TYLA J. PALLAS – Devils Supper (Electric Sitting)

Band: Tyla J. Pallas
Album: Devils Supper (Electric Sitting)
Spielzeit: 53:19 min.
Stilrichtung: Rock
Plattenfirma: Cargo Records
Veröffentlichung: 15.07.2013
Homepage: www.thedogsdamour.com

Es gibt Stimmen, die erkennt man aus tausenden anderen auf Anhieb. So ist es auch mit der ähem versoffenen Stimme des Frontmanns der DOGS DAMOUR – die Rede ist natürlich von Tim Taylor alias TYLA! Neben den QUIREBOYS waren THE DOGS D´AMOUR wohl die eindrucksvollste Reinkarnation von Rock und Blues im Stile der FACES, ROLLING STONES etc., obwohl sie doch ganz anders waren. Aber reden wir hier nicht von der Hauptband des britischen Ausnahmekünstlers.

„Devils Supper (Electric Sitting)“ ist das neueste Solowerk von Mr. Pallas. Nachdem er Anfang des Jahres seinen akustischen Visionen in Form von „Devils Supper (Acoustic Sessions)“ freien Lauf gelassen hat, gibt es jetzt das elektrische Gegenstück, wobei nur 5 Songs elektrisch umgesetzt wurden (sie sind unten mit einem Sternchen gekennzeichnet). Da diese Platte mal etwas ganz anderes ist, weichen wir auch vom Schema ab, jeden einzelnen Song in Reihe zu besprechen sondern beschäftigen uns in loser Reihenfolge mit einigen Highlights, ohne den Rest der Songs schlecht zu machen. Interessant ist das lockere „Green Eyed Girl“, das an den Hit VAN MORRISON´s mit einer Dame mit andersfarbigen Augen erinnert. TYLA´s Song atmet den Sommer, die Leichtigkeit – das ist wie Urlaub in der Karibik. Nur eben auf TYLA-Art – Stark! Seine Ode an den britischen Folk-Musiker Jackie Leven ist getränkt von Wehmut und Schmerz – Gänsehaut garantiert. Der Opener „Love Is“ ist in typischer FACES-Manier gehalten – großartig!

Eigentlich sollten diese drei Beispiele reichen, um die Bandbreite und die  von „Devils Supper (Electric Sitting)“ zu umschreiben und doch gibt es so viel mehr zu entdecken. „Long Shadows“ glänzt durch tolle Gitarrenarbeit und Eingängigkeit. „Yeah (I Love You Baby)“ ist eine ursprüngliche Rock´n Roll Nummer, wie ich sie schon lange nicht mehr gehört habe. Als letztes möchte ich auf „The Meaning Of Fortune And Fame“ eingehen, dessen Aufbau an „Driver´s Seat“ von SNIFF´N THE TEARS erinnert. Hier ist die melancholische und gleichzeitig positive Stimmung besonders gut eingefangen – und wieder sind da gekonnt platzierte Bläsereinsätze.

Es gibt wohl selten einen Künstler, der so gekonnt Elemente aus Blues, Pub Rock, Folk und Country mit einer Leichtigkeit miteinander verbindet wie der Brite. Hier können auch coole Säue wie TITO & TARANTULA noch was lernen und vielleicht sollte der Soundtrack zum x-ten Teil von „From Dusk Till Dawn“ mit einem Song wie „Judas Christ“ aufgewertet werden. „Devils Supper (Electric Sitting)“ ist ein luftiges Scheibchen, das sogar den Winter zum Sommer machen kann – und das obwohl es nicht nur eine wehmütige Nummer darauf gibt. Wenn das nicht etwas Besonderes ist…

WERTUNG: 

Trackliste:

1. Love is
2. Long Shadows
3. It aint over Yet *
4. Green eyed Girl
5. All alone *
6. Judas Christ
7. The Meaning of Fortune and Fame
8. Yeah (I Love you Baby) *
9. In Another Life *
10. That Someone
11. Home
12. Religion
13. Ode To Jackie Leven *
14. Wisdom
15. Judas Christ (Acoustic demo)

Stefan

HYPOCRISY – Penetralia & Osculum Obscenum (Re-Release)

Band: Hypocrisy
Album: Penetralia & Osculum Obscenum (Re-Release)
Spielzeit: 48:26 Min + 52:20 Min
Stilrichtung: Death Metal
Plattenfirma: Nuclear Blast GmbH
Veröffentlichung: 12.07.2013
Homepage: www.hypocrisy.cc

HYPOCRISY sind mittlerweile auf dem Death Metal Sektor eine Institution, Mastermind Peter Tägtgren seit vielen Jahren einer der gefragtesten Produzenten der Metal Szene. Erst im März diesen Jahres meldeten sich die Schweden eindrucksvoll mit “ End of Disclosure“ zurück und versetzten nicht nur Kollege Frank in Verzückung.

Wer die Band noch nicht seit ihren Anfangstagen verfolgt, bekommt nun von Nuclear Blast ein Schmankerl vorgesetzt, den Re-Release der ersten beiden Alben „Penetralia“ (1992) und „Osculum Obscenum“ (1993) in einem Paket. Beide Werke bieten klassischen Death Metal schwedischer Prägung, ohne die vielseitigen Einflüsse, welche den Sound der Band heute prägen und auch großen Anteil am Erfolg hatten und haben.

