit dem kleinen aber feinen Unterschied, dass hier eine Luxus-Rhythmusgruppe der absoluten Spitzenklasse im Hintergrund agiert. Auch bei den WINERY DOGS macht Kotzen keinen Hehl aus seinen Einflüssen: Stevie Wonder, Soul, Funk und harter Blues… das alles ist wie immer im Überfluss vorhanden und wird gekonnt in ein herrlich nach vorne drückendes Power-Trio Format gegossen. Gleich der Opener „Elevate” macht klar wohin die Reise geht und vereint massive Rhythmik mit einem packenden Refrain. Im weiteren Verlauf wechseln sich Rocker der Marke „Criminal“, „Desire”, „We Are One“ oder die Granate „You Saved Me“ mit großartigen, aufs Wesentliche reduzierte Balladen wie „I’m No Angel“, „Damaged“ oder dem fantastischen „The Dying“ ab. Das ist ganz großes Kino.

Wer Kotzens bisherige Soloalben kennt und schätzt kann auch hier bedenkenlos zugreifen. Alle anderen entdecken vielleicht, angelockt durch die beiden anderen beteiligten Musiker, einen der ganz großen, oft übersehenen Rockmusiker unserer Zeit – es wäre Ihnen und dem mittlerweile 43-jährigen Gitarristen gegönnt. Das selbstbetitelte Debüt der WINERY DOGS ist bereits im Mai 2013 in Japan erschienen und hat nun endlich auch den Sprung zu uns geschafft. Klasse gespielter, zeitloser und ehrlicher (Hard)Rock der Extraklasse.

WERTUNG: 

Trackliste:

01. Elevate
02. Desire
03. We Are One
04. I’m No Angel
05. The Other Side
06. You Saved Me
07. Not Hopeless
08. One More Time
09. Damaged
10. Six Feet Deeper
11. Criminal
12. The Dying
13. Regret

Mario

TROUBLE – The Distortion Field

Band: Trouble
Album: The Distortion Field
Spielzeit: 57:43 min.
Stilrichtung: Doom/Heavy Metal
Plattenfirma: FRW Records
Veröffentlichung: 26.07.2013
Homepage: www.newtrouble.com

Es gibt so Bands, bei denen man echt Probleme hat einen Einstieg in das Review zu finden. TROUBLE sind eine von diesen. Eigentlich kennt sie jeder, eigentlich aber auch nicht.
Aus diesem Grund eine kurze Übersicht.
Bereits 1979 in Chicago gegründet, avancierten TROUBLE während der 80er Jahre zu einer der wichtigsten Doom Metal Bands in der Metalszene. Unzählige Bands zählten TROUBLE daraufhin zu ihren Einflüssen.
Nach einigen mehr oder weniger erfolgreichen Alben war 1995 nach „Plastic Green Head“ aber erst mal Schicht im Schacht.
Ich persönlich fand das sehr schade, hatte ich die Band doch gerade erst richtig kennen gelernt, als sie 1995 vor 140.000 komplett verrückten Holländern, im strömenden Regen auf dem Dynamo Open Air spielten. Und ich stand mittendrin.
2007 gab es dann mit „Simple Mind Condition“ die langersehnte Reunion. Doch auch diese hielt nicht all zulange, da Sänger Eric Wagner die Band auch schon wieder verließ. Kory Clarke (ex-Warrior-Soul) übernahm den Sängerposten bis 2012, bevor mit Kyle Thomas (ex-Exhorder) der aktuelle Sänger verpflichtet wurde. Dieser war der Band aber kein Unbekannter, bereit in den späten 90ern hatte der TROUBLE bei diversen Livegigs unterstützt.

So, genug der Vorgeschichte. Kommen wir zum aktuellen Longplayer.

