THE CLASH – The Rise And The Fall Of The Clash (DVD)

Band: The Clash
Album: The Rise And The Fall Of The Clash (DVD / Dokumentation)
Spielzeit: 90 min
Genre: Punk Rock
Plattenfirma: UDR
Veröffentlichung: 07.03.2014
Homepage: www.theclash.com

Die britische Punk Band schlechthin (wenn es um internationalen Erfolg geht und von den Sex Pistols mal abgesehen) waren The Clash, die es in den äußerst turbulenten 8 Jahren Ihres Bestehens auf 6 Studio-Scheiben und unzählige Fans dies- und jenseits des großen Teichs gebracht haben. Mit anfangs hemdsärmeligem Auftreten, klug ausgearbeiteten Songs und politisch engagierten Texten bildete das Quartett die Speerspitze der jugendlichen Revolte gegen das Establishment die ebenso schnell ihren Drive verlor wie sie in gefunden hatte. Was davon geblieben ist sind eine Handvoll Songs für die Ewigkeit (wie z.B. „Should I Stay or Should I Go?“, „I Fought the Law“oder „London Calling“), die auch heute noch weder musikalisch noch inhaltlich etwas von ihrer Relevanz eingebüßt haben und eine Geschichte die es wert ist erzählt zu werden. Das können beileibe nicht alle Punk Bands von sich behaupten.  Wie bei den meisten großen, visionären Bands implodierte das Experiment aufgrund der üblichen Kombination aus Drogen, undurchsichtigen Management Rochaden und einer Vielzahl von einfach miesen Entscheidungen. Die neue Dokumentation “ The Rise And The Fall Of The Clash“ von Regisseur Danny Garcia wirft einen Blick hinter die Kulissen dieser faszinierenden Band, Ihrer Entstehung, dem Aufstieg und selbstverständlich dem harten und steilen Fall der Legenden um den leider 2002 zu früh verstorbenen Sänger Joe Strummer und den extrovertierten Gitarrist Mick Jones. Die große Stärke des Films ist die enge Einbindung vieler direkt Beteiligter aus den damaligen Zeit, mit Ausnahme von Strummer und Manager Bernie Rhodes, die konsequenterweise dann auch für einen Großteil der großen und kleinen Katastrophen verantwortlich gemacht werden, die THE CLASH ultimativ das Genick brachen.

Der Film bietet eine Menge Hintergrundinformationen, tiefe Einblicke (auch dank der vielen Originalstimmen) in den Wahnwitz des Musikgeschäfts und viele sympathische Überlebende einer verrückten Zeit. Wenn ein sichtlich mit seinem Leben strauchelnder, alkoholisierter Ex-Gitarrist vor der Kamera die Fassung verliert und mit den Worten kämpft, bleibt dem Zuschauer der Klos im Hals stecken. Eine Szene wie diese sagt wohl mehr über die Unbarmherzigkeit des Musikgeschäfts als die x-te aufgewärmte Klatschgeschichte.  Wer in erster Linie auf Live-Szenen der Band hofft wird enttäuscht werden, denn diese Dokumentation gibt sich Mühe die Ereignisse hinter und weniger auf der Bühne zu beleuchten, zeigt zwar viele Konzertbilder – als Musikfilm ist sie aber nicht angelegt. Nachdem man 90 Minuten abgetaucht ist in die Welt von THE CLASH hat man allerdings den unbedingten Wunsch sich nochmals Grosstaten wie „London Calling“ oder „Combat Rock“ anzuhören – Scheiben die auch heute noch in jede gut sortierte Plattensammlung gehören. „The Rise And The Fall Of The Clash“ erscheint auf DVD und liegt im Format 16:9 HD vor.

WERTUNG:

Mario

FREEDOM CALL – Beyond

Band: Freedom Call
Album: Beyond
Spielzeit: 59:47 min
Stilrichtung: Melodic Metal
Plattenfirma: Steamhammer/SPV
Veröffentlichung: 21.02.2014
Homepage: www.freedom-call.net