Auch ohne diese Einflüsse gibt es hier erstklassigen Schwedentod zu hören, geradlinig, roh und kraftvoll. Ist “ Penetralia“ noch etwas simpler gestrickt und bietet eher wenig Abwechslung, deutet „Osculum Obscenum“ bereits das größe Potential an, welches in der Band steckt. Besonders der Opener „Pleasure of Molestation“ und der Titeltrack heben sich hervor.

Als Bonus gibt es noch einige Liveaufnahmen um die Sache abzurunden. Der Re-Release erscheint sowohl als limitierte Doppel-CD-Box als auch auf Vinyl. Fans der Band werden die Alben sowieso schon im Schrank haben und wohl nur aus Sammlergründen zugreifen, wer nur die neueren Sachen der Band kennt, sollte auf jeden Fall mal reinhören um die Wurzeln von HYPOCRISY kennenzulernen.

WERTUNG: keine (Re-Release)

Trackliste:

1. Impotent God
2. Suffering Souls
3. Nightmare
4. Jesus Fall
5. God Is A Lie
6. Left To Rot
7. Burn By The Cross
8. To Escape Is To Die
9. Take The Throne
10. Penetralia
11. Left To Rot (Live)
12. God Is A Lie (Live Bonus)
13. Pleasure Of Molestation
14. Exclamation Of A Necrofag
15. Osculum Obscenum
16. Necronomicon
17. Black Metal
18. Inferior Devoties
19. Infant Sacrifices
20. Attachment To The Ancestor
21. Althotas
22. Pleasure Of Molestation (Live)
23. Osculum Obscenum (Live)
24. Necronomicon (Live)

Chris

HELIX – R.O.C.K. – Best Of 1983 – 2012

Band: Helix
Album: R.O.C.K. – Best Of 1983 – 2012
Plattenfirma: Deadline Music
Stilrichtung: Hardrock
Veröffentlichung: 21.05.2013
Homepage: www.planethelix.com

Die kanadischen Hardrock Helden HELIX haben schon so manche Compilation veröffentlicht. Jetzt geht mit „R.O.C.K. – Best Of 1983 – 2012“ eine weitere an den Start. Was macht sie anders? Zuerst mal gibt es mit der Single „All I Want For Christmas“ aktuelles Material und auch der Song „Axe To Grind“ ist neu. Zudem findet sich unter den 21 Stücken die ein oder andere Rarität, die vielleicht nicht jeder auf ein Best-Of Album gepackt hätte. Pünktlich zum Erscheinen dieser Scheibe (das war in ihrer Heimat bereits 2012) hat Gitarrist Brent „The Doctor“ Doerner die Band erneut verlassen.

Zum Beispiel hätten wir da Songs wie „Danger Zone“ oder „Jaws Of The Tiger“, die auf der 1999 veröffentlichten Platte „B-Sides“ zu finden sind. Für zeitgemäßere Momente sorgen „You Got The Love That I Like“ oder „I´m A Live Frankenstein“ von der 2004er Compilation „Never Trust Anyone Over 30“. „Make Em Dance“ vom aktuellen Dreher „Vagabond Bones“ oder „The Same Room“ vom 1998er Album „Half Alive“ setzen weitere Akzente.

Aber natürlich dürfen auch die großen Hits nicht fehlen. „Rock You“, „Heavy Metal Love“, „Running Wild In The 21st Century“, „Wild In The Streets“ oder die Balladen „Good To The Last Drop“ bzw. „Deep Cuts The Knife“ zeigen auch heute noch eindrucksvoll, warum HELIX eine solche Karriere hingelegt haben – obwohl sie es verdient gehabt hätten, mit den Großen in einem Atemzug genannt zu werden. Teilweise handelt es sich allerdings um Neuaufnahmen, weil die Rechte bei den Plattenfirmen liegen. Das ist auf der einen Seite interessant, das Original ist aber auch im Falle von HELIX vorzuziehen – Schade.

Summasummarum ist „R.O.C.K. – The Best Of 1983 – 2012“ eine dicke Packung Rock´n Roll mit viel Abwechslung. Die Auswahl der Songs legt nicht automatisch wert auf die größten Erfolge sondern bietet einen guten Überblick über das Schaffen der Kanadier bis in die Neuzeit. Für Fans, die lieber den Klassikern lauschen, lege ich aber immer noch die 1989 erschienene Best Of „Over 60 Minutes With Helix“ ans Herz.

