STAINLESS STEEL – Metal Machine

Band: Stainless Steel
Album: Metal Machine
Spielzeit: 57:43 min
Stilrichtung: Heavy Metal
Plattenfirma: Pure Underground Records
Veröffentlichung: 13.09.2013
Homepage: www.pureunderground-records.com

Es gibt ihn noch, den echten Teutonischen Stahl, geschmiedet von unverbesserlichen Sturköpfen in verschwitzten kleinen Proberäumen irgendwo im Ländle. Was STAINLESS STEEL bereits anno 1985 („In Your Back“) und 1987 („Molten Metal“) begonnen hatten, wird nun nach einer langen Bandpause quasi nahtlos fortgesetzt. Immer noch gibt’s typischen Heavy Metal mit speedigen Drums, ebensolchen Gitarren und hohen, krächzigen Vocals – ganz so wie es der True-Metaller mag. Und genau wie die Zielgruppe halten auch STAINLESS STEEL nullkommanull gar nix von Veränderung oder gar Anpassung. Über die Dauer von 13 zumeist gelungenen Tracks gibt’s gepflegt und ohne große Umwege auf die Glocke.

Egal wohin die (virtuelle) Nadel auf die Scheibe rutscht, die Band bleibt sich und dem Stil treu und variiert im Großen und Ganzen lediglich das Tempo der Songs. Ein gewisses Niveau wird dabei aber nie unterschritten, so dass unterm Strich ein überzeugendes, wenn auch etwas zu langes Album herausgekommen ist, dass Genrefans zum Entmotten der Kutte und Matteschütteln animieren dürfte. Highlights sind das speedige „Master Of The Universe” in dem Sänger Ralf Scholz alle Register des klassischen Metalshoutings zieht, der Stampfer „Preachers Of Hate“, das mit klassischen Gitarren eingeleitete „Kiss Of Judas“ und die wirklich geilen Gitarrensoli in „Riding on A Razorblade“. Da auch die Produktion überzeugen kann und weder zu rumpelig noch zu sauber ausgefallen ist (von dem etwas tackernden Drumsound mal angesehen) und das Artwork stilsicher und keineswegs kitschig daherkommt gibt’s auch hier wirklich nix zu meckern. Aufgelockert wird der weitestgehend unterhaltsame Retro-Trip nach 10 Songs von einer etwas deplaziert wirkenden Akustik-Ballade („Hold On“), einem guten Banger, der vom schlechteren Sound her wohl von einer früheren Veröffentlichung stammt („We Want It – You’ve Got It“) sowie einem brauchbaren Live-Track („Land Of Eternal Fire“).

Essentiell ist das was STAINLESS STEEL auf Ihrer neuen Scheibe abliefern definitiv nicht, allerdings hat man Ähnliches auch schon in viel schlechter vorgesetzt bekommen (sowohl was die Kompositionen, die instrumentalen Fähigkeiten und die „Verpackung“ anbelangt). Musikalisch bewegen die Jungs sich in eng abgesteckten Grenzen, können aber den ein oder anderen gelungenen Track platzieren und produzieren auf dem passend betitelten „Metal Machine“ nur gelegentlich Leerlauf. Ein solides Stück heimischer Metal also.

WERTUNG: 

Trackliste:

01. Back In Your Minds
02. Master Of The Universe
03. Preachers Of Hate
04. Fear And Pain
05. Disaster
06. Kiss Of Judas
07. Fight To Survive
08. Riding on A Razorblade
09. Dirty Lover
10. Death And Destruction
11. Hold On
12. We Want It – You’ve Got It
13. Land Of Eternal Fire

Mario

MASSIVE – Full Throttle

Band: Massive
Album: Full Throttle
Spielzeit: 46:43 min.
Stilrichtung: Hardrock
Plattenfirma: Third Verse
Veröffentlichung: 11.05.2013
Homepage: www.massiverock.com.au

Schön langsam denke ich, dass sich der australische Riff Rock mit seinen ganzen neuen – zumeist richtig guten – Bands dort zu einer Art Volksmusik entwickelt. Denn mit MASSIVE wagt sich eine weitere Band aus dem Dunstkreis der Metropole Melbourne auf die Straße, um mit ihrem Album „Full Throttle“ aufsehen zu erregen. Aber MASSIVE sind anders: denn obwohl ihr Album übersetzt „Vollgas“ heißt, gehen die Jungs um Sänger Brad Marr (Ex-FASTRACK) ziemlich abwechslungsreich zu Werke und mischen das Beste aus der 80ger L.A. Szene mit in ihren Sound. Wenn wir schon bei den Personalien sind: die Band wird komplettiert von Ben Laguda (guitars), Aidan McGarrigle (bass) und Jarrod Medwin (Ex-THE DEEP END, drums).