Ich weiß, ich weiß. FREEDOM CALL die Happy Metaller der Nation sind nicht jedermanns Geschmack! Ich für meinen Teil gehöre aber seit den Anfangstagen zu den Fans der Band und finde ihre Art zu musizieren einfach sau cool. Man braucht halt auch ein bisschen Fröhlichkeit im düsteren Metalalltag!
Und der Erfolg scheint den Jungs recht zu geben, das letzte Studioalbum „Land of the Crimson Dawn“ wurde von der Presse und den Fans hervorragend angenommen und mittlerweile feiert man ja auch sein fünfzehnjähriges Bandjubiläum. Das schaffen nicht so viele Bands in der heutigen Zeit!
Die Jungs rund um Mastermind Chris Bay haben sich mal wieder etwas runderneuert auf ihrem neuen Album „Beyond“. Am Bass kehrt der Urbasser Ilker Ersin zurück und hinter dem Drumkit nimmt Ramy Ali (IRON MASK, EVIDENCE ONE) Platz der den terminlich ausgelasteten Klaus Sperling ersetzt.
Auch mit „Beyond“ geht man wieder ein bisschen zurück zu den Anfängen ala „Crystal Empire“ oder „Eternity“ zu mindestens wird uns das vollmundig versprochen. Mich als Fan der ersten Stunde freut das natürlich.
So, wie klingt es denn nun wirklich das neue Werk? Der ersten Tracks „Union of the Strong“, „Knights of Taragon“ und „Heart of Warrior“ atmen auf jeden Fall schon mal ganz klar den Geist der Anfangstage. Das Versprechen zu den Anfängen der Band zurück zu kehren, wird also direkt gleich mal in die Tat umgesetzt.
Man merkt auch direkt das das neue Album wieder wesentlich fröhlicher rüber kommt also zum Beispiel das eher düstere „Legend of the Shadowking“ Album.
Über das flotte, melodische „Come On Home“ und dem epischen Titeltrack „Beyond“ geht es dann in den Mittelteil der Scheibe
Und hier lassen die Mannen rund um Chris Bay keinen Deut nach, sei es „Among the Shadows“ oder der genial groovende Doppelpack „Journey into Wonderland“ und „In the Rythm of Light“, alle Songs sind hier erstklassig und fallen beim geneigten Fan auf absolut fruchtbaren Boden!
Und im Anschluss schaffen es die Callers auch noch dieses erstklassige Niveau bis zum Ende der Scheibe zu halten, als glänzende Beispiele seien hier nur „Dance off the Devil“, „Follow your Heart“ oder „Colours of Freedom“ genannt.

Anspieltipps:

Schlechte Tracks muss man hier definitiv mit der Lupe suchen, das ganze Album ist ein einziger Hörgenuss!

Fazit :

JA ich kann den Happy Metallern von FREEDOM CALL einiges abgewinnen und JA ich freue mich auf jedes neue Album der Jungs! Mit der Ankündigung das “Beyond” sich aber eher an den Anfangstagen der Band orientiert haben die Jungs meine Freude und Erwartung ins uferlose steigen lassen.
Nach verklingen des letzten Tons kann ich nur resultieren, das die Mission „Back to the roots“ auf jeden Fall ein voller Erfolg war!
FREEDOM CALL bleiben im fünfzehnten Jahr ihres Bestehens konstant gut und liefern dem geneigten Fan das was sie erwarten.
Punktlandung meine Herren! Geile Scheibe!

WERTUNG: 


Trackliste:

01. Union of the Strong
02. Knights of Taragon
03. Heart of a Warrior
04. Come On Home
05. Beyond
06. Among the Shadows
07. Edge of the Ocean
08. Journey into Wonderland
09. In the Rythm of Light
10. Dance off the Devil
11. Paladin
12. Follow your Heart
13. Colours of Freedom
14. Beyond Eternity

Julian

AIRBORN – Dark Future Rising

Band: Airborn
Album: Dark Future Rising
Spielzeit: 74:44 min
Stilrichtung: Power Metal
Plattenfirma: Remedy Records
Veröffentlichung: 28.02.2014
Homepage: www.airbornband.com

1995 begann die Karriere der Power Metalband AIRBORN, von denen ich bislang leider noch nichts gehört hatte. Das änderte sich aber schlagartig als ich Ausschnitte vom neuen fünften Album „Dark Future Rising“ hörte. Was mir da entgegen schallte war Power Metal der alten europäischer Schule und mir war klar dies musste ich auf jeden Fall rezensieren. Tja gesagt getan und hier sitze ich nun!
Noch ein, zwei Infos bevor wir uns auf die Mucke stürzen. Das Album wurde mit Hilfe von Piet Sielck (IRON SAVIOR) produziert und der gute Piet ließ es sich auch nicht nehmen einen Gastbeitrag bei zusteuern.
Das aktuelle Lineup der Truppe liest sich wie folgt, Alessio Perardi (Gitarre, Gesang), Roberto Capucchio (Gitarre), Domenico Buratti (Bass) sowie Roberto Gaia (Schlagzeug).
So, nun widmen wir uns aber geschwind dem ersten Song „They Arise“. Der Song braucht ein bisschen bis er in Fahrt kommt, aber spätestens beim Chorus ist alles in bester Ordnung und die Powermetalgemeinde kann die Fäuste in die Höhe recken!
In eine ähnliche Kerbe schlagen dann das folgende „Mess we’re in“, „Reign of the Human Race“ sowie „Sword of Justice“. Hier wird ordentliche Powermetalstahl geboten, der bei der geneigten Fanscharr gut ankommen sollte.
In der Mitte des Albums finden wir dann mit „Nitehawk“, „King of Fear“ und „Dark Future“ mal endlich ein paar Songs die etwas aus der ewig gleichen Powermetalschiene ausbrechen und daher besonders hervorzuheben ist. Ein bisschen Abwechslung tut ja gut.
Danach gibt es mit „Solar Messiah“, „Forces of Nature“ und „Jack of all Trades“ ein bisschen durchschnittliche Metalware zu überstehen, bevor es mit dem treibenden „Bonecrusher“ wieder ganz klar in das oberste Qualitätslevel geht. Hier wird euch wieder so richtig schön der Staub aus den Boxen geblasen!
Schön flott kommt dann auch das folgende „Wild and Free“ aus den Boxen geballert und reiht sich somit ohne Probleme in die bisherigen Powermetalgranaten ein.
Als „normalen“ Abschlusstrack gibt es dann das epische „Resurrection“ auf die Ohren, welches die Platte recht gut abrundet und die Band auch mal von einer anderen Seite zeigt, die ihr aber auch recht gut steht.
Die beiden anschließenden Bonustracks sind zwar ebenfalls ganz ordentlich gemacht, können aber mit den absoluten Überfliegern der Scheibe nicht ganz mithalten.