WERTUNG: ohne Wertung

Trackliste:

1.Danger Zone
2.Running Wild In The 21st Century
3.Give It To You
4.Jaws Of The Tiger
5.Deep Cuts The Knife
6.Skin In The Game
7.You Got The Love That I Like
8.Good To The Last Drop
9.The Same Room
10.Heavy Metal Love
11.Fill Your Head With Rock
12.Get Up!
13.Wild In The Streets
14.Six Feet Underground
15.Rock You
16.Champagne Communist
17.Animal Inside
18.Make Em Dance
19.I´m A Live Frankenstein
20.Axe To Grind *
21.All I Want For Christmas Is The Leafs The Win The Cup *

*= Previously Unreleased

Stefan

RISING STORM – The Tempest

Band: Rising Storm
Album: The Tempest
Stilrichtung: Progressive Power Metal
Plattenfirma: Eigenproduktion
Veröffentlichung: 05.07.2013
Homepage: www.risingstorm-music.com

Mit den Deutschen RISING STORM betritt eine neue Nachwuchshoffnung die Progressive Metalbühne. Gegründet wurde die Truppe 2008 durch den Schlagzeuger Erik Haus und den Gitarristen Eric Grothkop. Man entwickelte sich von einer Coverband hin zu einer eigenständigen Band die eigene Songs an den Start bringen wollte. Außer den beiden Erik(c)s bilden aktuell Karl Bormann (Bass und Gesang) sowie Tony Schumacher (Gitarre) das Grundgerüst der Band.
Mit der 2010er EP „Initium“ konnte man schon ein wenig Staub in der Szene aufwirbeln und nun steht uns mit „The Tempest“ das Debütalbum ins Haus.
Geboten wird uns hier, wie schon gesagt, Progressive Powermetal. Mein Interesse für die Band war auf jeden Fall geweckt, spätestens nachdem ich ein paar Songauszüge auf deren Homepage gehört hatte. Wir sollten uns jetzt also mal dem musikalischen widmen um herauszufinden ob die Jungs was taugen.
Ab geht es also direkt mit dem Opener und Titeltrack „Tempest“. Dieser ist „nur“ ein instrumentaler Introtrack geworden. Dieses nur muss man direkt aber in Frage stellen, denn der Track hat es wirklich in sich und geht daher als Opener absolut in Ordnung. Stimmt einen wirklich gut auf die Platte ein.
Der erste „richtige“ Track folgt dann mit „Shine“. Ein flotter Midtemposong erwartet uns, der über einen absolut gelungen Chorus und interessante Melodie und Tempowechsel beinhaltet. Noch ein Wort zur Stimme von Sänger Karl. Die ist absolut im Power Metal typischen Bereich und klingt sehr angenehm. Insgesamt also auch ein Song der absolut in Ordnung geht!
Wesentlich ruhiger geht es bei „Dreamwalker“ zu. Auch das haben die Jungs drauf, ein richtiger Hinhörer ist der Song aber auch nicht geworden…na wo bleibt der erste richtige Kracher??
Der folgt ganz klar jetzt! Denn mit dem flotten, abwechslungsreichen und absolut eingängigen „The Tool“ haben die Jungs einen absolut Volltreffer gelandet, die Nummer schiebt sich gnadenlos in eure Gehörgänge und lässt euch da nicht mehr so schnell los, das verspreche ich euch!
Und wenn man schon dabei ist, schiebt man mit „Animan“ gleich das nächste brachiale Powermetalgeschoss nach. Ein sehr schöner Doppelpack den man uns da geschnürt hat.
Man brauchte anscheinend den ersten Teil der Scheibe ein bisschen um in Fahrt zu kommen, denn die nun folgenden Songs sind größtenteils alle recht ordentlich gelungen.
Mit „Anxiolytic“, dem schon aus dem Internet bekannten Progressivknaller „Conquer the Sea“ und „A Storm of Thoughts“ hat man hier die nächsten klasse Songs parat.
Abgeschlossen wir das Debütalbum von RISING STORM dann mit dem Doppelpack „Memories of Lost“ und „Iron Faith“. Diese Songs könnten unterschiedlicher nicht sein, der erste ruhig und bedächtig und beim zweiten geben die Jungs nochmal so richtig Vollgas und verabschieden uns mit einem brachialen Riffgewitter.
Verschweigen will ich an dieser Stelle aber auch nicht, das es zwischen den richtig guten Tracks auch die ein oder andere schwächere Nummer zu verzeichnen gibt.

Anspieltipps:

Hier gibt es dieses Mal von mir “The Tool”, “Anxiolytic”, “Conquer the Sea” und “Iron Faith” mit auf den Weg.

Fazit :

RISING STORM sollte man auf jeden Fall auf der Rechnung haben! Das ist mir nach dem Genuss ihres Debütalbum absolut klar. Die Jungs brauchen zwar ein bisschen bis sie in die Gänge kommen, aber was dann so ab Track 5 auf uns losgelassen wird, ist größtenteils wirklich richtig ordentlich.
Ich denke mal wenn sie bei der, hoffentlich folgenden, zweiten Scheibe den ein oder anderen schwächeren Track weglassen und das Ganze dadurch etwas kompakter wird, klappt es dann auch mit der höheren Punktezahl.
So kann ich euch aber auf jeden Fall einen sehr interessante Newcomer bescheinigen der es Wert ist gehört zu werden!