Schon das eröffnende „Burn The Sun“ knallt dermaßen aus den Boxen, dass einem fast schwindelig wird. Mit fettem Sound und der richtigen Mischung aus Härte und Melodie ist der Song ein gelungener Auftakt. Aber es kommt noch besser, denn „Hollywood“ packt noch eine Schippe Eingängikeit drauf und macht noch mehr Spaß. Bei weitem weniger energisch kommt „Bring Down The City“ daher, trotzdem hat der mit seinen unwiderstehlichen Hooks alle Stärken auf seiner Seite. Ein erstes Highlight also, das aber nicht das einzige bleiben soll. Nach dem wieder etwas flotteren „One By One“ zeigen MASSIVE mit „Big Trend Setter“, dass sie richtige Hits schreiben können. Stark! Abermals ohne Kompromisse rockt „Lacey“ nach vorne bevor mit „Dancefloor“ ein saucooler Song folgt. Der darf auf Eurer nächsten Party nicht fehlen! Das balladeske „Ghost“ zählt zu den stärksten Nummern auf „Full Throttle“ – hier wird mit viel Gefühl und komplett ohne Schmalz musiziert. Die Vollgasnummer „Now Or Never“, das punkige „Best Of Both Worlds“ (mit der australischen Pop/Rocksängerin Kristy Jinx, das nach 4 ½ Minuten eine krasse Wendung nimmt und als Pianoballade endet) und der bezeichnende Titeltrack runden ein äußerst kurzweiliges Album ab.

Die Aussies MASSIVE geben schon auf ihrem Debüt „Vollgas“ – praktisch über die komplette Spielzeit – zumindest was die Qualität der Songs angeht. Denn langweilig wird „Full Throttle“ nicht, dazu sind Songs wie „Bring Down The City“, „Hollywood“, „One By One“, „Big Trend Setter“, „Dancefloor“, „Best Of Both Worlds“ oder „Ghost“ einfach zu stark und abwechslungsreich. Eine weitere große Überraschung aus Down Under, die Ihr Euch nicht entgehen lassen solltet.

WERTUNG: 

Trackliste:

1.Burn The Sun
2.Hollywood
3.Bring Down The City
4.One By One
5.Big Trend Setter
6.Lacey
7.Dancefloor
8.Ghost
9.Now Or Never
10.Best Of Both Worlds
11.Full Throttle

Stefan

SAITENFEUER – Kein zurück

Band: Saitenfeuer
Album: Kein zurück
Spielzeit: 41:00 min.
Stilrichtung: Deutschrock
Plattenfirma: Better Than Hell/Edel
Veröffentlichung: 23.08.2013
Homepage: www.saitenfeuer.de

Ihr sucht eine Band zwischen den ONKLEZ und den HOSEN? Früher war das ja eine Glaubensfrage, heute ist man da schon offener. Ganz so einfach möchte ich aber das zweite Werk der Leipziger Deutschrockband SAITENFEUER nicht abkanzeln, denn die Jungs kopieren nicht wild drauf los sondern haben durchaus ihre eigenen Momente. Beim ersten Anblick des Coverartworks dachte ich „oh nein, nicht schon wieder ne Band, die mit Neuer Deutschen Härte langweilt“. Denn mit seiner düsteren Atmosphäre zeigt es ziemlich in diese Ecke. Aber zum Glück haben SAITENFEUER auf „Kein Zurück“ 13 munter rockende Stücke gepackt, mal punkig, mal ruhig – die Abwechslung stimmt schon mal.

Nachdem Ihr Erstling „Auf und davon“ 2010 zuerst in Eigenregie veröffentlicht wurde, gab es 2012 einen neueingespielten Re-Release über das Label Better Than Hell, wo nun auch Album Nummer zwei erscheint. Erneut enterten die Herren das Spacelab Studio zusammen mit Christian Moos, der auch die Neuaufnahmen des Debüts überwachte.

„Bis ins Herz“ ist eine ziemlich gute Kreuzung aus sozialkritischen Texten, eingängigen Melodien und mitreißender Musik. Auch „Weder Schein noch Sein“ schlägt in diese Kerbe und kann gefallen. Die weiteren Höhepunkte „Flussaufwärts“, „Wir reisen durch´s Land“ oder „Lass uns endlich wieder“ – einer Hommage an vergangene Tage – zeugen von einem guten Gespür für gefällige Songs ohne in die Belanglosigkeit abzudriften. Dazwischen mogeln sich aber auch schon mal ein paar Stücke, die so schon ähnlich zu hören sind oder eben nicht so stark geworden sind („Ein letzter Kuss“, „Spring ab!“). Insgesamt haben SAITENFEUER aber eine ordentliche Sammlung an starken Nummern am Start.

Manchmal wünsche ich mir einen etwas dreckigeren Gesang, denn an manchen Stellen klingen die Vocals ziemlich brav, vielleicht liegt es auch an den teilweise zuckersüßen Melodien, die Straßenattitüde kommt also oft zu kurz. Dafür gibt es aber schon viele andere Bands. SAITENFEUER haben ihre eigene kleine Nische gefunden und haben im Vergleich zum Erstling einen schönen Schub nach vorne gemacht.

WERTUNG: 

Trackliste:

1.Bis ins Herz
2.Weder Schein noch Sein
3.Begierde
4.Flussaufwärts
5.Lass uns endlich wieder
6.Komm mit mir
7.Ein letzter Kuss
8.Gesagt, getan
9.Spring ab!
10.Das ist der Moment
11.Dein Rausch
12.Wir reisen durch´s Land
13.Immer wieder

Stefan

ILLUSION SUITE – The Iron Cemetary

Band: Illusion Suite
Album: The Iron Cemetery
Spielzeit: 38:53 min
Stilrichtung: Progressive Power Metal
Plattenfirma: Power Prog
Veröffentlichung: 26.07.2013
Homepage: www.illusionsuite.net