Anspieltipps:

“They Arise”, “Sword of Justice”, “Nitehawk” sowie “Bonecrusher” solltet ihr auf jeden Fall einmal an checken.

Fazit :

Man bekommt auf der neuen Platte von AIRBORN auf jeden Fall einiges geboten! Die Spielzeit ist schon fast zu lang, so das sich auch einge Füllersongs auf der Scheibe eingeschlichen haben. Aber es gibt auch einige wirklich starke Songs zu bestaunen und man merkt das die Jungs schon lange im Geschäft sind. Hoffen wir das das Album nicht in der Veröffentlichung untergeht, denn die Band hat es definitiv verdient etwas mehr Beachtung zu finden!
Eine schöne Ergänzung für das Plattenregal eines jeden Powermetalfans ist “Dark Future Rising” auf jeden Fall geworden!

WERTUNG:


Trackliste:

01. They Arise
02. Mess we’re in
03. Reign of the Human Race
04. Sword of Justice
05. Nitehawk
06. King of Fear
07. Dark Future
08. Solar Messiah
09. Forces of Nature
10. Jack of all Trades
11. Bonecrusher
12. Wild and Free
13. Resurrection
14. Metal Nation (Digi Pack Bonus Track)
15. Things of the Past (Digi Pack Bonus Track)

Julian

ANCILLOTTI – The Chain Goes On

Band: Ancillotti
Album: The Chain goes on
Spielzeit: 46:02 min
Stilrichtung: Heavy Metal
Plattenfirma: Pure Steel Records
Veröffentlichung: 28.02.2014
Homepage: www.facebook.com/ancillottiband

Da hat Pure Steel aber mal wieder ganz tief in der italienischen Heavy Metalmottenkiste gewühlt! STRANA OFFICINA oder BUD TRIBE sind vielleicht zwei der bedeutendsten 80iger und 90iger Metalbands aus dem Stiefelland. Und der Hauptprotagonist hinter den beiden Bands Daniele „Bud“ Ancillotti kehrt nun mit einem Paukenschlag wieder zurück auf die Metalbühne.
Dieser Paukenschlag nennt sich schlicht ANCILLOTTI und im Gepäck haben die Jungs noch das Debütalbum „The Chain goes on“.
Geboten wird uns hier straighten, knackigen Heavy Metal der den Geist von ACCEPT atmet, sowie vom rauen Gesang von Daniele veredelt wird.
Ein wahres Fest also für Freunde der 80iger und 90iger!
Steigen wir somit also geschwind mal mit dem Opener „Bang your Head“ in die Scheibe ein. Nach einer coolen Einleitung nimmt der Song so richtig Fahrt auf, das röhrende Organ von Daniele nimmt das Ruder fest in die Hand und der knackige 80iger Metal unterstützt ihn tatkräftig. Der Chorus ist absolut mitsing tauglich und wird sich garantiert in eure Gehörgänge fressen, so viel ist mal klar!
Das folgende „Cyberland“ drückt ebenfalls mächtig aufs Gaspedal und man lässt ordentlich die Axt kreisen. Bei „Victims of the Future“ gönnt man sich eine kurze Verschnaufpause bevor es mit „Monkey“ wieder zurück auf die wilde 80iger Metalfahrt geht.
So, und wer nun beim anstehenden „Legacy of Rock“ nicht mit den Fäusten und den Füßen mitgeht, der hört definitiv die falsche CD! Was ein geiler Track der einen in eine gute, alte Metalzeit zurück katapultiert, wo die Haare noch lang und die Falten weniger waren. Hammertrack!
Und auch danach lassen die Jungs noch so einige Metalperlen auf uns los, zu nennen sind hier auf jeden Fall „Liar“ und „Warrior“. Aber auch die anderen Tracks reihen sich ziemlich gut ins Gesamtgefüge der Platte ein.
Bemerkenswert ist das abschließende „Sunrise“ welches die Band und vor allem Daniele auch mal für einer ganz anderen, gefühlvollen Seite zeigen, die sich auch absolut beherrschen.

Anspieltipps:

“Bang your Head”, “Victims of the Future”, “Legacy of Rock”, “Warrior” und “Sunrise” solltet ihr euch hier nicht entgehen lassen!

Fazit :

Hach ja was war das schön von ANCILLOTTI in die seligen 80iger und 90iger zurück katapultiert zu werden! Die Truppe hat hier ein blitzsauberes Heavy Metalalbum der damaligen Zeit aufgenommen welches jedem Fan des Genres vorzüglich bekommen sollte.
Es gibt zwar auch den ein oder anderen Füllersong auf der Scheibe, aber im Großen und Ganzen überwiegen hier ganz klar die Ohrwurmtracks, die sich ohne Probleme in die Gehörgänge graben und definitiv auf keiner 80iger/90iger Metalparty fehlen sollten!