WERTUNG: 

Trackliste:

01. Tempest
02. Shine
03. Of Starvin Eagles
04. Dreamwalker
05. The Tool
06. Animan
07. The Eagle
08. Anxiolytic
09. Revial
10. Conquer the Sea
11. A Storm of Thoughts
12. Memories of Lost
13. Iron Faith

Julian

ADRENALINE 101 – Demons In The Closet

Band: Adrenaline 101
Album: Demons In The Closet
Spielzeit: 40:05 min
Stilrichtung: Hardrock
Plattenfirma: BOB MEDIA/Fastball Music
Veröffentlichung: 12.07.2013
Homepage: www.adrenaline101.ch

Ihr seid eigentlich schon ewig auf der Suche nach leicht dreckigem Hardrock mit sleazigem Anstrich und leichter 90er Schlagseite aus der Schweiz? Dann ist ADRENALINE 101 die richtige Adresse. Das nette Cover der zweiten Scheibe der Eidgenossen lässt schon mal grob die Richtung erahnen, die Sänger Pascal Luder und seine 3 Mitstreiter verfolgen und weckt Erinnerungen an die guten alten Zeiten als mit Detailversessenheit gemalte Plattencover den Hörer auch optisch teilhaben ließen und die Atmosphäre einer Scheibe mitgestalteten. Buntes Gruselartwork im Stile von The Almighty’s „Soul Destruction“ – es kann schlechter losgehen …

Der Opener und Titelsong klingt dann auch wie erwartet nach klassischem Hardrock der alten Schule, mit bodenständigem Riffing und treffsicherer Hookline. Im Folgenden wird der Sound dann aber dezent in Richtung 90er Rock justiert und Vieles auf „Demons In The Closet“ erinnert immer wieder an frühe Kid Rock Platten (inklusive leichtem Southern Touch), nicht zuletzt dank der kraftvollen, dreckigen Stimme von Luder der wie der angepisste kleine Bruder des großen Mr. Rock klingt. Die Parallelen sind wirklich verblüffend und funktionieren über weite Strecken bestens, wenn auch die zwar ordentlich gespielten aber dennoch etwas unauffälligen Instrumente keine wirklichen Akzente setzen können. Die Kid Rock Referenzen werden in der Regel gekonnt verarbeitet („Mayflies“, „Buckwild“, „No Tomorrow“), gehen aber in dem furchtbar biederen und verkrampften „Straight Clownin’“ auch mal völlig in die Hose. Neben den genannten Kid Rock Huldigungen bieten ADRENALINE 101 mit dem an H-Blockx erinnernden „Raise Em Up“ samt packendem Refrain und den kommerziellen Melodiekrachern „Come To You“ und „Guardian Angels“ noch weitere gelungene Tracks die zwar eindeutig im Hard(Rock) der 90er verwurzelt sind, aber ebenfalls moderne Ansätze durchschimmern lassen. Allerdings ist der allgemeine Härtegrad der Songs eher niedrig und echte Energie können die Jungs auf Konserve nicht vermitteln. Ein Song wie „Living For The XTC” kommt da schon beinahe behäbig und unentschlossen daher.

Mit „Demons In The Closet” ist ADRENALINE 101 eine durch und durch solide Scheibe gelungen, die zwar irgendwie in einem Zeittunnel steckengeblieben zu sein scheint aber durch diesen zeitlosen Ansatz auch Ihren Reiz aufbaut. Dreh- und Angelpunkt der Scheibe ist dabei klar Sänger Luder, der über eine intensive Stimme verfügt und den teilweise erfrischend gelungenen Hooklines Leben einhauchen kann. Damit wird die Band zwar keinen Originalitätspreis gewinnen, aber Ihren Fankreis wohl durchaus erweitern können. Freunde von melodiösem Hardrock der alten Schule sollten auf jeden Fall mal ein Ohr riskieren.

WERTUNG: 

Trackliste:

01. Demons In The Closet
02. Raise Em Up
03. Straight Clownin’
04. Come To You
05. Mayflies
06. Guardian Angels
07. Shedding Tears
08. Buckwild
09. Living For The XTC
10. No Tomorrow

Mario

OSUKARU – Triumphant

Band: Osukaru
Album: Triumphant
Spielzeit: 53:22 min.
Stilrichtung: AOR/Hardrock
Plattenfirma: City Of Lights Records
Veröffentlichung: 28.06.2013
Homepage: www.osukarumusic.com

Was hat die Band um Gitarrero Oz Osukaru für Vorschußlorbeeren bekommen. Seit ihrer 2010er Debüt-EP „GBB2LA“ haben nicht nur die Vokalisten gewechselt, auch stilistisch hat sich die Band breiter aufgestellt. Die Sache mit den wechselnden Sängern ist halt so eine Sache – auf dem zweiten Longplayer „Triumphant“ gibt sich nun Fredrik Werner (Ex MR. ARTIST) die Ehre. Damit aber nicht genug, denn auf dem neuen Rundling teilt er sich die Vocals mit der Sängerin Cecilia Camuii, was der Sache einen besonderen Anstrich gibt. Aber auch sonst hat der Meister das Line-Up ordentlich durchgemischt. Bis auf Ryan Cole, der neben Axel Ryberg für die Drums zuständig war, wurde die komplette Truppe ausgetauscht. So ist jetzt Adrian Lopez für die Keyboards und Jens Björk für das Saxophon zuständig. Einen neuen Bassisten indes findet man auf der Liste nicht.