Ich könnte es ganz kurz machen. Wo TROUBLE draufsteht, ist auch TROUBLE drin. Damit wäre eigentlich alles gesagt. Musikalisch gibt es den gewohnten Mix aus klassischem Metal und tonnenschwerem Doom, der sich, wie bei TROUBLE üblich, mehr oder weniger stark, an Black Sabbath orientiert
Knackpunkt auf „The Distortion Field“ wird der Gesang von Kyle Thomas sein. Um direkt eines Vorweg zu nehmen. Es ist klasse. Old School TROUBLE Fans werden aber ihre Probleme mit der etwas tieferen Stimmlage Thomas‘ haben. Während Eric Wagner in den Tonhöhen von z.b. Robert Plant, Jon Oliva oder Ozzy agierte, klingt Thomas eher wie der Bruder von ex-Black Sabbath Sänger Tony Martin oder auch Sir Russel Allen.
Wobei ich mich mit Vergleichen da eher schwer tue, schließlich ist Kyle Thomas selber seit Anfang der 80er in der Szene aktiv. Die stimmlichen Vergleiche also nur zum groben Vergleich.
Geht man unbedarft an die Scheibe ran, erwartet einem ein grandios gespieltes Stück Doom Metal, der den letzten Großtaten von Black Sabbath, Orchid oder Scorpion Child locker das Wasser reichen kann.
Die Produktion von Bill Metoyer ist zudem über jeden Zweifel erhaben und so kann ich JEDEM Freund von klassischem Metal mit Doom Elementen wärmstens ans Herz legen.
Geile Scheibe.

WERTUNG: 

Trackliste:

1. When The Sky Comes Down (5:25)
2. Parnoia Conspiracy (3:48)
3. The Broken Have Spoken (3:54)
4. Sink Or Swim (5:37)
5. One Life (5:56)
6. Have I Told You (4:19)
7. Hunters Of Doom (4:07)
8. Glass Of Lies (4:46)
9. Butterflies (4:35)
10. Sucker (3:26)
11. The Greying Chill Of Autumn (5:04)
12. Bleeding Alone (1:17)
13. Your Reflection (5:29)

Frank

LAWLESS – Rock Savage

Band: Lawless
Album: Rock Savage
Spielzeit: 50:02 min.
Stilrichtung: Hardrock
Plattenfirma: Escape Music
Veröffentlichung: 19.07.2013
Homepage: www.escape-music.com

Nein, es handelt sich hier nicht um ein Side-Projekt von Oberwespe Blackie Lawless, sondern um die neue Spielwiese zweier DEMON Musiker. Die Rede ist von Neil Ogden und Paul Hume. Sie haben Howie G. (PERSIAN RISK) und Josh Williams (HEADRUSH) engagiert um harte Rockmusik in Europa wieder nach vorne zu bringen, wie es im Info heißt. Da haben sich die Herrschaften aber was vorgenommen.

Dabei haben sie sich Vorbilder wie SAXON, DIO oder die SCORPIONS zur Brust genommen und ordentlich durchgemixt. Und so kommt es nicht von ungefähr, dass „Rock Savage“ – also „Verrückt nach Rock“ – wahnsinnig Old School rüberkommt.

Schon der Opener „Heavy Metal Heaven“ besticht mit tollem Riffing und eingängigen Gesangsmelodien. Noch eine Prise STRYPER dazu gegeben und fertig ist der erste Song. Hier sind wir auch schon beim wichtigsten Streitpunkt: LAWLESS haben absolut null Eigenständigkeit. Zwar kopieren sie nicht auf Teufel komm raus aber die Songs auf „Rock Savage“ hat man alle schon irgendwo gehört. Daher liegt es am eigenen Empfinden, ob man diesen Umstand erträgt oder lieber dankend abwinkt.

Nach dem gutklassigen Opener bereiten speziell das mitreißende „F.O.A.D.“, „Rock´n Roll City“, „Pretender“ oder das abschließende „Metal Time“ (beamt Dich direkt zurück nach 1982!!!) begeistern. Nicht aber von überflüssigen Songs wie „Step In“ oder „Scream“ unterbrochen zu werden.