WERTUNG:


Trackliste:

01. Bang your Head
02. Cyberland
03. Victims of the Future
04. Monkey
05. Legacy of Rock
06. Liar
07. I don’t wanna know
08. Devil inside
09. Warrior
10. Sunrise
11. Living for the Time (Bonus Track)

Julian

LOTHLÖRYEN – Some Ways Back Some More

Band: Lothlöryen
Album: Some Ways back some more
Spielzeit: 48:38 min
Stilrichtung: Folk/Heavy Metal
Plattenfirma: Power Prog
Veröffentlichung: 28.02.2014
Homepage: www.lothloryen.com

Bei der Begutachtung des Bandnamens von LOTHLÖYREN erkennt der gewiefte Hörer direkt das die Jungs aus Brasilien beinharte Herr der Ringe Fans sein müssen.
Und so ist es auch kaum verwunderlich das die Truppe auch ihre Lieder und Texte um das Fantasythema handeln lässt.
Das mir vorliegende Album „Some Ways back some more“ ist die zweite Zusammenarbeit mit dem aufstrebenden deutschen Label Power Prog nach dem letzten Album „Raving Souls Society“. Dabei ist das neue Album ein Re-Release des
2008 veröffentlichten „Some Ways back no more“, welches nur in der Heimat der Band veröffentlicht wurde.
Darauf sind 9 Songs enthalten, die mal mehr, mal weniger in den Folkbereich abdriften, aber stets eine metalische Komponente beinhalten.
Garniert wird das Ganze dann noch mit dem kräftigen, rauen Gesang von Fronter Daniel Felipe, der manchmal an den guten Hansi Kürsch der Tolkien Jünger Nummer 1 BLIND GUARDIAN erinnert.
Ach ja die Scheibe erscheint erneut nur in digitaler Form und ist somit ein weiterer Zuwachs der Digital Serie des Labels. Man geht halt mit der Zeit, was nicht jeder immer gut heißen muss.
Sei es wie es ist, widmen wir uns mal der Scheibe, die mit dem Openersong „My Mind in Mordor“ standesgemäß startet. Eine flotte Midtemponummer erwartet uns hier die auf jeden Fall von ihrem starken Chorus lebt. Sehr angenehm fällt hier der Gesang auf, der eine schöne Klangfarbe hat und sich schön zu den üblichen „Verdächtigen“ abhebt.
Das anschließende „We will never be the same“ schlägt eigentlich in eine ähnliche, starke, Kerbe auch wenn beim Vorgängersong das Ganze ein wenig zwingender aus den Boxen kommt.
Das Zwischenstück „One Ring“ schenken wir uns mal, hätte bei neun Songs nicht unbedingt sein müssen. Aber die Jungs machen diesen kleinen Aussrutscher schnell wieder gut, denn mit dem folgenden „Hobbits Song“ haben sie eine absolute Live und Partygranate in Petto, die ich so von ihnen nicht erwartet hätte! Den Song kann man auch nach 5 Bier noch einwandfrei mitsingen. Coole Nummer, zu der es übrigens auch ein passendes Video gibt, sollte man sich nicht entgehen lassen!
Das knackige „White Lies“ und der abwechslungsreiche Titeltrack „Some Ways Back No More“ helfen uns dann recht gekonnt über den Mittelteil und es geht schnurstracks in das Schlussdrittel.
Dieses ist mit dem atmosphärischen „Secret Time“, dem epischen „My Grimoire“ mit ordentlich BLIND GUARDIAN Anleihen, und dem überlangen Abschlusstrack „Unfinished Fairytale“ ähnlich stark besetzt wie der Rest der Scheibe.
Man hält also das Qualitätslevel bis zum Schluss schön in der Waage.

Anspieltipps:

Mit “My Mind in Mordor”, “We will never be the same”, “Hobbits Song” sowie “My Grimoire” solltet ihr auf jeden Fall auf der sicheren Seite sein.

Fazit :

LOTHLÖYREN machen das was ich von ihnen nach dem lesen des Infosheets erwartet habe. Sie mischen gekonnt Heavy Metal mit ihren landestypischen Folkelementen und haben sogar noch die ein oder andere Überraschung im Gepäck!
Wer hätte zum Beispiel einen waschechten Partysong wie “Hobbits Song” auf so einem Album erwartet?
Dazu kommt das man bis zum Schluss auf einem ähnlichen Qualitätslevel ist und der Gesang von Fronter Daniel Felipe mal etwas ganz anderes ist und schön hervorsticht.
Genrefans machen mit dieser Wiederveröffentlichung auf jeden Fall nicht viel falsch und das wir noch in den Genuss dieser Scheibe kommen hat sich auf jeden Fall gelohnt!

