KAMCHATKA – The Search Goes On

Band : Kamchatka
Album : The Search Goes On
Spielzeit : 41:36 min
Genre : Blues Rock / Hardrock
Plattenfirma : Despotz
Veröffentlichung : 21.02.2014
Homepage : www.kamchatka.se

Mein erster Eindruck des neuen KAMCHATKA Albums (immerhin bereits Scheibe No. 5) war etwas ernüchternd – irgendwie plätscherte das Alles in mir vorbei ohne wirklich zu fesseln. Der Fehler war, dass ich die Scheibe zuerst auf regulärer Zimmerlautstärke abgehört hatte. Beim dritten Durchgang, diesmal mit ordentlich Druck aus dem Verstärker, ging dann plötzlich die Sonne auf und im Raum standen 3 ruppige Männer mittleren Alters die gnadenlos und ohne Rücksicht auf Verluste den geilsten Blues-Rock rauspumpten der mir seit langem untergekommen ist. Wobei der Begriff Blues-Rock zwar absolut zutreffend ist, aber gleichzeitig verheimlicht, dass KAMCHATKA so rein gar nichts mit den üblichen rückwärtsgewandten Traditionalisten und Nachlassverwaltern in Designeranzügen am Hut haben. Denn hier treffen Gitarrensoli in der Tradition von SRV oder Jeff Healey auf ausgefeilte Akkordfolgen, mehrstimmiger Gesang hebt die eingängigen Hooks über die Genregrenzen hinaus und die Hardrock Basis ist einfach jeden Moment zu spüren. Nicht unerheblichen Anteil am Gelingen der neuen Scheibe dürfte Neuzugang Per Wiberg (Spiritual Beggars und ehemals Keyboarder bei Opeth) haben, der „The Search Goes On“ produziert und den Bass eingespielt hat. Das Multitalent hat der Truppe um Sänger / Gitarrist Thomas „Juneor“ Andersson einen kräftigen Tritt in den Hintern gegeben und fügt sich nahtlos in den Bandeigenen Soundkosmos ein.

Von dem recht hektisch nach vorne preschenden Opener “Somedays“ über den beschwingten Ohrwurm „Tango Decadence“ oder das an Black Country Communion erinnernde Bluesfest „Son Of The Sea“, das tonnenschwer groovende Heavyweight „Cross The Distance“ bis zu dem introvertierten Überflieger „Broken man“ und dem mit Iron Maiden Gitarren gespickten Abschluss „The Search Goes On“ bietet „The Search  Goes On“ einfach hochwertige Rockmusik mit Tiefgang und einer rundum überzeugenden Verpackung. Das Artwork ist die Wucht und besonderes Lob gilt der tollen Produktion, die Räumlichkeit und Detailverliebtheit mit Dreck und Seele verbindet. Ich habe selten eine solch makellos klingende Rock-Platte gehört – ein Statement in Sachen Klang und Ehrlichkeit. Da zahlt sich aus, dass die Jungs den Weg in die Fascination Street Studios von  Jens Bogren nicht gescheut haben wo der Mix und das Mastering angefertigt wurden.

Man merkt es vielleicht – ich bin schwer begeistert von der neuen Scheibe des schwedischen Bluesrock Kommandos. KAMCHATKA sind noch den ganzen Februar hindurch in Deutschland auf Tour –  ein Erlebnis, das sich der auch härteren  Klängen nicht angeneigte Bluesfreund nicht entgehen lassen sollte.

WERTUNG:

Trackliste:

01. Somedays
02. Tango Decadence
03. Son Of The Sea
04. Coast To Coast
05. Pressure
06. Cross The Distance
07. Broken man
08. Dragons
09. Thank You For Your Time
10. The Search Goes On

Mario

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