Die Frage bleibt also: kann man mit Aufgewärmten eine neue Revolution anzetteln? Ohne weiter in die Materie eingehen zu wollen…sowas entsteht nur, wenn etwas Neues die Massen begeistert. So können LAWLESS sicher keine New Wave Of British Heavy Metal auslösen, dennoch aber eine gute Zeit bereiten, um in Erinnerungen zu schwelgen.

WERTUNG: 

Trackliste:

1. Heavy Metal Heaven
2. Black Widow Ladies
3. F.O.A.D.
4. Misery
5. SOS
6. Rock n Roll City
7. Step In
8. Scream
9. Pretender
10. Where Heroes Fall
11. Metal Time

Stefan

SKINFLINT – Dipoko

Band: Skinflint
Album: Dipoko
Spielzeit: 38:49
Stilrichtung: Epic Metal
Plattenfirma: Pure Steel Records
Veröffentlichung: 26.07.2013
Homepage: www.skinflintmetal.com

Da denkste du hast schon alles gesehen und dann kommt mal kurz ne Band aus Südafrika um die Ecke geschippert um uns ’ne Ladung Metal um die Ohren zu hauen. Tja, man lernt auch nie aus.

SKINFLINT kommen, wie gesagt, aus Südafrika um genau zu sein aus Botswana und wenn es den Exotenbonus irgendwo auf der Welt noch geben kann, dann für Bands aus Gegenden wie SKINFLINT.

SKINFLINT veröffentlichen Ihr drittes Album „Dipoko“ erneut, bereits im letzten Jahr wurde die Scheibe über Metal Records als CDRom rausgehauen, eine ordentliche Aufmachung hat der knochentrockene Epic/True Metal aber allemal verdient.

Apropos trocken, gäbe es den Begriff knochentrockene Produktion nicht bereits, müsste er spätestens jetzt für SKINFLINT erfunden werden. 3 Musiker (Gitarre, Schlagzeug, Bass) und Gesang mehr gibt’s nicht. Bis auf den Verzerrer alles pur, nagut, ein kleines bisschen Hall auf dem Schlagzeug, das wars. Für die Atmosphäre gibt es sogar ab und zu mal einen kleinen Keyboardstreicher, aber erwartet keine High End Produktion. Das Ding hier ist so basisch, mehr geht nicht. An allen Ecken rumpelt und scheppert es hin und wieder, aber gerade das macht die Mucke sehr sympathisch.

Musikalisch tief im frühen 80er US-Epic Metal  angesiedelt, wird die Band für jüngeres Publikum eher uninteressant sein. Außergewöhnlich macht SKINFLINT besonders der Gesang. Dieser hat einfach nur einen absolut krassen Akzent, aber genau das macht ihn so besonders und passt hervorragend zum, teilweise okkult angehauchten Material der Band.

Old Schooler über den Tellerrand guckende Jungspunde dürfen ein Ohr riskieren.

WERTUNG: 

Trackliste:

1. Dipoko (3:44)
2. Lord of the Night (4:28)
3. Blood Ox Ritual (5:25)
4. Dreams of Eternity (5:22)
5. The Mist of Madness (3:48)
6. Olitiau (4:07)
7. Iron Mamba (4:15)
8. Mask of the Dead (4:26)
9. Gboyo (3:14)

Frank

JAMES LA BRIE – Impermanent Resonance

Band: James LaBrie
Album: Impermanent Resonance
Spielzeit: 49:52 min
Stilrichtung: Progressive Metal
Plattenfirma: INSIDE/OUT Music
Veröffentlichung: 26.07.2013
Homepage: www.jameslabrie.com