WERTUNG:


Trackliste:

01. My Mind in Mordor
02. We will never be the same
03. One Ring
04. Hobbits Song
05. White Lies
06. Some Ways Back no more
07. Secret Time
08. My Grimoire
09. Unfinished Fairytale

Julian

RUSTFIELD – Kingdom Of Rust

Band: Rustfield
Album: Kingdom Of Rust
Spielzeit: 67:13 min
Genre: Progressive Metal
Plattenfirma: Massacre Records
Veröffentlichung: 06.12.2013
Homepage: www.rustfield.net

Das Italienische Prog-Metal Kommando RUSTFIELD gibt sich auf den ersten Blick Mühe nicht die gewohnten Klischees zu bemühen, die viele Ihrer Landsleute ach so gerne in den Ring werfen: auf dem Cover herrschen weder poppige Farben vor, noch gibt es Nixen, Einhörner oder sonstige Fabelwesen zu belächeln. Ganz im Gegenteil, konzeptionell schlagen die beiden Bandköpfe Davide Ronfetto (Gitarre, Gesang und Programming) und Andrea Rampa (Gesang, Keyboards) sowie Ihre 3 Mitstreiter einen eigenen Weg ein – was schon einmal aufhorchen lässt. Tatkräftige Unterstützung im Studio erhielten sie noch von dem Schlagzeuger John Macaluso (u.a. Symphony X), Sängerin Federica De Boni (White Skull) und Douglas R. Docker (u.a. Docker’s Guild) an den Tasten. „Kingdom Of Rust” ist das erste Studiowerk der Band, die im Kern bereits seit 2007 besteht und seit 2011 in der aktuellen Besetzung zusammen arbeitet.

Aufgetischt wird Prog Metal mit modernem Anstrich, klanglich äusserst fett ins Szene gesetzt und eindeutig im Fahrwasser von so etablierten Acts wie Dream Theater, Nevermore oder Symphony X. Sänger Rampa macht seinen Job ziemlich gut, kann aber vor allem in den höheren Tonlagen ein wenig gepresst und nervig wirken. Das können aber die ziemlich originellen Gitarrenriffs und der erdige Sound der Songs zumeist wieder ausbügeln. Der Opener „Among The Fields Of Rust“ kann mit recht düsterer Athmosphäre punkten, das anschliessende „Waxhopes“ wird durch die fauchende Stimme von Gastsängerin Federica De Boni aufgewertet, verbindet kühle Keyboard Flächen mit ausufernden Melodiebögen sowie hartem Riffing und geht als einer der stärksten Tracks über die Ziellinie. Nach diesen beiden starken Tracks haben sich aber dann schon die ein oder andere Länge eingeschlichen („Losing Time“, „Burning The Air“ oder „The Secret Garden“). Dem gegenüber stehen aber glücklicherweise noch Ausrufezeichen wie das elegante „Love Moan“, der mit klassischen Dream Theater Elementen angereicherte Song „Out Of The Blue“ oder der exquisite Longtrack „High Waters“.

Das Prog Rad haben RUSTFIELD auf Ihrer ersten Scheibe zwar nicht neu erfunden und die Jungs müssen sich vorwerfen lassen vielleicht etwas übers Ziel hinausgeschossen zu sein. Den Fehler haben aber auch schon ganz andere Kollegen begangen und für ein Debüt ist „Kingdom Of Rust“ definitiv eine starke Sache. Eine etwas straffere und vielleicht auch strengere (externe) Produktion hätte dem Album, bzw. den Songs sicherlich gut getan. Aber was nicht ist kann ja noch werden. Ich bin auf die nächste Platte der Band gespannt. So gibt es unterm Strich ein Lob für den Erstling und eine klare Empfehlung zum persönlichen Anchecken für alle Prog Fans.

WERTUNG: 


Trackliste:

01. Among The Fields Of Rust
02. Waxhopes
03. Losing Time
04. Love Moan
05. Burning The Air
06. Sacrifice
07. Social Contract
08. The Secret Garden
09. Run With Me
10. Out Of The Blue
11. High Waters

Mario

BIGELF – Into The Maelstrom

Band: Bigelf
Album: Into The Maelstrom
Spielzeit: 62:11 min
Genre: Progressive Rock
Plattenfirma: Inside/Out
Veröffentlichung: 28.02.2014
Homepage: www.bigelf.com

Geschlagene 6 Jahre haben die Fans der LA-Progger BIGELF nach dem letzten Paukenschlag („Cheat The Gallows“, 2008) auf ein neues Lebenszeichen von Sänger, Keyboarder, Gitarrist und Bandkopf Damon Fox warten müssen. Den im Anschluss an die vorangegangene Veröffentlichung gesteigerten Bekanntheitsgrad verdankten BIGELF wohl nicht zuletzt auch der Tatsache, dass der damalige Dream Theater Chef Mike Portnoy die Band bei jeder Gelegenheit über dengrünen Klee lobte und sie mit auf die Progressive Nation Tour 2009 nahm, die ebenfalls (mit Unexpect und Opeth im Schlepptau) in deutschen Landen Halt machte. Leider konnte die Band den daraus resultierenden Schwung nicht mitnehmen und drohte nach dem gerade angesetzten Höhenflug prompt wieder zu implodieren. Einige schwere Jahre liegen nun hinter Fox, der mit einer auf 2 Stellen erneuerten Mannschaft antreten muss (lediglich Bassist Duffy Snowhill ist noch von der letzten Besetzung übrig geblieben). Es dürfte wohl auch niemandem verwundern, dass der vakante Schlagzeughocker umgehend von Portnoy in Beschlag genommen wurde (der so mit BIGELF und TRANSATLANTIC innerhalb von 2 Monaten 2 Alben im Hause Inside/Out unters Volk bringt) …