Hat dieser Austausch dem Projekt geschadet? Generell nicht – Fakt ist, dass OSUKARU jetzt auf eine neue Art und Weise musizieren. Ist der Opener „Triumphant“ noch gute AOR-Kost und bis auf das Duett der beiden Sänger(innen) eher „gewöhnlich“, ändert sich das im Laufe der Scheibe noch gehörig. Schon das Duell von Gitarre und Saxophon im Titeltrack zeugt davon. Etwas gemächlicher geht es bei „Heaven In Your Eyes“ zu. Abermals mit Saxophon-Einsatz aufgewertet kann mich allerdings die gesangliche Leistung von Fredrik Werner nicht so ganz überzeugen. Speziell der Refrain ist ziemlich langweilig und ausdruckslos vorgetragen. „Prisoner In The Night“ ist da schon von besserer Qualität. Alle Register ziehen OSUKARU dann bei „Walk In Balance“, das schon fast an die Werke von MAN DOKI erinnert. Anfangs etwas gewöhnungsbedürftig, entwickelt sich das Stück von Mal zu Mal. Allerdings gibt es mit „Holding On To Memories“ oder „I Won´t Let You Go“ sowie dem belanglosen „Believe“ ein paar weitere Songs, die nicht zünden. „Cruise Control“ ist Westcoast pur, den Gegenpol dazu liefert das relativ harte „Mafia Rules“. Eine nette Zugabe gibt es in Form von „Stay Tonight“ und einer Demoversion von „Don´t Let Go“. Nicht essentiell aber ein schönes Bonbon für die Fans.

Highlights sind der Titeltrack, „Prisoner Of The Night“, „Walk In Balance“ und „Never Play With Fire“. Licht und Schatten regieren auf dem zweiten Langspieler des Schwedisch/Amerikanischen Projekts OSUKARU. Handwerklich tadellos umgesetzt lehnen sich die Protagonisten in manchen Songs etwas zu weit aus dem Fenster. Der Markt ist hart umkämpft und deshalb wird es schwer werden für „Triumphant“.

WERTUNG: 

Trackliste:

1.Dawning (Intro)
2.Triumphant
3.Heaven In Your Eyes
4.Prisoner Of The Night
5.Walk In Balance
6.Holding On To Memories
7.Cruise Control
8.Mafia Rules
9.I Won´t Let You Go
10.Never Play With Fire
11.Believe
12.The Fire Burns On
13.Stay Tonight (Bonus Track)
14.Don´t Let Go (Demo – Bonus Track)

Stefan

SCORPION CHILD – Scorpion Child

Band: Scorpion Child
Album: Scorpion Child
Spielzeit: 50:43 min.
Stilrichtung: Retrorock / Hardrock
Plattenfirma: Nuclear Blast Records
Veröffentlichung: 21.06.2013
Homepage: www.scorpionchild.com

Es ist schon sehr erstaunlich wie lange sich diese ominöse Vintage- oder Retrorockwelle schon hält. In der heutigen Musiklandschaft, die auf den schnellen Konsum ausgelegt ist, um so mehr. Oder vielleicht auch nicht. Zeigt es doch, dass die Gier nach handgemachter Musik wieder deutlich steigt.

Ob jedoch die Notwendigkeit nach einer weiteren Band besteht, die sich ungeniert bei den Großen der 70er Jahre bedient, sei mal dahingestellt.

Doch Stopp, ganz so einfach ist es im Fall SCORPION CHILD dann auch wieder nicht. Das reduzieren auf das wiederaufbereiten alter Kamellen täte der Band aus Texas unrecht. Das haben auch Nuclear Blast so gesehen und die Truppe sofort an sich gebunden.
Und während sich bereits etablierte RetroRock-Stars wie Orchid größtenteils an Black Sabbath orientieren, ist der Haupteinfluss von SCORPION CHILD bereits wenige Sekunden nach einsetzendem Gesang klar: Led Zeppelin.

Aber nicht nur die Londoner Millionenseller sind ein großes Vorbild für SCORPION CHILD.  Um das zu durchblicken bedarf es allerdings einer gewissen Einarbeitung in das Material des Debütalbums. Neben weiteren 70/80er Jahre Helden wie Dio, respektive Rainbow, schimmern auch hier und da Zitate aus dem 80er Jahre Hardrock durch und selbst vor den 90ern wird kein Halt gemacht.  Eine Nummer wie „Salvation Slave“ besitzt gar dezente Anspielungen an, Achtung, Rage Against the Machine. Haltet mich für bekloppt, aber speziell die Groove-Abteilung und die Gitarrenarbeit geht in meinen Ohren deutlich in diese Richtung.

So far, so good.
Was unterscheidet SCORPION CHILD letztendlich von den zahlreichen Konkurrenten der Szene?
Ganz einfach. Diese unglaubliche Hitdichte. Nach Füllern muss man hier lange suchen. Die 9 Songs triefen nur so vor geilen Hooklines und Melodien. Über allem thront die absolut fette, erstaunlich moderne Produktion von Chris “Frenchie” Smith.