Wenn auch bereits im Juli erschienen, wollen wir die zweite Scheibe der Finnischen Progressive Powermetaller ILLUSION SUITE dennoch nicht unter den Tisch kehren. Die bisherigen Stationen der noch recht jungen Bandgeschichte beinhalten das wohlwollend aufgenommene Debütalbum „Final Hour“ aus dem Jahr 2009 sowie Auftritte beim ProgPower USA (2010). Um den nächsten Karriereschritt anzugehen hat man Mix und Mastering der neuen Scheibe, wir ahnen es, in die Hände von Jens Bogren gelegt – in Sachen Sound kann man also schon mal Entwarnung geben und den Industriestandard erwarten. Nun ist das weite Feld des mit progressiven Elementen angereicherten Powermetal in den letzten Jahren durchaus überlaufen und viele Bands tun sich nicht gerade durch Innovation und übermäßige Eigenständigkeit hervor, sondern kleben sklavisch an den Genrekonventionen. ILLUSION SUITE halten sich zwar auch recht nah an die bewährten Formeln, schaffen es aber durchaus die oft bemängelten Punkte wie formelhaftes Songwriting, kitschige Lala-Refrains und pompöse Keyboardsuppe zu umgehen. Natürlich handelt es sich bei „The Iron Cemetery” um ein weiteres typisches Album das innerhalb der Szene um jeden Zuhörer kämpfen werden muss. Dabei haben ILLUSION SUITE aber das ein oder andere Argument.

Ein „Intro“ muss sein, klar. Das hier vertretene ist dann natürlich ebenso überflüssig wie 99% der anderen auch, also gleich weiter zu Track No. 2, „Orpheus’ Quest“, der mit fettem Riffing, aggressivem Gesang und vertrackten Rhythmen klar macht wohin die Reise geht. So richtig zünden will die Melodie aber noch nicht. Das ändert sich mit der ersten Single „Uni-Twins“ die einen packenden Refrain in die Waagschale wirft und dabei glücklicherweise den sonst gerne verwendeten Kitsch auf ein Minimum reduziert. Der Title-Track „The Iron Cemetery” sowie “When Love Fails” schwächeln dann wieder in Sachen Eingängigkeit, können den Hörer aber dank guter Gesangsleistung von Bill Makatowicz und spannender Instrumentalarbeit bei Stange halten. Die zweite Hälfte des Albums bringt dann aber unerwarteter Weise doch noch den nötigen Umschwunge, denn mit dem Triple „Nero“, „Nostradamus’ First Prophecy“ (ein schön straighter Banger mit guter Hookline) und „The Ugly Duckling“ hauen ILLUSION SUITE ein paar richtig gelungene Kompositionen raus, die sowohl Powermetal Fans als auch Progressive Anhänger begeistern dürftenund Lust auf mehr machen.

ILLUSION SUITE haben wohl noch nicht das Ende Ihrer Möglichkeiten erreicht und es gibt noch Luft nach oben was Hooklines und Individualität anbelangt. Auch ist die knappe Spielzeit von nicht mal 40 Minuten etwas dürftig. In dem Wust an ähnlichen Veröffentlichungen kann man die die Platte der Jungs aber durchaus als kleines Ausrufezeichen ansehen. Zwar kein zwingender Pflichtkauf und noch ausbaufähig, aber auf jeden Fall eine lohnende Anschaffung für Genrefreunde die neues Futter brauchen.

WERTUNG:

Trackliste:

01. Intro
02. Orpheus’ Quest
03. Uni-Twins
04. The Iron Cemetery
05. When Love Fails
06. Nero
07. Nostradamus’ First Prophecy
08. The Ugly Duckling
09. Premonition

Mario

DENNERS TRICKBAG – Denners Trickbag

Band: Denners Trickbag
Album: Denners Trickbag
Spielzeit: 42:44 min
Stilrichtung: Retro Rock
Plattenfirma: Target Records
Veröffentlichung: 09.09.2013
Homepage: www.dennerstrickbag.com

So manch einer von euch kennt vielleicht noch Michael Denner, den ehemaligen Gitarristen von MERCYFUL FATE und KING DIAMOND. Neben seiner Tätigkeit an den  elektrischen Saiten war Denner damals auch stark im Songwriting mit einbezogen und so einige Klassiker der beiden Heavy Metal Institutionen gehen mit auf seine Kappe.

Nachdem er vor einigen Jahren beide Combos verlassen hatte, gab es in den letzten Jahren zwar hier und da mal einen kleinen Gastauftritt zu verbuchen, aber ansonsten flog der Gitarrero musikalisch weitestgehend unter dem Radar, bis er sich in diesem Jahr mit DENNERS TRICKBAG zurückmeldete.

Mit einem Haufen Sessionmusikern und guten Freunden verschreibt sich der Gitarrist auf dem selbstbetitelten Debütalbum dem Classic Rock der Siebziger Jahre. Quasi ein Hobbyprojekt, abseits von all dem Metal vergangener Tage – und genau so hört sich der Longplayer dann leider auch an.

Größtenteils uninspiriert plätschern die Songs in vollkommener Monotonie vor sich hin. Hier ein bisschen frühe VAN HALEN („Wasteland“) , dort ein bisschen JIMI HENDRIX („Foyers Of Fun“) und dazu noch ein recht durschnittliches Cover des MONTROSE Klassikers „I Got The Fire“.