Leicht machen es einem BIGELF auf ihrem mittlerweile 5 Album wirklich nicht. Denn so wirr die Bezeichnung melodischer Prog-Doom (Label Info) auch klingen mag – sie trifft den Nagel ziemlich auf den Kopf. Der melodische Anteil basiert dabei zu einem großen Teil auf den liebevollen Beatles-Huldigungen, die sich wie ein roter Faden durch das gesamte Album ziehen. Erinnerungen an die grandiosen Jellyfish werden in Tracks wie dem genialen Einstieg „Incredible Time Machine“ oder dem mit einem Augenzwinkern betitelten „Theater Of Dreams“ wach. Dazwischen fröhnen Fox (der alle Songs geschrieben und, neben den Keyboards, einen Grossteil der Gitarren eingespielt hat) und seine Mitstreiter ausgiebigst Ihren weit gefächerten Vorlieben – von klassischem Prog-Rock (im Stile alter King Crimson) über wabernde Doom-Walzen („Hypersleep) bis hin zu positiv durchgeknallten Freakparts mit dezentem Sci-Fi Touch („The Professor & The Madman“). Wer viel Zeit, Mut und ein gesundes Maß an Neugierde mitbringt (und vielleicht einen guten Kopfhörer), der wird von „Into The Maelstrom“ ein ums andere mal belohnt. Allerdings müssen die Songs und die zahlreichen Schichten erarbeitet werden – hier ist nix mit quick-fix. Erstmals seit seinem Ausstieg bei Dream Theater klingt Portnoy als hätte er eine neue Heimat gefunden – sein Drumming ist inspiriert, songdienlich und zu keinem Moment aufgesetzt. Er liefert hier eine äusserst überzeugende Vorstellung ab, was seiner Sympathie für Fox und dessen musikalische Vision wohl den ehrlichsten Ausdruck verleiht. Hoffnungen auf einen längeren Verbleib bei BIGELF werden wir uns wohl nicht machen können – leider. Fox und Portnoy sind dann auch die tragenden Säulen dieses ungewöhnlichen, faszinierenden Albums das so recht in keine Schublade passen will und mit u.a. „Already Gone“ oder „Vertigod“ noch weitere Highlights enthält.

Es gibt mehr im Prog Universum zu entdecken als die x-te Symphony X, Dream Theater oder Opeth Kopie und BIGELF ragen aus dem Sumpf wie ein grosser, gestreckter Mittelfinger empor. Freunde von freigeistigem, eigenständigem Rock sollten unbedingt ein Ohr riskieren. Label typisch erscheint die Scheibe in mehreren Versionen: Limited Edition 2CD Digipack, 180g Doppel-Vinyl (inkl. dem Album auf CD) sowie als Digitaler Download.

WERTUNG:

Trackliste:

01. Incredible Time Machine
02. Hypersleep
03. Already Gone
04. Alien Frequency
05. The Professor & The Madman
06. Mr. Harry McQuhae
07. Vertigod
08. Control Freak
09. High
10. Edge Of Oblivon
11. Theater Of Dreams
12. ITM

Mario

AZORIA – Seasons Change

Band: Azoria
Album: Seasons Change
Spielzeit: 36:35 min
Stilrichtung: Heavy Metal
Plattenfirma: Liljegren Records
Veröffentlichung: 28.02.2014
Homepage: www.azoriametal.com

Vorsicht heiß und fettig! Die Band AZORIA ist noch taufrisch und wurde erst 2013 durch den Gitarrist/Produzenten Alex Oriz gegründet. Dieser war vorher bei den Bands REINXEED und ORIZ in Erscheinung getreten.
Der Junge ist anscheinend nicht ausgelastet und gründete mit ein paar Mitstreitern, Chris David (Bass), Simon Jonsson (Gitarre) und Emil Eriksson (Schlagzeug), seine neue Band AZORIA.
Auf dem Debütalbum „Seasons Change“ welches dieser Tage erscheint, findet man, ähnlich wie beim großen Vorbild AVANTASIA, eine breite Masse an Gastsängern die jeden einzelnen Song mit ihrer Stimme veredelten.
Hier sind in besondere Tommy Reinxeed (REINXEED), Mikael Dahl (CRYSTAL EYES), Mike Andersson (FULLFORCE, CLOUDSCAPE) und Snowy Shaw (KING DIAMOND, DREAM EVIL) zu nennen. Diese Namen stehen ja schon mal für Qualität und somit war ich sehr gespannt was mich auf dem Album erwartet. Als musikalische Vorbilder hat man sich mit IRON MAIDEN, HAMMERFALL oder EDGUY ja auch nicht die schlechtesten ausgesucht.
Gestartet wird die Scheibe mit „Just like the phoenix“. Ein Song der so typisch ist für die Stimme von Tommy Reinxeed, die dort einfach perfekt passt. Flott mit der richtigen Mischung aus Rock und Metal und mit einem starken Chorus spielt man sich durch die Nummer. Der Einstieg ist also schon mal ganz ordentlich gelungen.
Tommy kommt dann gleich nochmal beim folgenden „Inside my Heart“ zum Einsatz.
Die Geschwindigkeit wird merklich gedrosselt und die ganze Zeit hat man das Gefühl das Sänger wie auch Song merklich auf der Handbremse stehen und nur darauf warten los gelassen zu werden. Hier kann man mich nicht so ganz überzeugen.
Vielleicht, reißt das Titelstück „Season’s Change“ diese kleine Schlappe wieder raus? Aber hallo und wie es das tut! Sänger Mikael Dahl hat eine sehr angenehme Range, die er übrigens auch wieder bei seiner Stammband CRYSTAL EYES erklingen lassen wird, und auch sonst ist der Song einfach ein Paradebeispiel für einen typischen Song dieser Spielart. Ein absolut würdiger Titelsong!
Und es geht richtig stark weiter, „Prophecy“ und „To the Land of Glory“ mit Mike Andersson, der sich so langsam zu einem der stärksten Sänger in diesem Genre mausert, pusten euch definitiv den Staub aus den Boxen.
Die beiden nächsten Nummern können mich dann nicht so überzeugen, erst beim abschließenden Snowy Shaw Doppelpack „Starlight“ und „Peace of Mind“ findet man wieder ein wenig besser in die Spur, wobei die stärksten Songs definitiv im ersten Teil der Scheibe zu suchen sind.