Wer hätte sich vor einigen Jahren noch träumen lassen, dass JAMES LABRIE mit dem in Kürze erscheinenden 12. Dream Theater Album seinen alten Nemesis und Bandgründer, Big Mike Portnoy himself, in Sachen DT Studioveröffentlichungen überholen würde …? Tja, so spielt das Leben. Auf seinem neuesten Solowerk setzt der Kanadier abermals auf die bewährten internationalen Mitstreiter, die auch seinem letzten, hervorragenden Album „Static Impulse“ (2010) den besonderen Feinschliff gegeben hatten: der langjährige Hauptsongwriter Matt Guillory zeichnet sich federführend für die Kompositionen verantwortlich und steuert die Keyboards bei, der Italiener Marco Sfogli ist für die Gitarren zuständig und der schwedische Drummer Peter Wildoer knüppelt sich gewohnt atemberaubend durchs Unterholz und ist ebenfalls für die (diesmal nur sporadisch eingesetzten) Grunts zuständig. Der Sound wurde ebenfalls wieder in die vielbeschäftigten Hände von Jens Bogren und Tony Lindgren gelegt, die der Scheibe Ihren typischen „Fascination Street Studios“ Breitwandsound verpasst haben. Der mag mittlerweile zwar etwas austauschbar klingen, passt zu dem Material auf „Impermanent Resonance“ aber wie die Faust aufs Auge.

Es ist schon einige Zeit her, dass ich eine Promo durchgehört habe und bei jedem Song auf den unausweichlichen Downer gewartet habe, der dann aber nie kommt. Bereits der Opener „Agony“ und das anschließende „Undertow“ kommen dermaßen schmissig und überzeugend daher, dass die Mundwinkel unweigerlich nach oben gehen. Die Hooklines sind nicht zu offensichtlich und sitzen wie ein Maßanzug, die Balance zwischen hartem Metal und melodischen Akzenten ist perfekt gelungen, über die musikalische Leistung brauchen wir eh keine Worte zu verlieren und auch vom Klang ist alles im grünen Bereich. Auffällig ist, dass die Kompositionen alle wie an der Perlenkette aufgeschnürt funktionieren und atmosphärisch perfekt zusammenpassen. Da klingt nichts nach Studioprojekt oder Puzzlestücken. Die Stilrichtung „Progressive Metal“ beschreibt die Musik, wie bereits bei dem Vorgängeralbum, nur unzureichend denn die Songs sind eher eine Mischung aus Schwedischem „Göteborg“ Metal, dargeboten von absoluten Könnern an den Instrumenten und garniert mit einer gezielten Ausrichtung auf mainstreamige Melodien (wie das an 30 Seconds to Mars erinnernde, grandiose „Back On The Ground“). Weitere Highlights sind der Ohrwurm „I Got You“ und das getragene „Say You’re Still Mine“. Neben den nicht ganz so starken Tracks wie „Lost In The Fire“ und „Letting Go“ ist der einzige, schwache Kritikpunkt das leicht überladene Soundbild in dem LaBrie manchmal etwas unterzugehen droht. Der Mix ist einfach unheimlich mächtig und dicht, so dass der Hörer aufmerksam folgen muss um alle versteckten Details zu entdecken. Aber es kann ja nicht schaden wenn die Musik auch mal etwas fordernd ist.

JAMES LABRIE ist es über die Jahre gelungen sich neben Dream Theater noch ein zweites, hochklassiges Standbein aufzubauen, das dank der exzellenten letzten Veröffentlichungen als zuverlässige Alternative zum Traumtheater durchgeht. Wer an „Static Impulse“ seine Freude hatte, wird auch mit dem nochmals gereiften „Impermanent Resonance“ glücklich werden. Das Album erscheint als CD, Limited Edition Digipack (mit 2 Bonus Tracks), auf Vinyl und als Digitaler Download.