Ob es allerdings nötig ist, den letzten Song nach 5 Minuten auszufaden um die restlichen 9 Minuten damit zu verplempern Grillen am Flussufer beim zirpen zuzuhören stelle ich mal öffentlich zur Diskussion. Diese Marotte die Spielzeit künstlich zu erhöhen geht mir schon seit Nirvana’s Nevermind auf den Sack.

Das ist allerdings auch schon der einzige größere Kritikpunkt.

Fazit: Alles in allem ein absolutes Pflichtwerk für Freunde handgemachter Rockmusik.

Anspieltipps: Polygon of Eyes, Liquor, Salvation Slave

WERTUNG: 

Trackliste:

1. Kings Highway (4:25)
2. Polygon Of Eyes (4:34)
3. The Secret Spot (4:30)
4. Salvation Slave (5:15)
5. Liquor (4:34)
6. Antioch (5:30)
7. In The Arms Of Ecstasy (4:22)
8. Paradigm (3:51)
9. Red Blood (The River Flows) (13:42)

Frank

WHITESNAKE – Made In Britain – The World Record

Band: Whitesnake
Album: Made In Britain – The World Record
Spielzeit: 144:25 min.
Stilrichtung: Hardrock
Plattenfirma: Frontiers Records
Veröffentlichung: 05.07.2013
Homepage: www.whitesnake.com

Nachdem einigen der Titel „Made In Japan“ des letzten Live-Albums der weißen Schlange schon etwas missfiel, legen die Herren um Oberschlange David Coverdale mit „Made In Britain/The World Record“ ein weiteres Live-Dokument innerhalb von zwei Monaten nach. Macht also Live-Album Nummer drei seit dem letzten Studioalbum „Forevermore“ von 2011. Und auch hier könnte man den zweiten Teil des Titels „The World Record“ missverstehen. Aber dieses Doppelalbum hat gar nix mit Weltrekorden zu tun. Vielmehr stammen die Songs der ersten Silberscheibe von der 9 Shows umfassenden UK Tour während „The World Record“ Aufnahmen vom Rest der Welt beinhaltet.

Nicht erst einmal musste Mr. Coverdale Prügel bezüglich seiner Performance einstecken, die Stimme des Briten hat nun mal nachgelassen, auch wenn es viele vielleicht nicht wahrhaben wollen. Und so ist auch diese „Live-Scheibe“ voll mit den üblichen Unterstützungen vom Band, teilweise abenteuerlichen Ausflügen des Vokalisten, auf der anderen Seite aber auch soliden Darbietungen seiner All-Star-Band mit Doug Aldrich (guitar), Reb Beach (guitar), Brian Tichy (drums), Michael Devin (bass) und Michael Ruedy (keyboards). Aber es klingt alles zu konstruiert, von Spontanität keine Spur. Davon zeugt nicht nur die Tatsache, dass die ersten 6 Songs der ersten CD identisch sind mit der vorangegangenen Veröffentlichung „Made In Japan“. Überhaupt unterscheiden sind nur 2 Songs, auf „Made In Britain“ ist noch ein zusätzlicher Song enthalten.

Zumindest ist auf der zweiten CD nur ein Song doppelt („Fare Thee Well“). Und siehe da, auch auf der zweiten Scheibe kann man noch mit Hits wie „Slide It In“ oder „Bad Boys“ punkten, das Pulver war also noch nicht verschossen, obwohl auf CD Nummer eins schon die größere Hitdichte herrscht.

Wollen wir mal nicht vergessen, was WHITESNAKE in der Vergangenheit geleistet haben, welche Freuden sie uns mit ihren zahlreichen Hits beschert haben. Aber wie in 99% der Fälle ist es eben so, dass die großen Hits am Anfang einer Karriere entstehen oder in glücklichen Fällen auch noch Jahre später. Neue Songs werden im Live-Programm nur wenig abgefeiert, wo soll also die Lust herkommen, neue Alben einzuspielen, die – zumindest live – sowieso keiner hören will?!

Trotzdem sind 3 Live-Scheiben in Folge definitiv zu viel des Guten – außer für Komplettisten ist „Made In Britain/The World Record“ wohl eher uninteressant, da in ähnlicher Fassung schon des öfteren erhältlich.

WERTUNG: ohne Wertung

Trackliste:

CD 1:
1.Best Years
2.Give Me All Your Love
3.Love Ain´t No Stranger
4.Is This Love
5.Steal Your Heart Away
6.Forevermore
7.Love Will Set You Free
8.My Evil Ways
9.Fare Thee Well
10. Ain´t No Love In The Heart Of The City
11. Fool For Your Loving
12. Here I Go Again
13. Still Of The Night

CD 2:
1.Bad Boys
2.Slide It ln
3.Lay Down Your Love
4.Pistols At Dawn
5.Snake Dance
6.Can You Hear The Wind Blow
7.Fare Thee Well
8.One Of These Days
9.The Badger
10.Deeper The Love
11.Soldier Of Fortune
12.Burn/Stormbringer