Anspieltipps:

Dieses Mal kann ich euch “Just like the phoenix”, “Seasons Change”, “Prophecy” und “To the Land of Glory” besonders ans Herz legen.

Fazit :

Das Debütalbum von AZORIA bietet eigentlich eine sehr breite Mischung aus unterschiedlichen Genren sowie Gesangsstilen. Ganz klar die Gewinner sind hier die Powermetal lastigen Songs aus der ersten Hälfte!
Die zweite Hälfte wirkt ein bisschen experimenteller und nicht mehr so hochkarätig besetzt, was aber definitiv nicht an der Gesangsleistung der beteiligten Sänger liegt.
In der Summe haben wir hier trotzdem noch ein ordentliches Debüt, welches sicherlich seine Abnehmer bei den Fans finden wird.

WERTUNG:


Trackliste:

01. Just like the phoenix
02. Inside my Heart
03. Seasons Change
04. Prophecy
05. To the Land of Glory
06. When you sleep
07. Love it loud
08. Starlight
09. Peace of Mind

Julian

DARKYRA BLACK – Dragon Tears

Band: Darkyra Black
Album: Dragon Tears
Spielzeit: 70:12 min
Stilrichtung: Symphonic/Gothic Metal
Plattenfirma: Darkyra Black
Veröffentlichung: 20.02.2014
Homepage: www.darkyra.com

Symphonic/Gothic Metalbands mit weiblichem Gesang gibt es ja mittlerweile wie Sand am Meer. Zu den bekanntesten zählen mit Sicherheit NIGHTWISH oder EPICA. Nun schickt sich eine neue Kombo an das Genre gehörig auf zumischen. Die Rede ist von DARKYRA BLACK, mit der gleichnamigen Frontfrau.
Über die Firma Online Recording Masters aus Athen schaffte es die Sängerin ihre Version des Symphonic Metals in die Spur zu bringen und holte sich gleich mal mit Garry King ( ACHILLEA, JEFF BECLK, Schlagzeug), Fab Jablonski (Keyboard), Betovani Dinelli (Bass) sowie Paul Jupe (Gitarre) die richtigen Verstärkungen an Bord. Komplettiert wird die Band durch eine Menge Gastmusiker.
Ganz im Stile der schon genannten Bands präsentiert uns die Truppe auf ihrem Debütalbum „Dragon Tears“ eine emotionale Geschichte über eine Geisha. Ein Konzeptalbum also mit dem wir es hier zu tun haben.
Dieses starte mit dem Openersong „Madoka’s Lament“. Das Ganze geht etwas gemächlicher los und ist für mich eher ein Soundtrack für einen fernöstlichen Film. So kommt es mir zu mindestens vor. Als Einstieg auf jeden Fall nicht uninteressant.
Bei den nächsten Songs muss ich sagen, puuhh doch schon recht schwere Gothic Kost was mir hier präsentiert wird. Gohticfans dürften hier mit Sicherheit im Dreieck springen, mir selbst ist das Ganze aber zu langatmig und stellenweise echt zu sehr auf Soundtrack gepolt.
Keine Frage die Stimme von Frontfrau Darkyra ist sehr gut und man kann ihr gut zuhören, aber die Mucke selbst ist halt sehr speziell.
Na, aber auch damit muss mal klar kommen, im Mittelteil gibt es dann mit „Japanese Frankenstein“, „Slither“ und „Cold Cold Stone“ auch Songs mit denen auch der „normale“ Metalfan klar kommen sollte. Hier geht man ein bisschen raus aus der Gothicecke und bewegt sich im Symphonic Metalbereich, was das Ganze zugänglicher macht.
In die selbe Richtung tendieren dann auch „Tears by Candlelight“, „Kiss of the Dragon“ und das Titelstück „Dragon Tears“, was der Platte eindeutig gut tut.
Somit ist das Ende dann doch ganz versöhnlich, obwohl ich immer noch sagen muss, diese Platte ist sehr speziell!