Auch die restlichen Tracks auf dem Longplayer reissen es nicht wirklich raus. Spannungsarm und höhepunktslos rauscht das Album an einem vorbei. Von einem Musiker mit einer so großen Vergangenheit hätte ich wesentlich mehr erwartet als ein Standart 08/15 Kneipenrockalbum ohne wirkliche Hooks.

Schade drum, bin gespannt wer das hier kaufen soll.

WERTUNG: 

Trackliste:

01.Ethiopia
02 Wasteland
03. Foyers Of Fun
04. Never In My Life
05. Hearts On Fire
06. Don’t You Let Me Down
07. Polecat Woman
08. I Got The Fire
09. Armageddon
10. Dancing Madly Backwards

Marco

REVEREND BLACK NETWORK – Hell Or Heaven

Band: Reverend Black Network
Album: Hell Or Heaven
Spielzeit: 45:39 min.
Stilrichtung: Hardrock
Plattenfirma: Bad Reputation
Veröffentlichung: 06.09.2013
Homepage: www.reverend-black-network.com

Lionel Raynal, der sich seit einigen Jahren selbst „The Reverend“ nennt, hat sich schon unter verschiedenen Projektnamen versucht. Zuerst unter THE REVEREND BLUES GANG, dann einfach als THE REVEREND und schließlich als THE REVEREND & THE SAINTS hat er zwischen 2000 und 2010 drei Platten auf den Weg gebracht. Bei „Hell Or Heaven“ – dem vierten Album – läuft das Ganze unter REVEREND BLACK NETWORK (RBN).

Stilistisch bewegt sich Herr Raynal irgendwo zwischen Heavy Blues und Southern Rock – wenn man Bandnamen als Vergleich heranziehen möchte, wären da ZZ-TOP, GOV´T MULE oder etwas gediegene MOLLY HATCHET zu nennen.

Nach einem instrumentalen, etwas verstörenden Intro startet „Better Days“ etwas geschmeidiger, sprich weniger holprig. Die Stimme des Namensgebers hebt sich schon mal vom Gros der Kollegen ab. Sie ist tief, rauh und passt perfekt zu der Musik von RBN. Der Start ist schon mal geglückt und zieht „Back Home“ nach sich. Auch da gibt es nix zu meckern, wenngleich man sich etwas mehr Höhen im Sound wünscht. Dieser ist doch etwas dumpf ausgefallen. „Behind The Black Door“ ist schleppend und bedrohlich – lässt aber auch schön langsam den Schluß zu, dass die Variabilität im Songwriting nicht das größte ist. „Hello Heaven“ rockt dann zwar etwas flotter aber schon bei „Lost In Vegas“ verfällt der Reverend wieder etwas in die Lethargie zurück. Viel besser sind Songs wie „Gardens Of Stones“ oder eben die ersten beiden Stücke.

„Hell Or Heaven“ ist so ne Sache. Auf der einen Seite ist das Liedgut kompetent vorgetragen, auf der anderen Seite klingt praktisch die komplette Scheibe ähnlich. Die Ansätze sind gut, und hätte man eine 3-Track-EP vorliegen, wären die Begeisterungsstürme sicher größer. So bleibt aber in weiten Teilen dieser Dreiviertelstunde nur gepflegte Langeweile – auch wenn man auf oben genannte Bands steht.

WERTUNG:

Trackliste:

1.Intro
2.Better Days
3.Back Home
4.Behind The Black Door
5.Hello Heaven
6.Lost In Vegas
7.Just A Shadow
8.In This Town
9.Fading Years
10.Who Are You
11.Gardens Of Stones
12.East Side Of The City

Stefan

MESSENGER – Starwolf – Pt.I: The MessengeRs

Band: Messenger
Album: Starwolf – Pt I: The MessengeRs
Spielzeit: 57:19 min
Stilrichtung: Heavy Metal
Plattenfirma: Massacre Records
Veröffentlichung: 06.09.2013
Homepage: www.messengerband.de