WERTUNG: 

Trackliste:

01. Agony
02. Undertow
03. Slight Of Hand
04. Back On The Ground
05. I Got You
06. Holding On
07. Lost In The Fire
08. Letting Go
09. Destined To Burn
10. Say You’re Still Mine
11. Amnesia
12. I Will Not Break

Mario

DUSKMACHINE – Duskmachine

Band: Duskmachine
Album: Duskmachine
Spielzeit: 47:19 min.
Stilrichtung: Speed/Thrash Metal
Plattenfirma: Massacre Records
Veröffentlichung: 26.07.2013
Homepage: www.duskmachine.com

Gemächlich lassen es DUSKMACHINE angehen. Bereits 2005 erschien das Debüt „The Final Fall“, acht Jahre gingen ins Land, bis mit „Duskmachine“ nun das zweite Album vorgelegt wird. Geschuldet ist diese Verzögerung einigen Besetzungswechseln, so verließ der ursprüngliche Sänger Hagen Hirschmann (Desilence, Logar’s Diary) die Band kurz vor einer geplanten Tour mit Master. Sein Nachfolger Mirko Prietzsch warf während der Aufnahmen zum zweiten Album das Handtuch. Und so gewann man schließlich Joe Comeau als Frontmann, der bei Liege Lord bereits sein Können unter Beweis gestellt hat.
DUSKMACHINE anno 2013 bestehen also aus Sänger/Gitarrist Joe Comeau (u.a. ex-Annihilator, ex-Overkill, ex-Liege Lord), Gitarrist Nikolai Wurk, Drummer Randy Black (u.a. Primal Fear, ex-Annihilator) und Bassist Russ Bergquist (ex-Annihilator).

Musikalisch fällt schnell eine gewisse Nähe zu Annihilator auf, was bei den vielen ex-Membern kaum verwundert. Allerdings kopiert man nicht einfach stupide drauf los, sondern erweitert den groovenden Thrash Sound um eine gute Portion Power/Speed Metal und einige progressive Elemente. Das Ergebnis kann sich durchaus hören lassen, treibende Riffs und jede Menge Melodie, dazu eine wirklich starke Leistung von Joe Comeau.

Höhepunkte sind auf dieser abwechslungsreichen Scheibe die rasante Doublebass-Abrissbirne „Conquer All“, das Groove-Monster „Bloodshed“, der treibende Titeltrack und die gefühlvolle Power-Ballade „My Empty Room“ bei der Keyboarder Geoff Downes (Yes/Asia) einen Gastauftritt hat.
Ein sehr ordentliches Lebenszeichen von DUSKMACHINE. Fans von Annihilator, Nevermore und Bands ähnlicher Prägung sollten den selbstbetitelten Zweitling auf jeden Fall mal ein paar Rotationen geben.

WERTUNG: 

Trackliste:

1. I Feel No Pain
2. Bloodshed
3. Endless
4. DuskMachine
5. Dying In My Skin
6. Conquer All
7. Dripping
8. My Empty Room (feat. Geoff Downes from Yes/Asia)
9. Hands Of Fate
10. Escaping

Chris

ETERNAL OATH – Ghostlands

Band: Eternal Oath
Album: Ghostlands
Spielzeit: 48:22 min.
Stilrichtung: Symphonic Gothic Death Metal
Plattenfirma: Black Lodge Records
Veröffentlichung: 21.06.2012
Homepage: www.eternaloath.se

Bereits 1991 gegründet, gehören die Schweden von ETERNAL OATH durchaus zur zweiten Garde, der sehr erfolgreichen Frühneunzigerphase des schwedischen Death Metals. So richtig durchstarten konnten die Herren bis heute allerdings nicht. Das dürfte wohl auch an unglücklichen Umständen mit den damaligen Plattenfirmen liegen, sodass die Band bis heute auf lediglich 4 komplette Alben kommt.
Seit dem letzten Album sind nunmehr auch wieder 5 Jahre verstrichen und so kommt die neue Scheibe „Ghostlands“ auch ein wenig überraschend ob der langen Auszeit, in der nicht mal Liveauftritte stattgefunden haben.