Anspieltipps:

Dieses Mal kann ich euch “Japanese Frankenstein”, “Slither” und “Dragon Tears” mit auf den Weg geben.

Fazit :

Tja, auch so eine Platte gibt es mal. Irgendwie kommt man nicht so recht rein und tut sich sehr schwer beim hören und dann auch beim rezensieren. Was aber definitiv nur an dem extrem in den Gothicbereich tendierenden ersten Teil der Scheibe liegt! Die restliche Platte ist dann auch für nicht Gothicmetalfetischisten recht gut hörbar.
An die großen Bands kommt man aber leider nicht ran, dafür fehlen einfach noch die durchschlagskräftigen Songs, die einen wirklich lange im Gedächtnis bleiben.
Eine solide Leistung kann ich der Band aber trotzdem bescheinigen, denn schlecht ist das ja nicht was hier aus den Boxen kommt, einfach nur sehr speziell!

WERTUNG: 


Trackliste:

01. Madoka’s Lament
02. Lullaby of Death
03. Eyes wide shut
04. Japanese Frankenstein
05. Slither
06. Before i wither
07. Cold Cold Stone
08. Never know
09. Tears by Candlelight
10. Kiss of the Dragon
11. Dragon Tears
12. Dragon Tears Story

Julian

KAMCHATKA – The Search Goes On

Band : Kamchatka
Album : The Search Goes On
Spielzeit : 41:36 min
Genre : Blues Rock / Hardrock
Plattenfirma : Despotz
Veröffentlichung : 21.02.2014
Homepage : www.kamchatka.se

Mein erster Eindruck des neuen KAMCHATKA Albums (immerhin bereits Scheibe No. 5) war etwas ernüchternd – irgendwie plätscherte das Alles in mir vorbei ohne wirklich zu fesseln. Der Fehler war, dass ich die Scheibe zuerst auf regulärer Zimmerlautstärke abgehört hatte. Beim dritten Durchgang, diesmal mit ordentlich Druck aus dem Verstärker, ging dann plötzlich die Sonne auf und im Raum standen 3 ruppige Männer mittleren Alters die gnadenlos und ohne Rücksicht auf Verluste den geilsten Blues-Rock rauspumpten der mir seit langem untergekommen ist. Wobei der Begriff Blues-Rock zwar absolut zutreffend ist, aber gleichzeitig verheimlicht, dass KAMCHATKA so rein gar nichts mit den üblichen rückwärtsgewandten Traditionalisten und Nachlassverwaltern in Designeranzügen am Hut haben. Denn hier treffen Gitarrensoli in der Tradition von SRV oder Jeff Healey auf ausgefeilte Akkordfolgen, mehrstimmiger Gesang hebt die eingängigen Hooks über die Genregrenzen hinaus und die Hardrock Basis ist einfach jeden Moment zu spüren. Nicht unerheblichen Anteil am Gelingen der neuen Scheibe dürfte Neuzugang Per Wiberg (Spiritual Beggars und ehemals Keyboarder bei Opeth) haben, der „The Search Goes On“ produziert und den Bass eingespielt hat. Das Multitalent hat der Truppe um Sänger / Gitarrist Thomas „Juneor“ Andersson einen kräftigen Tritt in den Hintern gegeben und fügt sich nahtlos in den Bandeigenen Soundkosmos ein.

Von dem recht hektisch nach vorne preschenden Opener “Somedays“ über den beschwingten Ohrwurm „Tango Decadence“ oder das an Black Country Communion erinnernde Bluesfest „Son Of The Sea“, das tonnenschwer groovende Heavyweight „Cross The Distance“ bis zu dem introvertierten Überflieger „Broken man“ und dem mit Iron Maiden Gitarren gespickten Abschluss „The Search Goes On“ bietet „The Search  Goes On“ einfach hochwertige Rockmusik mit Tiefgang und einer rundum überzeugenden Verpackung. Das Artwork ist die Wucht und besonderes Lob gilt der tollen Produktion, die Räumlichkeit und Detailverliebtheit mit Dreck und Seele verbindet. Ich habe selten eine solch makellos klingende Rock-Platte gehört – ein Statement in Sachen Klang und Ehrlichkeit. Da zahlt sich aus, dass die Jungs den Weg in die Fascination Street Studios von  Jens Bogren nicht gescheut haben wo der Mix und das Mastering angefertigt wurden.

Man merkt es vielleicht – ich bin schwer begeistert von der neuen Scheibe des schwedischen Bluesrock Kommandos. KAMCHATKA sind noch den ganzen Februar hindurch in Deutschland auf Tour –  ein Erlebnis, das sich der auch härteren  Klängen nicht angeneigte Bluesfreund nicht entgehen lassen sollte.

WERTUNG:

Trackliste:

01. Somedays
02. Tango Decadence
03. Son Of The Sea
04. Coast To Coast
05. Pressure
06. Cross The Distance
07. Broken man
08. Dragons
09. Thank You For Your Time
10. The Search Goes On

Mario