Durch ihr letztes Album „See You In Hell“ konnten MESSENGER ihren Status als heiß gehandelte Hoffnungsträger im traditionellen Metalbereich ausbauen und die Fans europaweit von den Qualitäten ihrer unverfälschten, ehrlichen und energiegeladenen Bühnenshow überzeugen.
Mit dem aktuellen Album „Starwolf – Pt.I: The MessengeRs“ werden sie in neue Sphären vorstoßen, nämlich in die unendlichen Weiten des Weltalls!
Soweit die ersten markigen Worte des mir vorliegenden Promosheets zur neuen Scheibe von MESSENGER. Aber ausnahmsweise hat das Schreiben recht, die Jungs haben damals wirklich einen guten Eindruck hinterlassen und als ich die Ankündigung las das man ein Konzeptalbum auf Basis eines eigens für die Band geschrieben Roman einspielt, war ich schon sehr gespannt wie sich das so anhört.
Der Autor ist übrigens ein gewisser Victor L. Pax.
Man hat es auch nicht versäumt sich ein paar hochkarätige Gäste für das neue Album einzuladen, die German Metal Ikonen Ralf Scheppers (PRIMAL FEAR), Jutta Weinhold (Ex ZED YAGO) und Preacher (Ex RUNNING WILD, THE GATE) folgten diesem Ruf.
So, alle Voraussetzungen sind da, schauen wir mal ob das fertige Produkt hält was uns der Beibackzettel versprochen hat.
Mit „Raiders of Galaxy“ starten wir in das Album. Recht flott geht es hier zur Sache, viel Zeit wird nicht mit einer atmosphärischer Einleitung oder sonstigen Kram verplempert. Gut so, denn die Nummer überzeugt auf jeden Fall direkt mal mit seinen knallharten Riffs und dem punktgenauen Drumming, bevor es dann in den schmissigen Chorus geht. So haben wir MESSENGER auf dem letzten Album lieben gelernt und genau so geht es hier mal direkt weiter.
Der nun folgende Doppelpack bestehend aus „The Spectre“ und „Salvation“ ist mit Sicherheit einer der stärksten Momente auf der gesamten Platte! 1 A Melodien paaren sich mit der notwendigen Härte und der Gastauftritt von PRIMAL FEAR Frontsirene Ralf Scheepers tut natürlich sein übriges dazu bei, das wir hier von zwei bärenstarken Tracks sprechen!
Nach dem etwas lahmen und eher durchschnittlichen „Pirates of Space“ geht es über zum RUNNING WILD Cover „Port Royal“ Die Nummer passt natürlich thematisch wie die Faust aufs Auge und als Fand der Stammkombo fühlt man sich in glorreiche Zeiten zurück versetzt, eine sehr gute Interpretation!
Bei 13 Songs sind wir gerade mal in der Mitte des Albums angelangt. Dieser Mittelteil wird uns aber auf jeden Fall durch „Earth, Water and Power“, „Reign of the Righteous“ und dem Titeltrack „Starwolf“ mehr als versüßt. Hier kommen True Metalfans definitiv voll auf ihre Kosten!
Beim anschließenden Cover „Blackbone Song“ gibt es erneut ordentlich Pirate Metal direkt in die Blutbahn. Veredelt wird der Song dieses Mal durch die kraftvolle Röhre von Jutta Weinhold.
Die letzten zwei, abschließenden, Tracks hören auf die Namen „The Path of Silence“ und „Born to Face the Wind“. Beide sind zwar weit von den bisherigen Ohrwürmern weg, sind aber dennoch stark genug um als gute Mitläufer hier durchzugehen.
Der Abschluss der Platte ist zwar somit ein wenig getrübt, aber gerade der bärenstarke Mittelteil hievt die Platte ohne Probleme in den ordentlichen Punktebereich!

Anspieltipps:

Am Besten tönen hier auf jeden Fall „The Spectre“, „Salvation“, “Port Royal”, “Earth, Water and Power” und “Reign of the Righteous“ aus den Boxen.

Fazit :

Mich hat beim neuen Album von MESSENGER auf jeden Fall das stimmige Gesamtkonzept der Platte überzeugt! Die Jungs haben sich hier auf jeden Fall richtig was einfallen lassen.
Zusammen mit den hier auf jeden Fall vorhandenen Ohrwürmern schaffen es die Jungs sich nochmal im Vergleich zum Vorgängeralbum zu steigern und hinterlassen hier einen starken Eindruck.
Wer auf traditionellen Metal steht kommt nun absolut nicht mehr an den Saarländern vorbei!
Ein bisschen was abziehen muss ich wegen der Länge mancher Songs die teilweise nicht so sehr auf den Punkt kommen, aber ansonsten gibt es hier nicht viel zu meckern!

WERTUNG: 

Trackliste:

01. Raiders of Galaxy
02. The Spectre
03. Salvation (feat. Ralf Scheepers)
04. Pirates of Space
05. Port Royal (feat. Preacher; Digipak Bonus Track)
06. Chosen One
07. Earth, Water and Power
08. Reign of the Righteous
09. Thousand Suns of Eternity
10. Starwolf
11. Blackbone Song (feat. Jutta Weinhold; Digipak Bonus Track)
12. The Path of Science
13. Born to Face the Wind

Julian

Rock Garage Death Match – DRAGONSCLAW

Band: Dragonsclaw
Album: Judgement Day
Spielzeit: 41:26 min
Stilrichtung: Heavy Metal
Plattenfirma: Killermetal Records
Veröffentlichung: 02.08.2013
Homepage: www.dragonsclawband.com

Kollege Julian hatte im Vorfeld große Hoffnungen in die neue DRAGONSCLAW gesetzt. Doch wirklich überzeugen konnte ihn die Scheibe nicht. Darum erhielt ich nun den Auftrag mal rein zuhören und unseren ersten „Battle“ auszutragen. Zwei Redakteure, eine Scheibe. Sind wir uns einig? Oder sehen wir die Sache komplett anders? Wir werden sehen, die Messer sind auf jeden Fall gewetzt, dann ab in den Ring.


Der Opener „Watching my every move“ geht gut nach vorne los und macht Lust auf mehr. Das folgende Zwischenspiel „Onset of War“ irritiert mich genauso wie bereits Julian und wirkt irgendwie völlig fehl am Platz, passt es doch weder zum Opener noch zum folgenden „Judgement Day“ so richtig. Überflüssig.

Um beim Tag der Abrechnung zu bleiben (passt ja auch zum „Battle“), ab hier pendelt man sich auf einem stabilen Niveau ein und bietet druckvollen und abwechslungsreichen Heavy Metal, handwerklich gibt’s ebenfalls nichts zu meckern. Sänger Giles Lavery macht einen guten Job und überzeugt mit einem großen Spektrum bei seinen variablen Vocals. David Reece ergänzt ihn beim Opener wirklich gut, und das sagt jemand der ACCEPTs „Eat the heat“ für einen Totalausfall hält.