Stefan

LONEWOLF – The Fourth And Final Horseman

Band: Lonewolf
Album: The Fourth and Final Horseman
Stilrichtung: Heavy Metal
Plattenfirma: Napalm Records
Veröffentlichung: 05.07.2013
Homepage: www.facebook.com/lonewolfdivision

Die französischen Heavy Metaller LONEWOLF hauen mit „The Fourth and Final Horseman“ ihr sechstes Album raus. Noch zu gut ist mir das letzte Werk „Army of the Damned“ in Erinnerung, welches unterschiedliche Kritiken erhielt. Ich gehörte damals eher zu denjenigen, die das Album als nicht so gelungen empfunden hatten. Nun ja das ist Vergangenheit, neue Chance, neues Glück sagt man ja und so widmen wir uns ganz unvoreingenommen dem neuen Album. Man verspricht auf jeden Fall schon mal eine Menge, eine gesunde Balance zwischen Eingängigkeit und Anspruch soll das neue Werk darstellen und über allen „thront“ natürlich der Gesang von Fronter Jens Borner der stimmlich irgendwo zwischen Chris Boltendahl (GRAVE DIGGER) und Joakim Broden (SABATON) anzusiedeln ist. Produziert hat das neue Album übrigens Charles Greywolf (POWERWOLF).
So genug der schnöden Worte, lassen wir uns jetzt mal auf die Musik ein und horchen direkt mal in den ersten Track, dem Titeltrack „The Fourth and Final Horseman“ rein. Nach einer kurzen instrumentalen Einleitung erschallt dann auch direkt mal das gewöhnungsbedürftige Organ von Fronter Jens. Es entwickelt sich ein eingängiger Mitdtempotrack der vor allem mit seinem eingängigen Chorus punkten kann, als Opener und Titeltrack geht das Ganze auf jeden Fall vollkommen in Ordnung!
Zum nächsten Song, „The Poison of Mankind“ bekomme ich irgendwie auch nach mehrmaligen Hören absolut keinen Zugang…ich weiß auch nicht die Nummer gibt mir nichts mit.
Schnell weiter zum nächsten Song „Hellride“ der auf jeden Fall wieder flotter und kräftiger aus den Boxen schallt. Eine schnelle Nummer, die einen absoluten RUNNING WILD Touch hat. Auf jeden Fall einer der besseren Tracks auf dem Album, der den schwächeren Vorgänger schnell vergessen lässt.
Auch das anschließende „Time for War“ kommt kraftvoll und ordentlich in unsere Lauschlappen und frisst sich aufgrund des sehr eingängigen Chorus schnell in unsere Gehörgänge.
Der Mittelteil der Scheibe wird dominiert von dem klassischen Midtempotrack „Another Star means another Death“ und dem flotten „Dragonriders“, welches einen klasse Chorus besitzt.
Was mit der fortlaufender Spieldauer etwas negativ auffällt ist der Gesang von Fronter Jens. Er kommt meist ziemlich gepresst und Metaller die schon beim Grabschaufler Boss Chris Reißaus nehmen, dürften hier schon beim ersten Ton flüchten, denn der gute Jens ist nochmal eine Spur extremer und spezieller als Chris Boltendahl!
Zurück zu den Songs, denn auf dem Fuße folgt dann wieder eine schnelle Nummer, bei „Throne of Skulls“ kann man mal ordentlich die Nackenmuskeln kreisen lassen.
Im letzten Abschnitt geht es mit „The Brotherhood of Wolves“ mal wieder glasklar in die RUNNING WILD Ecke und das abschließende „Destiny“ ist eine epische, überlange Angelegenheit geworden.

Anspieltipps:

“The Fourth and Final Horseman”, “Hellride”, ”Time for War” und “Dragonriders” sollte man sich auf jeden Fall als Referenz genauer anhören.

Fazit :

Wie schon gesagt, war ich mit dem letzten Album der Jungs von LONEWOLF schon nicht ganz warm geworden und genau das geht mir nun auch mit dem aktuellen Album so. Denn leider muss ich sagen, konnte man sich im Vergleich zum Vorgänger nicht großartig steigern!
Gut die Songs sind insgesamt zwar etwas kompakter und griffiger, aber im Großen und Ganzen haben wir es hier mit Metalstangenware zu tun, die es so schon X Mal gibt. Damit kann man heutzutage bei der Veröffentlichungsflut keinen Blumentopf mehr gewinnen.
Dazu kommt der “Gesang” von Fronter Jens, der wirklich sehr gewöhnungsbedürftig ist und mit der Dauer auch echt nervt! Ich glaube das hier auch das eigentliche Problem liegt, sorry das ich das so sagen muss, aber die Wahrheit tut halt manchmal weh, gesanglich tut man sich hier echt keinen Gefallen….
Wie auch immer, alte RUNNING WILD Fans finden hier sicherlich Gefallen an der Scheibe, allen anderen rate ich erstmal rein zu hören.