Nach einem kurzen, düsteren Intro geht’s dann auch mit Entangled in Time gleich los. Ein mit viel Drive ausgestatteter Dark/Death Metal Song mit starkem, symphonischen Refrain und diversen Breaks mit Cleangesang. Im Growlbereich kommen mir immer wieder Assoziationen zu den großartigen, leider nicht mehr existenten, Godgory oder auch auch Crematory. Das doomig beginnende Tears of Faith hingegen lässt durchaus Vergleiche zu den Frühphasen von Paradise Lost oder Opeth zu, bevor mit Remnants of Yesterday eine melodische Gothicrocknummer mit leichtem HIM-Einschlag auf dem Zettel steht. Allerdings ohne das jämmerliche Geseiber eines Ville Valo.

Die Beschreibung dieser ersten vier Songs macht die Marschrichtung von ETERNAL OATH schon ganz gut deutlich. Viel Paradise Lost in der 90er Ausgabe, Opeth, Godgory oder auch Gothic Rock á la HIM oder End of Green. Das Ganze wird jedoch geschickt ineinander verwoben, was zur Folge hat, dass die Songs viele Elemente in sich vereinen und die Einzeleinflüsse pro Song mehrheitlich nur in Nuancen zu finden sind. Stets vorhandene symphonische Elemente und eine durch die Bank auffindbare Melancholie (ohne rum zu jammern) sorgen für die nötige Eigenständigkeit.

Letztendlich erfinden auch ETERNAL OATH das Rad nicht neu, das ist mittlerweile aber auch so gut wie unmöglich. Die Einzelelemente hat es, so oder ähnlich sicherlich schon häufig gegeben, die Summe eben dieser ist aber dennoch interessant und hörenswert.

Fazit: Für Freunde alter Paradise Lost, Opeth, Godgory oder auch uralter Amorphis eine Platte, die durchaus mal ein paar Durchläufe wert ist.

WERTUNG: 

Trackliste:

1. Into The Mist Of Sorrow (1:05)
2. Entangled In Time (4:00)
3. Tears Of Faith (6:23)
4. Remnants Of Yesterday (4:27)
5. Stolen Innocence (6:41)
6. Fields Of Dreams (4:06)
7. The Cross I Bear (4:03)
8. Sunborn (3:34)
9. Bleeding Sympathy (3:38)
10. A Hymn For The Fallen (3:17)
11. Ghostlands (7:08)

Frank

AMPLIFIED HATE – A New Chapter

Band: Amplified Hate
Album: A New Chapter
Spielzeit: 33:21 min.
Stilrichtung: Hardcore
Plattenfirma: Skull And Crown
Veröffentlichung: 26.07.2013
Homepage: www.facebook.com/amplifiedhatehc

Es gibt sie doch noch! Junge Bands die echten Hardcore spielen, ohne all diese Core-Einschläge. Gegen das ein oder andere Metal-Riff ist ja nichts zu sagen, aber der Schwerpunkt sollte schon im Hardcore-Sound liegen. Und genau nach diesem Prinzip scheinen die Bayern von AMPLIFIED HATE ihren dritten Langspieler „A New Chapter“ aufgenommen zu haben.

Geboten wird von der 2007 gegründeten Kapelle alles was das Herz eines NYHC Fans höher schlagen lässt: mächtige Grooves, aggressive Vocals, Gangshouts, harte Riffs, rasante Wutausbrüche und eine angepisste Grundattitüde. Die musikalische Leistung der Jungs ist absolut einwandfrei, die Songs sind kurz und knackig gehalten, ohne unnötige Spielereien und gehen mit mächtig Druck voll auf die Zwölf.

Gastbeiträge finden sich ebenfalls auf der Scheibe: Snoopy (Crushing Caspars) bei „The Difference“ , HCB (Bloodshed Remains) bei „Full of Hate“ und Cindy (All For Nothing) bei „A New Chapter“ geben sich die Ehre.