Geboten werden schnelle Abrissbirnen („Watching my every move“, „Bullet“), Midtempokracher („Judgement Day“, „Battle Cry“), progressive und atmosphärische Momente („Fear“) und starke Refrains („Bullet“).

Wer auf Bands wie JUDAS PRIEST, ICED EARTH, CAGE oder VICIOUS RUMORS steht sollte sich die Scheibe auf jeden Fall zu Gemüte führen. Nachdem ich meistens deutlich kritischer bewerte, überraschen mich die 4,5 Punkte von meinem geschätzten Kollegen doch sehr. Die Scheibe hat sich sehr ordentliche 7,5 Punkte in meinen Augen auf jeden Fall verdient, Genrefans können auch noch 0,5 drauf legen. 

WERTUNG:


Chris

Band: Dragonsclaw
Album: Judgement Day
Spielzeit: 41:26 min
Stilrichtung: Heavy Metal
Plattenfirma: Killermetal Records
Veröffentlichung: 02.08.2013
Homepage: www.dragonsclawband.com

Nicht nur Hard Rockkapellen verirren sich aus den australischen Breitengrade in unsere europäischen Gefilde, nein auch die ein oder andere geile Metalband hat der fünfte Kontinent zu bieten. Zu nennen sind da EMPIRES OF EDEN, die Altmeister von PEGAZUS oder LORD aber auch die „Newcomer“ von DRAGONSCLAW.
Ende 2011 gegründet konnte man mit dem Debütalbum „Prophecy“ gleich ordentlich punkten und das Album wurde als eine Mischung zwischen RACER X, JUDAS PRIEST und alten QUEENSRYCHE beschrieben. Dazu
hatte man mit dem Ex IRON MAIDEN Shouter Blaze Bayley einen erstklassigen Gastsänger mit an Bord.
Nun steht uns also das zweite Werk „Judgement Day“ ins Haus, das den vom Debütalbum bekannten Weg fortführen soll und hier begrüßt man wohl auch den neuen Sänger Giles Lavery das erste Mal so richtig, aber auch mit ein zwei Gästen kann man wieder aufwarten. Zum einen wäre da Ex ACCEPT Sänger David Reece und zum anderen Ex VIRGIN STEELE Gitarrist Jack Starr.
Ich denke das alles sind gute Voraussetzungen für eine gelungene neue Platte, ich war auf jeden Fall sehr gespannt!
Los geht die wilde Fahrt mit „Watching my every move“. Dies ist auch gleich der Track bei dem David Reece sein Stell dich ein gibt. Die Nummer beginnt recht kraftvoll mit Drums und legt eine ordentlich Geschwindigkeit vor. Es entwickelt sich dann ein typischer Midtempotrack der natürlich vom Wechselgesang von Giles und David lebt aber auch der Chorus tut sein übriges das die Nummer einem im Gedächtnis bleibt. Auf jeden Fall ein gelungener Auftakt!
Das anschließende „Onset of War“ ist leider nur ein atmosphärisches Zwischenstück geworden, bei „nur“ 9 Tracks fällt so ein Füller natürlich schon etwas negativ ins Gewicht. Naja schauen wir uns mal die weiteren Tracks an, vielleicht reißen die diesen kleinen Patzer wieder raus?
Der Titeltrack „Judgement Day“ versucht das auf jeden Fall als Nächstes und macht insgesamt seine Sache gar nicht mal so schlecht! Der Chorus sitzt, die Melodien sind da und der Midtempotrack hat eine gute Länge. Insgesamt also ein ordentlicher und würdiger Titeltrack.
Das flotte „Bullet“ im Nachgang kann mich aber irgendwie gar nicht so recht packen, hier fehlt einfach irgendwie das gewisse Etwas!
Auch mit dem anschließenden progressiv angehauchten „Fear“ rennt man bei mir nicht wirklich offene Türen ein…hmm aktuell singt die Gesamtnote doch ganz extrem ab….
Aber just wo ich es sage kommt ein Lichtschimmer aus den Boxen! Mit „Fly:Defenders of the Sky Part II“ hat man mich auf jeden Fall wieder gepackt und man bewegt sich wieder in besseren Gefilden.
Und auch mit „Lucifer’s Hammer“ geht der Daumen wieder in die richtige Richtung, jetzt bitte so weitermachen und man kann das Ruder gerade noch herum reißen.
Nein, nachdem verklingen der letzten Tracks „Battle Cry“ und „Eternally“ muss man festhalten, das was ich mir von der neuen DRAGONSCLAW Platte versprochen habe, konnte man nicht ganz halten und ich bleibe ein wenig enttäuscht nach dem letzten Ton zurück!

Anspieltipps:

Hier kann ich euch noch am ehesten “Watching my every move”, “Judgement Day” und “Fly: Defenders of the Sky Part II” nennen.

Fazit :

Oh, oh es fing so gut an, aber irgendwann hat man hier auf “Judgement Day” im weiteren Verlauf dann ein wenig den Faden verloren! Die Songs sind insgesamt zu durchschnittlich um mit den vielen besseren Metalveröffentlichungen dieser Tage so richtig mit zu halten.
Sorry liebe DRAGONSCLAW‘s so gern ich euch hier eine höhere Benotung geben würde, es kam einfach nicht mehr bei raus!
Mehr als 4,5 Punkte sind hier von mir nicht drin und ich würde sagen das Album ist etwas für beinharte Genrefanatiker, die ihre eh schon riesige Plattensammlung noch erweitern wollen. Alle andere sollten auf jeden Fall vorher erst mal genauer rein hören.