WERTUNG: 

Trackliste:

01. The Fourth and Final Horseman
02. The Poison of Mankind
03. Hellride
04. Time for War
05. Another Star means another Death
06. Dragonriders
07. Throne of Skulls
08. Guardian Angel
09. The Brotherhood of Wolves
10. Destiny

Julian

SIRENIA – Perils Of The Deep Blue

Band: Sirenia
Album: Perils of the deep Blue
Stilrichtung: Symphonic Metal
Plattenfirma: Nuclear Blast
Veröffentlichung: 28.06.2013
Homepage: www.sirenia.no

Hinter den Symphonic Metallern von SIRENIA steckt der Ex TRISTANIA Mastermind Morten Veland, der die Truppe 2001 nach seinem Split von TRISTANIA ins Leben rief.
Das Richtungsweisende Debütalbum „At Sixes and Sevens“ erschien 2002 und seit 2006 ist man Teil der großen Nuclear Blast Familie.
Eine ebenfalls wichtige Zahl stellt das Jahr 2008 für die Band da. Denn in diesem Jahr schloss sich die charismatische spanische Sängerin Ailyn der Band an und veredelt seitdem zusammen mit Morten die Songs mit ihrem Gesang. Außer den beiden sind noch Jonathan A. Perez (Schlagzeug) und Jan Erik Soltvedt (Gitarre) mit an Bord. Einen Tieftöner sucht man hier, wie zuvor ebenfalls, vergeblich.
Morten selbst sagt zur neuen Platte: „Dieses Album präsentiert SIRENIA auf einem neuen Level“, es offenbart viele neue Seiten unseres Sounds. Ebenso findet man darin typische SIRENIA Merkmale, unsere Wurzeln der Anfangsjahre – aber eben auch viele Elemente, die es bis dato noch nie von uns zu hören gab“.
Ich denke genauso kann man das neue Album in ein paar Sätzen beschreiben, wir werden aber nun ein wenig genauer hinter die Fassade schauen und tun dies direkt mit dem Openertrack „Ducere Me in Lucem“. Eine überlange Introeinleitung erwartet uns hier, die uns gut auf das Album einstimmt, ansonsten ist das Ganze aber nicht weiter erwähnenswert.
Die nächste Nummer „Seven Widows Weep“ dürfte schon aus dem Internet bekannt sein, gibt es zu dem Track doch ein cooles, atmosphärisches Video.
Der Song startet gewaltig und mit ordentlich Bombast bevor das harte Organ von Mastermind Morten und dann die zierliche, opernhafte Stimme von Ailyn einsetzen.
Die Nummer lebt ganz klar vom klasse Wechselgesang der beiden und von den interessanten und abwechslungsreichen Melodien. Ein starkes Stück!
Düster und stampfen beginnt das folgende „My Destiny Coming to pass“, im weiteren Verlauf entwickelt sich der Track aber zu einem starken Midtemposong, der fast im Alleingang von Fronterin Ailyn getragen wird. Der Glanzpunkt ist hier auf jeden Fall der starke Chorus.
Mt „Ditt Endelikt“ hat man im Anschluss einen weiteren ordentlichen Track in der Hinterhand.
Danach gibt es dann aber mit „Cold Caress“ und „Darkling“ auch ein paar schwächere Tracks zu begutachten. Der Mittelteil fällt im Vergleich zum starken Anfang also doch ganz schön ab.
Bei „Decadence“ ist man aber wieder auf dem richtigen Weg und spätestens bei „The Funeral March“ ist der schwache Mittelteil schon wieder fast vergessen. Dazwischen gibt es aber mit dem überlangen „Stille Kom Doden“ erneut wieder einen Song der nicht so recht zünden will.
Mit dem schweren, epischen „A Blizzard is storming“ wird die Platte ordentlich abgeschlossen. Ein etwas bitterer Nachgeschmack, aufgrund der vielen Auf und Ab’s, bleibt nach dem verklingen des letzten Tons aber irgendwie zurück.

Anspieltipps:

Dieses Mal sollen hier “Seven Widows Weep”, “My Destiny Coming to pass” , “Decadence” und “The Funeral March” zu Ehren kommen.

Fazit :

Ich bin ja absolut nicht der Gothic Metalexperte. Von Symphonic Metal verstehe ich zwar etwas mehr, aber eine Mischung aus den beiden Genres verlangte mir hörtechnisch doch einiges ab. Genauso erging es mir auch mit dem neuen Album von SIRENIA. Es gibt so unglaublich viel zu entdecken das man hier schon mehrmals ganz genau hinhören muss. Ganz klar keine Scheibe für mal so nebenbei hören.
Ansonsten denke ich machen Fans der Band, Symphonic und auch Gothicmetal Anhänger mit “Perils of the deep Blue” nicht viel falsch, sie bekommen ein grundsolides Genrealbum und genau das was sie erwarten!
Für mich hätten es aber ein paar mehr kompaktere Songs sein können, denn der Zugang zur Platte ist wirklich nicht gerade einfach und auch der recht schwache Mittelteil fallen in der Endabrechnung negativ ins Gewicht.

WERTUNG:

Trackliste:

01. Ducere Me in Lucem
02. Seven Widows Weep
03. My Destiny Coming to pass
04. Ditt Endelikt
05. Cold Caress
06. Darkling
07. Decadence
08. Stille komDoden
09. The Funeral March
10. Profound Scars
11. A Blizzard is storming

Julian