Und wer jetzt mit Innovation kommt, warum muss man immer alles neu erfinden wenn man altbekannte Elemente sehr gut in Szene setzt und genug eigenes Herzblut einbringt um keine billige Kopie zu sein?
Ich kann nur allen Freunden von gutem und ehrlichem NY Hardcore empfehlen, die Ohren für diesen Sound auch nach Bayern auszurichten. AMPLIFIED HATE werden euch nicht enttäuschen!

WERTUNG: 

Trackliste:

01. Intro
02. Fight Club
03. Stepping In
04. I’ve Crossed The Line
05. The Difference
06. Full Of Hate
07. Popularity Dies
08. A New Chapter
09. We Are Alive
10. One Man Show
11. Me Myself And I
12. Goodfellas

Chris

WOLFS MOON – Curse The Cult Of Chaos

Band: Wolfs Moon
Album: Curse the Cult of Chaos
Spielzeit: 65:36 min.
Stilrichtung: Power/Thrash Metal
Plattenfirma: Pure Underground Records
Veröffentlichung: 26.07.2013
Homepage: www.wolfsmoon.de

Bereits Anfang der 90er gründete sich in Helmstedt (Niedersachsen) die Band WOLFS MOON. Bislang war mir der Bandname aber kein Begriff. Und das obwohl die Band bereits diverse Longplayer über Undergroundlabels veröffentlicht hat.

Gut, das mir der Bandname kein Begriff ist muss erst mal wenig heißen. Nach der Einfuhr des aktuellen Albums muss ich aber ehrlich gestehen, wahrscheinlich auch nichts verpasst zu haben. Ich kann mir kaum vorstellen, dass die Vorgänger auch nur einen Deut besser gewesen sein können.

Dabei ist der Auftakt erst mal gar nicht so abneigend. Ein gut gespieltes, wenn auch 1000x gehörtes Power/Thrash Riff und growliger Gesang klingen zuerst mal nett, was dann aber passiert, wenn der cleane Powergesang einsetzt, hab ich nur selten erlebt.

Der neue Sänger der Band dümpelt permanent einen Viertel- bis Halbton unter der Musik. Und das nicht nur beim Opener sondern über das komplette Album hinweg. Ich kann mir nicht vorstellen, dass man so etwas im Studio nicht hört. In Zeiten von „Autotune“ noch unverständlicher.

Soviel zum Gesang, der es einem schwer macht, das Album überhaupt einmal am Stück durch zu halten. Im Instrumentalsektor verhält sich die Sache glücklicherweise einen Ticken anders. Hier kann man der Band zumindest zugute halten, ordentlich eingespielt zu sein und die Riffs und Melodien sauber an den Mann/die Frau zu bringen. Auf der anderen Seite bedienen sich die Herren aber auch schamlos an der gelben Recyclingtonne von Jon Schaffer und Dave Mustaine. Auf den Alben der Vorgänger hätten die Songideen von WOLFS MOON allerdings eher keinen Platz gefunden. Man halte sich vor Augen, dass Iced Earth und Megadeth nicht ausschließlich gute Alben veröffentlicht haben, von den Totalausfällen in deren Vita ganz zu schweigen.

Unterm Strich bleibt ein solide gespieltes und produziertes Album, dass durch die Komplettausfälle im Bereich Songwriting und ganz besonders im Gesang ungenießbar ist.

WERTUNG:

Trackliste:

1.Dead Eyes – Blind Justice
2.Corpses in Candlelight
3.Curse the Cult of Chaos
4.Undying Legends
5.Apcalyptomania
6.Moribund Vision
7.Dynamo
8.Young at Heart
9.Ultra Rebel
10.Omen of Nightfall
11.Chaly Skull – Wing
12.Boring Life of the Undead

Frank