WERTUNG: 

Trackliste:

01. Watching my every move
02. Onset of War
03. Judgement Day
04. Bullet
05. Fear
06. Fly: Defenders of the Sky Part II
07. Lucifer’s Hammer
08. Battle Cry
09. Eternally

Julian

SERGEANT STEEL – Men On A Mission

Band: Sergeant Steel
Album: Men On A Mission
Spielzeit: 45:42 min.
Stilrichtung: Hardrock
Plattenfirma:Boyz Tyme Records
Veröffentlichung: 06.09.2013
Homepage: www.sergeant-steel.com

Schon beim ersten Durchhören des neuen Albums der österreichischen Hardrocker SERGEANT STEEL mache ich eine großartige Reise durch die Vergangenheit. Auf Anhieb fallen mir bekanntere Bands wie DOMAIN , CRAAFT ein, oder Geheimtipps wie AVALON oder HELTER SKELTER (beides Münchner Undergroundbands). Ihr zweites Album „Men On A Mission“ ist wohltuend abwechslungsreich und kopiert nicht wild drauf los sondern ist gespickt von eigenen Ideen und weitgehend großartigem Songwriting. Zusammen mit Produzenten-Legende Michael Wagener wurde die Scheibe 2012 in nur drei Wochen in Nashville aufgenommen.

Gegründet wurden SERGEANT STEEL 2007 von Sänger Phil Vanderkill, Gitarrist Jack Power und dem ehemaligen Bassist Cosy Coxx. Dieser wurde 2010 von Ronny Roxx ersetzt, desweiteren gehören zum heutigen Line-Up noch Ben Bateman (keyboards, piano), Chuck Boom (guitars) und Kenny King (drums). Wenn man sich die Pseudonyme so ansieht, könnte man von einer reinrassigen Sleaze-Combo ausgehen, SERGEANT STEEL haben aber weit mehr auf der Pfanne. Ihr Debüt erschien 2010 mit „Lovers & Maniacs“, die ersten Demoaufnahmen datieren bereits auf das Gründungsjahr 2007. Dieses Jahr erschien auch noch die Single „Black Wings Comin´“, die offizielle Hymne des Eishockeyclubs Black Wings Linz.

Jetzt habt Ihr ein ordentliches Update zur Bandhistorie bekommen, widmen wir uns jetzt dem aktuellen Dreher „Men On A Mission“: es ist etwas schwierig, das Genre eindeutig einzuordnen, nennen wir es der Einfachheit halber Hardrock. Der Opener „Gods Of Love“ beginnt mit einem theatralischen Intro und steigert sich bis zum eingängigen Refrain zu einem Groove-Monster. Begleitet wird alles mit toller Keyboardarbeit. Das funkige „Mama Horny“ zieht da ganz andere Saiten auf. Hier wird etwas bodenständiger gerockt, der Bombast des Eröffnungstracks rückt ziemlich in den Hintergrund. Das folgende „Sweet 16“ ist ein lockerer Rocksong mit prägnanten Melodien, speziell im Refrain – hier werden Erinnerungen an die schon erwähnten HELTER SKELTER (R.I.P.) wach. Großartig! Zum Verschnaufen gibt es mit „Don´t Give Up“ eine Ballade serviert, die zu keiner Zeit kitschig wirkt. Nicht weniger packend ist der Titeltrack. Ein schöner Midtempo-Song, der nicht mehr aus dem Kopf will. Gleiches gilt für „Cry Out Your Heart“, das mit seinen Keyboards an die frühen Phasen von DOMAIN oder CRAAFT erinnert. Das hier ist der Stoff aus dem die Hits sind! Amtlich gerockt wird dann bei „Born To Lose (Live To Win)“ – ein schneller Rock´n Roller ohne Kompromisse. Mit „Wannabe Outlaw“ geht es dann aber wieder zurück in die breite Spur des vorherigen Materials, wenngleich auch hier der Bombast zurückgeschraubt wird. Das etwas experimentelle „Some Girls Are Ladies“ braucht einige Anläufe, bis es in den Kopf will. „Taker Of My Heart“ ist erneute Kost für alle Liebhaber straighter Rockmusik, bevor „Give Me A Call“ das Album erstklassig beschließt. Langsam beginnend schraubt sich der Song mit leichten Bläsereinsätzen und Honky Tonk Piano zu einer Gute-Laune-Mitsing-Nummer hoch.

Im Vergleich zum ambitionierten Debüt „Lovers & Maniacs“ hat sich die Band enorm gesteigert. Die Bandbreite ihrer Songs hat enorm zugenommen, das Songwriting ist variabler und stärker denn je und auf „Men On A Mission“ befinden sich einige kommende Hits, die live sicher jede Halle zum beben bringen wird. Hardrock Made In Austria bekommt mit dem Zweitwerk von SERGEANT STEEl einen ganz neuen Stellenwert.

WERTUNG: 

Trackliste:

1. Gods Of Love
2. Mama Horny
3. Sweet 16
4. Don´t Give Up
5. Man On A Mission
6. Cry Out Your Heart
7. Born To Lose (Live To Win)
8. Wannabe Outlaw
9. Some Girls Are Ladies
10. Taker Of My Heart
11. Give Me A Call
12. Give Me A Call (Reprise)

Stefan

AVENGED SEVENFOLD – Hail To The King

Band: Avenged Sevenfold
Album: Hail To The King
Spielzeit: 53:25 min
Stilrichtung: Heavy Metal
Plattenfirma: Warner Bros.
Veröffentlichung: 23.08.2013
Homepage: www.avengedsevenfold.com

Nach dem US-No. 1 Album „Nightmare“, mit dem AVENGED SEVENFOLD den Verlust Ihres verstorbenen Drummers Jimmy „The Rev“ Sullivan verarbeiteten und in etwas Positives umsetzen konnten, mussten sich die Shooting Stars aus Kalifornien aufgrund unterschiedlicher Erwartungen bezüglich der gemeinsamen Zusammenarbeit wieder von Interimsdrummer Mike Portnoy trennen. Eine gute Entscheidung, konnte mit Arin Ilejay doch ein neues, auch vom Alter passendes, Bandmitglied gefunden werden, das auf „Hail To The King” sein Talent eindrucksvoll unter Beweis stellt. AVENGED SEVENFOLD haben in der Vergangenheit ja bereits den einen oder anderen Kurswechsel vorgenommen – Anno 2013 hat man sich nun vollmundig den klassischen Metal auf die Fahnen geschrieben und vieles vom bisherigen Standardrepertoire über Bord geworfen. Im Vorfeld wurde viel von Blues-Rock, Classic-Rock und traditionellen Metal Einflüssen gefaselt, und in der Tat ist zumindest der Sound des neuen, 6. Studioalbums geradezu knochentrocken und aufs Nötigste reduziert geraten. Was da klangtechnisch aus den Boxen kracht ist schon beeindruckend. Jedes Detail ist herauszuhören. Allerdings, und das wird bereits nach wenigen Takten klar, haben sich die Band und Produzent Mike Elizondo (u.a. Mastodon) nicht nur von den klassischen Vorbildern inspirieren lassen, sondern auch ganz bewusst die Arrangements und den Klang der Scheibe an die glorreichen Klassiker angelehnt (ok, nennen wir das Kind beim Namen: die Scheibe klingt wie eine Blaupause des Black Albums). Das dies nicht überall auf ungeteilte Zustimmung treffen wird ist vorprogrammiert.

Es gibt daher Stimmen, die gnädig über das schamhafte Abkupfern und detailversessene Kopieren von bewährten Erfolgsformeln auf „Hail To The King“ hinwegsehen und das Album als ganz großes Ding abfeiern. Und dann gibt es solche, denen der allzu offensichtliche (Metallica)Rip-Off („This Means War“ !!!, „Shepherd Of Fire“ klingt als hätten Megadeth das Black Album eingespielt) oder die dreiste Guns N‘ Roses Resteverwertung („Doing Time“) zu billig erscheinen. Ich sitze ein wenig zwischen den Stühlen, denn für jeden gelungenen Track auf „Hail To The King“ (wie den grandiosen Ohrwurm „Hail To The King“ oder das beeindruckende „Coming Home“) gibt es gesichtslose Massenware ohne Ecken, ohne Kanten (die fürchterlich belanglose Ballade „Crimson Day“) und vor allem ohne eigenes Profil zu verdauen. Insgesamt schiebt die Scheibe arschglattpoliert und streckenweise arg zahnlos aus den Speakern. Und da neben den Songs auch die megafette Produktion so offensichtlich nachmodelliert ist, tue ich mich schwer das alles ernst zu nehmen. Dem Erfolg (vor allem in den Staaten) wird das alles natürlich keinen Abbruch tun. Ob es hierzulande aber zum großen Durchbruch reicht ist fraglich. Letztendlich ist „Hail To The King“ ein grundsolides Metal-Album geworden, dem man den Enthusiasmus und die Spielfreude der Band zu jedem Moment anmerkt. Während Neuzugang Arin Ilejay ein solides Fundament legt und die beiden Gitarristen Synyster Gates und Zacky Vengeance Riffs und Soli en Masse raushauen (wir erinnern uns, klassischer Metal ist das Motto der Stunde), ist der Held der Scheibe aber ganz klar Sänger M. Shadows, der mit einer dermaßen geilen Rockröhre gesegnet ist, dass alleine dies schon ein Kaufargument ist. Wäre die ganze Platte so dreckig in Szene gesetzt wie Shadows‘ Stimme, ich würde glatt noch den ein oder anderen Punkt draufsetzen.

Nein, falsch kann man als Metal-Fan mit „Hail To The King“ wirklich nichts machen. Man bekommt für sein Geld ein zeitgemäß inszeniertes Stück typisch amerikanischen, auf Mainstream gebürsteten Heavy Metal geboten. Nicht mehr, aber auch nicht weniger. Ich persönlich wünsche mir, dass die Band beim nächsten Album etwas mehr Mut zur Eigenständigkeit an den Tag legt und sich vom Kopieren aufs Interpretieren verlegt.

WERTUNG: 

Trackliste:

01. Shepherd Of Fire
02. Hail To The King
03. Doing Time
04. This Means War
05. Requiem
06. Crimson Day
07. Heretic
08. Coming Home
09. Planets
10. Acid Rain

Mario